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Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [276]: Englisch, Josef – Urologe und Chirurg, Primarius an der Rudolfstiftung

Englisch, Josef – Urologe und Chirurg, Primarius an der Rudolfstiftung

Autor: Walter Mentzel

Published online: 28.03. 2024

Keywords: Urologe, Chirurg, Rudolfstiftung, Medizingeschichte, Wien

Josef Englisch wurde als Sohn eines Schuhmachers am 11. Jänner 1835 in Freudenthal in Österreichisch-Schlesien geboren. Seit 1873 war er mit der Opernsängerin Maria Theresie Budischowsky (1849-1930) verheiratet, mit der er die Tochter Emma (1864-1941), verheiratete Proksch hatte.

Englisch absolvierte in Wien das Akademische Gymnasium,[1] studierte danach ab 1857 an der Universität Wien Medizin und schloss das Studium am 19. Juni 1863 mit seiner Promotion ab. Bereits 1860 arbeitete er als Demonstrator am Anatomischen Institut in Wien (Museum für menschliche und vergleichende Anatomie).[2] Nach Abschluss seines Studiums war er bis 1865 als Operationszögling an der I. Chirurgischen Klinik bei Johann Dumreicher (1715-1880) tätig und erlangte hier den Doktor in Chirurgie. Zwischen 1866 und 1869 arbeitete er als Sekundararzt an der chirurgischen Abteilung im Allgemeinen Krankenhaus in Wien bei Leopold von Dittel (1815-1898). 1867 erhielt er den Magister in Geburtshilfe.

Nach seiner Habilitierung im Fach Chirurgie erfolgte 1871 seine Ernennung zum Privatdozenten, und 1876 seine Bestellung zum Primarius an der chirurgischen Abteilung im Rudolfspital in Wien.[3] 1892 erhielt er den Titel eines a.o. Professors für Chirurgie verliehen.[4]

Neben seinen zahlreichen wissenschaftlichen Arbeiten, von denen die Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin eine umfangreiche Sammlung besitzt, publizierte Englisch eine Reihe von Fachartikeln für Eulenbergs Realenzyklopädie. Englisch trat auch als Erfinder von medizinischen Apparaturen auf dem Gebiet der Chirurgie hervor, darunter ein Extensionsapparat zur Behandlung von Knochenbrüchen.

Englisch gehörte seit 1870 als Mitglied und ab 1883 dem Verwaltungsrat der Gesellschaft der Ärzte in Wien an, sowie seit 1907 als Ehrenmitglied der Deutschen Gesellschaft für Urologie. Weiters war er Mitglied im Verein zur Pflege kranker Studierender in Wien.[5]

Neben seiner ärztlichen Tätigkeit war Josef Englisch als Volksbildner u.a. als Referent im Allgemeinen niederösterreichischen Volksbildungs-Verein, Zweig Wien und Umgebung, tätig.[6]

1901 trat er in den Ruhestand.

Englisch verstarb am 5. Mai 1915 in Wien und wurde in Trebitsch beigesetzt.

Quellen:

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign., 170-51a, Englisch Josef (Rigorosum Datum: 1863).

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign., 181-1090, Englisch Josef (Promotion Datum: 19.6.1863).

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign., 181-711, Englisch Josef (Promotion Datum: 14.7.1865).

UAW, Rektoratsarchive, Akademischer Senat, Akten-Sonderreihe des Akademischen Senats, Senat S 304.224 Englisch Josef (11.01.1835-05.05.1915; Chirurgie).

Friedhofsdatenbank Wien; Englisch Josef.

Referenzen:

[1] Jahresbericht Akademisches Gymnasium Wien, Wien 1857, S. 38.

[2] Wiener Zeitung, 6.5.1860, S. 175.

[3] Die Presse, 4.2.1876, S. 3.

[4] Die Presse, 15.6.1892, S. 3.

[5] Die Presse, 22.4.1886, S. 11.

[6] Arbeiter Zeitung, 10.1.1890, S. 9.

Normdaten (Person): Englisch, Josef : BBL: 43601; GND: 141947470;

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BBL:  43601 (28.03..2024)
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Letzte Aktualisierung: 2024 03 28

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Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [275]: Schiffmann, Josef – Gynäkologe am Kaiserin-Elisabeth-Spital, NS-Verfolgter

Schiffmann, Josef – Gynäkologe am Kaiserin-Elisabeth-Spital, NS-Verfolgter

Autor: Walter Mentzel

Published online: 20.03.2024

Keywords: Gynäkologe, Bettina-Pavillon/Kaiserin-Elisabeth-Spital, NS-Verfolgter, Medizingeschichte, Wien

Josef Schiffmann wurde als Sohn des aus Prag stammenden Notars Dr. Emanuel Schiffmann (1833-1899) und Louise (1855-1925), geborene Kantor, am 16. Dezember 1879 in Wien geboren. Seit 1919 war er mit Adelheid „Antonia“ Schuecker (1878-?) verheiratet.

Im Wintersemester 1898/99 begann Schiffmann an der Universität Wien mit dem Studium der Medizin, das er am 10. März 1904 mit seiner Promotion abschloss. Seine weitere Ausbildung erhielt er an den Abteilungen Innere Erkrankungen und Gynäkologie am Allgemeinen Krankenhaus in Wien, am Institut für pathologische Histologie und Bakteriologie sowie am Staatlichen Serotherapeutischen Institut in Wien bei Professor Richard Paltauf (1858-1924), wo er 1903 „Die Histogenese der elastischen Fasern bei der Organisation des Aleuronatexsudates“, 1905 „Zur Kenntnis der Negrischen Körperchen bei der Wutkrankheit“ und 1907 „Zur Histologie der Hühnerpest“ publizierte.

Danach war er als Assistent von Professor Wilhelm Latzko (1863-1945) und Josef von Halban (1870-1937) sowie als supplierender Leiter an der gynäkologischen Abteilung des KH Wieden tätig. Hier publizierte er bei Halban 1911 „Pituitrin als wehenerregendes Mittel“, 1913 „Zur Kenntnis der Blutung ins Nierenlager“, 1914 „Tuberkulose, Uterusatresie und Amenorrhoe“ und bei Latzko 1909 „Zur Kenntnis der Opsonine beim Puerperalprozeß“, und 1910 gemeinsam mit Rudolf Ekler „Die ätiologische Therapie des Prolapses“. Mit Rudolf Patek, einem weiteren Assistenten an der gynäkologischen Abteilung des KH Wieden, verfasste er 1911 „Die operative Therapie der chronisch entzündlichen Adnextumoren“.

Nachdem Wilhelm Latzko 1910 die gynäkologische Abteilung in dem von Baron Albert Salomon Anselm von Rothschild gestifteten Bettina-Pavillon des Kaiserin-Elisabeth-Spitals übernommen hatte, arbeitete Schiffmann hier ab zirka 1912 als dessen Assistent und veröffentlichte hier 1913 „Versuche zur Frage einer inneren Sekretion der Mamma“.

Schiffmann habilitierte sich 1922 im Fach Geburtshilfe und Gynäkologie und erhielt im Oktober 1922 seine Ernennung zum Privatdozenten.[1] Neben seiner Tätigkeit an der Universität Wien arbeitete er weiterhin an der gynäkologischen Abteilung der Bettina-Stiftung. 1922 publizierte er „Einige seltenere Indikatoren zur Sectio caesarea[2] und „Postklimakterische Blutung und „Brennerscher Ovarialtumor““, 1925 „Zur Kenntnis und Genese entzündlich-eitriger Veränderungen der Niere nach Ureter-Scheidenfisteln“, „Ein Nabeladenom: ein Beitrag zur Kenntnis der heterotopen Drüsen vom Bau der Uterusschleimhaut“ und „Ein hypernephroides Sarkom im kleinen Becken“, 1926 „Postklimakterische Blutung und Granulosazelltumor des Ovarium“ und „Exophytische Adenomyose des Uterus und der Tuben“, 1927 „Mastitis typhosa suppurativa bilateralis“ und „Über die „Hühnerpest“körperchen[3], 1932 „Über Spontanheilung junger Tubargraviditäten“ und 1935 „Hypertoniebehandlung ohne Jodmedikation

Schiffmann war Mitglied der Geburtshilflich-gynäkologischen Gesellschaft in Wien und führte eine Arztpraxis in Wien 4, Schleifmühlgasse 3.

Nach dem „Anschluss“ im März 1938 wurde er wegen seiner jüdischen Herkunft von den Nationalsozialisten verfolgt, und am 22. April 1938 seines Amtes enthoben und von der Universität Wien vertrieben. Ebenso verlor er – wie der bisherige leitende Direktor Wilhelm Latzko – seine Anstellung im Kaiserin Elisabeth-Spital und wechselte an das Rothschild-Spital. Durch seine Ehe mit einer Nichtjüdin besaß er einen gewissen Schutz vor der Verfolgung durch die Nationalsozialisten.

Josef Schiffmann verstarb am 25. Mai 1944 in Wien, Aloisgasse 1.

Quellen:

Matriken der IKG Wien, Geburtsbuch 1879, Schiffmann Josef.

UAW, Med. Fakultät, Nationalien/Studienkataloge, Sign. 134-0541, Schiffmann Josef (Nationalien Datum: 1898/99).

UAW, Med. Fakultät, Nationalien/Studienkataloge, Sign. 134-0577, Schiffmann Josef (Nationalien Datum: 1902/03).

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 195-368b, Schiffmann Josef (Rigorosum Datum: 24.2.1904).

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 189-1429, Schiffmann Josef (Promotion Datum: 10.3.1904).

UAW, Rektoratsarchive, Akten-Sonderreihe des Akademischen Senats, Personalblätter, Senat S 304.1109 Schiffmann Josef.

ÖStA, AdR, E-uReang, VVSt, VA, 18.003, Schiffmann Josef.

ÖStA, AdR, E-uReang, VVSt, VA, 18.004, Schiffmann Adelheid (6.12.1878).

Friedhofsdatenbank der IKG Wien, Schiffmann Prof.

Gedenkbuch für die Opfer des Nationalsozialismus an der Universität Wien, Schiffmann Josef.

Literatur:

Schiffmann, Josef: Die Histogenese der elastischen Fasern bei der Organisation des Aleuronatexsudates. Aus dem Institute für pathologische Histologie und Bakteriologie der k.k. Universität in Wien (Prof. Rich. Paltauf). Sonderdruck aus: Centralblatt für allgemeine Pathologie und pathologische Anatomie. Jena: Frommansche Buchdruckerei (Hermann Pohle) 1903.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Schiffmann, Josef: Zur Kenntnis der Negrischen Körperchen bei der Wutkrankheit. Aus dem staatlichen serotherapeutischen Institut in Wien (Leiter: Prof. R. Paltauf). Sonderdruck aus: Wiener klinische Wochenschrift. Wien: Druck vom Bruno Bartelt 1905.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Schiffmann, Josef: Zur Histologie der Hühnerpest (mit 1 Tafel). Aus dem staatlichen serotherapeutischen Institut in Wien (Leiter: Prof. R. Paltauf). Sonderdruck aus: Centralblatt für Bakteriologie, Parasitenkunde und Infektionskrankheiten. Jena: Frommansche Buchdruckerei (Hermann Pohle) 1907.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Schiffmann, Josef: Pituitrin als wehenerregendes Mittel. Aus der gynäkologischen Abteilung des k.k. Krankenhauses Wieden in Wien (Vorstand: Professor Dr. Josef Halban). Sonderdruck aus: Wiener klinische Wochenschrift. Wien: Druck von Bruno Bartelt 1911.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Schiffmann, Josef: Zur Kenntnis der Blutung ins Nierenlager. Aus der gynäkologischen Abteilung des k.k. Krankenhauses Wieden in Wien (Vorstand: Professor Dr. Josef Halban). Sonderdruck aus: Zeitschrift für gynäkologische Urologie. Leipzig: Druck von Grimme & Trömel 1913.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Schiffmann, Josef: Tuberkulose, Uterusatresie und Amenorrhoe. Zugleich ein Beitrag zur Frage und Kenntnis der Ausheilung tuberkulöser Prozesse im Uterus. Hierzu Tafel I und 2 Textfiguren.Aus der gynäkologischen Abteilung des k.k. Krankenhauses Wieden in Wien (Vorstand: Professor Dr. Josef Halban). Sonderdruck aus: Archiv für Gynäkologie. Berlin: Verlag von August Hirschwald 1914.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Schiffmann, Josef und Robert Kohn: Zur Kenntnis der Opsonine beim Puerperalprozeß. Aus der gynäkologischen Abteilung des k.k. Krankenhauses „Wieden“ in Wien (Vorstand: Priv.-Doz. Doktor Latzko). Sonderdruck aus: Wiener klinische Wochenschrift. Wien: Druck von Bruno Bartelt 1909.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Schiffmann, Josef und Rudolf Ekler: Die ätiologische Therapie des Prolapses. Aus der gynäkologischen Abteilung des k.k. Krankenhauses Wieden in Wien (Vorstand: Doc. Dr. Latzko). Sonderdruck aus: Monatsschrift für Geburtshülfe und Gynäkologie. Berlin: Verlag von S. Karger 1910.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Schiffmann, Josef und Rudolf Patek: Die operative Therapie der chronisch entzündlichen Adnextumoren. Sonderdruck aus: Monatsschrift für Geburtshülfe und Gynäkologie. Berlin: Verlag von S. Karger 1911.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Schiffmann, Josef und Adolf Vystsvel: Versuche zur Frage einer inneren Sekretion der Mamma. Aus dem Laboratorium der Bettinastiftung in Wien (Vorstand: Prof. Dr. W. Latzko). Sonderdruck aus: Wiener klinische Wochenschrift. Wien: Druck von Bruno Bartelt 1913.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Schiffmann, Josef: Postklimakterische Blutung und „Brennerscher Ovarialtumor“. Aus dem Bettina-Stiftungs-Pavillon in Wien (Vorstand: Prof. Dr. W. Latzko). Sonderdruck aus: Archiv für Gynäkologie. Würzburg: Universitätsdruckerei H. Stürtz A.G. 1922.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Schiffmann, Josef und Leo Szamek: Zur Kenntnis und Genese entzündlich-eitriger Veränderungen der Niere nach Ureter-Scheidenfisteln. Sonderdruck aus: Wiener klinische Wochenschrift. Wien: Manz’sche Buchdruckerei 1925.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Schiffmann, Josef und Wener Seyfert: Ein Nabeladenom. Ein Beitrag zur Kenntnis der heterotopen Drüsen vom Bau der Uterusschleimhaut. Sonderdruck aus: Archiv für Gynäkologie 1925.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Schiffmann, Josef und Leo Szamek: Ein hypernephroides Sarkom im kleinen Becken. Sonderdruck aus: Archiv für Gynäkologie. Leipzig: Druck der Spammerschen Buchdruckerei 1925.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Schiffmann, Josef: Postklimakterische Blutung und Granulosazelltumor des Ovarium. Sonderdruck aus: Zentralblatt für Gynäkologie. o.O. 1926.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Schiffmann, Josef: Exophytische Adenomyose des Uterus und der Tuben. Fibroadenoma cysticum diffusum et polyposum nach Schatz. Sonderdruck aus: Archiv für Gynäkologie. Berlin: Springer 1926.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Schiffmann, Josef: Mastitis typhosa suppurativa bilateralis. Sonderdruck aus: Deutsche medizinische Wochenschrift. Leipzig: Druck von J.B. Hirschfeld (Arno Pries) 1927.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Schiffmann, Josef: Über Spontanheilung junger Tubargraviditäten. Aus dem Bettina-Stiftungs-Pavillon in Wien (Vorstand: Prof. Dr. W. Latzko). Sonderdruck aus: Archiv für Gynäkologie. o.O. 1932.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Schiffmann, Josef: Hypertoniebehandlung ohne Jodmedikation. Sonderdruck aus: Wiener medizinische Wochenschrift. Wien: Verlag von Julius Springer 1935.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Referenzen:

[1] Medizinische Klinik, Nr. 42, 1922, S. 4.

[2] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 6, 1922, Sp. 255-262.

[3] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 23, 1927, S. 767-768.

Normdaten (Person): Schiffmann, Josef: BBL: 43227; GND: 127963294;

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NEUE TERMINE: Veranstaltungen zum Thema Hochschulschriften erfolgreich verfassen und professionell betreuen

In den jeweiligen Veranstaltungen können Studierende und Betreuer:innen von MedUni Wien Hochschulschriften erfahren, wie Abschlussarbeiten konform der definierten Standards und Formvorschriften und des Leitfadens für das Erstellen von Hochschulschriften zu erstellen sind.

>>Hochschulschriften erfolgreich verfassen: Workshop für Studierende

Termine

Die Inhalte der Workshops sind an allen Terminen gleich.

16.05.24 16:00 – 19:00 Uhr
05.06.24 16:00 – 19:00 Uhr

Anmeldelink

https://moodle.meduniwien.ac.at/course/view.php?id=2722

>>Diplomarbeiten professionell betreuen


Termin

18.04.2024, 13:00 – 17:00 Uhr

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Anmeldelink über MedCampus:

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Anmeldung für Externe:

medizindidaktik@meduniwien.ac.at

FRESH eBOOKS: Cambridge handbook of anesthesiology; Handbook of skin disease management…

Alle aktuellen eBooks der Universitätsbibliothek können im Volltext  am Campus der MedUni Wien oder via Remote Access  abgerufen werden.

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1
E-Book

Fetal medicine : an illustrated textbook

Alfirevic, Zarko [HerausgeberIn]Suresh, Seshadri [HerausgeberIn]Hyett, Jonathan [HerausgeberIn]
2023
 
2
E-Book

OSCEs in obstetrics and maternal-fetal medicine : an evidence-based approach

El-Messidi, Amira, ca. 20./21. Jh. [HerausgeberIn]Cameron, Alan, ca. 20./21. Jh. [HerausgeberIn]
2023
 
3
 
4
E-Book

Presenting the first test-tube baby : the Edwards and Steptoe lecture of 1979

Littleton, Fiona Kisby, ca. 20./21. Jh. [VerfasserIn]Bewley, Susan, 1958- [VerfasserIn]Drife, James Owen, 1947- [VerfasserIn]
2023
 
5
E-Book

Cambridge handbook of anesthesiology

Urman, Richard D. [HerausgeberIn]Kaye, Alan D. [HerausgeberIn]
2023
 
6
E-Book

50 big debates in gynecologic oncology

Chi, Dennis S. [HerausgeberIn]Colombo, Nicoletta, (Professor of obstetrics and gynecology) [HerausgeberIn]Lakhi, Nisha [HerausgeberIn]
2023
 
7
 
8
E-Book

Evidence-based emergency care : diagnostic testing and clinical decision rules

Pines, Jesse M. [HerausgeberIn]Bellolio, Fernanda [HerausgeberIn]Carpenter, Christopher R. [HerausgeberIn]Raja, Ali S. [HerausgeberIn]
2023
 
9
E-Book

The challenges of on-call neurosurgery

Mostofi, Abteen [VerfasserIn]Lee, Marco [VerfasserIn]Gurusinghe, Nihal [VerfasserIn]
2023
 
10
E-Book

Simulation as an improvement technique

Brazil, Victoria, ca. 20./21. Jh. [VerfasserIn]Purdy, Eve, ca. 20./21. Jh. [VerfasserIn]Bajaj, Komal, ca. 20./21. Jh. [VerfasserIn] THIS.Institute [associated with work]Health Foundation (Great Britain) [associated with work]
2023
 
 
11
E-Book

Gute Kinderschutzverfahren : Tatsachenwissenschaftliche Grundlagen, rechtlicher Rahmen und Kooperation im familiengerichtlichen Verfahren

Fegert, Jörg M. [HerausgeberIn]Meysen, Thomas [HerausgeberIn]Kindler, Heinz [HerausgeberIn]Chauviré-Geib, Katrin [HerausgeberIn]Hoffmann, Ulrike [HerausgeberIn]Schumann, Eva [HerausgeberIn]
2023
 
OPEN ACCESS
 
 
12
E-Book

Global LGBTQ Health : Research, Policy, Practice, and Pathways

Hwahng, Sel J. [HerausgeberIn]Kaufman, Michelle R. [HerausgeberIn]
2024
 
OPEN ACCESS
 
13
 
E-Book

How to reduce overuse in healthcare : a practical guide

Kool, Tijn [HerausgeberIn]Patey, Andrea [HerausgeberIn]Dulmen, Simone van, 1975- [HerausgeberIn]Grimshaw, Jeremy [HerausgeberIn]
2024
 
14
E-Book

Precision cancer therapies : from concept to practice : Volume 1, Targeting oncogenic drivers and signaling pathways in lymphoid malignancies

O’Connor, Owen A. [HerausgeberIn]Ansell, Stephen M. [HerausgeberIn]Seymour, John F. [HerausgeberIn]
2023
 
15
E-Book

Textbook of transplantation and mechanical support for end-stage heart and lung lisease, [2 volume Set]

Barac, Yaron D. [HerausgeberIn]Silvestry, Scott C.Daneshmand, Mani A.Goldstein, Daniel J.
2024
 
16
E-Book

The vulva : a practical handbook for clinicians

Fischer, Gayle, 1953- [VerfasserIn]Bradford, Jennifer, 1960- [VerfasserIn]
2023
 
17

E-Book

 

Infertility in the male

Lipshultz, Larry I., 1942- [HerausgeberIn]Howards, Stuart S., 1937- [HerausgeberIn]Niederberger, Craig, 1960- [HerausgeberIn]Lamb, Dolores J. [HerausgeberIn]
2023
 
18
E-Book

Seizure and epilepsy care : the pocket epileptologist

Landazuri, Patrick, ca. 20./21. Jh. [VerfasserIn]Lecumberri, Nuria Lacuey, ca. 20./21. Jh. [VerfasserIn]Bertran, Laura Vilella, ca. 20./21. Jh. [VerfasserIn]Farrenburg, Mark, ca. 20./21. Jh. [VerfasserIn]Lhatoo, Samden, ca. 20./21. Jh. [VerfasserIn]
2023
 
19
E-Book

COVID-19 and the law : disruption, impact and legacy

Cohen, I. Glenn, 1978- [HerausgeberIn]Gluck, Abbe R [HerausgeberIn]Kraschel, Katherine L [HerausgeberIn]Shachar, Carmel, 1985- [HerausgeberIn]
2024
 
OPEN ACCESS
 
20
E-Book

Urban emergency medicine

Curato, Mark [HerausgeberIn]Shah, Kaushal [HerausgeberIn]Reisig, Christopher [HerausgeberIn]
2023
 
21
 
22
E-Book

AI in clinical medicine : a practical guide for healthcare professionals

Byrne, Michael F., ca. 20./21. Jh. [HerausgeberIn]Parsa, Nasim [HerausgeberIn]Greenhill, Alexandra T. [HerausgeberIn]
2023
 
23
E-Book

Handbook of skin disease management

Jiyad, Zainab [VerfasserIn]Flohr, Carsten [VerfasserIn]
2023
 
24
E-Book

Pediatric cardiac surgery

Mavroudis, Constantine [HerausgeberIn]Backer, Carl L. [HerausgeberIn]
2023

25
E-Book

The liver in systemic disease : a clinician’s guide to abnormal liver tests

Hirschfield, Gideon [HerausgeberIn]Gill, Paramjit [HerausgeberIn]Neuberger, James [HerausgeberIn]
2023
 
26
E–Book

Nervenkompressionssyndrome

Assmus, Hans [HerausgeberIn]Antoniadis, Gregor [HerausgeberIn]
2023
 
27
E-Book

The pancreas : an integrated textbook of basic science, medicine, and surgery

Beger, Hans G., 1936- [HerausgeberIn]Büchler, Markus W., 1955- [HerausgeberIn]Hruban, Ralph H. [HerausgeberIn]Mayerle, Julia, 1973- [HerausgeberIn]Neoptolemos, John P. [HerausgeberIn]Shimosegawa, Tooru [HerausgeberIn]Warshaw, Andrew L., 1939- [HerausgeberIn]Whitcomb, David C. [HerausgeberIn]Zhao, Yupei [HerausgeberIn]Gross, Christiane [HerausgeberIn]
2023
 
28
E-Book

Rechtsmedizin : Befunderhebung, Rekonstruktion, Begutachtung

Madea, Burkhard, 1957- [HerausgeberIn]
2023
 
29
 
30

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Digitale Separata-Bibliothek online

Seit 7.3. ist im institutionellen Repositorium der MedUni Wien (MedUni Wien ePub) die historische Separatasammlung abrufbar.

Diese einzigartige Sammlung medizinhistorischer unselbstständig erschienener Spezialliteratur beinhaltet etwa 51.000 Separata (Artikel) aus medizinischen Fachzeitschriften und Sammelwerken, die zwischen 1860 und 1935 publiziert wurden.

Dank der zahlreichen Hilfe und Unterstützung über verschiedene Abteilungen hinweg, gelang es in einem mehr als 2jährigen Projekt mit mehr als 1300 Digitalisaten online zu gehen. Dafür wurden die einzelnen Separata österreichischer Autor:innen zuerst identifiziert, danach katalogisiert und schlussendlich digitalisiert und die Digitalisate in das Repositorium eingepflegt. Daneben wurden und werden die einzelnen Autor:innen auch biographisch erschlossen und die entsprechenden GND-Einträge entweder neu erstellt oder die vorhandenen ergänzt.

Das Projekt ist damit aber noch nicht abgeschlossen, sondern es werden auch weiterhin neue Separata den beschriebenen Workflow durchlaufen und somit die Sammlung stetig erweitern.

Der Einstieg zu der Sammlung findet sich unter https://repositorium.meduniwien.ac.at/obvumwhs/wiki/hist-select als letzter Eintrag der alphabetischen Auflistung.

20 Jahre MedUni Wien – Jubiläumsveranstaltungen & Tag der Medizinischen Universität Wien

Zum Internationalen Frauentag: Molnar, Klara – Ärztin, Pathologin am Institut für Allgemeine und Experimentelle Pathologie der Universität Wien, NS-Verfolgte

Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [274]:

Zum Internationalen Frauentag am 8. März: Molnar, Klara – Ärztin, Pathologin am Institut für Allgemeine und Experimentelle Pathologie der Universität Wien, NS-Verfolgte

Autor: Walter Mentzel

Published online: 07.03.2024

Keywords: Bakteriologin, Institut für Allgemeine und Experimentelle Pathologie der Universität Wien, NS-Verfolgte, Medizingeschichte, Wien

Klara Molnar wurde als Tochter des Lehrers an einer Handelsschule Bela Molnar (1880-1928) und der Lehrerin Gizella (geb. 1881, ermordet 1944 KZ Auschwitz), geborene Jakobi, am 18. Oktober 1907 in Großwardein in Ungarn (heute Oradea: Rumänien) geboren. Ihr Bruder war der spätere Architekt und Karikaturist Gheorghe Molnar (1910-1989).

Molnar lebte seit 1925 in Österreich und studierte ab dem Wintersemester 1925/26 an der Universität Wien Medizin. Während des Studiums heiratete sie und publizierte unter den Namen Klara Köck-Molnar. Nach ihrer Scheidung nahm sie wieder den Namen Molnar an.

1928 erschien ihre erste Arbeit, die sie gemeinsam mit Joseph Obstmayer (1907-1992) an der II. Medizinischen Abteilung der Allgemeinen Poliklinik „Über die Verwendung von Intestinol bei Darmerkrankungen“ verfasste.[1]

Nachdem sie ihr Studium am 23. Dezember 1930 mit ihrer Promotion abgeschlossen hatte, arbeitete sie am Institut für Allgemeine und Experimentelle Pathologie an der Universität Wien als Assistentin von Professor Fritz Silberstein (1888-1975). Hier veröffentlichte sie mit ihrem Kollegen Paul Engel (1907-1997) 1932 „Das Auftreten und Verschwinden einer östrogenen Substanz der Bakterienkulturen“ in den IV. Mitteilungen der Klinischen Wochenschrift, und 1933 gemeinsam mit Silberstein und Engel zwei weitere Studien „Über das Auftreten eines Brunststoffes in Blut und Geweben unter Pathologischen Verhältnissen: VII. Mitteilung: Über Zerstörung von Menformon im Blut und in Organen“ und „Über das Auftreten eines Brunststoffes in Blut und Geweben unter pathologischen Verhältnissen: VI. Mitteilung: Vergleich der im Blut und Organen nachweisbaren Brunststoffmengen“.

1934 publizierte sie mit dem am Institut tätigen Assistenten Friedrich Rappaport (1901-1959) im Journal of biolological chemistry[2], die Arbeit „An Improvement in the Van Slyke method for blood gas analysis“ und im selben Jahr gemeinsam mit H. Hoff und H. Urban in der Wiener klinischen Wochenschrift „Das Vorkommen von Inkreten im Subokzipitalliquor“.[3]

Seit Juli 1933 führte sie eine private Arztpraxis in Wien 19, Döblinger Hauptstraße 18[4] und ab November 1933 in Wien 9, Strudelhofgasse 14.[5]

Als engagierte Kommunistin war sie als ungarische Staatsangehörige nach dem Februar 1934 mit der Ausweisung aus Österreich bedroht, und arbeitete seit 1936 ausschließlich als praktische Ärztin in Wien.

Molnar wurde nach dem „Anschluss“ im März 1938 wegen ihrer jüdischen Herkunft von den Nationalsozialisten verfolgt und verlor ihre Berechtigung zur Ausübung ihres Berufes. Seit Juli 1938 arbeitete als freiwillige Mitarbeiterin der IKG, bezog kein Einkommen und lebte vom Verkauf ihres Mobiliars. Am 8. März 1939 gab sie bei der Fürsorgestelle der Auswanderungsabteilung der IKG Wien in ihrer Erklärung als Fluchtziel England an. Sie war bis 1938 in Wien 9, Liechtensteinstraße 118/9, und nach dem März 1938 in Wien 19, Heiligenstädterstraße 5/5 wohnhaft. Ende März 1939 gelang ihr die Flucht nach England.

1944 heiratete Molnar in Birmingham/Warwickshire den ebenfalls kurz vor Kriegsausbruch nach England geflüchteten Wiener Arzt Alfred Fischer (28.2.1894 Kanitz/Mähren-1965 Wien), der vor seiner Flucht im Juni 1938 zunächst im KZ Dachau und danach in Buchenwald inhaftiert war.

In England gab sie 1945 in dem von der Exil-Organisation „Young-Austria“ betriebenen Verlag „Jugend Voran“ in der Reihe „Jugendführerschule des jungen Österreich“ den Band „Hygiene“ heraus.[6] 1945 kehrte sie mit ihrem Ehemann nach Wien zurück. Während Alfred Fischer im Gesundheitsamt der Stadt Wien als Leiter der Tuberkulose-Abteilung, wo er schon vor 1934 tätig war,[7] seine Karriere fortsetzte, arbeitete Klara Fischer als Ärztin in ihrer Arztpraxis in Wien 23, Ernst Häckel-Gasse 1.[8]

Im November 1950 bekam sie ihre Tochter Antonia, verheiratete Wenisch (1950-2012), die später als Kunstmalerin vor allem aber als Kernenergieexpertin bekannt wurde. Klara Fischer war wie ihr Ehemann Alfred Fischer nach dem Krieg Mitglied des Verbandes österreichischer KZler und sonst politisch Verfolgter in Wien und Funktionärin in der KPÖ.[9]

Klara Fischer verstarb im November 1957 in Wien.

Quellen:

UAW, Med. Fakultät, Nationalien/Studienkataloge, Sign. 134-1025, Molnar Clara (Nationalien Datum: 1925/26).

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 197-0476, Molnar, vereh. Köck Klara (Rigorosum Datum: 12.12.1930).

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 194-0438, Molnar/Köck Klara (Promotion Datum: 23.12.1930).

Auswanderungskartei der IKG Wien, Köck Klara, Molnar Klara.

England and Wales Marriage Registration Index, 1837-2005, Klara Molnar, 1944-1944.

Friedhofsdatenbank Wien, Fischer Klara.

Literatur:

Silberstein, Fritz, Engel, Paul und Klara Molnar: Über das Auftreten eines Brunststoffes in Blut und Geweben unter Pathologischen Verhältnissen. VII. Mitteilung: Über Zerstörung von Menformon im Blut und in Organen. Aus dem Institut für Allgemeine und Experimentelle Pathologie der Universität und dem S. Canning-Childs-Spital und Forschungsinstitut in Wien. Sonderdruck aus: Klinische Wochenschrift. Berlin: Verlag von Julius Springer, München: J.F. Bergmann 1933.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Silberstein, Fritz, Engel, Paul und Klara Molnar: Über das Auftreten eines Brunststoffes in Blut und Geweben unter pathologischen Verhältnissen. VI. Mitteilung: Vergleich der im Blut und Organen nachweisbaren Brunststoffmengen. Aus dem Insitut für Allgemeine und Experimentelle Pathologie der Universität und dem S. Cannings-Childs-Spital und Forschungsinstitut in Wien. Sonderdruck aus: Klinische Wochenschrift. Berlin: Verlag von Julius Springer, München: J.F. Bergmann 1933.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Referenzen:

[1] Medizinische Klinik, Nr. 50, 1928, S. 1886-

[2] Journal of biolological chemistry, 1934, S. 29-31

[3] Wiener klinische Wochenschrift Nr. 19, 1934, S. 584.

[4] Medizinische Klinik, Nr. 27, 1933, S. 4.

[5] Medizinische Klinik, Nr. 47, 1933, S. 2.

[6] Österreichische Zeitung (= Organ der Freien Österreichischen Bewegung, herausgegeben von der Landesgruppe Schweden in Stockholm), 25.9.1945, S. 6.

[7] Der neue Mahnruf, H. 3, 1965, S. 6.

[8] Der neue Mahnruf, H. 10, 1950, S. 15.

[9] Der neue Mahnruf, H. 10, 1950, S. 15.

Normdaten (Person): Molnar, Klara : BBL: 43225; GND: 1322661197;

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Letzte Aktualisierung: 2024 03 08

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#SHOWCASE UB: Zum Internationalen Frauentag am 8. März: Publikationen von Mona Spiegel-Adolf, Klara Weingarten und Melitta Sperling

Die Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin der Ub MedUni Wien ist mit über einer halben Million Bände die größte medizinhistorische Bibliothek Österreichs. Neben rezenter Literatur zur Geschichte der Medizin gibt es acht historisch sehr wertvolle Bibliotheken mit Beständen aus 6 Jahrhunderten (15.-20. Jhdt.).

Wir präsentieren im Lesesaal der Universitätsbibliothek zu den Öffnungszeiten im #SHOWCASE UB folgende Publikationen herausragender Medizinerinnen:

Die Globuline : mit 68 Abbildungen und 300 Tabellen

Mona Spiegel-Adolf (Anna Spiegel), 1893-1983 [VerfasserIn]

1930

Physikalisch-chemische Untersuchungen bestrahlter Proteine : <1.> Mitteilung: Die Veränderungen des Seralbumins bei Ultraviolettbestrahlung und ihre Beziehungen zur Hitzegerinnung

Mona Spiegel-Adolf (Anna Spiegel), 1893-1983 [VerfasserIn]
1927


Neuburger Bibliothek
Nominalkatalog Medizinhistorische Literatur 1850-1989


Normdaten
(Person): Spiegel-Adolf, Mona: BBL: 31332; GND: 127944494;

>Short Bio im VS-Blog

 

 

Die myoklonischen Syndrome : mit 29 Abbildungen

Weingarten, Klara, 1909-1973 [VerfasserIn]

1957

Gesellschaft der Ärzte Bibliothek
Zettelkatalog der Gesellschaft der Ärzte Bibliothek


Normdaten
(Person): Weingarten, Klara: BBL: 31434; GND: 1231078308;

>Short Bio im VS-Blog

 

 

Sperling, Melitta: Analyse eines Knaben mit transvestitischen Tendenzen. Ein Beitrag zur Genese und Dynamik des Transvestitismus. In: Psyche. (21/7) 1967. S. [520]-541.

[Universitätsbibliothek, AKH/Magazin, Periodika]

Sperling, Melitta: VI. Psychotherapeutische Aspekte des kindlichen Bronchialasthmas. In: Handbuch der Kinderpsychotherapie. Hg.: Gerd Biermann. Band 2. München: Reinhardt 1969. S. 886-896.

[Universitätsbibliothek, AKH/Magazin, Sign.: 1999-03485]

Sperling, Melitta: VIII. Psychotherapeutische Aspekte der Coltis ulcerosa bei Kindern. In: Handbuch der Kinderpsychotherapie. Hg.: Gerd Biermann. Band 2. München: Reinhardt 1969. S. 912-921.

[Universitätsbibliothek, AKH/Magazin, Sign.: 1999-03485]


Normdaten
(Person): Sperling, Melitta: BBL: 42065; GND: 142843482;

>Short Bio im VS-Blog

Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [273]: Jolles, Adolf – Chemiker und Inhaber des Chemisch-mikroskopischen Laboratoriums für hygienische, medizin-chemische und technisch-chemische Untersuchungen, NS-Verfolgter

Jolles, Adolf – Chemiker und Inhaber des Chemisch-mikroskopischen Laboratoriums für hygienische, medizin-chemische und technisch-chemische Untersuchungen, NS-Verfolgter

Autor: Walter Mentzel

Published online: 04.03.2024

Keywords: Chemiker, Firmeninhaber, Medizingeschichte, Wien, NS-Verfolgter

Adolf (Adolph) Jolles wurde am 9. November 1862 als Sohn von Fabian (Feibisch) Jolles und Pauline, geboren Fichtenholz (etwa 1840-1898), in Warschau („Kongresspolen“) geboren. Im Juli 1892 heiratete er in Wien die Tochter des Textilkaufmannes David Geiringer, Rosa Geiringer (1868-1942), mit der er die beiden Töchter, die Konzertpianistin Gertrud (1895-1996) und Paula Jolles (1901-2008) hatte.

Nachdem Jolles an der Universität Breslau 1887 sein Chemiestudium mit seiner Promotion zum Dr. phil. absolviert hatte, arbeitete er als Assistent am amtlichen Laboratorium des städtischen Gesundheitsamtes der Stadt Breslau. Hier erwarb er sich als technischer Beamter umfassende Kenntnisse auf dem Gebiet der physiologischen und Nahrungsmittel-Chemie. 1889 kam er nach Wien, wo er am Hygiene-Institut der Universität Wien arbeitete, und veröffentlichte im selben Jahr den Artikel „Die Hygiene in der Jubiläums-Gewerbe-Ausstellung in Wien“,[1] und „Die physiologische Seite der Alkoholfrage“.[2] 1922/23 inskribierte er an der Universität Wien Medizin.

Chemisch-mikroskopisches Laboratorium für hygienische, medizin-chemische und technisch-chemische Untersuchungen

Im Sommer 1889 gründete er gemeinsam mit seinem Bruder, dem Mediziner Maximilian Jolles in Wien 9, Türkenstraße 9, das Chemisch-mikroskopische Laboratorium für hygienische, medizin-chemische und technisch-chemische Untersuchungen.[3] Eine der ersten am Laboratorium vorgenommenen Untersuchungen publizierte er 1890 unter dem Titel „Ueber den chemischen Nachweis der Glycosurie“,[4]  und weiters „Über eine neue quantitative Methode zur Bestimmung der freien Salzsäure des Magensaftes“,[5] und „Ueber die „Jodzahl“ der Harne und ihre Bedeutung für die Semiotik derselben“,[6] sowie ein am Laboratorium erstelltes „Gutachten über ein behufs chemischer und bacteriologischer Untersuchungen […] in Arad eingesandten, dem Badehausbrunnen zu Arad entnommenen Wasser“.[7] Nach dem Tode seines Bruders (1914) führte er das Laboratorium bis 1938 weiter. In diesem Laboratorium erfolgten neben Untersuchungen auf dem Gebiet der medizinischen Chemie und Mikroskopie, Untersuchungen im Bereich der Hygiene und im speziellen der Genuss- und Lebensmitteln, sowie von Gebrauchsgegenständen, aber auch synthetische und technologische Arbeiten für das Gewerbe, die Industrie und Landwirtschaft. Weiters besaß Jolles gemeinsam mit seinem Bruder Maximilian in Wien 10, eine Firma zur Erzeugung chemischer Präparate.

1890 erhielten Adolf und Max Jolles auf der Bielitzer Gewerbeausstellung für ihre hygienische und technologischen Erfindungen eine Goldmedaille zuerkannt.[8] 1893 beriet Adolf Jolles die montenegrinische Regierung über die Einrichtung einer hygienischen Trinkwasserversorgung in deren Hauptstadt Cetijne.

Foto: Adolf Jolles, Die Stunde, 27.4.1935, S. 3.

Publizist

Seit der Gründung im Jahr 1887 war Jolles Redakteur der in Wien von Hans Heger (1855-1940) herausgegebenen Wochenschrift „Pharmaceutische Post“ sowie der „Zeitschrift für Nahrungsmittel-Untersuchung und Hygiene und Warenkunde. Eine Monatsschrift für chemische und mikroskopische Untersuchung von Nahrungs- und Genussmitteln, Gebrauchsgegenständen und für Hygiene“ (ab 1898: Österreichische Chemiker-Zeitung). Jolles veröffentlichte zahlreiche weitere Aufsätze und Gutachten in medizinisch-chemischen und technischen Zeitungen und Zeitschriften, darunter in der Zeitschrift des österreichischen Ingenieur-Vereines, den Monatsheften für Chemie, der Medizinischen Klinik, der Wiener medizinischen Wochenschrift und der Wiener klinischen Wochenschrift, oder der Allgemeinen Wiener medizinischen Zeitung. In der Separata-Bibliothek an der Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin sind von Adolf Jolles insgesamt 76 Sonderdrucke erhalten. Weiters veröffentlichte er in der siebenbändigen Reihe „Die wissenschaftlichen Grundlagen der Ernährung“ 1926 „Die wissenschaftlichen Grundlagen der Ernährung. 1: Die Nahrungs- und Genußmittel und ihre Beurteilung“ und 1932 „Die wissenschaftlichen Grundlagen der Ernährung. 2: Die Vitamine : nebst einer Einleitung über chemische Dynamik biologischer Vorgänge“.

1900 erhielten Adolf und Max Jolles vom k.k. Ministerium des Inneren die Autorisierung zur Vornahme von chemischen und bakteriologischen Untersuchungen von Nahrungs- und Genussmittel.[9] Wie sein Bruder Maximilian war er k.k. landesgerichtlich beeideter Sachverständiger und Schätzmeister für Lebensmittelchemie. 1904 nahm er an der Naturforscherversammlung in Breslau teil,[10] 1906 am Kongress der Gesundheitspolizei in Genf,[11] 1912 am Naturforscher- und Ärztetag in Münster.[12]

Universitäre Laufbahn

1896 erfolgte die Ernennung Jolles zum Dozenten für Chemie und Mikroskopie der Nahrungs- und Genussmittel am Technologischen Gewerbemuseum, 1909 erhielt er den Titel Professor (vom Ministerium für öffentliche Arbeiten)[13] und 1918 wurde er zum Dozenten für chemische und mikroskopische Übungen in der markttechnischen Beurteilung der wichtigsten Lebensmittel und Gebrauchsgegenstände an der k.k. Exportakademie (spätere Hochschule für Welthandel) ernannt. 1931 bekam er die Lehrbefugnis für Technologie unter besonderer Berücksichtigung der markttechnischen Untersuchung und Beurteilung der wichtigsten Nahrungs- und Genussmittel zuerteilt.

Volksbildner

Seit spätestens 1889 war er als Vortragender im Allgemeinen Niederösterreichischen Volksbildungsverein aktiv, wo er zu Nahrungs- und Genussmittel[14], oder zur Bestimmung der Luftqualität[15] referierte.

Während des Ersten Weltkrieges bekam er 1915 das Ehrenzeichen für die Verdienste um das Rote Kreuz verliehen, sowie 1935 den Titel eines a.o. Professors an der Hochschule für Welthandel durch den Bundespräsidenten der Republik Österreich.[16] Jolles war Mitglied des Österreichischen Ingenieur- und Architektenvereines, der Chemisch-physikalischen Gesellschaft in Wien und des Verein Österreichischer Chemiker.

Verfolgung und Ermordung

Adolf Jolles und seine Ehefrau Rosa waren jüdischer Herkunft und nach dem „Anschluss“ im März 1938 der Verfolgung durch die Nationalsozialisten ausgesetzt. Nach dem ‚Anschluss‘ im März 1938 wurde ihm die Lehrbefugnis entzogen und am 13. August 1942 erfolgte die Deportation von Adolf und Rosa Jolles aus ihrer Wohnung in Wien 9, Peregringasse 1/13 in das Ghetto Theresienstadt. Rosa wurde am 7. September 1942 und Adolf Jolles am 13. November 1942 ermordet. Ihr „gesamtes bewegliches und unbewegliches Vermögen“ wurde ihnen gemäß § 1 der Verordnung über die Einziehung volks- und staatsfeindlicher Vermögens im Lande Österreich (vom 18.11.1938, RGBl. 1, S. 1620) zugunsten des Deutschen Reiches entzogen. Seinen Töchtern gelang mit ihren Familien die Flucht aus Österreich, sie lebten danach in den USA.

Quellen:

Matriken der IKG Wien, Trauungsbuch, 1892, Jolles Adolf, Geiringer Rosa.

WStLA, 2.3.3.B74.38.465, Handelsregister, E 38/465, Erzeugung chemischer Präparate Dr. A. Jolles.

OeStA. AdR, HBbBuT, BMfHuV, Allg. Reihe, Sekt IV 1919, Zl. 25.550, Jolles Adolf Doz. Dr., chemischen und mikroskopischen Übungen an der Exportakademie, Anempfehlung, 1919.

OeStA, AdR, E-uReang, VVSt, VA, Zl. 46.836, Jolles Adolf.

Arolsen-Archiv, Inhaftierungsdokumente, 1.2 Verschiedenes, 1.2.1 Deportationen und Transporte, 1.2.1.1 Deportationen, Deportationen aus dem Gestapobereich Wien (1939-1945), Jolles Adolf.

Arolsen-Archiv, Inhaftierungsdokumente, 1.1 Lager und Ghettos, 1.1.42 Ghetto Theresienstadt, 1.1.42.2 Kartei Theresienstadt, Ghetto Theresienstadt-Kartei, Jolles Adolf.

Ghetto Theresienstadt, Todesfallanzeige, Jolles Adolf, Rosa.

Gedenkbuch für die Opfer des Nationalsozialismus an der Hochschule für Welthandel 1938-1945, Jolles Adolf a.o. Prof.

Literatur:

Jolles, Adolf: Die wissenschaftlichen Grundlagen der Ernährung. 1.: Die Nahrungs- und Genußmittel und ihre Beurteilung. Leipzig, Wien: Deuticke 1926.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Gesellschaft der Ärzte Bibliothek, Sign.: GÄ-21372]

Jolles, Adolf: Die wissenschaftlichen Grundlagen der Ernährung. 2.: Die Vitamine, nebst einer Einleitung über chemische Dynamik biologischer Vorgänge. Leipzig, Wien: Deuticke 1932.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Gesellschaft der Ärzte Bibliothek, Sign.: GÄ-21372]

Referenzen:

[1] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 38, 1889, S. Sp. 1291-1294; Nr. 39, 1889, Sp. 1325-1327.

[2] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 6, 1889, Sp. 229-230.

[3] Wiener Allgemeine Zeitung, 10.7.1889, S. 5.

[4] Internationale klinische Rundschau, Nr. 31, 1890, Sp. 1275-1278; Nr. 32, 1890, Sp. 1323-1325.

[5] Monatshefte für Chemie, Wien 1890, S. 472-481.

[6] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 16, 1890, Sp. 649-653.

[7] Zeitschrift für Nahrungsmittel-Untersuchung und Hygiene, H. 1, 1890, S. 1-11.

[8] Allgemeine Wiener medizinische Zeitung, 26.8.1890, S. 407.

[9] Zeitschrift des österreichischen Ingenieur-Vereines, Nr. 16, 1900, S. 267.

[10] Neue Freie Presse, 21.9.1904, S. 6.

[11] Neues Wiener Tagblatt (Tages-Ausgabe), 18.8.1906, S. 9.

[12] Die Zeit, 17.9.1912, S. 6.

[13] Die Zeit, 25.8.1909, S. 5.

[14] Wiener Allgemeine Zeitung, 6.1.1889, S. 3.

[15] Arbeiter Zeitung, 17.1.1890, S. 8.

[16] Die Stunde, 27.4.1935, S. 3.

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