Schlagwort-Archive: Kinderarzt

Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [293]: Clar, Franz – Kinderarzt in Wien und Graz, Professor für Allgemeine Pathologie, Therapie, Pharmakologie und Pharmakognosie an der Medizinischen Fakultät der Universität Graz

Clar, Franz – Kinderarzt in Wien und Graz, Professor für Allgemeine Pathologie, Therapie, Pharmakologie und Pharmakognosie an der Medizinischen Fakultät der Universität Graz

Autor: Dr. Walter Mentzel

Published online: 18.07.2024

Keywords: Kinderarzt, Pathologe, Pharmakologe, Pharmakognostiker, Medizingeschichte, Wien, Graz

Franz Clar wurde am 13. Dezember 1812 in Herreskretschen bei Jonsdorf in Böhmen (heute: Janov u Hřenska/Tschechien) geboren. Er war mit Theresia Clar (1820-1856) verheiratet. Ihr gemeinsamer Sohn war der Balneologe und Geologe Conrad Clar (1844-1904).

Clar studierte ab 1835 an der Universität Wien Medizin und promovierte am 30. März 1840 zum Doktor der gesamten Heilkunde und am 17. April 1842 zum Doktor der Chirurgie. 1840 erhielt er eine Sekundararztstelle am Wiener Allgemeinen Krankenhaus und ergänzte seine Ausbildung in Pathologie bei Carl Freiherr von Rokitansky (1804-1878). Daneben arbeitete er zwischen 1843 und 1847 als praktischer Arzt in Wien sowie bis 1851 als Sekundararzt im Findelhaus in Wien. Hier publizierte er 1850 „Ueber Dr. Grün’s Abortivheilmethode neonatorum und das seit Anfang 1848 an der Wiener Findelanstalt übliche Verfahen“.[1] 1852 folgte die Publikation „Ueber den angeborenen Hirnbruch“. Innerhalb der Gesellschaft der Ärzte, der er seit 1851 als Mitglied angehörte, nahm er an den Sitzungen der Sektion für Therapie teil.[2]

1852 übersiedete er nach Graz, wo er als Assistent im Findelhaus arbeitete und an der Medizinischen Fakultät in Graz als Dozent für Kinderheilkunde lehrte. Mit „Allerhöchster Entschließung“ vom 26. Oktober 1852 erfolgte seine Ernennung zum Professor der Theoretischen Medizin an der Chirurgischen Lehranstalt in Graz,[3] und 1854 zum Professor der Allgemeinen Pathologie, Therapie und Pharmakologie. 1857 fungiert er als Leiter der Ambulatorischen Kinderklinik im Allgemeinen Krankenhaus in Graz, sowie der Diätischen Heilanstalt. Weiters stand er der Lehrkanzel für Theoretische Medizin an der Chirurgenschule vor, und nach deren Auflösung, der medizinisch-chirurgischen Lehrkanzel der Medizinischen Fakultät in Graz.[4] Von 1863 bis 1876 unterrichtete er am Lehrstuhl für Pharmakologie, Allgemeine Pathologie und Kinderheilkunde an der Medizinischen Fakultät in Graz, nachdem er bereits als Mitglied der im Juli 1863 eingerichteten Kommission zur Errichtung einer Medizinischen Fakultät den der Universität Graz angehört hatte. Nach dieser Bestellung veröffentlichte er 1864 die Monografie „Einige Worte über ärztliche Schule und Praxis“ und 1869 die Monografie „Die Gesundheits-Pflege von Graz. Ansichten und Wünsche“.

Clar war Mitbegründer und Direktor des Vereins für Krippen in Graz, der nach dem Vorbild des Wiener Zentral-Vereins eingerichtet wurde,[5] und 1886 Gründer der Auenbrugger Stiftung, zu dessen Andenken er bereits 1867 die Arbeit „Leopold Auenbrugger. Der Erfinder der Percussion des Brustkorbes und sein Inventum Novum“ verfasste, und mit der erkrankte mittelose Ärzte, sowie Witwen und Waisen eine Unterstützung fanden. Neben seinen zahlreichen caritativen Tätigkeiten war er Mitbegründer des Vereins der Ärzte in Graz sowie des Grazer Kommunalvereines, als dessen Präsident er beiden Vereinen er vorstand.

Grazer Gemeinderat

Clar engagierte sich in den 1860er Jahren in der Grazer Bürgerpartei, 1871 erfolgte seine Wahl in den Gemeinderat. Als Mitglied des Grazer Gemeinderates engagierte er sich für die Verbesserung der sanitären Verhältnisse und brachte u.a. Studien zur Anlage von Schlachthäusern und Friedhöfen ein. Auf einer ihm gehörenden Parganlage am Rainerkogel errichtete er eine Aussichts-Gloriette und überließ das Areal der Grazer Bevölkerung zur freien Benützung.

Clar verstarb am 22. Dezember 1876 in Graz.

Quellen:

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Promotionsprotokolle, Sign. 170-117r, Klar Franz (Rigorosum Datum: 1840).

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Promotionsprotokolle, Sign. 1751173, Clar Franz (Promotion Datum: 30.3.1840).

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Promotionsprotokolle, Sign. 176-0074, Clar Franz (Promotion Datum: 17.4.1842).

Literatur:

Clar, Franz: Ueber den angebornen Hirnbruch. Mit einer lithographirten Tafel. Zwei Vorträge, gehalten in den wissenschaftlichen Plenarversammlungen des Doctoren-Collegiums der med. Fak. Sonderdruck aus: Zeitschrift der Gesellschaft der Ärzte in Wien. Wien: Druck von Carl Gerold und Sohn 1851.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Clar, Franz: Leopold Auenbrugger. der Erfinder der Percussion des Brustkorbes und sein Inventum Novum. Sonderdruck aus: Jahresbericht des Vereins der Ärzte in der Steiermark. Graz: Leuschner & Lubensky 1867.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign: BS-009]

Clar, Franz: Beobachtungen über Thymus-Anomalien. Sonderdruck aus: Jahrbuch für Kinderheilkunde und physische Erziehung. Wien: Druck der typogr.-liter.-art. Anstalt (L.C. Zamarski, C. Dittmarsch & Comp.) 1859.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Referenzen:

[1] Vierteljahresschrift für praktische Heilkunde, 1. Hauptteil, 1850, S. 112-121.

[2] Zeitschrift der k.k. Gesellschaft der Ärzte zu Wien, Wien 1851, S. 335.

[3] Zeitschrift der k.k. Gesellschaft der Ärzte zu Wien, Wien 1852, S. 568.

[4] Grazer Zeitung, 10.10.1863, S. 9.

[5] Krippen-Kalender für das Jahr 1853; Jahrbuch für Frauen und Mütter, (Hrsg. von der Direktion des Zentral-Vereines für Kostkinder-Beaufsichtigung und Krippen, Wien 1853, S. 43.

Normdaten (Person): Clar, Franz: BBL: 43982; GND: 1075617677;

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Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [291]: Hock, August – Kinderarzt im Ersten Öffentlichen Kinder-Krankeninstitut

Hock, August – Kinderarzt im Ersten Öffentlichen Kinder-Krankeninstitut

Autor: Dr. Walter Mentzel

Published online: 18.07.2024

Keywords: Kinderarzt, Hock, August – Erstes Öffentliches Kinder-Krankeninstitut, Medizingeschichte, Wien

August Hock wurde am 19. Jänner 1865 als Sohn des Kaufmannes Simon Hock (1817-1892) und Emma Emilia (1840-1920), geborene Biach, in Wien geboren.

Hock besuchte, wie auch sein Zwillingsbruder Viktor, das Akademische Gymnasium in Wien,[1] und studierte danach an der Universität Wien Medizin. Noch vor seiner Promotion am 10. März 1888, trat er als Hospitant in das Erste Öffentliche Kinder-Krankeninstitut in Wien ein, dem zu dieser Zeit sein Vetter Max Kassowitz (1842-1913) als Direktor des Institutes vorstand. Nach seiner Promotion arbeitete er hier als Aspirant. Daneben führte er eine private Arztpraxis zunächst in Wien 9, Spitalgasse 25 danach in der Alserstraße 4, Wien 1, Tuchlauben 24 und Wien 9, Garnisonsgasse 6 und zuletzt in Wien 1, Steindelgasse 2. 1893 wurde er zum Vorstand der inneren Abteilung des Ersten Öffentlichen Kinder-Krankeninstitutes ernannt, 1926 erfolgte seine Ernennung zum stellvertretenden Direktor von Carl Hochsinger (1860-1942).

Hock befasste sich mit den Fragen der Hämatologie des Kindesalters, und publizierte gemeinsam mit Hermann Schlesinger (1866-1934) 1891 „Blutuntersuchungen bei Kindern“ und 1892 „Hämatologische Studien von August Hock und Hermann Schlesinger“. Weitere von ihm am Institut verfasste Arbeiten waren die 1892 veröffentlichte Studie „Ueber chirurgische Anwendung des Thiophendijodid“ und 1896 die Arbeit „Die Kreosotbehandlung im Kindesalter“. 1930 publizierte er „Erfahrungen mit Tonikum „Roche“ in der Kinderpraxis“.[2]

Hock war Mitglied der Gesellschaft der Ärzte in Wien und der Gesellschaft für Innere Medizin und Kinderheilkunde in Wien. 1921 erhielt er den Titel eines Medizinalrates verliehen.[3]

August Hock verstarb am 2. April 1932 in Wien. Seinen Nachruf verfasste der Nachfolger von Kassowitz, Carl Hochsinger, in der Wiener medizinischen Wochenschrift.[4]

Hock, August: Todesanzeige, Neue Freie Presse, 5.4.1932, S. 16.

Quellen:

Matriken der IKG Wien, Taufbuch 1865, Hock August.

UAW, Med. Fakultät, Nationalien/Studienkataloge, Sign. 134-0263, Hock August, (Nationalien Datum 1776/87).

Hochsinger, Carl: Die Geschichte des Ersten Öffentlichen Kinder-Kranken-Institutes in Wien während seines 150jährigen Bestandes 1788-1938. Wien: Verlag des Kinder-Kranken-Institutes 1938.

Literatur:

Hock, August: Blutuntersuchungen bei Kindern. (Vorläufige Mittheilung) aus dem I. öffentlichen Kinderkrankeninstitut in Wien (Direktor: Prof. Kassowitz). Sonderdruck aus: Centralblatt für klinische Medicin. Leipzig: Druck und Verlag von Breitkopf und Härtel 1891.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Hock, August: Hämatologische Studien von August Bock und Hermann Schlesinger. (=Beiträge zur Kinderheilkunde/N.F. 2). Leipzig, Wien: Deuticke 1892.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 29079/N.F.2]

Hock, August: Ueber chirurgische Anwendung des Thiophendijodid. Sonderdruck aus: Therapeutische Monatshefte. Berlin: Verlag von Julius Springer 1892.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Hock, August: Die Kreosotbehandlung im Kindesalter. Aus dem I. öffentl. Kinder-Krankeninstitut des Prof. Kassowitz in Wien. Sonderdruck aus: Wiener medizinische Blätter. Wien: Druck von L. Bergmann & Comp. 1896.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Referenzen:

[1] Jahresbericht über das k.k. Akademische Gymnasium, Wien 1882, S. 9.

[2] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 5, 1930, S. 185-186.

[3] Neues Wiener Tagblatt (Tages-Ausgabe), 31.12.1921, S. 3.

[4] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 16, 1932, S. 514.

Normdaten (Person): Hock, August: BBL: 43977; GND: 1055427023;

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Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [289]: Genser, Theodor Ritter von – Kinderarzt

Genser, Theodor Ritter von – Kinderarzt

Autor: Dr. Walter Mentzel

Published online: 24.06. 2024

Keywords: Kinderarzt, Allgemeine Poliklinik Wien, Medizingeschichte, Wien, Lebensmittelchemiker

Theodor Genser, Ritter von Fichtenthal, Sohn des aus Freistadtl in Mähren (heute: Fryšták, Tschechien) stammenden Hofrates des Deutschen-Ritter-Ordens, Anton Genser (zirka 1817-1905) und Magdalena, geborene Fuchs, wurde am 30. Oktober 1849 in Wien geboren. 1881 heiratete er Maria Schrödinger (1854-1922).

Nachdem er 1867 im Schottengymnasium maturiert hatte,[1] studierte er an der Universität Wien Medizin und promovierte am 24. Juli 1873. Danach arbeitete er als Assistent am I. Chemischen Laboratorium in Wien 9, Wasagasse 9.

Allgemeine Poliklinik, Wiener Gebär- und Findelhaus, I. öffentliche Kinder-Krankeninstitut

Nach Aufgabe seiner Assistentenstelle (emer. Ass) am I. Chemischen Laboratorium wurde er 1874 Assistent an der unter der Leitung von Friedrich Ludwig Fleischmann (1841-1878) stehenden Abteilung für Kinderkrankheiten der Allgemeinen Poliklinik in Wien, wo er im selben Jahr die Arbeit „Ueber die Verlässlichkeit der optischen Probe von A. Vogel bei Untersuchungen der Frauen- und Kuhmilch“ publizierte, die im Österreichischen Jahrbuch für Pädiatrik (Bd. II, S. 149ff) erschien.[2] Daneben war er bis September 1880 als Sekundararzt im Wiener Gebär- und Findelhaus in Wien 9, Alser Straße 23 tätig.[3]

Danach führte er ab zirka 1881 als Kinderarzt seine private Arztpraxis zunächst in Wien 1, Seilerstätte 12, dann in der Maximilianstraße 9 und später in Wien 3 Plößlgasse 4. Ab Juli 1887 gehörte er als Abteilungsvorstand dem I. öffentlichen Kinder-Krankeninstitute in Wien an.[4]

Genser war viele Jahre regelmäßig Autor und Rezensent in der Wiener medizinischen Wochenschrift. Er verfasste eine Reihe von Studien, darunter 1880 „Vergiftung durch Carbolsäure nach äusserer Anwendung derselben bei einem 14 Tage alten Kinde“, 1888 „Rötheln und Masern in unmittelbarer Aufeinanderfolge : Ein Beitrag zur Lehre der Specificität der Rubeolen“ und seine am I. öffentlichen Kinder-Krankeninstitute in Wien verfasste Studie „Zur Pathologie und Therapie des Keuchhustens“. 1891 erschien von ihm die Arbeit „Ueber Kindernährmittel und deren praktischen Werth“ und 1901 „Eingeweidewürmer bei Appendicitis“. Im Selbstverlag veröffentlichte er 1888 seine Arbeit „Die Wiener Findelanstalt“.

Volksbilder, Freie Schule und Semmering Schulgesellschaft

Neben seiner volksbildnerischen Tätigkeit als Vortragender im Wiener Volksbildungsverein, gehörte Genser zu jenen liberalen Kräften, die sich für eine Reform der unter dem Einfluss der katholischen Kirche stehenden Schulen und einer Trennung von Staat und Kirche aussprach. 1905 erfolgte seine Wahl zum Obmann des Bezirksvereins Freie Schule im Ersten Wiener Gemeindebezirk,[5] dem als Mitglied neben Professor Leopold Königstein (1850-1924) auch der spätere Schulreformer der Ersten Republik, Otto Glöckel (1874-1935), angehörte. Weiters war er Mitglied in dem im Jahr 1912 gegründeten und von der Pädagogin und Frauenrechtsaktivistin Eugenie Schwarzwald (1872-1940) initiierten Verein zur Errichtung einer Schul- und Erziehungsanstalt für Großstadtkinder auf dem Semmering.[6]

Deutsch-fortschrittliche Partei

Genser engagierte sich in der liberalen deutsch-fortschrittlichen Partei und kandidierte 1896 bei der Gemeinderatswahl in Wien im dritten Wahlkörper für die Bezirksorganisation der Inneren Stadt.[7]

Er gehörte als Mitglied der Gesellschaft der Ärzte in Wien, dem Verband der Ärzte Wiens und dem ärztlichen Vereins im 1. Bezirk an,[8] und kandidierte bei den Wahlen zur Wiener Ärztekammer. Weiters war Genser Mitglied des Komitees der Freien Vereinigung österreichischer Nahrungsmittel-Chemiker und Mikroskopiker. 1894 nahm er am Kongress der Österreichischen Nahrungsmittel-Chemiker teil.[9] 1925 erhielt er den Titel eines Medizinalrates verliehen.[10]

Theodor Genser verstarb am 22. Jänner 1928 in Wien.

Todesanzeige: Genser Theodor, Neue Freie Presse, 25.1.1928, S. 15.

Quellen:

Matriken, Erzdiözese Wien, 3, Landstraße, St. Rochus Taufbuch 01-32, Folio 126, Genser Theodor.

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Promotionsprotokolle, Sign. 177-107a, Genser Theodor (Rigorosum Datum: 1872).

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Promotionsprotokolle, Sign. 182-67, Genser Theodor Ritter von Fichtenthal (Promotion Datum: 24.7.1873).

Friedhofsdatenbank Wien, Genser Theodor.

Literatur:

Genser, Theodor von: Vergiftung durch Carbolsäure nach äusserer Anwendung derselben bei einem 14 Tage alten Kinde. Sonderdruck aus: Archiv für Kinderheilkunde. Stuttgart: Verlag von Ferdinand Enke 1880.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Genser, Theodor von: Rötheln und Masern in unmittelbarer Aufeinanderfolge. Ein Beitrag zur Lehre der Specificität der Rubeolen. Sonderdruck aus: Jahrbuch für Kinderheilkunde und physische Erziehung. Leipzig: Druck und Verlag von B.G. Teubner 1888.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Genser, Theodor von: Zur Pathologie und Therapie des Keuchhustens. Aus dem I. öffentlichen Kinderkrankeninstitute in Wien. Sonderdruck aus: Wiener medizinische Wochenschrift. Wien: Bei L.W. Seidel & Sohn 1888.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Genser, Theodor von: Ueber Kindernährmittel und deren praktischen Werth. Sonderdruck aus: Wiener klinische Wochenschrift. Wien: Druck von Friedrich Jasper 1891.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Genser, Theodor von: Eingeweidewürmer bei Appendicitis. Sonderdruck aus: Wiener medizinische Wochenschrift. Wien: Verlag von Moritz Perles 1901.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Genser, Theodor von: Die Wiener Findelanstalt. Sonderdruck aus: Wiener medizinische Wochenschrift. Wien: Selbstverlag 1888.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 31994]

Referenzen:

[1] Jahresbericht Schottengymnasium Wien, Schul-Nachricht, Wien 1868, S. 50.

[2] Jahrbücher der in- und ausländischen gesammten Medizin, Bd. 168, Hauptteil, 1875, S. 281.

[3] Bericht des niederösterreichischen Landesausschusses und seine Amtswirksamkeit vom 1. Juli 1878 bis 31. Dezember 1879, Wien 1880, S. 260

[4] Eisenberg Ludwig, Das geistige Wien. Künstler- und Schriftsteller-Lexikon, 2. Bd., Medicinisch-naturwissenschaftlicher Teil, Wien 1893, S. 148-149.

[5] Neues Wiener Tagblatt, 7.6.1905, S. 9.

[6] Jahrbuch 1913 der Schulanstalten der Frau Dr. phil. Eugenie Schwarzwald in Wien (Stadt), Wien 1913.

[7] Neue Freie Presse, 13.2.1896, S. 7.

[8] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 4, 1899, Sp. 190.

[9] Die Presse, 12.5.1894, S. 9.

[10] Medizinische Klinik, Nr. 36, 1925, S. 1368.

Normdaten (Person): Genser, Theodor: BBL: 43973; GND: 1055427031;

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Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [284]: Hochsinger, Carl – Kinderarzt, Leiter des Ersten Öffentlichen Kinder-Krankeninstituts, NS-Verfolgter

Hochsinger, Carl – Kinderarzt, Leiter des Ersten Öffentlichen Kinder-Krankeninstitut, NS-Verfolgter

Autor: Dr. Walter Mentzel

Published online: 03.06.2024

Keywords: Kinderarzt, Erstes Öffentliches Kinder-Krankeninstitut, Medizingeschichte, Wien, NS-Verfolgter

Carl (Karl) Hochsinger wurde als Sohn des Hermann Hochsinger (zirka 1830-1910, Kaufmann aus Pressburg) und der Henriette, geborene Frankl (zirka 1839-1863) am 12. Juli 1860 in Wien geboren. Seit 1888 war er mit Rosa Sternlicht verheiratet.

Nachdem Hochsinger 1877 die Matura am Schottengymnasium in Wien absolvierte hatte, begann er im Wintersemester 1879/80 mit dem Studium der Medizin an der Universität Wien, das er am 17. Februar 1883 mit seiner Promotion abschloss. Danach arbeitete er bis 1888 als Sekundararzt an der chirurgischen Abteilung des Allgemeinen Krankenhauses in Wien. Schon zuvor trat er 1883 als Assistent von Max Kassowitz (1842-1913) in das Erste Öffentliche Kinder-Krankeninstitut in Wien ein. Hier stieg er 1889 erst zum Abteilungsleiter und dann zum stellvertretenden Direktor auf. 1906 übernahm Hochsinger die Leitung[1] und 1913 die Funktion des Direktors des Institutes, die er sie bis zum „Anschluss“ im März 1938 behielt. Unter seiner Führung kam es zur Errichtung von einer Reihe medizinischer Spezialabteilungen und zur Ausgestaltung des Institutes zu einer Poliklinik, sowie zur Gründung eines Unterstützungsvereines „Verein zur Förderung des Ersten Öffentlichen Kinder-Kranken-Institutes“, um die Finanzierbarkeit des Institutes zu gewährleisten. Seit 1888 besaß er eine Arztpraxis in Wien 1, Börseplatz Nr. 6, 1906 habilitierte er sich an der Universität Wien im Fach Kinderheilkunde zum Privatdozenten.[2]

1913 gehörte Hochsinger dem Ehrenpräsidium des Vereins Augustineum in Wien an, der sich der Fürsorge verarmter körperbehinderter Kinder annahm.[3] 1914 rief er u.a. gemeinsam mit dem Schriftsteller Arthur Schnitzler (1862-1931) zur Gründung und dem Bau einer Waldschule für verarmte und schwächliche Kinder auf.[4]

Bild: Hochsinger, Carl: Die Geschichte des Ersten Öffentlichen Kinder-Kranken-Institutes in Wien während seines 150jährigen Bestandes 1788-1938. Wien Verlag des Kinder-Kranken-Institutes 1938.

Seit der Gründung des „Klubs der motorisierten Ärzte Österreichs“ im Jahr 1907 (seit 1921 „Ärztliche Kraftfahrvereinigung“) fungierte Hochsinger als dessen Präsident.

Allgemeine Automobil-Zeitung, 20.8.1911, S. 3.

Während des Ersten Weltkrieges war Hochsinger als Spitalskommandant dem Reservespital Nr. 2 in Wien zugeteilt, daneben organisierte er federführend die Durchführung der Verschickung verarmter Wiener Kinder in das neutrale Ausland, darunter vor allem die von ihm ins Leben gerufene Aktion „Österreichische Kinder nach Holland“. Nach dem Ersten Weltkrieg engagierte er sich bei der Umsetzung verschiedener Kinderhilfsaktionen.

Nachdem es im Jahr 1919 wieder zur Aufnahme des Vollbetriebes des Krankeninstituts gekommen war, , wurde Hochsinger neuerlich zum Direktor gewählt .[5] Unter seiner Leitung wurde das Institut bis 1938 gemäß den Satzungen als Wohlfahrtseinrichtung weitergeführt, um Kindern aus mittellosen Familien eine unentgeltliche medizinische Behandlung anzubieten. Wie schon vor 1918 rekrutierte sich das durch den Weltkrieg und der Nachkriegsinflation stark verminderte Vermögen aus der Spendenbereitschaft verschiedenster privater Personen und Organisationen sowie öffentlicher Einrichtungen.

Hochsinger war Mitglied der Gesellschaft der Ärzte in Wien und der Gesellschaft für Kinderheilkunde in Wien. 1918 wurde ihm der Titel eines Regierungsrates verliehen.[6]

Neben zahlreichen wissenschaftlichen Arbeiten zur Kinderheilkunde, insbesondere des Herzens und Herzerkrankungen des Kindes sowie der syphilitischen Infektion, darunter „Zwanzigjährige Dauerbeobachtung eines Falles von angeborener Syphilis (Paroxysmale Hämoglobinurie Aortitis – Infantilismus – Tabes)“, „Die Prognose der angeborenen Syphilis“ oder „Über Diagnostik angeborener Herzfehler bei Kindern: nebst Bemerkungen über Transposition der arteriellen Herzostien“ publizierte er 1896 die bis in die 1930er Jahre in mehreren Auflagen immer wieder erschienene Monografie „Die Gesundheitspflege des Kindes im Elternhaus“.

Weitere Arbeiten von Hochsinger sind „Die Phosphorbehandlung der Rachitis im Jahre 1884“, „Sterilisierte Milch und deren Anwendungsweise zur Säuglingsernährung“, „Eine neue Wärmekammer für lebensschwache Frühgeburten“. Darüber hinaus schrieb er populärwissenschaftliche Artikel in Zeitschriften wie der „Modernen Welt“ „Kinder, die nicht essen wollen“.[7] Seine letzte Arbeit „Über das Zyanose-Problem bei den angeborenen Herzfehlern der Frühkindheit“ veröffentlichte er anlässlich des bevorstehenden Jubiläums zur Feier des 150jährigen Bestandes des Institutes in der von ihm herausgegebenen 48-seitige Festschrift, die im März 1938 unter dem Titel „Die Geschichte des Ersten Öffentlichen Kinder-Kranken-Institutes in Wien während seines 150jährigen Bestandes 1788-1938“ erschien. Zum Zeitpunkt der Fertiggestellung des Buchprojektes im März 1938 hatten die Nationalsozialisten das Institut bereits geschlossen, die jüdischen Mitarbeiter:innen vertrieben und mit der Liquidierung dieser Institution begonnen.

Carl Hochsinger, der wegen seiner jüdischen Herkunft von den Nationalsozialisten verfolgt, von seinen Funktionen am Institut enthoben und vertrieben worden war, wurde gemeinsam mit seiner Ehefrau am 9. Oktober 1942 in das Ghetto Theresienstadt deportiert, und am 28. Oktober 1942 ermordet.

Quellen:

Matriken der IKG Wien, Geburtsbuch 1860, Hochsinger Karl.

UAW, Med. Fakultät, Nationalien/Studienkataloge, Sign. 134-0126, Hochsinger Karl (Nationalien Datum 1878/79).

UAW, Med. Fakultät, Nationalien/Studienkataloge, Sign. 134-0169, Hochsinger Karl (Nationalien Datum 1882/83).

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 177-137a, Hochsinger Karl (Rigorosum Datum 1880).

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 186-1406, Hochsinger Karl (Promotion Datum 17.2.1883).

UAW, Rektoratsarchive, Akademischer Senat, Akten-Sonderreihe, Senat S 304.502, Hochsinger Karl (12.07.1860-1942; Kinderheilkunde).

WStLA, Hauptregistratur, A 47 – Department 1 – Stiftungen, Versorgungshäuser, Anstalten, L 21 340.520/1881.

WStLA, M.Abt. 212 A23, Ausgeschiedene Krankenanstalten 17/13, Kinder-Kranken-Institut (Statuten).

ÖStA, AdR, E-uReang, VVSt, VA, Zl. 21.164, Hochsinger Carl.

Nationalarchiv Prag, Opferdatenbank, Ghetto Theresienstadt, Todesfallanzeige, Hochsinger Karl.

Literatur:

Hochsinger, Carl: Die Geschichte des Ersten Öffentlichen Kinder-Kranken-Institutes in Wien während seines 150jährigen Bestandes 1788-1938. Wien: Verlag des Kinder-Kranken-Institutes 1938.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 10087]

Hochsinger, Carl: Zwanzigjährige Dauerbeobachtung eines Falles von angeborener Syphilis (Paroxysmale Hämoglobinurie Aortitis – Infantilismus – Tabes). Aus dem I. öffentlichen Kinder-Krankeninstitute in Wien. Sonderdruck aus: Wiener medizinische Presse. Wien: Druck von Gottlieb Gistel & Cie 1905.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Hochsinger, Carl: Die Prognose der angeborenen Syphilis. Sonderdruck aus: Ergebnisse der Inneren Medizin und Kinderheilkunde. Berlin: Verlag von Julius Springer 1910.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Hochsinger, Carl: Über Diagnostik angeborener Herzfehler bei Kindern, nebst Bemerkungen über Transposition der arteriellen Herzostien. Sonderdruck aus: Wiener Klinik. Wien: Urban & Schwarzenberg 1891.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Hochsinger, Carl: Gesundheitspflege des Kindes im Elternause. Leipzig, Wien: Deuticke 1896.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 53736]

Hochsinger, Carl: Die Phosphorbehandlung der Rachitis im Jahre 1884 (hierzu 1 Tafel). Aus dem ersten öffentlichen Kinder-Kranken-Institute. Sonderdruck aus: Wiener medizinische Blätter. Wien: Wilhelm Braumüller k.u.k. Hof- und Universitäts-Buchhändler 1885.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Hochsinger, Carl: Sterilisierte Milch und deren Anwendungsweise zur Säuglingsernährung. Sonderdruck aus: Wiener medizinische Presse. Wien: Druck von Gottlieb Gistel & Comp. 1889.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Hochsinger, Carl: Eine neue Wärmekammer für lebensschwache Frühgeburten. Sonderdruck aus: Wiener medizinische Presse. Wien: Druck von Gottlieb Gistel & Comp. 1894.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Hochsinger, Carl: Über das Zyanose-Problem bei den angeborenen Herzfehlern der Frühkindheit. Aus dem ersten öffentlichen Kinderkranken-Institute in Wien aus Anlasß seines 150jahrigen Bestandes gewidmet. Sonderdruck. Wien: Gesellschaftsbuchdruckerei Brüder Holinek 1938.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Referenzen:

[1] Neues Wiener Journal, 9.7.1906, S. 2.

[2] Allgemeine Wiener medizinische Zeitung, 31.7.1896, S. 359.

[3] Die Zeit, 8.8.1913, S. 6.

[4] Die Zeit, 14.6.1914, S. 8.

[5] Wiener Zeitung, 15.2.1919, S. 5.

[6] Neues Wiener Journal, 2.1.10918, S. 6.

[7] Moderne Welt, Juni 1922, S. 16.

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Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [283]: Kassowitz, Max – Kinderarzt, Leiter des Ersten Öffentlichen Kinder-Krankeninstituts in Wien

Kassowitz, Max – Kinderarzt, Leiter des Ersten Öffentlichen Kinder-Krankeninstituts in Wien

Autor: Dr. Walter Mentzel

Published online: 29.05.2024

Keywords: Kinderarzt, Erstes Öffentliches Kinder-Krankeninstitut, Medizingeschichte, Wien

Max Kassowitz wurde als Sohn von Ignaz Kassowitz (1817-1875) und Katherina (1829-1878), geborene Pollak, am 14. August 1842 in Pressburg in Ungarn (heute: Bratislava/Slowakei) geboren. Seit 1876 war er mit Emilie Rosenthal (1854-1938) verheiratet, die als Frauenrechtsaktivistin und Schriftstellerin den Verein abstinenter Frauen gegründet hatte und der Antialkohol-Kommission des Bundes Österreichischer Frauenvereine angehörte. Unter den gemeinsamen fünf Kindern war sein Sohn Karl Kassowitz (1886-1978), der bis 1938 als Kinderarzt in Wien arbeitete, und seine Tochter Julie, verheiratete Schall (1882-1924), eine Biologin, die sich wie ihre Eltern in der Antialkoholbewegung und im Bund Österreichischer Frauenvereine einsetzte.

Nachdem Kassowitz in Pressburg das Gymnasium absolviert hatte, studierte er an der Universität Wien Medizin und promovierte am 11. November 1863 und am 24. Mai 1864 im Fach Chirurgie. Danach arbeitete er als Aspirant und Sekundararzt an verschiedenen Abteilungen des Allgemeinen Krankenhauses in Wien.

Erstes Öffentliches Kinder-Krankeninstitut

1869 trat Kassowitz als Sekundararzt in das Erste Öffentliche Kinder-Krankeninstitut in Wien ein, und übernahm 1882 als Nachfolger von Leopold Maximilian Politzer (1814-1888) die Leitung des Institutes. Kassowitz entwarf eine Instruktionsverordnung für die Direktion des Institutes, mit er die Aufgabengebiete des Institutes regelte, sowie 1904 das „Statut für das Erste Öffentliche Kinder-Krankeninstitut in Wien“. Unter seiner Direktion erfuhr das Institut eine massive Steigerung der Zahl an Patient:innen und eine räumliche Erweiterung und Spezialisierung, die sich in der Einrichtung verschiedener medizinischer Abteilungen niederschlug. Zu seinen Schülern am Institut gehörte neben Sigmund Freud (1856-1939), sein späterer Nachfolger Carl Hochsinger (1860-1942), Leopold Königstein (1850-1924) und Julius Drey (1858-1939).

Kassowitz als Wissenschaftler und Schriftsteller

1886 habilitierte sich Kassowitz an der Universität Wien im Fach Kinderheilkunde zum Privatdozenten, 1891 erfolgte seine Ernennung zum a.o. Professor.[1]

Neben seiner Tätigkeit am Institut, wo er auch die institutseigene Zeitschrift „Beiträge zur Kinderheilkunde aus dem Ersten Öffentlichen Kinder-Krankeninstitutin Wien“ herausgab, beschäftigte er sich u.a. mit der Erforschung der hereditären Syphilis und der Pathophysiologie der Rachitis und entwickelte eine Phosphorbehandlung mit Lebertran bei Kindern mit Rachitis. Dazu publizierte er 1881 „Syphilis und Rachitis“, 1883 „Die Phosphorbehandlung der Rachitis“, 1889 „Zur Theorie und Behandlung der Rachitis“ und 1901 „Über Phosphorlebertran“. Ein weiteres Forschungsfeld lag auf der Behandlung der Diphterie, zu der er u.a. 1895 „Wie steht es mit der Serumbehandlung der Diphterie“, 1900 in der Wiener medizinischen Wochenschrift die Artikelserie „Kritisches über Diphteriebacillen und Heilserum“ publizierte.[2]

Zu seinen Hauptwerken zählen neben der 1876 veröffentlichen Arbeit „Vererbung der Syphilis“, und „Die Phosphorbehandlung der Rachitis“, die 1910 erschienene Publikation „Praktische Kinderheilkunde in 36 Vorlesungen für Studierende und Ärzte“. Zahlreiche seiner wissenschaftlichen Aufsätze befinden sich in der Separata-Bibliothek an der Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien und an der Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin.

Bild aus: Hochsinger: Die Geschichte des Ersten Öffentlichen Kinder-Krankeninstitutes […]. Wien: Verlag 1938.

Biologie und Naturphilosophie

Neben seinen medizinischen Forschungen beschäftigte sich Kassowitz mit Fragen der Biologie, die er u.a. unter dem Titel „Biologische Probleme“ in mehrere Arbeiten zur organischen Stoffumwandlung,  erschienen von ihm vier Bände „Allgemeine Biologie“, deren ersten Band er 1898 im Wiener physiologischen Klub vorstellte und dessen Vortrag in der Wiener medizinischen Wochenschrift unter dem Titel „Die Einheit der Lebenserscheinungen“ abgedruckt wurde.[3] Beide Reihen befinden sich in der Separata-Bibliothek. 1908 veröffentlichte er in der Zeitschrift für Psychologie und Neurologie den Aufsatz „Körper und Seele[4] und im selben Jahr seine naturphilosophisch angelegte Monografie „Welt, Leben, Seele. Ein System der Naturphilosophie in gemeinfasslicher Darstellung“.

Zivilgesellschaftliche Aktivitäten: Antialkoholkampagne, Schule, Frauenrechte

Neben seiner ärztlichen und wissenschaftlichen Arbeit waren Kassowitz und seine Familie in zahlreichen zivilgesellschaftlichen Organisationen und Initiativen aktiv, was sich auch in seiner regelmäßigen und über viele Jahre erfolgten Referententätigkeit an den Wiener Volksbildungseinrichtungen wie dem Volksheim, der Urania, oder dem Wiener Volksbildungsverein niederschlug. Er engagierte sich gemeinsam mit seiner Ehefrau Emilie und seine Tochter Julie in der Antialkoholbewegung, wozu er neben seinen Vorträgen zu diesem Thema auch zahlreiche Artikel verfasste. Darunter in Zeitungen wie 1901 in den sozialdemokratischen Publikationsorganen „Arbeiterwille“[5] und der „Arbeiterinnen Zeitung“ („Gebt den Kindern keinen Alkohol“)[6] und in Fachzeitschriften, wie im „Jahrbuch für Kinderheilkunde und physische Erziehung“ mit dem Aufsatz „Alkoholismus im Kindesalter“,[7] der auf seinem 1900 gehaltenen Vortrag am 8. Internationalen Kongress gegen Alkoholismus in Wien, beruhte. 1904 erschien von ihm der Artikel „Der Arzt und der Alkohol“.[8]

Weiters unterstützte er den Verein „Ferienheim. Verein für israelitische Ferienkolonien“,[9] der Kindern aus verarmten jüdischen Familien einen Ferienaufenthalt organisierte, oder seit seiner Gründung 1905 den Verein „Freie Schule“. Kassowitz gehörte auch zu jener Gruppe von Mitstreitern, die aus medizinischen Gründen eine Reform der Frauenkleidung anstrebten, wozu er die Sozialarbeiterin und Frauenrechtlerin Marie Lang (1858-1934) durch ein Gutachten für deren von ihr herausgegebenen Zeitschrift Dokumente der Frauen“,[10] sowie den vom Gynäkologen Hugo Klein (1863-1937) gegründeten „Verein zur Verbesserung der Frauenkleidung“ unterstützte. 1904 beurteilte er in der von der Frauenrechtsaktivistin Auguste Fickert (1855-1910) herausgegeben Zeitschrift „Neues Frauenleben“ die seit 1897 schrittweise Zulassung von Frauen zum Studium als positiv und sprach sich gegen jegliche weitere Beschränkung aus.[11]

Kassowitz war Mitglied der Gesellschaft der Ärzte in Wien, der Gesellschaft für Innere Medizin und Kinderheilkunde in Wien, Ehrenmitglied der Deutschen Gesellschaft für Kinderheilkunde und der Russischen Gesellschaft für Kinderheilkunde in St. Petersburg.

Zu seinem 70. Geburtstag erschien 1912 eine von Benjamin Gomperz (1861-1935) und Carl Hochsinger und Rudolf Neurath herausgegebene Festschrift.

Kassowitz verstarb am 23. Juni 1913 in Wien.

1914 gab seine Tochter Julie Kassowitz-Schall (1882-1924) die „Gesammelten Abhandlungen von Max Kassowitz: mit einem vollständigen Verzeichnis der Arbeiten des Verfassers“ heraus.

1914 erschien von ihm noch posthum „Die Gesundheit des Kindes. Belehrung für junge Eltern“.

Max Kassowitz, Todesanzeige, Neue Freie Presse, 23.6.1913, S. 13

Quellen:

UAW, Med. Fakultät, Nationalien/Studienkataloge, Sign. 134-006, Kassowitz Max (Nationalien Datum: 1862/63).

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 170-131a, Kassowitz Max (Rigorosum Datum: 1863).

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 181-1124, Kassowitz Max (Promotion Datum: 24.11.1863).

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 181-624, Kassowitz Max (Promotion Datum: 24.5.1864).

UAW, Rektoratsarchive, Akademischer Senat, Akten-Sonderreihe, S. 304 Personalblätter, Senat S 304.585 Kassowitz Max (14.08.1842-23.06.1913; Kinderheilkunde).

Literatur:

Kassowitz, Max und Carl Hochsinger: Statut für das Erste Öffentliche Kinder-Krankeninstitut in Wien. (Xerokopie). Wien: typ. Engel 1904.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: SA-522]

Kassowitz, Max: Syphilis und Rachitis. Sonderdruck aus: Wiener medizinische Blätter. Wien: Verlag von L. Bergmann & Comp. 1881.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Kassowitz, Max: Die Phosphorbehandlung der Rachitis. Sonderdruck aus: Zeitschrift für klinische Medizin. Wien: 1883.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 51083]

Kassowitz, Max: Zur Theorie und Behandlung der Rachitis. Aus dem I. Öffentlichen Kinder-Krankeninstitute in Wien. Sonderdruck aus: Wiener medizinische Wochenschrift. Wien: Verlag von Moritz Perles, Buchhandlung 1889.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Kassowitz, Max: Über Phosphorlebertran. Sonderdruck aus: Wiener medizinische Presse. Wien: 1901.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 25915]

Kassowitz, Max: Wie steht es mit der Serumbehandlung der Diphtherie? Vortrag. Sonderdruck aus: Wiener medizinische Wochenschrift. Wien: 1895.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: Abschr.48]

Kassowitz, Max: Die Vererbung der Syphilis. Sonderdruck aus: Medizinische Jahrbücher. Wien: Braumüller 1876.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 4328]

Kassowitz, Max: Praktische Kinderheilkunde in 36 Vorlesungen für Studierende und Ärzte. Berlin: Springer 1910.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 61367]

Hochsinger, Carl: Die Geschichte des Ersten Öffentlichen Kinder-Krankeninstitutes in Wien, während seines 150jährigen Bestandes 1788-1938. Wien: Verlag des Kinder-Krankeninstitutes 1938.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 10087]

Kassowitz, Max: Allgemeine Biologie. 4 Bände. Wien: Perles 1899-1906.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 30161]

Kassowitz, Max: Welt – Leben – Seele. Ein System der Naturphilosophie in gemeinfasslicher Darstellung. Wien: Perles 1908.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 56373]

Max Kassowitz zur Feier seines siebzigsten Geburtstages von Schülern, Freunden und Verehrern gewidmete Festschrift. Hrsg.: Benjamin Gomperz, Carl Hochsinger und Rudolf Neurath. Berlin: Springer 1912.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 62274]

Kassowitz, Max: Gesammelte Abhandlungen von Max Kassowitz. Mit einem vollständigen Verzeichnis der Arbeiten des Verfassers, einem Portrait und 2 Figuren im Text. Hrsg.: Julie Kassowitz-Schall und August Büttner. Berlin: Springer 1914.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 1930]

Referenzen:

[1] Wiener Zeitung, 22.5.1891, S. 1.

[2] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 38, 1899, Sp. 1737-1739; Nr. 49, Sp. 2265-2268 und 1900; Nr. 8, Sp. 361-365; Nr. 9, 1900, Sp. 418-422

[3] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 48, 1898, Sp. 2265-2270; Nr. 49, Sp. 2325-2332; Nr. 50, Sp. 2368-2373; Nr. 51

[4] Zeitschrift für Psychologie und Neurologie, H 1/2, 1908, S. 82-95.

[5] Arbeiterwille, 22.12.1901, S. 5.

[6] Arbeiterinnen-Zeitung, Nr. 12, 1901, S. 5-6.

[7] Jahrbuch für Kinderheilkunde und physische Erziehung, 1901, Alkoholismus im Kindesalter, S. 512-541.

[8] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 3, 1904, Sp. 101-107; Nr. 4, Sp. 166-171; Nr. 5, Sp. 225-231; Nr. 6, Sp. 273-279; Nr. 7, Sp. 301-307; Nr. 8, Sp. 349-352.

[9] Die Presse, 30.4.1896, S. 3.

[10] Dokumente der Frauen, Bd. 6, Nr. 22, S. 671.

[11] Neues Frauenleben, März 1904, S. 6.

Normdaten (Person): Kassowitz, Max: BBL: 43821; GND: 116119675;

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Letzte Aktualisierung: 2024 05 29

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Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [281]: Itzkowitz, Leopold – Kinderarzt

Itzkowitz, Leopold – Kinderarzt

Autor: Dr. Walter Mentzel

Published online: 30.04.2024

Keywords: Kinderarzt, Wiener Allgemeine Poliklinik, Medizingeschichte, Wien

Leopold Kohn-Itzkowitz wurde als Sohn von Adolf Itzkowitz und Minna, geborene Preuss, am 21. September 1867 in Komorowice in Österreichisch-Schlesien (heute: Komorowice, Stadtteil von Bielsko-Biała/Polen) geboren. Er war seit 1909 mit Erna Emilie Rund (*6.11.1885-1964 New York) verheiratet und hatte mit ihr den Sohn Hans Adolf (*11.3.1909 Wien).

Nachdem Itzkowitz das Staatsgymnasium in Bielitz absolviert hatte,[1] begann er im Wintersemester 1890/91 an der Universität Wien mit dem Studium der Medizin und promovierte am 4. März 1897. Anfang 1898 kehrte er zunächst nach Bielitz in Schlesien zurück,[2] kam Ende des Jahres nach Wien zurück und eröffnete eine Arztpraxis in Wien 9, Mariannengasse 29,[3] und danach in Wien 8, Josefstädterstraße 67.

Wiener Allgemeine Poliklinik – Abteilung für Kinderkrankheiten

Seit spätestens 1904 arbeitete er an der Abteilung für Kinderkrankheiten bei Professor Alois Monti (1839-1909) an der Wiener Allgemeinen Poliklinik. Hier publizierte er 1904 „Versuche mit Vaporin bei Pertussis: aus der Abteilung für Kinderkrankheiten des Prof. Monti an der Wiener allgem. Poliklinik.“ Im selben Jahr erschien von ihm der Aufsatz „Über Verwendung des Alboferin in der Kinderpraxis“.[4]

Im Verlag Brunnen-Direktion Rohitsch-Sauerbrunn (heute: Rogaška Slatina/Slowenien) publizierte er weiters die Arbeit „Indikationen und Diätetik der Mineralwasserkuren mit Rohitscher „Styriaquelle„.

Am Ersten Weltkrieg nahm er als Assistent des Verwundeten-Spitals „Leopoldineum“ in Wien 8 teil und erhielt 1915 das Ehrenzeichen zweiter Klasse vom Roten Kreuz mit der Kriegsdekoration verliehen.[5]

Vor und nach dem Ersten Weltkrieg gehörte er dem Präsidium des Vereins „Gute Herzen – Verein zur Schaffung von Wohlfahrtseinrichtungen für arme Schulkinder ohne Unterschied der Konfession“ am Franzensring 18 in Wien 1 an, wo er die Kinder in den vom Verein organisierten Ferienkolonien ärztlich betreute,[6] darunter im vereinseigenen Kinderheim in Neulengbach.

Er war Mitglied des Klub der Wiener Kinderärzte.[7] 1911 trat er der Freimaurerloge Eintracht der B’nai Brith bei. 1923 engagierte er sich für die Errichtung des jüdischen medizinischen Privat-Sanatoriums am Karmelberg in Haifa.[8] Weiters war er als Theaterarzt an der Residenzbühne in Wien 1, Rotenturmstraße 20, tätig.

Leopold Itzkowitz verstarb am 6. Dezember 1927 in Wien.

Neue Freie Presse, 7.12.1927, S. 16.

Quellen:

UAW, Med. Fakultät, Nationalien/Studienkataloge, Sign. 134-0390, Itzkowitz Leopold (Nationalien Datum: 1890/01).

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 195-161b, Itzkowitz Leopold (Rigorosum Datum: 11.3.1897).

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 188-795, Itzkowitz Leopold (Promotion Datum: 24.3.1897).

Friedhofsdatenbank der IKG Wien: Itzkowitz Leopold.

New York, Southern District, U.S District Court Naturalization Records, 1824-1946, Petitions for naturalization and petition evidence 1945 box 1027, no. 516051-516256; NARA microfilm publication M1972, Southern District of New York Petitions for Naturalization, 1897-1944. Records of District Courts of the United States, 1685-2009, RG 21. National Archives at New York, Itzkowitz Erna.

New York, New York Passenger and Crew Lists, 1909, 1925-1957, 6291-vol. 13544-13545, Mar 2, 1939; NARA microfilm publication T715 (Washington, D.C.: National Archives and Records Administration, n.d.), Itzkowitz Hans und HIlde.

Literatur:

Itzkowitz, Leopold: Versuche mit Vaporin bei Pertussis. Aus der Abteilung für Kinderkrankheiten des Prof. Monti an der Wiener allgem. Poliklinik. Sonderdruck aus: Allgemeine Wiener medizinische Zeitung. Wien: 1904.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Itzkowitz, Leopold: Indikationen und Diätetik der Mineralwasserkuren mit Rohitscher „Styriaquelle“. Sonderdruck. Sauerbrunn: Verlag Brunnen-Direktion Rohitsch-Sauerbrunn o.J.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Referenzen:

[1] Jahresbericht des k.k. Staatsgymnasiums zu Bielitz, Wien 1901, S. 23.

[2] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 33, 1898, Sp. 1622.

[3] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 45, 1898, Sp. 2148.

[4] Allgemeine Wiener medizinische Zeitung, 14.6.1904, S. 269.

[5] Wiener Zeitung, 3.11.1915, S. 3.

[6] Adolph Lehmann’s allgemeiner Wohnungs-Anzeiger nebst Handels- u. Gewerbe-Adressbuch für d. k.k. Reichshaupt- u. Residenzstadt, Wien 1904, S. 213.

[7] Wiener klinische Rundschau, Nr. 50, 1908, S. 801.

[8] Wiener Morgenzeitung, 9.4.1923, S. 2.

Normdaten (Person): Itzkowitz, Leopold: BBL: 43817; GND: 1327832828;

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Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [270]: Maximilian Herz – Dozent für Kinderheilkunde und Abteilungsvorstand der Allgemeinen Poliklinik in Wien, Medizin-Journalist

Maximilian Herz – Dozent für Kinderheilkunde und Abteilungsvorstand der Allgemeinen Poliklinik in Wien, Medizin-Journalist

Autor: Dr. Walter Mentzel

Published online: 22.02.2024

Keywords: Kinderarzt, Allgemeine Poliklinik Wien, Findelanstalt, Medizingeschichte, Wien

Maximilian Herz, aus einer bürgerlichen jüdischen Familie stammend, wurde als Sohn des in Polna in Böhmen geborenen fürstlich Dietrichstein’schen Berg- und Communal-Arztes und Zahnarztes, Josef Herz (1812-1879), und Henriette, geborene Hüttler (1814-1862), am 5. Juli 1837 in Kreuzberg in Böhmen (heute: Křížová/Tschechien) geboren. Seit 1868 war er mit Marie Fischer (1848-1921) verheiratet, mit der er die Tochter Therese, verheiratete Rie (1878-1934), eine später bekannte Schriftstellerin, Journalistin und Musikkritikerin, die unter dem Pseudonam Andro. L. publizierte, hatte.

Herz kam mit seiner Familie nach Wien, absolvierte hier seine Gymnasialzeit, studierte danach an der Universität Wien Medizin und promovierte am 31. Mai 1861. Zu weiteren Ausbildungszwecken im Fach Orthopädie für Kinder lebte er zwischen 1861 und 1863 in London, wo er an einer renommierten orthopädischen Anstalt studierte. 1865 hielt er über seine hier gewonnenen Eindrücke in der Gesellschaft der Ärzte in Wien einen Vortrag zum Hospitalwesen in England[1] und 1866 publizierte er „Die neuen Dorf-Spitäler (Village-Hospitals) in England“ (in zwei Teilen: Teil 1 und Teil 2).[2] Im April 1865 erfolgte seine Ernennung zum auswärtigen Sekretär der 1863 gegründeten Anthropological Society in London,[3] ebenso war er korrespondierendes Mitglied der gynäkologischen Gesellschaft in Bosten/USA. Weiters engagierte er sich als Mitglied im Verein für erweiterte Frauenbildung und gehörte hier 1888 zu den Mitinitiatoren der Gründung eines Mädchengymnasiums in Wien.[4] In diesem Verein war auch seine Tochter Therese aktiv.

Wiener Findelanstalt in der Alservorstadt

Nach seiner Rückkehr nach Wien arbeitete er zwischen 1863 und 1866 als Sekundararzt an der Wiener Findelanstalt in der Alservorstadt, wo er sich mit Säuglingskrankheiten beschäftigte. Hier publizierte er 1864 „Einige Bemerkungen über das Saugen der Kinder“ und 1866 „Ueber Gangaen der Weichteile im ersten Kindesalter“.[5] 1868 bekam er in der Findelanstalt die Stelle eines k.k. Findelkindaufsehers verliehen. Seit dieser Zeit gehörte er auch als Mitglied der k.k. geographischen Gesellschaft an, vor der er im April 1866 über die Verschiedenheit der Kinderspitäler in Großbritannien im Vergleich zu Kontinentaleuropa berichtete.[6] Ebenfalls 1866 erfolgte seine Wahl zum ordentlichen Mitglied der Gesellschaft der Ärzte in Wien.[7] Er war Gründungs- und Vorstandsmitglied des Ärztlichen Vereins in der Leopoldstadt und Mitglied des zur Unterstützung unbemittelter, hilfsbedürftiger und kranker sowie rekonvaleszenter Kinder gegründeten Vereins der Kinderfreunde in Wien, vor dem er im Jahr der Vereinsgründung 1870 über seine Eingabe an das Ministerium des Unterrichts bezüglich seiner Verbesserungsvorschläge der Schulhygiene referierte.[8]

Seit 1866 führte er in Wien eine Praxis für Kinderheilkunde, seit 1876 in Wien 2, Praterstraße 25.

Abteilungsvorstand für Kinderkrankheiten an der Allgemeinen Poliklinik in Wien

1884 erfolgte seine Bestellung zum Privatdozenten für Kinderheilkunde an der Medizinischen Fakultät der Universität Wien,[9] und darauf seine Ernennung zum Abteilungsvorstand für Kinderkrankheiten an der Allgemeinen Poliklinik in Wien. Hier publizierte er 1885 „Ueber Hysterie bei Kindern“.[10] 1887 „Ueber einige nervöse Affektionen bei Kindern“,[11] und 1888 „Ueber die täglichen Harnqualitäten bei Kindern und ihre Abweichungen“.

Über viele Jahre war er Autor in der Wiener medizinischen Wochenschrift und der Wiener medicinischen Presse, wo er auch zahlreicher Besprechungen zur medizinischen Literatur veröffentlichte. Daneben war er auch als Volksbildner journalistisch tätig, u.a. publizierte er 1876 in der Krumauer Zeitung den Artikel „Die Pflege des Kindes“,[12] oder im Böhmisch-Kamnitzer Anzeiger.[13] 1886 veröffentlichte er in der vom Orientalischen Museum in Wien herausgegebenen Österreichischen Monatsschrift für den Orient einen Aufsatz „Ueber die Heilgymnastik der Chinesen“.[14]

Herz war von 1870 bis 1876 gemeinsam mit Professor Gottfried Ritter von Rittershain (1820-1883) in Prag Herausgeber des Oesterreichischen Jahrbuchs für Paediatrik,[15] wo er auch 1870 den Aufsatz über „Das bayrische und das österreichische Schulgesetz in sanitärer Beziehung“ veröffentlichte, sowie gemeinsam mit Adolf Baginsky (1843-1918) und Alois Monti (1839-1909) Herausgeber des „Archivs für Kinderheilkunde“ war. 1878 legte er in der 3. Auflage gemeinsam mit dem Mitarbeiter und Kinderarzt der Allgemeinen Wiener Poliklinik Ludwig Fleischmann das vom Prager Professor Johann Steiner (1833-1876) 1872 veröffentlichte „Compendium der Kinderkrankheiten“ auf.

Herz verstarb am 14. Juli 1890 in Bad Vöslau in Niederösterreich.

Maximilian Herz: Todesanzeige, Neue Freie Presse, 15.7.1890, S. 13.

Quellen:

Trauungsbuch der IKG Wien, Herz Maximilian, Fischer Marie.

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 170-100r, Herz Maximilian (Rigorosum Datum: 1860).

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 181-912, Herz Maximilian (Promotion Datum: 31.5.1861).

Friedhofsdatenbank der IKG Wien, Herz Maximilian.

Jahresbericht der unter dem Protektorate Seiner k. und k. Hoheit des durchlauchtigsten Herrn Erzherzog Friedrich stehenden Allgemeinen Poliklinik in Wien. Wien: 1890.

Literatur:

Herz, Maximilian: Einige Bemerkungen über das Saugen der Kinder. Sonderdruck aus: Jahrbuch für Kinderheilkunde. Wien: Druck von J. Löwenthal 1864.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Herz, Maximilian: Ueber die täglichen Harnqualitäten bei Kinder und ihre Abweichungen. Sonderdruck aus: Wiener medizinische Wochenschrift. Wien: Druck der k. Wiener Zeitung 1888.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Oesterreichisches Jahrbuch für Paediatrik. Hg.: Gottfried Ritter von Rittershain und Maximilian Herz. Wien: 1870.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 3749/N.F. (2)1871]

Referenzen:

[1] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 44, 1865, Sp. 803.

[2] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 65, 1866 Sp. 1043-1045 und Nr. 66, 1866, Sp. 1059-1061.

[3] Wiener Zeitung, 27.4.1865, S. 332.

[4] Die Presse, 24.7.1888, S. 10.

[5] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 26, 1866, Sp.417-419; Nr. 27, 1866, S. 429-432; Nr. 28, 1866, Sp.447-448; Nr. 29, 1866, Sp. 461-462; Nr. 30, 1866, Sp. 476-478.

[6] Wiener Zeitung, 13.4.1866, S. 146.

[7] Zeitschrift der k.k. Gesellschaft der Ärzte zu Wien, Nr. 13, 1866, S. 156.

[8] Neue Freie Presse, 15.10.1870, S. 8.

[9] Neue Freie Presse, 20.7.1884, S. 4.

[10] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 43, 1885, Sp. 1305-1308; Nr. 44, 1885, Sp. 1338-1342; Nr. 45, 1885, Sp. 1368-1371; Nr. 46, 1885, Sp. 1401-1405.

[11] Internationale klinische Rundschau, 16.10.1887, Sp. 1337-1340, 23.10.1887, Sp. 1373-1375; 30.10.1887, Sp. 1406-1408; 13.11.1887, Sp.1465-1468; 27.11.1887, 1537-1539; 4.12.1887, Sp. 1572-1574.

[12] Krumauer Zeitung, 1.6.1876, S. 1-2 und 8.6.1876, S. 1-2.

[13] Böhmisch-Kamnitzer Anzeiger, 17.6.1876, S. 160-161; 24.6.1876, S. 1-2.

[14] Österreichische Monatsschrift für den Orient, 1866, S. 48.

[15] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 28, 1870, Sp. 600.

Normdaten (Person): Herz, Maximilian : BBL: 43049; GND: 1011809966;

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Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [254]: Robert Königstein – Facharzt für Kinderkrankheiten, Leiter des Ottakringer Mütter- und Säuglingsheimes

Robert Königstein – Facharzt für Kinderkrankheiten, Leiter des Ottakringer Mütter- und Säuglingsheimes

Autor: Dr. Walter Mentzel

Published online: 27.11.2023

Keywords: Kinderarzt, Wilhelminenspital, Kaiser Franz Josefs-Ambulatorium, Ottakringer Mütter- und Säuglingsheim, NS-Verfolgter, Medizingeschichte, Wien

Robert Königstein wurde am 11. Februar 1877 als Sohn des Bürgermeisters von Bisenz und Bruder von Leopold Königstein, Gerson Königstein (1848-1924), und Anna (1852-1943 ermordet im KZ Auschwitz), geborene Weiss, in Bisenz in Mähren (heute: Bzenec/Tschechien) geboren. 1914 heiratete er die aus Wien stammende Marianne Riesz (1888-1982), mit der er den Sohn und späteren Facharzt für Innere Medizin, Rudolf Paul Königstein, hatte.

Nachdem Königstein 1895 das Obergymnasium in Ungarisch-Hradisch absolviert hatte, begann er an der Universität Wien mit dem Studium der Medizin, das er am 31. Jänner 1901 mit seiner Promotion abschloss.

1902 publizierte er am staatlich sero-therapeutischen Institut in Wien unter dem Vorstand Richard Paltauf (1858-1924) „Ueber Anreicherung der Tuberkelbacillen im Sputum (nach Hessen)“ und 1903 „Ueber die agglutinierende Eigenschaft der Galle und des Serums beim Ikterus

Zwischen 1903 und 1905 arbeitete Königstein als Sekundararzt und Abteilungs-Assistent im Wilhelminenspital und danach als Assistenzarzt am Ambulatorium des Kaiser Franz-Josef-Spitals. Daneben war er leitender Kinderarzt in dem von Hugo Klein (1863-1937) gegründeten Ottakringer Mütter- und Säuglingsheim in Wien, und Mitglied in dem von Hugo Klein als Präsidenten geleiteten Österreichischen Bundes für Mutterschutz[1], in dem sein Bruder Paul Königstein in der Rechtschutzvertretung mitarbeitete. 1911 hielt er einen Vortrag am Kaiser Franz Josefs-Ambulatorium „Über parasyphilitische Erkrankungen im Kindesalter“ (Teil 2), der in der Wiener klinischen Rundschau abgedruckt wurde.[2] Weiters trat er als Referent im Verein sozialdemokratischer Frauen und Mädchen in Wien zum Thema Mutterschutz und Stillprämie auf.[3]

Am Ersten Weltkrieges nahm er als Militärarzt in Kassa in Ungarn (heute: Košice/Slowakei) teil, und erhielt 1917 das Ehrenzeichen 2. Klasse vom Roten Kreuz mit Kriegsdekoration.[4]

Nach dem Ersten Weltkrieg war er im städtischen Gesundheitsamt der Stadt Wien als Schularzt tätig[5] und führte als Facharzt für Kinderheilkunde in Wien seine Arztpraxis.

Königstein war seit 1905 Mitglied der Gesellschaft der Ärzte in Wien und der Gesellschaft für innere Medizin und Kinderheilkunde in Wien,[6] in dem er 1925 den Vorsitz übernahm.[7] 1934 erhielt er den Titel eines Medizinalrates.[8]

Königstein und seine Familie waren nach dem „Anschluss“ im März 1938 wegen ihrer jüdischen Herkunft der Verfolgung durch die Nationalsozialisten ausgesetzt. Er flüchtete mit seiner Ehefrau – wie sein Sohn – nach Shanghai. 1947 emigrierten Robert und Marianne Königstein nach San Francisco in die USA. Er arbeitete danach bis zirka 1950 am Seaview Hospital in New York. Robert und Marianne Königstein kehrten nach Wien zurück, wo Robert Königstein im März 1958 verstarb.

Quellen:

UAW, Med. Fakultät, Nationalien/Studienkataloge, Sign. 134-0526, Königstein Robert (Nationalien Datum 1898/99).

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 195-167b, Königstein Robert (Rigorosum Datum 23.1.1901).

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 189-0675, Königstein Robert (Promotion Datum 31.1.1901).

ÖStA, AdR, E-uReang, VVSt., VA, Zl. 65.502, Königstein Robert.

California, San Francisco Passenger Lists, 1893-1953, Jul 14, 1947; NARA microfilm publication M1410 (Washington, D.C.: National Archives and Records Administration, n.d.), Königstein Robert.

Friedhofsdatenbank Wien, Robert, Marianne Königstein.

Literatur:

Königstein, Robert: Ueber Anreicherung der Tuberkelbacillen im Sputum (nach Hesse). Aus dem staatlichen serotherapeutischen Institute in Wien (Vorstand: Prof. R. Paltauf). Sonderdruck aus: Wiener klinische Wochenschrift. Wien: Wilhelm Braumüller k.u.k. Hof- und Universitäts-Buchhändler 1902.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Königstein, Robert: Ueber die agglutinierende Eigenschaft der Galle und des Serums beim Ikterus. Aus dem staatl. sero-therapeut. Institut in Wien (Vorstand: Prof. R. Paltauf). Sonderdruck aus: Wiener klinische Wochenschrift. Wien: Wilhelm Braumüller k.u.k. Hof- und Universitäts-Buchhändler 1903.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Referenzen:

[1] Mitteilungen des Österreichischen Bundes für Mutterschutz, Nr. 4, 1912, S. 5.

[2] Wiener klinische Rundschau, 16.7.1911, S. 453-455; 23.7.1911, S. 471-473

[3] Mitteilungen des Österreichischen Bundes für Mutterschutz, Nr. 3, 1912, S. 8.

[4] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 35, 1917, Sp. 1524

[5] Adolph Lehmann’s allgemeiner Wohnungs-Anzeiger: nebst Handels- u. Gewerbe-Adressbuch für d. k.k. Reichshaupt- u. Residenzstadt, Gemeindebehörden 1923, S. 43.

[6] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 2, 1905, Sp. 102.

[7] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 4, 1925, Sp. 250.

[8] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 43, 1934, S. 1176.

Normdaten (Person): Königstein, Robert: BBL: 42613; GND: 1311344470;

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Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [249]: Heinrich Baar – Kinderarzt im St. Anna Kinderspital, Pathologe, NS-Verfolgter: Wien, Birmingham, Maine

Heinrich Baar – Kinderarzt im St. Anna Kinderspital, Pathologe, NS-Verfolgter: Wien, Birmingham, Maine

Autor: Dr. Walter Mentzel

Published online: 19.10. 2023

Keywords: Heinrich Siegfried Baar, Kinderarzt, Pathologe, NS-Verfolgter, St. Anna Kinderspital, Medizingeschichte, Wien, Birmingham, Maine

Heinrich Siegfried Baar wurde am 15. Februar 1892 in Jagielnica bei Tarnopol in Galizien (heute: Yahilnytsya/Ternopil/Ukraine) als Sohn von Julius Baar (1869-?) und Henriette Ohrenstein (1870-?) geboren. Seit 1921 war er mit der Medizinerin Ida Türkl (23.12.1894 Troppau, gest. 1975 Birmingham/England) verheiratet, mit der er die Tochter Stella Baar (1921-2004) hatte.

Baar studierte, nachdem er die Schule in Tarnopol absolviert hatte, an der Universität Wien Philosophie (Promotion 1914), und arbeitete daneben an der biologischen Station in Lunz am See und an der zoologischen Station Triest. Ab dem Wintersemester 1914/15 studierte er – mit Unterbrechungen wegen seines Militärdienstes – an der Universität Wien Medizin und schloss das Studium am 30. Juli 1919 mit seiner Promotion ab.

Danach begann er als Assistent des Kinderarztes und Primarius Romeo Monti (1877-1933) am St. Anna Kinderspital in Wien, und leitete zwischen 1928 und 1938 hier als Vorstand die Ambulanz. Seine wissenschaftlichen Forschungsschwerpunkte lagen auf dem Gebiet der Hämatologie, Infektionskrankheiten und Tetanus.

Oglinda Lumii 1929, S. 558.

Zwischen 1920 und 1937 publizierte er: 1920 gemeinsam mit Matija Ambrozic „Ein Fall von Makrogenitosomia praecox und Nebennierentumor bei einem 3 jährigen Mädchen“, 1921 „Ueber den diagnostischen Wert der Globulinvermehrung im Liquor cerebrospinalis bei Erkrankung des Kindesalters“, 1922 „Zur Kenntnis der lymphatischen Reaktion“, 1924 „Untersuchungen über die pressorische Adrenalinwirkung im Kindesalter“ und „Xanthomatose ohne Hypercholesterinämie bei einem 2 1/4 Jahre alten Knaben“, 1925 „Über den Einfluß von Proteinkörperinjektionen auf den Stoffwechsel des Alkaptonurikers“, 1926 „Adrenalinleukocytose und Asrenalinhypertonie in ihren Wechselbeziehungen“, 1928 veröffentlichte er mit Eugen Stransky (1891-1975 gemeinsam die Arbeit „Die klinische Hämatologie des Kindesalters“, 1932 mit Hans Benedict „Über Scharlach und Masern, sowie Masernproohylaxe auf Scharlachabteilungen“,[1] und 1937 „Über die Feitüchtigkeit bei maligner Diphterie (Zugleich ein Beitrag zur Frage der Alauntoxoid-Immunisierung)“. Weiters o.J. „Über akute aleukozytämische Leukämie im Kindesalter

Baar, der wegen seiner jüdischen Herkunft von den Nationalsozialisten verfolgt und im August 1938 aus dem St. Anna Kinderspital entlassen wurde, flüchtete im Dezember 1938 nach England, wo er bis 1957 am Department für Pathologie am Children’s Hospital Birmingham, M.D. Birmingham arbeitete. 1963 erschien in den USA seine Arbeit „Disorders of the blood and blood-forming organs in childhood“.Danach übersiedelte er in die USA, wo er von 1958 bis 1965 am Pineland Hospital und Training Center in Pownal, Maine für die pathologische und klinische Forschung tätig war. 1964 wurde er Founder Fellow am College of Pathologists in London, weiters war er Mitglied der Gesellschaft der Ärzte in Wien und der Royal Society of Medicine in London.

Baar verstarb am 21. Februar 1967 in Birmingham, England.

Quellen:

UAW, Med. Fakultät, Nationalien/Studienkataloge, Sign. 134-0681, Baar Heinrich (Nationalien Datum 1914/15).

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 191-1606, Baar Heinrich Siegfried (Promotion Datum: 30.7.1919).

ÖStA, AdR, E-uReang, VVSt., VA, Zl. 84 und 85, Baar Heinrich Siegfried.

ÖStA, AdR, E-uReang, Hilfsfonds, Abgeltungsfonds 2.147, Baar Heinrich.

ÖStA, AdR, E-uReang, FLD 19.909, Baar Heinrich.

WStLA, VEAV, 1.3.2.119.A41, C 336, Bezirk: 7, Baar Heinrich.

Journal of the Main Medical Association, 1967, S. 90.

England and Wales Death Registration Index 1837-2007, Ida Baar, 1975.

Find a grave: Baar Heinrich und Ida (Quinton Cemetery, Halesowen, Metropolitan Borough of Dudley, West Midlands, England).

Literatur:

Baar, Heinrich und Matija Ambrozic: Ein Fall von Makrogenitosomia praecox und Nebennierentumor bei einem 3 jährigen Mädchen. Aus dem St. Anna-Kinderspitale in Wien und dem path.-anatom. Institute der Universität Wien. Sonderdruck aus: Zeitschrift für Kinderheilkunde. Berlin: Verlag von Julius Springer 1920.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Baar, Heinrich: Ueber den diagnostischen Wert der Globulinvermehrung im Liquor cerebrospinalis bei Erkrankung des Kindesalters. Aus dem St. Anna-Kinderspitale in Wien (Vorstand: Prim. Dr. Romeo Monti). Sonderdruck aus: Wiener klinische Wochenschrift. Wien: Wilhelm Braumüller 1921.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Baar, Heinrich: Zur Kenntnis der lymphatischen Reaktion. Aus dem St. Anna-Kinderspitale, Direktor: Prim. Dr. Romeo Monti. Sonderdruck aus: Wiener klinische Wochenschrift. Wien: Rikola Verlag 1922.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Baar, Heinrich: Untersuchungen über die pressorische Adrenalinwirkung im Kindesalter. Aus dem St. Anna-Kinderspitale in Wien – Primarius: Dr. Romeo Monti. (Mit 2 Abbildungen im Text). Sonderdruck aus: Zeitschrift für Kinderheilkunde. Wien: Verlag von Julius Springer 1924.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Baar, Heinrich: Xanthomatose ohne Hypercholesterinämie bei einem 2 1/4 Jahre alten Knaben. Aus dem St. Anna-Kinderspitale in Wien – Primarius: Dr. Romeo Monti. Sonderdruck aus: Zeitschrift für Kinderheilkunde. Wien: Verlag von Julius Springer 1924.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Baar, Heinrich: Über den Einfluß von Proteinkörperinjektionen auf den Stoffwechsel des Alkaptonurikers. Aus dem St. Anna-Kinderspital in Wien (Direktor: Prim. Dr. Romeo Monti). Sonderdruck aus: Klinische Wochenschrift. Wien: Verlag von Julius Springer 1925.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Baar, Heinrich: Adrenalinleukocytose und Asrenalinhypertonie in ihren Wechselbeziehungen. Aus dem St. Anna-Kinderspitale in Wien (dirigierender Primararzt Dr. Romeo Monti). Sonderdruck aus: Zeitschrift für die gesamte experimentelle Medizin. Berlin: Verlag von Julius Springer 1926.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Baar, Heinrich und Eugen Stransky: Die klinische Hämatologie des Kindesalters. Leipzig u.a.: Deuticke 1928.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Bibliothek der Gesellschaft der Ärzte, Sign.: GÄ-21939]

Baar, Heinrich: Über die Feitüchtigkeit bei maligner Diphterie (Zugleich ein Beitrag zur Frage der Alauntoxoid-Immunisierung). Aus dem St. Anna-Kinderspitale (Direktor: Doz. Dr. H. Orel) und dem Staatlichen seotherapeutischen Institute in Wien, Abteilung für Serumsgewinnung (Vorstand: Dr. N. Kovács). Sonderdruck aus: Klinische Wochenschrift. Berlin: Verlag von Julius Springer, München: J.F. Bergmann 1937.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Baar, Heinrich: Über akute aleukozytämische Leukämie im Kindesalter. Aus dem St.-Anna Kinderspitale (Primarius Dr. Romeo Monti) und dem pathologisch-anatomischen Institute der Universität Wien. Sonderdruck aus: Jahrbuch für Kinderheilkunde. Berlin: Verlag von S. Karger o.J.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Baar, Heinrich: Disorders of blood and blood-forming organs in childhood. With 135 tables. Basel u.a.: Karger 1963.

[Universitätsbibliothek AKH/Magazin, Sign.: 2017-01769]

[1] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 39, 1932, S. 1221-1225.

Normdaten (Person): Baar, Heinrich: BBL: 42315; GND: 1042688907;

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Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [172]: Josef Emil Berggrün – Kinderarzt, NS-Verfolgter

Josef Emil Berggrün – Kinderarzt, NS-Verfolgter

Text: Dr. Walter Mentzel

Emil Berggrün wurde am 23. Oktober 1864 in Wien in der Leopoldstadt als Sohn des aus Brody in Galizien stammenden praktischen Arztes und Sanitätsarzt der Kaiser Ferdinand Nordbahn, Maximilian Berggrün (1833-1910), und der aus Wien stammenden Emilie Engel (1840-1912) geboren. Seit 1897 war er mit Charlotte Latzko (7.8.1876 Wien) verheiratet.

1882 nahm er das Studium der Medizin an der Universität Wien auf und schloss es 1885 mit dem Rigorosum und 1888 mit der Promotion ab. Danach arbeitete er am Institut für allgemeine und experimentelle Pathologie der Universität Wien, wo er 1888 gemeinsam mit Jakob Pal (1863-1936) im medizinischen Jahrbuch die Studie „Ueber Centren der Dünndarm-Innervation“ publizierte.[1] 1890 verfasste er in den von Salomon Stricker (1834-1898) herausgegebenen „Arbeiten aus dem Institute für allgemeine und experimentelle Pathologie der Wiener Universität“ wiederrum gemeinsam mit Pal die Fortsetzung der Untersuchungen zu „Centren der Dünndarm-Innervation“, in der er sich mit der Einwirkung des Opiums beschäftigte. Im selben Band veröffentlichte er noch den Artikel „Bemerkungen über den lokalisierten Hydrops“. Zu dieser Zeit schrieb Berggrün regelmäßig Rezensionen für die Wiener medizinische Wochenschrift.

Seit 1891 war Berggrün im St. Anna-Kinderspital als Aspirant an der Klinik Professor Hermann von Widerhofer (1832-1901) beschäftigt und ab 1892 als Aspirant an der Abteilung des Kinderarztes und ehemaligen Assistenten von Widerhofer, Professor Alois Monti (1839-1909), tätig. Im Dezember 1892 kam es zu seiner Ernennung zum Assistenten der Kinderspitalsabteilung anlässlich der Eröffnung des neuen Hauses der Poliklinik.[2] Nach dem Tod von Monti übernahm er 1909 die provisorische Leitung der Abteilung[3] und wurde später zu deren Vorstand ernannt. Berggrün arbeitete mit dem Mitarbeiter des chemischen Laboratoriums Arthur Katz im Rothschild-Spital zusammen, mit dem er 1891 den „Beitrag zur Kenntnis der chronisch-tuberculösen Peritonitis des Kindesalters“,[4] 1892 den „Beitrag zur Kenntnis der Fettresorption[5] sowie den Aufsatz „Experimentelle Beiträge zur Kreislaufphysiologie des Neugeborenen“ publizierte.

Mit Alois Monti verfasste er 1892 die 125 Seiten starke Monografie „Die chronische Anämie im Kindesalter“ und publizierte mit ihm noch 1894 im Archiv für Kinderheilkunde „Ueber die im Verlaufe der lobären Pneumonie der Kinder auftretenden Veränderungen des Blutes“. Berggrün erstellte regelmäßig die Jahresberichte der Kinder-Abteilung der Allgemeinen Poliklinik in Wien, wovon die Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin in der Separata-Bibliothek jenen aus dem Jahr 1893 besitzt.

Unter seinen zahlreichen Publikationen in Fachzeitschriften wie dem Archiv für Kinderheilkunde sind noch u.a. jene 1893 gemeinsam mit D. Rywosch veröffentlichte Studie „Ueber das Verhalten des leukämischen Blutes bei Einleitung von Kohlensäure“,[6] die 1897 gemeinsam mit Ferdinand Winkler erstellte Arbeit „Ueber eine massanalytische Bestimmungsmethode der Eiweisskörper in der Frauenmilch[7] und der 1904 publizierte Vortrag in der Sitzung des Klub der Wiener Kinderärzte über „Die Bakterien der Milch“ (2. Teil)[8] zu nennen.

Berggrün war Mitglied und Schriftführer des Klubs der Wiener Kinderärzte, engagierte sich in der 1902 gegründeten Österreichischen Liga zur Bekämpfung des Mädchenhandels,[9] und betreute wie Josef Winterberg und Franz Josef Beer unentgeltlich die Kinder von Mietern in der von der Kaiser Franz Josephs I.-Jubiläums-Stiftung Volkswohnung und Wohlfahrtseinrichtungen finanzierten und unterhaltenen Breitenseer Kolonie im Lobmeyr-Hof.[10] 1908 gehörte er neben Theodor Escherich (1857-1911), Max Kassowitz (1842-1913), Wilhelm Knöpfelmacher (1866-1938), Karl Josef Friedjung (1871-1946) u.a. dem von Ernst Finger (1856-1939) und Gustav Riehl (1855-1943) ins Leben gerufenen Komitee zur Gründung eines Heimes geistig behinderte Kinder und kranker Säuglinge an, das vom Pestalozzi-Verein zur Förderung des Kinderschutzes und Jugendfürsorge initiiert worden war.[11] Weiters war er Mitglied des Vereines für realgymnasialen Mädchenunterricht[12] und des Vereins des Österreichischen Patriotischen Hilfsvereines, zugleich Landes-Hilfsverein vom Roten Kreuz für Niederösterreich.

Im Ersten Weltkrieg wurde er 1915 als Landsturm-Assistenzarzt in Anerkennung besonderer Verdienste um die militärische Sanitätspflege im Kriege,[13] und 1918 als Mitarbeiter bei der „Zentralstelle der Flüchtlingsfürsorge für jüdische Flüchtlinge aus Galizien und der Bukowina“ ausgezeichnet.[14] Nach dem Krieg arbeitete er als praktischer Kinderarzt in Wien. 1920 wurde er zum Chefarzt des vom Verein zur Errichtung und Erhaltung von Heimen für Kriegswaisen und für verlassene Kinder und unter der Obmannschaft des ehemaligen Leiters der „Zentralstelle der Flüchtlingsfürsorge“ Rudolf Schwarz-Hiller stehenden und neu errichteten Kinderambulatoriums „Unter den Weißgerbern für Unbemittelte“ ernannt.[15] 1927 erhielt er den Titel Ministerialrat durch das Bundesministerium für soziale Verwaltung verliehen.[16]

Emil Berggrün und seine Ehefrau Charlotte sowie ihre beiden Kinder Helene und Annie, die jüdischer Herkunft waren, gelang nach dem „Anschluss“ im März 1938 die Flucht vor den Nationalsozialisten über Havanna 1942 nach Miami in die USA. Berggrün verstarb am 4. August 1948 in San Francisco in Kalifornien.

Quellen:

Matriken der IKG Wien, Geburtsbuch 1864, Berggrün Emil Josef.

AUW, Med. Fakultät, Nationalien/Studienkataloge, Sign. 134-0147, Berggrün Emil Josef (Nationalien Datum, 1882/83).

AUW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosenprotokoll, Sign. 177-27a (Rigorosen Datum 1885), Berggrün Emil Josef.

UAW, Med. Fak., Promotionsprotokoll, Sign. 186-2261 (Promotion Datum 8.8.1888), Berggrün Emil Josef.

California, Northern U.S. District Court Naturalization Index, 1852-1989, Josef Emil Berggruen, California Death Index, 1940-1997, Emil Berggruen, 04 Aug 1948; Department of Public Health Services, Sacramento.

OeStA, AdR, E-uReang, Hilfsfonds, Abgeltungsfonds, Zl. 9062, Berggrün Charlotte

Literaturliste

Pal, Jakob und Emil Berggrün: Ueber Centren der Dünndarm-Innervation. Sonderdruck aus: Medizinische Jahrbücher. Wien: Alfred Hölder, k.k. Hof- und Universitäts-Buchhändler 1889.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Biblitohek]

Berggrün, Emil: Experimentelle Beiträge zur Kreislaufphysiologie des Neugeborenen. Aus dem Laboratorium des Professor v. Basch. Sonderdruck aus: Archiv für Kinderheilkunde. Wien: o.J.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Biblitohek]

Monit, Alois und Emil Berggrün: Die chronische Anämie im Kindesalter. Mit 4 farbigen Tafeln. Leipzig: Verlag von F.C.W. Vogel 1892.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Biblitohek, Sign.: 46870]

Berggrün, Emil: Jahresbericht über die im Jahre 1893 auf Prof. Monti’s Kinderspitals-Abteilung der Allgem. Poliklinik in Wien aufgenommenen Kranken. Sonderdruck aus: Archiv für Kinderheilkunde. Stuttgart: Enke o.J.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Biblitohek]

Rywosch, D. und Emil Berggrün: Ueber das Verhalten des leukämischen Blutes bei Einleitung von Kohlensäure. Sonderdruck aus: Wiener medizinische Wochenschrift. Wien: Verlag von Moritz Perles 1893.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Biblitohek]

Keywords:

Emil Josef Berggrün, Kinderarzt, NS-Verfolgter, St. Anna Kinderspital, Arzt, Wien

[1] Internationalen klinischen Rundschau. 1889. S. 1059

[2] Neue Freie Presse. 29.12.1892. S. 4; Wiener Zeitung. 29.12.1892. S. 3.

[3] Neue Freie Presse. 5.11.1909. S. 7.

[4] Wiener klinische Rundschau. 12.11.1891. S. 858-861.

[5] Internationalen klinischen Rundschau. Nr. 12. 1892. S. 466-471.

[6] Wiener medizinische Wochenschrift. Nr. 50. 1893. S. 1002-2003.

[7] Wiener klinische Wochenschrift. 11.3.1897. S. 229-232.

[8] Allgemeine Wiener medizinische Zeitung. 2.2.1904. S. 49-50 und 9.2.1904. S. 61.

[9] Bericht der Oesterreichischen Liga zur Bekämpfung des Mädchenhandels über das Vereinsjahr 1908 und Generalversammlungs-Protokoll vom 18.5.1909. S. 41

[10] Der Bautechniker. 1912. S. 645.

[11] Neue Freie Presse. 19.3.1908. S. 9.

[12] Jahresbericht des Vereines für realgymnasialen Mädchenunterricht. 1914.

[13] Neue Freie Presse. 14.9.1915. S. 9.

[14] Die Zeit. 2.1.1918. S. 5.

[15] Neues Wiener Journal. 25.3.1920. S. 7.

[16] Wiener medizinische Wochenschrift. Nr. 4. 1927. S. 141.

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Bio-bibliografisches Lexikon (BBL)/Liste aller Beiträge der VS-Blog-Serie: Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien

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