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Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [352]: Wechsberg, Leo – Gynäkologe, Rothschild-Spital

Wechsberg, Leo – Gynäkologe, Rothschild-Spital

Autor: Dr. Walter Mentzel

Published online: 15.12.2025

Keywords: Gynäkologe, I. Frauenklinik, Allgemeines Krankenhaus, Rothschild-Spital, Medizingeschichte, Wien

Leo Alfred Wechsberg wurde am 24. Mai 1875 in Orlova bei Mährisch-Ostrau in Österreichisch-Schlesien (heute: Orlova/Tschechien) als Sohn von Ferdinand Wechsberg und Rosa Wechsberg (1850-1910) geboren. Sein Bruder war der Internist Friedrich Emil Wechsberg (1873-1929). 1906 heiratete er Käthe Eisenstädter (1883-?), mit der er einen Sohn Franz (1910-?) hatte.

Wechsberg absolvierte 1893 das Josefstädter Oberrealgymnasium in Wien[1] und begann anschließend an der Universität Wien mit dem Studium der Medizin, das er am 16. Juni 1899 mit der Promotion abschloss. Wie sein Bruder Friedrich Wechsberg war er während des Studiums Mitglied des Medizinischen Unterstützungsvereins an der Universität Wien und wurde 1897 in dessen Vereinsleitung gewählt.[2] Nach Abschluss des Studiums leistete er seinen Militärdienst im Garnisonsspital Nr. 2, beim Trainregiment Nr. 3 ab, den er mit der Ernennung zum Assistenzarzt der Reserve beendete.[3]

In der Folge arbeitete er an der I. Frauenklinik unter Friedrich Schauta (1849-1919) und trat 1902 als Sekundararzt in die neu errichtete gynäkologische Abteilung des Rothschild-Spitals bei Carl Fleischmann (1859-1941) ein.[4] Im selben Jahr publizierte er Arbeiten, die an der chirurgischen Abteilung des Kaiser Franz Joseph-Spitals unter den Primarius Julius Schnitzler (1865-1939), dem Bruder Arthur Schnitzlers (1862-1931), entstanden waren, darunter „Ueber einen Fall von Achsendrehung des Dünndarms“ und „Ein Beitrag zur Lehre vom Chloroformikterus“. 1903 folgte im Rothschild-Spital die Studie „Zur Histologie der hymenalen Atresie der Scheide“.

Vor dem Ersten Weltkrieg engagierte sich Wechsberg mit Vorträgen im Unterstützungsverein für Hebammen sowie im Neuen Frauenclub in Wien, wo er in Kontakt mit Auguste Fickert (1855-1910) stand.

Seit 1900 führte Wechsberg eine private Arztpraxis in Wien 9, Pelikangasse 5. Nach seinem Ausscheiden aus dem Rothschild-Spital als emeritierter Assistent eröffnete er 1905 eine private fachärztliche Praxis für Frauenheilkunde in Wien 1, Stubenring 12,[5] die er 1911 nach Wien 9, Maria-Theresien-Straße 3, verlegte. Parallel dazu war er vor dem Ersten Weltkrieg weiterhin als Privatassistent von Carl Fleischmann tätig. In dieser Zeit erschienen mehrere Publikationen, darunter 1906 „Zur Indikation der Sectio caesarea“ und 1907 „Zur Verhütung des Zurücklassens von Kompressen in der Bauchhöhle“, beide an der gynäkologischen Abteilung des Rothschild-Spitals. 1909 veröffentlichte er die Arbeit „Vaginale Uterusamputation“, 1910 folgte in der Hebammen-Zeitung der Beitrag „Ueber die dritte Geburtsperiode und atonische Blutungen der Gebärmutter“.[6]

Am Ersten Weltkrieg nahm Wechsberg zunächst als Landsturmoberarzt (Ernennung 1914)[7] und ab 1915 als Landsturmregimentsarzt teil.[8]

Seit 1904 war Wechsberg Mitglied der Gesellschaft der Ärzte in Wien[9] sowie der Geburtshilflich-gynäkologischen Gesellschaft in Wien. Darüber hinaus gehörte er vor dem Krieg gemeinsam mit seiner Ehefrau Käthe als Mitglied dem „Österreichischen Patriotischen Hilfsverein, zugleich Landes- und Frauen-Hilfsverein vom Roten Kreuz für Niederösterreich“ an.[10]

Leo Wechsberg verstarb im Oktober 1934 in Wien.

Quellen:

Heiratsmatriken der IKG Wien, 1906, Wechsberg Leo, Eisenstädter Käthe.

UAW, Med. Fakultät, Nationalien/Studienkataloge, Sign. 134-0501, Wechsberg Leo (Nationalien Datum: 1894/95).

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 195-442b, Wechsberg Leo (Rigorosum Datum: 30.5.1899).

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 189-0185, Wechsberg Leo (Promotion Datum: 16.6.1899).

WStLA, 1.1.10.A1.28386/1934 – Totenbeschaubefund, Grabanweisung: Wechsberg Dr. Leo (Oktober 1934).

Literatur:

Wechsberg, Leo: Ueber einen Fall von Achsendrehung des Dünndarms. Aus der chirurgischen Abtheilung des k.k. Kaiser Franz Joseph-Spitales in Wien (Primarius Docent Dr. Julius Schnitzler). Sonderdruck aus: Zeitschrift für Heilkunde. Wien: Druck von Friedrich Jasper 1902.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Wechsberg, Leo: Ein Beitrag zur Lehre vom Chloroformikterus. Aus der chirurgischen Abtheilung des k.k. Kaiser Franz Joseph-Spitales in Wien (Primarius Docent Dr. Julius Schnitzler). Sonderdruck aus: Zeitschrift für Heilkunde. Wien: Druck von Friedrich Jasper 1902.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Wechsberg, Leo: Zur Histologie der hymenalen Atresie der Scheide. Aus der gynäkologischen Abteilung des Spitales der israelitischen Kultusgemeinde in Wien (Primararzt Dr. Karl Fleischmann). Sonderduck aus: Wiener klinische Wochenschrift. Wien: Druck von Kratz, Helf & Co. 1903.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Wechsberg, Leo: Zur Indikation der Sectio caesarea. Aus der gynäkologischen Abteilung der „Rothschild-Stiftung“ (Primarius: Dr. Karl Fleischmann) und dem Kaiserin-Elisabeth-Wöchnerinnenheime „Lucina“ (Primarius: Dr. Berthold Bosse) in Wien. Sonderdruck aus: Wiener klinische Wochenschrift. Wien: Druck von Bruno Bartelt 1906.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Wechsberg, Leo: Zur Verhütung des Zurücklassens von Kompressen in der Bauchhöhle. Aus der gynäkologischen Abteilung der „Rothschildstiftung“ (Primarius Dr. Karl Fleischmann) in Wien. Sonderdruck aus: Zentralblatt für Gynäkologie. Leipzig: Verlag von Ambrosius Barth 1907.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Wechsberg, Leo: Vaginale Uterusamputation. Sonderdruck aus: Wiener klinische Wochenschrift. Wien: Druck von Bruno Bartelt 1909.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

[1] Jahresbericht Josefstädter Obergymnasium, Wien 1894, S. 52.

[2] Neues Wiener Journal, 20.11.1897, S. 5.

[3] Wiener Zeitung, 22.5.1900, S. 1.

[4] Die Neuzeit, 18.4.1902, S. 165.

[5] Wiener klinische Rundschau, Nr. 25, 1905, S. 449.

[6] Hebammen-Zeitung, 1.7.1910, S. 281-282.

[7] Der Militärarzt, Nr. 24, 1914, S. 472.

[8] Der Militärarzt, Nr. 8, 1915, Sp. 135.

[9] Wiener klinische Wochenschrift, Nr. 15, 1904, S. 427.

[10] Rechenschaftsbericht des Österreichischen Patriotischen Hilfsverein, zugleich Landes- und Frauen-Hilfsverein vom Roten Kreuz für Niederösterreich, Wien 1910, S. 32.

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Letzte Aktualisierung: 2025.12.15

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Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [351]: Wechsberg, Friedrich – Internist, Primararzt am Wilhelminenspital

Wechsberg, Friedrich – Internist, Primararzt am Wilhelminenspital

Autor: Dr. Walter Mentzel

Published online: 11.12.2025

Keywords: Internist, I. Medizinische Klinik, Allgemeines Krankenhaus, Wilhelminenspital, Medizingeschichte, Wien

Friedrich Emil Wechsberg wurde am 22. November 1873 in Orlau bei Mährisch-Ostrau in Österreichisch-Schlesien (heute: Orlova/Tschechien) geboren. Seine Eltern waren Ferdinand Wechsberg und Rosa Wechsberg (1850-1910). Sein Bruder war der Gynäkologe Leo Alfred Wechsberg (1875-1934).

Wechsberg studierte an der Universität Wien Medizin und promovierte am 6. März 1897. Bereits während des Studiums engagierte er sich im Medizinischen Unterstützungsverein, in dem er 1895 die Funktion eines Vizepräsidenten bekleidete,[1] sowie in der Wiener Rettungsgesellschaft, aus der er 1894 gemeinsam mit 32 weiteren Kollegen infolge der antisemitisch motivierten Personalpolitik ihres Leiters Wilhelm Vragassy (1851-1933) austrat.

Nach Abschluss des Studiums leistete er seinen Militärdienst im Garnisonsspital Nr. 2 in Wien ab und wurde im Juni 1898 zum Assistenzarzt der Reserve ernannt.[2] Zugleich war er als Assistent von Hermann Nothnagel (1841-1905) an der I. Medizinischen Klinik im Allgemeinen Krankenhaus in Wien tätig. Daneben führte er eine private Arztpraxis in Wien 1, Universitätsstraße 11.

Während dieser Tätigkeit führte er am königl. Preußischen Institut für experimentelle Therapie in Frankfurt am Main unter der Leitung von dessen Direktor Paul Ehrlich (1854-1915) experimentalpathologische Untersuchungen durch, aus denen die in den Jahren 1901 und 1902 erschienen Arbeiten „Ueber bactericide Heilsera“ und „Zur Lehre von der natürlichen Immunität und über baktericide Heilsera“ hervorgingen. Am Senckenberg’schen pathologisch-anatomischen Institut in Frankfurt publizierte er 1901 zudem die Arbeit „Beitrag zur Lehre von der primären Einwirkung des Tuberkelbacillus“. Daneben unternahm er auch noch Forschungen am staatlichen serotherapeutischen Institut in Wien unter der Leitung von Richard Paltauf (1858-1924), die sich in den Publikationen „Ueber die Wirkung bactericider Immunsera“, „Weitere Untersuchungen über die Wirkung bactericider Immunsera“ und „Zur Lehre von den antitoxischen Seris“ niederschlugen.

Nach dem Tod von Hermann Nothnagel übernahm Wechsberg mit Beschluss des Professorenkollegiums der Medizinischen Fakultät im Juli 1905 als bisheriger Erster Assistent interimistisch die Leitung der Klinik,[3] die er bis zur Nachbesetzung durch Professor Carl von Noorden (1858-1944) für die Dauer eines Jahres innehatte. Im Jahr 1906 habilitierte er sich für das Fach Innere Medizin und wurde im April desselben Jahres zum Privatdozenten für Innere Medizin ernannt. 1907 verließ er die I. Medizinische Klinik.

Wilhelminenspital

Im Jahr 1912 übernahm Wechsberg als Primarius die Leitung der internen Abteilung am Wilhelminenspital,[4] die er bis zu seinem Tod 1929 ausübte.

Während des Ersten Weltkrieges erfolgte im August 1914 seine Ernennung zum Oberarzt,[5] 1917 zum Regimentsarzt.[6]

Wechsberg war Mitglied der Gesellschaft der Ärzte in Wien, des Vereins für innere Medizin sowie des Vereins für Neurologie und Psychiatrie. 1924 erhielt er den Titel eines Hofrates.[7]

Friedrich Wechsberg verstarb am 15. Juli 1929 in Wien.

Todesanzeige: Neue Freie Presse, 18.7.1929, S. 17.

Quellen:

Geburtsbuch 1873, Orlová, Karviná, Moravskoslezský kraj, Czech Republic (Republik Tschechien),

Regional Archives in Opava, S. 335, Wechsberg Friedrich.

UAW, Med. Fakultät, Nationalien/Studienkataloge, Sign. 134-0501, Wechsberg Friedrich (Nationalien Datum: 1894/95).

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 195-441a, Wechsberg Friedrich (Rigorosum Datum: 8.2.1897).

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 188-785, Wechsberg Friedrich (Promotion Datum: 6.3.1897).

Friedhofsdatenbank der IKG Wien, Wechsberg Friedrich.

Literatur:

Wechsberg, Friedrich: Ueber bactericide Heilsera. Aus dem kgl. preussischen Institut für experimentelle Therapie (Director: Geh.Rath. Prof. Dr. Ehrlich). Sonderdruck aus: Wiener klinische Rundschau. Wien: Druck von Hermann Gresser 1901.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Wechsberg, Friedrich: Zur Lehre von der natürlichen Immunität und über baktericide Heilsera. Aus dem königl. Institut für experim. Therapie zu Frankfurt a./M. (Director: Geh.Rath Prof. Ehrlich). Sonderdruck aus: Zeitschrift für Hygiene und Infectionskrankheiten. Leipzig: Verlag von Veit & Comp. 1902.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Wechsberg, Friedrich: Beitrag zur Lehre von der primären Einwirkung des Tuberkelbacillus. Aus dem Senckenberg’schen pathologisch-anatomischen Institute in Frankfurt a.M. Sonderdruck aus: Beiträge zur pathologischen Anatomie und zur allgemeinen Pathologie. Naumburg a/S.: Lippert & Co. (G. Plätz’sche Buchdr.) 1901.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Wechsberg, Friedrich: Ueber die Wirkung bactericider Immunsera. Aus dem staastlichen serotherapeutischen Institute in Wien (Vorstand: Prof. R. Paltauf). Sonderdruck aus: Wiener klinische Wochenschrift. Wien: Druck von Friedrich Jasper 1902.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Wechsberg, Friedrich: Weitere Untersuchungen über die Wirkung bactericider Immunsera. Aus dem staatlichen serotherapeutischen Institute in Wien (Vorstand: Prof. R. Paltauf). Sonderdruck aus: Wiener klinische Wochenschrift. Wien: Druck von Friedrich Jasper 1902.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Wechsberg, Friedrich: Zur Lehre von den antitoxischen Seris. Aus dem staatlichen serotherapeutischen Institute in Wien (Vorstand: Prof. Dr. R. Paltauf). Sonderdurck aus: Centralblatt für Bakteriologie, Parasitenkunde und Infektionskrankheiten – Erste Abteilung: Mediz.-hygien. Bakteriologie u. tier. Parasitenkunde. Jena: Frommansche Buchdruckerei (Hermann Pohle) 1903.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

[1] Neue Freie Presse, 13.11.1895, S. 5.

[2] Neue Freie Presse, 3.6.1898, S. 21.

[3] Die Zeit, 12.7.1905, S. 3.

[4] Wiener klinische Rundschau, Nr. 22, 1912, S. 350.

[5] Neues Wiener Tagblatt (Tages-Ausgabe), 27.8.1914, S. 5.

[6] Wiener Zeitung, 4.3.1917, S. 3.

[7] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 20, 1924, Sp. 1036.

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Letzte Aktualisierung: 2025.12.11

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Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [346]: Braun von Fernwald, Richard Albert – Frauenarzt, Professor für Geburtshilfe und Gynäkologie am Allgemeinen Krankenhaus in Wien

Braun von Fernwald, Richard Albert – Frauenarzt, Professor für Geburtshilfe und Gynäkologie am Allgemeinen Krankenhaus in Wien

Autor: Dr. Walter Mentzel

Published online: 03.11.2025

Keywords: Frauenarzt, Gynäkologe, Geburtshilfliche Klinik, Allgemeines Krankenhaus Wien, Medizingeschichte, Wien

Richard Albert Braun von Fernwald wurde am 25. November 1866 in Dornbach, einem damals selbständigen Vorort von Wien, geboren. Er war der Sohn von Carl Braun von Fernwald (1823-1891), Professor an der I. Geburtshilflichen Klinik im Allgemeinen Krankenhaus in Wien und später Dekan der Medizinischen Fakultät, und dessen Ehefrau Johanna Julia Elisabeth, geborene Stockher (1831-1902). Sein Onkel war der Gynäkologe Professor Gustav August Braun (1829-1911), einer der führenden Vertreter der Wiener geburtshilflichen Schule. Einer seiner Brüder, Egon August Gustav Braun von Fernwald (1862-1926), war ebenfalls als Mediziner tätig. Richard Braun von Fernwald war mit Klementina Helene Aloisia Edlen von Frankl (1873-1956) verheiratet.

Richard Braun studierte an der Universität Wien Medizin und schloss sein Studium am 22. September 1890 sub auspiciis Imperatoris mit der Promotion ab. Bereits während des Studiums arbeitete er an mehreren Kliniken, darunter bei Heinrich von Bamberger (1822-1888), Edmund von Neusser (1852-1912), Otto Kahler (1849-1893), Theodor Billroth (1829-1894) und Rudolf Chrobak (1843-1910), sowie an der geburtshilflichen Klinik für Hebammen seines Onkels Gustav Braun, bei dem er auch nach seiner Promotion als klinischer Assistent tätig war. Im November 1890 beendete er seinen Militärdienst als Eleve erster Klasse im Garnisonsspital Nr. 1 in Wien und wurde zum Marine-Assistenz-Arzt der Reserve ernannt.[1]

In den folgenden Jahren publizierte Braun als Assistent an der Klinik seines Onkels mehrere Arbeiten darunter „Zur Symphyseotomiefrage“, „Ueber die in letzten 10 Jahren ausgeführten Sectiones caesareae“ und „Zur Casuistik der Complication von Schwangerschaft durch einen Ovarialtumor“. Diese Schriften befinden sich heute in der Separata-Bibliothek an der Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin.

1894 erschien von ihm die 104 Seiten umfassende Monografie „Der Kaiserschnitt bei engen Becken“ sowie die 83-seitige Studie „Über Uterusruptur“. 1898 folgte die Monografie „Ueber den Einfluss der modernen Gynäkologie auf die Geburtshilfe

Nach seiner Habilitation für Geburtshilfe und Gynäkologie im Jahr 1895 und seiner Ernennung zum Privatdozenten[2] erfolgte im November 1902 seine Ernennung zum a.o. Professor für Gynäkologie an der Universität Wien.[3]

Während des Ersten Weltkrieges war Braun als Oberstabsarzt dem Garnisonsspital Nr. 1 in Wien zugeteilt, wo er als Chefarzt einer chirurgischen Abteilung tätig war. Er war Träger des Kommandeurkreuzes des bulgarischen Nationalen Zivilverdienstordens in Brillanten.[4]

Braun engagierte sich über viele Jahre regelmäßig im Unterstützungs-Verein für Hebammen, in dessen Rahmen er Vorträge, etwa zum Thema „Schutz des Kindes vor Erkrankungen“[5] hielt. Darüber hinaus war er Mitglied der Gesellschaft der Ärzte in Wien und Vorstandsmitglied der Ärztlichen Kraftfahrvereinigung Österreichs unter deren Präsidenten Karl Hochsinger (1860-1942).[6]

Neben seiner Tätigkeit am Allgemeinen Krankenhaus in Wien führte er eine private Arztpraxis in Wien 4, Rainerplatz 7 (ab 1919 Suttnerplatz, heute: Rilkeplatz).

Richard Braun-Fernwald verstarb am 25. August 1955 in Wien.

Quellen:

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 177-30a, Braun Ritter von Fernwald Richard (Rigorosum Datum: 1887).

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 186-2979, Braun Ritter von Fernwald Richard (Promotion Datum: 1887).

Friedhofsdatenbank Wien: Braun-Fernwald, Richard.

Literatur:

Braun von Fernwald, Richard: Zur Symphyseotomiefrage. Aus der geburtshilflichen Klinik des Hofrathes Prof. Gustav Braun in Wien. Sonderdruck aus: Wiener klinische Wochenschrift. Wien: Verlag von Wilhelm Braumüller, k.u.k. Hof- und Universitäts-Buchhändler 1893.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Braun von Fernwald, Richard: Ueber die in letzten 10 Jahren ausgeführten Sectiones caesareae. Aus der Klinik des Herrn Hofraths Gustav Braun in Wien. Sonderdruck aus: Archiv für die Gynäkologie. Berlin: Verlag von August Hirschwald 1899.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Braun von Fernwald, Richard: Zur Casuistik der Complication von Schwangerschaft durch einen Ovarialtumor. Originalarbeiten. Sonderdruck aus: Monatsschrift für Geburtshülfe und Gynäkologie. Berlin: Verlag von S. Karger 1899.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Braun von Fernwald, Richard: Der Kaiserschnitt bei engem Becken. Wien: Safar 1894.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 2268]

Braun von Fernwald, Richard: Über Uterusruptur. Wien: Safar 1894.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 51011]

Braun von Fernwald, Richard: Ueber den Einfluss der modernen Gynäkologie auf die Geburtshilfe. Sonderdruck aus: Wiener medicinische Wochenschrift. Wien: Verlag von Moritz Perles, Buchhandlung 1898.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

[1] Neues Wiener Tagblatt (Tages-Ausgabe), 13.11.1890, S. 3.

[2] Wiener klinische Rundschau, Nr. 38, 1895, S. 608.

[3] Allgemeine Wiener medizinische Zeitung, 2.12.1902, S. 8.

[4] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 26, 1914, Sp. 1496.

[5] Hebammen-Zeitung, , 30.12.1897, S. 1-3; 15.1.1898, S. 1-2.

[6] Neues Wiener Tagblatt (Tages-Ausgabe), 19.12.1925, S. 12.

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Letzte Aktualisierung: 2025.11.03

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Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [344]: Singer, Mathias – Sekundararzt an der Abteilung für Syphilis im Allgemeinen Krankenhaus Wien sowie Chefarzt und Direktor des Krankenhauses in Szegedin

Singer, Mathias – Sekundararzt an der Abteilung für Syphilis im Allgemeinen Krankenhaus Wien sowie Chefarzt und Direktor des Krankenhauses in Szegedin

Autor: Dr. Walter Mentzel

Published online: 09.10.2025

Keywords: Chirurg, Augenarzt, Abteilung für Syphilis, Allgemeines Krankenhaus Wien, Medizingeschichte, Wien, Szegedin

Mathias Singer wurde am 6. Februar 1829 in Szegedin in Ungarn als Sohn des Arztes Wilhelm Singer (?-1885) geboren. Singer studierte an der Universität Wien Medizin und promovierte am 13. Juli 1852 zum Doktor der Medizin und Magister der Geburtshilfe. Am 21. Juli 1853 erlangte er als Schüler der Operateurschule bei Franz Schuh (1804-1865), den Doktortitel der Chirurgie.

1852 trat Singer als Operateur in den Dienst des Allgemeinen Krankenhauses ein. Im Juli 1855 erfolgte seine Bestellung zum Sekundararzt an der Syphilis-Abteilung im Allgemeinen Krankenhaus in Wien bei Professor Karl Ludwig Sigmund (1810-1883).[1]

In dieser Zeit veröffentlichte er eine Reihe von wissenschaftlichen Arbeiten, darunter 1856 „Ein Fall von angeborener vollständiger Verrenkung beider Kniescheiben nach Aussen, bei gutem Gebrauch der Gliedmassen“, 1857 „Die Behandlung der Sypilis ohne Mercur“,[2] 1858 „Herpes Zoster, entsprechend den Zweigen des dritten Astes vom Nervus trigeminus“ und 1861 „Ein Beitrag zur Lehre vom Harnröhrentripper des Weibes[3] sowie „Laryngostenose; Perichondritis laryngea; Laryngo-Tracheotomie; Heilung[4] und „Cystosarcom inder Augenhöhle – Verdrängung des Augapfels nach aussen – Exstirpation der Geschwulst – Heilung[5].

1862 wurde Singer zum Chefarzt des öffentlichen Krankenhauses in Szegedin berufen, wo er zunächst als Operateur und Augenarzt tätig war. Dort publizierte er 1864 „Zwei Fälle von Pyramidenstaar, nebst Bemerkungen über diese Staarform[6] sowie 1865 „Herpes Zoster, entsprechend den Zweigen des dritten Astes vom Nervus trigeminus“.[7] Neben seiner Tätigkeit als Chefarzt fungierte er als Direktor des Krankenhauses Szegedin, das unter seiner Leitung eine bauliche Erweiterung erfuhr.

Singer war Mitglied der Gesellschaft der Ärzte in Wien und Budapest und des Wiener medizinischen Professorenkollegiums. Für seine Verdienste während der Hochwasserkatastrophe in Szegedin wurde er 1879 mit dem Ritterkreuz des Franz Josefs-Ordens ausgezeichnet. 1888 erhielt er den Titel eines königlichen Rates,[8] und 1903 wurde ihm das Eiserne Kreuz dritter Klasse verliehen.[9] Bereits 1878 erfolgte seine Ernennung zum Mitglied des ungarischen Landessanitätsrates.[10]

Mathias Singer verstarb am 5. November 1912 in Wien.

Singer Mathias: Todesanzeige, Neue Freie Presse, 6.11.1912, S. 26.

 

Quellen:

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign., 170-235a, Singer Mathias (Rigorosum Datum: 1852).

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign., 176-959, Singer Mathias (Promotion Datum: 13.7.1852).

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign., 176-0530, Singer Mathias (Promotion/Chirurgie Datum: 21.7.1852).

Friedhofsdatenbank der IKG Wien, Singer Mathias.

Literatur:

Singer, Mathias: Die Behandlung der Syphilis ohne Mercur etc. Von Dr. Josef Herman. Besprechung. Sonderdruck aus: Österreichische Zeitschrift für practische Heilkunde. Wien: typ. Zamarski 1857.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 16028]

Singer, Mathias: Herpes Zoster, entsprechend den Zweigen des dritten Astes vom Nervus trigeminus. Sonderdruck aus: Allgemeine Wiener medizinische Zeitung. Wien: Druck von Carl Finsterbeck 1858.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

[1] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 31, 1855, S. 496.

[2] Österreichische Zeitschrift für practische Heilkunde, Nr. 18, 19, 20, 1857.

[3] Allgemeine Wiener medizinische Zeitung, 2.4.1861, S. 107-108; 9.4.1861, S. 114.

[4] Allgemeine Wiener medizinische Zeitung, 13.8.1861, S. 271-273; 20.8.1861, S. 279-281.

[5] Allgemeine Wiener medizinische Zeitung, 12.11.1861, S. 379-381.

[6] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 14, 1864, Sp. 213-216; Nr. 15, 1864, Sp. 228-231; Nr. 16, 1864, Sp. 244-247; Sp. Nr. 17, 1864, Sp. 261-264; Nr. 18, 1864, Sp. 292-296; Nr. 20, 1864, Sp. 307-310.

[7] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 56, 1865, Sp. 1029-1033; Nr. 57, 1865, Sp. 1045-1048; Nr. 58, 1865, Sp. 1064-1067; Nr. 59, 1865, Sp. 1085-1089.

[8] Internationale klinische Rundschau, Nr. 12, 1888, Sp. 421.

[9] Neue Freie Presse, 2.3.1903, S. 5.

[10] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 44, 1878, Sp. 1178.

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BBL:  47079 (09.10.2025)
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Letzte Aktualisierung: 2025.10.09

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Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [343]: Gold, Ernst Bernhard – Chirurg und Primararzt am Krankenhaus Wieden in Wien, NS-Verfolgter

Gold, Ernst Bernhard – Chirurg und Primararzt am Krankenhaus Wieden in Wien, NS-Verfolgter

Autor: Dr. Walter Mentzel

Published online: 06.10.2025

Keywords: Chirurgie, I. Chirurgische Universitätsklinik, Allgemeines Krankenhaus Wien, Krankenhaus Wieden, Medizingeschichte, Wien, NS-Verfolgter

Ernst Bernhard Gold wurde am 12. Juli 1891 in Wien als Sohn des aus Pápa in Ungarn stammenden Armenarztes Alexander Gold (1842-1901) und seiner Ehefrau Marie (1858-1928), geborene Wachsmann, geboren.

Nach dem Erwerb der Matura am Staatsrealgymnasium in Wien III im Jahr 1909 sowie einer anschließenden Ergänzungsmatura für Realschulabsolventen im Sommer 1910 begann er im Wintersemester 1910 an der Universität Wien mit dem Studium der Medizin, das er am 20. Dezember 1915 mit der Promotion abschloss.

Seit 1919 führte Ernst Bernhard Gold eine Arztpraxis in Wien 3, Stammgasse 11,[1] und war als Assistent von Anton von Eiselsberg (1860-1939) sowie dessen Nachfolger Egon Ranzi (1875-1939) an der I. Chirurgischen Universitätsklinik im Allgemeinen Krankenhaus in Wien tätig. Dort erhielt er eine pathologisch-anatomische Ausbildung, beschäftigte sich mit der Unfallschirurgie und Knochenerkrankungen.

Im Juni 1933 habilitierte er sich mit seiner Habilitationsschrift „Die Chirurgie der Wirbelsäue“ im Fach Chirurgie und wurde zum Dozenten an der Medizinischen Fakultät der Universität Wien ernannt.[2] Diese Arbeit befindet sich heute in der Separata-Bibliothek an der Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin. Weitere seiner wissenschaftlichen Arbeiten befinden sich an der Neuburger-Bibliothek an der Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin.

Im Dezember 1935 wurde Gold zum Primarius der Chirurgischen Abteilung des Wiedner Krankenhauses ernannt und trat damit die Nachfolge von Julius Schnitzler (1865-1939) an.[3]

Zwischen 1916 und 1933 veröffentlichte Gold insgesamt 51 wissenschaftliche Publikationen. Eine vollständige, bis zum Jahr 1933 reichende Publikationsliste, liegt in seinem Personaldatenblatt im Archiv der Universität Wien auf.

Nach dem „Anschluss“ im März 1938 wurde Ernst Gold wegen seiner jüdischen Herkunft von den Nationalsozialisten verfolgt. Nachdem seine Venia legendi widerrufen und er von der Universität vertrieben worden war, gelang ihm die Flucht nach England. Hier wurde er Mitglied des Royal College of Physicians (LRCP), des Royal College of Surgeons of Edinburgh und Royal College of Physicians and Surgeons of Glasgow. Im Oktober 1940 emigrierte Gold mit der SS Bayano in die USA und ließ sich in New York nieder. Dort arbeitete er am Madison Avenue Hospital. 1947 heiratete er in New York Bessie Rosenfeld.

Ernst Bernhard Gold verstarb am 11. Jänner 1967 in New York.

Quellen:

Matriken der IKG Wien, Geburtsbuch 1891, Gold Ernst Bernhard.

UAW, Med. Fakultät, Nationalien/Studienkataloge, Sign. 134-0638, Gold Ernst (Nationalien Datum 1910/11).

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 196-0189, Gold Ernst (Rigorosum Datum 17.12.1915).

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 191-0982, Gold Ernst (Promotion Datum 20.12.1915).

UAW, Rektoratsarchive und Studierendenevidenz, Senat Akademischer Senat, Senat S Akten-Sonderreihe des Akademischen Senats, Senat S 304.363 Gold, Ernst (12.07.1891-1967; Chirurgie).

ÖStA, AdR, E-uReang, VVSt, VA, Zl. 22.786, Gold Ernst.

United States Border Crossings from Canada to United States, 1895-1956, Ernest B Gold, 1940.

United States, Deceased Physician File (AMA), 1864-1968, Gold Ernst.

United States Social Security Death Index, Ernest Gold, Jan 1967; (U.S. Social Security Administration, Death Master File, database (Alexandria, Virginia: National Technical Information Service).

Literatur:

Gold, Ernst: Die Chirurgie der Wirbelsäule. Mit 239 teils farbigen Textabbildungen. (= Neue deutsche Chirurgie/54) Stuttgart: Verlag von Ferdinand Enke 1933.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 55916/54]

[1] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 30, 1919, Sp. 1500.

[2] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 29, 1933, S. 828.

[3] Medizinische Klinik, Nr. 5, 1936, S. 172.

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Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [330]: Bienenfeld, Bianca – Frauenärztin und Gynäkologin im Allgemeinen Krankenhaus Wien und erste Fachärztin des Verbandes der Genossenschafts-Krankenkassen Wien

Bienenfeld, Bianca – Frauenärztin und Gynäkologin im Allgemeinen Krankenhaus Wien und erste Fachärztin des Verbandes der Genossenschafts-Krankenkassen Wien

Autor: Dr. Walter Mentzel

Published online: 16.06.2025

Keywords: Frauenärztin, Gynäkologin, Allgemeines Krankenhaus Wien, Genossenschafts-Krankenkasse, Medizingeschichte, Wien

Bianca Bienenfeld wurde am 10. November 1879 als Tochter einer aus Krakau stammenden jüdischen Familie in Wien geboren und wuchs in bürgerlichen Verhältnissen auf. Ihr Großvater war Verwalter des israelitischen Spitals in Krakau, ihr Vater, Heinrich Leo Bienenfeld (1849-1895), arbeitete in Wien als Hof- und Gerichtsadvokat, ihre Mutter, Victoria Gitel (geb. Schmelkes) (1852-1918), stammte aus einer angesehenen Rabbinerfamilie. Ihre Schwester Elsa (1877-1942) war in Wien als Musikwissenschaftlerin und Musikpublizistin tätig.

Bienenfeld besuchte ab 1892 das neu eröffnete erste Wiener Mädchengymnasium des Vereins für erweiterte Frauenbildung. Ihre Matura legte sie 1898 extern mit Auszeichnung am Akademischen Gymnasium in Wien ab.[1] Danach studierte sie ab dem Wintersemester 1898/99 an der Universität Wien naturwissenschaftliche Fächer, konnte aber erst nach zwei Jahren an der Medizinischen Fakultät inskribieren. Gemeinsam mit ihrer Schwester Elsa besuchte sie Vorlesungen des Musikwissenschafters Guido Adler (1855-1941) und teilte mit ihr die Leidenschaft zur Musik.

Studentinnen-Verein „Wien“

Während ihrer Studienzeit war Bienenfeld gemeinsam mit ihrer Schwester Mitglied des im Dezember 1898 im wissenschaftlichen Club gegründeten ersten Wiener Studentinnen-Vereins „Wien“, dem auch die Medizinstudentinnen Gabriele Possanner von Ehrenthal (1860-1940), Margarete Hilferding-Hönigsberg (1871-1942) und Stephanie Weiss-Eder (1878-1959) angehörten. Sie war seit der Gründung des Vereins als Kassiererin und später als Schriftführerin in den Vereinsorganen tätig.[2] Dem Verein gehörten zudem die spätere Ärztin Rosa Regina Walter (1.4.1878 Wien, ermordet im Holocaust 1942 Belgrad), verheiratete Markovic,[3] und die Medizinstudentin und spätere Schriftstellerin Irma Schönfeld (1876-1915) an.

Während ihres Medizinstudiums, das sie am 10. März 1904 mit ihrer Promotion abschloss, studierte sie bei Friedrich Schauta (1849-1919), Richard von Krafft-Ebing (1840-1902), James Eisenberg (1861-1910), Edmund Neusser (1852-1912) und Anton Weichselbaum (1845-1920). Bereits als Studentin erfolgte ihre Bestellung zur Demonstratorin und Aspirantin am Physiologischen Institut bei Siegmund Exner (1846-1926), wo sie 1903 über „Das anatomische Verhalten der Muscularis mucosae in Beziehung zu ihrer physiologischen Bedeutung“ publizierte.

Nach der Promotion arbeitete sie nach einer gemeinsam mit Stephanie Weiss-Eder erfolgreich eingebrachten Petition beim Ministerium für Cultus und Unterricht als Aspirantin an der II. Medizinischen Klinik im Allgemeinen Krankenhaus bei Edmund Neusser[4] und danach an der Kinderklinik (St. Anna Kinderspital) bei Theodor Escherich (1957-1911). Anschließend trat sie als erste supplierende Sekundarärztin in die III. medizinische Klinik unter dem Internisten Norbert Ortner (1965-1935) ein. Nach neun Monaten wurde sie auf Antrag von Professor Ortner am 1. Dezember 1906 an der I. Universitäts-Frauenklinik bei Friedrich Schauta bestellt, wo sie weitere sieben Jahre tätig war, sich zur Gynäkologin ausbilden ließ und im Februar 1908 die Ernennung zur definitiven Sekundarärztin erhielt. 1907 publizierte sie an der Klinik „Das Verhalten der Leukozyten bei der Serumkrankheit“ und im selben Jahr am Laboratorium der Spiegler-Stiftung in Wien „Das Verhalten der Frauenmilch zu Lab und Säure“. Zuletzt wurde sie auf Antrag von Schauta zur Intern-Ärztin der Klinik ernannt. Im Jahr 1912 veröffentlichte sie den „Beitrag zur Kenntnis des Lipoidgehaltes der Placenta“. Danach verließ sie 1913 als emeritierte Intern-Ärztin das Allgemeine Krankenhaus und arbeitete in ihrer Privatpraxis in Wien.

Bianca Bienenfeld (zirka 1907): In: Jahresbericht des Vereines für erweiterte Frauenbildung 1907/08.

Sanatorium Loew und Ambulanz des Verbandes der Genossenschafts-Krankenkassen Wien und Niederösterreich (Allgemeine Arbeiterkrankenkasse Wien)

Während des Ersten Weltkrieges übernahm Bienenfeld die Hausarztstelle an der Gynäkologischen Abteilung des Sanatoriums Loew in Wien. 1919 wurde sie zur ersten Fachärztin und Leiterin der gynäkologischen und geburtshilflichen Ambulanz an der Genossenschafts-Krankenkasse Wien und Niederösterreich ernannt. Hier nahm sie auch ihre wissenschaftliche Publikationstätigkeit u.a. mit ihrer Mitarbeiterin an der Ambulanz, Ida Eckstein (1888-1982), auf, mit der sie 1919 „Ein Sakraltumor beim Neugeborenen[5] publizierte. 1925 erschien von ihr „Zur Klinik der Vaginalsysten“,[6] und 1926 veröffentlichte sie erneut gemeinsam mit Ida Eckstein „Zur diagnostischen Verwertung des Gonotestfingerlings bei der weiblichen Gonorrhöe[7]

Neben ihrer beruflichen Tätigkeit als Medizinerin hielt sie Vorträge in den Wiener Volksbildungseinrichtungen, wie den 1913 in der Urania zu „Das Leben vor der Geburt“,[8] den sie in der Zeitschrift „Die Frau und Mutter“ (Teil 2) in einer Artikelserie (Teil 1; Teil 3) publizierte.[9] Im selben Jahr veröffentlichte sie noch in der von der Frauenrechtlerin und Sozialreformerin Auguste Fickert (1855-1910) gegründeten Zeitschrift „Neues Frauenleben“ den Aufsatz „Die Geschichte der Krankenpflege“.[10] 1917 erschien von ihr die Artikelserie „Ueber die Physiologie der Frau“ in der Zeitschrift „Die Frau und Mutter“.[11] Anlässlich des Gynäkologenkongresses im Jahr 1925 in Wien veröffentlichte sie den Artikel „Wiens Anteil an der modernen Frauenheilkunde“[12] und 1928 wiederum in der Zeitschrift „Die Frau und Mutter“ den Artikel „Entwicklung und Entwicklungsstörungen der weiblichen Reife“.[13]

Sie verstarb am 22. August 1929 bei einem Zugsunglück in Schwarzach St. Veith auf der Rückreise von den Salzburger Festspielen in Begleitung ihrer Schwester Elsa.

Bianca Bienenfeld, Todesanzeige, Neue Freie Presse, 25.8.1929, S. 29.

1929 erschienen aus Anlass ihres Todes mehrere Nachrufe, darunter von Heinrich Peham (1871-1930) in der Zeitung Der Tag,[14] von Pauline Feldmann (1884-1986) in der Zeitschrift Medizinische Klinik,[15] und von Dora Brücke-Teleky (1879-1963) in der Wiener medizinischen Wochenschrift.[16] Ihre Schwester Elsa Bienenfeld wurde nach dem „Anschluss“ im März 1938 wegen ihrer jüdischen Herkunft von den Nationalsozialisten verfolgt und am 26. Mai 1942 in Maly Trostinec ermordet.

1933 trat ein aus den Initiatoren, dem Architekten Oskar Strnad (1879-1935) und dem Bildhauer Georg Ehrlich (1897-1966), bestehendes Dr. Bianca Bienenfeld-Komitee an die Gemeinde Wien heran, um auf der Grünanlage am Albertplatz in Wien-Josefstadt ein von den beiden Initiatoren geschaffenes Bianca Bienenfeld-Denkmal genehmigen zu lassen. Die erteilte Genehmigung verfiel, da innerhalb der Jahresfrist keine Aufstellung des Denkmals erfolgte.[17] Seit April 2025 ist nach ihr in Wien-Leopoldstadt eine Straße benannt.

Quellen:

Geburtsbuch der IKG Wien, 1879, Bienenfeld Bianca.

UAW, Med. Fakultät, Nationalien/Studienkataloge, Sign. 134-0586, Bienenfeld Bianca (Nationalien Datum 1902/03).

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 195-021a, Bienenfeld Bianca (Rigorosum Datum 4.3.1904).

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 189-1421, Bienenfeld Bianca (Promotion Datum 10.3.1904).

Friedhofsdatenbank der IKG Wien, Bienenfeld Bianca.

Literatur:

Bienenfeld, Bianca: Das anatomische Verhalten der Muscularis mucosae in Beziehung zu ihrer physiologischen Bedeutung. Bonn: Strauss 1903.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 22498]

Bienenfeld, Bianca: Das Verhalten der Leukozyten bei der Serumkrankheit. Sonderdruck aus: Jahrbuch der Kinderheilkunde und physische Erziehung. Berlin: Verlag von S. Karger 1907.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Bienenfeld, Bianca: Das Verhalten der Frauenmilch zu Lab und Säure. Aus dem Laboratorium der Spiegler-Stiftung, Wien (Leiter: S. Fränkel). Sonderdruck aus: Biochemische Zeitschrift. Berlin: Verlag von Julius Springer 1907.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Bienenfeld, Bianca: Beitrag zur Kenntnis des Lipoidgehaltes der Placenta. Aus der I. Universitäts-Frauenklinik [Vorstand: Hofrat Schauta] und dem chemischen Laboratorium der L. Spiegler-Stiftung [Vorstand: Prof. S. Fraenkel] in Wien. Sonderdruck aus: Monatsschrift für Geburtshülfe und Gynäkologie. Berlin: Verlag von S. Karger 1912.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

[1] Jahres-Bericht über das k.k. Akademische Gymnasium Wien in Wien für das Schuljahr 1898/99, Wien 1899, S. 9.

[2] Frauen-Werke, Nr. 2, 1899, S. 2; Neues Wiener Tagblatt (Tages-Ausgabe), 4.3.1899, S. 2.

[3] Yad Vashem Markovic Vera (https://collections.yadvashem.org/en/names/13903965).

[4] Hebammen-Zeitung, 15.9.1904, S. 133.

[5] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 39, 1919, Sp. 1890-1897.

[6] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 22, 1925, Sp. 1268-1274.

[7] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 18, 1926, S. 544-550.

[8] Die Zeit, 30.1.1913, S. 7.

[9] Die Frau und Mutter, H.1, Oktober 1913, S. 2-5; H. 2, November 1913, S. 46-48; H. 3, Dezember 1913, S. 79-81.

[10] Neues Frauenleben, Jänner 1913, S. 8-13.

[11] Die Frau und Mutter, H. 3, 1916, S.30-32; H. 4, 1917, S. 45-47; H. 5, 1917, S.65-66; H.6, 1917, S. 79-80.

[12] Neues Wiener Journal, 31.5.1925, S. 7.

[13] Die Frau und Mutter, 1928, S. 11-12.

[14] Der Tag, 9.11.1929, S. 4.

[15] Medizinische Klinik, 30.8.1929, S. 1324.

[16] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 36, 1929, S. 1162-1163.

[17] Rathaus-Korrespondenz, 25. Juli 1933.

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Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [314]: Weil, Carl – Chirurg im Allgemeinen Krankenhaus in Wien und der Poliklinik in Prag

Weil, Carl – Chirurg im Allgemeinen Krankenhaus in Wien und der Poliklinik in Prag

Autor: Dr. Walter Mentzel

Published online: 17.01.2025

Keywords: Chirurg, Allgemeines Krankenhaus Wien, Poliklinik Prag, Medizingeschichte, Wien, Prag

Carl (Karl) Weil wurde am 18. März 1844 in Alt Sattel in Böhmen (heute: Staré Sedlo u Tachova, Tschechien) als Sohn von Samson Weil (1801-1882) und Karoline, geborene Fürth (1811-1882), geboren. Er war mit Hermine Fürth (1854-1928) verheiratet.

Weil begann sein Medizinstudium in Prag, das er an der Universität Wien fortsetzte und am 17. Mai 1867 mit seiner Promotion abschloss. Anschließend führte er eine private Arztpraxis in Klattau in Böhmen (heute: Klatovy, Tschechien) und war als Gerichtsarzt tätig. Im Jahr 1869 trat er als Aspirant in das Allgemeine Krankenhaus in Wien ein und war ab 1871 als Operationsassistent von Theodor Billroth (1829-1894) an der II. chirurgischen Klinik beschäftigt. 1872 veröffentlichte er „Beiträge zur Kenntniss der Entwicklung der Knochenfische“. Im darauffolgenden Jahr, nachdem er 1873 in die Gesellschaft der Ärzte in Wien aufgenommen worden war,[1] publizierte er in deren Vereinsorgan den Aufsatz „Beiträge zur Kenntnis der Befruchtung und Entwicklung des Kanincheneies“, den er ein weiteres Mal in den Medicinischen Jahrbüchern veröffentlichte.[2] Zudem erschien von ihm aus dem Institut für experimentelle Pathologie die Arbeit „Beiträge zur Kenntniss des Muskelkrebses“. Ebenfalls 1873 wechselte er nach Prag, wo er bis 1879 als Assistent an der 1873 eingerichteten chirurgischen Klinik der Deutschen Universität Prag bei Professor Carl Wilhelm von Heines (1838-1877) arbeitete. 1877 habilitierte er sich im Fach Chirurgie zum Privatdozenten und wurde im gleichen Jahr nach dem Tod Heines für zwei Semester zum supplierenden Leiter der chirurgischen Klinik ernannt. 1879 erfolgte seine Ernennung zum a.o. Professor.[3] Zudem führte er seit diesem Jahr eine Arztpraxis in Prag. Im Jahr 1881 übernahm er die Leitung der chirurgischen Ambulanz der Poliklinik in Prag und 1887 wurde er zum Vorstand der Chirurgischen Abteilung der Poliklinik berufen. In diesen Jahren publizierte er u.a. „Ueber den Descensus Testiculorum nebst Bemerkungen ueber die Entwicklung der Scheidenhaeute und des Scrotums“, „Untersuchungen über die Schilddrüse“ sowie „Beiträge zur Kenntniss der Angiome

In den Jahren 1894/95 erhielt er ein weiteres Mal supplierend die Leitung der Chirurgischen Klinik an der Deutschen Universität in Prag übertragen.[4] Darüber hinaus war er seit 1890 auch als Operateur am Krankenhaus des Prager Handelsgremiums und am Josefstädter Krankenhaus in Prag tätig. 1913 emeritierte er und trat in den Ruhestand.

Weil verstarb am 21. Oktober 1922 in Prag.[5]

Quellen:

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 177-294, Weil Karl (Rigorosum Datum 1866).

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 170-294r, Weil Karl (Rigorosum Datum 1868).

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 182-169, Weil Karl (Promotion Datum 17.5.1867).

Handbuch österreichischer Autorinnen und Autoren jüdischer Herkunft 18. bis 20. Jahrhundert. (Hg. Österreichischen Nationalbibliothek), München 2002.

Literatur:

Weil, Carl: Beiträge zur Kenntniss der Entwicklung der Knochenfische. (Mit 2 Tafeln). Sonderdruck aus: Sitzungsberichte der k.k. Akademie der Wissensch. Wien: 1872.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Weil, Carl: Beiträge zur Kenntniss der Befruchtung und Entwicklung des Kanincheneies. Sonderdruck aus: Medicinische Jahrbücher. Wien: 1873.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Weil, Carl: Beiträge zur Kenntniss des Muskelkrebses. Aus dem Institute für experimentelle Pathologie in Wien. (Hierzu Tafel V.). Sonderdruck aus: Medicinische Jahrbücher. Wien: 1873.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Weil, Carl: Ueber den Descensus Testiculorum nebst Bemerkungen ueber die Entwicklung der Scheidenhaeute und des Scrotums. (Hierzu Tafel 8-11). Sonderdruck aus: Zeitschrift für Heilkunde. Prag: Druck der k.k. Hofdruckerei A. Haase 1884.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Weil, Carl: Untersuchungen über die Schilddrüse. Vortrag gehalten im Verein deutscher Aerzte in Prag. Sonderdruck aus: Prager medizinische Wochenschrift. Prag: 1889.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Weil, Carl: Beiträge zur Kenntniss der Angiome. Hierzu Tafel III. Sonderdruck aus: Vierteljahrschrift für praktische Heilkunde. O.O. O.J.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

[1] Allgemeine Wiener medizinische Zeitung, 8.4.1873, S. 227.

[2] Zeitschrift der k.k. Gesellschaft der Ärzte zu Wien, 1. Band, 1873, S. 18-29

[3] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 12, 1879, Sp. 328.

[4] Internationale klinische Rundschau, Nr. 44, 1894, Sp. 1600.

[5] Prager Tagblatt, 22.10.1922, S. 6.

Normdaten (Person): Weil, Carl: BBL: 45864 ; GND: 1353630609;

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Letzte Aktualisierung: 17.01.2025

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Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [305]: Weidenfeld, Stefan – Dermatologe

Weidenfeld, Stefan – Dermatologe

Autor: Dr. Walter Mentzel

Published online: 24.10 2024

Keywords: Dermatologe, Allgemeines Krankenhaus Wien, Medizingeschichte, Wien

Stefan Weidenfeld wurde am 21. Februar 1870 in Suczawa in der Bukowina (heute: Succeava/Rumänien) als Sohn von Seidel Weidenfeld und Peril Weidenfeld unter dem Namen Issac geboren, den er bis Ende der 1890er Jahre behielt. 1910 heiratete er Ida Rosenthal, mit der er die beiden Töchter Elisabeth Charlotte (1912-?) und Anna Louise (1913-?) hatte.

Weidenfeld absolvierte 1887 in Suczawa das griechisch-orientalische Gymnasium und begann danach an der Universität Wien mit dem Studium der Medizin, das er am 6. Juni 1893 mit seiner Promotion abschloss. Schon als Student arbeitete er bei dem Physiologen Siegmund Exner-Ewarten (1846-1926), und unternahm Versuche „Über die respiratorische Funktion der Interkostalmuskel“, die er in den Sitzungsberichten der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften 1892 und 1894 sowie im Zentralblatt für Physiologie (1894 und 1896) veröffentlichte. Daneben studierte er an der Klinik für Laryngologie im Allgemeinen Krankenhaus Wien bei Leopold Schrötter von Kristelli (1837-1908), wo er 1894 seine Studie „Ueber intermittirende Albuminurie“ publizierte und als Aspirant tätig war.

Noch 1893 trat er als zweiter und später als erster Assistent von Moriz Kaposi (1837-1902) der Klinik für Dermatologie und Syphilidologie bei und leitete nach dem Tod von Kaposi provisorisch dessen Lehrkanzel bis zur Ernennung seines Nachfolgers Gustav Riehl (1855-1943).[1] Aus seiner Beschäftigung mit Fragen der Serologie, Histologie, Bakteriologie und Pathologie in diesen Jahren erschienen zahlreiche Arbeiten, darunter „Zur Physiologie der Blasenbildung“.

1903 habilitierte sich Weidenfeld zum Thema „Zur Pathologie und Therapie des Pemphigus“ im Fach Dermatologie und Syphilidologie, worauf seine Ernennung zum Privatdozenten erfolgte. 1912 erhielt er den Titel eines a.o. Professors. 1905 publizierte er einen von ihm in der wissenschaftlichen Versammlung des Wiener Medizinischen Doktoren-Kollegiums am 9. Januar 1905 gehaltenen Vortrag „Über die Therapie schwerer Verbrennungen“, 1913 „Beiträge zur Biologie der Röntgenhaut“.[2] Nach seiner Emeritierung als Assistent bei Riehl leitete er noch bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges die Ambulanz der Genossenschaftskrankenkassen im 8. Wiener Gemeindebezirk.

Im Ersten Weltkrieg versah er seinen Militärdienst im Vereinsreservespital I vom Roten Kreuz und führte die Hautabteilung des Militärspitals in Grinzing in Wien. 1915 veröffentlichte er die Arbeiten „Einige Beobachtungen über Hautkrankheiten im Kriege“ und „Beitrag zur Pathologie der Erfrierung“. Weiters gehörte er während des Krieges dem Ehrenkomitee des Unterstützungsvereines jüdischer Hochschüler aus Galizien in Wien an, der sich aus Galizien nach Wien geflohenen Studenten annahm.[3]

Weidenfeld war seit 1904 Mitglied der Gesellschaft der Ärzte in Wien,[4] weiters gehörte er als Mitglied der Wiener Dermatologischen Gesellschaft, der Gesellschaft für Innere Medizin in Wien, der Morphologischen Gesellschaft, dem Verein zur wissenschaftlichen Erforschung der Adria und der Gesellschaft für Psychiatrie und Neurologie, an.

Stefan Weidenfeld verstarb am 15. August 1917 in Wien. Der Dermatologe Erwin Pulay (1889-1950) verfasste einen umfangreichen Nachruf in der Wiener medizinischen Wochenschrift.[5]

Weidenfeld Stefan, Todesanzeige, Neue Freie Presse, 18.8.1917, S. 12.

Quellen:

UAW, Sammlungen, Rigorosenzeugnisse, 112.126.41 Weidenfeld, Isaak (Suczawa), 1890.06.20.

UAW, Rektoratsarchive, Akademischer Senat, Akten-Sonderreihe, S 304 Personalblätter, Senat S 304.1348 Weidenfeld, Stephan (21.02.1870-15.08.1917; Dermatologie und Syphilidologie).

Literatur:

Weidenfeld, Stefan: Ueber intermittirende Albuminurie. Aus der medicinischen Klinik des Prof. Schrötter in Wien. Sonderdruck aus: Wiener klinische Wochenschrift. Wien: Wilhelm Braumüller, k.u.k. Hof- und Universitäts-Buchhändler 1894.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Weidenfeld, Stefan: Zur Physiologie der Blasenbildung. I. Mittheilung. Aus der k.k. dermatologischen Universitätsklinik des Hofrathes Prof. Dr. Kaposi in Wien. (Hiezu Taf. I.) Sonderdruck aus: Archiv für Dermatologie und Syphilis. Wien, Leipzig: Wilhelm Braumüller, k.u.k. Hof- und Universitäts-Buchhändler 1900.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Weidenfeld, Stefan: Über die Therapie schwerer Verbrennungen. Vortrag gehalten in der wissenschaftlichen Versammlung des Wiener Medizinischen Doktoren-Kollegiums am 9. Januar 1905. Mit einem Anh.: Ueber den Verbrennungstod. Sonderdruck aus: Wiener medizinische Presse. Wien: Urban & Schwarzenberg 1905.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Weidenfeld, Stefan: Einige Beobachtungen über Hautkrankheiten im Kriege. Aus dem Vereinreservespital I vom Roten Kreuze, Wien, Radetzkykaserne. Sonderdruck aus: Wiener medizinische Wochenschrift. Wien: Verlag von Moritz Perles k.u.k. Hofbuchhandlung 1915.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Referenzen:

[1] Neue Freie Presse, 1.3.1903, S. 6.

[2] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 39, 1913, Sp. 2558-2560.

[3] Neue Freie Presse, 20.5.1915, S. 9.

[4] Wiener klinische Wochenschrift, Nr. 15, 1904, S. 427.

[5] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 36, 1917, 1557-1560.

Normdaten (Person): Weidenfeld, Stefan: BBL: 44842; GND: 1345209819;

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Letzte Aktualisierung: 2024 10 24

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Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [301]: Pirquet, Clemens – Professor und Leiter der I. Universitäts-Kinderklinik im Allgemeinen Krankenhaus in Wien

Pirquet, Clemens – Professor und Leiter der I. Universitäts-Kinderklinik im Allgemeinen Krankenhaus in Wien

Autor: Dr. Walter Mentzel

Published online: 12.09.2024

Keywords: Kinderarzt, I. Universitäts-Kinderklinik, Allgemeines Krankenhaus Wien, St. Anna-Kinderspital, Allgemeinen Poliklinik in Wien, Völkerbund, Österreichische Gesellschaft für Volksgesundheit, Medizingeschichte, Wien

Clemens Pirquet Freiherr von Cesenatico wurde am 12. Mai 1874 als Sohn des Abgeordneten zum österreichischen Reichsrat und zum niederösterreichischen Landtag, Peter Zeno Pirquet Freiherr von Cesenatico (1838-1906), und Flora, geborene Pereira-Arnstein, in Hirschstetten in Wien geboren. Nach dem Besuch mehrerer Gymnasien maturierte er im Theresianum in Wien und begann danach in Innsbruck ein Studium der Theologie und ab 1893 in Löwen der Philosophie, das er 1894 mit dem Magisterium abschloss. Ab 1895 studierte er zunächst in Wien und Königsberg Medizin und promovierte im Jahr 1900 an der Universität in Graz. In der Separata-Sammlung der Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin befindet sich seine erste wissenschaftliche Veröffentlichung aus dem Jahr 1897 als Student der Medizin am Physiologischen Institut in Königsberg mit dem Titel „Prüfung der d’Arsonval’schen Electrode auf Gleichartigkeit und Unpolarisierbarkeit“ (= Separatabdruck aus dem Archiv für die gesamte Physiologie Bd. 65, Bonn 1897).

Nach der Ableistung seines Militärdienstes als Militärarzt arbeitete er als Voluntär im St. Anna Kinderspital. 1901 bildete er sich an der Berliner Kinderklinik an der Charité bei Otto Heubner (1843-1926) zum Kinderarzt aus. Noch 1901 kehrte er nach Wien zurück und begann zunächst als Sekundararzt und danach als Assistent bei Theodor Escherich (1857-1911) an der Wiener Kinderklinik im St. Anna Kinderspital. Daneben war er bei Rudolf Kraus (1868-1932) am Institut für Serotherapie tätig, wo er seine Interessen an der Bakteriologie, Immunologie und Serologie nachging.

Zunächst wurde Pirquet vor dem Ersten Weltkrieg durch seine Forschungen auf den Gebieten der Bakteriologie, der Immunologie und der Tuberkulose bekannt. 1903 stellte er die mit Béla Schick (1877-1967) durchgeführte Arbeit „Zur Theorie der Inkubationszeit“ vor der Akademie der Wissenschaften in Wien vor. Ebenfalls 1903 erschien die am Hygienischen Institut in München von ihm und Max Gruber (1853-1927) durchgeführte Studie „Toxin und Antitoxin“ und 1905 beschrieb er wieder gemeinsam mit Béla Schick erstmals „Die Serumkrankheit“. 1906 führte Pirquet mit dem Aufsatz „Allergie: aus der k.k. Universitäts-Kinderklinik in Wien“ den Begriff „Allergie“ in die medizinische Fachsprache ein, veröffentlichte 1907 dazu die Arbeiten „Allergie – Diagnostik“, „Klinische Studien über Vakzination und vakzinale Allergie“ und entwickelte im selben Jahr eine Methode zur Früh-Diagnose der Tuberkulose, die auch als „Pirquet-Reaktion“ bekannt wurde und die er im Aufsatz „Die kutane Tuberkulinprobe“ beschrieb. Im selben Jahr erschien noch seine Studie „Der diagnostische Wert der kutanen Tuberkulinreaktion bei der Tuberkulose des Kindesalters auf Grund von 100 Sektionen“.

Clemens Pirquet: Österreichische Blätter für Krankenpflege, Nr. 3, März 1929.

Nachdem sich Pirquet 1908 an der Universität Wien im Fach Pädiatrie habilitiert hatte, wurde er 1909 als Professor für Kinderheilkunde an der Johns Hopkins University in Baltimore und als Chefarzt am Harriet Lane Home for Invalid Children in den USA berufen.

Universitäts-Kinderklinik

Nach einem kurzen Aufenthalt (1910) an der Universität Breslau erfolgte 1911 seine Ernennung als Nachfolger von Theodor Escherich zum Vorstand der noch unter Escherich neuerrichteten Universitäts-Kinderklinik in Wien. Diese Funktion bekleidete er bis zu seinem Ableben. Seine Vorstellungen zu dieser von ihm modernisierten Klinik publizierte er 1911 unter dem Titel „Die neue Wiener pädiatrische Klinik“. Noch im selben Jahr gründete er hier eine heilpädagogische Abteilung, die sich als erste weltweit mit der klinischen Forschung und Behandlung von hirnorganischen Schädigungen und Verhaltensauffälligkeiten bei Kindern beschäftigte. Hier wirkte er während des Krieges mit seinen Mitarbeitern Béla Schick, der bis 1923 an der Klinik als Assistent arbeitete und den nach ihm benannten „Schick-Test“ zur Erkennung von Diphtherie entwickelte, und mit Ernst Mayerhofer (1877-1957), der sich 1911 in Wien habilitierte und ab 1923 als Professor für Kinderheilkunde in Zagreb arbeitete. Ein weiterer Mitarbeiter war Edmund Nobel (1883-1946), der von 1912 bis 1930 an der Kinderklinik und zwischen 1930 und 1937 als Primarius der Internen Abteilung am Mautner-Markhof‘schen-Kinderspital tätig war.

Erster Weltkrieg

Während des Ersten Weltkrieges begann Pirquet sich angesichts der rasanten und immer akuter werdenden Ernährungskrise mit ernährungswissenschaftlichen Fragen zu beschäftigen, ebenso beschäftigte er sich weiterhin in der Tuberkuloseforschung. Pirquet zählt zu den Bahnbrechern der modernen Ernährungswissenschaft, erforschte dabei zahlreiche Kinderkrankheiten, entwarf Ernährungspläne und entwickelte die Organisation einer systematischen und rationellen medizinischen Ernährungsfürsorge, vor allem zur ausreichenden Versorgung von Kleinkindern. 1915 – noch vor der in den folgenden Jahren sich verschärfenden Ernährungskrise – publizierte er über die „Ernährung des Kindes während des Krieges“.[1]

Pirquet erstellte Konzepte zur Ernährung, in denen das von ihm sogenannte NEM-System (Nähreinheit Milch) im Mittelpunkt stand und nach dem Krieg an der Kinderklinik und in den Wiener Fürsorgeanstalten bei den organisierten Kinderausspeisungen umgesetzt wurde. Darüber hinaus versuchte er seine neuen Ernährungsmethoden für breite Bevölkerungsschichten zu popularisieren. Mithilfe seiner aus seinem Aufenthalt in den USA in der Vorkriegszeit geknüpften Kontakte organisierte er gemeinsam mit seinen Mitarbeitern zwischen 1919 und 1921 österreichweit die Ausspeisungen der amerikanischen Kinderhilfsorganisation von zirka 400.000 unterernährten und unter Mangelerscheinungen leidenden Kindern. Diese Hilfsaktion zur Sicherung der Lebensmittelversorgung für die notleidende europäische Bevölkerung wurde nach dem Eintritt der USA in den Ersten Weltkrieg vom späteren US-Präsident Herbert Hoover (1874-1964) als Leiter der United States Food Administration und ab 1918 als Koordinator deren Nachfolgeorganisation (American Relief Administration) organisiert. Von dieser Hilfsorganisation profitierte besonders die Republik Österreich, wo beispielsweise in Wien im Jahr 1919 96% der Kinder an Unterernährung litten. Über diese Aktionen berichtete Pirquet 1919 im Artikel „Der Ernährungszustand der Wiener Kinder[2] und 1920 „Die amerikanische Kinderhilfsaktion in Österreich“ (Teil 1)[3], (Teil 2)[4] sowie 1921 in einem Vortrag vor der Gesellschaft der Ärzte in Wien über „Die amerikanische Schulausspeisung in Österreich“.[5]

Zur Ermittlung der zu verabreichenden notwenigen Nahrungsmittelmenge pro Kind entwarf Pirquet schon 1914 die sogenannte Pelidisi-Formel, eine Berechnungsmethode, die Körpergröße, Gewicht u.a. in Relation zur auszugebenden Nahrungsmittelmenge herstellte.

Piquet Clemens, Pelidisi-Tafel, Wien Leipzig, 1921.

1918 veröffentlichte er dazu die „Ergebnisse der Kinderernährung nach einem neuen System“,[6] die er auf der Tagung der Waffenbrüderlichen Vereinigung in Berlin im Jänner 1918 vortrug. Zur Ernährungsfrage vom medizinischen Standpunkt aus publizierte Pirquet nach dem Krieg eine Reihe von Arbeiten, darunter 1919 „System der Ernährung. 3: Nemküche“, 1920 das „Lehrbuch der Volksernährung: nach dem Pirquet’schen System“, 1921 „Grundriß der Diätverordnungslehre nach dem Pirquetschen System in der Pädiatrie“, 1927 gemeinsam mit Nobel als Herausgeber „Kinderküche. Ein Kochbuch nach dem Nemsystem“ und 1928 das Kochbuch „Die Ernährung des Diabetikers“.

1926 erschien von ihm als Herausgeber und Mitautor unter dem Titel „Volksgesundheit im Krieg, Teil 2, (= Wirtschafts- und Sozialgeschichte des Weltkrieges: Österreichische und ungarische Serie)“ eine bis heute zum Standardwerk der Medizingeschichte im Ersten Weltkrieges zählende Arbeit in der von der Carnegie-Stiftung konzipierten Reihe zur Geschichte des Ersten Weltkrieges.

In den 1920er Jahren forschte Pirquet zu den Folgewirkungen des Krieges und den Auswirkungen der Ernährungskrise in der Nachkriegszeit im internationalen Vergleich. Hinsichtlich der Entwicklung der Geburtenraten erschienen 1927 von ihm die Arbeiten „Geburtenerminderung in und nach dem Weltkriege“ und „Geburtenhäufigkeit und Säuglingssterblichkeit“.

Während und in den Jahren nach dem Krieg erfuhr unter ihm die Universitäts-Kinderklinik einen weiteren Modernisierungsschub. 1919 kam es nach einem Vorschlag von Béla Schick zur Überdachung eines Teils der Dachterrasse des Hauptgebäudes, womit eine Art „Freiluftspital“ für die Patienten, darunter tuberkulöse Kinder, an der Klinik geschaffen werden konnte.

Das interessante Blatt, 25.9.1919, S. 1.

Ebenso kam es an der Klinik zur Errichtung eigener Isolierbetten, worüber Pirquet in der „Zeitschrift für das gesamte Krankenhauswesen“ (1928, Heft 26) berichtete.

Sonderdruck aus: Zeitschrift für das gesamte Krankenhauswesen, H. 26, 1928, S. 54.

Pirquet war in zahlreichen öffentlichen Funktionen tätig, wie u.a. als Mitglied des Obersten Sanitätsrats für Österreich, als Präsident der Wiener Gesellschaft für Kinderheilkunde, und ab 1919 Mitglied der Landeskommission für Volkspflegestätten.[7] Weiters war er Mitglied der Gesellschaft der Ärzte in Wien.

Österreichische Gesellschaft für Volksgesundheit und Vorsitzender des Völkerbundkomitees für Säuglingsfürsorge in Genf (L’Union Internationale de Secours aux Enfants)

Pirquet war Initiator der 1926 gegründeten Österreichischen Gesellschaft für Volksgesundheit in Wien, die sich mit der öffentlichen Gesundheitspolitik und der Popularisierung von Gesundheitsfragen befasste und dazu die Zeitschrift „Volksgesundheit“ herausgab. In diesem Sinn war Pirquet auch kontinuierlich in der Wiener Volksbildung und im „Radio Wien“ als Vortragender präsent. Er stand der Gesellschaft seit ihrer Gründung als Präsident vor.[8] 1928 engagierte er sich in der mit dem Hygiene-Museum in Dresden und der Österreichischen Gesellschaft gemeinsam veranstalteten Ausstellung „Frau und Kind“.[9] Weiters erfolgte seine Berufung zum Präsidenten der 1919 gegründeten L’Union Internationale de Secours aux Enfants beim Völkerbund in Genf. Im Hygiene-Komitee des Völkerbundes wirkte er als Mitglied mit. Darüber berichtete er in seinem Aufsatz „Die Leistungen des Völkerbundes auf dem Gebiet der Hygiene“.[10]

Förderer der Pflegeberuf-Ausbildung

Pirquet befasste sich inhaltlich wie organisatorisch mit der Frage der Professionalisierung des Krankenpflegeberufes und besonders der Krankenpflegerinnenausbildung. 1918 gründete er die „Schwesternschaft der Universitäts-Kinderklinik in Wien“, und verpflichtete ab 1924 Medizinerinnen an seiner Klinik zur Absolvierung eines Krankenpflegepraktikums. Dazu verfasste er gemeinsam mit Edmund Nobel und den beiden Krankenpflegerinnen Hedwig Birkner und Paula Panzer 1925 den Lehrbehelf „Kinderheilkunde und Pflege des gesunden Kindes: für Schwestern und Fürsorgerinnen“, der 1928 von Nobel und ihm ein weiteres Mal unter denselben Titel erschien. 1927 veröffentlichte er mit Hedwig Birkner und Paula Panzer das Lehrbuch „Kinderpflege“.

Medizinische Lehr- und Dokumentarfilme unter Mitwirkung von Clemens Pirquet

Im Jahr 1919 entstanden an der Kinderklinik der Medizinischen Fakultät der Universität Wien von Pirquet und seinen Mitarbeitern im Auftrag und mit Unterstützung der staatlichen Filmhauptstelle – der späteren Bundesfilmhauptstelle –, der auch die technische Durchführung oblag, zwei Filme über das durch Unterernährung hervorgerufene Kinderelend im Nachkriegsösterreich und die Versorgungsmaßnahmen an der Kinderklinik. Beide Dokumentarfilme gehören zu den ersten medizinisch-wissenschaftlichen Filmen, die in der Ersten Republik an der Medizinischen Fakultät in Wien gedreht worden sind und tragen den Titel „Kinderelend in Wien“ und „Die Kinderklinik in Wien“. Sie befinden sich heute im Filmarchiv Austria. In beiden Filmen wirkte Pirquet mit.

„Kinderelend in Wien“ (Filmmaterial: 35 mm, Nitratfilm, Positiv, Vollbild; Stummfilm; Filmlänge: ca. 20 min/543 m; Farbe/Schwarz-weiß: s/w) entstand aufgrund von Aufnahmen aus dem Jahre 1914 über den Gesundheitszustand von Schülern einer Wiener Volksschule, die nunmehr zu Vergleichszwecken im Jahre 1919 in derselben Schule wiederholt wurden.

Ein kurzer Ausschnitt (2.01 Minuten) aus dem Film ist hier zu sehen.

„Die Kinderklinik in Wien“ (Filmmaterial: 35 mm; Filmlänge: Ca. 6 min/200 m; Farbe/Schwarz-weiß: s/w; Stummfilm) zeigt verschiedene Szenen aus der Kinderklinik, darunter ärztliche Untersuchung mit Perkussion, Krankenschwestern beim Baden, Abwiegen und Vermessen unterernährter Kinder und erklärt das Zubereiten der richtigen Nahrungsmenge. Der Film zeigt weiters Kinder mit Tuberkulose in Luft- und Lichttherapie. Hergestellt wurde der Film an der Universitätsklinik für Kinderheilkunde an der Medizinischen Fakultät der Universität Wien.

Pirquet, der für seine wissenschaftlichen Leistungen fünfmal für den Nobelpreis nominiert worden war, und seine Ehefrau begingen am 28. Februar 1929 in Wien Suizid. Heute erinnert eine Büste im Arkadenhof der Universität Wien an Clemens Pirquet.

Quellen:

UAW, Rektoratsarchive, Akademischer Senat, Akten-Sonderreihe, S 303 Personalblätter, Senat S 304.961 Pirquet, Clemens Freiherr von Cesenatico (12.05.1874-28.02.1929; Kinderheilkunde).

Literatur:

Pirquet, Clemens: Prüfung der d’Arsonval’schen Electrode auf Gleichartigkeit und Unpolarisierbarkeit. Sonderdruck aus: Archiv für die gesamte Physiologie. Bonn: 1897.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 39938]

Pirquet, Clemens: Zur Theorie der Inkubationszeit. Vortrag des Dr. Clemens Frh. v. Pirquet über eine gemeinsame Arbeit mit Dr. Bela Schick aus dem St. Annen-Kinderspital in Wien (Vorstand: Prof. Escherich). Sonderdruck aus: Wiener klinische Wochenschrift. Wien: Druck von Kratz, Helf & Comp. 1903.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Gruber, Max von und Clemens Pirquet: Toxin und Antitoxin. Aaus dem hygienischen Institut zu München. Sonderdruck aus: Münchener medizinische Wochenschrift. München: Verlag von J.F. Lehmann 1903.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 9170]

Pirquet, Clemens: Die Serumkrankheit. Leipzig, Wien: Deuticke 1905.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Sign.: 3246-N]

Pirquet, Clemens: Allergie. Aus der k.k. Universitäts-Kinderklinik in Wien (Vorst.: Hofrat Escherich). Sonderdruck aus: Münchener medizinische Wochenschrift. München: Lehmann 1906.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 33325]

Pirquet, Clemens: Allergie – Diagnostik. Sonderdruck aus: Therapeutische Monatshefte. Berlin: Verlag von Julius Springer 1907.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Pirquet, Clemens: Klinische Studien über Vakzination und vakzinale Allergie. Leipzig, Wien: Deuticke 1907.

[Universitätsbibliothek Medizinische Universität Wien/Magazin, Sign.: 2024-01224]

Pirquet, Clemens: Die kutane Tuberkulinprobe. Sonderdruck aus: Medizinische Klinik. Berlin: Gedruckt bei Julius Sittenfeld 1907.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Pirquet, Clemens: Der diagnostische Wert der kutanen Tuberkulinreaktion bei der Tuberkulose des Kindesalters auf Grund von 100 Sektionen. Aus der k.k. Universitäts-Kinderklinik in Wien (Vorstand: Hofrat Escherich) und der Kinderabteilung des k.k. Franz-Joseph-Spitales in Wien (Vorstand: Primarius Dozent Dr. Moser). Sonderduck aus: Wiener klinische Wochenschrift. Wien: Druck von Bruno Bartelt 1907.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Pirquet, Clemens: Die neue Wiener pädiatrische Klinik. Sonderdruck aus: Wiener klinische Wochenschrift. Wien: Druck von Bruno Bartelt 1911.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Pirquet, Clemens und Johanna Dittrich: System der Ernährung. Band 3: Nemküche. Berlin: Springer 1919.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 2248/3]

Pirquet, Clemens, Heussler, Josef und E. Mayerhofer: Lehrbuch der Volksernährung. Nach dem Pirquet’schen System. Mit 32 Abbildungen im Texte. Wien, Berlin: Urban & Schwarzenberg 1920.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 1263]

Ambrožič, Matija und Clemens Pirquet: Grundriß der Diätverordnungslehre nach dem Pirquetschen System in der Pädiatrie. Für Ärzte und Studierende. Leipzig, Wien: Deuticke 1921.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 64809]

Kinderküche. Ein Kochbuch nach dem Nemsystem. Hg: Edmund Nobel und Clemens Pirquet. Wien: Springer 1927.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 49576]

Pirquet, Clemens und Richard Wagner: Die Ernährung des Diabetikers. Berlin, Wien: Urban & Schwarzenberg 1928.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 49567]

Pirquet, Clemens: Volksgesundheit im Krieg. Band 2. Wien: Hölder-Pichler-Tempsky 1926.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 55675/2]

Pirquet, Clemens: Geburtenverminderung in und nach dem Weltkriege. Sonderdruck aus: Volksgesundheit. Wien: Urban & Schwarzenberg 1927.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 12953]

Pirquet, Clemens: Geburtenhäufigkeit und Säuglingssterblichkeit. Sonderdruck aus: Wiener medizinische Wochenschrift. Wien: Verlag Moritz von Perles 1927.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 12952]

Nobel, Edmund, Pirquet, Clemens, Birkner, Hedwig und Paul Panzer: Kinderheilkunde und Pflege des gesunden Kindes. Für Schwestern und Fürsorgerinnen. Wien: Springer 1925.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 49578]

Nobel, Edmund, Pirquet, Clemens, Birkner, Hedwig und Paula Panzer: Kinderpflege. Mit 28 Textabbildungen und 2 farbigen Tafeln. Wien: Verlag von Julius Springer 1927.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 3738]

[1] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 31, 31.7.1915, S. 1169-1172.

[2] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 1, 1919, S. 5-9.

[3] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 19,1920, S. 853-857.

[4] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 20, 1920, S. 908-911.

[5] Wiener klinische Wochenschrift, Nr. 34, 1921, S. 27.

[6] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 5, 1918, Sp., 217-223.

[7] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 37, 1919, Sp. 1827.

[8] Medizinische Klinik, Nr. 24, 1926, S. 940.

[9] Sonderdruck der Zeitschrift für soziale Hygiene „Volksgesundheit“. Organ der österreichischen Gesellschaft für Volksgesundheit, H. 5, 1928.

[10] Wiener medizinischen Wochenschrift, Nr. 11, 1926, S. 340-341.

Normdaten (Person): Pirquet von Cesenatico, Clemens Peter; BBL: 44834; GND: 117689238;

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Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [295]: Bustin, Ernst – Zahnarzt und Facharzt für Hals-Nasen-Ohren, NS-Verfolgter

Bustin, Ernst – Zahnarzt und Facharzt für Hals-Nasen-Ohren, NS-Verfolgter

Autor: Dr. Walter Mentzel

Published online: 12.08.2024

Keywords: Zahnarzt, Facharzt für Hals-Nasen-Ohren, Allgemeine Poliklinik Wien, Universitäts-Kinderklinik, Allgemeines Krankenhaus Wien, NS-Verfolgter, Medizingeschichte, Wien, Canada, Saskatchewan

Ernst Bustin wurde am 19. August 1900 als Sohn des aus Ungarn stammenden Kaufmanns Mark Bustin (1866-1942) und Karoline, geborene Kollmann (1869-1919), in Wien geboren.

Bustin studierte seit dem Wintersemester 1918/19 an der Universität Wien Medizin und promovierte am 26. Juli 1924.

Bustin arbeitete nach dem Studium an derLaryngologischen Abteilung der Allgemeinen Poliklinik bei Hermann Marschik (1878-1969) an der Allgemeinen Poliklinik in Wien, wo er 1927 den Aufsatz „Die Beeinflussung der Zähne durch faziale Kieferhöhlenoperation[1] publizierte.

Danach war er seit zirka 1929 an der zahnärztlichen Station der Universitäts-Kinderklinik in Wien tätig, dessen Leitung er übernahm. Hier publizierte er 1929 gemeinsam mit Moritz Leist „Röntgenbilder des kindlichen Gebisses bei Stellungsanomalien“. An der Zweigbibliothek für Zahnmedizin findet sich von ihm die 1936 gemeinsam mit Moritz Leist verfasste Monografie „Orthodontie des praktischen Zahnarztes“.

Bustin war Mitglied der Zahnärztlichen Gesellschaft in Wien,[2] der Wiener Laryngologisch-Rhinologischen Gesellschaft, der Österreichischen Otologischen Gesellschaft, der Gesellschaft für Kinderheilkunde und seit 1925 Mitglied des Wirtschaftsverbandes der Zahnärzte Österreichs.[3]

Volksbildung

In den 1920er und 1930er Jahren war Bustin in der Wiener Volksbildung aktiv, wo er u.a. im Volksheim Landstraße über „Hygiene der Zähne“ (1926)[4] oder an der Volkshochschule Leopoldstadt über „Gesundheitspflege der Zähne“[5] referierte. Eine weitere Funktion nahm er als Zahnarzt in der Bundeserziehungsanstalt für Knaben ein.

Bustin wurde wegen seiner jüdischen Herkunft nach dem „Anschluss“ im März 1938 von seinen Funktionen enthoben. Im Mai 1938 suchte er bei der Auswanderungsabteilung der Fürsorge-Zentrale bei der IKG Wien um eine Ausreisemöglichkeit nach England oder Brasilien an. Im März 1939 gelang ihm schließlich die Flucht nach England, wo er zu Kriegsbeginn zunächst als „enemy alien“ interniert wurde. Nachdem er zur Internierung nach Canada überführt und dort bis 1942 interniert blieb, wurde er 1944 in das Manitoba Medical Register aufgenommen und erhielt nach dem Krieg die Zulassung zur Ausübung des Zahnarztberufes.[6] Er arbeitete in Canada zunächst in Pine Falls und danach in Bienfait, Saskatchewan.[7] Er war in Canada mit Marilyn Heron (1926-2022) verheiratet.

Ernst Bustin verstarb am 8. Februar 1958 in Regina, Saskatchewan, Canada.

Quellen:

Matriken der IKG Wien, Geburtsbuch 1900, Bustin Ernst.

UAW, Med. Fakultät, Nationalien/Studienkataloge, Sign. 134-0736, Bustin Ernst (Nationalien Datum 1918/19).

UAW, Med. Fakultät, Nationalien/Studienkataloge, Sign. 134-0883, Bustin Ernst (Nationalien Datum 1922/23).

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 196-0611, Bustin Ernst (Rigorosen Datum 23.7.1924).

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 193-0753, Bustin Ernst (Promotion Datum 26.7.1924).

ÖStA, AdR, E-uReang, VVSt, VA, Zl. 47.266, Bustin Ernst.

Auswanderungsabteilung der IKG Wien, Bustin Ernst.

Prisoners of War, 1715-1947, Ernst Bustin, 1939-1942.

https://de.findagrave.com/memorial/143668259/ernest-bustin

Carr Gilly, Pistol Rachel, British Internment and the Internment of Britons. Second World War Camps, History and Heritage, Bloomsbury Academic 2003.

Literatur:

Bustin, Ernst und Moritz Leist: Röntgenbilder des kindlichen Gebisses bei Stellungsanomalien. Aus der orthodontischen Abteilung (Leiter Prof. Dr. A. Oppenheim) des zahnärztlichen Universitätsinstitutes Wien (derzeit Vorstand Prof. Dr. H. Pichler). Sonderdruck aus: Zeitschrift für Stomatologie. Wien: R. Spies & Co. 1929.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Leist, Moritz und Ernst Bustin: Orthodontie des praktischen Zahnarztes. Wien: Aesculap-Verl. 1936.

[Zweigbibliothek für Zahnmedizin/Sign.: ARC I-3468]

Referenzen:

[1] Monatsschrift für Ohrenheilkunde, Nr. 5, 1927, S. 663-665.

[2] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 16m 1931, S. 556.

[3] Zeitschrift für Stomatologie, H. 4, 1925, S.

[4] Neues Wiener Tagblatt (Tages-Ausgabe), 27.11.1926, S. 9.

[5] Arbeiter Zeitung, 19.2.1927, S. 11.

[6] Manitoba Mmedical Rreview, Nr. 4, 1945, S. 171; Manitoba Mmedical Rreview, Nr. 2, 1946, S. 100.

[7] Manitoba Mmedical Rreview, Nr. 12, 1945, S. 563.

Normdaten (Person): Bustin, Ernst: BBL: 43987; GND: 126548897;

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BBL: 4387 (12.08.2024)
URL: https://ub.meduniwien.ac.at/blog/?p=43987

Letzte Aktualisierung: 2024 08 12

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