Schlagwort-Archive: Allgemeines Krankenhaus Wien

Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [261]: Simon (Erwin) Seidmann – Arzt im Allgemeinen Krankenhaus Wien, NS-Verfolgter

Simon (Erwin) Seidmann – Arzt im Allgemeinen Krankenhaus Wien, NS-Verfolgter

Autor: Dr. Walter Mentzel

Published online: 11.01.2024

Keywords: Allgemeines Krankenhaus Wien, Medizingeschichte, Wien, NS-Verfolgter

Simon Seidmann, Sohn des aus Zaleszczyki in Galizien stammenden Kaufmannes Moses Seidmann (1875-?) und Chaje (1874-?) wurde am 21. Dezember 1906 in Laszkowka im Bezirk Kotzmann in der Bukowina (heute: Laschkowka/Kitsman/Ukraine) geboren. Er kam 1908 mit seinen Eltern und seinen Brüdern Robert und Leon nach Wien. 1936 heiratete er in der Leopoldgasse in Wien 2 die Ärztin Dr. phil. Pepi Klein (*2.8.1902 Boryslaw/Galizien).

Seit 1926 studierte er an der Universität Wien Medizin und schloss das Studium am 3. Februar 1932 mit seiner Promotion ab. Während des Studiums nahm er den Namen Erwin an. Nach dem Studium arbeitete er am Allgemeinen Krankenhaus an der III. Medizinischen Abteilung unter dem Vorstand Professor Hermann Schlesinger (1866-1934), wo er 1933 seine Arbeit „Über das Fehlen von arteriellen Pulsen an den unteren Extremitäten“ veröffentlichte, und danach an der IV. Medizinischen Abteilung des Allgemeinen Krankenhauses in Wien unter dem Vorstand Professor Maximilian Weinberger (1875-1954). Hier publizierte er 1936 „Über Fieber- und Schmerzbekämpfung durch Pyrasulf“.[1] Daneben führte er seit 1932 eine Arztpraxis in Wien 2, Vorgartenstraße 186, und danach ab 1933 in Wien 9, Türkenstraße 25.

Neben seiner Tätigkeit am Allgemeinen Krankenhaus Wien veröffentlichte er Artikel in der Zeitschrift „Die Frau und Mutter“, 1937 „Über Kleiderhygiene, Leitsätze für das Übergangswetter[2] und die „Ernährung des heranwachsenden Kindes“.[3] In der Märznummer des Jahres 1938 erschien von ihm sein letzter Artikel unter dem Titel „Das Kind im Frühling“.[4] In der selben Zeitschrift erschien auch von seiner Ehefrau Pepi Seidmann im Februar 1938 der Aufsatz „Die Pubertät“.[5]

Erwin und Pepi Seidmann lebten 1938 in Wien 11, Hauffgasse 14/19. Beide wurden wegen ihrer jüdischen Herkunft nach dem „Anschluss“ im März 1938 von den Nationalsozialisten verfolgt. Sie wurden nach Riga deportiert und ermordet, und beide 1947 vom Landesgericht für Zivilrechtsachen für tot erklärt.[6] Seinen Eltern sowie seinen Geschwistern Robert, Leon und Emilie (1916-?) gelang im November 1939 die Flucht über Göteborg in Schweden in die USA.

Quellen:

IKG Wien, Trauungsbuch, 1936, Seidmann Erwin, Klein Pepi (2.8.1936).

UAW, Med. Fakultät, Nationalien/Studienkataloge, Sign. 134-1038, Seidmann Simon (Nationalien Datum: 1926/27).

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 197-0738, Seidmann Simon (Rigorosum Datum: 23.1.1932).

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 194-0686, Seidmann Simon (Promotion Datum: 1926/27).

Österreich, Wien, jüdische Auswanderungsanträge, Auswanderungskartei der IKG Wien, Seidmann Moses, Chaje, Emilie.

Liste der Namen jüdischer Einwohner Lettlands, das Ergebnis einer Forschung des Zentrums für Judaistik der Universität Lettland unter der Leitung von Prof. Ruvin Ferber und in Zusammenarbeit mit dem Staatlichen Historischen Archiv Lettlands, 2002.

DÖW, Seidmann Erwin, Pepi.

ÖStA, AdR, E-uReang, VVSt, VA, Zl. 12.331, Seidmann Erwin

ÖStA, AdR, E-uReang, FLD, Zl. 16.413, Seidmann Erwin Dr.

Yad Vashem, Seidmann Erwin, Pepi.

Literatur:

Seidmann, Simon: Über das Fehlen von arteriellen Pulsen an den unteren Extremitäten. Aus der III. med. Abteilung des Wiener allgemeinen Krankenhauses (Vorstand: Hofrat Prof. Dr. Hermann Schlesinger). Sonderdruck aus: Archiv für innere Medizin. Wien: Verlag von Urban & Schwarzenberg 1933.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

[1] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 6, 1936, S. 165-166.

[2] Die Frau und Mutter, H. 9, 1937, S. 20

[3] Die Frau und Mutter, H. 11, 1937, S. 18.

[4] Die Frau und Mutter, H. 3, 1938, S. 20.

[5] Die Frau und Mutter, H. 2, 1938, S. 20.

[6] Wiener Zeitung, 26.10.1947, S. 6.

Normdaten (Person): Seidmann, Simon: BBL: 42783; GND: 1315527340;

VAN SWIETEN BLOG der Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien
BBL: 42783 (11.01.2024)
URL: https://ub.meduniwien.ac.at/blog/?p=42783

Letzte Aktualisierung: 20241101

Logo Margrit Hartl

Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [251]: Leopold Königstein – Ophthalmologe an der Wiener Allgemeinen Poliklinik und im Allgemeinen Krankenhaus Wien

Leopold Königstein – Ophthalmologe an der Wiener Allgemeinen Poliklinik und im Allgemeinen Krankenhaus Wien

Autor: Dr. Walter Mentzel

Published online: 13.11.2023

Keywords: Leopold Königstein, Ophthalmologe, Wiener allgemeinen Poliklinik, Allgemeines Krankenhaus Wien, Ärzteverein Wien Innere Stadt, Medizingeschichte, Wien

Leopold Königstein wurde am 26. April 1850 als Sohn des Volksschuldirektors Markus Königstein (1798-?) und Rosa, geborene Siebenschein (1812-?) in Bisenz in Mähren (heute: Bzenec/Tschechien) geboren. 1875 heiratete er die Wiener Hof-Juwelier-Tochter Henriette Leontine Hendle (1854-1903), mit der er die beiden Kinder, den Mediziner Hans Königstein (1878-1960) und Lilli Mina (1876-1904), die mit dem Arzt Moriz Teich verheiratet war, hatte. Sein Enkelkind war der Mediziner Leopold Königstein (1918-1993) und seine beiden Neffen die Mediziner Josef Josua Königstein (1865-1937) und Robert Königstein (1877-1958).

Nachdem Königstein 1867 in Wien zunächst das Akademische- und danach das Piaristen-Gymnasium besucht hatte, studierte er an der Universität Wien Medizin und promovierte am 16. Mai 1873. Im August 1873 wurde er als Oberarzt dem Reservestand des Infanterieregiments von Rupprecht Nr. 40 zugeteilt,[1] 1882 erfolgte seine Ernennung zum Regimentsarzt des schlesischen Landwehr-Infanterie-Bataillons Teschen Nr. 10.[2]

Königstein legte während seiner beruflichen Laufbahn zahlreiche wissenschaftliche Arbeiten vor. Zunächst trat er nach seiner Promotion in die Augenkliniken im Allgemeinen Krankenhaus in Wien ein, und arbeitete zuerst bei Ferdinand von Arlt (1812-1887), Eduard Jäger von Jaxtthal (1818-1884) und danach bei Carl Stellwag von Carion (1823-1904). Daneben war er bei Ernst Wilhelm von Brücke (1819-1902) am physiologischen Institut tätig, wo er u.a. 1875 „Das Verhältnis der Nerven zu den Hornhautkörperchen“, „Beobachtungen über die Nerven der Cornea und ihre Gesetze“ und 1877 „Beobachtungen über die Nerven der Cornea und ihre Gefässe“ publizierte. 1875 eröffnete er eine Arztpraxis in Wien 2, Praterstraße 39, die er 1878 nach Wien 1, Rotenturmstraße 22 verlegte, und zuletzt in Wien 1, Georg-Coch-Platz 3 führte.

Augenabteilung der Allgemeinen Poliklinik in Wien

Ab 1876 gehörte er als Assistent von Jakob Hock (1831-1890) der Augenabteilung der Allgemeinen Poliklinik in Wien an, wurde zunächst dessen stellvertretender Leiter und zuletzt zwei Jahre lang provisorischer Vorstand der Abteilung. 1877 veröffentlichte er hier u.a. „Ist die parenchymatöse Netzhautröthung und Cerebralröthung Jäger’s identisch mit dem Boll’schen Sehroth?: kann das Seeroth (Netzhautpurpur) mit dem Augenspiegl wahrgenommen werden?“. 1881 erfolgte nach seiner Habilitation im Fach Augenheilkunde seine Ernennung zum Privat-Dozenten,[3] 1900 erhielt er den Titel eines a.o. Professors verliehen.[4]

Königstein Leopold: Ärztliche Standeszeitung. Festnummer zu Ehren des 60. Geburtstages des Herrn Professor Dr. Leopold Königstein, Wien 1910.

Augenambulatorium des Verbandes der Krankenkassen in Wien

Neben seiner Lehrtätigkeit an der Poliklinik hielt er Vorlesungen und Kurse im Allgemeinen Krankenhaus in Wien und leitete bis zu seinem Tod 1924 das Augenambulatorium des Verbandes der Krankenkassen in Wien.

Zu seinen weiteren Arbeiten gehören der 1883 veröffentlichte Aufsatz „Die Anomalien der Refraction und Accommodation. Praktische Anleitung zur Brillenbestimmung“, „Die Antiseptik in der Augenheilkunde“ (Centralblatt für die gesammte Therapie, o.J.) oder der 1889 erschienene Artikel „Praktische Anleitung zum Gebrauch des Augenspiegels“. Im selben Jahr publizierte er noch die Arbeit „Die Behandlung der häufigsten und wichtigsten Augenkrankheiten 1. Krankheiten der Lider und der Bindehaut“ und 1892 unter demselben Titel zu „Krankheiten der Sklera, Iris und des Ciliarkörpers“. Insgesamt gab er unter dem Titel „Die Behandlung der häufigsten und wichtigsten Augenkrankheiten“ zwischen 1889 und 1993 vier Hefte heraus. 1891 veröffentlichte er den Aufsatz „Ueber Skiaskopie“ und zuletzt 1918 die Arbeit „Einiges über Trachom“.[5]

Weitere Arbeiten finden sich an der Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin.

1889 unternahm er auf Aufforderung der Statthalterei in Wien und auf den 1888 gestellten Antrag des Armen-Augenarztes Hans Adler (1843-1923) eine Studie zu Maßnahmen zu Vorkehrungen gegen das Auftreten der Augenblennorrhoe bei neugeborenen Kindern, an der 2500 Kinder teilnahmen. 1890 hielt er über deren Ergebnisse einen Vortrag vor dem Verein des Unterstützungsvereins für Hebammen in Wien unter dem Titel „Ueber Pflege der Augen der Neugeborenen“.[6] 1889 und in der 2. Auflage 1895 publizierte er die Monografie „Praktische Anleitung zum Gebrauche des Augenspiegels“. Lexikalische Arbeiten finden sich von ihm im „Diagnostischen und therapeutischen Lexikon“ sowie in dem von Albert Eulenburg (1840-1917) herausgegebenen „Real-Encyclopädie der gesammten Heilkunde“.

Königstein entdeckte unabhängig von Carl Koller die Lokalanästhesie mit Kokain bei Eingriffen am Auge, außerdem befasste er sich mit Biologie und Pathologie der Augenlinse.

Neben seiner seit 1880 bestehenden ordentlichen Mitgliedschaft bei der Gesellschaft der Ärzte in Wien,[7] war er noch Mitglied des Wiener Medicinischen Clubs, bei dem er zeitweise den Vorsitz führte und regelmäßig als Referent auftrat, und der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft. Königstein, der sich vehement für die Errichtung der Ärztekammern einsetzte, engagierte sich in zahlreichen Standesorganisationen der Ärzt:innen, wie im Niederösterreichischen Ärzteverein, wo er 1880 in der Sektion Wien zum Schriftführer gewählt wurde,[8] im Ärztlichen Verein des 1. Bezirks in Wien, zu dessen Obmann er 1904 gewählt wurde, als Vorstandsmitglied der Wirtschaftlichen Organisation der Ärzte in Wien, als Delegierter des Reichsverbandes der österreichischen Ärzteorganisationen, und als Vorstandsmitglied des Ärztlichen Zentral-Spar- und Kredit-Institutes. Er gehörte weiters als Mitglied der Österreichischen Gesellschaft zur Bekämpfung des Kurpfuschertums und der Freimaurerloge B’nai Brith an und war für den Verein „Arbeit zur Förderung der Jugenderziehung“ tätig, der auch Eugenie Schwarzwald, Berta Frankl-Scheiber (1863-1942) und der Bibliothekar Salomon Frankfurter (1856-1941) angehörten.[9]

Weiters war er in humanitären Institutionen wie dem „Unterstützungsverein für verarmte Rigorosanten“ engagiert und im Vorstand des „Vereins zur Unterstützung mittelloser israelitischer Studierender in Wien“ und der „Baronin Hirsch-Stiftung“ aktiv. Er gehörte jenem Personenkreis an, der sich 1905 öffentlich für die Opfer der Pogrome in Russland einsetzten und 1921 auf die Pogrome in der Ukraine aufmerksam machten.

Während des Ersten Weltkrieges arbeitete er im Reservespital Nr. 1 in Wien, wo er im Mai 1918 mit dem Offiziersehrenzeichen ausgezeichnet wurde.[10]

Königstein verstarb am 2. Januar 1924 in Wien.

Neue Freie Presse, 3.1.1924, S. 18.

Quellen:

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 177-178b, Königstein Leopold (Rigorosum Datum: 1872).

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 182-16, Königstein Leopold (Promotion Datum: 16.5.1873).

UAW, Rektoratsarchive, Akademischer Senat, Akten-Sonderreihe, S 304 Personalblätter, Senat S 304.633 Königstein, Leopold (26.04.1850-02.01.1924; Augenheilkunde).

Ärztliche Standeszeitung. Organ für die wirtschaftlichen Interessen des ärztlichen Standes, für soziale und praktische Medizin. Nr. 9, Festnummer zu Ehren des 60. Geburtstages des Herrn Professor Dr. Leopold Königstein, Wien 1910.

Friedhofsdatenbank der IKG Wien, Königstein Leopold.

Literatur:

Königstein, Leopold: Beobachtungen über die Nerven der Cornea und ihre Gefässe. Aus dem physiologischen Institute der Wiener Universität. Sonderdruck aus: Sitzungsberichte der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, III. Abtheilung. Wien: Druck der k.k. Hof- und Staatsdruckerei 1877.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Königstein, Leopold: Ist die parenchymatöse Netzhautröthung und Cerebralröthung Jäger’s identisch mit dem Boll’schen Sehroth? Kann das Seeroth (Netzhautpurpur) mit dem Augenspiegl wahrgenommen werden? Sonderdruck aus: Wiener medizinische Presse. Wien: Urban & Schwarzenberg 1877.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Königstein, Leopold: Die Anomalien der Refraction und Accommodation. Praktische Anleitung zur Brillenbestimmung. Wien: Braumüller 1883.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 46210]

Königstein, Leopold: Praktische Anleitung zum Gebrauch des Augenspiegels. Wien: Urban & Schwarzenberg 1889.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 31919]

Königstein, Leopold: Die Behandlung der häufigsten und wichtigsten Augenkrankheiten. 1: Krankheiten der Lider und der Bindehaut. Wien: Wilhelm Braumüller k.u.k. Hof- und Universitäts-Buchhändler 1889.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Königstein, Leopold: Die Behandlung der häufigsten und wichtigsten Augenkrankheiten. 3: Krankheiten der Sklera, Iris und des Ciliarkörpers. Mit 6 Abbildungen im Texte. Wien: Wilhelm Braumüller k.u.k. Hof- und Universitäts-Buchhändler 1892.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Königstein, Leopold: Ueber Skiaskopie. Sonderdruck aus: Wiener medizinische Presse. Wien: Druck von Gottlieb Gistel & Comp. 1891.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

[1] Wiener Zeitung, 8.8.1873, S. 3.

[2] Wiener Allgemeine Zeitung, 6.11.1882, S. 7.

[3] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 31, 1881, Sp. 903.

[4] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 36, 1900, Sp. 1728.

[5] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 11, 1918, Sp. 449-454; Nr. 12, 1918, Sp. 507-512.

[6] Hebammen-Zeitung, 15.2.1890, S. 18-21.

[7] Neue Freie Presse, 23.3.1880, S. 1.

[8] Wiener Allgemeine Zeitung, 23.12.1880, S. 5.

[9] Die Zeit, 28.2.1905, S. 13-14.

[10] Die Zeit, 10.5.1918, S. 5.

Normdaten (Person): Königstein, Leopold: BBL: 42512; GND: 117529192;

VAN SWIETEN BLOG der Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien
BBL: 42512 (13.11.2023)
URL: https://ub.meduniwien.ac.at/blog/?p=42512

Letzte Aktualisierung: 2023 11 13

Logo Margrit Hartl

Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [246]: Wilhelm Taussig – Mediziner in der Revolution 1848, Arzt der Allgemeinen Kranken- und Lebens-Versicherungsgesellschaft „Austria“ und Armenarzt der Israelitischen Kultusgemeinde Wien

Wilhelm Taussig – Mediziner in der Revolution 1848, Arzt der Allgemeinen Kranken- und Lebens-Versicherungsgesellschaft „Austria“ und Armenarzt der Israelitischen Kultusgemeinde Wien

Autor: Dr. Walter Mentzel

Published online: 02.10.2023

Keywords: Wilhelm Taussig, Revolution 1848, Allgemeines Krankenhaus Wien, Armenarzt, Israelitische Kultusgemeinde Wien, Allgemeine Kranken- und Lebens-Versicherungsgesellschaft „Austria“, Medizingeschichte, Wien

Wilhelm Wolf Taussig wurde am 2. April 1808 als Sohn von Marcus Taussig und Rosalie, geborene Ruberl, in Trebitsch in Mähren (heute Trebic/Tschechien), geboren. 1843 heiratete er Henriette Franziska Friedmann (1811-1870), mit der er die Kinder Cölestine (1845-1847), Charlotte (zirka 1846) und Manfred (1847-1855) hatte.

Taussig studierte zunächst in Prag und danach an der Universität in Wien Medizin, wo er das Studium am 5. August 1843 mit seiner Promotion abschloss. Danach arbeitete er im Allgemeinen Krankenhaus in der internen Abteilung als Sekundararzt und danach als leitender Arzt.

Der Titel seiner Dissertation lautete: Heilmittel der Natur aus dem Thierreiche, in Naturhistorischer, Historischer, Chemischer, Dynamischer, Pharmaceutischer und Katagraphologischer Hinsicht.

1844 berichtete er über die Blattern-Abteilung im Allgemeinen Krankenhaus in Wien,[1] 1847 publizierte er über „Syphilis universalis sub forma phtiseos“.[2]

Seit spätestens 1844 war er Mitglied des Wiener Schutzvereines für aus Straf- und Verwahrungsorten entlassenen Personen,[3] in dessen Rahmen er unentgeltlich seine medizinische Behandlung in der Leopoldstadt in Wien zur Verfügung stellte. 1850 erfolgte seine Wahl in den Ausschuss des Vereins.[4] Als Mitglied der Medizinischen Fakultät engagierte er sich in deren Bibliothek.

Aktivist der Revolution von 1848 in Wien

Im März 1848 schloss sich Taussig der Revolution in Wien an, wurde Mitglied des medizinischen Korps, und von den Studenten der Universität Wien sowie der akademischen Legion in das Sicherheitskomitee entsandt. Im Konflikt mit Innenminister und Ministerpräsidenten Franz Xaver Freiherr von Pillersdorf (1786-1862) gelang ihm durch seine maßgebliche Intervention die angestrebte Auflösung der akademischen Legion zu verhindern. Im Mai 1848 übernahm er die Funktion eines provisorischen Sekretärs des Zentral-Komitees der gesamten Nationalgarde Wiens sowie die eines Ausschussmitgliedes im politischen Zentral-Komitee der gesamten Wiener Nationalgarde. Einen wesentlichen Einfluss übte er in der am 26. Mai 1848 erfolgten Konstituierung des unter dem Vorsitz von Adolf Fischhof (1816-1893) stehenden Sicherheits-Ausschusses (Ausschuss der Bürger, Nationalgarde und Studenten Wiens) aus, der das Sicherheits-Komitee ablöste. Ihm gehörte u.a. Moritz Kalazdy (1819-1875) an. Im Juni 1848 kandidierte er bei der Wahl für den sich konstituierenden Reichsrat.[5] Nach der Niederschlagung der Revolution kam er wegen des Vorwurfs aktiv an den Unruhen teilgenommen zu haben vor ein Kriegsgericht, das ihn aufgrund einer Zeugenaussage freisprach.

Nach dem Revolutionsjahr 1848 arbeitete er als praktischer Arzt in Wien Leopoldstadt, und widmete sich auch der Zoologie. 1856 nahm er am der 32. Versammlung der deutschen Naturforscher in Wien teil,[6] und im Dezember 1858 wurde er zum Armenarzt der Israelitischen Kultusgemeinde bestellt,[7] in dessen Funktion er bis zu seinem Tode tätig war. Weiters war er 25 Jahre lang ärztlicher Berater der allgemeinen Kranken- und Lebens-Versicherungsgesellschaft „Austria“, die er auch 1860 mitbegründet hatte.

Daneben wirkte er noch bis zu dessen Tod als Leibarzt seines Freundes aus den Tagen der Revolution von 1848, des Abgeordneten der Frankfurter Nationalversammlung und späteren Abgeordneten des mährischen Landtages und des Abgeordnetenhaus des österreichischen Reichsrates, Carl Giskra (1820-1879). Taussig war zuletzt in Wien 1, Rotenturmstraße 21 wohnhaft, wo er auch seine Arztpraxis hatte.

Er verstarb am 17. Juli 1889 in Wien.

Quellen:

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosenprotokoll, Sign. 170-263r, Taussig Wilhelm (Rigorosen Datum: 1839).

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Promotionsprotokoll, Sign. 176-321, Taussig Wilhelm (Promotion Datum: 5.8.1843).

WStLA, Staatliche Gerichte Bezirksgericht Innere Stadt, 2.3.1.1b.A4.A280/1890, Verlassenschaft Taussig Wilhelm.

Literatur:

Taussig, Wilhelm: Heilmittel der Natur aus dem Thierreiche, in Naturhistorischer, Historischer, Chemischer, Dynamischer und Katagraphologischer Hinsicht. I. Abtheilung. Wien: Druck von Josef Stöckholzer v. Hirschfeld 1843.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 29007]

[1] Notizen für praktische Ärzte über die neuesten Beobachtungen in der Medizin mit besonderer Berücksichtigung der Krankheitsbehandlung, 1848, S. 132.

[2] Österreichische medizinische Wochenschrift, Nr. 32, 1847.

[3] Wiener Zeitung, 20.5.844, S. 4.

[4] Wiener Zeitung, 22.6.1850, S. 14.

[5] Wiener Zeitung, 28.6.1848, S. 2.

[6] Wiener Mittheilungen, 13.10.1856, S. 4.

[7] Wiener Mittheilungen, 20.12.1858, S. 196.

Normdaten (Person): Taussig, Wilhelm: BBL: 42073; GND: 1304287262;

VAN SWIETEN BLOG der Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien
BBL: 42073 (02. 10. 2023)
URL: https://ub.meduniwien.ac.at/blog/?p=42073

Letzte Aktualisierung: 2023 10 02

Logo Margrit Hartl

Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [235]: Ernst Jeger (Jerusalem) – Chirurg – Wien, Berlin, Breslau

Ernst Jeger (Jerusalem) – Chirurg – Wien, Berlin, Breslau

Autor: Dr. Walter Mentzel

Affiliation: Medizinische Universität Wien, Universitätsbibliothek, Währinger Gürtel 18-20, 1090 Wien, Österreich

Published online: 18. 08. 2023

Keywords: Ernst Jeger (Jerusalem), Chirurg, Allgemeines Krankenhaus Wien, Berlin, Breslau, Arzt, Medizingeschichte

Ernst Jerusalem wurde am 9. November 1884 als Sohn des aus Chotebor in Böhmen (heute: Chotěboř/Tschechien) stammenden Kaufmannes, Nathan Jerusalem (1844-1912), und der in Prag geborenen Cäcilie Gerstl (1858-1938), in Wien geboren. Nachdem er 1911 aus der IKG Wien austrat und zum evangelischen Glauben (AB) konvertierte, beantragte er eine Namensänderung in Ernst Jeger, die mit Verfügung der k.k. niederösterreichischen Statthalterei vom Juli 1912 bewilligte wurde.

Nach Absolvierung der Matura am Josefstädter Obergymnasium in Wien,[1] begann er mit dem Studium der Medizin an der Universität Wien (Promotion: 28. November 1908). Während des Studiums arbeitete er bereits an der chemischen Abteilung des Physiologischen Institutes bei Otto von Fürth (1867-1942) und war 1907 Mitautor der Aufsätze „Über die chemische Stellung der Pankreasnucleinsäure (Guanylsäure)“ und „Zur Kenntnis der melanotischen Pigmente und der fermentativen Melaninbildung“.

Nach dem Studium war er an der experimentell-biologischen Abteilung des Pathologischen Institutes der Charité in Berlin bei Adolf Bickel (1875-1956) tätig, wo er sich mit Stoffwechseluntersuchungen beschäftigte. 1910 trat er als Assistenzarzt der I. Chirurgischen Klinik im Allgemeinen Krankenhaus in Wien (Leiter Prof. Eiselsberg) ein, und nahm im selben Jahr am Internationalen Physiologenkongress teil, wo er über Versuche am isolierten Säugetierherzen referierte.[2] 1911 unternahm er eine Studienreise in die USA u.a. zu Charles A. Elsberg (1871-1948) am Mount Sinai Hospital in New York und zu Alexis Carrel (1873-1944), Samuel James Meltzer (1851-1920) sowie zu John Auer (1875-1948) am Rockefeller Institute for Medical Research. Nach seiner Rückkehr arbeitete er ab 1912 als Assistenzarzt an der Chirurgischen Klinik des Jüdischen Krankenhauses in Berlin bei James Israel (1848-1926) und mit Wilhelm Israel (1881-?), Helmuth Joseph (1888-1920) und dem Direktor des Rudolf-Virchow-Krankenhauses Ernst Unger (1875-1934) zusammen. Hier entstanden 1912 seine Arbeiten „Eine neue Klemme zur Herstellung von Seit-zu-Seitanastomosen zwischen Blutgefäßen ohne Unterbrechung des Blutstromes“, „Einige Bemerkungen zur Technik der Gefäßnaht“ und 1913 die gemeinsam mit Wilhelm Israel an der experimentell-biologischen Abteilung des Institutes der Charité entstandene Arbeit „Ueber Neoimplantation der Vena renalis in die Vena cava, zugleich ein Beitrag zur Technik der Gefässanastomose End-zu-Seit“. 1913 nahm er die Stelle eines Assistenzarztes an der chirurgischen Universitätsklinik in Breslau (heute: Wrocław/Polen) bei Hermann Küttner (1870-1932) an. Hier publizierte er ebenfalls 1913 im Springer-Verlag seine 331 Seiten umfassende Monografie „Die Chirurgie der Blutgefässe und des Herzens“ mit 231 Abbildungen, in der er die Möglichkeit eines Venen-Bypass in Erwägung zog.

Jeger war seit 1909 Mitglied der Gesellschaft für innere Medizin und Kinderheilkunde in Wien.[3]

1914 rückte er als landsturmpflichtiger Arzt und als Mitarbeiter des in Wien tätigen HNO-Arztes und künftigen Nobelpreisträgers Robert Barany (1870-1936) in das Spital Nr. 8 der Festung Przemysl ein. Nach der Umschließung der Stadt durch die russische Armee im November 1914 gelang es die von ihm hier verfassten kriegschirurgischen Manuskripte auszufliegen und zu publizieren. Im März 1915 geriet er mit Barany in Kriegsgefangenschaft und wurde im Lager in Susa bei Kainsk in Sibirien festgehalten. Ernst Jeger (Jerusalem) verstarb am 13. September 1915 in einem Lagerlazarett in Kainsk in Sibirien in der Kriegsgefangenschaft.[4]


Neue Freie Presse, 21.9.1915, S. 17.

Ein Werkverzeichnis findet sich in: Sachs Michael, Geschichte der operativen Chirurgie: 3. Historisches Chirurgenlexikon: ein biographisch-bibliographisches Handbuch bedeutender Chirurgen und Wundärzte, Heidelberg: Kaden 2002; S. 187-192.

Quellen:

UAW, Med. Fakultät, Nationalien/Studienkataloge, Sign. 134-0602, Jerusalem Ernst (Nationalien Datum: 1906/07).

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 196-0290, Jerusalem Ernst (Rigorosum Datum: 26.11.1908).

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 190-0804, Jerusalem Ernst (Promotion Datum: 28.11.1908).

Sachs Michael, Geschichte der operativen Chirurgie: 3. Historisches Chirurgenlexikon: ein biographisch-bibliographisches Handbuch bedeutender Chirurgen und Wundärzte, Heidelberg: Kaden 2002; S. 187-192.

Literatur:

Fürth, Otto von und Ernst Jeger: Über die chemische Stellung der Pankreasnucleinsäure (Guanylsäure). Sonderdruck aus: Beiträge zur chemischen Physiologie und Pathologie. Braunschweig: Druck von Friedrich Vieweg und Sohn 1907.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Fürth, Otto von und Ernst Jeger: Zur Kenntnis der melanotischen Pigmente und der fermentativen Melaninbildung. Sonderdruck aus: Beiträge zur chemischen Physiologie und Pathologie. Braunschweig: Druck von Friedrich Vieweg und Sohn 1907.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Jeger, Ernst: Eine neue Klemme zur Herstellung von Seit-zu-Seitanastomosen zwischen Blutgefäßen ohne Unterbrechung des Blutstromes. Sonderdruck aus: Zentralblatt für Chirurgie. Leipzig: Verlag von Johann Ambrosius Barth 1912.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Jeger, Ernst und Hans Lampl: Einige Bemerkungen zur Technik der Gefäßnaht. Sonderdruck aus: Zentralblatt für Chirurgie. Leipzig: Verlag von Johann Ambrosius Barth 1912.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Jeger, Ernst und Wilhelm Israel: Ueber Neoimplantation der Vena renalis in die Vena cava, zugleich ein Beitrag zur Technik der Gefässanastomose End-zu-Seit. (Aus der experimentell-biologischen Abtheilung des pathologischen Instituts der Königl. Charité in Berlin. – Vorstand: Prof. Bickel.) (Hierzu Tafel VII und VIII und 19 Textfiguren.) Sonderdruck aus: Archiv für klinische Chrirurgie. Berlin: Verlag von August Hirschwald 1913.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Referenzen:

[1] Jahresbericht des Josefstädter Obergymnasiums, Wien 1903, S. 55.

[2] Neues Wiener Tagblatt (Tages-Ausgabe), 28.9.1910, S. 5.

[3] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 21, 1909, Sp. 1190.

[4] Neue Freie Presse, 21.9.1915, S. 9.

Normdaten (Person): Jeger, Ernst: BBL: 41686; GND: 107911612;

VAN SWIETEN BLOG der Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien
BBL: 41686 (18.08.2023)
URL: https://ub.meduniwien.ac.at/blog/?p=41686

Letzte Aktualisierung: 2023 08 18

Logo Margrit Hartl

Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [216]: Gustav Jurié von Lavandal – Chirurg und Chefarzt des Souveränen Malteserordens

Gustav Jurié von Lavandal – Chirurg und Chefarzt des Souveränen Malteserordens

Text: Dr. Walter Mentzel

Gustav Andreas Jurie stammte aus einer Kärntner Ärztefamilie. Er wurde am 19. Mai 1841 als Sohn des Mediziners am Wiener Bürgerspital, Theodor Jurié Edler von Lavandal (1809-1886), und Karoline (1815-1876), geborene Rigel, in Wien geboren. Sein Bruder Adolf Jurie (1837-1890) war ebenfalls Mediziner, so wie sein Großvater, der in St. Andrä in Kärnten geborene Andreas Jurié (1765-1833). Seit 1868 war Gustav mit Emilie Hofeneder (1849-1891) verheiratet.

Nach dem Besuch des Gymnasiums in Wien Josefstadt studierte Jurié an der Universität Wien Medizin. Am 24. Jänner 1865 schloss er das Studium mit dem Doktor der Chirurgie und am 27. Juli 1865 mit dem Magister der Geburtshilfe ab. Im selben Jahr erfolgte seine Aufnahme in das Doktoren-Kollegium in Wien.[1] 1866 nahm er als Militärarzt am preußisch-österreichisch Krieg im Wirkungsbereich der Nordarmee des Chirurgen Professor Johann von Dumreicher (1815-1880) teil.[2] Im selben Jahr erhielt er dafür den Goldenen Verdienstorden mit Krone verliehen.[3] Infolge seiner Kriegserfahrungen gründete er 1875 den Verein „zur Erbauung und Erhaltung eines Pavillon-Krankenhauses behufs Heranbildung von Pflegerinnen für Kranke und Verwundete“ („Rudolfiner-Verein“). Nachdem es Jaromir Mundi (1822-1894) gelang Theodor Billroth (1829-1894) und Hans Graf Wilczek (1837-1922) für diese Idee zu interessieren und Kronprinz Rudolf von Habsburg als Protektor gewonnen werden konnte, kam es zur Umsetzung des Baues eines Krankenhauses als Lehrbildungsanstalt und deren Eröffnung und Inbetriebnahme im Jahr 1882.[4]

Zunächst arbeitete Jurié an der chirurgischen Abteilung im Allgemeinen Krankenhaus in Wien und danach bei Professor Carl Langer (1819-1887), daneben führte er eine private Ordination in Wien 1.

In dieser Zeit erschienen von ihm einige wissenschaftliche Arbeiten, darunter 1872 – nach einem in der wissenschaftlichen Plenarversammlung des Doktoren-Kollegiums der medizinischen Fakultät am 18. Dezember 1871 gehalten Vortrag der Aufsatz „Zur Diagnose des Blasensteines“ und im selben Jahr „Der Steinschnitt in der Geschichte der Medizin“. 1873 publizierte er die „Beiträge zur Kenntniss des Baues und der Verrichtung der Blase und Harnröhre“. Weiters erschien von ihm 1877 „Ueber den Mechanismus der Harnverhaltungen bei Greisen“.

1873 präsentierte er auf der Weltausstellung in Wien „Aanatomisch-chirurgische Präparate“,[5] wozu er auch eine umfangreiche Artikelserie zur Konservierung von Leichen (2. Teil) (3. Teil) publizierte.[6]

Nachdem er sich 1874 im Fach Chirurgie mit der Arbeit „Harn und Geschlechtswerkzeuge“ habilitierte hatte und vom Ministerium für Cultus und Unterricht zum Privatdozenten ernannt worden war,[7] erfolgte seine Ernennung zum Vorstand der chirurgischen Abteilung des Spitals der Barmherzigen Schwestern in Wien Leopoldstadt. Daneben hielt er am Allgemeinen Krankenhaus Kurse in chirurgischen Operationsübungen ab. Seit den 1880er Jahren übte er auch noch die Tätigkeit eines Bahnarztes im Rennsportverein Jockey-Club in Wien aus.

Weiters engagierte er sich in einer Reihe von Krankenanstalten, wie als gewähltes Kuratoriumsmitglied im „Verein Heilanstalt Alland“,[8] als Präsident und später Kuratoriumsmitglied des Vereins für die Erhaltung des Kaiserin Elisabeth-Kinderhospitals der Stadt Wien in Bad Hall,[9] im Kaiser Franz Josef-Kinderhospiz in Sulzbach bei Ischl im als Direktionsmitglied,[10] sowie als langjähriges Direktionsmitglied der „Janus“ wechselseitigen Lebensversicherungsanstalt in Wien.

1894 erfolgte seine Ernennung zum Nachfolger von Mundy zum Generalchefarzt des Malteserordens.[11]

Jurié war Träger zahlreicher Orden, darunter des 1879 verliehenen Ritterkreuz des Franz-Josephs-Orden, 1895 erhielt er die Decoration eines Chevalier de grace des souveränen Johanitter-Ordens.[12] 1909 erfolgte seine Ernennung zum Hofrat.[13]

Im Ersten Weltkrieg wirkte er noch an der Organisation der Malteser-Spitalszüge mit. 1917 veröffentlichte er die im Wissenschaftlichen Klub[14] vorgestellte Arbeit „Unsterblichkeit und Naturwissenschaft“. Zuletzt arbeitete er noch am Kranken- und Defizienten-Institut für Weltpriester in Wien 3, Ungargasse 38 als Primararzt.[15]

Gustav Jurié von Lavandal verstarb am 20. November 1924 in Wien.

Quellen:

Erzdiözese Wien, St. Stephan, 1841, Geburtsbuch, Sign. 01-113, Folio 297, Jurie Gustav.

UAW, Rektoratsarchive, Akademischer Senat, Akten-Sonderreihe, S. 303 Personalblätter, S.304.569 Jurie Gustav Edler von Lavandal.

UAW, Med. Fakultät, Personalakten, Ansuchen um Aufnahme als Zögling am Operationsinstitut.

Friedhofsdatenbank Wien: Jurie Gustav.

Feucht Gerhart, Die freiwillige Sanitätspflege des Souveränen Malteser Ritter-Ordens, Großpriorat von Böhmen-Österreich im Kriege 1914-1918 und das Militärhospital in Kierling bei Wien 1866. Angeschlossen eine Kurzbiographie des Generalchefarztes des Großpriorates von Böhmen und Österreich, Hofrat Univ.-Doz. Dr. med. Gustav Jurie von Lavandal, Wien 2010.

Literatur:

Jurié von Lavandal, Gustav: Zur Diagnose des Blasensteines. Vortrag, gehalten in der wissenschaftlichen Plenarversammlung des Doctoren-Collegiums der medicinischen Facultät am 18. Dezember 1871. Sonderdruck aus: Österreichischen Zeitschrift für praktische Heilkunde. Wien: Selbstverlag des Verfassers 1872.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Jurié von Lanvandal, Gustav: Der Steinschnitt in der Geschichte der Medicin. Vortrag, gehalten zur XXI. Jahresfeier der wissenschaftlichen Thätigkeit des Doctoren-Collegiums der medicinischen Facultät am 27. Mai 1872. Sonderdruck aus: Österreichische Zeitschrift für praktische Heilkunde. Wien: im Selbstverlag des Verfassers, Druck von Leopold Sommer & Comp. 1872.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 25899]

Jurié von Lavandal, Gustav: Beiträge zur Kenntnis des Baues und der Verrichtung der Blase und Harnröhre. Sonderdruck aus: Medizinische Jahrbücher. Wien: 1873.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Jurié von Lavandal: Ueber den Mechanismus der Harnverhaltungen bei Greisen. (Hierzu Tafel XII. Fig. 5-10) Sonderdruck aus: Archiv für klinische Chirurgie. Berlin: 1877.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Keywords:

Jurié Gustav, Chirurgie, Malteserorden, Allgemeines Krankenhaus Wien, Medizingeschichte, Arzt, Wien

[1] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 12, 1865, Sp. 207.

[2] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 50, 1866, Sp. 807.

[3] Zeitschrift der k.k. Gesellschaft der Ärzte zu Wien, 1866, 491

[4] Rudolfinerverein (Hg.), Das Rudolfinerhaus in Wien 1882-1907. Denkschrift. Zur Erbauung und Erhaltung eines Pavillon-Krankenhaus behufs Heranbildung von Pflegerinnen für Kranke und Verwundete in Wien. Wien 1907. Wyklicky Helmut, Billroth, Gersuny und die Gründung des Rudolfinerhauses, in: Rudolfinerhaus 1882-1982. Festschrift. Wien 1982, S. 48 ff.

[5] Allgemeine Wiener medizinische Zeitung, 22.7.1873, S. 430.

[6] Internationale Ausstellungs-zeitung, 20.8.1873, S. 2; 2.9.1873, S. 3.; 20.9.1873, S. 2.

[7] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 15, 1874, Sp. 301.

[8] Neues Wiener Tagblatt, 28.11.1898, S. 5.

[9] Reichspost, 25.6.1907, S. 3.

[10] Wiener Kommunal-Kalender und städtisches Jahrbuch, Wien 1919, S. 192.

[11] Neues Wiener Journal, 24.11.1894, S. 4.

[12] Allgemeine Wiener medizinische Zeitung, 30.7.1895, S. 8.

[13] Wiener Allgemeine Zeitung, 20.8.1909, S. 1.

[14] Neue Freie Presse, 5.1.1917, S. 12.

[15] Klinisches Rezept-Taschenbuch für praktische Ärzte, 1925, S. 405.

Normdaten (Person) Jurié von Lavandal, Gustav: BBL: 41003; GND: 134117131;

Bitte zitieren als VAN SWIETEN BLOG der Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien, BBL: 41003 (17.04.2023); Letzte Aktualisierung: 2023 04 17
Online unter der URL: https://ub.meduniwien.ac.at/blog/?p=41003

Logo Margrit Hartl

Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [204]: David Adlersberg – Internist an der I. medizinischen Klinik im Allgemeinen Krankenhaus Wien und Clinical Professor of Medicine an der Columbia University

David Adlersberg – Internist an der I. medizinischen Klinik im Allgemeinen Krankenhaus Wien und Clinical Professor of Medicine an der Columbia University

Text: Dr. Walter Mentzel

David Adlersberg wurde am 23. Juli 1897 als Sohn von Viktor Adlersberg (1876-1961) und Dwora, geborene Belzer (1870-?), in Rohatyn in Galizien (heute: Ukraine) geboren. Seit 1929 war er mit Gisela Magasanik (*26.4.1904 Berditschew/Russland, heute: Berdytschiw/Schytomyr/Ukraine, gest. 1997) verheiratet, mit der er die Tochter Margarethe (*13.2.1932 Wien) hatte.

Nach dem Besuch des Gymnasiums in Wien studierte er an der Universität Wien Medizin und promovierte am 22. März 1921. Danach war er bis 1936 an der I. Medizinischen Klinik des AKH Wien zunächst als Assistent unter Prof. Karl F. Wenckebach (1864-1940), von 1929 bis 1933 als Mitarbeiter von Prof. Otto Porges (1879-1967), und seit 1933 von Prof. Hans Eppinger (1879-1946), tätig. 1921 eröffnete er eine Arztpraxis in Wien,[1] 1922 trat er als Mitglied der Gesellschaft für innere Medizin in Wien bei.[2] Weiters war er Mitglied der Gesellschaft der Ärzte in Wien.

Im Mittelpunkt seiner Forschung standen Fragen der Stoffwechselpathologie – insbesondere der Diabetes mellitus und die Hypercholesterinämie. Zudem beschäftigte er sich mit Leberfunktionstests und der Gallensekretion. Im Wiener Archiv für innere Medizin publizierte er 1924 mit Otto Porges „Die neurotische Atmungstetanie, eine neue klinische Tatanieform[3] und 1925 mit E. Neubauer „Über die therapeutische Verwendung der Dehydrocholsäure bei fieberhaften Erkrankungen der Gallenwege“.[4]

Seine mit Otto Porges unternommenen Forschungen zum Insulin und die von ihnen entwickelten Behandlungsmethoden und eine Diabetes-Diät veröffentlichte er gemeinsam mit Porges 1929 in einer 377 Seiten starken Studie unter dem Titel „Die Behandlung der Zuckerkrankheit mit fettarmer Kost“. 1930 veröffentlichten beide den Aufsatz „Beobachtungen bei Diabetes inspidus“.[5] 1932 stellten Adlersberg und Porges ihre Forschungs- und Therapieergebnisse am 11. Stoffwechselkongress in Wien vor.[6]

Der Tag, 12.10.1932, S. 6.

In der Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin befinden sich weitere Arbeiten von David Adelsberg.

Nachdem er bereits 1931 eine Einladung an das Mount Sinai Hospital in New York erhalten hatte, sowie im September 1934 bei einer Reise in die USA wissenschaftliche Kontakte knüpfen konnte, und er sich von dem sich den Nationalsozialismus annähernden Vorgesetzten Eppinger entfremdete, emigrierte er am 22. April 1936 mit seiner Familie über Le Havre mit der SS Champlain nach New York. Zuvor hielt er noch Anfang April 1936 seinen letzten Vortrag in der Gesellschaft der Ärzte in Wien zum Thema „Ein neues Insulin“.[7]

New York, Southern District, U.S District Court Naturalization Records, 1824-1946, Petitions for naturalization and petition evidence 1942 no 407101-407450

In New York arbeitete er zunächst am Mount Sinai Hospital als Attending Physician/Clinical Assistant der Medical Division und als Research Assistant am Department of Chemistry und danach als Chefarzt der Sektion Clinical Nutrition und Metabolic Diseases. 1952 wurde er zum Leiter des Nutrition Laboratory ernannt. Daneben lehrte er als Assistant Clinical Professor of Medicine an der Columbia University, College of Physicans and Surgeons in New York und war als Konsiliararzt für Gastroenterologie am Beth Israel Hospital und am Seton Hospital tätig. Adlersberg war Mitglied der American Gastro-Enterological Association und der Endocrine Society und Fellow des American College of Physicians. In den USA publizierte er in führenden Fachzeitschriften zum Cholesterinstoffwechsel, zum Diabetes mellitus, zu Fragen der Malabsorption, zur Sprue sowie zum Postgastrektomie Syndrom.

David Adlersberg verstarb am 10. Jänner 1960 in New York. Seinen Eltern, die wegen ihrer jüdischen Herkunft von den Nationalsozialisten verfolgt wurden. gelang die Flucht aus Österreich nach England, von wo sie in die USA emigrierten und im Februar 1939 New York erreichten.

Literatur:

Porges, Otto und David Adelsberg: Die Behandlung der Zuckerkrankheit mit fettarmer Kost. Berlin und Wien: Urban & Schwarzenberg 1929.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 58022]

Quellen:

Matriken der IKG Wien, Trauungsbücher, 1929, Adlersberg David, Magasanik Gisela.

UAW, Med. Fakultät, Nationalien/Studienkataloge, 134-0772, Adlersberg David (Nationalien Datum 1918/19).

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, 192-0517, Adlersberg David (Promotion 22.3.1921).

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, 196-009, Adlersberg David (Rigorosum 26.6.1920).

Passenger and Crew Lists of Vessels Arriving at New York, New York, 1897-1957; (National Archives Microfilm Publication T715, roll 5795; Records of the Immigration and Naturalization Service, Record Group 85).

New York, Southern District, U.S District Court Naturalization Records, 1824-1946, Petitions for naturalization and petition evidence 1942 no 407101-407450; (NARA microfilm publication M1972, Southern District of New York Petitions for Naturalization, 1897-1944. Records of District Courts of the United States, 1685 – 2009, RG 21. National Archives at New York), Adlersberg David.

United States Deceased Physician File (AMA), 1864-1968; American Medical Association, Chicago, Adlersberg David.

George B. Jerzy Glass, In Memoriam David Adlersberg, 1897–1960, in: Proceedings of the Rudolf Virchow Medical Society in the City of New York, 19 (1961), S. 22–27.

Sobottka H., In Memoriam: David Adlersberg, 1897–1960, in: Journal of The Mount Sinai Hospital, New York, 27 (July–August 1960), S. 379–381.

Popper H. David, Adlersberg 1897–1960, in: Gastroenterology, 39 (Juli 1960), S. 111–112.

Gedenken & Erinnern. Die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin in der Zeit des Nationalsozialismus. David Adlersberg: https://www.dgim-history.de/biografie/Adlersberg;David;1027

Keywords:

Adlersberg David, Allgemeines Krankenhaus Wien, Diabetes, Wien, Medizingeschichte, Arzt

[1] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 41, 1921, Sp. 1783.

[2] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 5, 1922, Sp. 232.

[3] Wiener Archiv für innere Medizin, Hauptteil 1, 1924, S. 185-238.

[4] Wiener Archiv für innere Medizin, Hauptteil 1, 1925, S. 59-70.

[5] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 21, 1930, S. 687-694.

[6] Der Tag, 12.10.1932, S. 6.

[7] Der Tag, 4.4.1936, S. 6.

Normdaten (Person) Adlersberg, David: BBL: 40419; GND: 1280160128;

Bio-bibliografisches Lexikon (BBL)/Liste aller Beiträge der VS-Blog-Serie: Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien

Bitte zitieren als VAN SWIETEN BLOG der Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien, BBL: 40435 (02.02.2023); Letzte Aktualisierung: 2023 0202
Online unter der URL: https://ub.meduniwien.ac.at/blog/?p=40435

Van Swieten Blog Logo Margrit Hartl

Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [203]: Hermann Sternberg – Arzt an der Universitäts-Klinik für Ohren- Nasen- und Halskrankheiten und Assistent an der Allgemeinen Poliklinik in Wien

Hermann Sternberg – Arzt an der Universitäts-Klinik für Ohren- Nasen- und Halskrankheiten und Assistent an der Allgemeinen Poliklinik in Wien

Text: Dr. Walter Mentzel

Hermann Sternberg wurde am 24. Juni 1888 in Wien als Sohn des in Berlin geborenen Adolf Sternberg (1852-1909) und Regine, geborene Kolisch (1866-1936), geboren. Er war mit Henriette (Rita) Breitbart (*18.3.1892 Wien) verheiratet.

Sternberg studierte an der Universität Wien Medizin und schloss das Studium an 21. Dezember 1912 mit seiner Promotion ab. 1913 und 1914 war er am Pathologisches Institut der Universität Freiburg im Breisgau bei Professor Ludwig Aschoff (1866-1942) tätig und kehrte danach nach Wien zurück. In Freiburg publizierte er die Beiträge „Die Nebenniere bei physiologischer (Schwangerschaft-) und artifizieller Hypercholesterinämie“ und „Zur Frage des Isthmus uteri“ die sich heute in der Separata-Bibliothek an der Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin befinden.

Von 1919 bis 1920 arbeitete er an der unter der Leitung von Richard Hermann Jaffe (1888-1938) stehenden Prosektur des Garnisonsspitals Nr. 1 in Wien, wo von ihm die Arbeit „Über klinische ungeklärte Todesfälle vom laryngologischem Interesse“ entstand. Ab 1921 war er an der Universitäts-Klinik für Kehlkopf- Nasen- und Ohrenkrankheiten in Wien im Allgemeinen Krankenhaus in Wien bei Professor Markus Hajek (1861-1941) und ab 1928 für ein Jahr am Pharmakologischen Institut der Universität Wien und an der Klinik für Ohren- Nasen- und Halskrankheiten bei Professor Heinrich Neumann (1873-1939) tätig. Aus dieser Zeit besitzt die Zweigbibliothek eine Reihe von Arbeiten im Bestand der Separata-Bibliothek wie u.a. die Aufsätze „Ein diagnostisch schwieriger Fall von infiltrierendem Lymphosarkom der oberen Luftwege“ oder „Veränderungen der Nase und deren Nebenhöhlen bei myeloischer Leukämie“.

Danach bewarb er sich um die Assistentenstelle an der Hals- Nasen- und Ohrenkrankheiten-Abteilung der Allgemeinen Poliklinik in Wien bei a.o. Professor Hermann Marschik (1878-1969), die er 1929 erhielt. Daneben führte er an seinem Wohnort in Wien 9, Ferstelgasse 6 eine Arztpraxis. Er war Mitglied der Otologischen Gesellschaft in Wien.

Viele seiner Arbeiten entstanden in Zusammenarbeit mit Kolleg:innen an verschiedenen medizinischen Einrichtungen wie den embryologischen Institut an der Universität Wien oder dem pathologisch-anatomischen Institut an der Universität Wien. Zahlreiche seiner Publikationen finden sich ab 1920 in der im Organ der Österreichischen otologischen Gesellschaft und der Wiener laryngo-rhinologischen Gesellschaft, in der Monatsschrift für Ohrenheilkunde und Laryngo-Rhinologie, wo er auch immer wieder Buchrezensionen einbrachte.

Sternberg verstarb am 7. November 1931 in Wien.

Neue Freie Presse, 9.11.1931, S. 8.

Ein Werkverzeichnis samt einem Nachruf von Hermann Marschik findet sich in der Monatsschrift für Ohrenheilkunde (H. 3 1932, S. 261-263).

Seine Ehefrau Henriette, die wegen ihrer jüdischen Herkunft nach dem „Anschluss“ im März 1938 von den Nationalsozialisten verfolgt wurde, lebte zuletzt bis zu ihrer Deportation bei ihrer Mutter in Wien 2, Herminengasse 16/4. Sie wurde am 9. Juni 1942 nach Maly Trostinec deportiert und am 15. Juni 1942 ermordet.

Literatur:

Sternberg, Herman: Die Nebenniere bei physiologischer (Schwangerschaft-) und artifizieller Hypercholesterinämie. Aus dem pathologischen Institut der Universität Freiburg i.Br. (Direktor: Prof. Dr. L. Aschoff). Hierzu Tafel I und 2 Figuren im Text. Sonderdruck aus: Beiträge zur pathologischen Anatomie und zur allgemeinen Pathologie. Jena: Verlag von Gustav Fischer 1914.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Sternberg, Hermann: Zur Frage des Isthmus uteri. Aus dem pathologischen Institut der Universität Freiburg i.B. (Direktor Prof. Ludwig Aschoff). Mit 4 Abbildungen und einer farbigen Doppeltafel. Sonderdruck aus: Beiträge zur Geburtshilfe und Gynäkologie. Leipzig: Verlag von Georg Thieme 1914.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Sternberg, Hermann: Ein diagnostisch schwieriger Fall von infiltrierendem Lymphosarkom der oberen Luftwege. Aus der Klinik für Nasen- und Halskrankheiten in Wien (Vorstand: Prof. M. Hajek). Sonderdruck aus: Monatsschrift für Ohrenheilkunde und Laryngo-Rhinologie. Wien, Berlin: Verlag: Urban & Schwarzenberg 1921.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Sternberg, Hermann: Veränderungen der Nase und deren Nebenhölen bei myeloischer Leukämie. (Aus der Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten in Wien, Vorstand: Professor Dr. M. Hajek). Mit 3 Textabbildungen. Sonderdruck aus: Zeitschrift für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde. München, Berlin: J.F. Bergmann, Julius Springer 1925.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Quellen:

Matriken der IKG Wien, Geburtsbuch 1888, Sternberg Hermann.

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 196-0800, Sternberg Hermann (Rigorosum Datum: 18.12.1912)

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 191-1334, Sternberg Hermann (Promotion Datum: 21.12.1912).

Friedhofsdatenbank der IKG Wien: Sternberg Hermann.

Yad Vashem: Henriette Sternberg.

Keywords:

Sternberg Hermann, HNO, Allgemeines Krankenhaus Wien, Allgemeine Poliklinik Wien, Arzt, Medizingeschichte, Wien

Normdaten (Person) Sternberg, Hermann: BBL: 40419; GND: 1212623533

Bio-bibliografisches Lexikon (BBL)/Liste aller Beiträge der VS-Blog-Serie: Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien

Bitte zitieren als VAN SWIETEN BLOG der Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien, BBL: 40419 (02.02.2023); Letzte Aktualisierung: 2023 0202
Online unter der URL: https://ub.meduniwien.ac.at/blog/?p=40419

Van Swieten Blog Logo Margrit Hartl

Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [188]: Josef Freud – Röntgenologe, Wien – Jerusalem

Josef Freud – Röntgenologe, Wien-Jerusalem

Text: Dr. Walter Mentzel

Josef Freud wurde am 27. Februar 1882 als Sohn von Israel Feibisch Feiwal Freud (1845-1900) und Sara Ochshorn, in Jagielnica bei Tarnopol in Galizien (heute: Yahilnytsya/Chortkivs’kyi/Ternopil/Ukraine) geboren.

Nachdem er im Dezember 1909 sein Medizinstudium an der Universität Wien mit der Promotion abgeschlossen hatte, arbeitete er zunächst bei Hermann Schlesinger (1866-1934) an der III. medizinischen Abteilung des Allgemeinen Krankenhauses in Wien. 1913 wechselte er an das 1905 gegründete Zentral-Röntgeninstitut im Allgemeinen Krankenhaus und wurde Assistent von Guido Holzknecht (1872-1931).[1] Daneben ordinierte er an der Fango-Heilanstalt für Röntgendiagnostik und Röntgentherapie in Wien 9, Lazarettgasse 20.[2] Während des Ersten Weltkrieges publizierte er am Zentral-Röntgen-Laboratorium drei Arbeiten. 1916 erschien der Aufsatz „Zur radiologischen Diagnose der Dissemination des primären Schleimhautsarkoms des oberen Dünndarmes auf den Dünndarm“ in der Wiener klinischen Wochenschrift, im selben Jahr in der Berliner klinischen Wochenschrift der Artikel „Röntgendiagnose des typischen primären Sarkoms des oberen Dünndarms“ und im August 1917 in den Monatsheften für ärztliche Fortbildung der Beitrag „Röntgendiagnostik der Erkrankungen des Duodenums. Gegenwärtiger Stand und eigene Ergebnisse“. Diese Arbeiten befinden sich im Bestand der Separata-Bibliothek an der Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin.

Im Dezember 1919 erfolgte durch Beschluss des Professoren-Kollegiums und der Bestätigung des Unterstaatssekretärs für Inneres und Unterricht seine Bestellung zum Privatdozenten für medizinische Radiologie an die Medizinische Fakultät der Universität Wien.[3] Er war er Mitglied der Wiener Röntgen-Gesellschaft[4] und der Gesellschaft der Ärzte in Wien.

1921 emigrierte Freud nach Jerusalem, wo er am neu errichteten Krankenhaus Hadassah die Leitung des Röntgenlaboratoriums- und des Institutes übernahm. Hier baute er ein Röntgen-Archiv auf und forschte u.a. zu tropischen Darmerkrankungen.[5] Freud verstarb am 4. November 1925 in Jerusalem. 1926 wurde an ihn in der feierlichen Inauguration des Rektors der Universität Wien für das Studienjahr 1926/27 gedacht. Die Dokumentation darüber findet sich an der Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin.

Quellen:

AUW, Med. Fakultät, Nationalien/Studienkataloge, Sign. 134-0595, Freud Josef (Nationalien Datum: 1906/07).

AUW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 196-0135, Freud Josef (Rigorosum Datum: 12.1.1909).

AUW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 190-0852, Freud Josef (Promotion Datum: 23.1.1909).

Weiteres:

https://www.nli.org.il/he/newspapers/dhy/1925/11/05/01/article/32/?e=——-he-20–1–img-txIN%7ctxTI————–1

Literaturliste:

Freud, Josef: Zur radiologischen Diagnose der Dissemination des primären Schleimhautsarkoms des oberen Dünndarmes auf den Dünndarm. Aus dem Zentral-Röntgenlaboratorium des k.k. allgemeinen Krankenhauses in Wien (Vorstand: Prim. Prof. Dr. G. Holzknecht). Sonderdruck aus: Wiener klinische Wochenschrift. Wien und Leipzig: Wilhelm Braumüller k.u.k. Hof- und Universitäts-Buchhändler 1916.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Freud, Josef: Röntegendiagnose des typischen primären Sarkoms des oberen Dünndarms. Aus dem Central-Röntgenlaboratorium im k.k. allgemeinen Krankenhause in Wien (Vorstand: Prim. Prof. Holzknecht). Sonderdruck aus: Berliner klinische Wochenschrift. Berlin: Verlag von August Hirschwald 1916.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Freud, Josef: Röntgendiagnostik der Erkrankungen des Duodenums. Gegenwärtiger Stand und eigene Ergebnisse. Mit 29 Abbildungen. Sonderdruck aus: Monatshefte für ärztliche Fortbildung. München: J.F. Lehmann Verlag 1917.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Keywords:

Allgemeines Krankenhaus Wien, Jerusalem, Josef Freud, Röntgenologe, Arzt, Medizingeschichte, Wien

[1] Wiener medizinische Wochenschrift. Nr. 2. 1919. Sp. 85

[2] Wiener medizinische Wochenschrift. Nr. 27. 1919. Sp. 1353.

[3] Wiener Zeitung. 31.12.1919. S. 2.

[4] Wiener medizinische Wochenschrift. Nr. 10. 1926. S. 318.

[5] Neues Wiener Journal. 9.11.1925. S. 2.

Normdaten (Person) Freud, Josef: BBL: 39623; GND: 126839467X

Bio-bibliografisches Lexikon (BBL)/Liste aller Beiträge der VS-Blog-Serie: Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien

Bitte zitieren als VAN SWIETEN BLOG der Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien, BBL: 39623 (12.09.2022); Letzte Aktualisierung: 2022 09 19
Online unter der URL: https://ub-blog.meduniwien.ac.at/blog/?p=39623

Van Swieten Blog Logo Margrit Hartl

Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [187]: Rudolf Laub – Mitarbeiter an der Laryngologischen Station der Medizinischen Fakultät an der Universität Wien und NS-Verfolgter

Rudolf Laub – Mitarbeiter an der Laryngologischen Station der Medizinischen Fakultät an der Universität Wien und NS-Verfolgter

Text: Dr. Walter Mentzel

Rudolf Laub wurde als Sohn des Präsidenten der Kassenärzte der kaufmännischen Angestellten in Wien, Moriz Laub (1869-1944) und der Bertha Mamorek (1876-1952), am 15. März 1908 in Wien geboren. Er studierte an der Medizinischen Fakultät der Universität Wien, schloss am 20. Mai 1932 das Studium mit seiner Promotion ab und arbeitete ab 1933 zunächst als Hilfsarzt an der I. Medizinischen Klinik bei a.o. Professor Herbert Elias (1885-1975) und später an der Laryngologischen Station der Ohrenklinik im Allgemeinen Krankenhaus Wien bei Professor Heinrich Neumann (1873-1939). Laub war seit 1937 Mitglied der Wiener laryngo-rhinologischen Gesellschaft.[1]

Er wurde nach dem „Anschluss“ im März 1938 wegen seiner jüdischen Herkunft von der Universität Wien „beurlaubt“ und Ende April 1938 gekündigt. Im Juli 1938 schied er auch aus der Wiener Ärztekammer aus.

Nachdem ihm im Juli 1938 die Flucht in die USA gelang, und er am 18. August in New York angekommen war, ließ er sich in New Bern/North Carolina nieder. In den USA änderte er seinen Vornamen in Georg und lebte später in Columbia in South Carolina. Er verstarb am 23. Juni 1999 in den USA.

Rudolf Laub war 1935 Mitautor der mit Herbert Elias (1885-1975) gemeinsam verfassten Arbeit „Die Zirkulationsgeschwindigkeit des Blutes bei Kranken mit Aorteninsuffizienz und mit Mitralstenose im kompensierten Zustande“, die an der I. Medizinischen Universitätsklinik in Wien entstand. Sie befindet sich in der Separata-Bibliothek an der Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin.

Quellen:

Geburtsbuch der IKG Wien, 1908, Laub Rudolf.

UAW, Med. Fakultät, Nationalien/Studienkataloge, Sign. 134-1019, Laub Rudolf (Nationalien Datum, 1926/27).

UAW, Med. Fakultät, Nationalien/Studienkataloge, Sign. 134-1091, Laub Rudolf (Nationalien Datum, 1930/31).

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 197-0433, Laub Rudolf (Rigorosum 14.5.1932).

UAW, Med. Fak., Promotionsprotokoll, Sign. 194-0789 (Promotion Datum 20.5.1932), Laub Rudolf.

Gedenkbuch für die Opfer des Nationalsozialismus an der Universität Wien Rudolf (Georg) Laub.

United States Social Security Death Index, George R Laub, 23 Jun 1999.

Literaturliste:

Elias, Herbert und Rudolf Laub: Die Zirkulationsgeschwindigkeit des Blutes bei Kranken mit Aorteninsuffizienz und mit Mitralstenose im kompensierten Zustande. Aus der I. Medizinischen Universitätsklinik in Wien (Vorstand: Prof. H. Eppinger) Sonderdruck aus: Wiener klinische Wochenschrift. Wien: Verlag von Julius Springer 1935.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Keywords:

Laryngologe, NS-Verfolgter, Facharzt für Ohrenheilkunde, Allgemeines Krankenhaus Wien, Arzt, Medizingeschichte, Wien

[1] Monatsschrift für Ohrenheilkunde. H. 11. 1937. S. 1398.

Normdaten (Person) Laub, Rudolf (Georg): BBL: 39612; GND: 126700206

Bio-bibliografisches Lexikon (BBL)/Liste aller Beiträge der VS-Blog-Serie: Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien

Bitte zitieren als VAN SWIETEN BLOG der Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien, BBL: 39612 (12.09.2022); Letzte Aktualisierung: 2022 09 19
Online unter der URL: https://ub-blog.meduniwien.ac.at/blog/?p=39612

Van Swieten Blog Logo Margrit Hartl

Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [183]: Leopold A. Köstler – Primararzt im Allgemeinen Krankenhaus Wien, Autor zur Cholera-Epidemie 1831 und Direktor der k.k. Irrenanstalt in Wien

Leopold A. Köstler – Primararzt im Allgemeinen Krankenhaus Wien, Autor zur Cholera-Epidemie 1831 und Direktor der k.k. Irrenanstalt in Wien

Text: Dr. Walter Mentzel

Leopold Köstler wurde am 3. Mai 1800 als Sohn eines praktischen Arztes in Eger in Böhmen geboren. Nachdem er in Wien an der Medizinischen Fakultät 1825 sein Medizinstudium mit dem Doktor der Medizin absolviert hatte, wurde er zunächst als Sekundararzt am Allgemeinen Krankenhaus in Wien und danach im Dienste eines Polizeibezirksarztes in der Alservorstadt tätig. 1827 erschien von ihm bei Mörscher und Jasper in Wien die „Medizinische Abhandlung über die egersche Salzquelle“.

Im Jänner 1831 reiste Köstler nach Lemberg, wo er den Ausbruch der Cholera in Galizien erlebte.[1] Aus seinen hier gemachten Erfahrungen und Beobachtungen entstanden die beiden Arbeiten „Anweisung, sich gegen die epidemische Cholera zu schützen, und dieselbe bey ihrem Beginn zweckmäßig zu behandeln. Wien: Bey Mörschner & Jasper 1831“ (Cholera Nr. 98) und „Aus der Erfahrung geschöpfte Andeutungen zur Erkenntnis und Behandlung der epidemischen Cholera. Wien: Mörscher & Jasper 1831“ (Cholera Nr. 99).

Köstler Leopold A., Anweisung, sich gegen die epidemische Cholera zu schützen […]

Am 18. März 1837 wurde Köstler mit der Entschließung des Kaisers zum Primararzt im Allgemeinen Krankenhaus in Wien ernannt.[2] In dieser Funktion hatte er auch bis 1839 die Aufsicht und Leitung der „k. k. Irrenanstalt zu Wien“ (Narrenturm) über, wo er sich um ein Humanisierung der Behandlung der Patienten bemühte. 1837 unternahm er im Auftrag der niederösterreichischen Landesregierung und mit Empfehlung des Fürsten Klemens Wenzel Lothar von Metternich (1773-1859) eine wissenschaftliche Reise nach Frankreich, Deutschland und England bei der er die Heilanstalten für geistig Erkrankte besuchte und worüber er nach seiner Rückkehr am 31. Oktober 1838 in der Gesellschaft der Ärzte berichtete.[3] Ein Jahr darauf erschien von ihm im Verlag und der Buchhandlung der Mechiaristen-Congregation die Arbeit „Bemerkungen über mehrere Irrenanstalten von England, Frankreich und Belgien“.

Köstler war Mitglied der Medizinischen Fakultät der Universität Wien und der Gesellschaft der Ärzte in Wien. Er verstarb am 21. Oktober 1841 in Linz.

Quellen:

AUW, Medizinische Fakultät, Rigorosenprotokoll, 1821-1871, Sign. 170-114a, Köstler Leopold (Rigorosen Datum 1825).

Puschmann, Theodor: Die Medicin in Wien während der letzten 100 Jahre. Wien 1884.

Literaturliste:

Köstler, A. Leopold: Bemerkungen über mehrere Irrenanstalten von England, Frankreich und Belgien. Wien: Mechitaristen-Congregations-Buchhandlung 1839.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 40425]

Keywords: Leopold A. Köstler, Cholera, Bezirksarzt, k.k. Irrenanstalt in Wien, Allgemeines Krankenhaus Wien, Arzt, Wien

[1] Callisen, Adolph und Carl Peter: Medicinisches Schriftsteller-Lexikon der jetzt lebenden Ärzte, Wundärzte, Geburtshelfer, Apotheker und Naturforscher aller gebildeten Völker. Bd. 29. Copenhagen: 1830-1845. S. 311.

[2] Brünner Zeitung. 1.4.1837. S. 1.

[3] Populäre österreichische Gesundheits-Zeitung. 8.11.1838. S. 741-742.

Normdaten (Person) Köstler, Leopold A. : BBL: 39432; GND: 1052721303

Bio-bibliografisches Lexikon (BBL)/Liste aller Beiträge der VS-Blog-Serie: Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien

Bitte zitieren als VAN SWIETEN BLOG der Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien, BBL: 39432 (04.08.2022); Letzte Aktualisierung: 2022 08 04
Online unter der URL: https://ub-blog.meduniwien.ac.at/blog/?p=39432

Van Swieten Blog Logo Margrit Hartl