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Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [314]: Weil, Carl – Chirurg im Allgemeinen Krankenhaus in Wien und der Poliklinik in Prag

Weil, Carl – Chirurg im Allgemeinen Krankenhaus in Wien und der Poliklinik in Prag

Autor: Dr. Walter Mentzel

Published online: 17.01.2025

Keywords: Chirurg, Allgemeines Krankenhaus Wien, Poliklinik Prag, Medizingeschichte, Wien, Prag

Carl (Karl) Weil wurde am 18. März 1844 in Alt Sattel in Böhmen (heute: Staré Sedlo u Tachova, Tschechien) als Sohn von Samson Weil (1801-1882) und Karoline, geborene Fürth (1811-1882), geboren. Er war mit Hermine Fürth (1854-1928) verheiratet.

Weil begann sein Medizinstudium in Prag, das er an der Universität Wien fortsetzte und am 17. Mai 1867 mit seiner Promotion abschloss. Anschließend führte er eine private Arztpraxis in Klattau in Böhmen (heute: Klatovy, Tschechien) und war als Gerichtsarzt tätig. Im Jahr 1869 trat er als Aspirant in das Allgemeine Krankenhaus in Wien ein und war ab 1871 als Operationsassistent von Theodor Billroth (1829-1894) an der II. chirurgischen Klinik beschäftigt. 1872 veröffentlichte er „Beiträge zur Kenntniss der Entwicklung der Knochenfische“. Im darauffolgenden Jahr, nachdem er 1873 in die Gesellschaft der Ärzte in Wien aufgenommen worden war,[1] publizierte er in deren Vereinsorgan den Aufsatz „Beiträge zur Kenntnis der Befruchtung und Entwicklung des Kanincheneies“, den er ein weiteres Mal in den Medicinischen Jahrbüchern veröffentlichte.[2] Zudem erschien von ihm aus dem Institut für experimentelle Pathologie die Arbeit „Beiträge zur Kenntniss des Muskelkrebses“. Ebenfalls 1873 wechselte er nach Prag, wo er bis 1879 als Assistent an der 1873 eingerichteten chirurgischen Klinik der Deutschen Universität Prag bei Professor Carl Wilhelm von Heines (1838-1877) arbeitete. 1877 habilitierte er sich im Fach Chirurgie zum Privatdozenten und wurde im gleichen Jahr nach dem Tod Heines für zwei Semester zum supplierenden Leiter der chirurgischen Klinik ernannt. 1879 erfolgte seine Ernennung zum a.o. Professor.[3] Zudem führte er seit diesem Jahr eine Arztpraxis in Prag. Im Jahr 1881 übernahm er die Leitung der chirurgischen Ambulanz der Poliklinik in Prag und 1887 wurde er zum Vorstand der Chirurgischen Abteilung der Poliklinik berufen. In diesen Jahren publizierte er u.a. „Ueber den Descensus Testiculorum nebst Bemerkungen ueber die Entwicklung der Scheidenhaeute und des Scrotums“, „Untersuchungen über die Schilddrüse“ sowie „Beiträge zur Kenntniss der Angiome

In den Jahren 1894/95 erhielt er ein weiteres Mal supplierend die Leitung der Chirurgischen Klinik an der Deutschen Universität in Prag übertragen.[4] Darüber hinaus war er seit 1890 auch als Operateur am Krankenhaus des Prager Handelsgremiums und am Josefstädter Krankenhaus in Prag tätig. 1913 emeritierte er und trat in den Ruhestand.

Weil verstarb am 21. Oktober 1922 in Prag.[5]

Quellen:

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 177-294, Weil Karl (Rigorosum Datum 1866).

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 170-294r, Weil Karl (Rigorosum Datum 1868).

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 182-169, Weil Karl (Promotion Datum 17.5.1867).

Handbuch österreichischer Autorinnen und Autoren jüdischer Herkunft 18. bis 20. Jahrhundert. (Hg. Österreichischen Nationalbibliothek), München 2002.

Literatur:

Weil, Carl: Beiträge zur Kenntniss der Entwicklung der Knochenfische. (Mit 2 Tafeln). Sonderdruck aus: Sitzungsberichte der k.k. Akademie der Wissensch. Wien: 1872.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Weil, Carl: Beiträge zur Kenntniss der Befruchtung und Entwicklung des Kanincheneies. Sonderdruck aus: Medicinische Jahrbücher. Wien: 1873.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Weil, Carl: Beiträge zur Kenntniss des Muskelkrebses. Aus dem Institute für experimentelle Pathologie in Wien. (Hierzu Tafel V.). Sonderdruck aus: Medicinische Jahrbücher. Wien: 1873.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Weil, Carl: Ueber den Descensus Testiculorum nebst Bemerkungen ueber die Entwicklung der Scheidenhaeute und des Scrotums. (Hierzu Tafel 8-11). Sonderdruck aus: Zeitschrift für Heilkunde. Prag: Druck der k.k. Hofdruckerei A. Haase 1884.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Weil, Carl: Untersuchungen über die Schilddrüse. Vortrag gehalten im Verein deutscher Aerzte in Prag. Sonderdruck aus: Prager medizinische Wochenschrift. Prag: 1889.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Weil, Carl: Beiträge zur Kenntniss der Angiome. Hierzu Tafel III. Sonderdruck aus: Vierteljahrschrift für praktische Heilkunde. O.O. O.J.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

[1] Allgemeine Wiener medizinische Zeitung, 8.4.1873, S. 227.

[2] Zeitschrift der k.k. Gesellschaft der Ärzte zu Wien, 1. Band, 1873, S. 18-29

[3] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 12, 1879, Sp. 328.

[4] Internationale klinische Rundschau, Nr. 44, 1894, Sp. 1600.

[5] Prager Tagblatt, 22.10.1922, S. 6.

Normdaten (Person): Weil, Carl: BBL: 45864 ; GND: 1353630609;

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Letzte Aktualisierung: 17.01.2025

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Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [313]: Weil, Josef – Frauenarzt und Chirurg in Teplitz-Schönau

Weil, Josef – Frauenarzt und Chirurg in Teplitz-Schönau

Autor: Dr. Walter Mentzel

Published online: 15.01.2025

Keywords: Gynäkologe, Frauenarzt, Medizingeschichte, Wien, Teplitz-Schönau

Josef Weil wurde am 15. Jänner 1863 in Stenowitz bei Pilsen (heute: Štěnovice/Tschechien) als Sohn von Philipp Nephtali Ephraim Weil und Wilhelmine Bergmann (1833-1906) geboren. Er war mit Regina Lang (1869-1942 Ghetto Theresienstadt) verheiratet.

Weil absolvierte das deutsche Gymnasium in Pilsen und begann 1881 sein Medizinstudium an der deutschen Universität in Prag, wo er 1886 promovierte. Anschließend war er an der Prager Universitäts-Poliklinik und danach in Dresden an der Königl. Frauenklinik als Assistenzarzt tätig. Im Jahr 1888 arbeitete er als praktischer Arzt in Steinschönau und begann ein Jahr später seine Facharztausbildung zum Frauenarzt an der geburtshilflichen und gynäkologischen Klinik des Allgemeinen Krankenhauses in Wien bei Professor Gustav August Braun (1829-1911). Daraufhin setzte er seine Ausbildung in Berlin bei Robert Ohlshausen (1835-1915) und Alfred Dührsen (1862-1933) fort.[1] 1890 ließ er sich in Teplitz-Schönau (heute: Teplice/Tschechien) nieder, führte in der „Villa Augusta“ eine Privatpraxis und gründete ein privates Sanatoriums für Frauenkrankheiten.[2] Er veröffentlichte zahlreiche seiner Arbeiten u.a. in der Prager medizinischen Wochenschrift und im Centralblatt für Gynäkologie. Darunter befinden sich u.a. die Artikel aus dem Jahr 1892 „Ein Fall von isolirter Harnleiter-Scheidenfistel, bewirkt durch einen Mayer´schen Ring“ und „Rectoperineoplastik bei bestehender Gravidität“.

Weil engagierte sich als Obmann im Verein „Ferienheim“, der für verarmte Kinder gegründet worden war,[3] sowie im deutschen naturwissenschaftlich-medicinischen Verein für Böhmen. Zudem war er Mitglied des Jüdischen Volksvereins Zion in Teplitz-Schönau[4] und der Schlaraffia.

Josef Weil verstarb am 25. Februar 1906 in Teplitz-Schönau.

Weil Josef, Traueranzeige: Neue Freie Presse, 26.2.1906, S. 13.

Literatur:

Weil, Josef: Ein Fall von isolirter Harnleiter-Scheidenfistel, bewirkt durch einen Mayer´schen Ring. Sonderduck aus: Wiener klinische Wochenschrift. Wien: Verlag von Alfred Hölder, k.k. Hof u. Universitäts-Buchhändler 1892.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Weil, Josef: Rectoperineoplastik bei bestehender Gravidität. Sonderdruck aus: Prager medizinische Wochenschrift. Prag: 1892.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Referenzen:

[1] Prager Tagblatt, 27.2.1906, S. 3.

[2] Teplitz-Schönauer Anzeiger, 26.2.1906, S. 3.

[3] Teplitz-Schönauer Anzeiger, 4.4.1906, S. 7.

[4] Teplitz-Schönauer Anzeiger, 12.10.1907, S. 14.

Normdaten (Person): Weil, Josef: BBL: 45862; GND: 135341602X;

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Letzte Aktualisierung: 15.01.2025

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Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [312]: Schmeichler, Ludwig – Professor für Hygiene und Physiologie des Auges in Brünn

Schmeichler, Ludwig – Professor für Hygiene und Physiologie des Auges in Brünn

Autor: Dr. Walter Mentzel

Published online: 14.01.2025

Keywords: Augenarzt, Blindenarzt, Militärarzt, Medizingeschichte, Wien, Brünn

Ludwig Schmeichler wurde am 4. Februar 1858 als Sohn von Leopold Schmeichler (1820-1894) und Veronika, geborene Schön, in Brünn (heute Brno: Tschechien) geboren. Er war mit Leontine Strakosch verheiratet.

Schmeichler studierte Medizin an der Universität Wien und promovierte am 22. März 1882. Während seines Studiums engagierte er sich aktiv im Medizinischen Unterstützungsverein an der Universität Wien, wo er in den Jahren 1879[1] und 1881 zum Präsidenten des Verwaltungsrates gewählt wurde.[2] Im Jahr 1881 hielt er im Namen der Studierenden der Medizinischen Fakultät sowie des Unterstützungsvereines die Trauerrede beim Begräbnis von Professor Josef Skoda (1805-1881).[3] Nach Abschluss seines Studiums trat Schmeichler als Aspirant an der Augenklinik unter der Leitung von Professor Ferdinand Arlt (1812-1887) in den Dienst, wo er 1882 die Arbeit „Die Staaroperationen an der Klinik des Hofrathes Prof. Dr. v. Arlt“ und 1883 „Die Augenstörungen bei Tabes dorsualis“ publizierte.

Im Anschluss daran war Schmeichler als Militärarzt im Garnisonsspital Nr. 5 in Brünn tätig. Im Juni 1882 wurde er zum Oberarzt in der Reserve ernannt.[4] Im Jahr 1884 trat er in den Aktivstand ein[5] und übernahm 1885 die Funktion des Regimentsarztes im Garnisonsspital.[6] Im selben Jahr publizierte er die Arbeit „Klinische Pupillenstudien“[7] und 1887 die „Ophthalmologische Kasuistik“.[8] Im Jahr 1888 veröffentlichte er in der Zeitschrift „Der Militärarzt“ einen Artikel mit dem Titel „Beiträge zu den Sehfehlern der Soldaten“[9] und hielt zudem einen Vortrag vor dem ärztlichen Verein in Brünn unter dem Titel „Infektion und Desinfektion bei Augenkrankheiten“.[10] 1889 erschien von ihm „Antiseptik an deutschen Augenkliniken“,[11] 1890 in „Der Militärarzt“ wieder „Das Tracom in der Armee[12] und 1891 ebenso hier „Bemerkungen über die neuen Vorschriften zur ärztlichen Untersuchung der Aspiranten bei der Aufnahme in die Militär-Erziehungs- und Bildungsanstalten“.[13] 1895 veröffentlichte er „Ueber Pyämie mit Chorioditis metastatica[14] und 1899 seinen Vortrag vor dem ärztlichen Verein in Brünn „Ueber Protrusion des Augenapfels“.[15]

1905 trat er als Regimentsarzt des Garnisonsspital Nr. 15 in Krakau aus dem Heer aus.[16]

1902 habilitierte Schmeichler sich an der Deutschen Technischen Hochschule in Brünn zum Privatdozenten für Hygiene und Physiologie des Auges unter besonderer Berücksichtigung der technischen Berufe,[17] 1910 erhielt er den Titel eines a.o. Professors.[18] Neben seiner Arbeit „Bemerkungen zur Trachominfektion“ führte Schmeichler eine Reihe von Studien am bakteriologischen Institut der mährischen Landeskrankenanstalt in Brünn unter dessen Vorstand dem Prosektor Carl Sternberg (1872-1935) aus, darunter „Ueber den Erreger einer Hornhautentzündung beim Kaninchen“, und „Ueber Chlamydozoenbefunde bei nichtgonorrhoischer Blennorrhöe der Neugeborenen“. 1909 veröffentlichte er seinen im November 1908 gehaltenen Vortrag im ärztlichen Verein in Brünn unter dem Titel „Bakteriologische Untersuchung der Bindehaut in der Praxis“. Weitere Publikationen legte er unter den Titeln „Begutachtung einer Augenverletzung auf Grund des histologischen Befundes“, 1912 „Die Trachomgefahr in Mähren[19] und 1927 „Begutachtung von Augenverletzungen : Ergebnis der Zusammenstellung von 2300 Gutachten“ vor.

Am Ersten Weltkrieg nahm Schmeichler als Militärarzt in Brünn teil, wo 1914 seine Ernennung zum Oberstabsarzt erfolgte[20] und er zum Kommandanten des Vereinsreservespitals Nr. 1 in Brünn bestellt wurde. 1918 publizierte er hier „Erfahrungen bei Kriegsblinden“. 1917 erhielt Schmeichler das Ritterkreuz des Franz-Joseph-Ordens.[21] Schmeichler wurde Mitglied des Ausschusses des Krankenpflegevereines vom Roten Kreuz in Brünn. 1906 schrieb er einen Artikel über die „Blindenversorgung in Mähren und Schlesien“.[22]

Schmeichler war Mitglied und im Ausschuss der Vereinsleitung des Kaiser Franz Josef-Mädchen-Blindenheims in Brünn,[23] des Landesvereines zur Bekämpfung der Tuberkulose in Mähren[24] und langjähriger Mitarbeiter der Wiener medizinischen Wochenschrift.

Ludwig Schmeichler verstarb am 23. Jänner 1938 in Brünn.

Ludwig Schmeichler, Todesanzeige: Tagesbote, 25.1.1938, S. 12.

Quellen:

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 177-359c, Schmeichler Ludwig (Rigorosum Datum 1879).

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 18-1316, Schmeichler Ludwig (Promotion Datum 22.3.1882).

Sterberegister der Israelitischen Kultusgemeinde Brünn, 1938, Folio 288, Schmeichler Ludwig

Literatur:

Schmeichler, Ludwig: Die Staaroperationen an der Klinik des Hofrathes Prof. Dr. v. Arlt. Sonderdruck aus: Wiener medizinische Wochenschrift. Wien: bei L.W. Seidl & Sohn 1882.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Schmeichler, Ludwig: Die Augenstörungen bei Tabes dorsualis. Mit Fig. 1-5 auf Taf. IX. Sonderdruck aus: Archiv für Augenheilkunde. Wiesbaden: Verlag von J.F. Bergmann 1883.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Schmeichler, Ludwig: Bemerkungen zur Trachominfektion. Sonderdruck aus: Wiener klinische Wochenschrift. Wien: Verlag von Wilhelm Braumüller, k.u.k. Hof- und Universitäts-Buchhändler 1903.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Schmeichler, Ludwig: Ueber den Erreger einer Hornhautentzündung beim Kaninchen. Aus der Prosektur und dem bakteriologischen Institut der mährischen Landeskrankenanstalt in Brünn (Vorstand: Prosektor Dr. Karl Sternberg). Sonderdruck aus: Klinische Monatsblätter für Augenheilkunde. Stuttgart: Verlag von Ferdinand Enke 1908.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Schmeichler, Ludwig: Ueber Chlamydozoenbefunde bei nichtgonorrhoischer Blennorrhöe der Neugeborenen. Aus dem pathologisch-bakteriologischen Institut der mährischen Landeskrankenanstalt (Vorstand: Professor Dr. Carl Sternberg). Sonderdruck aus: Berliner klinische Wochenschrift. Berlin: Druck von L. Schumacher 1909.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Schmeichler, Ludwig: Bakteriologische Untersuchung der Bindehaut in der Praxis. Vortrag, gehalten am 11. November 1908 im ärztlichen Vereine in Brünn. Sonderdruck aus: Wiener medizinische Wochenschrift. Wien: Verlag von Moritz Perles k. und k. Hof-Buchhändler 1909.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Schmeichler, Ludwig: Begutachtung einer Augenverletzung auf Grund des histologischen Befundes. Sonderdruck aus: Wiener medizinische Wochenschrift. Wien: Gesellschafts-Buchdruckerei Brüder Hollinek 1913.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Schmeichler, Ludwig: Begutachtung von Augenverletzungen. Ergebnis der Zusammenstellung von 2300 Gutachten. (= Abhandlungen aus der Augenheilkunde und ihren Grenzgebieten/7). Berlin: Karger 1927.

[Universitätsbibliothek MedUni Wien/Magazin, Periodika]

Schmeichler, Ludwig: Erfahrungen bei Kriegsblinden. Sonderdruck aus: Wiener medizinische Wochenschrift. Wien: Gesellschafts-Buchdruckerei Brüder Hollinek 1918.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Referenzen:

[1] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 5, 1879, Sp. 131.

[2] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 6. 1881, Sp. 169.

[3] Neue Freie Presse, 15.6.1881, S. 5.

[4] Mährisches Tagblatt, 2.6.1882, S. 4.

[5] Wiener Zeitung, 24.10.1884, S. 2.

[6] Wiener Zeitung, 28.4.1885, S. 14.

[7] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 39, 1885, Sp. 1179-1181; Nr. 40, 1885, Sp. 1209-1211; Nr. 41, 1885, Sp. 1246-1249; Nr. 42, Sp. 1275-1279.

[8] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 4, 1887, Sp. 89-92; Nr. 5, 1887, Sp. 126-130.

[9] Der Militärarzt, Nr. 4, 1888, Sp. 25-27; Nr. 5, 1888, Sp.33-35; Nr. 6, Sp. 41-44; Nr. 7, Sp. 51-52

[10] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 20, 1888, Sp. 695-698; Nr. 21, Sp.727-728; Nr. 22, Sp. 766-768.

[11] Wiener Medizinische Wochenschrift, Nr. 32, 1889, Sp. 1233-1236; Nr. 33, 1889, Sp. 1271-1274; Nr. 33, 1889, Sp. 1309-1311.

[12] Der Militärarzt, Nr. 12, 1890, Sp. 89-92; Nr. 13 1890, Sp. 97-100.

[13] Der Militärarzt, Nr. 7, 1891, Sp. 49-51

[14] Wiener medizinische Wochenaschrift, Nr. 34, 1895, Sp. 1465-1468; Nr. 35, Sp. 1514-1516.

[15] Wiener medizinische Wochenaschrift, Nr. 8, 1898, Sp. 351-356; Nr. 9, Sp. 402-408.

[16] Allgemeine Wiener medizinische Zeitung, 29.8.1905, S. 9.

[17] Wiener klinische Wochenschrift, Nr. 15, 1902, S. 395.

[18] Die Zeit, 22.12.1910, S. 2.

[19] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 27, 1912, Sp. 1813-1819; Nr. 28, Sp. 1905-1909.

[20] Allgemeine Wiener medizinische Zeitung, 17.11.1914, S. 389.

[21] Wiener medizinische Wochenschau, Nr. 21, 1917, Sp. 953.

[22] Mährisches Tagblatt, 7.11.1906, S. 1-2.

[23] Das Rote Kreuz, April, 1907, S. 13.

[24] Das Rote Kreuz, April, 1904, S. 4.

Normdaten (Person): Schmeichler Ludwig: BBL: 45860; GND: 1157810896;

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Letzte Aktualisierung: 2025 01 14

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Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [311]: Fellner, Leopold – Balneologe, Kurarzt in Franzensbad

Fellner, Leopold – Balneologe, Kurarzt in Franzensbad

Autor: Dr. Walter Mentzel

Published online: 14.01.2025

Keywords: Balneologe, Kurarzt, Medizingeschichte, Wien, Franzensbad

Leopold Fellner wurde am 10. August 1840 in Ratzpeter (heute: Újpetre) in Ungarn geboren. Seit 1872 war er mit Emilie Singer verheiratet, mit der der sechs Kinder, darunter die späteren Mediziner Otfried Fellner (1873-1942) und Bruno Fellner (1879-1919), hatte.

Nachdem Fellner 1859 das Gymnasium in Fünfkirchen (heute: Pécs) abgeschlossen hatte, begann er im Wintersemester 1860 das Studium der Medizin an der Universität Wien. Am 4. Juni 1867 promovierte er zum Doktor der Medizin sowie zum Magister der Geburtshilfe und am 31. Dezember 1867 zum Doktor der Chirurgie. Danach war er zunächst als Aspirant und später als Sekundararzt am Allgemeinen Krankenhaus in Wien tätig. Zudem führte er eine Arztpraxis in der Wiener Innenstadt, zunächst am Franz-Josefs-Kai 19, dann in der Grünangergasse 2, später in der Elisabethstraße 8, und zuletzt wieder am Franz-Josefs-Kai 19.

Kurarzt in Franzensbad

Seit 1868 arbeitete er in den Sommermonaten als Kurarzt in Franzensbad und betrieb dort eine private Arztpraxis. In Franzensbad war er Mitbegründer des Waisenhauses „Aeskulap“ und beteiligte sich an der Sammlung zum Bau des „Kaiser Franz Josef-Jubiläumsspitals“. Zudem fungierte er als Präsident des Vereins zur Errichtung eines Ärzteheimes sowie des Zweigvereins der österreichischen Gesellschaft des Weißen Kreuzes in Franzensbad. Für seine Verdienste erhielt er die Ehrenbürgerschaft von Franzensbad. In mehreren Publikationen widmete er sich balneologischen Themen sowie der Entwicklung der Kuranstalt Franzensbad. Im Jahr 1869/70 veröffentlichte er die Monografie „Franzensbad und seine Heilmittel“, die 1871 auch in französischer Sprache erschien. Diese Arbeit erlebte mehrere Auflagen darunter eine zweite und zuletzt eine dritter Auflage im Jahr 1914, ebenfalls unter dem Titel „Franzensbad und seine Heilmittel“.

Weitere Arbeiten von ihm umfassen 1879 die Veröffentlichung „Klinische Beobachtungen und experimentelle Studien über die Wirkung der Moorbäder“ sowie 1902 die Studien „Beitrag zu den Indicationen des elektrischen Zweizellenbades (System Prof. Gaertner) und „Ueber Dysmenorrhoe und deren Balneotherapie“. Im Jahr 1903 folgte die Arbeit „Zur physiologischen Wirkung der Moorbäder“, und 1904 erschien die Untersuchung „Über die Wirkung der Franzensbader Moorbäder auf den Blutdruck“. Fünf Jahre später, 1909, veröffentlichte er „Neue Untersuchungen über die physiologische Wirkung der Kohlensäuregasbäder“. Darüber hinaus sind seine balneologischen Arbeiten „Wirkung der Moorbäder“ (1879) sowie „Chemische Untersuchungen der Stadt Eger Neuquelle zu Franzensbad“ (1886) zu erwähnen.

Außerdem veröffentlichte er die Vorträge, die er auf balneologischen Kongressen gehaltenen hatte, darunter 1905 „Zur physiologischen Wirkung der Kohlesäurebäder“, 1910 „Sind Moorbäder bei Fibromyoma uteri angezeigt?“ und 1912 „Zur physikalischen Behandlung der Wanderniere“. Schließlich hielt er 1916 im Rahmen des 5. Kriegsärztlichen Abends in Franzensbad einen Vortrag mit dem Titel „Beitrag zu den Kriegsschädigungen des Nervensystems“.

1888 studierte er in Stockholm bei Thure Brandt (1819-1895) Massagetechniken, die er anschließend in Franzensbad in Kombination mit Moorbädern einführte.[1] 1890 veröffentlichte er dazu „Klinische Beiträge zur Thure-Brandt’schen Behandlung der weiblichen Sexualorgane“ und 1896 die Studie „Ueber Wanderniere und deren Behandlung mittelst Thur Brandt’scher Massage“.

Weitere Arbeiten von ihm entstanden im Laboratorium des Physiologen Samuel Siegfried Basch (1837-1905). Dazu gehören die gynäkologischen Studien aus den Jahren 1884 bis 1906: 1884 „Die Bewegungs- und Hemmungsnerven des Rectums“, 1885 „Die physiologische Wirkung einiger Präperate der Hydrastis Canadensis (Golden Seal)“, 1887 „Ueber die Bewegungs- und Hemmungsnerven des Uterus“, 1888 „Mitteilung über die Bewegungs- und Hemmungsnerven des Rectums“, 1894 „Weitere Mittheilungen über die Bewegungs- und Hemmungsnerven des Rectums“, 1897 „Experimentieller Beitrag zur Wirkung der Hydrastis canadensis und dem Ergotins auf dem Uterus“ sowie 1906 „Ueber die Bewegungs- und Hemmungsnerven des Uterus“.

Zusätzlich publizierte er weitere Arbeiten zu gynäkologischen Fragen am embryologischen Institut des Physiologen und Embryologen Samuel Leopold Schenk (1840-10ß2), darunter 1875 „Beitrag zur Lehre von der Entwicklung der Kloake“ sowie 1906 „Der Einfluss der Uterusnerven auf die Atonie des nicht-puerperalen Uterus“ und „Zur physiologischen Wirkung der Hydrastic canadensis und des Ergotins auf die Circulationsorgane und die Uterusmuskulatur“.

1913 erhielt er den Titel eines Medizinalrats verliehen,[2] seit 1877 gehörte er der Freimaurerloge Johannislogen Humanitas im Orient an, die sich vor allem der Unterstützung von Bedürftigen insbesondere Waisenkindern, dem Kampf gegen den Antisemitismus sowie dem Eintreten für Frauenrechte und Friedensaktivitäten widmete. Diese Loge hatte ihren Sitz in Neudörfl an der Leitha, im ungarischen Reichsgebiet. Darüber hinaus war er Träger des Offizierskreuzes des serbischen Takovo-Ordens sowie des Abzeichens des russischen Roten Kreuzes.

Leopold Fellner verstarb am 8. April 1919 in Graz.

Fellner Leopold: Todesanzeige, Neue Freie Presse, 10.4.1919, S. 18.

Quellen:

Matriken der IKG Wien, Trauungsbuch 1872, Fellner Leopold, Singer Emilie.

UAW, Med. Fakultät, Nationalien/Studienkataloge, Sign 134-0003, Fellner Leopold (Nationalien Datum 1862/63).

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 170-64a, Fellner Leopold (Rigorosum Datum 1866).

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 182-173, Fellner Leopold (Promotion Datum 4.6.1867).

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 182-165, Fellner Leopold (Promotion, Chirurgie Datum 31.12.1867).

Literatur:

Fellner, Leopold: Franzensbad und seine Heilmittel. 3. umgearbeitete Auflage. (= Braumülller’s Bade-Bibliothek/112). Wien und Leipzig: Braumüller 1914.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 49196/112,3.Aufl.]

Fellner, Leopold: Klinische Beobachtungen und experimentielle Studien über die Wirkung der Moorbäder. Sonderdruck aus: Wiener medizinische Presse. Wien: Druck von G. Gistel & Co. 1879.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Fellner, Leopold: Beitrag zu den Indicationen des elektrischen Zweizellenbades (System Prof. Gaertner). Sonderdruck aus: Wiener medicinische Wochenschrift. Wien: Verlag von Moritz Perles, k. und k. Hofbuchhandlung 1902.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Fellner, Leopold: Ueber Dysmenorrhoe und deren Balneotherapie. Sonderdruck aus: Prager medicinische Wochenschrift. Prag: Druck von Carl Bellmann 1902.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Fellner, Leopold: Zur physiologischen Wirkung der Moorbäder. Entgegnung auf einen das ähnliche Thema behandelden Vortrag von Dr. L. Nenadovics. Sonderdruck aus: Allgemeine Wiener medizinische Zeitung. Wien: Druck von R. Spiess Co. 1903.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Fellner, Leopold: Über die Wirkung der Franzensbader Moorbäder auf den Blutdruck. Sonderdruck aus: Wiener allgemeine medizinische Zeitung. Wien: Druck von R. Spies & Co. 1904.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Fellner, Leopold: Neue Untersuchungen über die physiologische Wirkung der Kohlensäuregasbäder. Sonderdruck aus: Medizinische Klinik. Berlin: gedruckt bei Julius Sittenfeld, Hofbuchdrucker 1909.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Fellner, Leopold: Zur physiologischen Wirkung der Kohlesäurebäder. Vortrag, gehalten auf der 26. öffentl. Versammlung der balneologischen Gesellschaft in Berlin, 9.-18. März 1905. Sonderdruck aus: Berliner medizinische Wochenschrift. Berlin: Druck von L. Schumacher 1905.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Fellner, Leopold: Sind Moorbäder bei Fibromyoma uteri angezeigt? Vortrag, gehalten auf dem VI. Kongreß der Balneologen Österreichs in Salzburg im Oktober 1910. Sonderdruck aus: Wiener klinische Wochenschrift. Wien: Verlag von Moritz Perles k.u.k. Hofbuchhändler 1911.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Fellner, Leopold: Zur physikalischen Behandlung der Wanderniere. Vortrag, gehalten auf dem VII. Kongreß der Balneologen Österreichs in Meran am 11. Oktober 1912. Sonderdruck aus: Zeitschrift für Balneologie, Klimatologie und Kurort-Hygiene. Berlin: Druck von Leonhard Simion Nf. 1912.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Fellner, Leopold: Beitrag zu den Kriegsschädigungen des Nervensystems. Aus dem V. Kriegsärztlichen Abend in Franzensbad, 21. April 1915. Sonderdruck aus: Der Militärarzt. Wien: Gesellschafts-Buchdruckerei Brüder Hollinke 1916.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Fellner, Leopold: Klinische Beiträge zur Thure-Brandt’schen Behandlung der weiblichen Sexualorgane. Wien: Braumüller 1890.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 12067/1]

Fellner, Leopold: Ueber Wanderniere und deren Behandlung mittelst Thur Brandt’scher Massage. Sonderdruck aus: Wiener medizinische Wochenschrift. Wien: Verlag Moritz Perles 1896.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Fellner, Leopold: Die Bewegungs- und Hemmungsnerven des Rectums – mit 4 Tafeln. Aus dem Laboratorium des Prof. v. Basch. Sonderdruck aus: Medicinische Jahrbücher. Wien: C. Ueberreuter’sche Buchdruckerei (M. Salzer) 1884.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Fellner, Leopld: Die physiologische Wirkung einiger Präperate der Hydrastis Canadensis (Golden Seal), hierzu Tavel XXII-XXVI. Aus dem Laboratorium des Prof. von Basch in Wien. Sonderdruck aus: Medizinische Jahrbücher der k.k. Gesellschaft der Ärzte in Wien. Wien: Wilhelm Braumüller 1885.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Fellner, Leopold: Ueber die Bewegungs- und Hemmungsnerven des Uterus. Aus dem laboratorium des Prof. v. Basch. Sonderdruck aus: Centralblatt für die medicinischen Wissenschaften. Berlin: gedruckt bei L. Schumacher 1887.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Fellner, Leopold: Mitteilung über die Bewegungs- und Hemmungsnerven des Rectums. Aus dem Laboratorium des Prof. v. Basch. Sonderduck aus: C. Ueberreuter’sche Buchdruckerei (M. Salzer) 1888.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Fellner, Leopold: Weitere Mittheilungen über die Bewegungs- und Hemmungsnerven des Rectums. Aus dem Laboratorium weiland des Prof. von Basch in Wien. Sonderdruck aus: Archiv für die gesamte Physiologie. Bonn: Verlag von Emil Strauss 1894.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Fellner, Leopold: Aus dem Laboratorium des Prof. v. Basch in Wien, Experimentieller Beitrag zur Wirkung der Hydrastis canadensis und dem Ergotins auf dem Uterus. Sonderdruck aus: Wiener medizinische Presse. Wien: Druck von Gottlieb Gistel & Comp. 1897.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Fellner, Leopold: Ueber die Bewegungs- und Hemmungsnerven des Uterus. Aus dem Laboratorium weiland des Prof. von Basch, Wien. Sonderdruck aus: Archiv für Gynäkologie. Berlin: Verlag von August Hirschwald 1906.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Fellner, Leopold: Beitrag zur Lehre von der Entwicklung der Kloake (mit 1 Tafel). Aus dem embryologischen Institute des Prof. Schenk in Wien. Sonderdruck aus: Sitzungsberichte der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, III. Abteilung. Wien: k.k. Hof- und Staatsdruckerei 1875.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Fellner, Leopold: Der Einfluss der Uterusnerven auf die Atonie des nicht-puerperalen Uterus. Sonderdruck aus: Zentralblatt für die Gynäkologie. Leipzig: Verlag von Ambrosius Barth 1906.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Fellner, Leopold: Zur physiologischen Wirkung der Hydrastic canadensis und des Ergotins auf die Circulationsorgane und die Uterusmuskulatur. Sonderdruck aus: Archiv für Gynäkologie. Berlin: Verlag von August Hirschwald 1906.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Referenzen:

[1] Egerer Anzeiger, 13.4.1919, S. 2.

[2] Wiener Zeitung, 12.11.1913, S. 1.

Normdaten (Person): Fellner, Leopold: BBL: 45858; GND: 127512330;

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Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [310]: Goldhammer, Helene – Chemikerin, Physiologin, NS-Verfolgte

Goldhammer, Helene – Chemikerin, Physiologin, NS-Verfolgte

Autor: Dr. Walter Mentzel

Published online: 20.11.2024

Keywords: Chemikerin, Physiologisches Institut, Neurologisches Institut, Medizingeschichte, Wien, NS-Verfolgte

Helene Goldhammer wurde als Tochter des Rechtsanwaltes Arthur Goldhammer (1875-1929) und Zlotka (1863-1937), geborene Herzig, am 16. Oktober 1902 in Sanok in Galizien (heute: Polen) geboren. 1903 übersiedelte ihre Familie nach Lemberg und kam zu Kriegsausbruch im Jahr 1914 nach Wien.

Goldhammer studierte an der Universität Wien Chemie mit den Spezialfächern physiologische und biologische Chemie und promovierte am 22. Dezember 1925 mit der am II. Chemischen Institut fertiggestellten Dissertation zum Thema „Über den Diphenyloxyazetaldehyd“. 1929 publizierte sie mit ihrem ehemaligen Betreuer Ernst Zerner (1884-1966) gemeinsam unter demselben Titel („Über den Diphenyloxyazetaldehyd“) in den Monatsheften für Chemie einen Aufsatz.[1] Sie befasste sich ab 1927 mit endokrinologischen Fragestellungen. In den folgenden Jahren arbeitete sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Neurologischen Institut bei Otto Marburg (1874-1948) und an der der Klinik für Haut- und Geschlechtskrankheiten und am Physiologischen Institut auf der Serodiagnostischen Station und publizierte eine Reihe von Studien. Darunter 1935 „Folikelreifungshormon im Harn von vegetativ-stigmatisierten jungen Männern mit Potenzstörung“.

Goldhammer, die jüdischer Herkunft und nach dem März 1938 von den Nationalsozialisten verfolgt worden war, wurde nach dem „Anschluss“ von der Universität Wien vertrieben und lebte danach in Wien, Hoher Markt 9, vom Erlös ihrer Möbel. Am 30. Juni 1938 gab sie bei der Auswanderungsstelle der IKG Wien als Ausreiseziel Australien und als Referenzen die Professoren Arnold Durig (1872-1961), Otto Marburg und Wolfgang Pauli (1869-1955) an. Nach ihrer Flucht nach Australien arbeitete sie als Wissenschaftlerin am Department of Biological Science, N.S.W. an der University of Technology in Sydney und setzte unter dem Namen Helen Goldhammer ihre Publikationstätigkeit, darunter in der Zeitschrift Nature, fort.

Goldhammer verstarb am 31. August 1988 in Sydney.[2]

Quellen:

Fürsorge-Zentrale der IKG Wien, Auswanderungsabteilung, Goldhammer Helene.

Soukup Rudolf Werner/Zachl Sarah Julia, „Fräulein Doktor“. Lebenswege von Chemikerinnen, die zwischen 1902 und 1933 an der Universität Wien dissertierten.  Biografische und bibliografische Daten sowie eine kollektiv-biographische Analyse, Wien 2021.

Literatur:

Goldhammer, Helene und Paul Loewy: Folikelreifungshormon im Harn von vegetativ-stigmatisierten jungen Männern mit Potenzstörung. Aus dem physiologischen Institut der Universität Wien. Sonderdruck aus: Klinische Wochenschrift. Leipzig: Druck der Spammer A.-G. 1935.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Referenzen:

[1] Monatshefte für Chemie, Hauptteil Teil 3, 1929, S. 485-492.

[2] The Sydney Morning Herald, 3.9.1988, S. 144.

Normdaten (Person): Goldhammer, Helene: BBL: 45254; GND: 1348793600;

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Letzte Aktualisierung: 2024 11 20

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Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [309]: Flamm, Ignaz Hermann – Hof- und Sanitätsrat am kaiserlichen Habsburgerhof und Arzt des „Witwen- und Waisenvereines der Hofbeamten und Diener“

Flamm, Ignaz Hermann – Hof- und Sanitätsrat am kaiserlichen Habsburgerhof und Arzt des „Witwen- und Waisenvereines der Hofbeamten und Diener“

Autor: Dr. Walter Mentzel

Published online: 07.11.2024

Keywords: Hof- und Sanitätsrat, Witwen- und Waisenvereine der Hofbeamten und Diener, Medizingeschichte, Wien

Ignaz Hermann Flamm wurde am 27. Februar 1814 als Sohn des aus Brünn stammenden Händlers Franz David Flamm und „Ferl“, geborene Ehrentheil, in Loschitz in Mähren (heute Lostice/Tschechien) geboren. Flamm war nach seiner Mutter jüdischer Herkunft und konvertierte am 31. Oktober 1842 in der Hofburg-Pfarre des Habsburgerhofes in Wien zum katholischen Glauben und nahm den Zusatznamen Ignatius an – sein Taufpate war der Mediziner und Primararzt an der Heil- und Pflegeanstalt am Bründlfeld in Wien Michael Viszanik (1792-1872). Nach dem Tod seiner ersten Ehefrau war er in zweiter Ehe seit 1863 mit Maria Victoria Lipp verheiratet, mit der er die Tochter Paula Flamm hatte.

Flamm studierte an der Universität Wien Medizin und promovierte am 30. Juni 1840 zum Doktor der Medizin und zum Magister der Geburtshilfe sowie am 4. August 1844 zum Doktor der Chirurgie. Seit 1842 arbeitete er als Praktikant im Allgemeinen Krankenhaus in Wien, seit zirka 1847 besaß er eine Arztpraxis in Wien 1, Bognergasse[1] und danach in der Wallnerstraße.

Arzt am k.k. Hofstaat der Habsburger

Seit spätestens 1846 arbeitete Flamm als Schlossarzt am kaiserlichen „Lustschloss Schönbrunn“. Mit der Entschließung von Kaiser Ferdinand I. (1793-1875) vom 30. Dezember 1847 erhielt er seine Ernennung zum k.k. Hofarzt mit „systemmäßigen Bezügen“[2] und ab 1873 gehörte er neben den Leibärzten als Hof-Sanitätsrat jenen dem Hofstaat zugeordneten und amtierenden Medizinern an.[3] Weiters wirkte er am Hofe auch als Arzt des „Witwen- und Waisenvereines der Hofbeamten und Diener“.

Flamm gehörte der Medizinischen Fakultät und dem Doctoren-Collegium an, an dessen wissenschaftlichen Sitzungen er regelmäßig teilnahm und trat 1866 als ordentliches Mitglied der Gesellschaft der Ärzte bei.[4] 1856 nahm er an der 33. Versammlung der deutschen Ärzte und Naturforscher als Mitglied der Sektion Staats-Arzneikunde und Psychiatrie teil.[5]

Cholera-Epidemie in Wien 1854/55 und 1873

Im Zuge der Cholera-Epidemien der Jahre 1854 und 1855 in Wien publizierte er die Artikelserie „Cholera und Vergiftung“,[6] die 1856 als Sonderdruck unter dem Titel „Cholera und Vergiftung (Zur Pathologie, Therapie und Sanitätspolizei der Cholera)“ erschien. Während der Cholera-Epidemie im Jahr 1873 gehörte er der Sanitätssektion des Gemeinderates in Wien an.

Bei der 1865 im Doctoren-Collegium geführten Impfpflicht-Debatte, zu der vom Collegium ein Gutachten erstellt wurde, schloss er sich der Mehrheitsmeinung an, die sich gegen einen gesetzlichen Impfzwang aussprach.[7] 1872 forderte er Durchlüftungsmaßnahmen und die Einrichtung von Ventilationen in von Menschen überfüllten Räumen zur präventiven Bekämpfung von epidemischen Krankheiten.[8]

Trichinen-Ausbruch in preußisch-Schönebeck 1868

Den Trichinen-Ausbruch in Schönebeck in Preußen studierte er vor Ort und berichtete darüber im selben Jahr in der Wiener medizinischen Wochenschrift unter dem Titel „Die Trichinen-Endemie in Schönebeck bei Magdeburg“.

Weiters engagierte sich Flamm als Mitglied in dem 1851 gegründeten Krippenverein der Inneren Stadt, einem Zweigverein des Wiener Zentral-Krippenvereins, für den er auch als Vereinsarzt tätig war.[9] 1872 erfolgte durch das Oberhofmeisteramt seine Delegierung in den städtischen Gesundheitsrat.[10]

1884 trat Flamm in den Ruhestand und erhielt im selben Jahr den Titel des k.k. Hofrates.[11] Er verstarb am 9. August 1886 in Baden bei Wien.

Flamm Hermann: Todesanzeige, Neue Freie Presse, 11.8.1886, S. 14.

Quellen:

Matriken der Erzdiözese Wien, Rk. Erzdiözese Wien 01., Hofburg-Pfarre, Taufbuch, Sign. 1-4, 1842, Folio 70, Flamm Hermann.

Matriken der Erzdiözese Wien, Rk. Erzdiözese Wien 01., St. Stephan, Trauungsbuch, Sign. 2-90, 1862, Folio 22, Flamm Hermann.

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 170-57r, Flamm Hermann (Rigorosum 1839).

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 170-58a, Flamm Hermann (Rigorosum 1841).

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 175-1202, Flamm Hermann (Promotion Datum: 30.6.1840).

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 176-0209, Flamm Hermann (Promotion Datum: 4.8.1844).

Literatur:

Flamm, Hermann Ignaz: Cholera und Vergiftung. (Zur Pathologie, Therapie und Sanitätspolizei der Cholera). Wien: Braumüller 1856.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 1339]

Flamm, Hermann Ignaz: Die Trichinen-Endemie in Schönebesck bei Magdeburg. Sonderdruck aus: Wiener medicinische Wochenschrift. Wien: Druck von Carl Finsterbeck 1868.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Referenzen:

[1] Verzeichniß des sämmtlichen zur Ausübung seiner Kunst in Wien berechtigten Sanitäts-Personals (Hg. Wiener medicinische Fakultät, Wien 1849, S. 3.

[2] Wiener Zeitung, 3.1.1848, S. 1.

[3] Österreichische Zeitschrift für Verwaltung, 13.11.1873, S. 184.

[4] Zeitschrift der k.k. Gesellschaft der Ärzte zu Wien, 1866, S. 156.

[5] Wiener medizinische Wochenschrift, Beilage Journal-Revue, Nr. 1, 1856, Sp. 8.

[6] Wiener medizinische Wochenschrift. Beilage, 1855, Sp. 623-625; Nr. 40, 1855, Sp. 639-642; Nr. 41, 1855, Sp. 656-657; Nr. 42, 1855, Sp. 670-672; Nr. 48, 1855, Sp. 770-772; Nr. 52, 1855, Sp. 838-840; Nr. 2, 1856, Sp. 24-25; Nr. 4, 1856, Sp. 56-57; Nr. 8, 1856, Sp. 120-122; Nr. 17, 1856, Sp. 266-270.

[7] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 10, 1865, Sp. 159.

[8] Neue Freie Presse, 17.2.1872, S. 7.

[9] Krippen-Kalender. Jahrbuch für Frauen und Mütter, Wien 1854, S. 46.

[10] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 48, 1872, Sp. 1218.

[11] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 49, 1884, Sp. 1479.

Normdaten (Person): Flamm, Ignaz Hermann: BBL: 45252; GND: 1158729200;

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Letzte Aktualisierung: 2024 11 07

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Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [308]: Pins, Emil – Assistent an der Ohrenklinik im Allgemeinen Krankenhaus in Wien, praktischer Arzt

Pins, Emil – Assistent an der Ohrenklinik im Allgemeinen Krankenhaus in Wien, praktischer Arzt

Autor: Dr. Walter Mentzel

Published online: 04.11.2024

Keywords: Assistent an der Ohrenklinik im Allgemeinen Krankenhaus in Wien, praktischer Arzt, Medizingeschichte, Wien

Emil Elias Pins wurde als Sohn des Getreidehändlers Nachum Jakob Pins und Cjanna Anna, geborene Ek, am 15. April 1845 in Lemberg in Galizien geboren. Er war seit 1875 mit der Wienerin Emma Kollisch (1850-1921) verheiratet und hatte mit ihr die drei Töchter Helene (1876-1934), Valerie (1878-1943 KZ Sobibor) und Cornelia (1883-1921).

Nachdem Pins das Gymnasium in Lemberg 1866 absolviert hatte, studierte er an der Universität Wien Medizin und promovierte am 24. Juli 1873. Danach trat er als Assistent von Adam Politzer (1835-1920) in die 1873 eröffnete Ohrenklinik im Allgemeinen Krankenhaus in Wien ein, danach nahm er seine Arbeit als praktischer Arzt am Standort in Wien 1, Adlergasse 112 und ab 1879 in der Gonzagagasse 1 auf.

Pins veröffentlichte eine Reihe von Publikationen in Fachzeitschriften wie 1887 „Ueber die Wirkung der Strophanthus-Samen im Allgemeinen und deren Anwendung bei Herz- und Nierenkrankheiten“, 1888 „Beitrag zur Lehre von der Reflexepilepsie“, 1889 „Ueber die Beziehungen der Scrophulose zu einzelnen Symptomen derselben“ und 1890 „Ueber ein seltenes musikalisches Herzgeräusch (Mediastinalgeräusch)“. Das von ihm bei einer wissenschaftlichen Tagung 1889 vorgestellte Symptom der Perikarditis trägt seinen Namen (Pinsschen Zeichen) und wurde im selben Jahr in den Wiener Medizinischen Blättern publiziert.[1] 1895 erschien seine 1894 am 11. Internationalen Medizinischen Kongress in Rom von ihm vorgestellte Studie „Ueber primäre (genuine) Paraleuritis“.[2] Weitere Publikationen von ihm befinden sich an der Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin.

Pins war Mitglied des Doctoren-Collegiums, auf dessen wissenschaftlichen Versammlungen er häufig referierte und in dessen Vorstandsgremien er gewählt wurde,[3] sowie des Vereins der Ärzte Niederösterreichs, der Gesellschaft der Ärzte in Wien, und des Vereins der Ärzte des 1. Bezirkes in Wien.

Neben seiner ärztlichen Tätigkeit engagierte sich Pins u.a. als Vorstandsmitglied in der Österreichisch-israelitischen Union,[4] sowie für die Liberalen in der fortschrittlichen Partei Wiens.

1913 erhielt Pins den Titel eines Ministerialrates verliehen.[5] Er starb am 12. Juni 1913 in Wien.

Pins Emil: Todesnachricht, Neue Freie Presse, 14.6.1913, S. 24.

Quellen:

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 177-285b, Pins Emil (Rigorosum Datum: 1872).

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 182-69, Pins Emil (Promotion Datum: 24.7.1873).

Friedhofsdatenbank der IKG Wien, Pins Emil.

Literatur:

Pins, Emil: Ueber die Wirkung der Strophanthus-Samen im Allgemeinen und deren Anwendung bei Herz- und Nierenkrankheiten. Sonderdruck aus: Therapeutische Monatshefte. Berlin: Verlag von Julius Springer 1887.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Pins, Emil: Beitrag zur Lehre von der Reflexepilepsie. Sonderdruck aus: Internationale klinische Rundschau. Wien: Druck von M. Engel & Söhne 1888.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Pins, Emil: Ueber die Beziehungen der Scrophulose zu einzelnen Symptomen derselben. Sonderdruck aus: Archiv für Kinderheilkunde. Stuttgart: Verlag von Ferdinand Enke 1889.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Pins, Emil: Ueber ein seltenes musikalisches Herzgeräusch (Mediastinalgeräusch). Sonderdruck aus: Wiener medizinische Wochenschrift. Wien: Druck der k. Wiener Zeitung 1890.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Referenzen:

[1] Wiener medizinische Blätter, Nr. 4, 1889, S. 57.

[2] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 22, 1895, Sp. 963-966; Nr. 23, 1895, Sp. 1030-1034.

[3] Die Zeit, 21.3.1907, S. 3.

[4] Wiener Allgemeine Zeitung, 1.4.1887, S. 5.

[5] Wiener Allgemeine Zeitung, 4.4.1913, S. 2.

Normdaten (Person): Pins, Emil: BBL: 45248; GND: 1026079454;

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Letzte Aktualisierung: 2024 11 05

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Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [307]: Bardach, Hermann – Dentist und praktischer Arzt, NS-Verfolgter

Bardach, Hermann – Dentist und praktischer Arzt, NS-Verfolgter

Autor: Dr. Walter Mentzel

Published online: 04.11.2024

Keywords: Zahnarzt, Medizingeschichte, Wien, NE-Verfolgter

Hermann Bardach wurde als Sohn des aus Lemberg stammenden und in Wien praktizierenden Dentisten Max Bardach (1830-1903) und Fanny (1843-1920), geborene Marx, am 30. Jänner 1868 in Wien geboren. 1908 heiratete er Regine Sachs (Sax) (22.12.1872-), mit der er den Sohn Gustav Bardach (31.10.1910 Wien) hatte. Seine Schwester Marie Bardach (1873-?) war mit Emil Hammerschlag, dem Sohn des Bibliothekars der IKG Wien, Samuel Hammerschlag (1826-1904), und seine Schwester Leontine Bardach (1866-1934) mit dessen Sohn, dem Internisten Albert Hammerschlag (1863-1935), verheiratet.

Bardach studierte an der Universität Wien Medizin und promovierte am 21. März 1891. Seinen Militärdienst schloss er im Mai 1891 mit seiner Ernennung zum Assistenzarzt der Reserve ab.[1] Danach arbeitete Bardach zunächst als Dentist in seiner und bis zum Tod seines Vaters Max Berdach im Jahr 1903 gemeinsam geführten Ordination in Wien 1, Brandstätte 6, und publizierte zahlreiche Artikel in der Österreichisch-ungarischen Vierteljahrsschrift für Zahnheilkunde wie 1897 „Einige Bemerkungen zur Technik der approximalen Amalganfüllung in Frontzähnen“,[2] „Cyste vor einem retinierten Eckzahn“,[3] „Ein Vorteil beim Anlegen des Kofferdam“,[4] oder in der Österreichische Zeitschrift für Stomatologie „Eine Modifikation der Richmond-Krone“.[5] Die Ordination führte er nach dem Tod seines Vaters einige Jahre gemeinsam mit dem Dentisten Adolf Weiß als „zahnärztliches Atelier“, bis er sie nach Wien 19, Pokornygasse 25, verlegte.

Weitere Publikationen erschienen von ihm 1907 „Ein Schuh zur Prophylaxe und für leichte Formen von Pes valgus staticus“, 1908 „Über Gummi-Einlagen in orthopädischen Schuhen“,[6] 1909 „Elastisches Heftpflaster“ und 1911 „Weitere Mitteilungen über das elastische Heftpflaster“, sowie 1925 „Sauerstoffwirkung, erhöht durch naszierendes Chlor“.

Am Ersten Weltkrieg nahm Bardach, nachdem er im Dezember 1914 vom Oberarzt zum Regimentsarzt befördert wurde, aktiv bei der Landwehre teil.[7] 1915 geriet er in russische Kriegsgefangenschaft, die er in Omsk und danach in Taschkent verbrachte.[8] Nach seiner Rückkehr aus der Gefangenschaft im Jahr 1918 [9] führte er ab Mai 1919 seine Ordination in Wien 1, Börseplatz 6.[10]

1929 nahm Bardach am 1. Internationalen physiatrischen Kongress in Wien teil, wo es zur Vorstellung des Filmes „Verkühle dich täglich“ des gleichnamigen Wiener Vereins kam, dem er als Mitglied und Eisschwimmer angehörte und im Film mitwirkte.[11]

Nostalgia Vienna

Bardach war Mitglied des Zentralvereines der österreichischen Stomatologen. 1934 nahm er an der Tagung des Verbandes der zahnärztlichen Vereine Österreichs am Physiologischen Institut der Universität Wien teil, wo er in seinem Referat neue Füllungsmittel zum Schutz des Zahnmarks vorstellte.[12]

Hermann Bardach und seine Familie waren wegen ihrer jüdischen Herkunft nach dem „Anschluss“ im März 1938 von der Verfolgung durch die Nationalsozialisten bedroht. Bardach verstarb am 6. Februar 1940 in Wien 1, Salzgries 16. Seinem Sohn Gustav gelang über England 1939 die Flucht in die USA. Seine Ehefrau Regine wurde am 20. Juni 1942 von Wien in das Ghetto Theresienstadt deportiert und ermordet.

Quellen:

Matriken der IKG Wien, Geburtsbuch 1868, Bardach Hermann.

UAW, Med. Fakultät, Nationalien/Studienkataloge, Sign. 134-0221, Bardach Hermann (Nationalien Darum 1886/87).

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 177-32a, Bardach Hermann (Rigorosum Darum 1888).

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 187-128, Bardach Hermann (Promotion Darum 21.3.1891).

Arolsen-Archiv, Inhaftierungsdokumente, 1.2 Verschiedenes, 1.2.1 Deportationen und Transporte, 1.2.1.1 Deportationen, Deportationen aus dem Gestapobereich Wien (1939-1945), Transport 28: Deportation von Wien nach Theresienstadt, 20.06.1942, Bardach Regine

Auswanderungsabteilung der IKG Wien, jüdische Auswanderungsanträge, 1938-1939, Bardach Gustav.

United States Index to Alien Case Files, 1940-2003, Immigration, Alien Registration Number, Index to Alien Case Files at the National Archives at Kansas City, ca. 1975 – 2012, NAID 5821836, Records of U.S. Citizenship and Immigration Services, 2003 – 2004, RG 566, National Archives at Kansas City, Gustav Bardach.

Friedhofsdatenbank der IKG Wien, Bardach Hermann

Literatur:

Bardach, Hermann: Ein Schuh zur Prophylaxe und für leichte Formen von Pes valgus staticus. Sonderdruck aus: Wiener medizinische Wochenschrift. Wien: Verlag von Moritz Perles k.u.k. Hofbuchhandlung 1907.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Bardach, Hermann: Elastisches Heftpflaster. Sonderdruck aus: Wiener klinische Wochenschrift. Wien: Verlag von Wilhelm Braumüller, k.u.k. Hof- und Universitäts-Buchhändler 1909.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Bardach, Hermann: Weitere Mitteilungen über das elastische Heftpflaster. Sonderdruck aus: Wien, Leipzig: Wilhelm Braumüller k.u.k Hof- und Universitäts-Buchhändler 1911.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Bardach, Hermann: Sauerstoffwirkung, erhöht durch naszierendes Chlor. Sonderdruck aus: Wiener klinische Wochenschrift. Wien: Verlag Julius Springer 1925.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Referenzen:

[1] Die Presse, 10.5.1891, S. 4.

[2] Österreichisch-ungarische Vierteljahrsschrift für Zahnheilkunde, H. 1, 1898, S. 99-111.

[3] Österreichisch-ungarische Vierteljahrsschrift für Zahnheilkunde, Bd. 19, 1903, S. 193-194.

[4] Österreichisch-ungarische Vierteljahrsschrift für Zahnheilkunde, H. 1, 1905, S. 70-71.

[5] Österreichische Zeitschrift für Stomatologie, H. 3, 1906, S. 65-69.

[6] Internationale klinische Rundschau, Nr. 39, 1908, S. 614.

[7] Die Zeit, 8.12.1914, S. 4.

[8] Neues 8 Uhr Blatt, 6.4.1916, S. 3.

[9] Österreichisch-Ungarische Vierteljahrsschrift für Zahnheilkunde 3.4.1918.

[10] Arbeiter Zeitung, 18.5.1919, S. 10.

[11] Freiheit, 30.8.1929, S. 3.

[12] Neues Wiener Tagblatt (Tages-Ausgabe), 10.6.1934, S. 9.

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Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [306]: Vajda, Ladislaus – Dermatologe, Leiter der „Privatheilanstalt Dr. Ladislaus von Vajda“ und Abteilungsleiter für Syphilis am Kaiser Franz Josef-Ambulatorium

Vajda, Ladislaus – Dermatologe, Leiter der „Privatheilanstalt Dr. Ladislaus von Vajda“ und Abteilungsleiter für Syphilis am Kaiser Franz Josef-Ambulatorium

Autor: Dr. Walter Mentzel

Published online: 04.11.2024

Keywords: Dermatologe, Privatheilanstalt, Kaiser Franz Josef-Ambulatorium, Medizingeschichte, Wien

Ladislaus (Laszlo) von Vajda wurde als Sohn des Bürgermeisters von Nagykörös, Laszlo Vajda, und Susanne, geborene Gal, am 1. März 1847 in Nagykörös in Ungarn geboren. Nachdem er 1864 das Gymnasium in Nagykörös absolviert hatte, studierte er an der Universität Wien Medizin. Am 31. Jänner 1870 promovierte er zum Doktor der Medizin, am 3. Februar 1870 erhielt er den Titel Magister der Geburtshilfe und am 27. Juli 1870 promovierte er zum Doktor der Chirurgie.

1869/70 leistete er seinen Militärdienst als Einjährig-Freiwilliger und Assistenzarzt an der Abteilung für Syphilis und Hautkrankheiten bei Professor Albert Reder (1826-1904) im Garnisonsspital Nr. 1 in Wien ab.[1] 1871 erfolgte seine Ernennung zum Reserveoberarzt im Spital des k.u.k. Infanterie-Regiments Nr. 12.[2]

Von November 1871 bis 1875 war er zuerst als Sekundararzt und ab 1873 als Assistenzarzt im Allgemeinen Krankenhaus in Wien an der Klinik für Syphilis bei Karl Ludwig Sigmund (1810-1883) und bei Hermann von Zeisel (1817-1884) tätig. 1871 erhielt er eine Auszeichnung von der k.k. nö. Statthalterei anlässlich seines Einsatzes während der Typhusepidemie in Wien im Jahr 1870. 1872 publizierte er an der Klinik „Lostorfer’sche Syphiliskörperchen[3] (Teil 2) und 1875 „Beiträge zur Anatomie der syphilitischen Papeln der Geschlechtstheile“. Nachdem er 1875 als Assistent emeritierte, erfolgte 1876 seine Habilitation im Fach Syphilis und die Verleihung des Titel eines Privatdozenten.[4]

In den folgenden Jahren veröffentlichte er 1880 seinen im Dezember 1879 gehaltenen Vortrag in der Gesellschaft der Ärzte zu „Kann die während der Schwangerschaft acquirierte Syphilis der Mutter auf das Kind (in utero) übertragen werden? [5] und im selben Jahr gemeinsam mit Heinrich Paschkis (1849-1923) die Monografie „Über den Einfluss des Quecksilbers auf den Syphilisprocess mit Berücksichtigung des sogenannten Mercurialismus“. 1882 erschien von ihm „Ueber einige seltenere Befunde bei der chronischen Blennorrhöe der männlichen Harnröhre“,[6] und 1901 der Aufsatz „Ueber ein Urethro-Calibromanometer und dessen Anwendung“.

Vajda war 1897 Mitbegründer des Ärztlichen Vereins für den 7. Wiener Gemeindebezirk, weiters gehörte er seit 1875 als ordentliches Mitglied der Gesellschaft der Ärzte in Wien an,[7] sowie seit 1890 als korrespondierenden Mitglied der „Société de Dermatologie et de Syphiligraphie“ in Paris.[8] 1912 wurde er zum Ehrenmitglied der Accademia Fisico-Chimica Italiano in Palermo gewählt.[9]

Privatheilanstalt Dr. Ladislaus von Vajda

1885 erhielt er von der niederösterreichischen Statthalterei die Bewilligung zur Errichtung einer Privatanstalt in Wien 8, Blindengasse 29, die er bis 1901 leitete.

Ambulatorium Mariahilf und Abteilungsvorstand am Kaiser Franz Josef-Ambulatorium

Weiters war Vajda seit 1894 als Arzt am Ambulatorium in Mariahilf (Wien 6, Esterhazygasse 31) und von 1897 bis zu seinem Tod als Abteilungsleiter für Syphilis am Kaiser Franz Josef-Ambulatorium tätig, wo er auch seit 1900 Vorlesungen und Kurse hielt.[10]

Ladislaus von Vajda verstarb am 17. Juni 1916 in Wien.[11] Er hinterließ ein beträchtliches Vermögen u.a. aus einer Reihe von Liegenschaften und Häusern, das er testamentarisch zu einem Teil seiner Geburtsstadt hinterließ. Einen weiteren Teil aus dem Vermögensnachlass widmete er testamentarisch einem zu schaffenden Wohltätigkeits-Stiftungsstipendium für Student:innen, das heute noch an der Universität Wien als „Dr. Ladislaus Vajda-Stiftung“ existiert. Seine Privatbibliothek überließ er der Universität in Debrecen.[12]

Quellen:

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 182-403, Vajda (Promotion Datum: 27.7.1870).

UAW, Rektoratsarchive, Akademischer Senat, Akten-Sonderreihe, S 304 Personalblätter, Senat S 304.1313 Vajda Ladislaus.

WStLA, Sonderregistraturen, Stiftungen, Magistrat Stiftsbriefe, 1.2.4.7.1.A1.1007, Ladislaus Vajda Nagy-Köröser Advokat seines gleichnamigen Sohnes des Wiener Arztes Stiftung (Dr. Ladislaus Vajda-Stiftung).

WStLA, Sonderregistraturen, Stiftungen, Magistrat Stiftsbriefe, 1.2.4.7.1.A1.325 – Ladislaus Vajda, Nagy Köröser Arztstiftung, (6.12.1963).

Privatheilanstalt des Dr. Ladislaus von Vajda, VIII. Bezirk, Blindengasse Nr. 29 in Wien. In: Jahresbericht des Wiener Stadtphysikates über seine Amtsthätigkeit sowie über die Gesundheitsverhältnisse Wiens und der städtischen Humanitäts-Anstalten in den Jahren 1885 und 1886, (Hg. vom Wiener Stadtphysikat), Wien 1887, S. 355-356.

Heil- und andere Humanitätsanstalten. In: Bericht über die Sanitären Verhältnisse und Einrichtungen im Erzherzogthume Österreich unter der Enns für das Jahr 1896, (Hg. von der k.k. Nieder-Österreichischen Statthalterei), Wien 1897, S. 130-225.

Literatur:

Vajda, Ladislaus: Beiträge zur Anatomie der syphilitischen Papeln der Geschlechtstheile. (Hiezu Tafel VII.) Sonderdruck aus: Medizinische Jahrbücher. O.O.: 1875.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Vajda, Ladidlaus und Heinrich Paschkis: Über den Einfluß des Quecksilbers auf den Syphilisprocess mit Berücksichtigung des sogenannten Mercurialismus. Klinische und chemische Untersuchungen. Wien: Braumüller 1880.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 135]

Vajda, Ladislaus: Ueber ein Urethro-Calibromanometer und dessen Anwendung. Sonderdruck aus: Wiener medizinische Wochenschrift. Wien: Verlag von Moritz Perles 1901.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Referenzen:

[1] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 17, 1870, Sp. 27, Allgemeine Wiener medizinische Zeitung, 22.2.1870, S. 88.

[2] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 14, 1871, Sp. 327.

[3] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 8, 1872, Sp, 174-176; Nr. 9, 1872, Sp. 197-200.

[4] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 13, 1876, Sp. 309.

[5] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 30, 1880, Sp. 837-841; Nr. 31, 1880, Sp. 865-869; Nr. 32, 1880, Sp. 894-899.

[6] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 37, 1882, Sp. 1097-1102; Nr. 38, 1882, Sp. 1133-1136.

[7] Allgemeine Wiener medizinische Zeitung, 20.4.1875, S. 136.

[8] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 3, 1890, Sp. 126.

[9] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 25, 1912, Sp. 1718.

[10] Wiener klinische Rundschau, Nr. 39, 1900, S. 788.

[11] Verzeichnis der Verstorbenen / verl. und hrsg. vom Wiener Magistrate. Wien: Magistrat, 1767-1942 : (1916)

[12] Die Zeit, 26.6.1916, S. 3.

Normdaten (Person): Vajda, Ladislaus : BBL: 45244; GND: 1346325766;

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Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [305]: Weidenfeld, Stefan – Dermatologe

Weidenfeld, Stefan – Dermatologe

Autor: Dr. Walter Mentzel

Published online: 24.10 2024

Keywords: Dermatologe, Allgemeines Krankenhaus Wien, Medizingeschichte, Wien

Stefan Weidenfeld wurde am 21. Februar 1870 in Suczawa in der Bukowina (heute: Succeava/Rumänien) als Sohn von Seidel Weidenfeld und Peril Weidenfeld unter dem Namen Issac geboren, den er bis Ende der 1890er Jahre behielt. 1910 heiratete er Ida Rosenthal, mit der er die beiden Töchter Elisabeth Charlotte (1912-?) und Anna Louise (1913-?) hatte.

Weidenfeld absolvierte 1887 in Suczawa das griechisch-orientalische Gymnasium und begann danach an der Universität Wien mit dem Studium der Medizin, das er am 6. Juni 1893 mit seiner Promotion abschloss. Schon als Student arbeitete er bei dem Physiologen Siegmund Exner-Ewarten (1846-1926), und unternahm Versuche „Über die respiratorische Funktion der Interkostalmuskel“, die er in den Sitzungsberichten der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften 1892 und 1894 sowie im Zentralblatt für Physiologie (1894 und 1896) veröffentlichte. Daneben studierte er an der Klinik für Laryngologie im Allgemeinen Krankenhaus Wien bei Leopold Schrötter von Kristelli (1837-1908), wo er 1894 seine Studie „Ueber intermittirende Albuminurie“ publizierte und als Aspirant tätig war.

Noch 1893 trat er als zweiter und später als erster Assistent von Moriz Kaposi (1837-1902) der Klinik für Dermatologie und Syphilidologie bei und leitete nach dem Tod von Kaposi provisorisch dessen Lehrkanzel bis zur Ernennung seines Nachfolgers Gustav Riehl (1855-1943).[1] Aus seiner Beschäftigung mit Fragen der Serologie, Histologie, Bakteriologie und Pathologie in diesen Jahren erschienen zahlreiche Arbeiten, darunter „Zur Physiologie der Blasenbildung“.

1903 habilitierte sich Weidenfeld zum Thema „Zur Pathologie und Therapie des Pemphigus“ im Fach Dermatologie und Syphilidologie, worauf seine Ernennung zum Privatdozenten erfolgte. 1912 erhielt er den Titel eines a.o. Professors. 1905 publizierte er einen von ihm in der wissenschaftlichen Versammlung des Wiener Medizinischen Doktoren-Kollegiums am 9. Januar 1905 gehaltenen Vortrag „Über die Therapie schwerer Verbrennungen“, 1913 „Beiträge zur Biologie der Röntgenhaut“.[2] Nach seiner Emeritierung als Assistent bei Riehl leitete er noch bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges die Ambulanz der Genossenschaftskrankenkassen im 8. Wiener Gemeindebezirk.

Im Ersten Weltkrieg versah er seinen Militärdienst im Vereinsreservespital I vom Roten Kreuz und führte die Hautabteilung des Militärspitals in Grinzing in Wien. 1915 veröffentlichte er die Arbeiten „Einige Beobachtungen über Hautkrankheiten im Kriege“ und „Beitrag zur Pathologie der Erfrierung“. Weiters gehörte er während des Krieges dem Ehrenkomitee des Unterstützungsvereines jüdischer Hochschüler aus Galizien in Wien an, der sich aus Galizien nach Wien geflohenen Studenten annahm.[3]

Weidenfeld war seit 1904 Mitglied der Gesellschaft der Ärzte in Wien,[4] weiters gehörte er als Mitglied der Wiener Dermatologischen Gesellschaft, der Gesellschaft für Innere Medizin in Wien, der Morphologischen Gesellschaft, dem Verein zur wissenschaftlichen Erforschung der Adria und der Gesellschaft für Psychiatrie und Neurologie, an.

Stefan Weidenfeld verstarb am 15. August 1917 in Wien. Der Dermatologe Erwin Pulay (1889-1950) verfasste einen umfangreichen Nachruf in der Wiener medizinischen Wochenschrift.[5]

Weidenfeld Stefan, Todesanzeige, Neue Freie Presse, 18.8.1917, S. 12.

Quellen:

UAW, Sammlungen, Rigorosenzeugnisse, 112.126.41 Weidenfeld, Isaak (Suczawa), 1890.06.20.

UAW, Rektoratsarchive, Akademischer Senat, Akten-Sonderreihe, S 304 Personalblätter, Senat S 304.1348 Weidenfeld, Stephan (21.02.1870-15.08.1917; Dermatologie und Syphilidologie).

Literatur:

Weidenfeld, Stefan: Ueber intermittirende Albuminurie. Aus der medicinischen Klinik des Prof. Schrötter in Wien. Sonderdruck aus: Wiener klinische Wochenschrift. Wien: Wilhelm Braumüller, k.u.k. Hof- und Universitäts-Buchhändler 1894.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Weidenfeld, Stefan: Zur Physiologie der Blasenbildung. I. Mittheilung. Aus der k.k. dermatologischen Universitätsklinik des Hofrathes Prof. Dr. Kaposi in Wien. (Hiezu Taf. I.) Sonderdruck aus: Archiv für Dermatologie und Syphilis. Wien, Leipzig: Wilhelm Braumüller, k.u.k. Hof- und Universitäts-Buchhändler 1900.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Weidenfeld, Stefan: Über die Therapie schwerer Verbrennungen. Vortrag gehalten in der wissenschaftlichen Versammlung des Wiener Medizinischen Doktoren-Kollegiums am 9. Januar 1905. Mit einem Anh.: Ueber den Verbrennungstod. Sonderdruck aus: Wiener medizinische Presse. Wien: Urban & Schwarzenberg 1905.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Weidenfeld, Stefan: Einige Beobachtungen über Hautkrankheiten im Kriege. Aus dem Vereinreservespital I vom Roten Kreuze, Wien, Radetzkykaserne. Sonderdruck aus: Wiener medizinische Wochenschrift. Wien: Verlag von Moritz Perles k.u.k. Hofbuchhandlung 1915.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Referenzen:

[1] Neue Freie Presse, 1.3.1903, S. 6.

[2] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 39, 1913, Sp. 2558-2560.

[3] Neue Freie Presse, 20.5.1915, S. 9.

[4] Wiener klinische Wochenschrift, Nr. 15, 1904, S. 427.

[5] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 36, 1917, 1557-1560.

Normdaten (Person): Weidenfeld, Stefan: BBL: 44842; GND: 1345209819;

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