Weil, Carl – Chirurg im Allgemeinen Krankenhaus in Wien und der Poliklinik in Prag
Autor: Dr. Walter Mentzel
Published online: 17.01.2025
Keywords: Chirurg, Allgemeines Krankenhaus Wien, Poliklinik Prag, Medizingeschichte, Wien, Prag
Carl (Karl) Weil wurde am 18. März 1844 in Alt Sattel in Böhmen (heute: Staré Sedlo u Tachova, Tschechien) als Sohn von Samson Weil (1801-1882) und Karoline, geborene Fürth (1811-1882), geboren. Er war mit Hermine Fürth (1854-1928) verheiratet.
Weil begann sein Medizinstudium in Prag, das er an der Universität Wien fortsetzte und am 17. Mai 1867 mit seiner Promotion abschloss. Anschließend führte er eine private Arztpraxis in Klattau in Böhmen (heute: Klatovy, Tschechien) und war als Gerichtsarzt tätig. Im Jahr 1869 trat er als Aspirant in das Allgemeine Krankenhaus in Wien ein und war ab 1871 als Operationsassistent von Theodor Billroth (1829-1894) an der II. chirurgischen Klinik beschäftigt. 1872 veröffentlichte er „Beiträge zur Kenntniss der Entwicklung der Knochenfische“. Im darauffolgenden Jahr, nachdem er 1873 in die Gesellschaft der Ärzte in Wien aufgenommen worden war,[1] publizierte er in deren Vereinsorgan den Aufsatz „Beiträge zur Kenntnis der Befruchtung und Entwicklung des Kanincheneies“, den er ein weiteres Mal in den Medicinischen Jahrbüchern veröffentlichte.[2] Zudem erschien von ihm aus dem Institut für experimentelle Pathologie die Arbeit „Beiträge zur Kenntniss des Muskelkrebses“. Ebenfalls 1873 wechselte er nach Prag, wo er bis 1879 als Assistent an der 1873 eingerichteten chirurgischen Klinik der Deutschen Universität Prag bei Professor Carl Wilhelm von Heines (1838-1877) arbeitete. 1877 habilitierte er sich im Fach Chirurgie zum Privatdozenten und wurde im gleichen Jahr nach dem Tod Heines für zwei Semester zum supplierenden Leiter der chirurgischen Klinik ernannt. 1879 erfolgte seine Ernennung zum a.o. Professor.[3] Zudem führte er seit diesem Jahr eine Arztpraxis in Prag. Im Jahr 1881 übernahm er die Leitung der chirurgischen Ambulanz der Poliklinik in Prag und 1887 wurde er zum Vorstand der Chirurgischen Abteilung der Poliklinik berufen. In diesen Jahren publizierte er u.a. „Ueber den Descensus Testiculorum nebst Bemerkungen ueber die Entwicklung der Scheidenhaeute und des Scrotums“, „Untersuchungen über die Schilddrüse“ sowie „Beiträge zur Kenntniss der Angiome“
In den Jahren 1894/95 erhielt er ein weiteres Mal supplierend die Leitung der Chirurgischen Klinik an der Deutschen Universität in Prag übertragen.[4] Darüber hinaus war er seit 1890 auch als Operateur am Krankenhaus des Prager Handelsgremiums und am Josefstädter Krankenhaus in Prag tätig. 1913 emeritierte er und trat in den Ruhestand.
Weil verstarb am 21. Oktober 1922 in Prag.[5]
Quellen:
UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 177-294, Weil Karl (Rigorosum Datum 1866).
UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 170-294r, Weil Karl (Rigorosum Datum 1868).
UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 182-169, Weil Karl (Promotion Datum 17.5.1867).
Handbuch österreichischer Autorinnen und Autoren jüdischer Herkunft 18. bis 20. Jahrhundert. (Hg. Österreichischen Nationalbibliothek), München 2002.
Literatur:
[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]
[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]
[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]
[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]
[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]
[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]
[1] Allgemeine Wiener medizinische Zeitung, 8.4.1873, S. 227.
[2] Zeitschrift der k.k. Gesellschaft der Ärzte zu Wien, 1. Band, 1873, S. 18-29
[3] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 12, 1879, Sp. 328.
[4] Internationale klinische Rundschau, Nr. 44, 1894, Sp. 1600.
[5] Prager Tagblatt, 22.10.1922, S. 6.
Normdaten (Person): Weil, Carl: BBL: 45864 ; GND: 1353630609;
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BBL: 45864 (17.01.2025)
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Letzte Aktualisierung: 17.01.2025