Itzkowitz, Leopold – Kinderarzt
Autor: Dr. Walter Mentzel
Published online: 30.04.2024
Keywords: Kinderarzt, Wiener Allgemeine Poliklinik, Medizingeschichte, Wien
Leopold Kohn-Itzkowitz wurde als Sohn von Adolf Itzkowitz und Minna, geborene Preuss, am 21. September 1867 in Komorowice in Österreichisch-Schlesien (heute: Komorowice, Stadtteil von Bielsko-Biała/Polen) geboren. Er war seit 1909 mit Erna Emilie Rund (*6.11.1885-1964 New York) verheiratet und hatte mit ihr den Sohn Hans Adolf (*11.3.1909 Wien).
Nachdem Itzkowitz das Staatsgymnasium in Bielitz absolviert hatte,[1] begann er im Wintersemester 1890/91 an der Universität Wien mit dem Studium der Medizin und promovierte am 4. März 1897. Anfang 1898 kehrte er zunächst nach Bielitz in Schlesien zurück,[2] kam Ende des Jahres nach Wien zurück und eröffnete eine Arztpraxis in Wien 9, Mariannengasse 29,[3] und danach in Wien 8, Josefstädterstraße 67.
Wiener Allgemeine Poliklinik – Abteilung für Kinderkrankheiten
Seit spätestens 1904 arbeitete er an der Abteilung für Kinderkrankheiten bei Professor Alois Monti (1839-1909) an der Wiener Allgemeinen Poliklinik. Hier publizierte er 1904 „Versuche mit Vaporin bei Pertussis: aus der Abteilung für Kinderkrankheiten des Prof. Monti an der Wiener allgem. Poliklinik.“ Im selben Jahr erschien von ihm der Aufsatz „Über Verwendung des Alboferin in der Kinderpraxis“.[4]
Im Verlag Brunnen-Direktion Rohitsch-Sauerbrunn (heute: Rogaška Slatina/Slowenien) publizierte er weiters die Arbeit „Indikationen und Diätetik der Mineralwasserkuren mit Rohitscher „Styriaquelle„.
Am Ersten Weltkrieg nahm er als Assistent des Verwundeten-Spitals „Leopoldineum“ in Wien 8 teil und erhielt 1915 das Ehrenzeichen zweiter Klasse vom Roten Kreuz mit der Kriegsdekoration verliehen.[5]
Vor und nach dem Ersten Weltkrieg gehörte er dem Präsidium des Vereins „Gute Herzen – Verein zur Schaffung von Wohlfahrtseinrichtungen für arme Schulkinder ohne Unterschied der Konfession“ am Franzensring 18 in Wien 1 an, wo er die Kinder in den vom Verein organisierten Ferienkolonien ärztlich betreute,[6] darunter im vereinseigenen Kinderheim in Neulengbach.
Er war Mitglied des Klub der Wiener Kinderärzte.[7] 1911 trat er der Freimaurerloge Eintracht der B’nai Brith bei. 1923 engagierte er sich für die Errichtung des jüdischen medizinischen Privat-Sanatoriums am Karmelberg in Haifa.[8] Weiters war er als Theaterarzt an der Residenzbühne in Wien 1, Rotenturmstraße 20, tätig.
Leopold Itzkowitz verstarb am 6. Dezember 1927 in Wien.
Neue Freie Presse, 7.12.1927, S. 16.
Quellen:
UAW, Med. Fakultät, Nationalien/Studienkataloge, Sign. 134-0390, Itzkowitz Leopold (Nationalien Datum: 1890/01).
UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 195-161b, Itzkowitz Leopold (Rigorosum Datum: 11.3.1897).
UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 188-795, Itzkowitz Leopold (Promotion Datum: 24.3.1897).
Friedhofsdatenbank der IKG Wien: Itzkowitz Leopold.
New York, Southern District, U.S District Court Naturalization Records, 1824-1946, Petitions for naturalization and petition evidence 1945 box 1027, no. 516051-516256; NARA microfilm publication M1972, Southern District of New York Petitions for Naturalization, 1897-1944. Records of District Courts of the United States, 1685-2009, RG 21. National Archives at New York, Itzkowitz Erna.
New York, New York Passenger and Crew Lists, 1909, 1925-1957, 6291-vol. 13544-13545, Mar 2, 1939; NARA microfilm publication T715 (Washington, D.C.: National Archives and Records Administration, n.d.), Itzkowitz Hans und HIlde.
Literatur:
[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]
[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]
Referenzen:
[1] Jahresbericht des k.k. Staatsgymnasiums zu Bielitz, Wien 1901, S. 23.
[2] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 33, 1898, Sp. 1622.
[3] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 45, 1898, Sp. 2148.
[4] Allgemeine Wiener medizinische Zeitung, 14.6.1904, S. 269.
[5] Wiener Zeitung, 3.11.1915, S. 3.
[6] Adolph Lehmann’s allgemeiner Wohnungs-Anzeiger nebst Handels- u. Gewerbe-Adressbuch für d. k.k. Reichshaupt- u. Residenzstadt, Wien 1904, S. 213.
[7] Wiener klinische Rundschau, Nr. 50, 1908, S. 801.
[8] Wiener Morgenzeitung, 9.4.1923, S. 2.
Normdaten (Person): Itzkowitz, Leopold: BBL: 43817; GND: 1327832828;
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Letzte Aktualisierung: 20240430