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Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [1]: Die private Ärztebibliothek der Familie Lederer

Die private Ärztebibliothek der Familie Lederer

Text: Dr. Walter Mentzel

Die Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin der Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien besitzt eine mehrere hundert Bücher umfassende Bibliothek aus der Provenienz der Wiener Ärztefamilie Lederer. Diese medizinische Bibliothek wurde vom Kinder- und Frauenarzt Thomas Lederer jun. (1791-1874) Anfang des 19. Jahrhunderts aufgebaut und von seinem Sohn, dem Homöopathen, Magister der Geburtenhilfe und praktischen Arzt Camill (Kamillo) Lederer (1830-1912) übernommen und bis zu seinem Tode im Jahr 1912 erweitert. Die ältesten Werke stammen aus der Mitte des 18. Jahrhunderts. Die Bibliothek stellt eine der größten und ältesten zusammenhängenden privaten Wiener Ärztebibliotheken dar.

Die Bücher wurden von Camill Lederer einheitlich gebunden und enthalten in den meisten Fällen den Exlibris-Stempel: „Camill Lederer Marxergasse 15“, wo Lederer in Wien 3 bis 1889 wohnhaft war. Andere Exemplare besitzen den Stempel mit seiner letzten Wohnadresse: „Wien III, Ungargasse 58“. Die Bibliothek kam durch die Verlassenschaftsabhandlung nach Camill Lederer beim Landesgericht Landstraße in Wien an die Erben aus der Familie Lederer und in den 1960er Jahren durch eine Schenkung der Familie Maresch-Heissenberger an die Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin.

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Abbildung: Stempel Camill Lederer

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Bio-bibliografisches Lexikon/Liste aller Beiträge der VS-Blog-Serie: Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien

Bitte zitieren als VAN SWIETEN BLOG der Universitätsbibliothek der MedUni Wien, BBL: 38481 (13.10.2016); Letzte Aktualisierung: 2022 01 26
Online unter der URL: https://ub-blog.meduniwien.ac.at/blog/?p=26481

Dr. Werner HORVATH – Die Altäre der anderen Art

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Liebe LeserInnen unseres Van Swieten-Blogs!
Wir freuen uns sehr , Ihnen die neuen Werke
des sehr geschätzten Künstlers,
Dr. Werner Horvath, in unserer Rubrik
„ÄrztInnen & KünstlerInnen“ präsentieren zu dürfen:

Die Altäre der anderen Art

Der ehemalige Radiologe, der im Alter von 50 Jahren aus Liebe zur Kunst seinen Beruf an den Nagel hängte, hat seinen Zyklus mit dreiteiligen klappbaren Ölmalereien auf Holz vorläufig abgeschlossen. „Altäre“ wurden diese Triptychen schon bald von den Betrachtern genannt, insbesonders auf der Insel Kreta, wo ein Teil davon entstanden ist.

„Die von Horvath porträtierten Figuren sind Idole – Kultobjekte, wenn auch keine religiösen, aber, das schon, zu einer bestimmten Zeit von bestimmten Bevölkerungsteilen brennend verehrten Figuren“, schreibt der Neurochirurg, Künstler und Kunstkritiker Heber Ferraz-Leite in seinem Artikel „Politische und gesellschaftliche Ikonen in der Malerei von Horvath“ im Buch „Mao, Marx und Marilyn“, das im Jahr 2001 im Selva-Verlag erschienen ist. Der nach seinem Entstehungsort auf Kreta benannte „Kastellos-Altar“ ist ein Beispiel dafür:

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Das Kultmagazin „Musikexpress“ glaubt auch den Grund dafür zu kennen, illustriert den Artikel „Ruhe in Frieden?“ mit diesem Bild und setzt darunter: „Dass Jim Morrison, der Sänger der Doors, seit seinem Tod am 3.Juli 1971 von vielen Fans und Esoterikern wie ein Gott verehrt wird, inspirierte den Künstler Werner Horvath zu diesem Altarbild“. Wie dem auch sei, die Reihe lässt sich fortsetzen, etwa mit dem mehr als 2,5 m breiten „John Lennon – Friedensaltar“:

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„Durch die Auswahl einer Polit- oder Gesellschaftsikone kann der Künstler auch die Wirkung jener Werte, welche die dargestellte Person repräsentiert, in seiner Arbeit verwenden. Das ist für Horvath der erste Schritt, über das Bild Einfluss auf den Betrachter zu nehmen“, analysiert Ferraz-Leite dazu. Manchmal geschieht dies auch nicht ohne Ironie, wie im Bild „Der Tod und das Mädchen“:

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Weder war Marilyn Monroe zum Zeitpunkt ihres Todes ein „Mädchen“ im engeren Sinn, und die zweifache Mutter Prinzessin Diana schon gar nicht. Dennoch bleiben beide durch ihr frühes Hinscheiden in unseren Gedanken für immer jung. Horvath ist so „dem Zeitgeist auf der Spur“, wie das Wiener Bezirksblatt in einem Bericht über seine Ausstellung „Kampf der Kulturen“ titelt. Auch im jüngsten Werk der Reihe, dem sog. „Arnold Schwarzenegger – Altar“ ist dies so:

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Die Tageszeitung „Heute“ schreibt in einem Artikel mit dem Titel „Himmel, Hölle und Morrison“ über den Künstler: „Ausgehend von surrealen Traumwelten verewigt er Ikonen aus Politik, Religion und Musik und verleiht ihnen durch die Verwendung von Symbolen einen aktuellen Charakter“. Das vorliegende Werk ist ein typisches Beispiel dafür. Und Dieter Schrage, bis Ende 2000 Kurator am Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig und Lektor u.a. an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien, fügt in seinem Artikel „Eine beeindruckende Ikonostase unserer Zeit: Die Bilderwelt von Werner Horvath“ im oben schon erwähnten Buch hinzu: „Es ist zu hoffen, dass Horvaths großes Porträtmosaik – in dieser oder in einer noch ausgeweiteten Form – einmal als Ikonostase unserer Zeit ausgestellt und einem breiten Publikumskreis zugänglich gemacht wird.“ Doch bis es vielleicht einmal so weit ist, müssen wir uns wohl mit der Betrachtung seiner Werke im Internet begnügen, zum Beispiel auf http://horvath.tk/.

Weitere Beiträge:
Dr .med. univ. Gerhard K I T Z L E R – der “literarische Expressionist”
ITA ESTE CLARA – So sei es clar
Für Dr. Horvaths Malerei typisch sind das Zusammenspiel der Portrait-Umrisslinien und die aus “isodensen Flächen” zusammengesetzten Binnenstrukturen…
Dr. Hans WANK: Gemälde & Zeichnungen
Dr. Monika Lederbauer: „Die Kunst ist ein großes Abenteuer…“
MR Dr. Peter PROCHASKA – ein österreichischer Spätexpressionist
Dr. Uta Maria Langer: Körperlandschaft – Landschaftskörper
Univ. Prof. Dr. Gertrud Keck: „Der Weg ist das Ziel!“
Dr. Werner Horvath: Bilder – Figuren – Porträts

MR Dr. Peter PROCHASKA – ein österreichischer Spätexpressionist

Die zur Zeit in der Galerie im AKH stattfindende Ausstellung „Malerei und Grafik“ von MR Dr. Peter PROCHASKA wurde bis 02.05.08 verlängert!

Liebe LeserInnen unseres

Van Swieten-Blog Logo Margrit Hartls!

Wir freuen uns, Ihnen als nächsten Arzt und Künstler,
MR Dr. Peter PROCHASKA vorstellen zu dürfen:

Prohaska

PETER PROCHASKA,

geboren 1930 in Brünn,

Medizinstudium in Wien -( Facharzt für Gynäkologie)-

und gleichzeitig externer Schüler der Graphischen Lehr – und Versuchsanstalt Wien

in den Fächern Kupferstich (Hans Ranzoni d.J.) und Lithographie (Josef Qittan).

Erster Malunterricht 1947 bei Karl Hoffmann, später bei Matejka – Felden und Wilhelm Kaufmann und vor allem im Abendakt an der Akademie bei Herbert Boeckl.

Expressionistische Malweise in Tempera, Öl und Acryl, vorwiegend figurale Darstellungen, Akte und Landschaften. Charakteristisch ist ein oft durchscheinendes graphisches Strukturieren des Bildes aus der Tiefe heraus. Ebenso ein reichhaltiges Oeuvre von Radierungen, z.B. 1999 die Aquatintaserie „Apokalyptische Symphonie“.

„Peter PROCHASKA, ein österreichischer Spätexpressionist,(der) eine eigenständige, an Beharrung und Tradition orientierte Qualität in die Szene malender Ärzte und Ärztinnen einbringt.“ (zit. Dr. Dieter Schrage: Peter Prochaska: Malende Ärzte Österreichs).

Peter PROCHASKA, erste Einzelausstellung 1958 in der Kleinen Galerie Neudeggergasse,Wien.

Seit 1980 repräsentiert durch United Art Gallery 1020 Wien, Leopoldgasse 9. (Katalog „Peter PROCHASKA 1995“).
http://www.aerztekunstverein.at/peter.prochaska
Prochaska
Prochaska
Prochaska

Weitere Beiträge:

Dr. Uta Maria Langer: Körperlandschaft – Landschaftskörper

Dr. Werner Horvath: Bilder – Figuren – Porträts


Gast-Contributor: Dr. Piero Lercher