Schlagwort-Archive: Leopold Freund

Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [62]: Emanuel Berghoff – Medizinhistoriker, Widerstandskämpfer und Herausgeber der Festschrift zum 80. Geburtstag von Max Neuburger im Jahr 1948 – Teil 2

Emanuel Berghoff – Medizinhistoriker, Widerstandskämpfer und Herausgeber der Festschrift zum 80. Geburtstag von Max Neuburger im Jahr 1948 – Teil 2

Text: Dr. Walter Mentzel

Im Jahr 1948 erschien aus Anlass des 80. Geburtstages des österreichischen Medizinhistorikers und Gründers des Institutes für Geschichte der Medizin am Standort des Josephinum in Wien, Max Neuburger (1868-1955), eine von seinem langjährigen „Schüler“ und Mitarbeiter, Emanuel Berghoff (1896-1974), herausgegebene Festschrift unter dem Titel:

Festschrift zum 80. Geburtstag von Max Neuburger. Mit 91 internationalen medicohistorischen Beiträgen. (= Wiener Beiträge zur Geschichte der Medizin/2). Hrsg.: Emanuel Berghoff. Wien: Verlag Wilhelm Maudrich 1948.

Umschlag: Festschrift zum 80. Geburtstag Max Neuburgers. Wien: 1948.

Titelblatt: Festschrift zum 80. Geburtstag Max Neuburgers. Wien: 1948.

Diese Festschrift hatte zum Zeitpunkt ihres Erscheinens eine mehr als zehnjährige Geschichte hinter sich. Berghoff, der schon die Arbeiten an der 1928 zum 60. Geburtstag Neuburgers herausgegebenen Festschrift übernommen hatte,[1] übernahm auch für die 1938 als Sammelband konzipierte Publikation zu dessen 70. Geburtstag die Redaktion. Zur gleichen Zeit schrieb Berghoff an einer ebenso für das Jahr 1938 geplanten Biografie über das Leben und wissenschaftliche Wirken Max Neuburgers, die wie die Festschrift erst zehn Jahre später 1948 publiziert werden konnte.

Berghoff, Emanuel: Max Neuburger. Werden und Wirken eines österreichischen Gelehrten. Mit einem Vorwort von Dr. Henry E. Sigerist. (= Wiener Beiträge zur Geschichte der Medizin/III). Hrsg.: Emanuel Berghoff. Wien: Verlag Wilhelm Maudrich 1948.

Titelblatt: Berghoff: Max Neuburger. […] Wien: 1948.

Da nach dem „Anschluss“ im März 1938 sowohl Max Neuburger als auch Emanuel Berghoff von der NS-Verfolgung betroffen waren – Berghoff wurde aus „politischen und rassischen“ Gründen verfolgt – konnte die Drucklegung der Festschrift nicht wie geplant verwirklicht werden. Die bis März 1938 eingelangten Manuskripte der Autoren der Festschrift gelangten zunächst bedingt durch die Flucht von Berghoff nach Jugoslawien, wo er im Rahmen des im September 1938 stattgefundenen 11. Internationalen Kongresses für Geschichte der Medizin in Dubrovnik die Drucklegung der Festschrift zu bewerkstelligen versuchte, davon jedoch wegen der „dort schon unsicher gewordenen politischen Verhältnisse“ wieder Abstand nehmen musste. Nachdem sich Berghoff nach dem Überfall der deutschen Wehrmacht auf Jugoslawien der Widerstandsbewegung von Josip Broz Tito (1892-1980) angeschlossen hatte und er nach seiner Festnahme in das KZ Groß Rosen deportiert worden war, lag das weitere Schicksal der Manuskripte in den Händen seiner Ehefrau Anna Maria Berghoff (1907-1989), die laut der von Berghoff nach 1945 getroffenen Darstellung die Manuskripte in Sicherheit bringen konnte.[2] Nach der Rückkehr von Berghoff nach Wien im Sommer 1945 standen sie so wieder für eine Drucklegung zur Verfügung.

Von den 91 österreichischen vor allem aber internationalen Autoren, die am Sammelband mitwirkten, hatten 20 ihre Manuskripte für die für Publikation bis zum Jahresbeginn 1938 abgegeben. Ihre nunmehr 1948 publizierten Aufsätze sind am Beginn der Texte in Fußnoten mit dem Hinweis „1938 als Manuskript eingelangt“ versehen.

Aus: Festschrift zum 80. Geburtstag von Max Neuburger. Mit 91 internationalen medicohistorischen Beiträgen. (= Wiener Beiträge zur Geschichte der Medizin/2). Hrsg.: Emanuel Berghoff. Wien: Verlag Wilhelm Maudrich 1948.

Einige dieser Autoren waren bei Erscheinen der Festschrift im Jahr 1948 bereits verstorben, andere waren zu dieser Zeit im Exil. Max Neuburger, dem die Festschrift galt, lebte zum Zeitpunkt der Erscheinung des Sammelbandes 1948 nach seiner Emigration in London bei seinem Sohn in Buffalo/USA. Er kehrte erst 1952 nach Wien zurück. Die Festschrift lässt sich damit als Dokument jener nach dem März 1938 an der Medizinischen Fakultät durch das NS-Regime stattgefundenen Verfolgungen aber auch als Mahnmal der Verfolgungsgeschichte jüdischer Mediziner in Europa von 1933 bis 1945 lesen.

Zu den mit dem Vermerk „1938 als Manuskript eingelangt“ versehenen Autoren zählt zunächst der Beitrag des Herausgebers Emanuel Berghoff selbst, der mit einem Aufsatz über „Die Ausbildung zum ärztlichen Beruf im Wandel der Zeit“ im Band vertreten ist.

Ein Artikel mit dem Titel „Zur Wohnungsfrage im Alten Wien“ stammt vom Dozenten für Innere Medizin an der Medizinischen Fakultät und Chefarzt der Tuberkulosefürsorge der Stadt Wien, Alfred Götzl (1873-1946).

Ein weiterer bereits 1938 abgegebener Beitrag stammte von dem deutschen Pathologen und Medizinhistoriker Edgar Goldschmid (1881-1957), der 1933 aufgrund seiner jüdischen Herkunft vor den Nationalsozialisten in die Schweiz flüchtete und als Medizinhistoriker an der Universität Lausanne unterrichtete. Er ist mit einem 1938 abgegebenen Beitrag „Handzeichnungen chirurgischer Erkrankungen von J. E. Klemm (1817-1822)“ vertreten.

Ein Aufsatz über „Medizinisches aus einer alten Chronik“ trug der polnische Gynäkologe Jan Lachs (1869-1954) bei, der nach dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht in Polen wegen seiner jüdischen Herkunft der Verfolgung ausgesetzt war. Lachs überlebte den Holocaust als Arzt und Leiter der Gynäkologie- und Geburtshilfeabteilung des israelitischen Krankenhauses in Krakau und nach der Liquidierung des Krakauer Ghettos in einem Versteck. 1947 habilitierte er sich im Fach Geschichte der Medizin und der Pharmazie.

Vom Professor für Kinderheilkunde Ernst Mayerhofer (1877-1957), der seit 1923 in Zagreb arbeitete, stammt der 1938 abgegebene Aufsatz „Paediatrie und Volksmedizin (mit besonderer Berücksichtigung der Südslawen)“. Der Aufsatz enthält die Anmerkung: „Zagreb, Juni 1938; damals wegen der Zustände im Okkupationsbereich nicht zum Drucke gelangt: Der Autor“.

Ein Aufsatz „Über eine arabische Krankenhauspharmakopöe aus Kairo (um 1200 N. Chr.)“ kam vom deutsch-ägyptischen Augenarzt und Medizinhistoriker Max Meyerhof (1874-1945). Meyerhof, der jüdischer Abstammung war, wurde in Hildesheim geboren, studierte in Heidelberg, Freiburg, Berlin und Straßburg Medizin, arbeitete ab 1898 an verschiedenen Augenkliniken in Deutschland und eröffnete 1902 in Hannover eine eigene Praxis. Bereits 1903 emigrierte er nach Ägypten und eröffnete in Kairo eine Augenarztpraxis für Verarmte. Er gehörte ab 1913 zu den Mitherausgebern der „Revue médical d’Égypte“. Ab den 1920er Jahren widmete er sich auch orientalistischen, philologischen und medizinhistorischen Studien und war Übersetzer arabischer medizinischer Text-Überlieferungen. 1932 erhielt er das Angebot den Lehrstuhl für Medizingeschichte an der Universität Leipzig zu übernehmen, das er aufgrund des anwachsenden Antisemitismus und dem Aufstieg der Nationalsozialisten ablehnte. Er gab seine deutsche Staatsbürgerschaft auf, nahm 1936 die ägyptische Staatsbürgerschaft an und engagierte sich in einem jüdischen Hilfswerk für die aus Europa geflüchteten Juden. Am 20. April 1945 starb Meyerhof in Kairo, wo er auf dem jüdischen Friedhof beerdigt wurde.

Beiträge von zwei wegen ihrer jüdischen Herkunft verfolgten Mitgliedern der Wiener Medizinischen Fakultät stammen vom Radiologen und Röntgenologen, Prof. Leopold Freund (1868-1943), der 1943 im Exil in Brüssel unter ungeklärten Umständen verstarb. Sein 1938 abgegebener Aufsatz lautete: „Ein Beitrag zur Geschichte der Entstehung der Röntgentherapie“. Der zweite Aufsatz stammt vom Laryngologen Prof. Emil Fröschels (1884-1972) der den Titel „Ein Versuch, von der Medizin aus die Entstehung und Bedeutung einer Hyroglyphe zu erklären“ trägt. Fröschels flüchtete 1939 in die USA, wo er seine wissenschaftliche Karriere zunächst als Research Professor an der Washington Universität, danach als Direktor der Speech and Voice Clinic des Mount Sinai Hospitals in New York und an der Speech and Voice Clinic am Beth David Hospital in New York fortsetzte.

Weitere 1938 eingebrachte Aufsätze kamen vom französischen Bibliothekar, Medizinhistoriker und Mediziner Ernest Wickersheimer (1880-1965), von dem in Chicago wirkenden Kinderarzt, Isaac Abt (1867-1955), vom in Deutschland geborenen US-Bakteriologen Charles Frederick Bolduan (1873-1950), vom US-Neurologen Robert Foster Kennedy (1884-1952) und vom britischen Medizinhistoriker und Präsidenten der History of Medicine Society und der Royal Society of Medicin, D’Arcy Power (1855-1941). Aus Rumänien kamen 1938 Beiträge von Constantin Ion Parhon (1874-1969), George Zaharia Petrescu (1874–1954) und Hector Sarafidi/Έκτωρ Σαραφίδης (1872-1950), sowie aus Polen ein Aufsatz vom Gründer des Institutes für Geschichte der Medizin und Philosophie an der Jagiellonen-Universität in Krakau, Władysław Szumowski (1875-1954). Ein weiterer 1938 abgelieferter Beitrag stammt von dem mit dem italienischen Faschismus sympathisierenden und involvierten italienischen Medizinhistoriker Davide Giordano (1864-1954).

Quellen:

Archiv der Universität Wien, Dekanat der Medizinischen Fakultät, Zl. 41/1945-1946 Institut für Geschichte der Medizin

Wiener Stadt- und Landesarchiv:

WStLA, Selbstverwaltungskörper, Ärztekammer Wien, Personalakt Ärztekammer Wien 2.10.1. A1 Berghoff Emanuel Personalakt Ärztekammer.

WStLA, M.Abt. 119, Gelöschte Vereine, Akt 1.3.2.119.A32. Zl. 8.857/1931 Akademische freie Vereinigung für medizinische Geistesgeschichte.

Literaturliste:

Internationale Beiträge zur Geschichte der Medizin. Max Neuburger. Festschrift zur Feier seines 60. Geburtstages am 8. Dezember 1928 gewidmet von Freunden, Kollegen und Schülern. Wien: Verlag des Fest-Komitees 1928.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 6043]

Berghoff, Emanuel: Max Neuburger. Werden und Wirken eines österreichischen Gelehrten. Mit einem Vorwort von Dr. Henry E. Sigerist. (= Wiener Beiträge zur Geschichte der Medizin/III). Hrsg.: Emanuel Berghoff. Wien: Verlag Wilhelm Maudrich 1948.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: K-16771/3]

Festschrift zum 80. Geburtstag von Max Neuburger. Mit 91 internationalen medicohistorischen Beiträgen. (= Wiener Beiträge zur Geschichte der Medizin/2). Hrsg.: Emanuel Berghoff. Wien: Verlag Wilhelm Maudrich 1948.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 69889]

Keywords:

1938, 1945, Alfred Götzl, Charles Frederick Bolduan, Constantin Ion Parhon, D’Arcy Power, Davide Giordano, Edgar Goldschmid, Έκτωρ Σαραφίδης, Emanuel Berghoff, Emil Fröschels, Ernest Wickersheimer, Ernst Mayerhofer, Festschrift, Hector Sarafidi, Institut für Geschichte der Medizin, Isaac Abt, Jan Lachs, Josephinum, Josip Broz Tito, Konzentrationslager, KZ Groß Rosen, Leopold Freund, Max Meyerhof, Max Neuburger, Medizinhistoriker, Nationalsozialismus, Robert Foster Kennedy, Vertriebene, Widerstand, Władysław Szumowski, Arzt, Wien, Medizingeschichte

[1] Festschrift zur Feier seines 60. Geburtstages am 8. Dezember 1928. Max Neuburger gewidmet von Freunden, Kollegen und Schülern. (= Internationale Beiträge zur Geschichte der Medizin). Wien: Verlag des Fest-Komitees 1928.

[2] Berghoff, Emanuel: Max Neuburger. Werden und Wirken eines österreichischen Gelehrten. Mit einem Vorwort von Dr. Henry E. Sigerist. (= Wiener Beiträge zur Geschichte der Medizin/III). Hrsg.: Emanuel Berghoff. Wien: Verlag Wilhelm Maudrich 1948. S. Vorwort.

Normdaten (Person) Berghoff, Emanuel: BBL: 30184;  30149; GND: 1055154361

Bio-bibliografisches Lexikon (BBL)/Liste aller Beiträge der VS-Blog-Serie: Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien

Bitte zitieren als VAN SWIETEN BLOG der Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien, BBL: 30184 (26.04.2018); Letzte Aktualisierung: 2022 08 24
Online unter der URL: https://ub-blog.meduniwien.ac.at/blog/?p=30184

Van Swieten Blog Logo Margrit Hartl

Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [50]: Freund, Leopold: Grundriss der gesammten Radiotherapie für praktische Ärzte. 1903

Freund, Leopold: Grundriss der gesammten Radiotherapie für praktische Ärzte. Mit 110 Abbildungen und 1 Tafel. Berlin und Wien: Urban & Schwarzenberg 1903.

Text: Harald Albrecht, BA

Abb. 1    Leopold Freund. Bildersammlung Josephinum, Medizinische Universität Wien, MUW-FO-IR-001678-0005

Leopold Freund (*05.04.1868 Miscovice/heute: Tschechische Republik, gest. 07.01.1943 Brüssel) war ein österreichischer Radiologe jüdischer Herkunft und gilt als Begründer der Röntgentherapie. Nach dem Besuch einer Realschule in Budweis/České Budějovice und eines Gymnasiums in Wien begann er mit dem Studium der Medizin an der Medizinischen Fakultät der Universität Wien, das er am 23.02.1895 mit seiner Promotion abschloss. Danach war er im Allgemeinen Krankenhaus und in der Wiener Poliklinik tätig, seine Hauptarbeitsgebiete waren die Dermatologie an der Klinik für Syphilidologie und Dermatologie und die Kinderheilkunde. Mit der Entdeckung der Röntgenstrahlen durch Wilhelm Conrad Röntgen (1845-1923) im Jahr 1895 sowie im folgenden Jahr der Entdeckung der Radioaktivität durch Antoine Henri Becquerel (1852-1908) und der erstmaligen Anwendung beim Patienten durch Leopold Freund in Wien wurde die Basis für die Strahlentherapie geschaffen. „Leopold Freund war 1896 durch eine Zeitungsnotiz auf die biologische Wirkung der Röntgenstrahlen aufmerksam geworden. In der Sitzung der Gesellschaft der Ärzte am 15. Jänner 1897 konnte er sie an dem später so berühmt gewordenen Fall eines achtjährigen Mädchens mit Tierfellnaevus erweisen.“[1] Leopold Freund verwendete als erster zielbewusst und konsequent die biologischen Wirkungen der Röntgenstrahlen für therapeutische Zwecke, zunächst bei Hauterkrankungen und später auch bei tiefer gelegenen Organen.

Abb. 2    Titelblatt: Freund: Grundriss der gesammten Radiotherapie […]. Berlin und Wien: 1903.

Leopold Freund war von 1899-1913 Assistent und von 1913-1920 Laboratoriumsleiter der Wiener Klinik für Haut- und Geschlechtskrankheiten. 1904 habilitierte er sich mit einer Arbeit über medizinische Radiologie. 1914 wurde er zum ao. Professor ernannt, 1935 Ehrenmitglied der österreichischen Röntgengesellschaft und 1937 wurde ihm der Titel eines Hofrates verliehen. Nach dem „Anschluss“ im März 1938 wurde ihm im Mai 1938 die Venia Legendi entzogen. Freund floh gemeinsam mit seiner Frau Stefanie nach Belgien, wo er sich auf Einladung der belgischen Regierung in Brüssel niederließ. Hedy Freund-Eibuschutz, Leopold Freunds Nichte berichtet in ihren Erinnerungen an ihren Onkel: „Als Hitler 1938 nach Österreich kam, konnte es der von vielen österreichischen und ausländischen Universitäten geehrte ,Herr Hofrat‘ nicht fassen, dass auch für ihn eine Welt zum Einsturz gekommen war. Als er von der Gestapo inhaftiert wurde und sich dagegen mit den Worten: ,Ich bin doch der Begründer der Röntgentherapie!‘ wehrte, antwortete man ihm: ,A so a jüdische Wissenschaft interessiert uns nicht.‘“[2] Siehe dazu auch die Sonderblog-Serie „Vertrieben 1938“ auf der Homepage der Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien: https://ub-blog.meduniwien.ac.at/blog/?p=620

Abb. 3    Widmung Leopold Freund an Gustav Riehl

Leopold Freund publizierte über 250 wissenschaftliche Beiträge, davon überwiegend Artikel zur therapeutischen Anwendung der Röntgenstrahlen, aber auch zur Röntgendiagnostik.

Sein 1903 erschienener „Grundriss der gesammten Radiotherapie für praktische Ärzte“ ist das erste ausschließlich der Strahlentherapie gewidmete Lehrbuch der Welt. Das in der Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin vorhandene Exemplar der Erstausgabe enthält eine handschriftliche Widmung Leopold Freunds an seinen Kollegen, den Dermatologen Gustav Riehl (1855-1943): „Herrn Professor Dr. G. Riehl in ausgezeichneter Hochachtung überreicht vom Verfasser“. Das Buch kam als Geschenk von Riehls Sohn, Gustav Riehl jun. (1894-1981) – ebenfalls Professor für Dermatologie – im Juli 1974 in den Bestand der Bibliothek.

Quellen:

Freund Leopold. In: Biographisches Lexikon der hervorragenden Ärzte der letzten fünfzig Jahre. Bände III-IV: Nachträge und Ergänzungen. Dritter Band Aba-Kom. Hildesheim, Zürich und New York: Georg Olms Verlag 2002. S. 453.

Freund, Leopold, Radiologe. In: Biographische Enzyklopädie deutschsprachiger Mediziner. 1 A-Q. München: K.G. Saur 2002. S.192.

Kaiser, Ernst: Wiens große Röntgenologen L. Freund, R. Kienböck, G. Holzknecht. In: Kunst des Heilens. Aus der Geschichte der Medizin und Pharmazie. Niederösterreichische Landesausstellung 1991. Katalog des NÖ Landesmuseums. (Neue Folge 276) 1991. S. 813-816.

Freund-Eibuschutz, Hedy: Erinnerungen an den Begründer der Röntgentherapie. Prof. Dr. Leopold Freund zum 100. Geburtstag. In: Aufbau. (5. April) 1968. S. 20.

Lesky, Erna: Die Wiener medizinische Schule im 19. Jahrhundert. Graz und Köln: Verlag Hermann Böhlaus Nachf. 1965.

Freund Leopold, Röntgenologe. In: Österreichisches biographisches Lexikon. I. Band (A-Glä). Hrsg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Graz und Köln: Verlag Hermann Böhlaus Nachf. 1957. S.359.

[1] Lesky, Erna: Die Wiener medizinische Schule im 19. Jahrhundert. Graz und Köln: Verlag Hermann Böhlaus Nachf. 1965. S. 343.

[2] Freund-Eibuschutz, Hedy: Erinnerungen an den Begründer der Röntgentherapie. Prof. Dr. Leopold Freund zum 100. Geburtstag. In: Aufbau. (5. April) 1968. S. 20.

 Alle Beiträge der VS-Blog-Serie: Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien–>

Van Swieten Blog: MMag. Margrit Hartl