Das Reservespital Nr. 2 in PARDUBITZ / PARDUBICE in Böhmen 1914 – 1918
Folge 8.5.1 – Ärztinnen und Ärzte
Die Ärzte im Kriegsspital/Reservespital Nr. 2 (1915-1918)
I/J – K
JIRANEK, Franz
Geboren 1886, war er heimatzuständig in Loukonos/Bezirk Neubydžow
https://de.wikipedia.org/wiki/Bezirk_Neubyd%C5%BEow.
Nach dem Studium der Medizin spezialisierte er sich auf das Fach Innere Medizin. Mit Kriegsbeginn meldete er sich zunächst zum Dienst in der Kranken- und Verwundetenstation Chrudim https://de.wikipedia.org/wiki/Chrudim, von wo er dann am 21. April 1915 in das Kriegsspital/Reservespital Nr. 2 in Pardubitz, in die 1. Abteilung/Sektion, versetzt wurde.
Nach Übernahme des Spitals in die Heeresverwaltung wurde er zum Frontdienst einberufen und Anfang November 1916 zur „Personalsammelstelle (ihnen oblag die Anweisung einzeln Reisender und kleiner Transporte, wie sie am raschesten ihre Bestimmungsstation erreichen konnten. Diese Einrichtung bestand hinter jeder Armee und war aus Geheimhaltungsgründen getroffen worden, damit nicht jedermann wisse, wo sich jede Truppeneinheit befand)“ Debrecen geschickt.
Im Jänner 1917 befand er sich bereits „im Felde.“
JIRASEK, Johann
Er wurde 1867 geboren und war heimatzuständig nach Humpoletz https://de.wikipedia.org/wiki/Humpolec.
Er studierte Medizin an der böhmischen Universität in Prag, wo er 1892 promovierte.
Nach einer Ausbildung in den Fächern Neurologie und Gynäkologie übernahm er eine Stelle als praktischer Arzt in Humpoletz.
Seit 18. März 1915 war er im Kriegsspital/Reservespital Nr. 2 in Pardubitz in der 1. Abteilung/Sektion tätig.
Seine Versetzung ins Epidemiespital Bršadin https://en.wikipedia.org/wiki/Br%C5%A1adin bei Vukovar im November 1916 fand nicht statt, da er sich seit 21. Oktober 1916 mit „Lungenentzündung und Muskelrheumatismus im Krankenstand des hiesigen Spitals“ befand.
JODAS, Peter
Er war vor dem Krieg in Dobrowitz https://de.wikipedia.org/wiki/Dobrovice
Fabriks- und Krankenkassenarzt.
Im Kriegsspital/Reservespital Nr. 2 in Pardubitz war er im Jahr 1918 in der 3. Abteilung/Sektion tätig.
KAPPER, Ignaz
Geboren 1865 war er heimatzuständig in CERNIKAU
https://de.wikipedia.org/wiki/%C4%8Cern%C3%ADkov.
Vor dem Krieg war er praktischer Arzt in Žižkov/Prag https://de.wikipedia.org/wiki/%C5%BDi%C5%BEkov.
Im Kriegsspital/Reservespital Nr. 2 in Pardubitz war er seit 5. Juni 1915 tätig.
Im Ärztestand des Spitals ist er 1918 nicht mehr verzeichnet.
1922 ordiniert er wieder in Prag.
KAPRALIK, Erich
1877 geboren war er heimatzuständig in Czernowitz/Bukowina.
Vor dem Krieg war er Bahnarzt (Oberarzt) der k. k. österreichischen Staatsbahnen.
Im Kriegsspital/Reservespital Nr. 2 in Pardubitz war er ab 5. Oktober 1915 als Chefarzt in der internen Abteilung tätig.
Zu ihm siehe auch:
- Mai 1904 Heilung der Tuberkulose mit eingeatmetem Tuberculin
(dazu siehe: Erich Kapralik und Hermann Schrötter: Erfahrungen über die Wirkung der Einführung von Tuberkulin im Wege des Respirations-Apparates IN: Wiener Klinische Wochenschrift 1904, Nr. 21-22)
Biographisches:
- Juli 1909: Auszeichnung für den Leiter des Spitals „beim großen Tunnel in Mallnitz (Tauerbahn)“
- April 1914 Schwerer Unfall
- Juli 1914 Danksagung
- Juli 1914 Verein der Bahnärzte in der Bukowina
KLABER, Maximilian
In Prag 1884 geboren übernahm er 1915 die Leitung einer Abteilung in der Beobachtungsstation Kolin
Seit Jänner 1917 war er im Kriegsspital/Reservespital Nr. 2 in Pardubitz tätig.
Er verstarb Ende Juli 1922 im 38. Lebensjahr in Prag.
KLEIN, Wilhelm
Geboren 1868 war er heimatzuständig nach Zvěstov (Kreis Beneschau https://de.wikipedia.org/wiki/Bene%C5%A1ov).
Nach seinem Medizinstudium eröffnete er eine Zahnarztpraxis in Prag.
Im Krieg war er tätig vom:
– 1. Juli 1915 bis 14. April 1916 als leitender Arzt des k. u. k. Reservespitals Nr. 1 in KOLIN
– seit 15. April 1916 im Kriegsspital/Reservespital Nr. 2 in Pardubitz – zuerst 2 Monate auf der 4. Abteilung/ Sektion (interne + neurologische Abteilung) und dann auf der 5. Abteilung/Sektion (chirurgische + interne Abteilung) bis Dezember 1917
1918 wurde er dem Militärkommando in Prag „zur Verfügung“ gestellt.
Er betätigte sich auch als „Schriftsteller“, wobei zwei im Prager Tagblatt 1914 bzw. 1915 erschienene Reportagen besonders lesenswert sind, und zwar über
Die Prager deutschen Kliniken:
Teil 1 vom 31. Mai 1914
http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=ptb&datum=19140531&seite=5&zoom=33
Teil 2 vom 7. Juni 1914
Teil 3 vom 11. Juni 1914
Teil 4 vom 14. Juni 1914
http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=ptb&datum=19140614&seite=5&zoom=31
Teil 5 vom 21. Juni 1914
http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=ptb&datum=19140621&seite=6&zoom=31
Teil 6 vom 28. Juni 1914
http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=ptb&datum=19140628&seite=6&zoom=31
Teil 7 vom 5. Juli 1914
Ankündigung vom 19. Juli 1914 Die Prager deutschen Kliniken
Die Verwundetenfürsorge in Prag
Teil 1 vom 15. November 1914
Teil 2 vom 22. November 1914
http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=ptb&datum=19141122&seite=7&zoom=33
Teil 3 vom 21. März 1915
Teil 4 vom 28. März 1915
Teil 5 vom 11. April 1915
Weitere interessante Artikel:
Juli 1912 Das Ende der Gifthütte
http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=ptb&datum=19120721&seite=2&zoom=33&query=%22w%2Bklein%22&ref=anno-search
März 1914 Das soziale Elend der Hebammen
http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=ptb&datum=19140329&query=%22w+klein%22&ref=anno-search&seite=4
Mai 1914 Das alte Josefstädter Krankenhaus
Mai 1914 Purkyne-Reliquien im deutschen physiologischen Institut
September 1914 Das Vereinsreservespital des Roten Kreuzes in der Marienanstalt
http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=ptb&datum=19140916&query=%22w+klein%22&ref=anno-search&seite=4
September 1914 Verlobung
Dezember 1914 Vermählung
April 1915 Die „Barmherzigen Brüder“ im Dienste des Roten Kreuzes
Dezember 1915 Ein neues, einfaches Verfahren zur genauen Bestimmung von Geschossen im Körper
April 1922 Von der deutschen Universität
http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=ptb&datum=19220416&query=%22w+klein%22&ref=anno-search&seite=5
Text: Reinhard Mundschütz