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NS-Verfolgung

Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [182]: Moriz Moses Laub – Em. Abteilungsassistent an der Krankenanstalt Rudolf-Stiftung, Präsident der Kassenärzte der kaufmännischen Angestellten, Vorstandsmitglied der Wiener Ärztekammer, NS-Verfolgter

Moriz Moses Laub – Em. Abteilungsassistent an der Krankenanstalt Rudolf-Stiftung, Präsident der Kassenärzte der kaufmännischen Angestellten, Vorstandsmitglied der Wiener Ärztekammer, NS-Verfolgter

Text: Dr. Walter Mentzel

Moriz Laub wurde am 19. Februar 1869 als Sohn von Jakob Laub (1841-1916) und Mariam Nussbeck in Sadagora in der Bukowina (heute: Sadhora/Ukraine) geboren. 1900 heiratete er die in Wien geborenen Bertha Marmorek (1876-?), mit der er gemeinsam die beiden Kinder Gertrud Renee (*7.6.1902) und Rudolf (1908-1999) hatte.

Laub studierte in Wien an der Universität Medizin, schloss das Studium im März 1893 mit der Promotion ab, und begann danach als praktischer Arzt und Vertragsarzt bei der Wiener Krankenkasse in Wien Landstraße seine berufliche Laufbahn. Daneben arbeitete er als Abteilungsassistent bis zu seiner Emeritierung an der k.k. Krankenanstalt Rudolf-Stiftung.

Neben seiner Vortragstätigkeit in wissenschaftlichen Vereinen, wie im Wissenschaftlichen Club,[1] in dem er sich vor dem Ersten Weltkrieg auch als Mitglied des Ausschusses engagierte,[2] hielt er Vorträge in der Gesellschaft der Ärzte in Wien, der er seit 1899 als Mitglied angehörte,[3] und der Gesellschaft für innere Medizin und Kinderheilkunde, in der er ebenfalls als Mitglied war. Weiters war er Mitglied der Ophthalmologischen Gesellschaft in Wien. Im Rahmen der „Volkstümlichen Vorträge“ des Wiener Volksbildungs-Vereines hielt er vor dem Ersten Weltkrieg populärwissenschaftlich aufbereitete Vorträge zu medizinischen Themen.[4] Vor allem aber war er als Referent in sozialdemokratischen und gewerkschaftlichen Organisationen aktiv.[5] Im Rahmen der Tuberkulosebekämpfung bot er 1911 kostenlos eine Tuberkulinbehandlung bei der Genossenschaft der Wäschewarenerzeuger, Sticker u.a. an.[6]

1915 publizierte er in den von Ludwig Teleky herausgegebenen Zeitschrift „Wiener Arbeiten aus dem Gebiet der Sozialen Medizin“ eine an der Tuberkulosefürsorgestelle der Gremialkrankenkasse der Wiener Kaufmannschaft durchgeführte Studie zu „Grundlagen und Ergebnisse ambulatorischer Tuberkulinbehandlung. Sie befindet sich an der Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin. Hier befinden sich auch in der Separata-Bibliothek vier Arbeiten und zwar „Grundlagen und Ergebnisse ambulatorischer Tuberkulinbehandlung“, aus dem Jahr 1906 die Studie „Über die Wirkung einiger dem Adrenalin verwandten Ketonbasen in der rhinologischen Praxis“, aus dem Jahr 1899 die an der II. medizinischen Abteilung der Rudolf-Stiftung erstellte Studie „Ein Fall von Pneumopericardium“, und die 1909 gemeinsam mit J. Novotny am staatlichen serotherapeutischen Institut in Wien entstandene Arbeit „Ueber komplementbindende Substanzen bei Tuberkulose“.

Laub war über viele Jahre in den Interessensvertretungen der Wiener Ärzteschaft und der Wiener Krankenkassen aktiv. 1904 und 1907 – noch als Kandidat der Freisinnigen Ärzteschaft – und 1911 kandidierte er bei den Ärztekammerwahlen in Wien. Im Jahr 1919 wurde er zum Vorstandsmitglied der Wiener Ärztekammer gewählt.[7] In der Wiener Ärztekammer vertrat er die Interessen der Kassenärzte. Nach dem Ersten Weltkrieg war er noch Mitglied der Wirtschaftlichen Organisation der Ärzte Wiens,[8] Delegierter der Wiener Ärztekammer im Wiener Landessanitätsrat[9] und Präsident der Kassenärzte der kaufmännischen Angestellten. Seit 1919 war er noch Delegierter der Wiener Ärztekammer im Zentraltuberkuloseambulatorium des Volksgesundheitsamtes.[10]

Daneben engagierte er sich in der „Mensa academica judaica“ als deren Präsident,[11] und unterstützte den zionistischen Keren Kayemeth (Jüdischen Nationalfond).[12] Vor dem Ersten Weltkrieg gehörte er auch als Mitglied der Bukowinaer Landsmannschaft „Buchenland“ mit Sitz in Wien an, als dessen Präsident Wilhelm Stekel vorstand[13].

Während des Ersten Weltkrieges war er als Chefarzt im Hilfsspital des von Erzherzog Leopold Salvator zur Verfügung gestellten Palais tätig.[14] 1916 erhielt er das Ehrenzeichen zweiter Klasse vom Roten Kreuz mit der Kriegsdekoration und 1917 das Ritterkreuz des Franz Josephs-Ordens verliehen.[15] Im Dezember 1918 gehörte er zu den Unterzeichnern des Aufrufes der Österreichisch-israelitischen Union „Ein Bekenntnis zur Republik Deutschösterreich“.[16] 1920 wurde ihm der Titel eines Medizinalrates verliehen.[17]

Laub war in der Ersten Republik Mitglied der ärztlichen Fachgruppe der Sozialistischen Vereinigung geistiger Arbeiter[18] und in der Vereinigung der sozialdemokratischen Ärzte Wiens aktiv.[19] In dieser Funktion, als auch in jener als Funktionär und Vorstandsmitglied der Wiener Ärztekammer, trat er gegen den § 144 (Schwangerschaftsabbruch)[20] und gegen die damit verbundenen Verschärfungen des Strafrechtes sowie der damit einhergehenden Kriminalisierung der Ärzt*innenschaft auf. 1924 erschien von ihm als Artikel in der Wiener medizinischen Wochenschrift der von ihm am 25. Mai 1924 auf der Tagung der Vereinigung der sozialdemokratischen Ärzte gehaltene Vortrag unter dem Titel „Die Berufspflicht und das Berufsrecht des Arztes. Die rechtlichen Bestimmungen über die Unterbrechung der Schwangerschaft“.[21] Im selben Jahr wurde er vom Handelsgericht zum ständigen Sachverständigen für das Fach „Wirtschaftliche Interessen der Ärzte und der Heilanstalten“ bestellt.[22] Nach dem Krieg wirkte er auch noch in der Tuberkulosefürsorgestelle der Handlungsgehilfen.

Moriz Laub und seine Ehefrau Bertha wurden nach dem „Anschluss“ im März 1938 von den Nationalsozialisten wegen ihrer jüdischen Herkunft verfolgt. 1939 wurden Laub von den Nationalsozialisten die Pensionsansprüche aberkannt. Ihm gelang es mit seiner Ehefrau Bertha kurz vor ihrer Deportation in das Ghetto Theresienstadt die Flucht nach England, wo er 1944 in Chapel En Le Frith in Derbyshire verstarb. Bertha emigrierte nach seinem Tod in die USA, wo sie verarmt in New York lebte. Ihre beabsichtigte Rückkehr nach Wien scheiterte, da die von ihr beanspruchte Rente und deren Zusicherung als Voraussetzung für ihre Rückkehr durch die Wiener Krankenkasse ignoriert und danach abschlägig behandelt worden war.[23] Darüber berichteten 1949 die Zeitungen Neues Österreich in der Ausgabe vom 30. Jänner 1949, vom 25. Mai 1949 und vom 6. November 1949, sowie die Salzburger Nachrichten am 1. Februar 1949. Bertha Laub lebte zuletzt bei ihrem ebenfalls von den Nationalsozialisten aus Österreich vertriebenen Sohn, dem Mediziner Rudolf Laub, in South Carolina und verstarb am 13. Jänner 1952 in Columbia.

Quellen:

AUW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosenprotokoll 1872-1894, Sign. 177-231a, Laub Moses (Rigorosum Datum 1890).

AUW, Rektorat, Med. Fakultät, Promotionsprotokoll 1874-1890, Sign. 187-855, Laub Moriz Moses (Promotion Datum 11.3.1893).

ÖStA, AdR, E-uReang, ÖStA, VA, Zl. 4751, Laub Moritz (19.2.1869)

Moriz und Bertha Laub: https://billiongraves.com/grave/Moriz-Laub/35681419?referrer=myheritage

Death certificates (South Carolina), 1915-1963, Standard Certificate of Death, Laub Bertha.

England and Wales Death Registration Index 1837-2007, Laub Moritz.

Literaturliste:

Laub, Moriz: Grundlagen und Ergebnisse ambulatorischer Tuberkulinbehandlung. Sonderdruck aus: Das Österreichische Sanitätswesen. Wien: Verlag von Alfred Hölder, k.k. Hof u. Universitäts-Buchhändler 1915.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Laub, Moriz: Über die Wirkung einiger dem Adrenalin verwandter Ketonbasen in der rhinologischen Praxis. Aus der I. laryngo-rhinologischen Abteilung des Kaiser Franz Joseph-Ambulatoriums (Vorstand Dr. M. Weil). Sonderdruck aus: Wiener medizinische Wochenschrift. Wien: Verlag von Moritz Perles k.u.k. Hofbuchhandlung 1906.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Laub, Moriz und J. Novotny: Ueber komplementbindende Substanzen bei Tuberkulose. Aus dem staatlichen serotherapeutischen Institute in Wien (Vorstand: Hofrat Prof. Paltauf). Sonderdruck aus: Wiener klinische Wochenschrift. Wien und Leipzig: Wilhelm Braumüller k.u.k. Hof- und Universitäts-Buchhändler 1909.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Laub, Moriz: Ein Fall von Pneumopericardium. Aus der II. medicinischen Abtheilung der k.k. Krankenanstalt Rudolf-Stiftung in Wien (Primararzt Dr. E. Bamberger). Sonderdruck aus: Wiener klinische Wochenschrift. Wien: Wilhelm Braumüller k.u.k. Hof- und Universitäts-Buchhändler 1899.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Keywords: Ärztekammer Wien, Moriz Laub, NS-Verfolgung, Rudolf-Stiftung, Sozialmedizin, Tuberkulose, Arzt, Wien

[1] Neue Freie Presse. 10.3.1898. S. 7.

[2] Die Zeit. 1.2.1909. S. 4.

[3] Wiener klinische Wochenschrift. Nr. 13. 1899. S. 359.

[4] Die Zeit. 12.3.1911. S. 9; Arbeiter Zeitung. 1.3.1911. S. 12.

[5] Arbeiter Zeitung. 5.3.1909. S. 10.

[6] Arbeiter Zeitung. 21.5.1911. S. 8.

[7] Wiener medizinische Wochenschrift. Nr. 12. 1919. Sp. 609.

[8] Wiener medizinische Wochenschrift. Nr. 27. 1926. Sp. 837.

[9] Wiener Kommunal-Kalender und städtisches Jahrbuch. Wien 1922. S. 47.

[10] Wiener medizinische Wochenschrift. Nr. 38. 1919. Sp. 1869.

[11] Neues Wiener Tagblatt (Tages-Ausgabe). 12.5.1935. S. 12.

[12] Die Stimme. 9.2.1938. S. 5.

[13] Czernowitzer Tagblatt. 11.1.1910. S. 3

[14] Die Zeit. 30.9.1914. S. 4.

[15] Wiener Zeitung. 17.5.1916. S. 3; Wiener medizinische Wochenschrift. Nr. 27. 1917. Sp. 1211.

[16] Neue Freie Presse. 3.12.1918. S. 4.

[17] Wiener medizinische Wochenschrift. Nr. 42. 1920. Sp. 1772.

[18] Arbeiter Zeitung. 2.7.1919. S. 10.

[19] Wiener medizinische Wochenschrift. Nr. 22. 1924. Sp. 1143.

[20] Arbeiter Zeitung. 15.4.1923. S. 10.

[21] Wiener medizinische Wochenschrift. Nr. 30. 1924. Sp. 1587-1589.

[22] Wiener medizinische Wochenschrift. Nr. 46. 1924. Sp. 2434.

[23] Neues Österreich. 25.5.1949. S. 4.

Normdaten (Person) Laub, Moriz Moses : BBL: 39429; GND: 1264961014

Bio-bibliografisches Lexikon (BBL)/Liste aller Beiträge der VS-Blog-Serie: Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien

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Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [180]: Moritz Rohrer – Arzt, Meteorologe und Botaniker

Moritz Rohrer – Arzt, Meteorologe und Botaniker

Text: Dr. Walter Mentzel

Moritz Rohrer war Arzt, Meteorologe und Botaniker. Geboren am 19. Juli 1804 in Krakau als Sohn des Kaufmannes Karl Rohrer, besuchte er das Benediktinergymnasium in Seitenstetten in Niederösterreich. Er studierte an der Medizinischen Fakultät der Universität Wien, schloss das Studium im Juli 1829 mit seiner Promotion ab, und arbeitete danach im Allgemeinen Krankenhaus der Stadt Lemberg als klinisch-medizinischer Assistent und Sekundararzt. 1831 heiratete er in Wien die 1805 in Lemberg geborene Anna Rohrer.

1831 erfolgte durch die k.k vereinigte Hofkanzlei seine Ernennung zum Bezirksarzt in Radautz (heute: Radauti/Rumänien)[1] und darauf in Suczawa in der Bukowina (heute: Rumänien). Zwischen 1834 und 1838 war er als Bezirksarzt in Wadowice (heute: Polen)[2] und zwischen 1838 und 1854 in Stanislau (heute: Stanislawow/Ukraine) tätig. Nach seiner Rückkehr nach Lemberg im Jahr 1854 wurde er vom Ministerium des Inneren zum Kreisarzt ernannt.[3] Rohrer war seit 1862 Mitglied der k.k. Geographischen Gesellschaft in Wien[4] und seit 1865 Mitglied der Krakauer Wissenschaftlichen Gesellschaft.

Rohrer beschäftigte sich neben seiner ärztlichen Tätigkeit mit meteorologischen Forschungen und mit botanischen Fragen, die sich in den Berichten der Physiographischen Kommission der Wissenschaftlichen Gesellschaft von Krakau niederschlugen, sowie in seiner 1866 fertiggestellten Publikation „Beitrag zur Meteorologie und Klimatologie Galiziens“. (Mit 1 lithogr. Tafel. Mit Unterstützung der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien 1866).

1831 veröffentlichte er seine während der Cholera-Epidemie in Lemberg gemachten Beobachtungen über deren Verlauf und seine Erfahrungen bei der Bekämpfung der Epidemie in Galizien in den Arbeiten „Die epidemische Brechruhr zu Lemberg, beobachtet und beschrieben. Brünn: Trassler 1831“ (Cholera Nr. 42) und ein Jahr später 1832 in der Publikation „Die Cholera in Galizien“.

Moritz Rohrer verstarb am 10. Oktober 1867 in Lemberg.

Quellen und Literatur:

AUW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 170-206a, Rohrer Moritz (Rigorosum Datum 1829).

AUW, Rektorat, Med. Fakultät, Promotionsprotokolle, Sign. 175-284, Rohrer Moritz (Promotion Datum 14.7.1829).

Trauungsbuch, Rk, Erzdiözese Wien, Wien 1, St. Augustin, Trauungsbuch Sign. 02-10, Folio 135, Rohrer Moritz.

https://pl.wikipedia.org/wiki/Maurycy_Rohrer

Literaturliste:

Rohrer, Moritz: Die epidemische Brechruhr zu Lemberg. Brünn: bei J.G. Trassler 1831.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 3285/42]

Keywords:

Botanik, Cholera, Galizien, Lemberg, Meteorologie, Moritz Rohrer, Arzt

[1] Lemberger Zeitung. 16.11.1831. S. 1.

[2] Lemberger Zeitung. 25.8.1834. S. 1.

[3] Die Presse. 19.9.1854. S. 9.

[4] Mittheilungen der kaiserlich-königlichen Geographischen Gesellschaft. Wien: 1862. S. 88.

Normdaten (Person) Rohrer, Moritz: BBL: 39386GND: 137292945

Bio-bibliografisches Lexikon (BBL)/Liste aller Beiträge der VS-Blog-Serie: Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien

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Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [179]: Marianne Stern – Erste beeidete Sachverständige für Lebens- und Genussmittel, Kücheninspektorin, Buchautorin, Antiquarin und NS-Verfolgte

Marianne Stern – Erste beeidete Sachverständige für Lebens- und Genussmittel, Kücheninspektorin, Buchautorin, Antiquarin und NS-Verfolgte

Text: Dr. Walter Mentzel

Marianne Stern war über 30 Jahre lang bis 1938 eine weit über Wien hinaus bekannte Persönlichkeit, die mit ihren Vorträgen und Publikationen die traditionelle Wiener Küche mit den Erkenntnissen der zu dieser Zeit noch jungen Ernährungswissenschaft und Nahrungsmittelkunde sowie den zeitgenössischen Modernisierungs- und Technisierungsprozessen bei der Nahrungszubereitung und der Küchenorganisation zu verbinden verstand. Sie war in Österreich die erste Frau, die als beeidete Sachverständige für Lebens- und Genussmittel tätig wurde. Ihr gelang es breite Bevölkerungsschichten mit Hilfe moderner Kommunikationsmittel wie Lichtbildvorträgen und später im Rundfunk für eine gesundheitsbewusste Ernährung zu sensibilisieren, rationellere mit hohen hygienischen Standards versehene Koch- und Verwertungsmethoden zu fördern und moderne ernährungswissenschaftliche Erkenntnisse geläufig zu machen. Sie trug unter anderem zur Verbreitung der vegetarischen Küche bei, problematisierte die Krankenernährung und organisierte und propagierte neue Formen der Großküche u.a. im Spitalswesen. In den 1920er und 1930er Jahren fanden ihre Arbeiten auch innerhalb der medizinischen Wissenschaften ihre Würdigung, wie u.a. 1931 in dem von Prof. Heinrich Schur (1871-1953) in der Wiener medizinischen Wochenschrift verfassten Aufsatz „Allgemeine Ernährungslehre mit besonderer Berücksichtigung der modernen Diätkuren“.[1] Sie selbst publizierte schon vor dem Ersten Weltkrieg einen Artikel in der von Isaak Segel herausgegebenen Zeitschrift „Medizin für alle“.

Marianne Stern (Stehend, erste von Links). Die Bühne. H. 78. 1926. S. 12.

In ihren Vorträgen, Zeitschriftenartikeln und Büchern spiegeln sich thematisch jene im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts auftretenden Krisenerscheinungen wider, wie die lange anhaltende Phasen der Inflation, Wirtschaftseinbrüche, Massenarbeitslosigkeit, Hungersnöte und die durch den Ersten Weltkrieg hervorgerufene sozialen Verwerfungen. Stern versuchte mit ihrer Arbeit der Mangelwirtschaft und der finanziellen Not mit pragmatischen Lösungsvorschlägen zu begegnen. Ebenso reflektierte sie ab Mitte der 1920er in der Phase der Stabilisierung der Wirtschaft die gesellschaftlichen Veränderungen im Konsumverhalten und die Trends nach gesunden Ernährungsweisen und dem steigenden Bedürfnis einer Kultivierung des Nahrungsverzehrs, während sie gleichzeitig die ansteigende Zeitverknappung der Haushaltsarbeit durch die zunehmende Integration von Frauen in die Lohnerwerbsarbeit berücksichtige.

Marianne Stern wurde am 22. Juni 1882 als Tochter des Buchhändlers und Antiquars Moritz Stern (1846-1913) und Charlotte Toch geboren. Seit spätestens 1902 war sie Mitglied des Wiener Hausfrauen-Vereins und im Alter von 24 Jahren absolvierte sie im März 1906 als Erste die Prüfung als Kochschullehrerin an der „Ersten Wiener Privatkochschule“ von Eugenie Edler von Petravic.[2]

Erste weibliche beeidete Sachverständige für Lebens- und Genussmittel

Im März 1908 erfolgte ihre Ernennung zur ersten weiblichen beeideten Sachverständigen für Lebens- und Genussmittel beim k.k. Landesgericht für Strafsachen in Wien[3] und, nachdem sie im selben Jahr auch erfolgreich eine Kochschulausstellung kuratiert hatte,[4] eröffnete sie 1909 die „Koch- und Haushaltsschule Marianne Stern“ in Wien 6, Getreidemarkt 17[5] mit den Schwerpunkten Nahrungsmittellehre, Kranken- und Kinderernährung. 1908 erschien von ihr im Verlag ihres Vaters, ihr erstes Kochbuch unter dem Titel „Kochbuch der Küchenreste“, das auf Kochkunstausstellungen in Wien und in Temesvár (heute Timisoara/Rumänien) prämiiert wurde.[6]

Referentin und Autorin von Kochbüchern bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges

Stern war eine gesuchte Vortragende. Sie referierte u.a. vor wissenschaftlichen Vereinigungen, Volksbildungsstätten, Frauenorganisationen, erstmals wahrscheinlich im April 1908 im Wiener „Frauenverein Diskutierklub“ zum Thema „Über rationelle Ernährung“,[7] dem weitere Vorträge in der „österreichischen Konsumentenliga“ folgten.[8] 1910 informierte sie im Wissenschaftlichen Klub[9] über die „Ernährungsweise des Menschen“ und im selben Jahr gab sie auf Veranlassung der Reichsorganisation der Hausfrauen in Triest ein Gutachten zum argentinischen Importfleisch ab,[10] worüber sie im September 1910 im Festsaal des niederösterreichischen Gewerbevereines ihre Untersuchungsergebnisse präsentierte.[11] 1908 und 1912 nahm sie an der Internationalen Kochkunstausstellung in Wien teil.[12] Auch publizistisch war sie schon in den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg tätig, darunter regelmäßig in der Zeitschrift „Wiener Mode“, wo sie über eine eigene Rubrik verfügte. Die vor dem Ersten Weltkrieg kumulierende Teuerungskrise, die in den Teuerungsrevolten in Wien im September 1911 ihren Höhepunkt erreichten, beschäftigte Stern schon seit 1910, als Mitglied des Aktionskomitees „Frauen gegen die Teuerung“ der Reichsorganisation der Hausfrauen.[13]

Stern und die Kriegsküche während des Ersten Weltkrieges

Auch während des Ersten Weltkrieges standen für Stern die Folgen der Teuerung und die zunehmende Nahrungsmittelnot im Zentrum ihrer Vortrags- und Publikationstätigkeit. Schon im Oktober 1914 wirkte sie an der von der Reichsorganisation der Hausfrauen Österreichs (ROHÖ) organisierten „Gruppenküche“ der ROHÖ für die Kriegszeit zur Hilfe in Krisenzeit mit, die sich an die rasant verarmenden Bevölkerung richtete und neben der rationelleren Verwertung der Nahrungsmittel bei den Kochvorgängen Familien auch Einsparungsmöglichkeiten bei Brennmaterialien durch die Mitnahme der Mahlzeiten anbot.[14]

Wiener illustrierte Zeitung. 23.1.1915. S. 11.

In der Wiener Urania hielt sie zu dieser Zeit regelmäßig Vorträge zur Kriegskost, so wie u.a. zur „Bestellung des Kriegsmittagstisches“.[15] Regelmäßig erschienen von ihr Artikeln in der Zeitung „Die Zeit“ oder im Blatt der Hausfrau die redigierte Rubrik „das Reich der Hausfrau“, wo sie Rezepte für eine Kriegsküche lancierte.[16] Daraus entstand noch im selben Jahr ihr erstes Kriegskochbuch „Das Kriegskochbuch der Frauenzeitschrift „Wiener Mode“[PDF], das sich heute an der Wienbibliothek befindet. Daneben hielt sie „hauswirtschaftliche Sprechstunden“ im Rahmen der Kriegsfürsorge in Wien, die vom „Das Blatt der Hausfrau“ und „Wiener Modenwelt“ zur Unterstützung eingerichtet worden waren.[17] Im Herbst 1915 übernahm sie die wirtschaftliche Leitung der Baracken für verwundete Militärangehörige der Wiener Freiwilligen Rettungsgesellschaft, wofür sie vom Erzherzog Franz Salvator die Ehrenmedaille mit der Kriegsdekoration verliehen bekam,[18] und im Garnisonsspital Nr. 2 übernahm sie die Leitung der ersten Diätküche eines Militärspitals in Wien. Mit ihrem Vorgesetzten an der medizinischen Abteilung, dem Stabsarzt Dr. Walter Zweig (1872-1953),[19] beschäftigte sie sich mit der Ernährung der Erkrankten und Verwundeten in den Kriegsspitälern,[20] woraus sie gemeinsam ab 1917 ein Projekt zur Errichtung von „Krankenküchen“ entwickelten, in denen eine spezielle Krankenkost zubereitet wurde.[21] 1916 unterbreitete sie dem Kriegsministerium ihren Vorschlag Frauen zu Wirtschafterinnen und Leiterinnen von Spitalsküchen auszubilden,[22] dem das Ministerium mit der Umsetzung schon im Sommer 1916 mit einem zwei-monatigen Ausbildungskurs folgte und damit einen neuen Frauenberuf, jenen der Wirtschaftsbeamtinnen für k.k. Sanitätsanstalten schuf. In den ersten Kursen übernahm Marianne Stern die praktische Schulung während für den theoretischen Teil des Kurses der Stabsarzt Walter Zweig und Prof. Viktor Grafe (urspr. Löwy) (1878-1936) verantwortlich waren.[23] Im Februar 1917 wurde sie in der Leopoldstadt in Wien als Fachfrau für die Bildung von Kriegsküchen für Schulkinder herangezogen, wo sie auch in dem dazu gebildeten Komitee als Vizepräsidenten fungierte.[24] Noch während des Krieges 1918 erschien von ihr im Verlag ihres Vaters das zweite Kriegskochbuch unter dem Titel „Zeitgemäße Kriegsküche. Obst- und Gemüse-Rezepte. Mit einem Sachregister“ [PDF].

Oesterreichische Buchhändler-Correspondenz. 22.5.1918. S. 14.

Marianne Sterns Arbeit in der Zwischenkriegszeit: Buchautorin, und Antiquarin und Modernisierung der Wiener Gemeinschaftsküche der Reichsorganisation der Hausfrauen Österreich (ROHÖ)

Im Juli 1919 erfolgte ihre Ernennung zur Inspektorin für die Spitalsküchen der Sanitätsanstalten für Heeresangehörige.[25] In dieser Funktion im Gesundheitsamt der Stadt Wien verfolgte sie 1920 gemeinsam mit Julius Tandler (1869-1936) die Idee in den Baracken des ehemaligen Kriegsspitals Grinzing ein Kinderspital für tuberkulosegefährdete Kinder zu errichten, aus dem das „Vienna Childrens Milk Relief“ hervorging.[26] 1921 koordinierte sie als Mitglied des Zentralrates geistiger Arbeiter und in dessen Aktionskomitee die Fürsorgestelle für erkrankte geistige Arbeiter.[27] Ab 1921 führte sie ihre seit 1916 geschlossene Kochschule am Getreidemarkt Nr. 17 wieder weiter.[28] 1925 eröffnete sie als dessen Leiterin die erste vegetarische Gemeinschaftsküche im Elisabethhof in Wien,[29] und ein Jahr später führte sie ebenfalls als Leiterin des Vereins Elisabeth-Heim eine neu errichtete Koch- und Haushaltsschule.[30]

Im Herbst 1921 wurde Stern zur Reorganisation der in Wien existierenden Gemeinschaftsküchen der ROHÖ bestellt, wo sie nach modernen ernährungswissenschaftlichen Grundlagen die Küche organisierte, sie mit einem Take-away-Service erweiterte, und den Betrieb eine Diabetikerküche anschloss. [31] Ende 1923 schuf sie in Hamburg nach einen Besuch der „Ausstellung der Hausfrau in Hamburg“ vom Bund hamburgischer Hausfrauen[32] eine „österreichische Gemeinschaftsküche“, die für 500 Personen eingerichtet worden war und sich vor allem an Mittellose und Arbeitslose richtete.[33] Mit dem Flugblatttitel der ROHÖ „Bildet Hausgemeinschaften!“[34] und einem Artikel im Neuen Wiener Journal propagierte sie die „Vereinfachung des Haushaltes durch gemeinsame Arbeit“ und rief zur Bildung von Gemeinschaftsküchen durch den Zusammenschluss mehrere Hausparteien zu Kochgemeinschaften auf.[35]

In den 1920er und 1930er Jahren war Marianne Stern vor allem als Buchautorin und Vortragende in der Öffentlichkeit präsent, darunter im Radio Wien in der Radiovolkshochschule „Stunde der Frau“ oder mit Lichtbildvorträgen in den Volkshochulen wie der Urania. Ebenso veröffentlichte sie regelmäßig in Zeitungen wie dem „Neuen Wiener Journal“ oder in den aufkommenden Lifestyle-Zeitschriften wie „Die Bühne“. Ab Mitte der 1920er Jahre kamen von ihr eine Reihe von Büchern heraus, die sowohl die unter den Folgen einer hohen Arbeitslosigkeit leidende Bevölkerung und die seit den Kriegstagen akute Frage der Säuglingsernährung berücksichtigte. Gleichzeitig gestaltete sie Bücher, die den zu dieser Zeit geweckten Begehren einer neuen ernährungswissenschaftlichen Küche und jener in den 1920er Jahren in Film, Werbung und Printmedien sich etablierenden Körperkultur folgten. Diese diversifizierten Ansprüche kamen in ihrem 1925 im Verlag ihrer Familie (Moriz Stern) erschienenen Buch „Die gute Wiener Küche. Eine Sammlung von 1000 erprobten Rezepten für die einfache und feine Küche bei sparsamstem Materialverbrauch. Unter besonderer Berücksichtigung der fleischlosen Kost, der diabetischen Küche und einem Anhang: Die Säuglingskost“, so wie dem 1929 veröffentlichten Kochbuch „Säuglingspflege und -ernährung (System Professor Pirquet). Mit einem Kinder-Tagebuch. Von Grete Müller“ zum Ausdruck. 1927 publizierte sie „Wiener Mehlspeisen und Vorspeisen. 500 erprobte Rezepte für den modernen Haushalt, mit einem Anhang: Herstellung von Bargetränken, Bowlen, Punsch und Likören“. 1929 erschien von ihr „Süsses und Pikantes für den Kaffee- und Teetisch mit besonderer Berücksichtigung sparsamen Materialverbrauches“ und „Weekend-und Touristen-Kochbuch“ und 1930 die Bücher „Koche gut – koche schnell! Eine Sammlung von erprobten, modernen Kochrezepten aus dem Kreise der Meinl-Kunden“, „Hundert leichte Erfrischungsspeisen aus Obst und Gemüse. Herstellung vitaminreicher Kost“ und das „Weekend- und Touristenkochbuch“. Ebenfalls in diesem Jahr kam ihr Buch „Küchentechnische Anleitung zur Herstellung der kochsalzfreien Diät nach Gerson und Herrmannsdorfer-Sauerbruch. Mit zahlreichen Rohkost-Rezepten“ auf dem Markt, das sich heute an der Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien befindet.

Seit 1924 besaß Marianne Stern, die Filiale des Central-Antiquariates und Verlagsbuchhandlung ihres 1913 verstorbenen Vaters in Wien 1, Karl Lueger-Platz 3, das nach dessen Tod zunächst von seiner Ehefrau Charlotte weitergeführt und danach ihr überschrieben wurde.

NS-Verfolgung

Die Familie Stern war jüdischer Herkunft und der NS-Verfolgung ausgesetzt. Die Mutter von Marianne, Charlotte Stern, verstarb am 11. April 1939 in Wien, ihre Schwester Gisela, die den Hauptsitz des Central-Antiquariat und Verlagsbuchhandlung des verstorbenen Vaters Moriz Stern besaß, beging am 12. September 1939 Suizid. Die Buchhandlung von Marianne Stern wurde im Jänner 1939 mit Genehmigung der Vermögensverkehrsstelle von ihrem langjährigen Mitarbeiter der Firma „arisiert“.

Marianne Stern gelang im Februar 1940 die Flucht aus Wien nach Italien. Im April 1940 emigrierte sie mit der SS Saturnia von Triest nach New York. Über ihr weiteres Schicksal ist nichts bekannt.

Quellen:

Mentzel Walter: Stern, Moritz. Centralantiquariat und Verlagsbuchhandlung Wien, in: Lexikon der österreichischen Provenienzforschung.

Archiv der IKG Wien, Geburtsbuch 1882, Stern Marianne.

OeStA/AdR, E-uReang, FLD, 8958, Stern Marianne.

OeStA/AdR, E-uReang, VVSt, Handel 2388, Stern Marianne.

OeStA/AdR, E-uReang, VVSt, VA 3446, Stern Marianne.

WStLA, M.Abt. 119, A41, 443, Bezirk: 1, Stern Marianne.

WStLA, M.Abt. 119, A41, C 119, Bezirk: 10, Stern Marianne.

New York, New York Passenger and Crew Lists, 1909, 1925–1957, Stern Marianne.

Literaturliste:

Stern, Marianne: Küchentechnische Anleitung zur Herstellung der kochsalzfreien Diät nach Gerson und Hermannsdorfer-Sauerbruch. Mit zahlreichen Rohkost-Rezepten. Leipzig und Wien: Franz Deuticke 1930.

[Universitätsbibliothek Medizinische Universität Wien/Sign.: 2018-01994]

Keywords:

Ernährungswissenschaften, Erster Weltkrieg, Marianne Stern, NS-Verfolgung, Sanitätswesen, Spitalsküche

[1] Wiener medizinischen Wochenschrift. Nr. 39. 1931.

[2] Wiener Hausfrauen-Zeitung. Nr. 16. 1906. S. 243.

[3] Der Bund. Zentralblatt des Bundes österreichischer Frauenvereine. H. 4. 1908. S. 15.

[4] Neue Freie Presse. 8.10.1908. S. 14.

[5] Neues Wiener Tagblatt (Tages-Ausgabe). 1.2.1909. S. 9.

[6] Österreichische Buchhändler-Correspondenz. 15.1.1908. S. 4.

[7] Miteilungen des Frauenvereins „Diskutierklub“. H. 3. 1908. S 1-3.

[8] Die Zeit. 1.5.1908. S. 7.

[9] Neues Wiener Tagblatt (Tages-Ausgabe). 10.3.1910. S. 12.

[10] Der Bund. Zentralblatt des Bundes österreichischer Frauenvereine. H. 6. 1910. S. 12.

[11] Neue Freie Presse. 28.9.1910. S. 11.

[12] Wiener Hausfrauen-Zeitung. Nr. 1. 1908. S. 12; Reichspost. 19.3.1912. S. 6.

[13] Neues Wiener Tagblatt (Tages-Ausgabe). 6.5.1910. S. 8.

[14] Der Morgen. Wiener Montagsblatt. 19.10.1914. S. 8.

[15] Der Bund. Zentralblatt des Bundes österreichischer Frauenvereine. H. 3. 1915. S. 16; Neue Freie Presse (Abendblatt). 3.3.1915. S. 1.

[16] Blatt der Hausfrau. H. 8. 1915-16. S. 13.

[17] Arbeiter Zeitung. 24.10.1915. S. 9.

[18] Die Zeit. 14.11.1915. S. 8.

[19] Neue Freie Presse. 18.6.1915. S. 12.

[20] Neues Wiener Tagblatt (Tages-Ausgabe). 3.1.1917. S. 9.

[21] Neues Wiener Tagblatt (Tages-Ausgabe). 24.1.1917. S. 9.

[22] Neues Wiener Tagblatt (Tages-Ausgabe). 18.6.1918. S. 13.

[23] Der Morgen. Wiener Montagblatt. 24.7.1916. S. 14.

[24] Neues Wiener Tagblatt (Tages-Ausgabe). 6.2.1917. S. 10-11.

[25] Neues Wiener Journal. 17.7.1919. S. 7.

[26] Neues Wiener Journal. 7.12.1920. S. 3.

[27] Neues Wiener Tagblatt (Tages-Ausgabe). 13.3.1921, S. 7.

[28] Neue Freie Presse. 30.8.1921. S. 20.

[29] Der Tag. 8.2.1925. S. 2.

[30] Die Stunde. 18.9.1926. S. 4.

[31] Neues Wiener Journal. 28.10.1921. S. 4.

[32] Neues Wiener Journal. 7.7.19213. S. 4.

[33] Neues Wiener Tagblatt (Tages-Ausgabe). 1.1.1924. S. 14.

[34] Roho-Frauen-Flugblatt. H. 5, 1923. S. 2.

[35] Neues Wiener Journal. 4.10.1922. S. 4.

Normdaten (Person) Stern, Marianne : BBL: 39236; GND: 1026758270;

Bio-bibliografisches Lexikon (BBL)/Liste aller Beiträge der VS-Blog-Serie: Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien

Bitte zitieren als VAN SWIETEN BLOG der Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien, BBL: 39236 (20.06.2022); Letzte Aktualisierung: 2022 06 20
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Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [173]: Arthur Katz – Privatdozent für innere Medizin, Assistent an der Allgemeinen Poliklinik in Wien und Leiter des chemischen Laboratoriums im Rothschild-Spital

Arthur Katz – Privatdozent für innere Medizin, Assistent an der Allgemeinen Poliklinik in Wien und Leiter des chemischen Laboratoriums im Rothschild-Spital

Text: Dr. Walter Mentzel

Arthur Katz wurde am 26. Juli 1863 in Prag geboren und war seit 1910 mit Marianne Bertha Ulrich Edle von Trenkheim, der Tochter des k.k. Generalmajors Heinrich Ulrich Edler von Trenkheim (1847-1914), verheiratet. Katz absolvierte 1881 die Matura in Wien und begann im selben Jahr an der Universität Wien mit dem Studium der Medizin, das er im März 1887 mit seiner Promotion abschloss. Danach war er kurz als Assistenzarzt in der Reserve im Garnisons-Spital 11 in Prag tätig,[1] und nahm danach seine medizinisch-wissenschaftliche und ärztliche Laufbahn als Sekundararzt im Rothschild-Spital unter dem Professor für innere Medizin im Rothschild-Spital und Abteilungsvorstand des in der von ihm mitbegründeten Allgemeinen Poliklinik in Wien, Leopold Oser (1839-1910), auf. Hier publizierte er 1890 in der Wiener medizinischen Wochenschrift „Eine Modifikation des Sjöquist’schen Verfahrens der Salzsäurebestimmung der Magensäfte“,[2] 1891 in derselben Zeitschrift über „Die klinische Bedeutung der Urobilinurie“.[3] 1892 veröffentlichte er in der Internationale klinischen Rundschau den Artikel „Ueber die Beziehung der Chlorausscheidung zu Erkrankungen des Magens“.[4]

Zu dieser Zeit arbeitete er auch mit Emil Berggrün vom St. Anna-Kinderspital zusammen, mit dem er 1891 den „Beitrag zur Kenntnis der chronisch-tuberculösen Peritonitis des Kindesalters[5] und 1892 den „Beitrag zur Kenntnis der Fettresorption[6] verfasste.

1892 wurde er zum Assistenten von Julius Mauthner (1852-1917) am chemischen Laboratorium der Allgemeinen Poliklinik bestellt.[7] 1899 publizierte er hier in der Wiener medizinischen Wochenschrift „Semiotische Bedeutung der Zusammensetzung des Kothfettes“.[8]

Nach seiner 1901 erfolgten Habilitation im Fach innere Medizin[9] wurde er im Februar 1901 auf Beschluss des Doctoren-Kollegiums und mit Bestätigung des Ministeriums für Cultus und Unterricht zum Privatdozenten an der Medizinischen Fakultät Wien ernannt.[10] Im Dezember 1901 begann er in der Wiener medizinischen Wochenschrift die Artikelserie zu „Die Chemie im Dienste des praktischen Arztes“.[11]

1902 erfolgte seine Berufung zum Leiter des chemischen Laboratoriums des Rothschild-Spitals.[12] Hier arbeitete er mit Robert Lichtenstern (1874-1955) zusammen, mit dem er 1906 die Studie „Über funktionelle Nierendiagnostik und Phloridzindiabetes[13] und 1911 die „Experimentelle Studien zur Nierenfunktion II“ verfasste. 1914 erschien von ihm als Sonderdruck seine „Experimentelle Untersuchungen über Autoimplantation von Nierengewebe“ im Archiv für die gesamte Physiologie“ und im selben Jahr in der Biochemischen Zeitschrift „Über eine Störung des Kohlenhydratstoffwechsels nach Laparatomie“. Diese Arbeiten befinden sich heute in der Separata-Bibliothek an der Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin.

1912 erhielt er den Titel kaiserlicher Rat.[14] Während des Ersten Weltkrieges leitete er eine Abteilung im Reservespital Nr. 14 in Wien.[15] Katz verstarb am 27. Oktober 1917 in Wien

Neue Freie Presse. 28.10.1917. S. 17.

Seine Ehefrau Marianne (*1884), die wie Arthur Katz jüdischer Herkunft war, wurde am 3. Dezember 1941 von Wien nach Riga deportiert und ermordet.

Quellen:

Matriken der IKG Wien, Trauungsbuch 1910, Katz Arthur, Marianne Bertha Ulrich von Trenkheim.

AUW, Med. Fakultät, Nationalien/Studienkataloge 1862-1938, Sign. 134-0172, Katz Arthur (Nationalien Datum 1882/83).

AUW, Med. Fakultät, Nationalien/Studienkataloge 1862-1938, Sign. 134-0270, Katz Arthur (Nationalien Datum 1886/87).

AUW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosenprotokoll 1872-1894, Sign. 177-191a, Katz Arthur (Rigorosen Datum 1883).

AUW, Rektorat, Med. Fakultät, Promotionsprotokoll 1874-1890, Sign. 186-1974, Katz Arthur (Promotion Datum 26.3.1887).

AUW, Rektoratsarchiv, Akademischer Senat, Universitätsdirektion, Personalblätter, Senat S 304.587 Katz Arthur.

ÖStA, AdR, E-uReang, VVSt, VA, Zl. 39.883, Katz Marianne.

Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes, Katz Marianne.

Literaturliste:

Lichtenstern, Robert und Arthur Katz: Über funktionelle Nierendiagnostik und Phloridzindiabetes. Vortrag, gehalten auf der 77. Versammlung deutscher Naturforscher und Ärzte in Meran. Aus der chirurgischen Abteilung (Vorstand: Prim. Privatdoz. Dr. Otto Zuckerkandl) und de chemischen Laboratorium (Vorstand: Privatdoz. Dr. Arthur Katz) der Rothschild-Stiftung in Wien. Sonderdruck aus: Wiener medizinische Wochenschrift. Wien: Verlag von Moritz Perles, k. und k. Hofbuchhändler 1906.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 12902]

Katz, Arthur und Robert Lichtenstern: Experimentelle Studien zur Nierenfunktion II. Sonderdruch aus: Wiener medizinische Wochenschrift. Wien und Leipzig: Wilhelm Braumüller k.u.k. Hof- und Universitäts-Buchhändler 1911.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Katz, Arthur: Experimentelle Untersuchungen über Autoimplantation von Nierengewebe. (Mit Tafel IV und V.) Sonderdruck aus: Archiv für die ges. Physiologie. Bonn: Verlag von Martin Hager 1914.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Katz Arthur und Robert Lichtenstern: Über eine Störung des Kohlenhydratstoffwechsels nach Laparatomie. Sonderdruch aus: Biochemische Zeitschrift. Berlin: Verlag von Julius Springer 1914.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Keywords:

Allgemeine Poliklinik, Arthur Katz, Innere Medizin, Rothschild-Spital, Arzt, Wien

[1] Wiener Allgemeine Zeitung. 15.2.1888. S. 2.

[2] Wiener medizinische Wochenschrift. Nr. 51. 1890. Sp. 2193-2195.

[3] Wiener medizinische Wochenschrift. Nr. 28. 1891. Sp. 1193-1195; Nr. 29. 1891. Sp. 1225-1228; Nr. 30. 1891. Sp. 1265-1268; Nr. 31. 1891. Sp. 1295-1297; Nr. 32. 1891. Sp. 1326-1330.

[4] Internationale klinische Rundschau. 1892. Sp. 382-387.

[5] Wiener klinische Rundschau. 12.11.1891. S. 858-861.

[6] Internationale klinischen Rundschau. Nr. 12. 1892. S. 466-471.

[7] Die Presse. 29.12.1892. S. 10.

[8] Wiener medizinische Wochenschrift. Nr. 4. 1899. Sp. 153-158; Nr. 5. 1899. Sp. 214-219; Nr. 6. Sp. 266-268.

[9] Internationale klinische Rundschau. Nr. 8. 1901. S. 136.

[10] Wiener Zeitung. 16.2.1901. S. 3.

[11] Wiener medizinische Wochenschrift. Nr. 50. 1901. Sp. 2345-2349; Nr. 1. 1902. Sp. 28-30; Nr. 2. 1902. Sp. 77-81; Nr. 4. 1902. Sp. 190-191.

[12] Die Neuzeit. 7.3.1902. S. 97.

[13] Wiener medizinische Wochenschrift. Nr. 18. 1906. Sp. 857-861; Nr. 19. 1906. Sp. 926-931.

[14] Die Zeit. 24.5.1912. S. 5.

[15] Wiener Allgemeine Zeitung. 2.11.1917. S. 2-3.

Normdaten (Person) Katz, Arthur: BBL: 38941; GND:134087372

Bio-bibliografisches Lexikon (BBL)/Liste aller Beiträge der VS-Blog-Serie: Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien

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Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [172]: Josef Emil Berggrün – Kinderarzt, NS-Verfolgter

Josef Emil Berggrün – Kinderarzt, NS-Verfolgter

Text: Dr. Walter Mentzel

Emil Berggrün wurde am 23. Oktober 1864 in Wien in der Leopoldstadt als Sohn des aus Brody in Galizien stammenden praktischen Arztes und Sanitätsarzt der Kaiser Ferdinand Nordbahn, Maximilian Berggrün (1833-1910), und der aus Wien stammenden Emilie Engel (1840-1912) geboren. Seit 1897 war er mit Charlotte Latzko (7.8.1876 Wien) verheiratet.

1882 nahm er das Studium der Medizin an der Universität Wien auf und schloss es 1885 mit dem Rigorosum und 1888 mit der Promotion ab. Danach arbeitete er am Institut für allgemeine und experimentelle Pathologie der Universität Wien, wo er 1888 gemeinsam mit Jakob Pal (1863-1936) im medizinischen Jahrbuch die Studie „Ueber Centren der Dünndarm-Innervation“ publizierte.[1] 1890 verfasste er in den von Salomon Stricker (1834-1898) herausgegebenen „Arbeiten aus dem Institute für allgemeine und experimentelle Pathologie der Wiener Universität“ wiederrum gemeinsam mit Pal die Fortsetzung der Untersuchungen zu „Centren der Dünndarm-Innervation“, in der er sich mit der Einwirkung des Opiums beschäftigte. Im selben Band veröffentlichte er noch den Artikel „Bemerkungen über den lokalisierten Hydrops“. Zu dieser Zeit schrieb Berggrün regelmäßig Rezensionen für die Wiener medizinische Wochenschrift.

Seit 1891 war Berggrün im St. Anna-Kinderspital als Aspirant an der Klinik Professor Hermann von Widerhofer (1832-1901) beschäftigt und ab 1892 als Aspirant an der Abteilung des Kinderarztes und ehemaligen Assistenten von Widerhofer, Professor Alois Monti (1839-1909), tätig. Im Dezember 1892 kam es zu seiner Ernennung zum Assistenten der Kinderspitalsabteilung anlässlich der Eröffnung des neuen Hauses der Poliklinik.[2] Nach dem Tod von Monti übernahm er 1909 die provisorische Leitung der Abteilung[3] und wurde später zu deren Vorstand ernannt. Berggrün arbeitete mit dem Mitarbeiter des chemischen Laboratoriums Arthur Katz im Rothschild-Spital zusammen, mit dem er 1891 den „Beitrag zur Kenntnis der chronisch-tuberculösen Peritonitis des Kindesalters“,[4] 1892 den „Beitrag zur Kenntnis der Fettresorption[5] sowie den Aufsatz „Experimentelle Beiträge zur Kreislaufphysiologie des Neugeborenen“ publizierte.

Mit Alois Monti verfasste er 1892 die 125 Seiten starke Monografie „Die chronische Anämie im Kindesalter“ und publizierte mit ihm noch 1894 im Archiv für Kinderheilkunde „Ueber die im Verlaufe der lobären Pneumonie der Kinder auftretenden Veränderungen des Blutes“. Berggrün erstellte regelmäßig die Jahresberichte der Kinder-Abteilung der Allgemeinen Poliklinik in Wien, wovon die Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin in der Separata-Bibliothek jenen aus dem Jahr 1893 besitzt.

Unter seinen zahlreichen Publikationen in Fachzeitschriften wie dem Archiv für Kinderheilkunde sind noch u.a. jene 1893 gemeinsam mit D. Rywosch veröffentlichte Studie „Ueber das Verhalten des leukämischen Blutes bei Einleitung von Kohlensäure“,[6] die 1897 gemeinsam mit Ferdinand Winkler erstellte Arbeit „Ueber eine massanalytische Bestimmungsmethode der Eiweisskörper in der Frauenmilch[7] und der 1904 publizierte Vortrag in der Sitzung des Klub der Wiener Kinderärzte über „Die Bakterien der Milch“ (2. Teil)[8] zu nennen.

Berggrün war Mitglied und Schriftführer des Klubs der Wiener Kinderärzte, engagierte sich in der 1902 gegründeten Österreichischen Liga zur Bekämpfung des Mädchenhandels,[9] und betreute wie Josef Winterberg und Franz Josef Beer unentgeltlich die Kinder von Mietern in der von der Kaiser Franz Josephs I.-Jubiläums-Stiftung Volkswohnung und Wohlfahrtseinrichtungen finanzierten und unterhaltenen Breitenseer Kolonie im Lobmeyr-Hof.[10] 1908 gehörte er neben Theodor Escherich (1857-1911), Max Kassowitz (1842-1913), Wilhelm Knöpfelmacher (1866-1938), Karl Josef Friedjung (1871-1946) u.a. dem von Ernst Finger (1856-1939) und Gustav Riehl (1855-1943) ins Leben gerufenen Komitee zur Gründung eines Heimes geistig behinderte Kinder und kranker Säuglinge an, das vom Pestalozzi-Verein zur Förderung des Kinderschutzes und Jugendfürsorge initiiert worden war.[11] Weiters war er Mitglied des Vereines für realgymnasialen Mädchenunterricht[12] und des Vereins des Österreichischen Patriotischen Hilfsvereines, zugleich Landes-Hilfsverein vom Roten Kreuz für Niederösterreich.

Im Ersten Weltkrieg wurde er 1915 als Landsturm-Assistenzarzt in Anerkennung besonderer Verdienste um die militärische Sanitätspflege im Kriege,[13] und 1918 als Mitarbeiter bei der „Zentralstelle der Flüchtlingsfürsorge für jüdische Flüchtlinge aus Galizien und der Bukowina“ ausgezeichnet.[14] Nach dem Krieg arbeitete er als praktischer Kinderarzt in Wien. 1920 wurde er zum Chefarzt des vom Verein zur Errichtung und Erhaltung von Heimen für Kriegswaisen und für verlassene Kinder und unter der Obmannschaft des ehemaligen Leiters der „Zentralstelle der Flüchtlingsfürsorge“ Rudolf Schwarz-Hiller stehenden und neu errichteten Kinderambulatoriums „Unter den Weißgerbern für Unbemittelte“ ernannt.[15] 1927 erhielt er den Titel Ministerialrat durch das Bundesministerium für soziale Verwaltung verliehen.[16]

Emil Berggrün und seine Ehefrau Charlotte sowie ihre beiden Kinder Helene und Annie, die jüdischer Herkunft waren, gelang nach dem „Anschluss“ im März 1938 die Flucht vor den Nationalsozialisten über Havanna 1942 nach Miami in die USA. Berggrün verstarb am 4. August 1948 in San Francisco in Kalifornien.

Quellen:

Matriken der IKG Wien, Geburtsbuch 1864, Berggrün Emil Josef.

AUW, Med. Fakultät, Nationalien/Studienkataloge, Sign. 134-0147, Berggrün Emil Josef (Nationalien Datum, 1882/83).

AUW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosenprotokoll, Sign. 177-27a (Rigorosen Datum 1885), Berggrün Emil Josef.

UAW, Med. Fak., Promotionsprotokoll, Sign. 186-2261 (Promotion Datum 8.8.1888), Berggrün Emil Josef.

California, Northern U.S. District Court Naturalization Index, 1852-1989, Josef Emil Berggruen, California Death Index, 1940-1997, Emil Berggruen, 04 Aug 1948; Department of Public Health Services, Sacramento.

OeStA, AdR, E-uReang, Hilfsfonds, Abgeltungsfonds, Zl. 9062, Berggrün Charlotte

Literaturliste

Pal, Jakob und Emil Berggrün: Ueber Centren der Dünndarm-Innervation. Sonderdruck aus: Medizinische Jahrbücher. Wien: Alfred Hölder, k.k. Hof- und Universitäts-Buchhändler 1889.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Biblitohek]

Berggrün, Emil: Experimentelle Beiträge zur Kreislaufphysiologie des Neugeborenen. Aus dem Laboratorium des Professor v. Basch. Sonderdruck aus: Archiv für Kinderheilkunde. Wien: o.J.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Biblitohek]

Monit, Alois und Emil Berggrün: Die chronische Anämie im Kindesalter. Mit 4 farbigen Tafeln. Leipzig: Verlag von F.C.W. Vogel 1892.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Biblitohek, Sign.: 46870]

Berggrün, Emil: Jahresbericht über die im Jahre 1893 auf Prof. Monti’s Kinderspitals-Abteilung der Allgem. Poliklinik in Wien aufgenommenen Kranken. Sonderdruck aus: Archiv für Kinderheilkunde. Stuttgart: Enke o.J.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Biblitohek]

Rywosch, D. und Emil Berggrün: Ueber das Verhalten des leukämischen Blutes bei Einleitung von Kohlensäure. Sonderdruck aus: Wiener medizinische Wochenschrift. Wien: Verlag von Moritz Perles 1893.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Biblitohek]

Keywords:

Emil Josef Berggrün, Kinderarzt, NS-Verfolgter, St. Anna Kinderspital, Arzt, Wien

[1] Internationalen klinischen Rundschau. 1889. S. 1059

[2] Neue Freie Presse. 29.12.1892. S. 4; Wiener Zeitung. 29.12.1892. S. 3.

[3] Neue Freie Presse. 5.11.1909. S. 7.

[4] Wiener klinische Rundschau. 12.11.1891. S. 858-861.

[5] Internationalen klinischen Rundschau. Nr. 12. 1892. S. 466-471.

[6] Wiener medizinische Wochenschrift. Nr. 50. 1893. S. 1002-2003.

[7] Wiener klinische Wochenschrift. 11.3.1897. S. 229-232.

[8] Allgemeine Wiener medizinische Zeitung. 2.2.1904. S. 49-50 und 9.2.1904. S. 61.

[9] Bericht der Oesterreichischen Liga zur Bekämpfung des Mädchenhandels über das Vereinsjahr 1908 und Generalversammlungs-Protokoll vom 18.5.1909. S. 41

[10] Der Bautechniker. 1912. S. 645.

[11] Neue Freie Presse. 19.3.1908. S. 9.

[12] Jahresbericht des Vereines für realgymnasialen Mädchenunterricht. 1914.

[13] Neue Freie Presse. 14.9.1915. S. 9.

[14] Die Zeit. 2.1.1918. S. 5.

[15] Neues Wiener Journal. 25.3.1920. S. 7.

[16] Wiener medizinische Wochenschrift. Nr. 4. 1927. S. 141.

Normdaten (Person) Berggrün, Emil: BBL: 38888; GND: 1257111744

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Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [171]: Philipp Silberstern – Polizeiarzt, Sozialmediziner, NS-Verfolgter

Philipp Silberstern – Polizeiarzt, Sozialmediziner, NS-Verfolgter

Text: Dr. Walter Mentzel

Philipp Silberstern wurde am 22. Februar 1863 als Sohn von Samuel Silberstern (1827-1912) und Marie Kornfeld (1834-1908) in Goltsch-Jenikau in Böhmen (heute: Golčův Jeníkovin/Tschechien) geboren. 1897 heiratete er Olga Schlosser, mit der er drei Kinder, darunter den späteren Mediziner Ernst Silberstern hatte.

Silberstern studierte an der Universität Wien Medizin und schloss das Studium 1888 mit seiner Promotion ab. Noch im selben Jahr leistete er seinen Militärdienst beim 73. Infanterieregiment „Wilhelm Herzog von Württemberg“ im Garnisonsspital Nr. 1 in Wien ab und wurde zum Assistenzarzt der Reserve ernannt.[1] Danach arbeitete er als Sekundararzt im Allgemeinen Krankenhaus in Wien und trat als polizeiärztlicher Funktionär in den Dienst der Polizeidirektion Wien ein. 1892 erfolgte seine Ernennung zum Polizei-Assistenzarzt[2], 1902 zum Polizei-Bezirksarzt[3] und 1912 zum Polizei-Oberbezirksarzt.[4] Er war er bis zu seinem Ausscheiden aus dem Polizeidienst den Polizeidienststellen in den Wiener Bezirken Währing und Döbling zugeteilt.[5]

Während des Ersten Weltkrieges unterstützte Silberstern die Flüchtlingshilfsaktion des „Wiener Verbandes der galizischen humanitären Vereine“, das Flüchtlingshilfswerk „Soziale Hilfsgemeinschaft von Anitta Müller“ und als Mitglied die Gesellschaft zur Fürsorge für Kriegsinvaliden.[6]

Silberstern als Sozialmediziner

Während seiner Tätigkeit als Polizeiarzt widmete er sich sozialmedizinischen Themen wie der Gewerbehygiene und der Arbeitsmedizin, deren Ergebnisse er im „Wiener Medizinischen Klub“ u.a. 1893[7] oder 1896[8] vorstellte und sie in der Wiener medizinischen Wochenschrift („Hautemphyseme und Lungenaktinomykose“)[9] (Zur Casuistik und zur Prophylaxe der Caissonkrankheiten“)[10] publizierte. 1901 veröffentlichte er die Studie „Hygiene der Arbeit in komprimierter Luft“ im Handbuch der Hygiene in Jena bei Gustav Fischer, in der er sich über die von ihm bei seiner Tätigkeit als Polizeiarzt diagnostizierten Berufskrankheit, der Caissonkrankheit, bei den wasserbaulichen Arbeiten an der Nussdorfer Schleuse in Wien auseinandersetzte.[11] Diese Studie befindet sich im Bestand der Neuburger-Bibliothek an der Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin und wurde 1909 ein weiteres Mal in der Zeitschrift „Das österreichische Sanitätswesen“ (Nr. 15) publiziert.[12]

Abb.1: Nussdorfer Wehr um 1897/98

1902 erfolgte seine Wahl in das von der Gesellschaft der Ärzte eingesetzte Komitee zur „Beratung von Maßregeln bezüglich der Prophylaxe und der Bekämpfung der Tuberkulose“, dem u.a. neben Maximilian Sternberg (1863-1934), Moriz Benedikt (1835-1920), Isidor Neumann (1832-1906), Leopold Schrötter von Kristelli (1837-1908) angehörten.[13]

1907 nahm er am internationalen Kongress für Hygiene und Demographie in Berlin teil, wo er gemeinsam mit Ludwig Jehle (1871-1939), Ludwig Teleky (1872-1957) und Stefan Jellinek (1871-1968) bei dem Panel „Berufshygiene und Fürsorge für die arbeitenden Klassen“ Österreich-Ungarn als Delegierter vertrat und mit Hermann von Schrötter (1870-1928), der die Druckluftbaustelle für die Schleusenregulierungsarbeiten der Donau bei Nussdorf betreute, zu Berufskrankheit der Caissonarbeiter referierte[14] und einen eigenen – von den Bauunternehmern unabhängigen – ärztlichen Permanenzdienst einforderte.[15] Im September 1912 nahm er wieder gemeinsam mit Teleky und anderen österreichischen Kolleg*innen in Washington in den USA am Internationalen Kongress für Hygiene und Demografie teil. Silberstern gehörte zu jenem Kreis von Sozialmediziner*innen, die sich an dem von Teleky an der Universität Wien abgehaltenen sozialmedizinischen Seminaren im Rahmen des 1911 eingerichteten „Seminars für Soziale Medizin“ beteiligten. 1903 verfasste er in der Wiener klinischen Wochenschrift eine Rezension zu dem von M. Fürst und Windscheid herausgegebenen „Handbuch der sozialen Medizin“, in der er der Ärzteschaft eine intensivere Beschäftigung mit den sozialen Problemen der Gesellschaft riet, und ihr in einem künftigen Wohlfahrtsstaat, angesichts der sozialen Gesetzgebungen, der Modernisierung der Verwaltung sowie des zunehmenden Bedeutungsgewinns der Medizin innerhalb der Wohlfahrtspflege, eine führende Rolle zuwies.[16]

Silbersterns Engagement für das israelitische Blindeninstitut in Wien und für die Inklusion von Sehbehinderten

Silberstern unterstützte durch seine Spendentätigkeit das israelitische Blindeninstitut in Wien 19, Hohe Warte 32, und engagierte sich auch als Arzt für die Belange der Sehbehinderten. 1911 publizierte er in der Wiener klinischen Wochenschrift die Studie „Ueber die Gesundheitsverhältnisse der Jugendblinden und über eine eigenartige Krankheitsform (Nierenaffektion familiär Amaurotischer)“ und 1916 verfasste er für die Gesellschaft der Ärzte einen Bericht zur Neugestaltung und Modernisierung der Blindenfürsorge, in dem er auf die neuen technischen Möglichkeiten zur Unterstützung von Sehbehinderten und auf die Möglichkeit deren Eingliederung in die Arbeitswelt und zu deren gesellschaftlichen Inklusion hinwies.[17] Dazu veröffentlichte er im selben Jahr in der Wiener klinischen Wochenschrift den Aufsatz „Ueber Schulung und Erwerbsfähigkeit Blinder“.

1920 erfolgte seine Ernennung zum Regierungsrat[18] und 1923 wurde er, nachdem ihm der Hofratstitel verliehen worden war, in den dauernden Ruhestand versetzt.[19] Zu seinen letzten publizistischen Arbeiten gehört der 1924 von ihm in der Wiener medizinischen Wochenschrift verfasste Artikel „Die Deformierbarkeit der Pupillen und ihre Wertung als Todeszeichen“.[20]

Silberstern, der wie seine Ehefrau Olga jüdischer Herkunft war, beging aufgrund des Verfolgungsdruckes durch die Nationalsozialisten gemeinsam mit seiner Ehefrau am 23. Juni 1942 in Wien 19, Hohe Warte 32, am Standort des früheren Blindeninstitutes „Hohe Warte Israel, Verein israelitisches Blindeninstitut“, wo ab August 1938 mittellose blinde und sehbehinderte Juden nach der Beschlagnahmung ihrer Wohnungen und der Entziehung ihres Vermögens untergebracht wurden und wo sich heute eine Polizeidienststelle befindet, Suizid.

Quellen:

UAW, Med. Fak., Promotionsprotokoll, Sign. 186-2377, Silberstern Philipp (Promotion 27.10.1888).

ÖStA, AdR, E-uReang, VA, Zl. 3.385, Silberstern Philipp.

Transactions of the Fifteenth International Congress on Hygiene and Demography. Washington September 23-28, 1912. Published by the Comitee on Organization. edited by the secretary general. Washington 1913.

Literaturliste:

Silberstern, Philipp: Hautemphysem und Lungenaktinomykose. Sonderdruck aus: Wiener medizinische Wochenschrift. Wien: Verlag von Moritz Perles k.u.k. Hofbuchhandlung 1893.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Silberstern: Philipp: Hygiene der Arbeit in komprimierter Luft. In: Handbuch der Hygiene. Erster Supplemt-Band. Jena: Verlag von Gustav Fischer 1901. S. [75]-110.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 32594/Suppl.Bd.1]

Silberstern, Philipp: Ueber die Gesundheitsverhältnisse der Jugendblinden und über eine eigenartige Krankheitsform (Nierenaffektion familiär Amaurotischer). Sonderdruck aus: Wiener klinische Wochenschrift. Wien und Leipzig: Wilhelm Braumüller k.u.k. Hof- und Universitäts-Buchhändler 1911.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Silberstern, Philipp: Ueber Schulung und Erwerbsfähigkeit Blinder. Sonderdruck aus: Wiener klinische Wochenschrift. Wien und Leipzig: Wilhelm Braumüller k.u.k. Hof- und Universitäts-Buchhändler 1916.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Silberstern, Philipp: Die Deformierbarkeit der Pupille und ihre Wertung als Todeszeichen. Sonderdruck aus: Wiener medizinische Wochenschrift. Wien: Verlag von Moritz Perles k.u.k. Hofbuchhandlung 1924.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Keywords:
Arbeitsmedizin, Blindeninstitut, Philipp Silberstern, Polizeiarzt, Sehbehinderung, NS-Verfolgter, Sozialmedizin, Arzt, Wien

[1] Neue Freie Presse. 30.11.1888. S. 19; Die Presse. 1.12.1888. S. 4; Wiener Zeitung. 1.12.1888. S. 1.

[2] Allgemeine Wiener medizinische Zeitung. 3.1.1893. S. 10; Die Presse. 28.12.1892. S. 15; Wiener medizinische Wochenschrift. Nr. 1. 1893, Sp. 39.

[3] Neues Wiener Journal. 25.12.1902. S. 19.

[4] Neue Freie Presse. 3.1.1912. S. 4; Allgemeine Wiener medizinische Zeitung. 9.1.1912. S. 22.

[5] Öffentliche Sicherheit. Nr. 9-10. 1923. S. 14.

[6] Neues Wiener Tagblatt (Tages-Ausgabe). 15.12.1915. S. 5.

[7] Wiener medizinische Wochenschrift. Nr. 12. 1893. Sp. 520.

[8] Wiener klinische Rundschau. Nr. 50. 1896. S. 860.

[9] Wiener medizinische Wochenschrift. Nr. 46. 1893. Sp. 1843-1846; Nr. 47. 1893. Sp.1886-1889; Nr. 48. 1893. Sp. 1928-1930.

[10] Wiener medizinische Wochenschrift. Nr. 44. 1896. Sp. 1894-1898; Nr. 45. 1896. Sp. 1942-1945.

[11] Neues Wiener Tagblatt (Tages-Ausgabe). 12.11.1937. S. 8.

[12] Wiener medizinische Wochenschrift. Nr. 36. 1909. Sp. 2089-2090.

[13] Allgemeine Wiener medizinische Zeitung. 15.7.1902. S. 3.

[14] Pharmaceutische Press. 24.8.1907. S. 6; Neue Freie Presse. 3.10.1907. S. 24.

[15] Neue Freie Presse. 3.10.1907. S. 24.

[16] Wiener klinische Wochenschrift. Nr. 29. 1903. S. 858-859.

[17] Die Zeit. 8.8.1916. S. 5.

[18] Der neue Tag. 6.4.1920. S. 5.

[19] Wiener Zeitung. 6.8.1923. S. 1.

[20] Wiener medizinischen Wochenschrift. Nr. 51. 1924. Sp. 2720-2723.

Normdaten (Person) Silberstern, Philipp: BBL: 38862; GND:103410814X

Bio-bibliografisches Lexikon (BBL)/Liste aller Beiträge der VS-Blog-Serie: Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien

Bitte zitieren als VAN SWIETEN BLOG der Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien, BBL: 38862 (25.04.2022); Letzte Aktualisierung: 2022 04 25
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Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [170]: Wilhelm Berall – Praktischer Arzt und Volksbildner

Wilhelm Berall – Praktischer Arzt und Volksbildner

Text: Dr. Walter Mentzel

Wilhelm (Leib Wolf) Berall wurde am 16. Oktober 1869 als Sohn von Herz (1829-1916) und Jentil Berall in Sereth in der Bukowina (heute: Suceava/Rumänien) geboren. 1897 heiratete er die in Wien geborene Julie Ostersetzer (*30.4.1870).

Berall studierte an der Universität Wien Medizin und schloss 1893 das Studium mit dem Rigorosum und im Februar 1896 mit seiner Promotion ab. Nach dem Rigorosum erhielt er seine weitere Ausbildung an der II. Medizinischen Universitätsklinik für interne- und Halskrankheiten bei Professor Leopold Schrötter (1837-1908) und nach seiner Promotion an der I. chirurgischen Klinik bei Professor Eduard Albert (1841-1900).[1] Zu seinen wissenschaftlichen Publikationen zählt der 1899 erschienene Aufsatz „Zur Wirkung der Röntgen-Strahlen[2], die 1904 in der Wiener medizinischen Wochenschrift publizierte Arbeit „Ein Fall von Extrasystolen“ und die 1914 erschienene Monografie „Chemisches Praktikum für Mediziner und Pharmazeuten sowie zum Privatstudium“, die sich in der Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin befindet.

Neben seiner Tätigkeit als praktischer Arzt führte er noch in Wien 2 eine private Ausbildungs- und Lehranstalt für Massage und widmete sich der Sexualaufklärung und der Verhütung und der Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten. Dazu hielt er regelmäßig populär-wissenschaftliche Lichtbildervorträge an Schulen, vor sozialdemokratischen Frauenorganisationen,[3] Wiener Arbeiterheimen und Volksbildungsstätten oder vor Gewerkschaftsorganisationen. Seine Vorträge waren über lange Jahre beim Publikum beliebt und gut besucht.



Arbeiter-Zeitung. 19.2.1911. S. 16

Österreichische Buchhändler-Correspondenz. 31.10.1917. S. 520.

Zu diesem Themenbereich publizierte er eine Reihe von Arbeiten, darunter 1909 die populärwissenschaftliche Sexualaufklärungsschrift „Wahrheit und Klarheit über die Geschlechtskrankheiten. Ärztlicher Ratgeber für Mann und Weib zur Verhütung und Heilung der Geschlechtskrankheiten“, in der er für eine frühe sexuelle Aufklärung der Jugend eintrat und die über viele Jahre weite Verbreitung fand. Im Jahr 1917 erschienen von ihm noch die Arbeiten zur „Verhütung und Heilung der Geschlechtskrankheiten“ und in der Hebammen-Zeitung der Artikel „Ueber Geschlechtskrankheiten“.[4]

Berall war Mitglied des 1888 gegründeten Vereines für erweiterte Frauenbildung in Wien, weiters der Gesellschaft der Ärzte in Wien und Mitglied der Gesellschaft für Innere Medizin und Kinderheilkunde. Vor dem Ersten Weltkrieg engagierte er sich als Mitglied und Vizeobmann im Allgemeinen Volksbildungsvereins in Sereth in der Bukowina.[5]

Wilhelm Berall verstarb am 30. Juli 1935 in Wien. Seine Ehefrau Julie wurde wegen ihrer jüdischen Herkunft von den Nationalsozialisten am 8.12.1942 im Ghetto Theresienstadt ermordet, seiner Tochter Magdalene Berall, die seit den späten 1920er Jahren als Journalistin für Wiener Zeitungen arbeitete, gelang die Flucht vor den Verfolgung durch die Nationalsozialisten in die USA.

Quellen:

Friedhofsdatenbank der Gemeinde Wien: Berall Wilhelm

UAW, Med. Fakultät, Nationalien/Studienkataloge, Sign. 134-0355, Berall Leib Wolf (Nationalien Datum 1890/91).

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosenprotokoll, Sign. 177-44b, Berall Leib Wolf (Rigorosen Datum 1893).

Friedhofsdatenbank der IKG Wien, Berall Wilhelm

Opferdatenbank des Institut Theresienstadt-Initiative (Institutem Terezínské iniciativy), Berall Julie.

Literaturliste:

Berall, Wilhelm: Wahrheit und Klarheit über die Geschlechtskrankheiten. Ärztlicher Ratgeber für Mann und Weib zur Verhütung und Heilung der Geschlechtskrankheiten. Wien: A. Mejstrik 1909.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Gesellschaft der Ärzte Bibliothek, Sign.: GÄ-17919]

Berall, Wilhelm: Ein Fall von Extrasystolen. Sonderdruck aus: Wiener medizinische Wochenschrift. Wien: Verlag von Moritz Perles k.u.k. Hofbuchhandlung 1904.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Berall, Wilhelm: Chemisches Praktikum für Mediziner und Pharmazeute sowie zum Privatstudium. (Enthält Anorganische und Organische, Maß- und Gewichtsanalyse, Harnanalysen, Physiologisch-chemische Untersuchungen, Alkaloide etc.) Gründliche Anleitungen bei den praktischen Übungen im chemischen Labor. Wien: Kommissions-Verlag A. Schönfeld 1914.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Gesellschaft der Ärzte Bibliothek, Sign.: SA-1623]

Keywords: Sexualaufklärung, Wilhelm Berall, Arzt, Wien

[1] Bukowinaer Rundschau. 27.2.1896. S. 3.

[2] Wiener medizinische Wochenschrift. Nr. 22. 1899. Sp. 1048-1049.

[3] Arbeiterinnen-Zeitung. H. 11. 1911. S. 10.

[4] Hebammen-Zeitung. 15.2.1917. S. 39-41

[5] Czernowitzer Allgemeine Zeitung. 13.5.1910. S. 4.

Normdaten (Person) Berall, Wilhelm: BBL: 38853; GND: 1256387789

Bio-bibliografisches Lexikon (BBL)/Liste aller Beiträge der VS-Blog-Serie: Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien

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Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [166]: Josef Schwoner – Frauen- und Kinderarzt, NS-Verfolgter

Josef Schwoner – Frauen- und Kinderarzt, NS-Verfolgter

Text: Dr. Walter Mentzel

Josef Schwoner wurde am 20. April 1871 als Sohn von Adolf Schwoner (1838-1909) und Josefine, geborene Donath, in Kremsier in Mähren (heute: Kromeriz/Tschechien) geboren. Seit 1897 war er mit Ernestine, geborene Heller (1874-1961), verheiratet.

Nach Abschluss seines Medizinstudiums an der Universität Wien mit der Promotion im Jahr 1894 arbeitete Schwoner am sero-therapeutischen Institut unter Prof. Richard Paltauf (1858-1924) und danach am Ambulatorium der Kinderklinik im Allgemeinen Krankenhaus Wien. Schwoner war Mitglied der Gesellschaft für innere Medizin und Kinderheilkunde und seit 1903 Mitglied der Gesellschaft der Ärzte in Wien.[1]

Nach dem Ersten Weltkrieg arbeitete Schwoner in seiner 1896 eröffneten Arztpraxis in Wien als Frauen- und Kinderarzt und engagierte in dem von Hugo Klein gegründeten Verein Österreichischer Bund für Mutterschutz.[2] Hier fungierte er als Vorstandsmitglied in der Bundesleitung des Vereines. 1919 wurde ihm die stellvertretende ärztliche Leitung des unter der Patronanz von Hugo Klein stehenden und vom Bund für Mutterschutz erhaltenen Mütter- und Säuglingsheim in Wien 16, Maderspergerstraße 2 überantwortet.[3]

Von Josef Schwoner besitzt die Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin in ihrer Separata-Bibliothek vier Arbeiten, davon drei aus seiner Tätigkeit am sero-therapeutischen Institut in Wien und zwar die im Jahr 1902 zuerst auf der Karlsbader Naturforscherversammlung vorgestellte und in der Wiener klinischen Wochenschrift veröffentlichte Studie „Ueber Differenzierung der Diphtheriebazillen von den Pseudodiphtheriebazillen durch Agglutination“, die 1903 publizierte Arbeit „Ein Beitrag zur Kenntnis der Pseudodiphtheriebazillen“ und der aus dem Jahr 1904 stammende Aufsatz „Ueber die hämolytische Wirkung des Loefflerschen Bacillus“. Im selben Jahr erschien noch die von ihm gemeinsam mit dem Immunologen und Pharmakologen Ernst Peter Pick (1872-1960) verfasste Studie „Beiträge zur Kenntnis des Diphterie-Antitoxins und seiner Beziehung zum Toxin.[4] Im Ersten Weltkrieg war er im Garnisonsspital Nr. 2 in Wien als Militärarzt unter dem Chefarzt Privatdozent Otto Sachs im Einsatz. Aus dieser Zeit stammt von ihm der Artikel „Ueber die hämorrhagische Hautreaktion bei Fleckfieber. Bemerkungen zur Arbeit des k. u. k. Regimentsarztes Priv.-Doz. Dr. Lipschütz“. Daneben verfasste er noch Artikel in Zeitschriften wie „Die Frau und Mutter“.[5]

Josef Schwoner und seine Ehefrau Ernestine waren nach dem „Anschluss“ im März 1938 wegen ihrer jüdischen Herkunft der NS-Verfolgung ausgesetzt. Sie flüchtete über die Schweiz nach Lissabon und von hier im Juni 1941 in die USA. Schwoner verstarb am 3. März 1966 in Hollywood, Los Angeles County in Kalifornien.

Quellen:

Matriken der IKG Wien, Trauungsbuch 1897, Schwoner Josef, Donath Ernestine.

Auswanderungskartei der IKG Wien, Schwoner Josef und Heller Ernestine.

ÖStA, VA, Zl. 12.161, Schwoner Josef.

New York, Passenger and Crew Lists of Vessels Arriving at New York, New York, 1897-1957 (National Archives Microfilm Publication T715, roll 6553); Records of the Immigration and Naturalization Service, Record Group 85.

Finde a grave: Dr. Joseph Schwoner.

Literaturliste:

Schwoner, Josef: Ueber Differenzierung der Diphtheriebazillen durch Agglutination. Sonderdruck aus: Wiener klinischen Wochenschrift. Wien und Leipzig: Wilhelm Braumüller k.u.k. Hof- und Universitäts-Buchhändler 1902.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Schwoner, Josef: Ein Beitrag zur Kenntnis der Pseudodiphtheriebazillen. Aus dem staatl. sero-therapeutischen Institut in Wien (Vorstand Prof. R. Paltauf). Sonderdruck aus: Wiener klinische Wochenschrift. Wien und Leipzig: Wilhelm Braumüller k.u.k. Hof- und Universitäts-Buchhändler 1903.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Schwoner, Josef: Ueber die hämolytische Wikrung des Loefflerschen Bacillus. Aus dem staatl. sero-therapeut. Institute (Vorstand: Prof. R. Palauf) und der k.k. Universitäts-Kinderklinik in Wien (Vorstand: Prof. Th. Escherich). Sonderdruck aus: Centralblatt für Bakteriologie, Parasitenkunde und Infektionskrankheiten. Jena: Verlag von Gustav Fischer 1904.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Schwoner, Josef: Ueber die hämorrhagische Hautreaktion bei Fleckfieber. Bemerkungen zur Arbeit des k.u.k. Regimentsarztes Priv.-Doz. Dr. Lipschütz. Aus der II. Abteilung (Chefarzt: k.u.k. Stabsarzt Priv.-Doz. Dr. Otto Sachs) des k.u.k. Garnisonspitles Nr. 2 in Wien. (Kommandant: k.u.k. Oberstabsarzt l. Kl. Dr.Bruno Drastich). Sonderdruck aus: Wiener klinische Wochenschrift. Wien: Verlag von Wilhelm Braumüller 1916.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Keywords:
Bund für Mutterschutz, Frauenarzt, Josef Schwoner, Kinderarzt, NS-Verfolgter

[1] Wiener klinische Wochenschrift. Nr. 15. 1903. S. 459.

[2] Mitteilungen des Österreichischen Bundes für Mutterschutz. H. 2. 1917. S. 5.

[3] Wiener Zeitung. 23.5.1919. S. 4.

[4] Wiener klinische Wochenschrift. Nr. 40. 1903. S. 1055-1057.

[5] Die Frau und Mutter. H. 3. 1928

Normdaten (Person) Schwoner, Josef : BBL: 38696; GND: 1254734309

Bio-bibliografisches Lexikon (BBL)/Liste aller Beiträge der VS-Blog-Serie: Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien

Bitte zitieren als VAN SWIETEN BLOG der Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien, BBL: 38696 (21.03.2022); Letzte Aktualisierung: 2022 04 04
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Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [164]: Gertrud Ceranke – Ärztin, Volksbildnerin, Aktivistin in der Wiener Frauenrechtsbewegung und NS-Verfolgte

Gertrud Ceranke – Ärztin, Volksbildnerin, Aktivistin in der Wiener Frauenrechtsbewegung und NS-Verfolgte

Text: Dr. Walter Mentzel

Gertrud Ceranke wurde am 19. März 1893 als Tochter des Frauenarztes und Gynäkologen Emil Ekstein und Olga, geborene Jontof, in Teplitz-Schönau in Böhmen geboren. Sie studierte an der Universität Wien Medizin [1] und rückte zu Beginn des Ersten Weltkrieges als Studentin gemeinsam mit ihrem Vater als dessen Assistentin als Militärärztin zum Kriegsdienst ein, später war sie während des Krieges als Unterärztin an der königl. Charité in Berlin tätig.[2] 1918 heiratete sie den Mediziner Paul Ceranke und legte im Juli 1919 ihr Rigorosum an der Universität Wien ab. Danach arbeitete sie als praktische Ärztin in Wien.

Gertrud Ceranke als Volksbildnerin und in der Frauenbewegung

Ab Mitte der 1920er Jahre trat Ceranke vor allem als Volksbildnerin öffentlich in Erscheinung. Zunächst referierte sie zu frauen- und kindermedizinischen Themen wie u.a. zur Sexualaufklärung, dem § 144 (Schwangerschaftsabbruch) und zu Fragen der Hygiene vor allem in sozialdemokratischen Organisationen, wie den Freidenkern oder in Bezirks- und Frauenorganisationen in Wien, später auch als Referentin des Wiener Stadtschulrates.[3] Als Publizistin verfasste sie Artikel in der sozialdemokratischen Zeitung „Die Unzufriedene“[4] oder in der „Hebammen-Zeitung[5], dem Organ des von ihrem Vater unterstützen und mitaufgebautem Reichsverband der Hebammen Österreichs. Ihre Vortragstätigkeit zu medizinischen Themen behielt sie bis zum „Anschluss“ im März 1938 bei, zuletzt vermehrt im Rahmen der volkstümlichen Universitätskurse oder an Wiener Volkshochschulen wie zuletzt im Februar 1938 an der Volkshochschule Volksheim.[6]

Ihre spezifischen medizinischen Themen brachte Ceranke seit den frühen 1920er Jahren auch in die Wiener Frauenrechtsbewegung ein. Während sie vorerst in einem Naheverhältnis zur sozialdemokratischen Frauenbewegung gestanden sein dürfte, engagierte sie sich später im Wiener Frauenverband und danach – wie auch Frieda Becher von Rüdenhof – als aktives Mitglied in der 1929 von Marianne Hainisch gegründeten Österreichischen Frauenpartei (ÖPF), und nach dessen Liquidierung ab 1934 in der Nachfolgeorganisation, dem Verein Österreichische Frauenschaft.[7] Hier fungierte sie als Referentin und als Leiterin der „zweiten Stunde für Volksgesundheit“, bzw. übernahm sie hier die Eheberatung.[8] Daneben war sie in den 1930er Jahren als Mitglied, Referentin und Kursleiterin zum Kurslehrgang Hygiene in der 1901 gegründeten „Vereinigung der arbeitenden Frauen“ tätig.[9]

Neben Gertrud Bien, Hedwig Fischer-Hofmann, und der Professorin Cornelie Much-Benndorf gehörte sie noch als Mitglied der Kommission für Volksgesundheit in der Bundeskommission des Bundes österreichischer Frauenvereine (BÖFV) an, der Dora Brücke-Teleky als Kommissionsvorsitzende vorstand.[10]

Von Gertrud Ceranke besitzt die Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin in der Separata-Bibliothek die von ihr 1929 in der Wiener medizinischen Wochenschrift publizierte Arbeit „Über den Heileffekt der künstlichen Höhensonne“.

Ceranke war jüdischer Herkunft und nach dem „Anschluss“ im März 1938 durch die 4. Verordnung zum Reichsbürgergesetz vom 25. Juli 1938 und dem Erlöschen der Approbation jüdischer Ärzt*innen mit 30. September 1938 mit einem Berufsverbot belegt. Sie überlebte dem Holocaust und verstarb im Oktober 1956 in Wien.

Ihre Tochter Susanne Ceranke, geboren am 1. Oktober 1921 in Wien, maturierte im März 1939 in Wien und legte zwischen April und September 1939 den verpflichtenden Reichsarbeitsdienst in Freilassing in Bayern ab. Im Wintersemester 1939/40 begann sie mit dem Studium an der Medizinischen Fakultät der Universität Wien. Da sie im Nationalsozialismus als „Mischling 1. Grades“ galt, konnte sie ihr Studium zunächst aufnehmen, musste jedoch im 1. Trimester 1940 um ihre weitere Studienzulassung beim Reichserziehungsministerium in Berlin ansuchen. Nach der Ablehnung des Gesuches im Juni 1940 blieb sie von der weiteren Inskription ausgeschlossen. Sie konnte erst nach der Befreiung Österreichs im April 1945 ihr Studium wiederaufnehmen und als mittlerweile verheiratete Susanne Höfermayer das Studium am 15. Juni 1949 mit ihrer Promotion abschließen. Zunächst arbeitete sie als Hilfsärztin an der Psychiatrisch-Neurologischen Universitäts-Klinik. In ihrer zweiten Ehe war sie mit dem Privatdozent Prof. Dr. Ottokar Arnold (1917-2008) verheiratet. Susanne Arnold verstarb am 9. März 2002 in Wien.

Quellen:

AUW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 196-0108, Ceranke, geb. Ekstein Gertrud (Rigorosum 23.7.1919).

ÖStA, AdR, E-uReang, VVSt, VA, Zl. 469, Ceranke Gertrud.

Datenbank Friedhöfe Wien: Ceranke Gertrud.

Gedenkbuch für die Opfer des Nationalsozialismus an der Universität Wien 1938: Ceranke Susanne.

Arias, Ingrid: „… und bietet Gewähr sich jederzeit rückhaltlos einzusetzen …“ Kontinuitäten und Brüche in den Karrieren des ärztlichen Personals im Altersheim Lainz 1938-1950. In: In der Versorgung. Vom Versorgungshaus Lainz zum Geriatriezentrum „Am Wienerwald“. Hg.: Ingrid Arias, Soni Horn Sonia und Michael Hubenstorf Michael. Wien: Verl.-Haus d. Ärzte 2004. S. 219-224.

Literaturliste

Ceranke, Gertrud: Über den Heileffekt der künstlichen Höhensonne. Sonderdruck aus: Wiener medizinische Wochenschrift. Wien: Verlag von Moritz Perles 1929.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata-Bibliothek]

Keywords:
Frauenrechtsbewegung, Gertrud Ceranke, Volksbildung, Wien, Ärztin

[1] Teplitz-Schönauer Anzeiger. 25.2.1915. S. 5.

[2] Wiener medizinische Wochenschrift. Nr. 10. 1916. Sp. 381.

[3] Kleine Volks-Zeitung. 5.2.1932. S. 7.

[4] Die Unzufriedene. 14.8.1926. S. 7

[5] Hebammen-Zeitung. 1.1.1926. S. 5; 1.11.1926. S. 3; 1.1.192. S. 15.

[6] Das kleine Volksblatt. 22.2.1938. S. 14; 13.10.1932.

[7] Das Wort der Frau. 24.1.1932. S. 4.

[8] Neue Freie Presse. 6.10.1931. S. 5.

[9] Österreichische Frauenrundschau (Mitteilungen der Vereinigung der arbeitenden Frau). H. Februar. 1935. S. 3.

[10] Die Österreicherin. Nr. 1. 1931. S. 2.

Normdaten (Person) Ceranke, Gertrud: BBL: 38690; GND:1254723439

Bio-bibliografisches Lexikon (BBL)/Liste aller Beiträge der VS-Blog-Serie: Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien

Bitte zitieren als VAN SWIETEN BLOG der Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien, BBL: 38690 (28.03.2022); Letzte Aktualisierung: 2022 03 28
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Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [161]: Arnold Baumgarten – Direktor des Krankenhauses Lainz in Wien und NS-Verfolgter

Arnold Baumgarten – Direktor des Krankenhauses Lainz in Wien und NS-Verfolgter

Text: Dr. Walter Mentzel

Arnold Baumgarten wurde am 24. September 1879 als Sohn des Kaufmannes Johann Jakob Baumgarten und Mathilde, geborene Kollinsky, in Wien geboren. Seit 1907 war er mit Johanna (*6.5.1879 Brünn/Mähren), geborene Horvath, verheiratet. Mit ihr gemeinsam hatte er die beiden Söhne Johann (*28.9.1907 Pörtschach) und Friedrich Robert (10.7.1910 Pörtschach), der an der Universität Wien Medizin studierte und 1936 zum Doktor der Medizin promovierte.

Nach dem Abschluss seines Medizinstudiums an der Universität Wien mit der Promotion im Jahr 1904 erhielt er bis 1906 seine weitere Ausbildung als Sekundararzt und danach als Assistent an der Prosektur der Krankenanstalt Rudolfstiftung beim Pathologen Prof. Richard Paltauf (1858-1924). Hier publizierte er 1904 die sich heute in der Separata Bibliothek an der Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin an der Medizinischen Universität Wien befindende Arbeit „Ein Beitrag zur Pathogenität des Bazillus Friedländer und zur Histogenese der Mikulicz´schen Zellen“. Danach arbeitete er bis 1907 zunächst als Sekundararzt am Karolinen-Kinderspital in der Sobieskigasse 31 in Wien 9 bei dem Dozenten und späteren Professor Wilhelm Knoepfelmacher (1866-1938), wo er „Ein Fall von peripherer einseitiger Hypoglossuslähmung mit Hemiatrophie der Zunge“ veröffentlichte.[1] Seit 1906 war er Mitglied der Gesellschaft für innere Medizin und Kinderheilkunde in Wien.[2]

Anfang 1908 wurde er in Annaberg im Bezirk Lilienfeld in Niederösterreich zum provisorischen Gemeindearzt,[3] und danach im selben Jahr in Pörtschach am Wörthersee in Kärnten zum Gemeindearzt und Arzt der Kuranstalt ernannt. 1911 erfolgte seine Berufung zum Sanitätskonzipisten im Stande der Sanitätsbeamten des Landes Kärntens,[4] aus deren Funktion er bereits 1912 wieder ausschied.[5]

Während des Ersten Weltkrieges diente er zunächst als leitender Arzt im Reservespital Pörtschach, und ab 1915 als Seesanitätsarzt des Marineergänzungsbezirkes in Triest beim Militärspital in Knittelfeld.[6] 1915 erfolgte seine Ernennung zum Landsturm-Assistenzarzt[7] und 1916 zum Landsturmoberarzt.[8] 1916 erhielt er auch das Ehrenzeichen des Roten Kreuzes in Anerkennung der Verdienste um die Gründung von Bezirksspitälern und um den freiwilligen Rettungsdienst.[9] Während seiner Militärdienstzeit nahm als Referent an den wissenschaftlichen Abenden der Militärärzte teil.[10] Als Arzt im Militärspital in Knittelfeld publizierte er 1917 eine Reihe von Arbeiten aus dem bakteriologischen Laboratorium des Spitals, sowie gemeinsam mit der Bakteriologin Helene Langer-Zuckerkandl (1888-1944) „Über den Zuckergehalt der gebräuchlichen Nährböden und dessen Bedeutung für die Differentialdiagnose der Paratyphusbazillen“ und „Über elektive Choleranährböden“, und mit Alfred Luger (1886-1938)Über die Wirkung verdünnter Metallsalzlösung auf Diastase“ und „Über die oligodynamische Wirkung von Metallen auf Fermente“. Weitere Publikationen aus der Tätigkeit im bakteriologischen Laboratorium waren seine Arbeiten „Über ein neues Entseuchungs- und Entlausungsverfahren“ und „Über die Wirkung von Metallen auf Bakterientoxine“.

Nach dem Krieg kehrte er nach Wien zurück und trat am 12. November 1918 in den Bundesdienst ein, wo er zunächst zum Ministerial-Vize-Sekretär und später zum Sektionsrat im späteren Ministerium für soziale Verwaltung berufen wurde.[11] Im Juli 1919 kam es durch den Wiener Stadtrat zu seiner Ernennung zum provisorischen Arzt der Stadt Wien,[12] im Oktober zum Leiter der Zentral-Direktion der Wiener öffentlichen Fondskrankenanstalten und im Jänner 1922 zum Lehrer für soziale Fürsorge an der Krankenpflegeschule am AKH Wien.[13] 1923 erfolgte seine Bestellung zum Direktor des Krankenhauses der Stadt Wien in Lainz,[14] dem ehemaligen Kaiser Jubiläums-Spital. Diese Funktion behielt er bis zum März 1938.

Neben seiner Tätigkeit als Direktor des Krankenhauses Lainz stieg Baumgarten, der dem sozialdemokratischen Gesundheitsstadtrat Julius Tandler nahestand, 1928 mit seiner Ernennung zum Mitglied des Landessanitätsrates der Stadt Wien[15] und 1929 zum Oberstadtphysikus des städtischen Physikats rasch in der Wiener Gesundheitsverwaltung auf.[16]

Daneben entfaltete er eine reiche Publikationstätigkeit. 1925 erschien von ihm die Arbeit „Leitfaden der sozialen Fürsorge. Mit besonderer Berücksichtigung der österreichischen Gesetzgebung und Einrichtungen“. Diese Arbeit avancierte nach der 1917 erschienen Arbeit von Ludwig Teleky über die „Aufgaben und Probleme der sozialen Fürsorge und der Volksgesundheitspflege bei Kriegsende“ zum Standardwerk auf dem Gebiet der sozialen Fürsorge in der Zwischenkriegszeit.

Bild: Der Tag 20.9.1932, S. 10. Bildnis: Hofrat Dr. Arnold Baumgarten

1930 nahm er an der II. Internationalen Hygieneausstellung in Dresden teil, worüber er in der Wiener medizinischen Wochenschrift ausführlich berichtete.[17] Im selben Jahr erschien von ihm noch der Aufsatz „Über die Wichtigkeit ärztlicher Fachgutachten bei Errichtung von Heilanstalten.[18] Ebenfalls 1930 nahm er als Referent an der Reichsdelegiertenkonferenz der österreichischen Wohlfahrtsanstalten teil.[19] Ein Jahr darauf publizierte er zum Thema „Welchen Anforderungen muss ein modernes Krankenhaus der Großstadt entsprechen?“[20] und 1933 erschien in der Zeitschrift für Tuberkulose sein Aufsatz „Praktische Desinfektion in Lungenheilanstalten“, der ebenfalls heute in der Separata Bibliothek an der Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin erhalten ist.

Nach der Etablierung des austrofaschistischen Regimes wurde er in der Funktion des Oberstadtphysikus abgelöst, blieb jedoch weiterhin Mitglied des Landessanitätsrates von Wien. Anfang 1938 trat er als Mitglied dem Verein für Geschichte der Stadt Wien bei,[21] und im Jänner 1938 wurde er vom Bürgermeister der Stadt Wien ausgezeichnet.[22]

Einen Tag nach dem „Anschluss“, am 14. März 1938, wurde er wegen seiner jüdischen Herkunft im Krankenhaus Lainz von den Nationalsozialisten von seinem Dienst enthoben und am 23. April 1938 in den dauernden Ruhestand versetzt. Arnold Baumgarten, der 1938 am seinem Dienstort im Lainzer Spital in Wien 13, Woltersbergenstraße 1 wohnhaft war, flüchtete im Oktober 1938 nach China. Zuvor gelang es ihm bei der Magistratsdirektion Wien für den Fall seines Ablebens binnen eines Jahres die Übertragung seiner Ruhegenüsse an seine in Wien verbleibenden Ehefrau, die nach den NS-Rassengesetzen als Nichtjüdin galt, als Witwenpension zu erwirken. Er verstarb am 23. Jänner 1939 in Kanton in China, seine Ehefrau Johanna, die nunmehr seine Ruhegenüsse beziehen konnte, verstarb im März 1940 in Wien. Sein Sohn Fritz, der an der Universität Wien Medizin studiert hatte und 1936 zum Doktor der Medizin promovierte, flüchtete nach Tianjin (früher Tientsin) in China, wo er verstarb.[23] Seinem zweiten Sohn Johann Baumgartner gelang die Flucht nach Paraguay.

Quellen:

Matriken der IKG Wien, Geburtsbuch 1879, Baumgarten Arnold.

Matriken der katholischen Pfarre Wien Schottenfeld, Trauungsbuch 1907, Folio 86, Baumgarten Arnold, Horvath Johanna. (16.10.1907).

UAW, Med. Fak., Promotionsprotokoll, Sign. 189-1412, Baumgarten Arnold (Promotions- Sponsionsdatum 12.2.1904).

ÖStA, AdR, E-uReang, VVSt, VA, Zl. 40.223, Baumgarten Arnold.

ÖStA, AdR, E-uReang, FLD, Zl. 10.910, Baumgarten Johann.

ÖStA, AdR, E-uReang, FLD, Zl. 10.912, Baumgarten Friedrich.

WStLA, M.Abt. 202, A5 – Personalakt 1, Reihe: Baumgarten Arnold (24.9.1879).

WStLA, M.Abt. 119, A41, C 893, Bezirk: 1, Baumgarten Johann.

WStLA, M.Abt. 119, A41, C 1290, Bezirk: 1, Baumgarten Friedrich.

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 189-1412, Baumgarten Arnold (Promotion- Sponsion 12.2.1904).

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 194-3071, Baumgarten Friedrich (Promotion 11.7.1936).

Hubenstorf, Michael: 100 Jahre Krankenhaus Hietzing – 1913-2013. Wien. 2013.

Tragl, Karl Heinz: Chronik der Wiener Krankenanstalten. Wien: Böhlau 2007.

https://archives.tricolib.brynmawr.edu/repositories/5/archival_objects/34623

Literaturliste:

Baumgarten, Arnold: Ein Beitrag zur Pathogenität des Bazillus Friedländer und zur Histogenese der Mikuliz’schen Zellen. Aus der Prosektur der k.k. Krankenanstalt „Rudolfstiftung“ in Wien (Vorstand Professor Dr. Richard Paltauf). Sonderdruck aus: Wiener klinische Wochenschrift. Wien und Leipzig: Wilhelm Braumüller k.u.k. Hof- und Universitäts-Buchhändler 1904.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Baumgarten, Arnold und Helene Langer: Ueber den Zuckergehalt der gebräuchlichen Nährböden und dessen Bedeutung für die Differentialdiagnose der Paratyphusbazillen. Sonderdruck aus: Wiener klinische Wochenschrift. Wien und Leipzig: Wilhelm Braumüller, k.u.k. Hof- und Universitäts-Buchhändler 1917.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Baumgarten, Arnold und Helene Langer: Ueber elektive Chleranährböden. Aus dem bakteriologischen Laboratorium der k.u.k. Spitales Knittelfeld (Spitalskommandant Oberst.-Arzt Prof. Dr. Arnold Wittek). Sonderdruck aus: Zeitschrift für Hygiene und Infeltionskrankheiten. Leipzig: Verlag von Veit & Comp. 1917.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Baumgarten, Arnold und Alfred Luger: Über die Wirkung verdünnter Metallsalzlösungen auf Diastase. Aus dem bakteriologischen Laboratorium des k.u.k. Spitales Knittelfeld (Spitalskommandant: Oberstabsarzt Prof. Dr. A. Wittek). Wien und Leipzig: Wilhelm Braumüller k.u.k. Hof- und Universitäts-Buchhändler 1917.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Baumgarten, Arnold und Alfred Luger: Ueber die oligodynamische Wirkung von Metallen auf Fermente. Aus dem bakteriologischen Laboratorium des k.u.k. Spitales Knittelfeld (Spitalskommandant: Oberstabsarzt Prof. Arnold Wittek). Wien und Leipzig: Wilhelm Braumüller k.u.k. Hof- und Universitäts-Buchhändler 1917.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Baumgarten, Arnold: Ueber ein neues Entseuchungs- und Entlausungsverfahren. Aus dem hygienisch-bakteriologischen Laboratorium des k. und k. Spitales Knittelfeld (Kommandant Oberstabsarzt Prof. Dr. Arnold Wittek). Sonderdruck aus: Münchener medizinische Wochenschrift. München: 1917.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Baumgarten, Arnold: Ueber die Wirkung von Metallen auf Bakterientoxine. Aus dem bakteriologischen Laboratorium des k.u.k. Spitales Knittelfeld (Spitalskommandant: Oberstabsarzt Prof. Dr. Anrold Wittek). Sonderdruck aus: Wiener klinische Wochenschrift. Wien und Leipzig: Wilhelm Braumüller k.u.k. Hof- und Universitäts-Buchhändler 1917.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Teleky, Ludwig: Aufgaben und Probleme der sozialen Fürsorge und der Volksgesundheitspflege bei Kriegsende. Wien und Leipzig: Wilhelm Braumüller K.K. Universitäts-Verlagsbuchhandlung Gesellschaft M.B.H. 1917.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 58685]

Baumgarten, Arnold: Praktische Desinfektion in Lungenheilanstalten. (Mit 7 Textabbildungen). Sonderdruck aus: Zeitschrift für Tuberkulose. Leipzig: Verlag von Johann Ambrosius Barth 1933.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Keywords: Alfred Luger, Arnold Baumgarten, Helene Langer-Zuckerkandl, Arzt, Medizingeschichte, Separata Bibliothek, Wien

[1] Wiener medizinische Wochenschrift. Nr. 31. 1907. Sp. 1509-1512.

[2] Wiener medizinische Wochenschrift. Nr. 3. 1906. Sp. 147.

[3] Medizinische Klinik. 1.3.1908. S. 2.

[4] Freie Stimme. 23.12.1911. S. 10; Medizinische Klinik. 14.1.1912. S. 4.

[5] Freie Stimme. 3.7.1912. S. 3.

[6] Freie Stimme. 25.4.1915. S. 7; Wiener Zeitung. 1.3.1916. S. 3.

[7] Wiener Zeitung. 15.8.1915. S. 5.

[8] Fremden-Blatt. 15.8.1916. S. 11.

[9] Freie Stimmen. 21.3.1916. S. 2.

[10] Der Militärarzt. 6.1.1917. Sp. 16.

[11] Österreichischer Amts-Kalender für das Jahr 1922.

[12] Reichspost. 11.7.1919. S. 8.

[13] Wiener Zeitung. 4.8.1922. S. 2.

[14] Wiener medizinische Wochenschrift. Nr. 34/35. 1923. Sp. 1548.

[15] Wiener medizinische Wochenschrift. Nr. 26. 1928. S. 855.

[16] Reichspost. 8.10.1929. S. 4.

[17] Wiener medizinische Wochenschrift. Nr. 32. 1930. S. 1064-1065.

[18] Wiener medizinische Wochenschrift. Nr. 51. 1930. S. 1657-1659.

[19] Arbeiter Zeitung. 14.10.1930. S. 10.

[20] Wiener medizinische Wochenschrift. Nr. 28. 1931. Sp. 756-757.

[21] Monatsblatt des Vereines für Geschichte der Stadt Wien. Nr. 4/6. 1938. S. 159.

[22] Neues Wiener Tagblatt (Tages-Ausgabe). 21.1.1938. S. 8.

[23] Der Tag. 10.7.1936. S. 7.

Normdaten (Person) Baumgarten, Arnold: BBL: 38598;  GND: 127406719

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