Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [189]: Koloman (Kalman) Freuder – Dermatologe, Bezirksrat und NS-Verfolgter

Koloman (Kalman) Freuder – Dermatologe, Bezirksrat und NS-Verfolgter

Text: Dr. Walter Mentzel

Koloman (Kalman) Freuder wurde am 28. April 1883 als Sohn von Gyula Julius Freuder (1855-1927) und Katharina Rosenbaum (1862-?) in Pressburg (heute: Bratislava) geboren. Er war seit 1910 mit Anna Pollatschek (1889-1971) verheiratet.

Freuder studierte an der Universität Wien Medizin und schloss das Studium 1909 mit der Promotion und dem Rigorosum ab. Im selben Jahr war er bereits als Inspektionsarzt der Filiale Mariahilf der Wiener Freiwilligen Rettungsgesellschaft tätig,[1] dessen Mitglied er auch bis zu seinem Austritt im Jahre 1912 war.

Vor dem Ersten Weltkrieg arbeitete er an der Spezialstation zur Behandlung von Unterschenkelgeschwüren des Verbandes der Genossenschaftskrankenkassen Wien und Niederösterreich und der Allgemeinen Arbeiter-Kranken- und Unterstützungskassen in Wien bei Richard Leo Grünfeld (1875-1914), wo er 1912 den Aufsatz „Zur Lokalisation des Ulcus cruris varicosum“ publizierte. 1913 war er Assistent am Ambulatorium für Haut- und Geschlechtskrankheiten des Prof. Dr. Heinrich Paschkis (1849-1923) und veröffentlichte hier den Aufsatz „Erythema exusdativum multiforme der Mundschleimhaut“. Daneben führte er bis 1938 eine Arztpraxis in Wien 1, Wollzeile 25, wo er mit seiner Familie auch wohnhaft war.

Am Ersten Weltkrieg nahm er als landsturmpflichtiger Zivilarzt am nordöstlichen Kriegsschauplatz in Galizien teil. Im November 1916 hielt er im Rahmen der wissenschaftlichen Zusammenkünfte der Militärärzte der Garnison Jaroslau einen Vortrag über „Therapie der venerischen Krankheiten im Kriege“,[2] und im September 1917 erhielt er auf Entschließung des Kaisers das Zivilverdienstkreuz dritter Klasse verliehen.[3] Freuder war Mitglied der Dermatologischen Gesellschaft.

California, Northern U.S. District Court Naturalization Index, 1852-1989, Koloman Freuder, 1940.

Volksbildung und Politiker

Freuder war in zahlreichen zivilgesellschaftlichen Initiativen involviert und aktiv. Er engagierte sich für das akademische Gymnasium in Wien, war im Jüdischen Mittelschulverein aktiv,[4] sowie als Mitglied des Ausschusses im Wohlfahrtsverein „Austria“[5] und als Vorstandsmitglied im Frauenkrankeninstitut „Charite“ in Wien 2, Zirkusgasse 5a.[6] Freuder, der als Freimaurer der Goethe-Loge angehörte, zählte weiters zum Personenkreis um den Verein „Die Bereitschaft“, der sich die Modernisierung der Sozialarbeit und dem Ausbau der Wohlfahrtspflege sowie der Pflege der Erwachsenenbildung zum Ziel setzte. Hier hielt er u.a. 1929 einen Vortrag zum „Jubiläum des Reichsvolksschulgesetzes“[7] und zur Eugenik und Vererbung.[8] Freuder war darüber hinaus als Vortragender in den verschiedensten Zweigen der Volksbildung tätig. Im März 1914 hielt er vor dem Jüdischen Handlungsgehilfenverband Wien einen Vortrag über Berufshygiene,[9] im Dezember 1914 im Verein der Fortschrittsfreunde zu Kriegsseuchen und deren Bekämpfung,[10] als Funktionär und Mitglied im Leitungskomitee des 1912 gegründeten Fußballvereines Sportklub Unitas sprach er zum Thema „Sexualleben und Alkohol in Beziehung zum Sport,[11] und 1935 referierte er vor der Reichsorganisation der Hausfrauen Österreichs zur „Pflege des Fusses“.[12]

Als Politiker engagierte er sich zunächst bis zirka 1912 in der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Österreichs, wo er als Referent in Frauen- und Bezirksorganisationen[13] zu Themen wie Naturheilkunde und Volksgesundung“,[14] zur Ersten Hilfe,[15] oder zu Geschlechtskrankheiten Vorträge hielt.[16] 1913 kandidierte er bei den Gemeinderatswahlen für die deutschfreiheitliche Partei in Wien Innere Stadt und wurde zum Bezirksrat gewählt.[17] Bei den ersten Wiener Gemeinderatswahlen nach dem Ersten Weltkrieg im Mai 1919 trat er auf der von Julius Ofner (1845-1924) 1919 gegründeten Liste „Vereinigte demokratischen Parteien“ an, und wurde wiederum zum Bezirksrat gewählt.[18] 1927 gelang ihm die Wiederwahl. 1926 hielt er eine Rede bei der Gedenkfeier des Demokratischen Jugendbundes in Wien anlässlich des Jahrestages des durch Rechtsradikale ermordeten deutschen Außenministers Walther Rathenau (1867-1922).[19] Ab 1928 war er in der aus dem Zusammenschluss der bürgerlich demokratischen Partei und der mittelständischen Volkspartei entstandenen „Demokratischen Mittelpartei“ aktiv, widmete sich u.a. „Schulhygienischen Fragen“,[20] und übte das Amt des Bezirksrates weiter aus.

NS-Verfolgung und

Die Familie Freuder, die jüdischer Herkunft war, flüchtete nach dem „Anschluss“ im März 1938 vor der Verfolgung durch die Nationalsozialisten nach Italien und von hier über Genua im Dezember 1939 mit der SS Saturnia in die USA[21] In Wien ließ er seinen gesamten Besitz darunter eine 3000 antiquarische Bücher umfassende Bibliothek zurück. Er lebte in den USA mit seiner Familie zunächst in New York und danach in Berkeley, Alameda County, Kalifornien, wo er ein Sanatorium für Rekonvaleszente Patienten eröffnete. Eine Arztpraxis blieb ihm wegen der fehlenden medizinischen Zulassungsprüfung verwehrt.

Freuder verstarb am 24. Jänner 1946 in Irvin, Orange County, CA, USA.[22]

Sein Sohn Edgar, geboren am 9. April 1912 in Wien, war ebenfalls Mediziner und übte nach seiner Promotion im Juli 1936 seinen Beruf als praktischer Arzt in der Praxis seines Vaters in der Wollzeile 25 aus. Er floh, nachdem er von den Nationalsozialisten verhaftet und in ein Konzentrationslager deportiert worden war, nach seiner Freilassung im November 1938 über England im Dezember 1938 in die USA. Hier arbeitete am Mount Zion Hospital in San Francisco. Er verstarb 2002 in San Francisco in Kalifornien.

Quellen:

Baptism, Slovensko, Czechoslovakia, Odbor Archivnictva (The Archives of the Republic), Slovakia, Freuder Koloman.

UAW, Med. Fakultät, Nationalien/Studienkataloge, 134-0595, Freuder Koloman (Nationalien Datum 1906/07).

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, 190-0869, Freuder Koloman (Promotion Datum 20.2.1909).

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, 196-0136, Freuder Koloman (Rigorosum Datum 30.3.1909).

Trauungsbuch der IKG Wien, 1910, Freuder Koloman, Pollatschek Anna.

Geburtsbuch der IKG Wien, 1912, Freuder Edgar.

Passenger and Crew Lists of Vessels Arriving at New York, New York, 1897-1957 (National Archives Microfilm Publication T715, roll 6428); Records of the Immigration and Naturalization Service, Record Group 85, Freuder Koloman.

Immigration, New York, United States, citing ship, New York Passenger Lists, 1906-1942 NARA microfilm publication T612. Records of the Immigration and Naturalization Service, RG 85 (Washington, D.C.: National Archives and Records Administration, n.d.), roll 783; FHL microfilm, Freuder Koloman.

Immigration, New York, New York, United States, NARA microfilm publication T715 (Washington, D.C.: National Archives and Records Administration, n.d.), Freuder Koloman.

California, Northern U.S. District Court Naturalization Index, 1852-1989, Koloman Freuder, 1940.

California Death Index, 1940-1997, Koloman Freuder, 24 Jan 1946; Department of Public Health Services, Sacramento.

Find a grave: Freuder Koloman.

United Kingdom, Outgoing Passenger Lists, 1890-1960, Edgar Freuder, 1938.

Literaturliste:

Freuder, Koloman: Zur Lokalisation des Ulcus cruris varicosum. Aus der Spezialstation zur Behandlung von Unterschenkelgeschwüren in Wien (Dr. Richard L. Grünfeld). Sonderdruck aus: Medizinische Klinik. Wochenschrift für praktische Aerzte. Berlin: Urban & Schwarzenberg 1912.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Freuder, Koloman: Erythema exusdativum multiforme der Mundschleimhaut. Aus dem Ambulatorium für Haut- und Geschlechtskrankheiten des Prof. Dr. Heinrich Paschkis in Wien. Sonderdruck aus: Wiener medizinische Wochenschrift. Wien: Verlag von Moritz Perles, k. und k. Hofbuchhandlung 1913.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Keywords:

Dermatologe, NS-Verfolgter, Wien, Medizingeschichte, Arzt

[1] Neues Wiener Journal, 11.7.1909, S. 10.

[2] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 17, 1917, S. 784.

[3] Wiener Zeitung, 10.10.1917, S. 3.

[4] Jüdische Volkstimme. 21.2.1912. S. 3.

[5] Neues Wiener Tagblatt (Tages-Ausgabe). 19.6.1924. S. 9.

[6] Neues Wiener Tagblatt (Tages-Ausgabe). 28.5.1937. S. 6.

[7] Arbeiter Zeitung. 25.10.1929. S. 9.

[8] Kleine Volks-Zeitung. 12.2.1932. S. 6.

[9] Neues Wiener Tagblatt (Tages-Ausgabe). 31.3.1914. S. 15.

[10] Neue Freie Presse. 1.12.1914. S. 14.

[11] Wiener Morgenzeitung. 11.9.1920, S. 6.

[12] Die Hausfrau. Offizielles Organ der Reichsorganisation der Hausfrauen Österreichs. Jänner 1935. S. 2.

[13] Arbeiterinnen-Zeitung. H. 21. 1911. S. 10

[14] Arbeiter Zeitung. 5.2.1911. S. 12

[15] Arbeiter Zeitung. 2532.1911. S. 10.

[16] Arbeiter Zeitung. 25.6.1911. S. 12.

[17] Neue Freie Presse. 10.12.1913. S. 12.

[18] Neues 8 Uhr Blatt. S. 2.

[19] Der Tag. 20.6.1926. S. 12.

[20] Die Stunde. 12.12.1928. S. 6.

[21] Berkeley Daily Gazette. 28.11.1940. S. 4.

[22] Berkeley Daily Gazette. 30.1.1946.

Normdaten (Person) Freuder, Koloman (Kalman) : BBL: 39631; GND: 1268643793;

Bio-bibliografisches Lexikon (BBL)/Liste aller Beiträge der VS-Blog-Serie: Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien

Bitte zitieren als VAN SWIETEN BLOG der Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien, BBL: 39631 (15.09.2022); Letzte Aktualisierung: 2022 09 15
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Guidelines for writing theses at MedUni Vienn (PDF)

TOP-JOURNAL des Monats: NATURE MEDICINE (Impact Factor: 87.241)

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Das  TOP-JOURNAL des Monats im Van Swieten Blog ist:

NATURE MEDICINE

Zu den Volltexten: Jg. 1, H. 1 (1995) – 

Die ersten 20% der Zeitschriften eines bestimmten Fachgebietes im Journal Citation Reports JCR (geordnet nach der Höhe des Impact Factors) sind TOP-JOURNALE.

Mit dem Impact Factor 87.241 (2021) ist NATURE MEDICINE ein Top-Journal in den Kategorien:
CELL BIOLOGY — SCIE
BIOCHEMISTRY & MOLECULAR BIOLOGY — SCIE
MEDICINE, RESEARCH & EXPERIMENTAL — SCIE

ISSN: 1078-8956
12 issues/year

Beiträge der MedUni Wien im Video-Journal JoVE

JoVE ist ein Journal, in dem Videos aus verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen veröffentlicht werden. Zu jedem Video gibt es auch eine ausführliche Beschreibung und eine permanente URL (DOI) für die Zitierung des Beitrages.

Von Forschern der MedUni Wien wurden bislang 30 Videos auf dieser Plattform veröffentlicht.

Alle JoVE-Videos der MedUni Wien finden sie mit diesem Link.

Recently Added on MedUni Wien ePup Repository

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vom 15.9.2022

Cite Them Right: Neue Lernplattform für richtiges Zitieren!

Die englischsprachige Lernplattform „Cite Them Right“ bietet umfangreiche Möglichkeiten, sich über die Themen Zitieren und  Plagiate zu informieren.
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Open Access Publikationen von Angehörigen der MedUni Wien [108]: Springer-Verlag

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Die Medizinische Universität Wien hat mit dem Springer-Verlag ein neues Lizenzmodell „Springer Compact“ vereinbart. Publiziert kann in über 1.600 Subskriptionszeitschriften von Springer Open Access ohne zusätzliche Autor*innengebühren werden.  Mehr Infos–>

Resource utilization for chimeric antigen receptor T cell therapy versus autologous hematopoietic cell transplantation in patients with B cell lymphoma

Alexander Ring, Björn Grob, Erik Aerts, Katharina Ritter, Jörk Volbracht, Bettina Schär, Michael Greiling, Antonia M. S. Müller

Ann Hematol. 2022; 101(8): 1755–1767. Published online 2022 Jun 27. doi: 10.1007/s00277-022-04881-0

PMCID:

PMC9279251

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Dermatitis linearis outbreak associated with Paederus balcanicus in Austria

Karin Bakran-Lebl, Kaan Harmankaya, Hans-Peter Fuehrer, Erich Heidenreich, Lilla Marton, Thomas Zechmeister, Franz Allerberger, Matthias Preusser

Wien Klin Wochenschr. 2022; 134(13-14): 511–515. Published online 2022 Jun 20. doi: 10.1007/s00508-022-02047-6

PMCID:

PMC9300571

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Complement activation contributes to GAD antibody-associated encephalitis

Omar Chuquisana, Christine Strippel, Anna M. Tröscher, Tobias Baumgartner, Attila Rácz, Christian W. Keller, Christian E. Elger, Nico Melzer, Stjepana Kovac, Heinz Wiendl, Jan Bauer, Jan D. Lünemann

Acta Neuropathol. 2022; 144(2): 381–383. Published online 2022 Jun 13. doi: 10.1007/s00401-022-02448-x

PMCID:

PMC9288364

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Functional Specificity of TPS Brain Stimulation Effects in Patients with Alzheimer’s Disease: A Follow-up fMRI Analysis

Gregor Dörl, Eva Matt, Roland Beisteiner

Neurol Ther. 2022 Sep; 11(3): 1391–1398. Published online 2022 May 28. doi: 10.1007/s40120-022-00362-8

PMCID:

PMC9338196

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Temporal patterns of weekly births and conceptions predicted by meteorology, seasonal variation, and lunar phases

Sandra Gudziunaite, Hanns Moshammer

Wien Klin Wochenschr. 2022; 134(13-14): 538–545. Published online 2022 May 24. doi: 10.1007/s00508-022-02038-7

PMCID:

PMC9300502

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Severe Dysphagia is Rare After Magnetic Sphincter Augmentation

Milena Bologheanu, Aleksa Matic, Joy Feka, Reza Asari, Razvan Bologheanu, Franz M. Riegler, Lisa Gensthaler, Bogdan Osmokrovic, Sebastian F. Schoppmann

World J Surg. 2022; 46(9): 2243–2250. Published online 2022 Apr 29. doi: 10.1007/s00268-022-06573-2

PMCID:

PMC9334408

ArticlePubReaderPDF–369KCite

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ASO Author Reflections: Is Vascular Cell Adhesion Molecule-1 (VCAM-1) a Promising Biomarker in Urothelial Carcinoma of the Bladder?

Keiichiro Mori, Victor M. Schuettfort, Shin Egawa, Eva Compérat, Shahrokh F. Shariat

Ann Surg Oncol. 2022; 29(8): 5317–5318. Published online 2022 Apr 12. doi: 10.1245/s10434-022-11702-1

PMCID:

PMC9246978

ArticlePubReaderPDF–181KCite

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The radiosensitizing effect of β-Thujaplicin, a tropolone derivative inducing S-phase cell cycle arrest, in head and neck squamous cell carcinoma-derived cell lines

Markus Haas, Teresa Lenz, Lorenz Kadletz-Wanke, Gregor Heiduschka, Bernhard J Jank

Invest New Drugs. 2022; 40(4): 700–708. Published online 2022 Apr 12. doi: 10.1007/s10637-022-01229-3

PMCID:

PMC9288374

ArticlePubReaderPDF–1.7MCite

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The Role of the Complement System in Chronic Inflammatory Demyelinating Polyneuropathy: Implications for Complement-Targeted Therapies

Luis A. Querol, Hans-Peter Hartung, Richard A. Lewis, Pieter A. van Doorn, Timothy R. Hammond, Nazem Atassi, Miguel Alonso-Alonso, Marinos C. Dalakas

Neurotherapeutics. 2022 Apr; 19(3): 864–873. Published online 2022 Apr 4. doi: 10.1007/s13311-022-01221-y

PMCID:

PMC9294101

ArticlePubReaderPDF–923KCite

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Prognostic Role of Preoperative Vascular Cell Adhesion Molecule-1 Plasma Levels in Urothelial Carcinoma of the Bladder Treated With Radical Cystectomy

Keiichiro Mori, Victor M. Schuettfort, Satoshi Katayama, Ekaterina Laukhtina, Benjamin Pradere, Fahad Quhal, Reza Sari Motlagh, Hadi Mostafaei, Nico C. Grossmann, Pawel Rajwa, Jeremy YC. Teoh, Irene Resch, Harun Fajkovic, Marco Moschini, David D’andrea, Mohammad Abufaraj, Pierre I. Karakiewicz, Yair Lotan, Douglas Scherr, Shin Egawa, Eva Compérat, Shahrokh F. Shariat, European Association of Urology–Young Academic Urologists Urothelial Carcinoma Working Group (EAU-YAU)

Ann Surg Oncol. 2022; 29(8): 5307–5316. Published online 2022 Mar 26. doi: 10.1245/s10434-022-11575-4

PMCID:

PMC9246812

ArticlePubReaderPDF–414KCite

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Comparative effectiveness of moderate hypofractionation with volumetric modulated arc therapy versus conventional 3D-radiotherapy after radical prostatectomy

Matthias Moll, David D’Andrea, Alexandru Zaharie, Bernhard Grubmüller, Christopher Paschen, Sonja Zehetmayer, Shahrokh F. Shariat, Joachim Widder, Gregor Goldner

Strahlenther Onkol. 2022; 198(8): 719–726. Published online 2022 Mar 13. doi: 10.1007/s00066-022-01909-2

PMCID:

PMC9300528

ArticlePubReaderPDF–499KCite

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Creatine kinase-(MB) and hepcidin as candidate biomarkers for early diagnosis of pulmonary tuberculosis: a proof-of-concept study in Lambaréné, Gabon

Paulin N. Essone, Bayode R. Adegbite, Marien J. M. Mbadinga, Armel V. Mbouna, Fabrice Lotola-Mougeni, Ayodele Alabi, Jean R. Edoa, Bertrand Lell, Abraham S. Alabi, Ayola A. Adegnika, Michael Ramharter, Joel F. D. Siawaya, Martin P. Grobusch, Peter G. Kremsner, Selidji T. Agnandji

Infection. 2022; 50(4): 897–905. Published online 2022 Feb 8. doi: 10.1007/s15010-022-01760-8

PMCID:

PMC9338130

ArticlePubReaderPDF–1.1MCite

Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [188]: Josef Freud – Röntgenologe, Wien – Jerusalem

Josef Freud – Röntgenologe, Wien-Jerusalem

Text: Dr. Walter Mentzel

Josef Freud wurde am 27. Februar 1882 als Sohn von Israel Feibisch Feiwal Freud (1845-1900) und Sara Ochshorn, in Jagielnica bei Tarnopol in Galizien (heute: Yahilnytsya/Chortkivs’kyi/Ternopil/Ukraine) geboren.

Nachdem er im Dezember 1909 sein Medizinstudium an der Universität Wien mit der Promotion abgeschlossen hatte, arbeitete er zunächst bei Hermann Schlesinger (1866-1934) an der III. medizinischen Abteilung des Allgemeinen Krankenhauses in Wien. 1913 wechselte er an das 1905 gegründete Zentral-Röntgeninstitut im Allgemeinen Krankenhaus und wurde Assistent von Guido Holzknecht (1872-1931).[1] Daneben ordinierte er an der Fango-Heilanstalt für Röntgendiagnostik und Röntgentherapie in Wien 9, Lazarettgasse 20.[2] Während des Ersten Weltkrieges publizierte er am Zentral-Röntgen-Laboratorium drei Arbeiten. 1916 erschien der Aufsatz „Zur radiologischen Diagnose der Dissemination des primären Schleimhautsarkoms des oberen Dünndarmes auf den Dünndarm“ in der Wiener klinischen Wochenschrift, im selben Jahr in der Berliner klinischen Wochenschrift der Artikel „Röntgendiagnose des typischen primären Sarkoms des oberen Dünndarms“ und im August 1917 in den Monatsheften für ärztliche Fortbildung der Beitrag „Röntgendiagnostik der Erkrankungen des Duodenums. Gegenwärtiger Stand und eigene Ergebnisse“. Diese Arbeiten befinden sich im Bestand der Separata-Bibliothek an der Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin.

Im Dezember 1919 erfolgte durch Beschluss des Professoren-Kollegiums und der Bestätigung des Unterstaatssekretärs für Inneres und Unterricht seine Bestellung zum Privatdozenten für medizinische Radiologie an die Medizinische Fakultät der Universität Wien.[3] Er war er Mitglied der Wiener Röntgen-Gesellschaft[4] und der Gesellschaft der Ärzte in Wien.

1921 emigrierte Freud nach Jerusalem, wo er am neu errichteten Krankenhaus Hadassah die Leitung des Röntgenlaboratoriums- und des Institutes übernahm. Hier baute er ein Röntgen-Archiv auf und forschte u.a. zu tropischen Darmerkrankungen.[5] Freud verstarb am 4. November 1925 in Jerusalem. 1926 wurde an ihn in der feierlichen Inauguration des Rektors der Universität Wien für das Studienjahr 1926/27 gedacht. Die Dokumentation darüber findet sich an der Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin.

Quellen:

AUW, Med. Fakultät, Nationalien/Studienkataloge, Sign. 134-0595, Freud Josef (Nationalien Datum: 1906/07).

AUW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 196-0135, Freud Josef (Rigorosum Datum: 12.1.1909).

AUW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 190-0852, Freud Josef (Promotion Datum: 23.1.1909).

Weiteres:

https://www.nli.org.il/he/newspapers/dhy/1925/11/05/01/article/32/?e=——-he-20–1–img-txIN%7ctxTI————–1

Literaturliste:

Freud, Josef: Zur radiologischen Diagnose der Dissemination des primären Schleimhautsarkoms des oberen Dünndarmes auf den Dünndarm. Aus dem Zentral-Röntgenlaboratorium des k.k. allgemeinen Krankenhauses in Wien (Vorstand: Prim. Prof. Dr. G. Holzknecht). Sonderdruck aus: Wiener klinische Wochenschrift. Wien und Leipzig: Wilhelm Braumüller k.u.k. Hof- und Universitäts-Buchhändler 1916.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Freud, Josef: Röntegendiagnose des typischen primären Sarkoms des oberen Dünndarms. Aus dem Central-Röntgenlaboratorium im k.k. allgemeinen Krankenhause in Wien (Vorstand: Prim. Prof. Holzknecht). Sonderdruck aus: Berliner klinische Wochenschrift. Berlin: Verlag von August Hirschwald 1916.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Freud, Josef: Röntgendiagnostik der Erkrankungen des Duodenums. Gegenwärtiger Stand und eigene Ergebnisse. Mit 29 Abbildungen. Sonderdruck aus: Monatshefte für ärztliche Fortbildung. München: J.F. Lehmann Verlag 1917.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Keywords:

Allgemeines Krankenhaus Wien, Jerusalem, Josef Freud, Röntgenologe, Arzt, Medizingeschichte, Wien

[1] Wiener medizinische Wochenschrift. Nr. 2. 1919. Sp. 85

[2] Wiener medizinische Wochenschrift. Nr. 27. 1919. Sp. 1353.

[3] Wiener Zeitung. 31.12.1919. S. 2.

[4] Wiener medizinische Wochenschrift. Nr. 10. 1926. S. 318.

[5] Neues Wiener Journal. 9.11.1925. S. 2.

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Bio-bibliografisches Lexikon (BBL)/Liste aller Beiträge der VS-Blog-Serie: Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien

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