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Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [186]: Ostermann, Max – Verleger und Redakteur der „Ars Medici“ und Facharzt für physikalische Heilmethoden

Ostermann, Max – Verleger und Redakteur der „Ars Medici“ und Facharzt für physikalische Heilmethoden

Text: Walter Mentzel

Max Ostermann wurde am 13. August 1886 in Tauroggen in Russland (heute: Litauen) als Sohn von Moses Aron Ostermann (*zirka 1862-1936 Wien) und Riva Lea Schereschewsky (*zirka 1858-1933 Wien) geboren. Seit 1916 war er mit Olga Katharina Schön (*zirka 1889) verheiratet.

Ostermann studierte an der Universität Wien Medizin und promovierte im Juli 1913. Im Ersten Weltkrieg diente er als Assistenzarzt der Reserve beim Landwehr-Infanterieregiment Nr. 1. Im Dezember 1914 wurde ihm die belobende Anerkennung ausgesprochen[1] und 1917 erhielt er das Offiziersehrenzeichen vom Roten Kreuz.[2] Seit 1933 war er Mitglied der Freimaurerloge Eintracht der B´nai Brith.

Facharzt für physikalische Heilmethoden – Institut für Inhalationstherapie und physikalische Heilmethoden

Ostermann übernahm nach dem Tod von Isaak Eisig Segel (1870-1913) dessen 1909 gegründete Sauerstoff-Inhalationsstätte „Ozonion“ in Wien 9, Spitalgasse 1a und führte sie als Facharzt für physikalische Heilmethoden unter den Namen „Inhalatorium und Lichttherapie Dr. Max Ostermann“ bis 1938 weiter.

Ars Medici. Nr. 3. 1914.

Später nannte er sie in „Wiener Physico-Therapeutisches Institut“ um, zuletzt hieß sie bis 1938 „Privatheilanstalt. Institut für Inhalationstherapie und physikalische Heilverfahren“. Ab spätestens 1920 bot er hier „Lichtkurse mit künstlicher Höhensonne“[3] und seit 1925 auch Bestrahlungskurse an.[4]

Wissenschaftliche Arbeiten

Seine erste Publikationen entstand 1912, als er als Student ein von ihm überarbeitetes und erweitertes Vorlesungsmanuskript für jene zum Rigorosum antretenden Student*innen unter dem Pseudonym „M. Osman“ mit dem Titel „Makroskopisch-diagnostisches Taschenbuch der pathologischen Anatomie. Ein Repetitorium für Rigorosanten und Ärzte“ publizierte. 1923 erschien von ihm der Beitrag „Praktische Inhalations- und Pneumatotherapie mit besondere Berücksichtigung der Lungentuberkulose“ im ersten Band des von Ernst Löwenstein herausgegeben zweibändigen „Handbuch der gesamten Tuberkulose-Therapie“. 1924 veröffentlichte er in der Wiener medizinischen Wochenschrift den Artikel „Zur künstlichen Heliotherapie der Larynxtuberkulose[5] und 1932 den Aufsatz „Der faradische und galvano-faradische Tonisatorstrom in der Theorie und Praxis[6].

Darüber hinaus war Ostermann Verleger verschiedener Zeitschriften wie der „Ars Medici“ und von Monografien. 1927 publizierte er das „Diagnostisch-therapeutisches Taschenbuch im Verlag der Ars Medici. Ein Nachschlagewerk für die Praxis“, in dem die „bewährten Methoden und Rezepte“ der vorangegangenen Jahrgänge der Zeitschrift für Praktiker zusammengefasst waren. 1928 erreichte diese Publikation bereits die dritte und erweiterte Auflage. Als Bearbeiter scheinen neben Ostermann, Alfred (Abraham) Feuerring (1880-1963), Leopold Pollmer (1884-?) und der Kinderarzt Eugen Stransky (1891-1975) auf. Das Geleitwort verfasste Professor Norbert Ortner (1865-1935), der zum Mitarbeiterkreis der Ars Medici gehörte. 1931 kam das von Max Ostermann bearbeitete „Praktikum der physikalischen-diätischen Therapie“ heraus, das 1934 in einer zweiten, ergänzten sowie erweiterten Auflage und 1952 in einer dritten Auflage im Verlag Ars Medici veröffentlicht wurde. Zwischen 1933 und 1938 verlegte Ostermann noch die Zeitschrift „Der praktische Zahnarzt“ im Verlag Ars Medici.

Herausgeber der Zeitschrift Ars Medici

Nach dem Tod von Isaak Eisig Segel im Jahr 1913 übernahm Ostermann auch die Redaktion der im Jänner 1911 von Segel gegründeten Zeitschrift „Ars Medici“. Ab Jänner 1919 erschien sie unter seiner Herausgeberschaft und führte sie am Standort Spitalgasse 1a, wo auch die von ihm von Segel übernommene Ordination ihren Standort hatte, bis März 1938 überaus erfolgreich weiter.

Ars Medici. Nr. 1. 1919.

Ostermann nahm nur sanfte Veränderungen an der Blattlinie vor. Der Umfang der Zeitschrift vergrößerte sich, ausländische Literatur wurde mehr berücksichtigt und therapeutische und diagnostische Notizen vermehrt aufgenommen. Weiterhin folgte er der Blattlinie, bewährte Behandlungsmethoden und die neuerscheinende internationale Fachliteratur und relevante medizinische Forschungsergebnisse zu erfassen und sie in eine für Praktiker*innen anwendbare Weise aufzubereiten. Die Zeitschrift sollte – wie es in ihrer Selbstbeschreibung hieß – als „Berater des Arztes“ und Praktikers fungieren. Der Erfolg und die Beliebtheit der Zeitung lässt sich nicht nur an den überaus hohen Auflagezahlen ablesen, sondern auch an ihrer Nachfrage außerhalb Europas, wie beispielsweise der Türkei, Tunesien, Ägypten, der USA, Japan, Russland, und den Kolonien diverser europäischer Länder.

Neben den Themenblöcken Innere Medizin, Nervenheilkunde, Chirurgie, Geburtshilfe- und Gynäkologie, Laryngologie- und Rhinologie u.a. bot die Zeitschrift inhaltlich noch in den Unterkapiteln Hinweise zur Diagnose und Therapie sowie in einer eigenen Rubrik eine Stellenvermittlung für Ärzt*innen an. Besonders hervorzuheben sind die Rubriken „Aus der Praxis“ und „Meinungsaustausch“, die schon von Segel eingeführt wurden. Hier konnten Ärzt*innen aus dem In- und Ausland Meinungen und Erfahrungen zu Behandlungsmethoden und Fragen der Diagnostik austauschen und Anfragen an die Kollegenschaft stellen, die in der nächsten Ausgabe der Zeitschrift von Kolleg*innen beantwortet und thematisiert wurden. Diese Rubriken wurden von Ostermann nach seiner Übernahme der Zeitschrift fortgeführt, ausgebaut und gehörten zum zentralen Bestandteil der Zeitschrift. Schon 1911 hieß es zum Zweck dieser durchaus modernen Kommunikationsplattform: „Unsere berühmtesten Fachgenossen haben es beklagt, dass zahlreiche therapeutischen und diagnostisch wertvollen Methoden, Handgriffe, Winke der Allgemeinheit aus dem Grunde verloren gehen, weil der Praktiker, der über sie verfügt, keine Zeit zu einer stilgerechten Abhandlung findet. Die Ars Medici will auch für diese Beiträge Publikationsstelle sein.“[7]

Ars Medici. Nr. 6. 1915.

Tatsächlich fanden sich unter den Redaktionsmitgliedern der Zeitschrift zahlreiche Professoren der Medizinischen Fakultät in Wien, die – wie Anton Eiselsberg (1860-1939), Norbert Ortner, Julius Wagner-Jauregg (1857-1940) oder Karl Ullmann (1860-1942) – auf diesem Weg mit praktischen Ärzt*innen kommunizierten, aber auch von deren hier festgehaltenen Erfahrungen profitierten. Im Jahr 1933 bestand das redaktionelle Mitarbeiterteam der Zeitschrift aus den folgenden Personen.

Ars Medici, Nr. 1, 1933.

Im Verlag „Ars Medici“ publizierten auch eine Reihe von Wissenschafter der Medizinischen Fakultät in Wien wie 1930 Eugen Stransky den „Leitfaden der Kinderheilkunde für den praktischen Arzt”, 1932 Viktor BaarWetter und Krankheiten“, 1935 Isidor Fischer sein Werk zu „Wiens Mediziner und die Freiheitsbewegung des Jahres 1848”, in einem Sonderdruck Abraham EitelbergEinige Winke zur Therapie der akuten Mittelohrentzündung“, oder 1934 Karl Ullmann seine Arbeit „Diagnostisch-therapeutisches Vademekum der Geschlechtskrankheiten und ihre Grenzgebiete“.

Die „Ars Medici“ als offizielles Organ der American Medical Association of Vienna (A.M.A.)

Ab Jänner 1923 gab Max Ostermann erstmals gemeinsam mit dem US-amerikanischen Mediziner Professor Aaron Arkin eine englischsprachige Ausgabe der Ars Medici heraus. Der Titel lautete „Ars Medici. The journal of the general practitioner. Reviews and abstracts of medical literature“ und erschien wie ihr deutschsprachiges Pendant monatlich am Verlagsort Spitalgasse 1a. Seit Jänner 1927 war die „Ars Medici“ nach einem Vertragsabschluss mit dem Präsidenten der A.M.A. das offizielle Organ der 1903 gegründeten und 1921 reorganisierten American Medicial Association of Vienna (A.M.A). Sie erschien monatlich als englischsprachige Ausgabe unter dem Titel „Ars Medici. Journal of the American Medical Association“ unter der Herausgeberschaft von Ostermann. In der ersten Nummer findet sich ein Geleitwort des Präsidenten der A.M.A. of Vienna, Leon J. Tiber. Diese Reihe stellt auch eine wesentliche Quelle zur Vereinsgeschichte der A.M.A. in Wien dar.

Verfolgung und Neubeginn

Max Ostermann musste nach dem „Anschluss“ im März 1938 wegen seiner jüdischen Herkunft und der drohenden NS-Verfolgung die Verlagsarbeit einstellen und flüchtete am 22. Juli 1938 in die Schweiz. Die letzte Nummer 6, die Juni-Ausgabe 1938, wurde noch in Wien veröffentlicht, mit Artikeln, die bereits von den Nationalsozialisten vertriebenen Ärzt*innen, verfasst worden waren. Damit endeten in Österreich die Geschichte und Entwicklung eines internationalen Zeitschriftenprojektes, an dem zahlreiche Mediziner*innen der Wiener medizinischen Schule über fast 30 Jahren mitgewirkt hatten.

Die nächste Ausgabe der „Ars Medici“ (Nr. 7/8) kam im August 1938 wieder unter der Herausgeberschaft Ostermanns in der Schweiz im „Verlag der Ars Medici G.m.b.H., Basel 12“ heraus. In dieser ersten Ausgabe gab Ostermann die geplanten Veränderungen, wie der künftig vermehrten Aufnahme englischsprachiger Literatur bekannt, und betonte den Willen zur Fortsetzung der bisherigen Tradition.

Ars Medici. Nr. 7/8. 1938

Seine „Privatheilanstalt Institut für Inhalationstherapie und physikalische Heilverfahren“ in Wien 9, Spitalgasse 1a wurde vom Stabsarzt a.D. und seit 1933 Mitglied der NSDAP, Hans Scheidl (*1868), im November 1938 samt der Konzession zum Betrieb einer Heilanstalt sowie des gesamten Inventars „arisiert“. Die Löschung des Verlags „Ars Medici“ aus dem Handelsregister erfolgte im März 1942.

Ostermann, dessen Ehefrau in Wien zurückblieb und am 21. November 1940 in Wien in ihrer Wohnung am Alsergrund verstarb, lebte ab dem 25. Juli 1938 in Basel. Nach einer mehrjährigen Unterbrechung erschien die Zeitschrift von 1947 bis zu seinem Tod 1967 wieder unter seiner Herausgeberschaft im Verlag Ars Medici/Lüdin AG in der Schweiz. Auch sein 1927 erstmals publiziertes Diagnostische-Therapeutische Handbuch wurde bis in die 1960er Jahre hinein immer wieder neu aufgelegt.

Max Ostermann verstarb am 12. März 1967 in Basel. Heute existiert die Zeitschrift unter dem Titel „Ars Medici – Schweizer Zeitschrift für Hausarztmedizin“.

Seine am 6. Oktober 1917 in Wien geborene Tochter Lisbeth Ostermann studierte im März 1938 an der Universität Wien im sechsten Semester Medizin. Sie war – mit dem Abgangszeugnis vom 7.11.1938 – gezwungen das Studium abzubrechen und flüchtete zu ihrem Vater in die Schweiz, wo sie an der Universität Basel das Studium fortsetzte und 1941 promovierte. Nach dem Zweiten Weltkrieg emigrierte sie zunächst nach England und im Februar 1948 in die USA. Hier absolvierte sie noch im selben Jahr das State Board Exam und ein Praktikum am Flushing Hospital und führte danach eine Arztpraxis in New York. Im Jänner 1954 erhielt sie die US-Staatsbürgerschaft und lebte unter dem Namen „Elizabeth A. Osterman“ in Brooklyn, New York City. Ebenfalls 1954 heiratete sie Paul Wechter. Sie verstarb im Mai 2014 in Longboat Key in Florida, USA.

Der Anstoß zur Beschäftigung mit der österreichischen Geschichte der Ars Medici sowie mit Isaak Segel und Max Ostermann kam von Prof. Franz X. Lackner bei dem ich mich auch für wichtige Hinweise bedanken möchte.

Quellen und Literatur:

UAW, Sign. 134-0660, Ostermann Max (Nationalien Datum 1910/11).

UAW, Sign. 191-0367, Ostermann Max (Promotionsdatum 2.7.1913).

Friedhofsdatenbank Wien, Olga Ostermann.

OeStA, AdR, E-uReang, VVSt., VA, Zl. 60.384, Ostermann Max.

OeStA, AdR, E-uReang, VVSt., Gewerbe, Zl. 3.455, Ostermann Max.

OeStA, AdR, E-uReang, FLD, Zl. 2.733, Ostermann Max.

OeStA, AdR, E-uReang, FLD, Zl. 5.915, Ostermann Max.

Lackner Franz X.: Exploring Vienna between the two world wars. Doctors of the American Medical Association and their families, in: Narratives of Encounters in the North Atlantic Triangle (Zacharasiewicz and Staines eds.), Wien 2015, S. 107-126.

Literaturliste:

Ostermann, Max: Makroskopisch-diagnostisches Taschenbuch der pathologischen Anatomie. Ein Repetitorium für Rigorosanten und Ärzte in 502 typischen Fällen mit 62 Abbildungen. Wien und Leipzig: Šafář 1912.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 52384]

Ostermann, Max: Praktikum der physikalisch-diätetischen Therapie. 2. erg. u. erw. Aufl. Wien: Ars Medici 1934.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 66904]

Keywords:

Ars Medici, Max Ostermann, NS-Verfolgter, Facharzt für physikalische Medizin, Verleger, Medizingeschichte, Wien, Arzt

[1] Medizinische Klinik. Wochenschrift für praktische Ärzte Österreichs. 13.12.1914. S. 1754.

[2] Wiener medizinische Wochenschrift. Nr. 47. 1917. Sp. 2123.

[3] Arbeiter Zeitung. 12.9.1920. S. 11.

[4] Wiener medizinische Wochenschrift. Nr. 8. 1925, Sp. 485.

[5] Wiener medizinische Wochenschrift. Nr. 36. 1924. Sp. 1875-1876.

[6] Wiener medizinische Wochenschrift. Nr. 44. 1932. S. 1389-1390.

[7] Ars Medici. 6.1.1911.

Normdaten (Person) Ostermann, Max: BBL: 39567; GND: 1229195076

Bio-bibliografisches Lexikon (BBL)/Liste aller Beiträge der VS-Blog-Serie: Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien

Bitte zitieren als VAN SWIETEN BLOG der Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien, BBL: 39567(01.09.2022); Letzte Aktualisierung: 2022 09 01
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Gastautor Prof. Dr. Peter Heilig: Fehler, kreative

Fehler, kreative

Visuelle Abbildungs’fehler‘ müssen keineswegs stören. Geringgradige Astigmatismen können das Bild der Welt plastischer und vielleicht sogar lebendiger erscheinen lassen. Ein wenig Anisometropie mit ausreichender ‚Tiefenwahrnehmung‘, wäre – so betrachtet – ein Geschenk der Natur, kein physikalisch optischer ‚Fehler‘.

‚Perfekte‘, unübertroffen scharfe Bilder mit höchster Leuchtkraft, digital optimiert, ‚fehlerlos‘ kontrastreich in allen Abbildungs-Ebenen, kreieren keinen natürlichen Eindruck sondern ein Scheinbild, im Grunde – zu flach und zu grell, ohne die Fülle ‚höherer harmonischer Klänge‘ – wie analog – in den Welten der Musik, ohne allmählich verfließende und in blaßblaue Weiten sich verlierende Konturen, mit behutsamen Pinselstrichen aquarelliert.

Mikrobewegungen, Drift, Mikrosakkaden, Mikrotremor, Suchbewegungen und visuelles ‚Abtasten‘ sammeln Seh-Eindrücke und gestalten das visuelle Erlebnis, weiter verarbeitet in kognitiven kortikalen Prozessen, bottom up/top down und unbemerkten gelegentlichen neurophysiologischen ‚Trompe-l’œil’s. Die Wirklichkeit ist mehr als bloß reflektiertes Licht, eingefangen von retinalen ‚Lichtfallen‘. Ein Radikaler Konstruktivismus (Paul Watzlawick) übernimmt zu guter Letzt das Steuer: „Dass wir die Wirklichkeit nicht finden, sondern erfinden..“ als WahrNehmung, welche apriori/implicit-Fehler miteingebaut hat im ‚System‘.

Abgesehen von unverzeihlichen, intolerablen Fehlern durch die imbecillitas mendosa humanorum sapientorum ist – „die Fehlerrate der eigentliche Motor der natürlichen Selektion. Zellen reparieren Mutationen, aber sie sind nicht in jedem Fall erfolgreich, andernfalls wären alle Individuen einer Art identisch“. Nurse P (2021 Was ist Leben? aufbau). Und – Schwarze Löcher sind die Motoren des Kosmos, mit ihnen die ’scheuen‘ Weißen hypothetischen Löcher. Auch Trial and error‘ sowie das Errare Humanum est lassen erkennen, daß postulierte Fehlerlosigkeit ein in sich fehlerhaftes Postulat wäre.

Epilog: „Jeder Mensch kann irren, aber nur Dummköpfe verharren im Irrtum.“ Cicero (?). Es lebe der kreative ‚Fehler‘! Gescheite Menschen machen immer neue – .

Legende: chinesischer Humor: Der Mann mit der Bambus-Stange scheiterte am Stadttor (er hielt die Stange quer). Ein Weiser riet ihm: „Säge sie entzwei“.

mendosa: ‚fehlerhaft, voller Fehler, Fehler verursachend‘

Heilig P (2016) Trompe l-Oeil/Trompe l’Esprit: Täuschung der Sinne/Täuschung des Sinnes https://ub-blog.meduniwien.ac.at/blog/?p=25819

https://www.theappealoftheunreal.com/research-areas/a-brief-history-of-illusion/

Watzlawick P (2011 ) Vom Unsinn des Sinns und vom Sinn des Unsinns. Picus

Hasan C A et al (2017) Transient Smartphone Blindness: Precaution Needed. Cureus 9(10): e1796

Al-Mohtaseb Z et al (2021) The Relationship Between Dry Eye Disease and Digital Screen Use. Clin Ophthalmol.  10;15:3811-3820.

McLeod, S. A. (2020). Theory of falsification. „Karl Popper believed that scientific knowledge is provisional..“

Gender: ‚beyond‘

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Katharina und Peter Heilig
VIDEO ON DEMAND: KUNSTLICHT IN UNSEREN AUGEN:
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Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [185]: Seng, Walter – Chirurg und Spitalsleiter – Wien – São Paulo

Seng, Walter – Chirurg und Spitalsleiter – Wien – São Paulo

Text: Walter Mentzel

Walter Seng wurde am 23. Mai 1873 als Sohn des Realitätenbesitzers Ignaz Seng und Magdalena Maria Pestinski in Krems in Niederösterreich geboren. Sein Taufpate war der Wiener Mediziner, Chefarzt der Donau-Dampfschifffahrtsgesellschaft und des Kapuziner-Ordens, Viktor Seng (1841-1898).

Seng studierte an der Wiener Universität zunächst Philosophie und Chemie und danach Medizin und schloss beide Studienrichtungen mit der Promotion ab, jenes der Medizin im Jahr 1898. Bereits 1896 veröffentlichte er einen Aufsatz „Studien über denen Desoxaläther“ am chemischen Laboratorium bei Professor Adolf Lieben (1836-1914).[1] Im selben Jahr wurde er nach der Ableistung des Militärdienstes beim Feldjäger-Bataillon Nr. 10 zum stellvertretenden Assistenzarzt beim Garnisonsspital Nr. 1 in Wien ernannt. Nach Abschluss des Studiums begann er als Aspirant an der Rudolfstiftung in Wien mit seiner medizinischen Laufbahn. 1899 publizierte er gemeinsam mit dem damaligen Assistenten am staatlichen sero-therapeutischen Institut, Rudolf Kraus (1868-1932), in der Wiener klinischen Wochenschrift die Studie „Ein Beitrag zur Kenntnis des Mechanismus der Agglutination“.[2] Ebenfalls 1899 erschien von ihm in der Zeitschrift für Hygiene seine Arbeit „Ueber die qualitativen und quantitativen Verhältnisse der Eiweisskörper im Diphtherieheilserum“, die sich heute in der Separata-Bibliothek an der Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin befindet.

Seng war seit Jänner 1899 Mitglied des Wiener medizinischen Klubs[3] und seit März Mitglied der Gesellschaft der Ärzte in Wien.[4] An seinem Wohnort in Wien 9, Frankgasse 6, führte er auch ab 1898 seine private Arztpraxis.[5]

1900 arbeitete Seng an der II. chirurgischen Klinik bei Carl Ignatz Gussenbauer (1842-1903), wo sich zu dieser Zeit der aus São Paulo in Brasilien stammende Herausgeber der Zeitschrift „Diario Popular“, José Maria Lisboa (1838-1918), einer Operation unterzog. 1901 emigrierte Seng nach Brasilien, ließ sich zunächst in Rio de Janeiro nieder und heiratete noch im selben Jahr die Tochter von José  Lisboa, Maria Mercedes Lisboa (1880-1939).

Seng unterstützte in São Paulo die von der Krankenschwester Maria Beata Heinrich (1867-1941) betriebene und von ihr gegründete Ambulanz. Mit Unterstützung des Bundesstaates São Paulo kam es angeregt durch Heinrich und Seng 1904 zur Errichtung eines Krankenhauses und 1906 zu dessen Erweiterung mit dem Sanatorium Santa Catarina Paulista. Seng wurde Vorstand des Spitals und avancierte zu einem der bekanntesten Chirurgen Brasiliens.[6] In Brasilien engagierte er sich innerhalb der österreichischen Emigrant*innen-Community und stand als Präsident dem österreichisch-ungarischen Hilfsverein in São Paulo vor,[7] wofür er 1909 im österreichisch-ungarischen Konsulat in São Paulo den Franz-Josephs-Orden erhielt.[8]

Walter Seng verstarb am 28. Juni 1931 in São Paulo. An ihn erinnert heute in São Paulo ein Gebäude, das seinen Namen trägt, sowie eine nach ihm benannte Straße (Rua Doutor Seng).

Quellen:

UAW, Med. Fak., Promotionsprotokoll, Sign. 188-1126, Seng Walter (Promotion Datum: 31.3.1898)

Matriken Niederösterreich, Rk Diözese St. Pölten, Krems-St. Veit, Taufbuch 01-21, 1873, Folio 203, Seng Walter.

Campana Carlos Luiz, Memórias sociedade brasileira de médicos escritores literarias, 2015.

Literatruliste:

Seng, Walter: Ueber die qualitativen und quantitativen Verhältnisse im Diphtherieheilserum. (Aus dem k.k. Institut für die Herstellung von Diphtherieheilserum, Vorstand: Prof. Paltauf, und dem chemischen Institut der k.k. Krankenanstalt Rudolfstiftung, Vorstand: Dr. E. Freud) Sonderdruck aus: Zeitschrift für Hygiene und Infectionskrankheiten. Leipzig: Verlag von Veit & Comp. 1899.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Keywords:

Seng Walter, Chirurg, Rio de Janeiro, Brasilien, Spitalsleiter, Rudolfstiftung, Arzt, Medizingeschichte, Wien

[1] Monatshefte für Chemie. 1896. S. 613-635.

[2] Wiener klinische Wochenschrift. 5.1.1899. S. 1-4.

[3] Wiener klinische Wochenschrift. 26.1.1899. S. 93.

[4] Wiener klinische Wochenschrift. 30.3.1899. S. 359.

[5] Wiener medizinische Wochenschrift. Nr. 23. 1898. Sp. 1135.

[6] Neues Wiener Tagblatt (Tages-Ausgabe). 29.3.1922. S. 6.

[7] Neues Wiener Journal. 1.12.1908. S. 18.

[8] Grazer Volksblatt. 6.8.1909. S. 5.

Normdaten (Person) Seng, Walter : BBL: 39552; GND: 1267287985

Bio-bibliografisches Lexikon (BBL)/Liste aller Beiträge der VS-Blog-Serie: Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien

Bitte zitieren als VAN SWIETEN BLOG der Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien, BBL: 39552 (31.08.2022); Letzte Aktualisierung: 2022 08 31
Online unter der URL: https://ub-blog.meduniwien.ac.at/blog/?p=39552

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Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [184]: Bien, Gertrud – Kinderärztin am Karolinen-Kinderspital und Primarärztin an der Städtischen Kinderübernahmestelle in Wien

Bien, Gertrud– Kinderärztin am Karolinen-Kinderspital und Primarärztin an der Städtischen Kinderübernahmestelle in Wien

Text: Walter Mentzel

Gertrud Bien wurde am 3. April 1881 als Tochter des aus Lemberg stammenden Rechtsanwaltes Friedrich Bien (1844-1913) und der aus Leipzig stammenden Gisela Wittner (zirka 1856-1920) in Wien geboren. Sie studierte an der Universität Wien Medizin und schloss – wie auch die Medizinerin Friederike Fränkel – das Studium im Dezember 1906 mit ihrer Promotion ab.[1] Schon während ihres Studiums veröffentlichte sie 1905 ihre erste wissenschaftliche Arbeit in den „Arbeiten aus dem Neurologischen Institute“ „Zur Anatomie des Zentralnervensystems einer Doppelmißbildung bei der Ziege“. Nach ihrer Promotion begann sie am Karolinen-Kinderspital in Wien bei dem seit 1901 als Direktor hier wirkenden Professor Wilhelm Knöpfelmacher (1866-1938) zunächst als dessen Assistentin und danach als Anstaltsärztin zu arbeiten. Hier publizierte sie 1913 „Über einen Fall von Illeus, hervorgerufen durch Obliteration eines Mekel’schen Divertikel“,[2] und gemeinsam mit Knöpfelmacher den im Jahr 1915 erschienenen Aufsatz „Untersuchung über die Nabelkoliken älterer Kinder“, der sich in der Separata-Bibliothek an der Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin befindet. Weiters publizierte sie noch vor dem Ersten Weltkrieg in den Anatomischen Heften die Arbeit „Zur Entwicklungsgeschichte des menschlichen Dickdarms“.

1912 wurde sie gemeinsam mit Dora Teleky (1879-1963) in die Gesellschaft der Ärzte in Wien aufgenommen[3] und 1913 erfolgte ihr Beitritt in die Gesellschaft für innere Medizin und Kinderheilkunde in Wien.[4] Im selben Jahr nahm sie an der 85. Versammlung deutscher Naturforscher und Ärzte in Wien als Referentin teil.[5] Neben ihrer Tätigkeit am Karolinen-Kinderspital war sie vor dem Ersten Weltkrieg neben Nikolaus Damianos und Yella Silbermark-Reissig auch noch als Sekundarärztin im Vereinsreservespital Nr. 1 des Patriotischen Hilfsvereines vom Roten Kreuz für Niederösterreich im Einsatz.[6] Im Ersten Weltkrieg erhielt sie 1918 das Kriegskreuz für Zivilverdienste verliehen,[7] und im Oktober 1918 war sie Teil jenes Kreises von Ärzten, dem auch Ludwig Teleky angehörte, die in einem Arbeitsausschuss an der Errichtung einer Kindererholungsstätte für unterernährte und blutarme Kinder im Meidlinger Kriegsspital wirkten.[8] Nach dem Krieg gehörte sie als Mitglied dem im Jahr 1920 in Wien gegründeten Zentral-Hilfskomitee der Ärzte Österreichs an.[9]

Primarärztin an der Städtischen Kinderübernahmestelle

1926 erfolgte ihre Berufung zur Primarärztin in die von der Gemeinde und vom Wiener Stadtrat für Wohlfahrts- und Gesundheitswesen, Julius Tandler (1869-1936), zwischen 1925 und 1927 in der Lustkandlgasse 50 errichtete und unter der Leitung von Leo Kundi (1888-1954) stehende Kinderübernahmestelle. Hier wurden alle der Gemeinde Wien übergebenen Säuglinge, Kinder und Jugendliche aufgenommen, beobachtet und weitere Fürsorgemaßnahmen eingeleitet. 1932 unterrichtete sie gemeinsam mit Knöpfelmacher das Fach Kinder- und Säuglingspflege an der Pflegerinnenschule des Rudolfinerhauses.[10] 1929 gab sie gemeinsam mit Charlotte Bühler (1893-1974) und Hildegard Hetzer (1899-1991) die in Leipzig erschienene Schriftenreihe „Psychologie der Fürsorge“ und den ersten Band „Kindheit und Armut“ heraus.

Bien als Frauenrechtsaktivistin

Vor dem Ersten Weltkrieg hielt Bien im Verein für erweiterte Frauenbildung in Wien Kurse ab.[11] Ebenso hielt sie im Athenäum (Verein für die Abhaltung von wissenschaftlichen Lehrkursen für Frauen und Mädchen) über einige Jahre hindurch Vorträge zur Säuglings- und Kinderpflege.[12] Wie ihre Mutter Gisela war sie in der Reichsorganisation der Hausfrauen Österreichs aktiv und gehörte hier vor dem Krieg jenem Komitee an, das sich gegen die Teuerung und deren sozialen Auswirkungen richtete. Gemeinsam mit der Vorsitzenden Dora Teleky und Gertrud Ceranke (1893-1956), Hedwig Fischer-Hofmann und Cornelie Much-Benndorf (1880-1962) war sie Mitglied der Kommission für Volksgesundheit im Bund österreichischer Frauenvereine[13] und nahm im September 1931 gemeinsam mit Teleky und Fischer-Hofmann an dem vom Bund österreichischer Frauenvereine organisierten 6. Internationalen Ärztinnenkongress teil.[14] Ebenso hielt sie Vorträge wie vor der Psychoanalytischen Arbeitsgemeinschaft der Sozialistischen Studentenschaft zum Thema Kinderasyle und Pädagogik.[15] Zu ihrem Freundeskreis zählte Adele Bloch-Bauer (1881-1925).

Bien gehörte wegen ihrer Nähe zur Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Österreichs sowie ihrer jüdischer Herkunft zu jener Gruppe von Ärzt*innen, die nach der Zerschlagung der Demokratie 1933/34 an ihrer Berufsausübung in den Wiener medizinischen Einrichtungen und Fürsorgestellen gehindert wurde. Im März 1934 erfolgte nach § 2 der „Verordnung des Bundeskommissärs für Wien betreffend die Erlassung einiger dienstrechtlicher Bestimmungen“ ihre Versetzung in den dauernden Ruhestand“. Nach dem „Anschluss“ im März 1938 wurde sie wegen ihrer jüdischen Herkunft von den Nationalsozialisten verfolgt. Ihr gelang am 29. Dezember 1938 die Flucht nach England, wo sie in London lebte und im November 1939 in die USA emigrierte. Sie verstarb am 27. Februar 1940 in Manhattan in New York.

Quellen:

Matriken der IKG Wien, Geburtsbuch 1881, Bien Gertrud.

UAW, Med. Fakultät, Nationalien/Studienkataloge, Sign. 134-0586, Bien Gertrud (Nationalien Datum 1902/03).

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 190-0505, Bien Gertrud (Promotion Datum 22.12.1906).

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 196-0019, Bien Gertrud (Rigorosum 13.12.1906).

United Kingdom, Outgoing Passenger Lists, 1890-1960, Bien Gertrud, 1939.

Immigration, New York, New York, United States, NARA microfilm publication T715 (Washington, D.C.: National Archives and Records Administration, n.d.), New York, Passenger List, Bien Gertrud, 1939.

New York, New York City Municipal Death, 1795-1949, Bien Gertrud, 1940.

Aufbau Bd. 6, 15.3.1940 Nr. 11, S. 10 Spalte b (Todesnachricht Ende Februar 1940 in New York).

Literaturliste:

Bien, Gertrud: Zur Anatomie des Zentralnervensystems einer Doppelmißbildung bei der Ziege. Separat-Abdruck aus: Arbeiten aus dem Neurologischen Institute. Leipzig: Deuticke 1905.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 22312]

Bien, Gertrud: Zur Entwickelungsgeschichte des menschlichen Dickdarmes. Separat-Abdruck aus: Anatomische Hefte. Wiesbaden: Bergmann 1913.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 22493]

Knöpfelmacher, Wilhelm und Gertrud Bien: Untersuchungen über die Nabelkoliken älterer Kinder. Aus dem Karolinenspitale in Wien (Direktor: Prof. Dr. W. Knoepfelmacher). Separatabdruck aus: Wiener medizinische Wochenschrift. Wien: Verlag von Moritz Perles k.u.k. Hofbuchhandlung 1915.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Keywords:

Gertrud Bien, Kinderärztin, Karolinen-Kinderspital, Städtische Kinderübernahmestelle Wien, NS-Verfolgte, Wien, Medizingeschichte, Ärztin

[1] Neues Wiener Tagblatt (Tages-Ausgabe). 2.12.1906. S. 11.

[2] Wiener medizinische Wochenschrift. Nr. 13. 1913. Sp. 824-827.

[3] Österreichische Frauenschau. Mitteilungen der Vereinigung der arbeitenden Frauen. H. Juni 1912. S. 5.

[4] Wiener medizinische Wochenschrift. Nr. 32. 1913. Sp. 1995.

[5] Der Bund. Zentralblatt des Bundes österreichischer Frauenvereine. H. 9. 1913. S. 15.

[6] Rechenschafts-Bericht des österreichischen patriotischen Hilfsvereines vom Roten Kreuz für Niederösterreich 1913. S. 9.

[7] Wiener medizinische Wochenschrift. Nr. 20. 1918. Sp. 927.

[8] Arbeiter Zeitung. 6.10.1918. S. 7.

[9] Wiener medizinische Wochenschrift. Nr. 48. 1924. Sp. 2583.

[10] Wiener medizinische Wochenschrift. Nr. 23. 1932. S. 707.

[11] Jahresbericht des Vereines für erweiterte Frauenbildung in Wien. Wien 1914. S. 17.

[12] Neues Wiener Journal. 27.10.1915. S. 10; Der Bund. Zentralblatt des Bundes österreichischer Frauenvereine. H. 8. 1917. S. 23 und H. 8. 1918, S. 20.

[13] Die Österreicherin. Nr. 1. 1931. S. 2.

[14] Das Wort der Frau. 13.9.1931. S. 1.

[15] Arbeiter-Zeitung. 24.2.1933. S. 9.

Normdaten (Person) Bien, Gertrud: BBL: 39493; GND: 1266885145

Bio-bibliografisches Lexikon (BBL)/Liste aller Beiträge der VS-Blog-Serie: Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien

Bitte zitieren als VAN SWIETEN BLOG der Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien, BBL: 39493 (22.08.2022); Letzte Aktualisierung: 2022 08 22
Online unter der URL: https://ub-blog.meduniwien.ac.at/blog/?p=39493

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Open Access Publikationen von Angehörigen der MedUni Wien [107]: Springer-Verlag

Open AccessOpen Access-Publizieren ohne Zusatzkosten für Autor*innen der MedUni Wien

Die Medizinische Universität Wien hat mit dem Springer-Verlag ein neues Lizenzmodell „Springer Compact“ vereinbart. Publiziert kann in über 1.600 Subskriptionszeitschriften von Springer Open Access ohne zusätzliche Autor*innengebühren werden.  Mehr Infos–>

 

Balancing Quarantine and Self-Distancing Measures in Adaptive Epidemic Networks

Leonhard Horstmeyer, Christian Kuehn, Stefan Thurner

Bull Math Biol. 2022; 84(8): 79. Published online 2022 Jun 30. doi: 10.1007/s11538-022-01033-3

PMCID:

PMC9244522

ArticlePubReaderPDF–1.4MCite

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Endovaskuläre Aortenreparatur bei Endoleaks: Diagnose, Behandlung und Ergebnisse

Sven Rudolf Hauck, Rüdiger Schernthaner, Theresa-Marie Dachs, Maximilian Kern, Martin Funovics

Radiologie (Heidelb) 2022; 62(7): 592–600. German. Published online 2022 Jun 23. doi: 10.1007/s00117-022-01033-3

PMCID:

PMC9242926

ArticlePubReaderPDF–2.3MCite

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Fenestrierte und verzweigte endovaskuläre Aortenprothesen: Ein Update

Theresa-Marie Dachs, Sven Rudolf Hauck, Maximilian Kern, Catharina Klausenitz, Martin A. Funovics

Radiologie (Heidelb) 2022; 62(7): 586–591. German. Published online 2022 Jun 20. doi: 10.1007/s00117-022-01019-1

PMCID:

PMC9242898

ArticlePubReaderPDF–1.1MCite

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Transcription factor networks in trophoblast development

Henrieta Papuchova, Paulina A. Latos

Cell Mol Life Sci. 2022; 79(6): 337. Published online 2022 Jun 3. doi: 10.1007/s00018-022-04363-6

PMCID:

PMC9166831

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Urethrectomy at the time of radical cystectomy for non-metastatic urothelial carcinoma of the bladder: a collaborative multicenter study

Ekaterina Laukhtina, Axelle Boehm, Benoit Peyronnet, Carlo Andrea Bravi, Jose Batista Da Costa, Francesco Soria, David D’Andrea, Pawel Rajwa, Fahad Quhal, Takafumi Yanagisawa, Frederik König, Hadi Mostafaei, Dmitry Enikeev, Alexandre Ingels, Gregory Verhoest, Frederiek D’Hondt, Alexandre Mottrie, Steven Joniau, Hendrik Van Poppel, Alexandre de la Taille, Karim Bensalah, Franck Bruyère, Shahrokh F. Shariat, Benjamin Pradere

World J Urol. 2022; 40(7): 1689–1696. Published online 2022 May 20. doi: 10.1007/s00345-022-04025-z

PMCID:

PMC9236994

ArticlePubReaderPDF–755KCite

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Clinical-Pathological Conference Series from the Medical University of Graz: Case No 125: A 42-year-old man with loss of appetite, vomiting and stabbing abdominal pain

Elisabeth Fabian, Vanessa Stadlbauer, Felix Keil, Karin Hegenbarth, Eckhard Beubler, Guenter J. Krejs

Wien Klin Wochenschr. 2022; 134(11-12): 487–496. Published online 2022 May 11. doi: 10.1007/s00508-022-02025-y

PMCID:

PMC9213354

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More than Just a Monolayer: the Multifaceted Role of Endothelial Cells in the Pathophysiology of Atherosclerosis

Marion Mussbacher, Klaudia Schossleitner, Julia B. Kral-Pointner, Manuel Salzmann, Astrid Schrammel, Johannes A. Schmid

Curr Atheroscler Rep. 2022; 24(6): 483–492. Published online 2022 Apr 11. doi: 10.1007/s11883-022-01023-9

PMCID:

PMC9162978

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Effects of pulsed electromagnetic field therapy on outcomes associated with osteoarthritis: A systematic review of systematic reviews

Lovro Markovic, Barbara Wagner, Richard Crevenna

Wien Klin Wochenschr. 2022; 134(11-12): 425–433. Published online 2022 Apr 1. doi: 10.1007/s00508-022-02020-3

PMCID:

PMC9213303

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Association between previous negative biopsies and lower rates of progression during active surveillance for prostate cancer

Mattia Luca Piccinelli, Stefano Luzzago, Giulia Marvaso, Ekaterina Laukhtina, Noriyoshi Miura, Victor M. Schuettfort, Keiichiro Mori, Alberto Colombo, Matteo Ferro, Francesco A. Mistretta, Nicola Fusco, Giuseppe Petralia, Barbara A. Jereczek-Fossa, Shahrokh F. Shariat, Pierre I. Karakiewicz, Ottavio de Cobelli, Gennaro Musi

World J Urol. 2022; 40(6): 1447–1454. Published online 2022 Mar 26. doi: 10.1007/s00345-022-03983-8

PMCID:

PMC9166841

ArticlePubReaderPDF–995KCite

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Successful treatment of acquired von Willebrand syndrome associated with monoclonal gammopathy: Breaking a dangerous bond

Georg Jeryczynski, Hermine Agis, Sabine Eichinger-Hasenauer, Maria Theresa Krauth

Wien Klin Wochenschr. 2022; 134(11-12): 478–482. Published online 2022 Mar 19. doi: 10.1007/s00508-022-02012-3

PMCID:

PMC9213330

ArticlePubReaderPDF–324KCite

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Therapeutic drug monitoring in children and adolescents with schizophrenia and other psychotic disorders using risperidone

  1. Taurines, S. Fekete, A. Preuss-Wiedenhoff, A. Warnke, C. Wewetzer, P. Plener, R. Burger, M. Gerlach, M. Romanos, K. M. Egberts

J Neural Transm (Vienna) 2022; 129(5-6): 689–701. Published online 2022 Mar 18. doi: 10.1007/s00702-022-02485-6

PMCID:

PMC9188514

ArticlePubReaderPDF–751KCite

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The accuracy of Vesical Imaging-Reporting and Data System (VI-RADS): an updated comprehensive multi-institutional, multi-readers systematic review and meta-analysis from diagnostic evidence into future clinical recommendations

Francesco Del Giudice, Rocco Simone Flammia, Martina Pecoraro, Marco Moschini, David D’Andrea, Emanuele Messina, Lucia Martina Pisciotti, Ettore De Berardinis, Alessandro Sciarra, Valeria Panebianco

World J Urol. 2022; 40(7): 1617–1628. Published online 2022 Mar 16. doi: 10.1007/s00345-022-03969-6

PMCID:

PMC9237003

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Autochthonous Human Dirofilaria repens Infection in Austria

Nora Geissler, Johanna Ruff, Julia Walochnik, Wilhelm Ludwig, Herbert Auer, Ursula Wiedermann, Werner Geissler

Acta Parasitol. 2022; 67(2): 1039–1043. Published online 2022 Jan 12. doi: 10.1007/s11686-021-00506-0

PMCID:

PMC9165251

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Impaired coronary flow reserve in patients with supra-normal left ventricular ejection fraction at rest

Ping Wu, Xiaoli Zhang, Zhifang Wu, Huanzhen Chen, Xiaoshan Guo, Chunrong Jin, Gang Qin, Ruonan Wang, Hongliang Wang, Qiting Sun, Li Li, Rui Yan, Xiang Li, Marcus Hacker, Sijin Li

Eur J Nucl Med Mol Imaging. 2022; 49(7): 2189–2198. Published online 2022 Jan 6. doi: 10.1007/s00259-021-05566-y

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PMC9165269

ArticlePubReaderPDF–1.2MCite

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Nineteen percent of meniscus repairs are being revised and failures frequently occur after the second postoperative year: a systematic review and meta-analysis with a minimum follow-up of 5 years

Conradin Schweizer, Carola Hanreich, Philippe M. Tscholl, Robin Ristl, Sebastian Apprich, Reinhard Windhager, Wenzel Waldstein

Knee Surg Sports Traumatol Arthrosc. 2022; 30(7): 2267–2276. Published online 2021 Oct 20. doi: 10.1007/s00167-021-06770-x

PMCID:

PMC9206598

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Assessing the three attentional networks in children from three to six years: A child-friendly version of the Attentional Network Test for Interaction

Maria Casagrande, Andrea Marotta, Diana Martella, Elisa Volpari, Francesca Agostini, Francesca Favieri, Giuseppe Forte, Monica Rea, Rosa Ferri, Vito Giordano, Fabrizio Doricchi, Jasmine Giovannoli

Behav Res Methods. 2022; 54(3): 1403–1415. Published online 2021 Sep 30. doi: 10.3758/s13428-021-01668-5

PMCID:

PMC9170641

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Assessment of Autism Spectrum Disorder in Deaf Adults with Intellectual Disability: Feasibility and Psychometric Properties of an Adapted Version of the Autism Diagnostic Observation Schedule (ADOS-2)

  1. Holzinger, C. Weber, S. Bölte, J. Fellinger, J. Hofer

J Autism Dev Disord. 2022; 52(7): 3214–3227. Published online 2021 Jul 28. doi: 10.1007/s10803-021-05203-5

PMCID:

PMC9213306

ArticlePubReaderPDF–650KCite

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Assessment of left and right ventricular functional parameters using dynamic dual-tracer [13N]NH3 and [18F]FDG PET/MRI

Sazan Rasul, Dietrich Beitzke, Tim Wollenweber, Ivo Rausch, Martin Lyngby Lassen, Marie Elisabeth Stelzmüller, Markus Mitterhauser, Verena Pichler, Thomas Beyer, Christian Loewe, Marcus Hacker

J Nucl Cardiol. 2022; 29(3): 1003–1017. Published online 2020 Oct 22. doi: 10.1007/s12350-020-02391-y

PMCID:

PMC9163002

ArticlePubReaderPDF–2.5MCite

Gastautor Prof. Dr. Peter Heilig: Blue ‚enriched‘ light.

Blue ‚enriched‘ light.

Kunstlichter wurden heller und zunehmend kurzwellig dominiert, mit wenigen Ausnahmen.    

Als Tageslichtleuchten werden fälschlicherweise auch Produkte mit hohem Blau-Anteil (blue-enriched white light) bezeichnet. Diese wurden als Mittel zur Verbesserung der Vigilanz, Arbeitslust, Kaufwut etc. angepriesen und zur Therapie von Herbst- und Wintermüdigkeit, Depressionen und der Demenz – bemerkenswerterweise – eingesetzt. Ein vermehrter Aufenthalt im Freien ist, abgesehen von der Myopie-Prophylaxe, der ‚Lichttherapie‘ überlegen.

Termini technici wie ‚Neutral weißes Licht‘ und ‚Vollspektrum‘ Leuchtmittel schaffen kaum Klarheit, denn auch Pflanzenleuchten und ‚Licht-Therapie‘-Geräte mit hohem Blau-Anteil finden sich unter der Bezeichnung ‚Vollspektrum‘. ‚Augenschutz und Augen-Entlastung‘ sowie „hoher UV-Anteil“ werden angepriesen. Niemand hat mehr den Überblick. Korrekt könnten Spektrogramme informieren. Die Normen-Ausschüsse wären am Ball.

Durch kurzwellig dominiertes Kunstlicht werden physiologische circadiane Fluktuationen  aus dem Takt gebracht – über ipMRGC und SCN via Photoentrainment  (artificial blue-enriched light competes with natural light as a dominant „Zeitgeber“). Am späten Abend wirkt sich der ‚blue enriched-) Kunstlichteinfluss anhaltend ungünstig aus. Besonders betroffen sind Kinder und Jugendliche. Deren chronische Übermüdung durch gestörte Schlafrhythmen löst immer mehr larvierte Depressionen aus. Damit in Zusammenhang stehen die zunehmend Besorgnis-erregenden Suizidneigungen junger Menschen. „..it is suggested that care should be exercised in using such light sources“ – dabei meinten die Autoren allerdings nur potentiell phototoxische Noxen energiereichen Kunstlichts.

Üblicherweise drohen den Augen durch das Kunstlicht diverser Leuchtmittel, als Decken-, Wand- oder Straßenbeleuchtung etc. keine Gefahr. Lichtintensität nimmt mit dem Quadrat der Entfernung ab und vice versa. Das Licht von Smartphone-Displays strahlt aus kurzer Distanz in die Augen, extrem lange bei ’smartphone abusers, Synonyme addiction, nomophobia (derived from “no-mobile-phone phobia), –addiction, -overuse‘ etc. – leider über immer länger werdende Zeitspannen. Dunkler Hintergrund mit heller Schrift, Blaufilter, reduzierte Intensität etc. werden empfohlen. Weitere Lichtbelastungen aus diversen Monitoren, Tablets, PC, TV, Scheinwerfern etc. beteiligen sich via zeitlicher Summation, sodaß kritische Grenzen retinaler Belastbarkeit überschritten werden könnten, à la longue.

„Übergang von Blau-dominiertem zu ’neutral‘-weißem Licht reduzierte die  Ablenkungen, verbesserte Lernfähigkeit samt Konzentration und erwies sich – in summa – als wertvolle Verbesserung für Studenten“. Nur am Rande: „So fördert Dämmerlicht kreatives Denken“.

‚Abendmenschen‘ (Evening Chronotypes) neigen zu Fehlleistungen, falls frühmorgens unterwegs als Straßen-Verkehrsteilnehmer, unter dem Einfluß von hellem, kurzwellig dominiertem Kunstlicht („no benefits on driving performance!“). Deutlich langsamere Reaktionszeiten (RT) auf plötzliche, unerwartete Ereignisse wurden dabei gemessen, auch vermehrte Genauigkeitsfehler (deteriorated accuracy). Dies gilt nicht nur für den Straßenverkehr („misleading claim that light exposure is a remedy for improving cognitive performance under any circumstance“).

Apropos: Kein Abend- beziehungsweise Morgenmensch lässt sich ‚umpolen‘.

Die für Vigilanz zuständigen kortikalen Zentren interagieren auch mit solchen, welche für die örtliche Orientierung zuständig sind. An jungen Probanden wurden erstmals folgende Phänomene als Reaktion auf energiereiches ‚blue-enriched‘ Licht untersucht und „überraschend“ – neue ‚asymmetrische‘ Resultate beobachtet: „..prior exposure to higher intensities of blue-enriched light speeds response times to left, but not right, hemifield visual stimuli, via an asymmetric effect on right hemisphere parieto-occipital α-power“. Human brain imaging shows that light exposure activates key areas of right-hemisphere attention networks 15,16″. Fazit: Behutsamerer Umgang mit Licht-Stimulationen ist aus mehrfachen Überlegungen angesagt. Der Einfluss zu vieler und womöglich zu intensiver Lichtstimuli kann den Rahmen kapazitiver Grenzen sprengen und fatale Fehler induzieren, ganz besonders im Straßenverkehr.

Ein geradezu ‚einleuchtendes‘ Beispiel sind Tagfahrlichter (‚daytime running lights‘, DRL).   Das Überschreiten einer kritischen Anzahl oder der Intensität auch peripherer Lichtstimuli kann subjektiv unbemerkte funktionelle Ausfälle, wie ‚Distraction Blindness‘ verursachen: Das Kind am Schutzweg wurde zwar gesehen aber nicht wahrgenommen. Tagfahrlichter – immer heller, blaustichiger und isotrop: Dadurch steigt die Gefahr von Ablenkungen, auch der von nicht motorisierten Straßenverkehrsteilnehmern.

Fazit: zurück zur Natur – auch der Tageslicht-Spektren.

ipMRGC: intrinsic photosensitive Melanopsin Retinal Ganglienzellen

SCN: Suprachiasmatische Nuclei

isotrop: in alle Richtungen strahlend

Rodríguez-Morilla B et al  (2018) Blue-Enriched Light Enhances Alertness but Impairs Accurate Performance in Evening Chronotypes Driving in the Morning. Front Psychol. May 15;9:688.

Sunde E et al (2020) Blue-Enriched White Light Improves Performance but Not Subjective Alertness and Circadian Adaptation During Three Consecutive Simulated Night Shifts. Front Psychol. Aug 18;11:2172.

Choi K et al (2020) The gradual transition from blue-enriched to neutral white light for creating a supportive learning environment. Building and Environment 180, 107046

Heilig (2016) Handy-‚Blackouts‘ und der Blaulichtskandal https://ub-blog.meduniwien.ac.at/blog/?p=26411

Newman D et al (2016) Ocular exposure to blue-enriched light has an asymmetric influence on neural activity and spatial attention Brain networks   https://www.nature.com/articles/srep27754

Gender: beyond, Interest: no

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Katharina und Peter Heilig
VIDEO ON DEMAND: KUNSTLICHT IN UNSEREN AUGEN:
https://youtu.be/k9k_wG5lacA

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Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [183]: Köstler, Leopold – Primararzt im Allgemeinen Krankenhaus Wien, Autor zur Cholera-Epidemie 1831 und Direktor der k.k. Irrenanstalt in Wien

Köstler, Leopold – Primararzt im Allgemeinen Krankenhaus Wien, Autor zur Cholera-Epidemie 1831 und Direktor der k.k. Irrenanstalt in Wien

Text: Walter Mentzel

Leopold Köstler wurde am 3. Mai 1800 als Sohn eines praktischen Arztes in Eger in Böhmen geboren. Nachdem er in Wien an der Medizinischen Fakultät 1825 sein Medizinstudium mit dem Doktor der Medizin absolviert hatte, wurde er zunächst als Sekundararzt am Allgemeinen Krankenhaus in Wien und danach im Dienste eines Polizeibezirksarztes in der Alservorstadt tätig. 1827 erschien von ihm bei Mörscher und Jasper in Wien die „Medizinische Abhandlung über die egersche Salzquelle“.

Im Jänner 1831 reiste Köstler nach Lemberg, wo er den Ausbruch der Cholera in Galizien erlebte.[1] Aus seinen hier gemachten Erfahrungen und Beobachtungen entstanden die beiden Arbeiten „Anweisung, sich gegen die epidemische Cholera zu schützen, und dieselbe bey ihrem Beginn zweckmäßig zu behandeln. Wien: Bey Mörschner & Jasper 1831“ (Cholera Nr. 98) und „Aus der Erfahrung geschöpfte Andeutungen zur Erkenntnis und Behandlung der epidemischen Cholera. Wien: Mörscher & Jasper 1831“ (Cholera Nr. 99).

Köstler Leopold A., Anweisung, sich gegen die epidemische Cholera zu schützen […]

Am 18. März 1837 wurde Köstler mit der Entschließung des Kaisers zum Primararzt im Allgemeinen Krankenhaus in Wien ernannt.[2] In dieser Funktion hatte er auch bis 1839 die Aufsicht und Leitung der „k. k. Irrenanstalt zu Wien“ (Narrenturm) über, wo er sich um ein Humanisierung der Behandlung der Patienten bemühte. 1837 unternahm er im Auftrag der niederösterreichischen Landesregierung und mit Empfehlung des Fürsten Klemens Wenzel Lothar von Metternich (1773-1859) eine wissenschaftliche Reise nach Frankreich, Deutschland und England bei der er die Heilanstalten für geistig Erkrankte besuchte und worüber er nach seiner Rückkehr am 31. Oktober 1838 in der Gesellschaft der Ärzte berichtete.[3] Ein Jahr darauf erschien von ihm im Verlag und der Buchhandlung der Mechiaristen-Congregation die Arbeit „Bemerkungen über mehrere Irrenanstalten von England, Frankreich und Belgien“.

Köstler war Mitglied der Medizinischen Fakultät der Universität Wien und der Gesellschaft der Ärzte in Wien. Er verstarb am 21. Oktober 1841 in Linz.

Quellen:

AUW, Medizinische Fakultät, Rigorosenprotokoll, 1821-1871, Sign. 170-114a, Köstler Leopold (Rigorosen Datum 1825).

Puschmann, Theodor: Die Medicin in Wien während der letzten 100 Jahre. Wien 1884.

Literaturliste:

Köstler, A. Leopold: Bemerkungen über mehrere Irrenanstalten von England, Frankreich und Belgien. Wien: Mechitaristen-Congregations-Buchhandlung 1839.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 40425]

Keywords: Leopold A. Köstler, Cholera, Bezirksarzt, k.k. Irrenanstalt in Wien, Allgemeines Krankenhaus Wien, Arzt, Wien

[1] Callisen, Adolph und Carl Peter: Medicinisches Schriftsteller-Lexikon der jetzt lebenden Ärzte, Wundärzte, Geburtshelfer, Apotheker und Naturforscher aller gebildeten Völker. Bd. 29. Copenhagen: 1830-1845. S. 311.

[2] Brünner Zeitung. 1.4.1837. S. 1.

[3] Populäre österreichische Gesundheits-Zeitung. 8.11.1838. S. 741-742.

Normdaten (Person) Köstler, Leopold A. : BBL: 39432; GND: 1052721303

Bio-bibliografisches Lexikon (BBL)/Liste aller Beiträge der VS-Blog-Serie: Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien

Bitte zitieren als VAN SWIETEN BLOG der Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien, BBL: 39432 (04.08.2022); Letzte Aktualisierung: 2022 08 04
Online unter der URL: https://ub-blog.meduniwien.ac.at/blog/?p=39432

Van Swieten Blog Logo Margrit Hartl