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Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [209]: Hans Adler – Augenarzt – Krankenhaus Wieden in Wien

Hans Adler – Augenarzt – Krankenhaus Wieden in Wien

Text: Dr. Walter Mentzel

Johann (Hans) Nepumuc Leopold Adler wurde am 3. September 1843 als Sohn des aus Trebitsch in Mähren (heute: Třebíč/Tschechien) stammenden Chirurgen und Wund- und Geburtsarztes Heinrich Adler (1799-1882) und Barbara Emes in Wien geboren.

Adler studierte an der Universität Wien Medizin und promovierte am 12. April 1867 zum Doktor der Medizin. Danach arbeitete er im Allgemeinen Krankenhaus in Wien bei den Ophthalmologen Ferdinand Ritter von Arlt (1812-1887) und bei Eduard Jäger von Jaxthal (1818-1884). 1872 erhielt er seine Ernennung zum Reserveoberarzt des Garnisons-Spitals Nr. 1 in Wien und seine Einteilung in den Reservestand des Garnisons-Spital Nr. 13 in Theresienstadt.[1]

Am 25. Oktober 1872 erfolgte durch die niederösterreichische Statthalterei seine Berufung an das Wiedner Krankenhaus.[2] Bereits ein Jahr darauf, 1873, errichtete er hier eine eigene Augenabteilung und ein Ambulatorium samt einer elektro-therapeutischen Einrichtung.[3] Ab April 1881 stand er der Augenabteilung als Leiter vor,[4] 1888 erfolgte seine Ernennung zum Primararzt und 1894 erhielt er den Titel eines „wirklichen Primararztes“.[5] Daneben war Adler als Konziliar-Arzt am St. Josefs-Kinderspitals, ab 1874 als Nachfolger des verstorbenen Dr. Ignaz Gulz (1814-1874) am Taubstummeninstitut,[6] und ab 1884 an der Theresianischen Akademie tätig.[7]

Am Wiedner Krankenhaus verfasste er zunächst 1873 die Arbeit „Zur Tätovierung der Hornhaut“ und 1874 den Aufsatz „Während und nach Variola auftretenden Augenkrankheiten. Mit besonderer Berücksichtigung der in der Wiener Blattern-Epidemie 1872-1873 gemachten Beobachtungen“. 1890 schrieb er nach der „russischen Influenza-Pandemie“ von 1889/90 die Studie „Ueber Influenza-Augenkrankheiten“. Diese und zahlreiche weitere Arbeiten von ihm befinden sich in der Separata-Bibliothek an der Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin. Er verfasste auch über den Zeitraum von 1874 bis 1892 die Berichte über die Augenkrankheiten im k.k. Krankenhaus Wieden und im St. Josefs-Spital, die sich an der Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin befinden, so wie u.a. die zehnseitige Darstellung zur „Neueinrichtung der Augenabteilung des k.k. Krankenhaus Wieden in Wien“ aus dem Jahr 1897.

1887 gehörte er einem Ärzteteam an, das sich kritisch mit „Überbürdungen der Mittelschüler“ im Schulsystem auseinandersetzte und dazu ein Gutachten verfasste.[8] In seiner bis an sein Lebensende von ihm geführten privaten Arztpraxis, behandelte er auch Mitglieder des Hauses Habsburg-Lothringen, wie den Erzherzog und späteren Kaiser Karl I von Österreich-Ungarn (1887-1922) und die Familie von Erzherzog Karl Ludwig (1833-1896). 1910 erhielt er aufgrund seines „humanitären Wirkens“ vom Wiener Gemeinderat das Bürgerrecht der Stadt Wien verliehen.[9]

Stadt-Armen-Augenarzt

Am Beginn seiner Karriere als Arzt war Adler auch als Armenarzt der Stadt Wien tätig und behandelte auch noch in späteren Jahren notleidende Personen unentgeltlich. In dieser Funktion gelang es ihm 1882 durch seinen Antrag an das Physikat der Stadt Wien das Ministerium des Inneren dazu zu veranlassen mit einem Erlass Vorkehrungen gegen das Auftreten der Augenblennorrhoe bei neugeborenen Kindern zu erwirken.[10]

Pensionsinstitut des Wiener Doktoren-Kollegiums

1877 gehörte Adler neben Heinrich Popper, Josef Heim und Josef Scholz zu den Mitbegründern des Pensionsinstituts für Ärzte, wurde dessen erster Präsidenten, und führte diese Funktion 45 Jahre aus.[11] Weiters stand er bis 1911 als Präsident der Ärztewitwen- und Waisensozietät vor.[12]

1914 suchte er um seine Versetzung in den dauernden Ruhestand an.[13]

Adler war Mitglied der ophthalmologischen Gesellschaft, der Gesellschaft der Ärzte in Wien, sowie Ehrenmitglied des Ärztevereins des 5. Wiener Gemeindebezirkes Margareten. 1897 erhielt er den Franz-Josefs-Orden, 1905 den Titel eines Regierungsrates,[14] 1914 wurde er zum Hofrat ernannt.

Hans Adler verstarb am 12. Oktober 1923 in Wien.

Quellen:

Matriken der Erzdiözese Wien, Trauungsbuch, 8. Bezirk, Maria Treu, Sign. 02-07, 1831, Folio 147, Adler Heinrich.

Matriken der Erzdiözese Wien, Geburtsbuch, 1. Bezirk, Unsere Liebe Frau zu den Schotten, Sign. 51, 1853, Folio 160, Adler Hans.

Matriken der Erzdiözese Wien, Sterbebuch, 4. Bezirk Wieden, Sign. 03-37, Folio 13, Adler Hans.

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Dekanat, Rigorosenprotokoll, Sign. 170-5a, Adler Johann Nepomuk Leopold (Rigorosum: 1861).

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 182-157, Adler Johann Nepomuk Leopold (Promotion Fatum: 12.4.1867).

Neue Freie Presse, 28.8.1923, S. 6.

Literatur:

Adler, Hans: Zur Tätovierung der Hornhaut. Sonderdruck aus: Wiener medizinische Wochenschrift. Wien: Druckerei der k. Wiener Zeitung 1873.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Adler, Hans: Während und nach der Variola auftretenden Augenkrankheiten: Mit besonderer Berücksichtigung der in der Wiener Blattern-Epidemie 1872-73 gemachten Beobachtungen. Sonderdruck aus: Vierteljahresschrift für Dermatologie und Syphilis. Wien: Wilhelm Braumüller k.u.k. Hof- und Universitäts-Buchhändler 1874.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Adler, Hans: Ueber Influenza-Augenerkrankungen. Sonderdruck aus: Wiener medizinische Wochenschrift. Wien: Verlag von Moritz Perles 1890.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Keywords:

Adler Hans, Augenarzt, Krankenhaus Wieden, Doktoren-Kollegium, Witwen- und Waisensozietät,  BBL Bio-bibliografisches Lexikon, Bio-bibliographisches Lexikon, Biobibiografisches Lexikon , Medizingeschichte, Wien

[1] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 37, 1872, Sp. 944.

[2] Die Presse, 27.10.1872, S. 13.

[3] Die Presse, 3.4.1873, S. 7.

[4] Wiener klinische Wochenschrift, Nr. 49, 1891, S. 931,

[5] Wiener Allgemeine Zeitung, 15.7.1894, S. 4.

[6] Die Presse, 28.10.1874, S. 7.

[7] Die Presse, 10.12.1884, S. 9.

[8] Die Presse, 28.7.1887, S. 2.

[9] Neue Freie Presse, 15.11.1910, S. 16.

[10] Erste allgemeine österreichische Hebammen-Zeitung, 16.2.1888, S. 5.

[11] Die Presse, 8.7.1877, S. 9.

[12] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 23, 1911, Sp. 1514.

[13] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 10, 1914, S. 408.

[14] Internationale klinische Rundschau, Nr. 34, 1905, S. 609.

Bio-bibliografisches Lexikon (BBL)/Liste aller Beiträge der VS-Blog-Serie: Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien

Normdaten (Person) Adler, Hans: BBL: 40651; GND: 1052705847;

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Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [194]: Hermann Teleky – Arzt und Funktionär in medizinischen Vereinen

Hermann Teleky – Arzt und Funktionär in medizinischen Vereinen

Text: Dr. Walter Mentzel

Hermann Teleky wurde am 22. Dezember 1837 in Bittsee an der Waag (heute: Bytca Zilinsky kraj/Slowakei) als Sohn von Simon Teleki und Therese Teleki geboren. 1867 heiratete er die Wienerin Marie Koritschoner (1848-1927) mit der er die Kinder, den Sozialmediziner Ludwig Teleky (1872-1957), die Krankenpflegerin Elsa Teleky (1874-?) und die Gynäkologin Dora Brücke-Teleky (1879-1963) hatte.

Teleky kam 1855 nach Wien und begann mit dem Studium der Medizin an der Universität Wien, das er im Juni 1861 mit dem Doktorat der Medizin und im Dezember 1863 mit den Doktorat der Chirurgie abschloss.[1] Zwischen 1861 und 1867 arbeitete er als Sekundararzt im Wiedner Krankenhaus und im Rudolfsspital und widmete sich danach seiner ärztlichen Praxis in Wien 1, Fleischmarkt 4.

Teleky engagierte sich vor allem im ärztlichen Vereinswesen, wo er verschiedenste Funktionen einnahm. Dazu zählen seine Mitgliedschaft und Funktion im Vorstand des wissenschaftlichen Ausschusses des Wiener Doktoren-Kollegiums, dessen Mitglied er seit 1866 war,[2] die Mitgliedschaft in der Gesellschaft der Ärzte in Wien, in die er 1870 zunächst als ordentliches Mitglied beitrat und Funktionen in den Verwaltungsgremien ausübte,[3] sowie seine Mitgliedschaft in der Sektion Wien des niederösterreichischen Ärztevereins, wo er auch 1880 die Funktion des stellvertretenden Präsidenten einnahm.[4] Nachdem er 1894 an der Wahl der Wiener Ärztekammer teilnahm, kam es zu seiner Wahl im Mai 1894.[5] Weiters war er als Mitglied im Verband der Gesellschaft für innere Medizin und Kinderheilkunde[6] sowie im Vorstand des Verein Lupusheilstätte tätig.[7]

Von Teleky sind einige Publikationen erhalten, darunter seine 1888 erschienene Arbeit „Ueber Diabetes Mellitus. Bemerkungen gelegentlich der von Prof. Seegen im Wiener Medizinischen Doctoren-Collegium gehaltenen Vorträge“, der 1892 publizierte Aufsatz „Pankreasdiabetes und Icterus gravis“ und sein in der k.k. Gesellschaft der Ärzte in Wien am 3. Februar 1893 gehaltene Vortrag „Ueber subjective und objective Kopfgeräusche“, der als Sonderdruck veröffentlicht wurde. Diese Arbeiten befinden sich in der Separata-Bibliothek an der Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin. Ebenfalls an der Zweigbibliothek befindet sich von ihm im Bestand der Neuburger-Bibliothek seine 1907 veröffentlichte Publikation zur „Lupusheilstätte und Lupusheim in Wien“ sowie sein 1885 publizierte Artikel „Über den mechanischen Verschluss des Anus praeternaturalis“ und weiters seine 1886 erschienene Arbeit „Über Meningitis cerebrospinalis infectiosa“.

In der Hebammen-Zeitung veröffentlichte er 1889 die Artikelserie „Die Ernährung des schulpflichtigen Kindes“ (2. Teil)[8], und 1890 seinen vor dem Unterstützungsverein für Hebammen in Wien gehaltenen Vortrag „Über Wahl und Behandlung der Ammen“.[9]

Teleky gehörte auch jenem Unterstützerkreis um Marie Lang und den Gründer des Vereins zur Verbesserung der Frauenkleidung, Hugo Klein, an, die sich zum Ziel setzten im Rahmen der Lebensreformbewegung aus gesundheitlichen wie emanzipatorischen Gründen eine Veränderung der Frauenmode zu propagieren. Dazu erstellte er 1902 ein medizinisches Gutachten über die negativen Folgen des Tragens des Mieders, die in der von der Sozialarbeiterin, Frauenrechtlerin und Gründerin des Verein Settlement, Marie Lang (1858-1934), herausgegebenen Zeitschrift „Dokumente der Frauen“ gemeinsam mit jenen Stellungnahmen von Hugo Klein, Josef Breuer (1842-1925), Heinrich Adler, Markus Hajek (1861-1941), Max Kassowitz, Richard Krafft-Ebing oder Friedrich Schauta u.a. sowie den Ausführungen des Malers und Grafikers Alfred Roller (1864-1935), des Modeschöpfers Christoph Drecoll (1851-1939), des Architekten Adolf Loos (1870-1933), des Schriftstellers Hermann Bahr (1863-1934) und eines Aphorismus von Peter Altenberg (1859-1919) publiziert wurden.[10]

1911 wurde zu seinem 50-jährigen Promotionsjubiläum eine Teleky-Stiftung für wohltätige Zwecke errichtet.

Hermann Teleky verstarb am 31. März 1921 in Wien.

Neue Freie Presse, 9.4.1921, S. 14

Quellen:

Matriken der IKG Wien, Trauungsbuch, 1879, Teleky Hermann, Koritschoner Marie.

UAW, Med. Fakultät, Nationalien/Studienkataloge, Sign. 134-0433, Teleky Hermann (Nationalien Datum: 1890/91).

UAW, Med. Fak., Promotionsprotokoll, Sign. 181-915, Teleky Hermann (Promotion Datum: 10.6.1861).

UAW, Med. Fak., Promotionsprotokoll, Sign. 181-606, Teleky Hermann (Promotion Chirurgie Datum: 11.12.1863).

Friedhofsdatenbank Wien, Teleky Hermann.

Literatur:

Teleky, Hermann: Ueber Diabetes Mellitus. Bemerkungen gelegentlich der von Prof. Seegen im Wiener Medizinischen Doctoren-Collegium gehaltenen Vorträge. Sonderdruck aus: Wiener medizinische Blätter. Wien: L. Bergmann & Comp. 1888.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Teleky, Hermann. Pankreasdiabetes und Icterus gravis. Sonderdruck aus: Wiener klinische Wochenschrift. Wien: Wilhelm Braumüller k.u.k. Hof- und Universitäts-Buchhändler 1902.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Teleky, Hermann: Ueber subjective und objective Kopfgeräusche. Nach einem k.k. Gesellschaft der Aerzte am 3. Februar 1893 gehaltenen Vortrage. Sonderdruck aus: Wiener medizinische Blätter. Wien Verlag von L. Bergmann 1893.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Keywords:

Teleky Hermann, Teleky Ludwig, Doktoren-Kollegium, Lupusheilstätte, Gesellschaft der Ärzte in Wien, Niederösterreichische Ärzteverein, Medizingeschichte, Wien

[1] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 49, 1864, Sp. 765.

[2] Wiener klinische Rundschau, Nr. 24/26, 1919, S. 143; Allgemeine Wiener medizinische Zeitung, 27.11.1866, S. 387.

[3] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 24, 1870, Sp. 465; Wiener Zeitung, 23.3.1898, S. 5; Illustrieres Wiener Extrablatt, 12.4.1901, S. 15.

[4] Wiener Allgemeine Zeitung, 23.12.1880, S. 5.

[5] Allgemeine Wiener medizinische Zeitung, 27.3.1894, S. 10.; Neues Wiener Journal, 27.5.1894, S. 4.

[6] Neue Freie Presse, 25.12.1913, S. 14.

[7] Die Zeit, 23.1.1905, S. 5.

[8] Hebammen-Zeitung, 30.11.1889, S. 4; 15.12.1889, S. 5.

[9] Hebammen-Zeitung, 30.4.1890, S. 57-60.

[10] Dokumente der Frauen, Bd. 7, 1902, S. 674.

Normdaten (Person)  Teleky, Hermann: BBL: 40029; GND: 1155616995

Bio-bibliografisches Lexikon (BBL)/Liste aller Beiträge der VS-Blog-Serie: Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien

Bitte zitieren als VAN SWIETEN BLOG der Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien, BBL: 40029 (17.11.2022); Letzte Aktualisierung: 2022 11 17
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Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [127]: Moritz Bauer – Gründer des Kuhpocken-Impf-Institutes in Wien und Mitbegründer des Ärztlichen Vereins der südlichen Bezirke Wiens

Moritz Bauer – Gründer des Kuhpocken-Impf-Institutes in Wien und Mitbegründer des Ärztlichen Vereins der südlichen Bezirke Wiens

Text: Dr. Walter Mentzel

Moritz Elias Bauer wurde am 25. Februar 1844 in Wien auf der Wieden als Sohn des Händlers Aron Bauer und seiner Frau Barbara, geborene Breuer, geboren, und war seit 1874 mit Mathilde Bauer, geborene Trebitsch (6.12.1851 Wien, gest. 6.3.1909 Wien), verheiratet. Bauer studierte an der Medizinischen Fakultät der Universität Wien und schloss das Studium 1869 mit seiner Promotion zum Doktor der gesamten Heilkunde ab. Danach arbeitete als Arzt in Wien Margareten, wo er am Mittersteig seine Arztpraxis führte und bis zu seinem Tod wohnhaft war.

Nach Studienreisen nach Holland und Deutschland gründete er 1885 das vom k.k. Ministerium des Inneren konzessionierte Kuhpocken-Impfinstitut Österreich-Ungarns in Wien 4.

Abb. 1    Allgemeine Wiener medizinische Zeit. 28.5.1895. S. 256.

Zur Propagierung und Information der Impfungen generell hielt er in den 1880er Jahren regelmäßig Vorträge vor dem Unterstützungs-Verein für Hebammen.[1] Bauer war in zahlreichen Standesorganisationen der Wiener Ärzteschaft vertreten. Darunter als Mitbegründer und späterer Präsident[2] des 1874 gegründeten „Ärztlichen Vereins der südlichen Bezirke Wiens“,[3] als Mitglied des Geschäftsrates des Wiener Doctoren-Collegiums[4], als Vorstandsmitglied der Witwen- und Waisensozietät,[5] und als Funktionär und Delegierter der Ärztekammer für Niederösterreich und später für Wien. Weiters war er Präsidiumsmitglied und später Obmann[6] im 1913 gemeinsam vom Wiener medizinischen Doctoren-Collegium mit den wirtschaftlichen Organisationen der Ärzte gegründeten Genossenschaft Ärztliches Zentral-Spar- und Kreditinstitut, sowie seit 1920 Mitglied des neugegründeten Zentralhilfskomitees der Ärzte Österreichs.[7]

Er war weiters Mitarbeiter des von Anton Bum (1856-1925) redigierten „Therapeutischen Lexikon für praktische Ärzte, Leipzig 1891“, der Wiener medizinischen Presse und der Mitteilungen des Wiener medizinischen Doctoren-Collegiums. 1908 wurde ihm der Titel eines kaiserlichen Rates[8] und 1920 vom Präsidenten der Nationalversammlung der Titel eines Obermedizinalrates verliehen.[9]

In der Separata-Bibliothek der Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin befindet sich eine Arbeit von Moritz Bauer:

Bauer, Moritz: Antiseptik bei der Impfung. Sonderdruck aus: Wiener medizinische Presse. Wien: Urban & Schwarzenberg 1887.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata-Bibliothek]

Und eine weitere in der Neuburger Bibliothek an der Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin:

Moritz Bauer: Die Schutzimpfung und ihre Technik mit besonderer Berücksichtigung der Impfschäden, ihrer Verhütung und Behandlung. Stuttgart: Verlag von Ferdinand Enke 1890.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 28408]

Moritz Bauer verstarb 87-jährig am 7. Oktober 1930 im Sanatorium Fürth in Wien.

Quellen:

Matriken der IKG Wien, Geburtsbuch 1863 (nachträglicher Eintrag), Bauer Moritz.

AUW, Med. Fak, Nationalien/Studienkataloge 1862-1938, Sign. 134, Zl. 16, Bauer Moritz (Nationalien Datum 1866/67).

AUW, Med. Fak, Rigorosenprotokoll 1821-1871, Sign. 170, Zl. 23r, Bauer Moritz (Rigorosum 1869).

Friedhofsdatenbank der IKG Wien: Bauer Mathilde.

Friedhofsdatenbank der IKG Wien: Bauer Moritz.

[1] Hebammen-Zeitung. 30.8.1888. S. 1.

[2] Wiener Zeitung. 16.3.1920. S. 2.

[3] Wiener Medizinische Wochenschrift. 27.3.1920. Sp. 667; Neues Wiener Journal. 8.10.1930. S. 9.

[4] Wiener Medizinische Wochenschrift. 23.3.1889. Sp. 451.

[5] Internationale klinische Rundschau. Nr. 20. 1906. Sp. 393.

[6] Wiener klinische Rundschau. 9.11.1913. S. 803; Wiener Zeitung. 22.4.1914. S. 510; Wiener Medizinische Wochenschrift. 27.3.1920. Sp. 667.

[7] Wiener Medizinische Wochenschrift. 27.3.1920. S. 498; Scholz, Joseph: Fünfundzwanzig Jahre des ärztlichen Vereins der südlichen Bezirke. Wiens: Verlag des ärztlichen Vereins der südlichen Bezirke Wiens 1899.

[8] Allgemeine Wiener medizinische Zeitung. 8.12.1908. S. 547.

[9] Wiener Zeitung. 23.9.1920. S. 1.

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Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [124]: Andreas Witlacil – Sozialhygieniker, Mitorganisator des Sanitätswesens in Wien und Polizeichefarzt der Polizeidirektion Wien

Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [124]:

Andreas Witlacil – Sozialhygieniker, Mitorganisator des Sanitätswesens in Wien und Polizeichefarzt der Polizeidirektion Wien

Text: Dr. Walter Mentzel

Andreas Witlacil war mehr als fünf Jahrzehnte als Arzt und Sozialhygieniker in zahlreichen ärztlichen und medizinischen Standes- und Verwaltungsorganisationen tätig, in denen er auf die sanitäre Entwicklung der Stadt Wien während der Stadterweiterung im 19. Jahrhundert und der damit einhergehenden Neuorganisation der medizinischen Verwaltung Einfluss nahm. Für ihn gehörte eine wohlorganisierte Armenkrankenpflege zu den ersten und dringlichsten Aufgaben einer Großstadt. Besondere Verdienste erwarb er sich bei der Organisation des polizeiärztlichen Dienstes. Daneben entfaltete er eine immense publizistische Tätigkeit als Mitbegründer der Wiener medizinischen Wochenschrift und Redaktionsmitglied in der Zeitschrift Der Militärarzt, wo er zahlreiche wissenschaftliche Abhandlungen und Rezensionen und unter den Rubriken „Feuilletons“, „Jahresrevuen“ publizierte. Zahleiche Artikel versah er mit dem Autoren-Kürzel „(W)“.

Andreas Witlacil wurde am 12. November 1817 in Wien am Spittelberg unter dem Taufnamen Andre Joseph als Sohn des k.k. Hof-Kutschers Joseph Witlacil und Christina, geborene Zichner, geboren. 1846 heiratete er Maria Amalia Eichinger. Seine Tochter Amalie war mit dem Mediziner Karl Hammerschmidt verheiratet, der unter dem Namen Abdullah Bay Professor an der medizinischen Schule in Konstantinopel wirkte, nachdem er als Teilnehmer an der Revolution von 1848 aus Wien in das osmanische Reich geflüchtet war.[1]

Abb. 1    Österreichische Illustrierte Zeitung. 13.8.1905. S. 5.

Witlacil studierte an der Medizinischen Fakultät der Universität Wien und promovierte im März 1846. In seiner Dissertation beschäftigte er sich mit der Entwicklung einer Propädeutik der medizinischen Statistik, einem Thema, das er später in seinen vielfältigen beruflichen Arbeitsfeldern und Funktionen forcierte.

Witlacil, Andreas: Dissertatio Inauguralis Medico-Statistica Sistens Principa Statisticae Medicinalis |b Quam Consensu Et Auctoritate Illustrissimi Et Magnifici Domini Praesidis Et Directoris, Perillustris Et Spectabilis Domini Decani Nec Non Clarissimorum Ac Celeberrimorum D.D. Professorum Pro Doctoris Medicinae Laurea Summisque In Medicina Honoribus Et Privilegiis Rite Et Legitime Consequendis In Antiquissima Ac Celeberrima Universitate Vindobonensi Publicae Disquisitioni. In theses adnexas disputabitur in Universitatis aedibus die 14. mensis Martii 1846. Wien: Typis Congregationis Mechitaristicae 1846.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Historische Dissertations-Bibliothek, Sign.: D-4432]

Seine Dissertation erschien noch im selben Jahr in deutscher Übersetzung unter dem Titel:

Witlacil, Andreas: Die Grundzüge der medicinischen Statistik entwickelt und kritisch beleuchtet. Wien: gedruckt bei den P.P. Mechitaristen 1846.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Josephinische Bibliothek, Sign.: JB 5670]

Abb. 2    Titelblatt: Witlacil: Die Grundzüge der medicinischen Statistik […]. Wien: 1846.

Die Massenarmut in Wien im Vormärz und die Revolution von 1848

Sein Interesse für die Ursachen und Folgen der Massenarmut in Wien im Vormärz führten Witlacil neben seinem sozialen Engagement, zu seinen ersten wissenschaftlichen Arbeiten und schließlich zur aktiven Teilnahme an der Revolution von 1848. 1846 wirkte er im gerade gegründeten Wiener allgemeinen Hülfs-Verein[2] mit, der sich die Linderung des Massenelends sowie der Hungersnöte der 1840er Jahre in den Wiener Vorstädten zum Ziel gesetzt hatte. Ein Jahr darauf publizierte Witlacil in der Zeitschrift des Vereins für Deutsche Statistik eine Studie zu den „Verhältnissen der handarbeitenden Bevölkerung Wiens“,[3] die er 1848 – bereits unter dem Eindruck der Revolution – mit seinem Aufsatz „Vorschläge zur Verbesserung der Lage der handarbeitenden Bevölkerung Wiens“ fortsetzte[4]. Bereits die 1846 in dieser Zeitschrift mit dem Autorenkennzeichen „Dr. W“ erschienen Artikel zur „Bewegung der Bevölkerung Wiens im Verwaltungsjahr 1846“ dürften ihm zuzuordnen sein. Diese ersten von ihm erhaltenen Arbeiten zeichnen sich durch eine hohe Dichte an quantitativen Material aus, mit der er akribisch die konkreten Lebensverhältnisse der handarbeitenden Bevölkerung zu beschreiben versuchte und Vorschläge zur Verbesserung deren Lebenssituation zog. Während der Revolution von 1848 gründete er im Juli den Wiener Arbeiterklub „Concordia“, der neben dem Allgemeinen Arbeiterverein, der zweitälteste Arbeiterverein in der 1848er Revolution war und bis Oktober 1848 bestand. Daneben gab er bis September 1848 die Zeitung „Concordia – Politisch-sociales Wochenblatt für die Arbeiterschaft“ heraus.[5] Als Mitglied der Garde der akademischen Legion und Verfasser der Flugschrift „An die gesammten arbeitenden Volksklassen in Wien und der Umgebung“,[6] strebte er die Bildung eines eigenen Arbeiter-Korps an.[7] Im Mai unterbreitete er in einem von ihm veröffentlichten Brief an den pädagogischen Verein in Wien Vorschläge zur Volksbildung und Volkserziehung und forderte die „tüchtigen Geister“ auf sich „zu erheben, um mit vereinten Kräften das Licht der Aufklärung durch alle Schichten der Gesellschaft zu verbreiten und insbesondere das Volk zur politischen Reife heranzubilden.“[8]

Arzt und Förderer der Statistik in der Medizin

Seine Aktivitäten während der Revolution von 1848 blieben nach deren Niederschlagung ohne Folgen auf seine weitere berufliche Karriere. Von 1849 bis 1856 arbeitete er als Sekundararzt im Allgemeinen Krankenhaus in Wien, wo er sich u.a. mit der Herstellung und Aufbereitung der Spitalsstatistik beschäftigte, aus der die von ihm verfassten und redigierten „Jahresberichte des Wiener k.k. allgemeinen Krankenhauses“ hervorgingen, die regelmäßig im Wochenblatt der Zeitschrift der k.k. Gesellschaft der Ärzte zu Wien erschienen. Im Juli 1856 wies Witlacil in einem Artikel in der Wiener medizinischen Wochenschrift auf den Nutzen statistischer Erhebungen auf dem Gebiet der Medizin hin und prangerte den bisher gepflegten „statistischen Dilettantismus“ an. Zu dessen Abhilfe forderte er die flächendeckende Einführung standardisierter Formulare in den ärztlichen Anstalten und die Errichtung eines eigenen statistischen Büros.[9] Im November 1856 stellte Carl Ludwig Sigmund (1810-1883) – ein Anhänger von Ignaz Semmelweis – in der Gesellschaft der Ärzte in Wien den Antrag zur Bildung eines Komitees für medizinische Statistik, das sich mit der Frage der Bearbeitung und Zusammenführung der an den einzelnen Anstalten vorhandenen statistischen Daten befassen sollte,[10] und dem Witlacil hinzugezogen wurde.[11] Über den im April/Mai 1857 durchgeführten Internationalen statistischen Kongress in Wien, an dem die medizinische Statistik ein Themenblock war, berichtete Witlacil ausführlich.[12]

Nach Beendigung seines Dienstverhältnisses im AKH Wien war er zwischen 1856 und 1871 als Armenarzt in den Wiener Bezirken Josefstadt und als Polizeiarzt in Ottakring,[13] sowie von Juni 1871 bis 1887 als Bezirksarzt in der damaligen Bezirkshauptmannschaft Hernals,[14] und danach zwei Jahre bis 1889/90 in der Bezirkshauptmannschaft Währing tätig. Seit 1859 arbeitete er noch als Gerichtsarzt in Hernals, was sich auch in einigen Artikel zur Gerichtsmedizin niederschlug.[15] Während dieser Jahre beschäftigte er sich sowohl als Polizeiarzt als auch als Publizist mit der Organisation von Maßnahmen zur Hebung der Sanitätspflege[16] und mit den in Wien epidemisch auftretenden Erkrankungen, wie 1852 mit seinen „Bemerkungen zur Frage über die Kontagiosität der Cholera und der epidemischen Krankheiten überhaupt“,[17] oder 1866 über die Cholera-Epidemie in den Vororten Wiens in Ottakring, Hernals und Neulerchenfeld, die er statistisch zu erfassen versuchte und darüber 1867 mehrere Artikel [1. Teil, 2. Teil, 3. Teil, 4. Teil, 5. Teil, 6. Teil, 7. Teil) publizierte.[18] 1872 nahm er am III. Internationalen medizinischen Kongress in Wien teil, wo er zur Frage der Quarantäne bei Cholera-Epidemien referierte.[19] 1879 publizierte er eine Artikelserie zu „Die Abwehr der Pest“.[20]

Witlacils Tätigkeiten in den ärztlichen Standesorganisationen des Doktoren-Kollegiums, der Gesellschaft der Ärzte in Wien, des niederösterreichischen Sanitätsrates und des Vereins niederösterreichischer Ärzte

Witlacil war Zeit seines Berufslebens in hohen Funktionen zahlreicher Standes- und medizinischer Verwaltungsgremien vertreten. Er war Mitglied der Gesellschaft der Ärzte in Wien, zu deren Sekretär er 1851 ernannt worden war.[21] Im selben Jahr erfolgte seine Wahl in den Ausschuss des Doktoren-Kollegiums der Medizinischen Fakultät, dem zu dieser Zeit wichtigsten Vertretungsorgan der Ärzteschaft, dem er in mehreren Funktionen angehörte,[22] darunter auch als Bibliothekar und Bearbeiter des Bibliothekskataloges.[23] Mit seiner 1852[24] ersten und 1868 letztmalig erfolgten Wahl in den Geschäftsrat[25] und 1871 mit seiner Wahl zum Obmann des Geschäftsrates des Doktoren-Kollegiums,[26] war er in den zentralen Fragen der Interessensvertretung der Ärzteschaft sowie der Weiterentwicklung des Sanitätswesens der Habsburgermonarchie involviert. Darunter etwa 1862 bei der Revision des Sanitätsgesetzes.[27] Früh trat er gegen die im September 1849 vollzogenen Trennung zwischen einem Professoren– und einem Doktoren-Collegium auf und für die Wiederherstellung der Einheit zwischen den Professoren und Doktoren-Kollegium ein.[28] 1869 spaltete er das Doktoren-Kollegium und gründete innerhalb diesem den Reformklub,[29] mit dem er eine Reform des Doktoren-Kollegiums zu bewerkstelligen versuchte.[30] 1870 kandidierte er als Vertreter des liberalen Reform-Clubs (1872-1878), einer Abspaltung von jungen Akademikern von der Liberalen Partei, zur Wahl des Obmannes des Doktoren-Kollegiums,[31] nachdem er zuvor in einem offenen Brief die von ihm als „ultrakonservativ“ bezeichnete Ärzteschaft kritisiert hatte. Als Vertreter der Reformgruppe forderte er eine Demokratisierung und Neuorganisation des Kollegiums unter Einbeziehung aller Ärzte Niederösterreichs und Wiens und die Bildung eigener Kollegien in den Kronländern der Habsburgermonarchie mit dem Ziel Fragen der Sanitätsverwaltung durch alle Ärzte vertreten zu lassen. Seine Vorstellungen und seine Kritik am bestehenden System formulierte er in einem Artikel in der Wiener medizinischen Wochenschrift im Jahr 1870.[32] Angesichts seines geringen Erfolges bei seinen Reformvorhaben schlug er 1873 die Gründung einer Ärztekammer für die Habsburgermonarchie und damit eine neue gesetzliche Vertretung der Ärzte vor.[33]

1874 initiierte er den Verein der Ärzte in Niederösterreich, wo er von Beginn bis noch nach seiner Pensionierung 1902 letztmalig zum Präsidenten gewählt wurde.[34] Ebenso war er Gründer des Österreichischen Ärzteverbandes, einer Dachorganisation der zu dieser Zeit bestehenden Ärztevereine.

Witlacil gehörte dem niederösterreichischen Landessanitätsrat seit dessen Gründung im Jahre 1870 an. 1874 erfolgte seine Ernennung zum ordentlichen Mitglied,[35] seit 1880 wurde er regelmäßig zum Vorsitzenden-Stellvertreter gewählt, und noch nach seiner Pensionierung im November 1901 blieb er Mitglied des Rates. In diesem Gremium arbeitete er wesentlich an einer Neuordnung der Sanitätsdienstes in Niederösterreich, Wien und seiner Vororte mit, mit der er eine höhere Zentralisation und einen stärkeren staatlichen Einfluss zu bewirken versuchte.[36] Als Delegierter des Landessanitätsrates wurde er 1883 zur hygienischen Ausstellung nach Berlin, 1891 zum internationalen hygienischen Kongress in London,[37] und 1895 zum Kongress nach Budapest entsandt. Als Funktionär des Landessanitätsrates kritisierte er über Jahrzehnte die hygienischen und sanitären Mängel in der Stadtentwicklung und bemühte sich um den Aufbau einer modernen Sanitätsverwaltung zur Gestaltung einer gerechten und humanitären Großstadt. Dazu forderte er die Übernahme des Sanitätsdienstes in die organisatorische Obhut der Stadt Wien und eine Neuorganisation der Bezirks- und Armenärzte ein, sowie Maßnahmen zu den Folgen der rasanten Industrialisierung Wiens. Bereits 1865 hatte er einen Artikel unter dem Titel „Eine Lebensfrage für Wien“ veröffentlicht, in dem er auf die zunehmende Verschmutzung der Stadt im Zuge der Ansiedlung von Gewerbe und Industrie inmitten der neubebauten Wohnsiedlungen hinwies und strenge städteplanerische Eingriffe forderte.[38] Weiters publizierte er in den 1860er Jahren zu Fragen der Lebensmittelkunde wie der „Lösung der Trichinenfrage“[39] und forderte dementsprechend in seiner Funktion im Doktoren-Kollegium strenge sanitätspolizeiliche Gesetze.[40] In diesem Zusammenhang war er auch im „Comite gegen sanitäts-polizeiliche Gesetzesübertretungen“ vertreten.[41] Er setzte sich für die Modernisierung der Kanalisation Wiens ein, für die Reform und den Ausbau psychiatrischer Anstalten sowie öffentlicher Krankenhäuser, trat für staatliche Pflege- und Erziehungsanstalten ein,[42] und kritisierte die in Wien herrschenden Wohnverhältnisse bedingt durch das Bettgehertum sowie die verfehlte Wohnungspolitik und Mietensteigerungen.[43] In den 1860er Jahren gehörte er der Kommission zur Reorganisierung des Lokal-Sanitätsdienstes in Wien und der Vororte an,[44] 1870 legte er einen weitgehenden Entwurf zu Maßnahmen „Zur Reform des Sanitätsdienstes“ vor,[45] dem 1879 zwei Artikel „Zur Organisation des hauptstädtischen Sanitätsdienstes“ (1. Teil, 2. Teil) in der Wiener Medizinische Wochenschrift[46] folgten, und 1888 formulierte er in einem Artikel seine Vorstellungen zu einer Vereinigung der Vororte Wiens mit der Kommune Wien.[47] 1892 forderte er die Errichtung von zwei voneinander getrennten Ärztekammern für Wien und Niederösterreich, unterbreitete Vorschläge zur Abhilfe der Umweltbelastung durch die Industrie- und Gewerbebetriebe, der Wasserverunreinigung, der Verbesserung der Schulgebäude, der Verbreiterung der engen Gassen, und der Schaffung von Parkanlagen, und der Notwendigkeit einer zentralen Organisation des städtischen Sanitätsdienstes und der Marktaufsicht und er Gesundheitsämter.[48] Ebenso forderte er seit 1888 ein Ministerium für Medizinalangelegenheiten, und damit ein Gesundheitsministerium.[49]

Daneben war Witacil in zahlreichen medizinischen und ärztlichen Gremien aktiv, darunter 1872 im Komitee zur größtmöglichen Verbreitung und der Organisation des Impfwesens,[50] als Mitglied in der 1881 gegründeten Gesellschaft für Gesundheitspflege und 1886 im vorbereitenden Komitee[51] für den 1887 stattfindenden internationalen Kongress für Hygiene und Demographie.[52] 1901 nahm er an dem in Wien tagenden Internationalen Kongress gegen den Alkoholismus teil.[53] Von Beginn an war er auch im 1868 gegründeten Verein Psychiatrische Gesellschaft (Verein für Psychiatrie) aktiv und in die Vereinsgremien gewählt worden.[54] Im Rahmen dieser Tätigkeit verfasste er eine Artikelserie unter dem Titel „Unsere Humanitätsanstalten und die Humanität“, in der er u.a. die Ökonomisierung der medizinischen Versorgung kritisierte (Teil 1 und Teil 2),[55] und publizierte seine Vereinsvorträge wie jenen „Der Selbstmord vom Standpunkte der Psychologie, der pathologischen Anatomie und der Gesetzgebung betrachtet“.[56] Weiters unterstützte er als Mitglied den Unterstützungsverein für mittellose Taubstumme,[57] und beteiligte sich im Komitee „Für die Erziehung und den Unterricht epileptischer Kinder“ zur Errichtung einer Heil- Erziehungs- und Unterrichtsanstalt für epileptische Kinder in Österreich“.[58]

Witlacil als Publizist und Mitbegründer der Wiener medizinischen Wochenschrift

Witlacil war Mitbegründer und Redaktionsmitglied der seit 1851 erscheinenden Wiener medizinischen Wochenschrift, in der er bis zu seinem Tod regelmäßig u.a. im Feuilleton publizierte, und der Zeitschrift Der Militärarzt. 1870 veröffentlichte er in einer achteiligen Artikelserie seine gewonnenen Reiseeindrücke in das osmanische Reich unter dem Titel „Nach Konstantinopel und Brussa“, die er zum Studium der Quarantänemaßnahmen unternommen hatte,[59] über seine zweite Reise in den Orient berichtete er 1872 in der Rubrik „Reisenotizen“,[60] und 1892 eine Arbeit über „Hygienisches aus London“. Weiters publizierte er hier zahlreiche Buchbesprechungen und berichtete Ausführlich über Personalentscheidungen in der Sanitätsverwaltung.

Witlacil als Leiter und Organisator der Wiener Polizeiärzte – 1892-1901

An der Spitze der kommunalen Armen- und Polizeiärzte stehend, forderte Witlacil schon in den 1860er Jahren eine Trennung des ärztlichen Polizeidienstes vom übrigen Sanitätsdienst sowie die Reorganisation des gesamten armen- und polizeilichen Sanitätsdienstes in Wien und der zum Polizeirayon gehörenden Vororte.[61] Im November 1892 erfolgte für ihn – 75-jährig – sein bisher größter Karrieresprung mit der Ernennung zum Polizei-Chefarzt der Polizeidirektion Wien, wofür er sich zuvor beworben hatte,[62] und bis zu seinem 85 Lebensjahr 1901 ausüben sollte. In dieser Funktion nahm er umgehend die Neugestaltung und Neusystematisierung des polizeiärztlichen und kommunalen Sanitätsdienstes in Angriff. Er schuf ein eigenes Sanitätsdepartment innerhalb der Polizeidirektion Wien und einen chefärztlichen Dienst, vor allem kam es zu einer massiven Aufstockung des Personalstandes. Nunmehr standen den Bezirken jeweils mindestens zwei Polizeiärzte zur Verfügung in Wien II sogar sieben, insgesamt 51.[63] 1893 publizierte er über seine einjährige Tätigkeit in dieser Funktion einen Aufsatz in „Das österreichische Sanitätswesen“, in dem er über den chefärztlichen Dienst, über das Gefangenenhaus und den Dienst in den Kommissariaten u.a. berichtete.[64] Hier forderte er für alle Frauen ein gesichertes Arbeitsverhältnis, um die Prostitution nachhaltig zu bekämpfen. In seiner öffentlichen Kritik an den desaströsen Wohnverhältnissen im Wien um 1900, die er auch als Nährboden für den grassierenden Antisemitismus erkannte, bezog er auch Bürgermeister Karl Lueger und die Stadtverwaltung mit ein, die er für die Versäumnisse und Fehlplanungen im Wohnungsbau und der fehlenden Maßnahmen zur Linderung der Wohnungssituation verantwortlich machte. Auch in der unter ihm erfolgten Einführung der „Jahresberichte des Chefarztes der k.k. Polizeidirektion in Wien“, die von ihm redigiert wurden und sich neben der Fülle an statistischen Daten durch die Einbeziehung der Bevölkerungsmeinung kennzeichnete, übte er eine schonungslose Kritik an den mangelhaften sanitären Verhältnissen wie der Straßenreinigung, dem Bauwesen und den schlechten Wohnungsverhältnissen, bis hin zu der von ihm konstatierten Verbreitung der Neurasthenie.

In der Separata-Bibliothek an der Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin sind zwei von ihm redigierte Jahresberichte erhalten:

Witlacil Andreas: Aus dem Jahresberichte des Chefarztes der k.k. Polizeidirection in Wien für das Jahr 1899. Sonderdruck aus: Das österreichische Sanitätswesen. Wien: Verlag von Alfred Hölder, k.k. Hof- und Universitäts-Buchhändler 1901.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata-Bibliothek]

Witlacil Andreas: Aus dem Jahresberichte des Chefarztes der k.k. Polizeidirection in Wien für das Jahr 1900. Sonderdruck aus: Das österreichische Sanitätswesen. Wien: Verlag von Alfred Hölder, k.u.k. Hof- und Universitätsbuchhändler 1902.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata-Bibliothek]

Abb. 3    Titelblatt: Witlacil: Aus dem Jahresberichte des Chefarztes der k.k. Polizeidirektion in Wien […]

1901 schied Witlacil, nachdem er um die Versetzung in den Ruhestand erbeten hatte, und nach Genehmigung des Kaisers,[65] 85ig jährig aus dem Personalstand der Polizeidirektion Wien aus. Wenige Monate vor seinem Tod wurde er noch zum Ehrenmitglied der Gesellschaft der Ärzte in Wien ernannt.[66] Er verstarb am 6. August 1905 im 88. Lebensjahr.

Witlacil erhielt 1866 eine Auszeichnung wegen seiner Tätigkeit während der Cholera-Epidemie und 1888 das Ritterkreuz des Franz-Josephs-Ordens. Weitere Auszeichnungen erhielt er 1874 wegen der erfolgreichen Tätigkeit während der Cholera- und Blattern-Epidemie im Jahre 1873,[67] und wegen seiner Tätigkeit während der Schutzpockenimpfung 1874.[68] 1885 wurde er zum Ehrenbürger der Gemeinden Ober-Döbling[69] und 1887 von Nussdorf[70] ernannt. 1897 erhielt er den Titel Regierungsrat. Weiters war er Mitglied der Medizinischen Gesellschaft in Konstantinopel.[71]

Quellen:

Taufbuch, Erzdiözese Wien, St. Ulrich, Buch Nr. 42, Folio 93, Andreas Joseph Witlacil (geb. 12.11.1817).

Trauungsindex, Erzdiözese Wien, Schottenfeld, Folio 35, Witlacil Andreas; Eichinger Maria.

Taufbuch, Erzdiözese Wien, Maria Treu, 1850, Folio 59, Witlacil Amalia (geb. 1.2.1850).

Taufbuch, Erzdiözese Wien, Schottenfeld, 1847, Folio 103, Witlacil Franz (geb. 24.5.1847).

AUW, Med. Fak, Dekanat, Promotionsprotokolle, Sign. 176, Zl. 525, Witlacil Andreas (Promotions- Sponsions-Datum: 1846.03.31).

[1] Wiener Medizinische Wochenschrift. 5.9.1874. Sp. 803-804.

[2] Wiener Zeitung. 9.6.1847. S. 1267.

[3] Witlacil, Andreas: Verhältnissen der handarbeitenden Bevölkerung Wiens. In: Zeitschrift des Vereins für Deutsche Statistik I. Wien 1848. S. 177 ff.

[4] Witlacil, Andreas: Vorschläge zur Verbesserung der Lage der handarbeitenden Bevölkerung Wiens. In: Zeitschrift des Vereins für Deutsche Statistik I. Berlin. H.7. 1848. S. 640-646. [https://babel.hathitrust.org/cgi/pt?id=umn.319510022621922&view=1up&seq=12].

[5] Arbeiter Zeitung. 21.7.1898. S. 4.

[6] Witlacil, Anderas: An die gesammten arbeitenden Volksklassen in Wien und der Umgebung, Dr. Witlacil, Garde der akademischen Legion, Stadt, Kumpfgasse Nr. 826. Anton Benko: Wien 1848.

[7] Fenner von Fennenberg (ehemaliger Ober-Kommandant der Wiener Volkswehr) Wiener Oktobertage. Geschildert und mit allen Aktenstücken belegt. Zweiter Theil. Leipzig: Verlagsbureau 1849. S. 42.

[8] Wiener Zeitung. 23.5.1848. S. 417.

[9] Wiener Medizinische Wochenschrift. 5.7.1856. Sp. 441-444.

[10] Wiener Zeitung. 7.11.1856. S. 4.

[11] Wiener Zeitung. 17.12.1856. S. 3738; Wiener Zeitung. 31.5.1857. S. 1582.

[12] Wiener Medizinische Wochenschrift. 5.7.1856. Sp. 651-653.

[13] Wiener Medizinische Wochenschrift. 5.11.1887. Sp. 1481.

[14] Wiener Medizinische Wochenschrift. 1.7.1871. Sp. 640.

[15] Wiener Medizinische Wochenschrift. 12.4.1862. Sp. 231-233; 29.11.1862. S. 759-760.

[16] Wiener Medizinische Wochenschrift. 20.1.1872. Sp. 68.

[17] Wiener Medizinische Wochenschrift. 13.3.1852. Sp. 175.

[18] Wiener Medizinische Wochenschrift. 13.3.1867. Sp. 323-325; 16.3.1867. Sp. 341-343; 20.3.1867. Sp. 356-357; 23.3.1867; Sp 371-373; 27.3.1867; Sp. 388-390; 30.3.1867. Sp. 406-408; 3.4.1867. Sp. 422-424.

[19] Neue Freie Presse. 20.2.1872. S. 6.

[20] Wiener Medizinische Wochenschrift. 19.7.1879. Sp. 793-795; 26.7.1879. Sp. 817-819; 2.8.1879. Sp. 845-847.

[21] Wiener Medizinische Wochenschrift. Nr. 9. 1851. Sp. 171.

[22] Wiener Medizinische Wochenschrift. Nr. 9. 1851. Sp. 619.

[23] Wiener Zeitung. 31.12.1851. S. 3891.

[24] Wiener Medizinische Wochenschrift. 1852. Sp. 791.

[25] Allgemeine Wiener medizinische Zeitung. 15.12.1868. S. 413.

[26] Wiener Medizinische Wochenschrift. 30.12.1871. Sp. 1272.

[27] Allgemeine Wiener medizinische Zeitung. 4.3.1862. S. 84.

[28] Wiener Zeitung, 24.7.1853. S. 1757.

[29] Wiener Medizinische Wochenschrift. 20.3.1869. 1851. Sp. 395.

[30] Wiener Medizinische Wochenschrift. 14.8.1869. Sp. 1098.

[31] Wiener Medizinische Wochenschrift. 8.10.1870. Sp. 1163; 31.12.1870. Sp. 1462.

[32] Wiener Medizinische Wochenschrift. 26.11.1851 Sp. 1339-1342.

[33] Wiener Medizinische Wochenschrift. 28.6.1873. Sp. 630.

[34] Wiener Medizinische Wochenschrift. 4.4.1874. Sp. 283. Nr. 22. 1877. Sp. 544; Allgemeine Wiener medizinische Zeitung. 8.10.1901. S. 470.

[35] Die Presse. 1.1.1874. S. 8

[36] Wiener Medizinische Wochenschrift. 1.7.1871. Sp. 632.

[37] Wiener Medizinische Wochenschrift. 15.8.1891. Sp. 1377-1379.

[38] Wiener Medizinische Wochenschrift. 6.5.1865. Sp. 639-641.

[39] Wiener Medizinische Wochenschrift. 14.2.1866. Sp. 211-214.

[40] Wiener Medizinische Wochenschrift. 18.4.1866. Sp. 497.

[41] Neue Freie Presse. 10.5.1866. S. 4-5.

[42] Die Presse. 19.12.1866. S. 9.

[43] Neue Freie Presse. 3.12.1903. S. 8.

[44] Wiener Medizinische Wochenschrift. 31.7.1869. Sp. 1033.

[45] Wiener Medizinische Wochenschrift. 12.1.1870. Sp. 67-71.

[46] Wiener Medizinische Wochenschrift. 16.8.1879. Sp 893-894; 23.8.1879. Sp. 917-920.

[47] Wiener Medizinische Wochenschrift. 28.4.1888. Sp. 581-584.

[48] Allgemeine Wiener medizinische Zeitung. 26.4.1892. S. 191.

[49] Neues Wiener Tagblatt (Tages-Ausgabe). 30.3.1888. S. 3.

[50] Deutsche Zeitung. 30.7.1872. S. 6.

[51] Wiener Medizinische Wochenschrift. 16.4.1881. Sp. 455.

[52] Wiener Medizinische Wochenschrift. 8.5.1886. Sp. 694.

[53] Neues Wiener Tagblatt (Tages-Ausgabe). 9.4.1901. S. 3.

[54] Wiener Medizinische Wochenschrift. 30.5.1868. Sp. 722; Neue Freie Presse. 28.1.1868. S. 7.

[55] Wiener Medizinische Wochenschrift. 29.8.1868. 1135-1137; 2.9.1868. Sp. 1149-1151.

[56] Wiener Medizinische Wochenschrift. 5.6.1869. 756-758; 9.6.1869. Sp. 774-775.

[57] Wiener Allgemeine Zeitung. 17.4.1888. S. 5.

[58] Wiener Medizinische Wochenschrift. 23.11.1895. Sp. 2044.

[59] Wiener Medizinische Wochenschrift. 30.7.1870. Sp. 909-911. 20.8.1870. Sp. 973-976; 27.8.1870. Sp. 997-998; 10.9.1870. Sp. 1047-1050; 17.9.1870. Sp. 1077-1079; 29.10.1870. Sp. 1235-1238; 14.1.1871. Sp. 39-41; 4.2.1871. Sp. 111-112.

[60] Wiener Medizinische Wochenschrift. 28.9.1872. Sp. 987-990; 5.10.1872. Sp. 1011-1014.

[61] Allgemeine Wiener medizinische Zeitung. 31.8.1869. S. 310.

[62] Wiener Medizinische Wochenschrift. 26.11.1892. Sp. 1862. Allgemeine Wiener medizinische Zeitung. 8.11.1892. S. 519.

[63] Wiener Medizinische Wochenschrift. 9.12.1893. Sp. 2028.

[64] Das österreichische Sanitätswesen. 1893.

[65] Deutsches Volksblatt. 16.11.1901. S. 3. Siehe auch stattdessen Wiener Zeitung. 7.6.1902. Sp. 1130.

[66] Neue Freie Presse (Abendblatt). 8.8.1905. S. 2.

[67] Wiener Medizinische Wochenschrift. 25.4.1874. Sp. 349.

[68] Wiener Zeitung. 14.8.1875. S. 2.

[69] Wiener Medizinische Wochenschrift. 24.1.1885. Sp. 122.

[70] Neue Freie Presse. 8.11.1887. S. 5.

[71] Deutsche Zeitung. 26.2.1874. S. 4.

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