Archiv der Kategorie: Literaturhinweis

Literaturhinweis

TOP-JOURNAL des Monats: NATURE REVIEWS CANCER (Impact Factor: 34.244)

Die Universitätsbibliothek stellt DIE medizinischen Top-Journals am Campus der MedUni Wien und via Remote Access  zur Verfügung.

Das  TOP-JOURNAL des Monats im Van Swieten Blog ist:
NATURE REVIEWS CANCER

Zu den Volltexten: Jg. 1, H. 1 (2001) –

Die ersten 20% der Zeitschriften eines bestimmten Fachgebietes im Journal Citation Reports JCR (geordnet nach der Höhe des Impact Factors) sind TOP-JOURNALE.

Mit dem Impact Factor 34.244 zählt  NATURE REVIEWS CANCER zu den Top-Journalen in der Kategorie: ONCOLOGY – SCIE

NATURE REVIEWS CANCER
ISSN: 1474-175X
Nat. Rev. Cancer
Categories: ONCOLOGY – SCIE
12 Issues/Year;

Alle eJournals finden Sie hier–>Link

Most Wanted Books: Hormones and the endocrine system : textbook of endocrinology….

In der letzten Buchausstellung wurden folgende Bücher  am meisten vorgemerkt:

false
Hormones and the endocrine system : textbook of endocrinology

Kleine, Bernhard [VerfasserIn] Rossmanith, Winfried G. [VerfasserIn]
2016

false
Therapie der Depression : Praxisbuch der Behandlungsmethoden

Konrad, Carsten, 1969- [HerausgeberIn]
2017

Katalog–>

 

Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [18]: Skoda, Joseph: Abhandlung über Perkussion und Auskultation. Wien: Bei J. G. Ritter von Mösle’s Witwe & Braumüller 1839.

Skoda, Joseph: Abhandlung über Perkussion und Auskultation. Wien: Bei J. G. Ritter von Mösle’s Witwe & Braumüller 1839.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 3243]

http://search.obvsg.at/

Aufgegeben sei der Gedanke, die Grunderscheinung des Lebens zu enthüllen – ein Lebensprinzip aufzustellen –, da die Erfahrung nirgends eine solche Fundamentalerscheinung nachweise; und bei der Erforschung der Gesetze des tierischen Organismus seien dieselben Hilfsmittel anzuwenden, welche Physik und Chemie zur Ermittlung der Gesetze der anorganischen Welt anzuwenden pflegen.[1] [Aus der Antrittsrede Joseph Skodas 1846]

Skoda

Abb. 1    Joseph Skoda. Josephinum – Medizinische Sammlungen, MedUni Wien. Sign.: MUW-FO-IIR-000149-0007-001

Joseph Ritter von Skoda (*10.12.1805 Pilsen, gest. 13.06.1881 Wien) gilt als Begründer der physikalischen Diagnostik sowie, zusammen mit Ferdinand von Hebra (1816-1880) und Carl von Rokitansky (1804-1878), als Begründer der II. Wiener Medizinischen Schule. Er wurde als Sohn eines Schlossers in Pilsen geboren und verbrachte seine Kindheit und Jugend in großer Armut. 1825 begann er mit dem Studium der Medizin an der Universität Wien, was nur durch die Unterstützung der Wiener Seidenzeugfabrikantin Anna Bischoff möglich war. Nebenbei belegte er auch bei Andreas von Baumgartner (1793-1865) und Andreas von Ettingshausen (1796-1878) Physik und Mathematik, was für die Richtung seiner späteren Forschungen bestimmend sein sollte. Nachdem er das Studium im Juli 1831 abgeschlossen hatte, trat er im selben Jahr eine Arbeitsstelle als Choleraarzt in Böhmen an, die er nach einem Jahr wieder aufgab, um nach Wien zurückzukehren. Dort arbeitete er von 1832 bis 1837 als unbesoldeter Sekundararzt am Allgemeinen Krankenhaus der Stadt Wien. Skoda, der noch nach der Humoralpathologie (Vier-Säftelehre) im Geiste Maximilian Stolls (1742-1787) und Johann Valentin von Hildenbrands (1763-1881) ausgebildet worden war stand dieser jedoch kritisch gegenüber und verließ sich nur auf seine selbst beobachteten Ergebnisse. Dies erzeugte natürlich Missfallen bei den Hütern der Tradition. Schon ein kleiner Verstoß, die ungenehmigte Tracheotomie bei einem Erstickenden, brachte ihm ein Jahr Strafdienst in der Irrenabteilung ein. Skoda ließ sich jedoch nicht beirren und arbeitete an der Weiterentwicklung der Perkussion (Abklopfen der Körperoberfläche zu diagnostischen Zwecken) von Leopold von Auenbrugger (1722-1809) und Auskultation (Abhören des Körpers) von René Théophile Hyacinthe Laënnec (1781-1826), dem Erfinder des Stethoskops. 1839 veröffentlichte Škoda sein wohl bekanntestes und wichtigstes Werk, Abhandlung über Perkussion und Auskultation, das seinen Weltruhm begründen sollte. „Percussion of the chest, introduced by the Austrian L. Auenbrugger in his book, published in 1771 in Latin, remained unnoticed in his country. It was promoted, on the other hand, by J. N. Corvisart (1755-1821) in Paris, and together with auscultation, introduced by R. T. H. Laennec (1748-1822), the French clinicians moved ahead of the old Austrian school. Their diagnostic conclusions, however, were reached intuitively, and percussion or auscultation phenomena were ascribed as typical for specified organ disease (liver, lung, tuberculosis, etc.) Skoda reimported Auenbrugger’s use of percussion. His approach – in contrast to that of the French colleagues – was based solely on the objective description of physical signs. To him, the acoustic phenomena produced by percussion were not specific for a given organ, but for the amount of air or fluid; hollow, empty, tympanic, high, deep, clear, dull. Based on acoustic phenomena, Skoda tried to explain the physical changes in an organ and then, from the anatomical and pathologic possibilities, he reached a clinical diagnostic conclusion.”[2]

 Skoda2

Abb. 2    Titelblatt: Skoda, Joseph: Abhandlung über Perkussion und Auskultation. Wien: Bei J. G. Ritter von Mösle’s Witwe & Braumüller 1839.

Nachdem er ab 1838 eine Arbeitsstelle als Armenarzt in St. Ulrich (Wien-Neubau) angenommen hatte, kehrte er 1840 als Leiter an die neu eingerichtete Abteilung für Brustkranke im Allgemeinen Krankenhaus Wien zurück, die von Ludwig von Türkheim (1777-1846) eigens für ihn geschaffen worden war. Im selben Jahr gelang, zusammen mit Franz Schuh (1804-1865), die Punktion eines Herzbeutels. 1841 wurde Skoda zum Primar ernannt und stand neben der Abteilung für Brustkranke auch den Abteilungen für Innere Medizin sowie Hautkrankheiten vor. In den folgenden Jahren scheiterten Bewerbungen für Professuren in Prag und Wien, bis er schließlich 1846 zum Professor und Vorstand der Klinik für Innere Medizin in Wien ernannt wurde. Joseph Skoda hat ebenso wie Carl von Rokitansky eine Vielzahl von Schülern ausgebildet, mit denen die Wiener Primariate und internistischen Lehrkanzeln von Innsbruck und Graz versorgt wurden. Sein bedeutendster Schüler war Leopold Schrötter von Kristelli (1837-1908), der das klinische und sozialhygienische Erbe seines Lehrers antrat. Im Dezember 1871 wurde Skoda emeritiert, blieb allerdings weiterhin in diversen Ehrenämtern, u. a. als Ehrenpräsident der Gesellschaft der Ärzte in Wien. Bereits zu Lebzeiten spendete Skoda sein Vermögen diversen Armenhäusern und karitativen Einrichtungen.

Quellen:

Ehrlich, Anna: Ärzte, Bader, Scharlatane. Die Geschichte der Heilkunst in Österreich. Wien: Amalthea 2007.

Fejfar, Zdeněk und Ludmilla Hlavačkova: Joseph Skoda. In: Clinical cardiology. (20) 1997. S. 740-741.

Wyklicky, Helmut: Die Vollendung der Erfindungen von Auenbrugger und Laennec durch Josef Skoda. In: Wiener klinische Wochenschrift. (93) 1981/Nr. 15. S. 501.

Lesky, Erna: Die Wiener medizinische Schule im 19. Jahrundert. (= Studien zur Geschichte der Universität Wien, Bd. 6). Graz und Köln: Verlag Hermann Böhlaus Nachf. 1965.

Lesky, Erna: Joseph Skoda. In: Wiener klinische Wochenschrift. (68) 1956/Nr. 38/39. S. 726-729.

Text: Harald Albrecht

[1] Wyklicky, Helmut: Die Vollendung der Erfindungen von Auenbrugger und Laennec durch Josef Skoda. In: Wiener klinische Wochenschrift. (93) 1981/Nr. 15. S. 501.

[2] Fejfar, Zdeněk und Ludmilla Hlavačkova: Joseph Skoda. In: Clinical cardiology. (20) 1997. S. 740.

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Neuerwerbungen im März`17:

Der Bestand der Bibliothek wird durch zahlreiche interessante
Neuerwerbungen laufend erweitert.

Ein Großteil der neu erworbenen Literatur wird in der Buchausstellung im Lesesaal präsentiert.

Alle Neuerwerbungen finden Sie im Katalog–>LINK

Beispiele:

Challenging concepts in respiratory medicine
Schomberg, Lucy [HerausgeberIn] Sage, Elizabeth [HerausgeberIn] Hart, Nicholas [HerausgeberIn]
2017

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Knochendefekte und Pseudarthrosen
Biberthaler, Peter, 1968- [HerausgeberIn] van Griensven, Martijn [HerausgeberIn] Bühren, Volker [MitwirkendeR]
2017

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Clinical investigations at a glance
Gleadle, Jonathan [VerfasserIn] Li, Jordan [VerfasserIn] Yong, Tuck [VerfasserIn]
2017

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Gynäkologische Onkologie : Diagnostik, Therapie und Nachsorge – auf Basis der AGO-Leitlinien
Wallwiener, Diethelm, 1954- [HerausgeberIn] Schmidt-Matthiesen, Heinrich, 1923-2006 [Sonstige] Bastert, Gunther, 1939- [Sonstige] Kölbl, Heinz (Wien) Lax, Sigurd F. (Graz) .
2017

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Hautkrankheiten im Blick : ein Fotoatlas
Adler, Yael [VerfasserIn]
2016

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Allgemeine Virologie
Tobler, Kurt [VerfasserIn] Ackermann, Mathias, 1951- [VerfasserIn] Fraefel, Cornel, 1964- [VerfasserIn] Guerra, Diogo [IllustratorIn]
2016

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Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [17]: Bibliothek Heinrich von Bamberger – II. Medizinische Klinik – Eine Teilsammlung an der Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin

Bibliothek Heinrich von Bamberger – II. Medizinische Klinik – Eine Teilsammlung an der Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin

Text: Dr. Walter Mentzel

An der Neuburger Bibliothek der Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin befindet sich als Teilsammlung die ehemalige Bibliothek des zwischen 1872 und 1888 der II. medizinischen Klinik im Allgemeinen Krankenhaus in Wien vorstehenden Prof. Heinrich Bamberger (1822-1888). Diese Bibliothek wurde zirka 1913 mit Unterstützung des Professors und Leiters der II. medizinischen Klinik, Norbert Ortner (1865-1935), vom späteren Vorstand des Institutes für Geschichte der Medizin am Josephinum, Max Neuburger (1868-1955), am damaligen provisorischen Standort an der I. medizinischen Klinik im Allgemeinen Krankenhaus in Wien für den Aufbau der künftigen Institutsbibliothek eingegliedert. Sie gehört damit zu den ältesten erhaltenen Bibliotheksbeständen einer medizinischen Einrichtung an der heutigen Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin und umfasst zirka 600 Bände.[1]


Stempel aus einem der Bände der ehemaligen Bibliothek der II. medizinischen Klinik

Keywords:

Heinrich von Bamberger, Institut für Geschichte der Medizin, I. Medizinische Klinik

[1] Neue Freie Presse. 14. Mai 1914. S. 9; Neues Wiener Journal. 16.12.1920. S. 2-3.

Normdaten Bibliothek Heinrich von Bamberger – II. Medizinische Klinik : BBL: 27274

Bio-bibliografisches Lexikon (BBL)/Liste aller Beiträge der VS-Blog-Serie: Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien

Bitte zitieren als VAN SWIETEN BLOG der Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien, BBL: 27274 (23.02.2017); Letzte Aktualisierung: 2022 05 24
Online unter der URL: https://ub-blog.meduniwien.ac.at/blog/?p=27274

Van Swieten Blog Logo Margrit Hartl

Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [16]: Böhler, Lorenz: Technik der Knochenbruchbehandlung. 1929.

Böhler, Lorenz: Technik der Knochenbruchbehandlung. Mit 234 Abbildungen. Wien: Verlag von Wilhelm Maudrich 1929.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 42401]

http://search.obvsg.at/primo_library

ExLib

Abb. 1    Exlibris Lorenz Böhler

„Das Wichtigste bei der Behandlung eines Verletzten mit einem Knochenbruch ist, das Leben zu erhalten, dann folgt die Erhaltung des Gliedes, und wenn beides gelungen ist, muß man trachten, in möglichst kurzer Zeit die volle Gebrauchsfähigkeit des Gliedes wieder herzustellen.“[1]

Titelblatt
Abb. 2   Titelblatt: Böhler, Lorenz: Technik der Knochenbruchbehandlung. Mit 234 Abbildungen. Wien: Verlag von Wilhelm Maudrich 1929.

Lorenz Böhlers Technik der Knochenbruchbehandlung in der Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin

Lorenz Böhlers Hauptwerk ist unbestritten die „Technik der Knochenbruchbehandlung“. Das Werk wurde zwischen 1929 und 1963 insgesamt 13 Mal aufgelegt und in acht Sprachen übersetzt. Es hatte ursprünglich 176 Seiten mit 234 Abbildungen. Der letzte Nachdruck des im Laufe der Zeit auf drei Bände angewachsenen Standardwerks aus dem Jahre 1996 hat 2.483 Seiten und etwa 4.800 Abbildungen. Die Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin besitzt eine Erstausgabe aus dem Jahr 1929 aus dem Privatbesitz von Lorenz Böhler. Es wurde im März 1967 persönlich von Böhler als Geschenk überreicht. Der Band trägt neben Böhlers Stempel sein wunderschönes privates Exlibris. Es handelt sich hierbei um jenes Exemplar, das Lorenz Böhlers Notizen, Anmerkungen, Änderungen und Erweiterungen für die zweite Auflage von 1930 enthält.

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Abb. 3    Böhler, Lorenz: Technik der Knochenbruchbehandlung. Mit 234 Abbildungen. Wien: Verlag von Wilhelm Maudrich 1929. S. 120.

Lorenz Böhler

Lorenz Böhler (15.01.1885 Wolfurt/Vorarlberg, gest. 20.01.1973 Wien) gilt neben Ludwig Rehn (1849-1930), Martin Kirschner (1879-1942), Heinrich Bürkle de la Camp (1895-1974) und Gerhard Küntscher (1900-1972) als einer der Wegbereiter der modernen Unfallchirurgie. Er stammte aus einer Handwerkerfamilie und studierte ab 1905 Medizin an der Universität Wien wo er 1911 zum Doktor der gesamten Heilkunde promoviert wurde. Schon vor dem ersten Weltkrieg beschäftigte sich Böhler intensiv mit den Methoden der operativen Knochenbruchbehandlung als er auf einer Studienreise in Chicago und an der Mayo Clinic in Rochester/Minnesota weilte. Während des Ersten Weltkrieges stand er einem Lazarett in Bozen, einer Spezialabteilung für Knochenschussbrüche und Gelenkschüsse, vor. Ein Augenzeuge aus dieser Zeit berichtete: „Ich erlebte hier die großartige, imponierende Systematik der Arbeit dieses Mannes, die, wie ich mit der Zeit erfuhr, sein ganzes wissenschaftliches Wirken bestimmte. Da lagen in einem Saal die Oberarmbrüche, im anderen die Unterarmbrüche, im dritten die Schenkelhalsfrakturen, im nächsten die Oberschenkelschußbrüche, in einem anderen die Unterschenkelfrakturen. Am Galgen liefen die Züge zur Einrichtung der verschobenen Knochenbrüche über Rollen. Es war die Ordnung um der Sache willen. Mit Farbstift war auf jedem Gipsverband die Art des Bruches aufgezeichnet, ferner die Daten vom Anfang der Behandlung mit Gipswechseln oder Eingriffen, kurz alles, was zur schellen Orientierung Wissenswertes nötig schien. Auf den sinnvollen Prinzipien des Zuges und Druckes der Ruhigstellung beruhte die Scheinbar so einfache Behandlung.“[2] Alles wurde spezialisiert und genormt, genau dokumentiert und für spätere Analysen statistisch erfasst.

Ab 1919 trat Lorenz Böhler mit der Allgemeinen Unfallversicherung (AUVA) in Wien in Kontakt. Er versuchte den Vorstand mit Hilfe seiner Bozener Statistiken von einer spezialisierten Behandlung in einem eigenen Unfallkrankenhaus zu überzeugen und versprach durch seine planmäßige Behandlung der Frischverletzten die Zahl und Höhe der vorrübergehenden und der Dauerrenten der Wiener AUVA um 50%-70% senken zu können. Schließlich eröffnete die AUVA 1925 in Wien 20, Webergasse 2-6, ihr erstes Unfallkrankenhaus mit Lorenz Böhler als Ärztlichem Direktor. Am 29. März 1930 habilitierte er sich für das Fach Chirurgie an der Medizinischen Fakultät der Universität Wien und 1936 wurde ihm der Titel eines a.o. Universitätsprofessors verliehen.

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Abb. 4    Illustrierte Kronen-Zeitung. 19. Jänner 1926. Nr.9337. S. 3.

Lorenz Böhler war seit März 1934 Mitglied der Vaterländischen Front, der Einheitspartei des austrofaschistischen Ständestaates. Bereits im Februar 1938 wurde er Mitglied der NSDAP, später noch der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt, des Reichsluftschutzbundes, des Nationalsozialistischen Deutschen Ärztebundes und schon ab Juni 1938 war er förderndes Mitglied der SS. Während des Zweiten Weltkrieges war er hauptsächlich Oberfeldarzt im Reservelazarett XIa (Rudolfstiftung, 1030 Wien). Nach 1945 verlor Böhler seine Lehrbefugnis an der Universität Wien, erhielt diese jedoch 1947 durch den persönlichen Einsatz von Karl Renner (1870-1950) und anderer wieder zurück. 1954 wurde ihm der Titel eines o. Universitätsprofessors durch den Bundespräsidenten verliehen. Er leitete das Unfallkrankenhaus bis zu seiner Pensionierung 1963. Lorenz Böhler war 1957 als Bundespräsidentschaftskandidat der FPÖ im Gespräch und hatte bereits zugesagt, als er kurz danach durch den nun gemeinsamen Kandidaten von ÖVP und FPÖ, Wolfgang Denk (1882-1970), ebenfalls Chirurg, ersetzt wurde. Denk verlor die Wahl gegen Adolf Schärf (1890-1965), den Kandidaten der SPÖ.

Quellen:

Lehne, Inge: Lorenz Böhler. Die Geschichte eines Erfolges. Maudrich: Wien u.a. 1991.

Wyklicky, Helmut: Lorenz Böhler zum 100. Geburtstag. Sonderdruck aus: Unfallchirurgie (11) 1985/Nr. 3. S. 103-106.

Skopec, Manfred: Begründer der Unfallchirurgie. Lorenz Böhlers neue Prinzipien. In: Das größere Österreichbuch. Geistiges und soziales Leben von 1880 bis zur Gegenwart. Hrsg. von Kristian Sotriffer. Wien: Edition Tusch 1982. S. 292-295.

Text: Harald Albrecht

[1] Böhler, Lorenz: Technik der Knochenbruchbehandlungen. Mit 234 Abbildungen. Wien: Verlag von Wilhelm Maudrich 1929. S. 1.

[2] Skopec, Manfred: Begründer der Unfallchirurgie. Lorenz Böhlers neue Prinzipien. In: Das größere Österreichbuch. Geistiges und soziales Leben von 1880 bis zur Gegenwart. Hrsg. von Kristian Sotriffer. Wien: Edition Tusch 1982. S. 294.

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Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [15]: Joseph Johann Knolz (Knolc, Knoltz): Sanitätsbeamter, Fachautor und Mediziner

Joseph Johann Knolz (Knolc, Knoltz): Sanitätsbeamter, Fachautor und Mediziner

Joseph Johann Knolz (*02.03.1791 Ljutomer/Slowenien [Luttenberg/Südsteiermark], gest. 12.06.1862 Wien) war Arzt (Allgemeine Pathologie, Pharmakologie, und experimentelle Pharmakologie) und Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Wien.

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Knolz studierte an der Universität Wien Medizin und promovierte im Jahr 1820 und war im Anschluss daran Assistent an der medizinischen Klinik für Wundärzte in Wien. Zwischen 1821 und 1830 war er als Professor der theoretischen und praktischen Medizin an der medizinisch-chirurgischen Lehranstalt des k.k. Lyzeums, als Arzt im Johannes-Spitals und der Irrenanstalt in Salzburg tätig. Seine ersten Publikationen aus dieser Zeit finden sich heute an der Neuburger Bibliothek der Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin:

Knolz, Joseph Johann: Naturhistorische Abhandlung über die Blutegel und ihren medicinischen Gebrauch. Wien: Heubner 1820.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 47190]

http://webapp.uibk.ac.at/alo/cat/card.jsp?id=11951948&pos=14&phys=

Knolz, Joseph Johann: Systematische Einteilung der Fieber, als Leitfaden zur Diagnostik derselben am Krankenbett. Salzburg: typ. Duyle 1827. [Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 16022]

http://webapp.uibk.ac.at/alo/cat/card.jsp?id=8597457&pos=9&phys=

Knolz, Joseph Johann: Darstellung der Medicinal-Verfassung in den k.k. Staaten Österreichs, in Beziehung auf den Wirkungskreis der Kreiswundärzte, der Civil-, Stadt- und Landwundärzte, öffentliche Sanitäts-Invaliden, Ärzte, Dominien, Kreisämter und Behörden überhaupt. Wien: Mechiaristen-Congregations-Buchhandlung 1829.

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[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 3165, Josephinische Bibliothek, Sign.: JB 5460]

http://webapp.uibk.ac.at/alo/cat/card.jsp?id=8597454&pos=6&phys=

http://webapp.uibk.ac.at/alo/cat/card.jsp?id=6177913&pos=2&phys=

1830 kehrte er nach Wien zurück, wo er als ordentlicher Professor der Allgemeinen Pathologie, Therapie und Pharmakologie an der Universität Wien wirkte. 1831 wurde Knolz zum Referenten der k.k. Niederösterreichischen Landesregierung (für Cholera-Angelegenheiten) und 1833 zum Sanitäts-Referenten, wirklichen Regierungsrat und Protomedicus bestellt. In dieser Funktion beschäftigte er sich auch publizistisch mit den zu dieser Zeit bedrohlichen Cholera-und Ruhrepidemien, die durch die beginnende Urbanisierung und den daraus resultierenden Massenelendsquartieren zu immer bedrohlicher werdenden sanitären Zuständen für die Bevölkerung führten. 1843 war Knolz auch Direktor der Haupt-Schutzpockenimpfanstalt in Wien. Mitte der 1830er Jahre war er noch Superintendent der „Geislerischen Stiftung“, der „Goldbergischen Stiftung“ sowie der „Sorbaitschen Stiftung“.

Knolz, Joseph Johann: Darstellung der Brechruhr-Epidemie in der k.k. Haupt- und Residenzstadt Wien, wie auch auf dem flachen Lande in Österreich unter der Enns in den Jahren 1831 und 1832, nebst den dagegen getroffenen Sanitäts-polizeylichen Vorkehrungen. Wien: Mayer 1834 (Cholera, Nr. 111).

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 3285/111]

http://webapp.uibk.ac.at/alo/cat/card.jsp?id=8597452&pos=4&phys=

Knolz, Joseph Johann: Vorschriften über das bey Epidemien überhaupt und bey der Brechdurchfalls-Epidemie insbesondere von den Kreisämtern, Dominien, Ortsobrigkeiten, Pfarrern, Kreis-Districts-Aushilfsärzten und Wundärzten zu beobachtenden Verfahren. Wien 1836.

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[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Josephinische Bibliothek, Sign.: JB 6476]

http://webapp.uibk.ac.at/alo/cat/card.jsp?id=6177915&pos=4&phys=

Knolz, Joseph Johann: Beobachtungen über die Brechruhr-Epidemie und ihre Behandlungsweise während des dreimaligen Erscheinens derselben in den Jahren 1830, 1831 und 1836 in der Haupt- und Residenzstadt Wien mit Angabe des eigenthümlichen Verhaltens und den erwähnenswerten Heilarten während ihres gegenwärtigen in Galizien aus amtlichen Quellen geschöpft und zusammengestellt. Wien: Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei 1849. (Cholera, Nr. 159).

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 3285/159]

http://webapp.uibk.ac.at/alo/cat/card.jsp?id=8597451&pos=3&phys=

Von ihm redaktionell betreut stammen die in den „Wiener medizinische Notizenblätter“ enthaltenen Mittheilungen über das Verhalten der Cholera-Epidemien und ihre Heilart (Redaktion Joseph Johann Knolz), Jg. 1854/1-12 Wien 1854.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 3633]

http://webapp.uibk.ac.at/alo/cat/card.jsp?id=8620224&pos=0&phys=

Knolz nutzte aber vor allem seine Stellung als hoher Sanitätsbeamter zur wissenschaftlichen Beschäftigung mit der Sanitätsverwaltung, die sich in zahlreichen Publikationen und durch seine Herausgeberschaft von Publikationsreihen zur Gesetzgebungen auf dem Gebiet der Medizin und den Sanitätsverordnungen niederschlugen. Sie geben nicht nur einen kompakten Überblick über den Stand und der Entwicklung medizinsicher Einrichtungen im Vormärz bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts und der medizinischen Versorgung und Verwaltung dieser Epoche, sondern sie stellen auch eine aus der Perspektive der medizinischen Verwaltung wichtige sozialhistorische Quelle dar.

Knolz, Joseph Johann: Institutiones medicae hygienes, semiotices et therapiae generalis usui academico adcommodatae. Viennae: typ. Mechithaisten 1835.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 27282]

http://webapp.uibk.ac.at/alo/cat/card.jsp?id=8597458&pos=10&phys=

Knolz, Joseph Johann: Darstellung der Humanitäts- und Heilanstalten im Erzherzogthume Österreich unter der Enns, als Staatsanstalten und Privatwerke, nach ihrer dermaligen Verfassung und Einrichtung. Wien: Mechiaristen-Congregations-Buchhandlung 1840.

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[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: HB28952, Josephinische Bibliothek, Sign.: JB 5654]

http://webapp.uibk.ac.at/alo/cat/card.jsp?id=8597453&pos=5&phys=

http://webapp.uibk.ac.at/alo/cat/card.jsp?id=6177912&pos=1&phys=

Weblog-15_JB5654_02

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Abbildung 2 und 3: Knolz, Joseph Johann: Darstellung der Humanitäts- und Heilanstalten im Erzherzogthume Österreich unter der Enns […] Wien: Mechitaristen 1840.

Weblog-15_JB5654_01

Abbildung 4: Handschriftliche Widmung von Knolz an Ludwig Türck (22.07.1810-25.02.1868)

Knolz, Joseph Johann: Vortrag gegen Kurpfuscher, Wundärzte und ausländische Ärzte, gehalten in der allgemeinen Versammlung der medizinischen Fakultät Wien am 27. Jänner 1842. In: Universität Wien. Acta decanatus. Vol. 3, S. 281ff.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: Abschr1078]

http://webapp.uibk.ac.at/alo/cat/card.jsp?id=8597463&pos=15&phys=

Gemeinsam mit Eduard Vinzenz Guldener von Lobes (1763-1827) und Heinrich Böhm war Knolz Mitherausgeber der Publikationsreihe: „Sammlung der Sanitätsverordnungen für das Herzogtum Österreich unter der Enns“, Wien: 1798-1846.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 3592]

http://webapp.uibk.ac.at/alo/cat/card.jsp?id=8636609&pos=17&phys=

Zwischen 1856 und 1865 arbeitete er mit Georg Preyss (1810-1884) und Carl von Patruban (1816-1880) u.a. in der Redaktion der vom Doctoren-Collegium der medizinischen Fakultät in Wien herausgegeben Zeitschrift „Österreichische Zeitschrift für praktische Heilkunde“, Wien: 1855-1873. [Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: Z2302]

http://webapp.uibk.ac.at/alo/cat/card.jsp?id=8667443&pos=18&phys=

Jahres-Bericht über die Leistungen der Medicinal-Verwaltung und Gesetzgebung in der Provinz Österreich unter der Enns, Wien: Kaulfuß & Pradel 1844 (= Sammlung der Sanitätsverordnungen für das Herzogtum Österreich unter der Enns, Bd. 10)

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[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign. K3592/10, Josephinische Bibliothek,  Sign.: JB 5442]

http://webapp.uibk.ac.at/alo/cat/card.jsp?id=8590700&pos=1&phys=

http://webapp.uibk.ac.at/alo/cat/card.jsp?id=6177480&pos=0&phys=

Seine Arbeiten widmeten sich auch den zeitgenössischen Fragen: den unmittelbaren Folgen und Auswirkung auf die, durch jene im Vormärz von der durch rasanten industriellen Aufschwung und der Technisierung der Wirtschaft sowie durch die desolaten Arbeits- und Wohnverhältnisse (u.a. in der Textilindustrie) betroffenen Bevölkerung. Diese Publikationen spiegeln auch die in der zeitgenössischen Medizin vorherrschenden und durch Obrigkeitsdenken und patriarchalischen Strukturen bestimmten Zugänge zu den neuen Arbeits- und Überlebensformen und stehen thematisch am Beginn der das 19. Jahrhundert dominierenden „sozialen Frage“.

Knolz, Joseph Johann: Darstellung der Verfassung und Einrichtung der Baumwoll-Spinnerei-Fabriken in Niederösterreich. Mit besonderer Beziehung auf die moralisch-intellectuelle und physische Erziehung der daselbst verwendeten Kinder und die diessfalls bestehenden gesetzlichen Vorschriften. Wien: Kaulfuss & Prandl 1843.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 50485]

http://webapp.uibk.ac.at/alo/cat/card.jsp?id=8597455&pos=7&phys=

Knolz, Joseph Johann: Über den gesundheitsschädlichen Einfluss des Wienflusses und der mangelhaften Wasserversorgungsanstalten in der k.k. Reichshaupt- und Residenzstadt Wien. Wien: typ. typogr.-liter.-art. Anstalt um 1858.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 17882]

http://webapp.uibk.ac.at/alo/cat/card.jsp?id=8597456&pos=8&phys=

Weitere Publikationen von Johann Joseph Knolz:

Knolz, Joseph Johann: Über die Leistungen Valentin’s von Hildebrand als praktischer Arzt, Staatsbeamter und klinischer Lehrer an der Wiener Hochschule. Vortrag: In: Wiener medizinische Wochenschrift. Jg. 3/1853. Nr. 25, S. 391ff.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: Abschr20]

http://webapp.uibk.ac.at/alo/cat/card.jsp?id=8597459&pos=11&phys=

Knolz, Joseph Johann: Vortrag über den Einfluss vorausgegangener medicinischer Systeme auf den dermaligen Zustand der Medicin als Kunst und Wissenschaft, Wien: 1856.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 5092]

http://webapp.uibk.ac.at/alo/cat/card.jsp?id=8597462&pos=14&phys=

Text: Walter Mentzel

Alle Beiträge der VS-Blog-Serie: Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien–>

TOP-JOURNAL des Monats: NATURE REVIEWS GENETICS (Impact Factor: 35.898)

Die Universitätsbibliothek stellt DIE medizinischen Top-Journals am Campus der MedUni Wien und via Remote Access  zur Verfügung.

Das  TOP-JOURNAL des Monats im Van Swieten Blog ist:
NATURE REVIEWS GENETICS

Zu den Volltexten: Jg. 1, H. 1 (2000) –

Die ersten 20% der Zeitschriften eines bestimmten Fachgebietes im Journal Citation Reports JCR (geordnet nach der Höhe des Impact Factors) sind TOP-JOURNALE.

Mit dem Impact Factor 35.898 zählt  NATURE REVIEWS GENETICS zu den Top-Journalen in der Kategorie:
GENETICS & HEREDITY – SCIE

NATURE REVIEWS GENETICS
Nat. Rev. Genet.

ISSN: 1471-0056

Neuerwerbungen im Februar`17:

Der Bestand der Bibliothek wird durch zahlreiche interessante
Neuerwerbungen laufend erweitert.

Ein Großteil der neu erworbenen Literatur wird in der Buchausstellung im Lesesaal präsentiert.

Alle Neuerwerbungen finden Sie im Katalog–>LINK

Beispiele:

Hormones, brain and behaviour. Volume 1. Mammalian hormone-behaviour systems
Pfaff, Donald W., 1939- [HerausgeberIn] Joels, Marian [HerausgeberIn]
2017

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Prostate – multimodal imaging
Aigner, Friedrich, 1966- [VerfasserIn]. [HerausgeberIn] Pallwein-Prettner, Leo [VerfasserIn]. [HerausgeberIn] Pallwein-Prettner, Eva [ÜbersetzerIn]
2016
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Management of heart failure. 1 | Volume. Medical
Baliga, Ragavendra R. [HerausgeberIn] Haas, Garrie J. [HerausgeberIn]
2015

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Topical issues in anesthesia and intensive care
2016

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Clinical pathways in emergency medicine. I | Volume
David, Suresh S. [HerausgeberIn]
2016

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Complications in laparoscopic surgery : a guide to prevention and management
Avci, Cavit [HerausgeberIn] Schiappa, José M. [HerausgeberIn]
2016

Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [14]: Beer, Georg Josef: Praktische Beobachtungen über verschiedene, vorzüglich aber über jene Augenkrankheiten, welche aus allgemeinen Krankheiten des Körpers entspringen…

Beer, Georg Josef: Praktische Beobachtungen über verschiedene, vorzüglich aber über jene Augenkrankheiten, welche aus allgemeinen Krankheiten des Körpers entspringen, oder öfters mit denselben verbunden sind. Für Aerzte und Wundärzte. Mit illuminirten und unilluminirten Kupfern. Wien: bey F. J. Kaiserer 1791.


[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Gesellschaft der Ärzte Bibliothek, Sign.: 48141/b]

http://search.obvsg.at/primo_library/libweb/action/search.do?fn=search&ct=search&initialSearch=true&mode=Basic&tab=default_tab&indx=1&dum=true&srt=rank&vid=UMW&frbg=&tb=t&vl%28freeText0%29=georg+beer+Beobachtungen+%C3%BCber+verschiedene+1791&scp.scps=scope%3A%28ACC_acc05_M900%29%2Cscope%3A%28UMW_aleph_acc%29%2Cscope%3A%28UMW_O_SFX%29

Georg Josef Beer

Georg Josef Beer (*23.12.1763 Wien, gest. 11.04.1821 Wien) ist der Gründer der ältesten Universitäts-Augenklinik der Welt, die 1812 in Wien eröffnet wurde. Er war ursprünglich von seinem Vater für den geistlichen Stand vorgesehen, begann aber entsprechend seinen Begabungen ein Studium an der Akademie der bildenden Künste in Wien und entschied sich letztlich doch für ein Studium der Medizin an der Universität Wien.
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Der berühmte Anatom Joseph Barth (1746-1818) wurde schon früh auf die zeichnerische Begabung von Georg Josef Beer aufmerksam und beschäftigte diesen insgesamt über sieben Jahre als anatomischen Zeichner in seiner Klinik; selbst noch nachdem Beer am 16.03.1786 zum Doktor der Medizin promiviert worden war. Beers Interesse und Geschick für die Augenheilkunde zeigte sich schon sehr früh während seiner Ausbildung. Doch Joseph Barth verweigerte ihm die eigentliche augenärztliche Ausbildung. Barth selbst war seit 1774 Professor für Anatomie und Augenheilkunde. Er war zwar ein begabter Staroperateur und wurde nach der erfolgreichen Heilung einer schmerzhaften Augenentzündung Josephs II. (1741-1790) zum Leibaugenarzt ernannt, eine eigens für Barth geschaffene Sonderstellung, aber trotzdem bestand die Augenheilkunde an der Medizinischen Fakultät lediglich als theoretisches Unterrichtsfach. Georg Josef Beer gab jedoch die Ophthalmologie nicht auf und erwarb sich seine praktischen Fähigkeiten als Autodidakt. So bestand er am 09.06.1790 das okulistische Examen an der Universität Wien. Daraufhin eröffnete er eine Praxis als Augenarzt in seiner Wohnung, wo er auch mittellose Arme kostenlos behandelte und sogar zwei Zimmer zur stationären Aufnahme und Pflege armer Augenkranker einrichtete. Beers Praxis wurde zu einer gefragten Anlaufstelle für Patienten mit Augenkrankheiten und er erhielt die Erlaubnis in den Monaten Mai und Juni unentgeltlich Staroperationen im Allgemeinen Krankenhaus durchführen zu dürfen. Ab 1797 begann er seine Erfahrungen in privaten Lehrkursen weiter zu geben und suchte erstmals und vergeblich um eine öffentliche Beauftragung durch die Universität an. „Bis Georg Joseph Beer […] seine Vision – die Gründung einer Augenklinik an der Medizinischen Fakultät der Universität Wien und damit verbunden die Schaffung der Augenheilkunde als neue, selbstständige ärztliche Disziplin – im Jahr 1812 werden sah, musste er genau 25 Jahre um Anerkennung ringen.“[1] 1806 erkannte die Wiener Sanitätsbehörde Beers Bemühungen erstmals an und verlieh seiner privaten Armenordination Öffentlichkeitsrecht. Gleichzeitig wurde er zum ersten Stadtarmen-Augenarzt Wiens ernannt – es war ihm nun nach 20jährigem Wirken endlich gelungen eine öffentlich besoldete Stelle zu bekommen. 1812 wurde er schließlich zum außerordentlichen Professor für praktische Augenheilkunde an der Universität ernannt und Vorstand der neu gegründeten selbständigen Universitäts-Augenklinik im Wiener Allgemeinen Krankenhaus. Durch seine zahlreichen Publikationen und seine lange Lehrtätigkeit – er bildete eine ganze Generation von Ärzten aus – wurde er zum international führenden Vertreter der wissenschaftlichen und praktischen Ophthalmologie, die er als neue medizinische Spezialdisziplin begründet hatte.

Georg Josef Beers Hauptwerk ist zweifellos: Lehre von den Augenkrankheiten, als Leitfaden zu seinen öffentlichen Vorlesungen. Bd. 1-2. Wien: Camesina/Heubner und Volke 1813-1817. Die Aufmerksamkeit soll aber auf ein Frühwerk Beers gerichtet werden: Praktische Beobachtungen über verschiedene, vorzüglich aber über jene Augenkrankheiten, welche aus allgemeinen Krankheiten des Körpers entspringen, oder öfters mit denselben verbunden sind. Für Aerzte und Wundärzte. Mit illuminirten und unilluminirten Kupfern. Wien: bey F. J. Kaiserer 1791. Das Werk wurde kritisiert, auch weil Passagen bei August Gottlieb Richter (1742-1812), Professor für Chirurgie, abgeschrieben worden waren. Beer erwähnte seine frühen Werke später auch mit keinem Wort mehr. Die Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin besitzt zwei Ausgaben dieses Werkes. Eines kam als Schenkung der I. Augenklink in die Bestände der Bibliothek (es hat als Anhang zwei Tafeln mit kolorierten Kupferstichen) – das zweite Exemplar kam als Dauerleihgabe der Gesellschaft der Ärzte in die Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin. Dieses Exemplar hat als Anhang zwei Tafeln mit den kolorierten Original-Illustrationen, die von Georg Josef Beer persönlich gezeichnet wurden!Beer2

Quellen:

Schmidt-Wyklicky, Gabriela und Helmut Gröger: Die akademische Augenheilkunde in Wien um 1800. In: Spektrum der Augenheilkunde (26/2012). S. 263-265.

Schmidt-Wyklicky, Gabriela und Helmut Gröger: Georg Joseph Beer (1763-1821). Leben und Werk des Begründers der ältesten Universitäts-Augenklinik. In: Spektrum der Augenheilkunde (26/2012). S. 266-272.

Schmidt-Wyklicky, Gabriela und Helmut Gröger: Die Gründung der weltweit ersten Universitäts-Augenklinik in Wien 1812 und ihre Erhebung zum Ordinariat 1818. In: Spektrum der Augenheilkunde (26/2012). S. 273-282.

Holubar, Karl; Fatović-Ferenčić, Stella und Gerd Pelwig: Looking at eyes and faces. Ophthalmologic water-colours drawn largely by physician-artists. Vienna late 18th and 19th centuries. Wien: Austrian Academy of Sciences Press: 2006.

Text: Harald Albrecht

[1] Schmidt-Wyklicky, Gabriela und Helmut Gröger: Die Gründung der weltweit ersten Universitäts-Augenklinik in Wien 1812 und ihre Erhebung zum Ordinariat 1818. In: Spektrum der Augenheilkunde (26/2012). S. 273.

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