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Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [113]: Die Bibliothek der (ehemaligen) „Heilstätte für Lupuskranke in Wien“ an der Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin

Die Bibliothek der (ehemaligen) „Heilstätte für Lupuskranke in Wien“ an der Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin

Text: Dr. Walter Mentzel

Zwischen 1904 und 1938 existierte in Wien auf der Basis einer Stiftung und eines Vereines zunächst in unmittelbarer Nähe zum Allgemeinen Krankenhaus und seit 1914 auf dem Areal des Wilhelminenspitals eine der modernsten Heilstätten für Lupuserkrankte in Europa, die auf die Initiative der Mediziner Eduard Lang und seines langjährigen Mitarbeiters Alfred Jungmann zurückging. Damit sollten die vor allem in den ärmeren Bevölkerungsschichten verbreiteten Lupuserkrankungen, die auch massive soziale Ausgrenzungen mit sich brachten, nach den modernsten zur Verfügung stehenden Methoden behandelt werden. Die Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin besitzt jene in diesen Jahren von Lang und Jungmann aufgebaute Büchersammlung, mit den Schwerpunkten Lupus, Dermatologie und Röntgenkunde, sowie die vom Verein und vom Kuratorium der Stiftung „Heilstätte für Lupuserkrankungen“ seit 1904 publizierten Jahresberichte, die in umfangreichen Darstellungen die Gebarungen, die Tätigkeiten der Heilstätte und die hier vollbrachten medizinischen Leistungen dokumentieren.

Titelblatt: Bericht des Kuratoriums der Stiftung „Heilstätte für Lupuskaranke“. Jg. 1904. Wien: Im Selbstverlage des Kuratoriums 1905.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 2.326]

Der Verein „Lupusheilstätte“, die Stiftung „Heilstätte für Lupuskranke“ und die Wiener Heilstätte für Lupuskranke

Nachdem Eduard Lang die von ihm entwickelte Operationsmethode am 13. internationalen medizinischen Kongress in Paris 1900 vorgestellt hatte, initiierte er mit Unterstützung von Jungmann eine öffentliche Kampagne zur Errichtung einer eigenen Institution zur Heilung und Erforschung des Lupus,[1] die im Frühjahr 1902 unter dem in Wiener Tageszeitungen veröffentlichten Aufruf „Ein Stück Menschenelend“ ihren Höhepunkt erlangte. In weiterer Folge forcierten beide zur Unterstützung der Aufklärungskampagne die Publikationen populärer und wissenschaftlicher Texte, die ebenfalls in zahlreichen Zeitungen zur Veröffentlichung gelangten.[2] Als Vorbild für das Projekt einer modernen Heilanstalt in Wien diente Lang das von dem Dermatologen und Lupusforscher Niels Ryberg Finsen (1860-1904) errichtete Institut für Lichttherapie in Kopenhagen, dessen neu entwickelte therapeutische Behandlungsmethode des Lichtheilverfahrens durch Bestrahlung er bereits seit 1900 neben seiner operativ-plastischen Behandlungsweise übernommen hatte.

Bericht des Kuratoriums der Stiftung „Heilstätte für Lupuskranke“. Wien: 1914.

Zur Sicherstellung der für die Finanzierung eines eigenen Behandlungszentrums sowie der kostenintensiven Bestrahlungstherapie notwendigen Mittel, versuchte Lang einflussreiche Behördenvertreter, den Hochadel und Mitglieder der österreichischen High Society zur Unterstützung seines Vorhabens zu gewinnen. Seiner Anregung nach kam es 1902 unter dem Protektorat des Erzherzoges Otto von Habsburg (1865-1906) und der Leitung des Fürsten Max Egon Fürstenberg (1863-1941) zur Errichtung eines Organisationskomitees, das eine Stiftung zur Verwaltung der künftig zu erwartenden privaten Spendenmittel vorbereiten und Pläne zur Errichtung einer neuen Behandlungsstätte ausarbeiten sollte. Nachdem sich im Jänner 1904 die Stiftung „Heilstätte für Lupuskranke“ gebildet hatte und die ersten finanziellen Beiträge durch Spenden des Kaisers Franz Joseph und der Mitglieder des Kaiserhauses zur Verfügung standen, konstituierte sich in der Gesellschaft der Ärzte in Wien am 6.3.1904 unter der Präsidentschaft von Ritter Karl von Leth (1861-1930) und der Mitbegründerin Baronin Dina Buschmann (1857-1931), die bereits an der Gründung des Ersten öffentlichen Kinderkrankeninstitutes beteiligt war, der Verein „Lupusheilstätte“.[3] Mit Hilfe des Vereines sollten – neben der Errichtung einer Krankenanstalt und einer wissenschaftlichen Forschungsstätte – vor allem eine unentgeltliche oder gegen Entgegennahme einer geringfügigen Vergütung die medizinische Behandlung breiten Bevölkerungsschichten zugänglich gemacht werden. Im Oktober 1904 ermöglichte das private Spendenaufkommen zunächst die provisorische Errichtung einer ambulanten Heilanstalt für Lupuskranke als Filiale des Allgemeinen Krankenhauses in Wien 18, Czermakgasse 2 (heute: Leo-Slezak-Gasse). Hier wirkten neben Lang sein ärztlicher Adjunkt Alfred Jungmann, die Sekundarärzte Emil Friedjung (1877-1942), Robert Kienböck (1871-1953) und Moriz Sachs (1865-1948), sowie eine Oberschwester und 26 Pflegerinnen.[4] Wenige Jahre später übersiedelte die Heilanstalt in die Borschkegasse, während eine Dependance in der Spitalgasse als Versorgungsheim diente.[5] 1905 kam es zu einem Übereinkommen zwischen der Direktion der Heilstätte und des Verbandes der Genossenschaftskrankenkassen und der Allgemeinen Arbeiterkranken- und Unterstützungskasse in Wien, das eine Kostenübernahme der Licht-Behandlungsmethode sicherstellte und damit die von Eduard Lang eingeforderte soziale Dimension des Projektes verwirklichte.[6]

WStLA, M.Abt. 213 A4, Nr. 42, Krankenanstalten: aufgelassene Lupus-Heilstätte.

Aus: Alexander, Syphilis und Auge. Nach eigenen Beobachtungen, Wiesbaden 1888.

Als Vorstand und Primararzt an der Heilstätte fungierten Eduard Lang und als dessen Assistenzarzt, und seit 1911 als Primararzt zweiter Klasse, Alfred Jungmann.



Aus: Finsen Niels R., Die Bekämpfung des Lupus Vulgaris, Kopenhagen 1902.

1908 erfolgte durch den Verein und der Stiftung der Beschluss zu einem Neubau der Heilstätte samt eines daran angeschlossenen Heimes für Lupuskranke auf dem Baugrund des Wilhelminenspitals in einem Ausmaß von 15.000 m², wozu der Verein auch einen Teil des Grundstückes erwarb.[7] Mit dem nunmehr unter dem Protektorat der Erzherzogin Maria Josefa (1867-1944) stehenden, von der Stiftung „Heilstätte für Lupuskranke“ geförderten und vom Architekten Otto Wagner (1841-1918) entworfenen Bauprojekt wurde im Juli 1908 begonnen. Die Fertigstellung und Eröffnung der zu dieser Zeit in Europa größten und mit Wohnräumen für Ärzte:innen und Pflegepersonal samt modernsten Forschungs-Laboratorien ausgestatteten Heilanstalt für Lupuskranke erfolgte im Frühjahr 1914.[8]

Bericht des Kuratoriums der Stiftung „Heilstätte für Lupuskranke“ Jahrgang 1910, Wien 1912.

Bericht des Kuratoriums der Stiftung „Heilstätte für Lupuskranke“ Jahrgang 1910, Wien 1912.

Bericht des Kuratoriums der Stiftung „Heilstätte für Lupuskranke“ Jahrgang 1910, Wien 1912.

Bericht des Kuratoriums der Stiftung „Heilstätte für Lupuskaranke“. Jg. 1904. Wien: Im Selbstverlage des Kuratoriums 1905.

XI. Jahresbericht des Vereines „Lupusheilstätte“ in der am 30. April 1916 abgehaltenen ordentlichen Generalversammlung, Wien 1916.

Die Stiftung und der Verein samt deren Vermögen wurden nach dem „Anschluss“ im März 1938 von den Nationalsozialisten zusammen mit dem Krankenanstaltsfonds in das Eigentum der Stadt Wien eingewiesen. Nach 1945 wurde der Verein nach dem Vereinsgesetz nicht mehr reaktiviert und der Gebäudekomplex der Lupusheilstätte einschließlich des Heimes von der Stadt Wien bis zum Jahr 1952 für die stationäre und ambulante Behandlung von Lupusfällen verwendet. Danach kam es zur Verlegung der dermatologischen Abteilung des Wilhelminenspitals an den Standort der ehemaligen Lupusheilstätte.

Neben den in der Büchersammlung enthaltenen Arbeiten von Eduard Lang und Alfred Jungmann befinden sich von ihnen noch zahlreiche Publikationen zur Geschichte und Entwicklung der Lupusheilstätte im Bestand der Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin.

Quellen:

Österreichisches Sanitätswesen. 1905.

Bericht des Kuratoriums der Stiftung „Heilstätte für Lupuskaranke“. Jg. 1904. Wien: Im Selbstverlage des Kuratoriums 1905.

Bericht des Kuratoriums der Stiftung „Heilstätte für Lupuskranke“ Jahrgang 1910, Wien 1912.

Bericht des Kuratoriums der Stiftung „Heilstätte für Lupuskranke“. Wien: 1914.

XI. Jahresbericht des Vereines „Lupusheilstätte“ erstattet in der am 30. April 1916 abgehaltenen ordentlichen Generalversammlung, Wien 1916.

Lang, Eduard: Entwicklung und Stand der Wiener Organisation zur Bekämpfung des Lupus. In: Neue Freie Presse. 14.5.1914. S. 23-24.

Jungmann, Alfred: Ärztlicher Bericht aus der Heilstätte für Lupuskranke. In: Wiener Medizinische Wochenschrift. Nr. 25. 1912. Sp. 1713.

Gegen die fressende Flechte. Ein Gang durch die neue Wiener Lupusheilstätte. In: Arbeiter-Zeitung. 29.5.1914. S. 6.

Holubar, Karl: Eduard Lang und die Anfänge der operativen Dermatologie in Österreich. In: Zeitschrift Hautkrankheiten. 66 (Supplement 3). 1991. S. 13-15.

Literatur:

Mitteilungen aus der Wiener Heilstätte für Lupuskranke. Folge 1. Hrsg.: Eduard Lang. Wien: Safar 1907.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 8.728]

Jungmann, Alfred: Die Wiener Heilstätte für Lupuskranke. Für Freunde und Gegner. Wien, Leipzig: Safar 1911.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 4.021]

Jungmann, Alfred: Ärztlicher Bericht aus der Heilstätte für Lupuskranke. Braumüller: Wien, Leipzig: Braumüller 1911.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 2.372]

Keywords:

Alfred Jungmann, Allgemeines Krankenhaus Wien, Dermatologie, Eduard Lang, Erzherzogin Maria Josefa, Kaiser Franz Joseph, Karl von Leth, Karl Wilhelm Heine, Lupus, Max Egon Fürstenberg, Niels Ryberg Finsen, NS-Verfolgung, Otto Wagner, Otto von Habsburg, Stiftung „Heilstätte für Lupuskranke“, Theodor Billroth, Verein „Lupusheilstätte“, Wien, Wiener Heilstätte für Lupuskranke, Wilhelminenspital, Bibliothek der Heilstätte für Lupuskranke in Wien, Wien

[1] Pharmaceutische Post, 20.3.1904, S. 174.

[2] Die Heilung der fressenden Flechte (Lupus). Neue Freie Presse, 6.3.1902. Stiftung Heilstätte für Lupuskranke, Neue Freie Presse, 10.4.1902. Die Heilstätte für Lupuskranke und die Lupusbehandlung, Wiener klinische Rundschau, Nr. 18, 1903. Die Heilstätte für Lupuskranke in Wien. Wiener klinische Wochenschrift, Nr. 38, 1904.

[3] Zur Stiftung und den Vereinsstatuten der Lupus-Heilstätte, WStLA, M.Abt. 213 A4, Nr. 42, Krankenanstalten: aufgelassene – Lupus-Heilstätte. Weiters: NÖLA, Statthalterei, Zl. VIII-Zl. 3068/26 vom 13.12.1904.

[4] Wiener Zeitung, 12.12.1905, S. 8.

[5] Pharmaceutische Post, 12.2.1905, S. 105; Arbeiter Zeitung, 27.7.1908, S. 3.

[6] Arbeiter Zeitung, 5.6.1905, S. 2.

[7] Internationale klinische Rundschau, Nr. 29, 1908, S. 467.

[8] Wiener Bilder, 19.7.1914, S. 6.

Normdaten (Institution) „Heilstätte für Lupuskranke in Wien“ Bibliothek : BBL: 34761;

Bio-bibliografisches Lexikon (BBL)/Liste aller Beiträge der VS-Blog-Serie: Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien

Bitte zitieren als VAN SWIETEN BLOG der Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien, BBL: 40063 (30.04.2020); Letzte Aktualisierung: 2022 11 21
Online unter der URL: https://ub-blog.meduniwien.ac.at/blog/?p=34761

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Zum 150. Geburtstag von Alfred Adler: Über den nervösen Charakter. Grundzüge einer vergleichenden Individualpsychologie und Psychotherapie. 1912.

Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [110]:

Zum 150. Geburtstag von:

Adler, Alfred: Über den nervösen Charakter. Grundzüge einer vergleichenden Individualpsychologie und Psychotherapie. Wiesbaden: Verlag von J.F. Bergmann 1912.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 56172]

Text: Harald Albrecht, BA

Abb. 1     Alfred Adler.

Alfred Alder (07.02.1870 Wien, gest. 28.05.1937 Aberdeen/Schottland), dessen Geburtstag sich im Februar 2020 zum 150. Mal jährte, war ein österreichischer Arzt und Psychotherapeut jüdischer Herkunft. Er gilt als Begründer der Individualpsychologie.

Nach dem Besuch des Hernalser Gymnasiums in Wien, wo er 1888 maturierte, begann er sein Studium an der Medizinischen Fakultät der Universität Wien, das er mit seiner Promotion 1895 abschloss. Noch während des Studiums lernte er seine spätere Frau Raissa Epstein (1872-1962), eine russische Studentin, in einer sozialistischen StudentInnengruppe kennen. Die Frauenrechtlerin, die später unter anderen mit Leo Trotzki (1879-1940) aber auch mit Julius Tandler (1869-1936) zusammenarbeiten sollte, und der junge Arzt heirateten 1897 in Russland. Adler arbeitete zunächst als unbesoldeter Hilfsarzt in der Wiener Allgemeinen Poliklinik (Ophthalmologie, Innere Medizin und Neurologie) und begann schon frühzeitig mit eigenen psychologischen Studien. Daneben eröffnete er eine Praxis als Allgemeinmediziner, zuerst im neunten, dann im zweiten Wiener Gemeindebezirk in ärmlichen Gegenden, was ihn in seinen sozialmedizinischen Ansichten stark prägte.

1904 publizierte er die Monografie: Der Arzt als Erzieher. „1907 folgte seine richtungsweisende Monographie, Studie über die Minderwertigkeit von Organen‘. Seit 1902 hatte sich A[dler, Anm.] dem Kreis um Sigmund Freud [(1856-1939), Anm.] angeschlossen, ohne allerdings die von diesem entwickelte Psychoanalyse voll zu übernehmen. Aus diesem Grund kam es 1911 schließlich zum Bruch zwischen Freud und A[dler, Anm.]. In der 1912 vollendeten Studie ,Über den nervösen Charakter‘ legte A[dler, Anm.] die Grundzüge der von ihm begründeten Individualpsychologie fest.“[1]

Abb. 2    Titelblatt: Adler: Über den nervösen Charakter. […] Wiesbaden: 1912.

Mit diesem Buch schaffte die Individualpsychologie den Durchbruch in der Fachwelt als Alternative zur Psychoanalyse. 1912/13 gründete er den Verein für Individualpsychologie und 1914 wurde die (Internationale) Zeitschrift für Individualpsychologie gegründet. „In den Mittelpunkt seiner neuen psychologischen Lehre stelle A[dler, Anm.] das Streben des Gesamtindividuums nach Macht und Ansehen innerhalb eines sozialen Gefüges. Hierin liegt der maßgebliche Unterschied zur psychoanalytischen Schule Freunds, die der Sexualität die zentrale Rolle im menschlichen Triebleben einräumte. Als Ursache für die Entwicklung von neurotischen Verhaltensmustern sah A[dler, Anm.] das Streben des Menschen an, persönlich erlebte Minderwertigkeit – sei sie nun auf der Basis sozialer Konflikte, sei sie durch organisch-körperliche Beeinträchtigung entstanden – zu kompensieren.“[2]

Die Zwischenkriegszeit war eine Blütezeit der Individualpsychologie. Im Rahmen der Wiener Schulreform konnten Adler und seine Mitarbeiter rund 30 Erziehungsberatungsstellen in Wien eröffnen. Die „Elternschulung“ wurde als „Neuroseprophylaxe“ verstanden und es entstanden auch psychoanalytisch orientierte Kindergärten für Arbeiterkinder. 1920 wurde Adler Direktor der ersten Klinik für Kinderpsychologie in Wien und Dozent am Pädagogium der Stadt Wien. Er wollte eine lebensnahe Psychologie schaffen, die es ermöglicht, seine Mitmenschen aus deren individuellen Lebensgeschichte heraus zu verstehen.

Ab 1926 besuchte Alfred Adler häufig die USA, wo seine optimistische Lehre vom Menschen als sozialem Wesen äußerst populär wurde. Schon in den frühen 1930er Jahren zählte er zu den bekanntesten Psychologen der Welt. Angesichts der zusehends bedrohlicheren politischen Lage in Europa emigrierte er 1934 in die USA. Er hatte dort Gastprofessuren an der Columbia University und am Long Island College inne. Alfred Adler verstarb auf einer Vortragsreiste in Aberdeen/Schottland am 28. Mai 1937.

Quellen:

Hannich, Hans-Joachim: Individualpsychologie nach Alfred Adler. Stuttgart: Verlag W. Kohlhammer 2018.

Alfred Adler – wie wir ihn kannten. Hrsg.: Gerald Mackenthum. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2015.

Adler, Alexandra: Mein Vater Alfred Adler. In: Vertriebene Vernunft II. Emigration und Exil österreichischer Wissenschaft 1930-1940. Teilband 1. Hrsg.: Friedrich Stadler. (=Emigration – Exil – Kontinuität. Schriften zur zeitgeschichtlichen Kultur- und Wissenschaftsforschung/2) Münster: LIT Verlag 2004. S. 288-292.

Adler, Alfred, Mediziner, Psychologe, *7.2.1870 Penzing (heute zu Wien), +28.5.1937 Aberdeen. In: Biographische Enzyklopädie deutschsprachiger Mediziner. Hrsg. von Dietrich von Engelhardt. Bd. 1. A-Q. München: K.G. Saur 2002. S. 4-5.

Adler, Alfred, Psychiater und Neurologe. In: Österreichisches biographisches Lexikon 1815-1950. I. Band (A-Glä). Hrsg.: Österreichische Akademie der Wissenschaften. Graz, Köln: Verlag Hermann Böhlaus Nachfolger 1957. S. 6.

[1] Adler, Alfred, Mediziner, Psychologe, *7.2.1870 Penzing (heute zu Wien), +28.5.1937 Aberdeen. In: Biographische Enzyklopädie deutschsprachiger Mediziner. Hrsg. von Dietrich von Engelhardt. Bd. 1. A-Q. München: K.G. Saur 2002. S. 4.

[2] Adler, Alfred, Mediziner, Psychologe, *7.2.1870 Penzing (heute zu Wien), +28.5.1937 Aberdeen. In: Biographische Enzyklopädie deutschsprachiger Mediziner. Hrsg. von Dietrich von Engelhardt. Bd. 1. A-Q. München: K.G. Saur 2002. S. 4.

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Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [108]: Restitution: Bücher aus der Bibliothek „Akademischer Verein jüdischer Mediziner“

Restitution: Bücher aus der Bibliothek „Akademischer Verein jüdischer Mediziner“

Text: Dr. Walter Mentzel

An der Zweigbibliothek Geschichte der Medizin der Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien konnten durch die systematisch durchgeführte Provenienzforschung zwei Bücher eruiert werden, die 1938 im Besitz des Akademischen Vereins jüdischer Mediziner und nach dem „Anschluss“ Österreichs an das nationalsozialistische Deutschland von den Nationalsozialisten geraubt worden waren. Im November 2019 kam es nunmehr zur Restitution der beiden Bücher an die Rechtsnachfolger. Es handelt sich hierbei um folgende Titel:

Schaffer, Josef: Vorlesungen über Histologie und Histogenese nebst Bemerkungen über Histotechnik und das Mikroskop. Mit 589, zum Teil farbigen Abbildungen im Text und auf 12 lithograph. Tafeln. Leipzig: Verlag von Wilhelm Engelmann 1920.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 9539]

Tandler, Julius: Lehrbuch der systematischen Anatomie. 2. Band. Die Eingeweide. Mit 285 meist farbigen Abbildungen. Leipzig: Verlag von F.C.W. Vogel 1923.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 3672/2]

Die beiden als geraubt identifizierten Bücher enthalten auf den Titelblättern den Besitzstempel „AKADEMISCHER VEREIN JÜDISCHER MEDIZINER IN WIEN“.

Abb. 1    Besitzstempel aus: Schaffer: Vorlesungen über Histologie und Histogenese […]. Wien 1920.

Der Akademische Verein jüdischer Mediziner in Wien (AVJM) wurde am 14. Juli 1911 von den drei Medizinstudenten cand.med. Alfred Grünspan, cand.med. Siegfried Berl und Josef Krenberger bei der k. k. Statthalterei Niederösterreich angezeigt und nach Prüfung der Vereinsstatuten durch die Vereinsbehörde und der Polizeidirektion Wien am 31. August 1911 gebildet. Der Sitz Vereins wechselte bis 1938 mehrmals. Vor dem Ersten Weltkrieg befand sich sein Standort in Wien 9, Währinger Straße 13a, am anatomischen Institut, ab Juli 1913 in Wien 9, Garnisonsgasse 22 und danach in Wien 9, Währinger Straße 15, Alser Straße 26 und zuletzt bis 1938 in der Alser Straße 28.

Abb. 2    Anstecknadel für Vereinsmitglieder „AVJM“: Wiener Stadt- und Landesarchiv (WStLA), M.Abt. 119, A32 – gelöschte Vereine, Zl. 229/1921 Akademischer Verein jüdischer Mediziner.

Die Ziele dieses Studenten-Vereines waren laut Statuten aus dem Jahr 1911:

„Förderung des Studiums während der Universitätszeiten durch Arbeitsvermittlung, Stipendiennachweis und Eintreten bei Bewerbungen um diese, eine eigene Bibliothek, ein eigenes Studierzimmer, Benefizien beim Einkauf von Büchern, Instrumenten und Utensilien, bei Bädern, Theatern und Konzerten wie Vorträgen, eigene Vorträge und Kurse: das ist unser wissenschaftliches, unser Arbeitsprogramm“

Der Verein begann schon mit seiner Gründung – wie es auch bereits in den Vereinsstatuten aus dem Jahr 1911 vorgesehen war – mit dem Aufbau einer Bibliothek und betrieb eine eigene Bibliotheksverwaltung. 1921 kam es zur Eingliederung des Vereins als medizinische Sektion (Zweigverein) in den Gesamtverband jüdischer Hochschüler Österreichs Judäa, und 1924 änderte der Verein seinen Namen in Akademischer Verein jüdischer Mediziner – (Medizinische) Sektion des Gesamtverbandes jüdischer Hochschüler Judäa. Damit galt er als offizielle Vertretung der jüdischen MedizinerInnen gegenüber den Universitätsbehörden.

Abb. 3    Wiener Stadt- und Landesarchiv (WStLA), M.Abt. 119, A32 – gelöschte Vereine, Zl. 229/1921 Akademischer Verein jüdischer Mediziner.

Die Auflösung des Vereines ab dem März 1938

Der „Akademische Verein jüdischer Mediziner“ wurde am 13. September 1938 auf Antrag des Reichskommissars für die Wiedervereinigung Österreichs mit dem Deutschen Reich bestellten Stillhaltekommissars für Vereine, Organisationen und Verbände gemäß § 3 des Gesetzes über die Überleitung und Eingliederung von Vereinen, Organisationen und Verbände vom 17. Mai 1938 behördlich für aufgelöst erklärt und mit Bescheid des Wiener Magistrates (MA 2) vom 23. September 1939 aufgelöst und im Vereinskataster gelöscht.

Im August 1938 kam es durch den ehemaligen Obmann Emil Katz zur Anmeldung und durch die Gestapo zur Erfassung des Vereinsvermögens. Zum Vermögen gehörte neben der zirka 2.000 Bänder umfassenden Fachbibliothek, Lernmittel wie Mikroskope. Der Verein wurde aufgelöst und ihm durch die NS-Behörden das Vermögen entzogen. Im Jahr 1939 befanden sich am früheren Standort des Vereines bereits die Lokalitäten des Sturmheims der SA 3/3 und der NSDAP-Ortsgruppe Alservorstadt.

Die letzten gewählten Mitglieder der Vereinsorgane 1937/38

Die letzte vor dem „Anschluss“ im März 1938 abgehaltene Generalversammlung des „Akademischen Vereins jüdischer Mediziner“ – in der es auch zur Wahl der Vereinsorgane kam – fand am 16. November 1937 statt und wurde am 20. November 1937 durch das Dekanat der Medizinischen Fakultät der Universität Wien bestätigt. Dieser letztmalig gewählte Vorstand setzte sich aus folgenden Personen zusammen, die gleichzeitig auch die Vereinsorgane bildeten.

Obmann: Dr. med. Emil Katz (*27.1.1912, Millic/Rumänien) war 1938 in Wien 2, Große Sperlgasse 18, wohnhaft. Er promovierte am 9.7.1937 zum Dr. der Medizin.

AUW, Med.Fak. Dekanat, Promotionsprotokolle 1929-1941, Sign. 194, Zl. 3541, Katz Emil (Datum: 1937.7.9).

Erster Vize-Obmann: Dr. med. Heinrich (Hirsch) Heller (*6.10.1909 Solotnyky/Galizien) war 1938 in Wien 20, Klosterneuburgerstraße 67, wohnhaft. Er war zuvor von Mai bis November 1937 Obmann des Vereines.

AUW, Med.Fak. Dekanat, Nationalien/Studienkataloge 1862-1938, Sign. 134, Zl. 1.080, Heller Heinrich.

Zweiter Vize-Obmann: Isidor Ten(n)enbaum (*20.12.1914 Wien) war 1938 Student an der Medizinischen Fakultät im 6. Semester inskribiert und in Wien 20, Rauscherstraße 15/51, wohnhaft.

Tenenbaum gelang die Flucht vor den Nationalsozialisten.

AUW, Med.Fak. Dekanat, Nationalien/Studienkataloge 1862-1938. Abgangszeugnis vom 8. Juni 1938.

Kassier: Dr. med. Fritz (Friedrich) Haberfeld (*1904 Wien) war 1938 in Wien 19, Sieveringerstraße 175, wohnhaft.

AUW, Med.Fak. Dekanat, Nationalien/Studienkataloge 1862-1938, Sign. 134, Zl. 1006.

Schriftführer: Harry Prinz (*16.9.1918 Wien) war im Wintersemester 1937/38 an der Medizinischen Fakultät im 3. Studiensemester inskribiert und 1938 in Wien 20, Wallensteintraße 49/11, wohnhaft. Ihm gelang die Flucht vor den Nationalsozialisten.

AUW, Med.Fak. Dekanat, Nationalien/Studienkataloge 1862-1938.

Ferner waren im Ausschuss des Vereines die Studenten:

Martin Manfred Goldenberg (*30.7.1917 Wien) lebte 1938 in Wien 1, Schottenring 9/14 und war im Sommersemester 1938 an der Medizinischen Fakultät im 6. Studiensemester inskribiert.

AUW, Med.Fak. Dekanat, Nationalien/Studienkataloge 1862-1938, Goldenberg Martin Manfred.

Dr. Artur Reinkraut

AUW, Med.Fak. Dekanat, Promotionsprotokoll 1929-1941, Sign. 194, Zl. 3.370, Reinkraut Artur (Datum: 1937.3.24).

 Jakób Limon (*2.8.1916 Rozana/Polen, ermordet, 1940 Lodz) lebte 1938 in Wien 8, Josefstädter Straße 43/23 und war im Sommersemester 1938 an der Medizinischen Fakultät im 4. Studiensemester inskribiert (Abgangszeugnis vom 21. Juli 1938). Er wurde 1940 im Ghetto Litzmannstadt ermordet.

AUW, Med.Fak. Dekanat, Nationalien/Studienkataloge 1862-1938, Limon Jakob.

Zygmunt Himmel (*30.7.1914 Drohobycz/Galizien) lebte 1938 in Wien 9, Lackierergasse1/2 und war im Wintersemester 1937/38 an der Medizinischen Fakultät im 8. Studiensemester inskribiert (Abgangszeugnis vom 6. Mai 1938). Seine Schwester Renate Himmel, die an der Philosophischen Fakultät studierte, wurde ebenfalls von der Universität Wien vertrieben.

AUW, Med.Fak. Dekanat, Nationalien/Studienkataloge 1862-1938, Zygmunt Himmel.

Bruno Landesberg (*29.7.1918 Wien) lebte 1938 in Wien 14, Leyserstraße 1/15 und war im Sommersemester 1938 an der Medizinischen Fakultät im 4. Studiensemester inskribiert.

AUW, Med.Fak. Dekanat, Nationalien/Studienkataloge 1862-1938, Landesberg Bruno.

Paul Prager (*18.2.1917 Przemysl/Galizien) lebte 1938 in Wien 6, Kasernengasse 15 und war im Sommersemester 1938 an der Medizinischen Fakultät im 6. Studiensemester inskribiert.

AUW, Med.Fak. Dekanat, Nationalien/Studienkataloge 1862-1938, Prager Paul.

Heinz Grünberger (*21.7.1919 Wien) lebte 1938 in Wien 9, Liechtensteinstraße 56/13 und war zuletzt im Sommersemester 1938 an der Medizinischen Fakultät im 2. Studiensemester inskribiert. Es gelang ihm gemeinsam mit seinem Vater, dem Arzt Dr. Egon Grünberger, die Flucht nach Palästina.

AUW, Med.Fak. Dekanat, Nationalien/Studienkataloge 1862-1938, Grünberger Heinz.

Adolf Arnold Fischer (*13.10.1916 Wien) begann im Semester 1930/31 mit dem Studium der Medizin an der Universität Wien. Er war 1938 in Wien 9, Sechsschimmelgasse 18 wohnhaft. Er war zuletzt im Sommersemester 1938 an der Medizinischen Fakultät im 7. Studiensemester inskribiert.

AUW, Med.Fak. Dekanat, Nationalien/Studienkataloge 1862-1938, Fischer Arnold. AUW, Nationale – Phil, 1937-1938, Rektorat GZ. 722/II/ 1937/38.

Viktor Sonnenschein (später: Victor G. Sonnen) (*8.5.1914 Wien) lebte 1938 in Wien 14, Mariahilfer Straße 223 und war im Sommersemester 1938 an der Medizinischen Fakultät im 10. Studiensemester inskribiert. Er flüchtete über die Schweiz nach Frankreich und kehrte wieder in die Schweiz zurück, wo er sein Studium an der Universität Basel abschloss. 1952 emigrierte er in die USA aus.

AUW, Med.Fak. Dekanat, Nationalien/Studienkataloge 1862-1938, 1934/35, Sign. 134, Zl. 1.063, Sonnenschein Viktor.

Als weitere Mitglieder des Vereines, die im Mai 1937 zu Vereinsorgane gewählt wurden und im November 1937 wieder ausschieden, konnten eruiert werden:

Salomon Strauber (*23.2.1912 Potok Zloty/Polen) war 1938 in Wien 16, Gaullachergasse 11/9 wohnhaft und zuletzt im Sommersemester 1937 an der Medizinischen Fakultät der Universität Wien im 10. Studiensemester inskribiert (Absolutorium ausgestellt am 3. November 1938). Strauber bereitete sich im Sommerstemester 1838 auf seine Abschlussprüfungen (Rigorosen) vor. Er konnte noch sein Studium abschließen und promovierte am 31. Oktober 1938 im Rahmen einer ‚Nichtarierpromotion‘. Gleichzeitig wurde ihm ein Berufsverbot ausgesprochen. Strauber wurde am 12. Oktober 1941 im Konzentrationslager Zasavica bei Šabac/Serbien ermordet.

AUW, Med.Fak. Dekanat, Promotionsprotokolle 1929-1941, Sign. 194, Zl. 4.170, Strauber Salomon (Datum: 1938.10.31).

Marcel Kawalek (*23.2.1913 Zborow/Galizien kam im Alter von 12 Jahren mit seiner Familie nach Wien und lebte 1938 in Wien 8, Alser Straße 69/8. Nach der Ablegung der Reifeprüfung am Reformgymnasium in Wien 8 begann er im Wintersemester 1932/33 mit dem Studium der Medizin an der Universität Wien. Zuletzt war er im Wintersemester 1937/38 im 10. Studiensemester inskribiert (Absolutorium ausgestellt am 3. November 1938) und konnte sein Studium am 31. Oktober 1938 noch im Rahmen einer ‚Nichtarierpromotion‘ abschließen. Sein Zwillingsbruder Roman Kawalek, der auch an der Medizinischen Fakultät studierte, konnte sein Studium an der Universität Wien ebenfalls im Rahmen einer ‚Nichtarierpromotion‘ abschließen. Marceli Kawalek arbeitete von 21.12.1938 bis 20.7.1939 unentgeltlich als Arzt im Rothschildspital. Gemeinsam mit seinem Bruder gelang ihm Ende Juli 1939 die Flucht nach London/Großbritannien. Seine Eltern wurden im Holocaust ermordet. Marceli Kawalek emigrierte später weiter in die USA und arbeitete als Kinderpsychiater in Kalifornien. Er starb am 12. März 1966 in San Diego, Kalifornien/USA.

AUW, Med.Fak. Dekanat, Promotionsprotokolle 1929-1941, Sign. 194, Zl. 4.149, Kawalek Marcel (Datum: 1938.10.31).

Otto Kauder (*15.9.1913 Wien) war 1938 in Wien 8. Bennogasse 28 wohnhaft und zuletzt im 10. Semester an der Medizinischen Fakultät inskribiert (Absolutorium ausgestellt am 3. November 1938). Er flüchtete 1939 in die USA. Er konnte sein Studium am 31. Oktober 1938 im Rahmen einer ‚Nichtarierpromotion‘ abschließen und erhielt gleichzeitig Berufsverbot. Er arbeitete bis zu seiner Flucht aus Österreich im Wiener Rothschildspital der Israelitischen Kultusgemeinde als Hospitant. 1939 gelang ihm die Flucht über Frankreich in die USA (New York/NY). Nach der Absolvierung eines Kurses in Allgemeinmedizin an der University of Wisconsin Kurse und eines Praktikum am St. Joseph’s Hospital in Wisconsin ließ er sich 1940 als Arzt in Illinois nieder und wurde 1941 praktischer Arzt in Shelbyville, Illinois/USA. Zwischen 1942 und 1946 diente er als Soldat der US Army im Zweiten Weltkrieg in Europa. Er war Mitglied der American Medical Association, der Illinois State Medical Society, der Shelby County Medical Association und Mitarbeiter am Shelby County Memorial Hospital. Otto Kauder starb im Dezember 2003.

AUW, Med.Fak. Dekanat, Promotionsprotokolle 1929-1941, Sign. 194, Zl. 4.148, Kauder Otto (Datum: 1938.10.31).

Leopold Siberd (*3.4.1913 Wien) lebte 1938 in Wien 1, Kärntner Ring 2 und war zuletzt im Wintersemester 1937/38 an der Medizinischen Fakultät im 10. Studiensemester inskribiert (Absolutorium ausgestellt am 1. Juni 1938, Wintersemester 1937/38 wurde ihm am 21. Mai 1938 als gültig angerechnet).

AUW, Med.Fak. Dekanat, Nationalien/Studienkataloge 1862-1938, 1934/35, Sign. 134, Zl. 1.192, Siberd Leopold.

Jakob Chaim Szmuszkowicz. Szmuszkowicz (*25.12.1917 Lodz/Polen) Er lebte 1938 in Wien 9, Wasagasse 20/12 und war zuletzt im Wintersemester 1937/38 an der Medizinischen Fakultät im 3. Studiensemester inskribiert (Abgangszeugnis vom 20. Mai 1938, Wintersemester 1937/38 wurde ihm am 12. Februar 1938 als gültig angerechnet). Ihm gelang die Flucht vor den Nationalsozialisten.

AUW, Med.Fak. Dekanat, Nationalien/Studienkataloge 1862-1938, Szmuszkowicz Jakob Chaim.

Quellen:

Österreichisches Staatsarchiv (ÖStA), Archiv der Republik (AdR), ZNsZ, Stillhaltekommissar Wien (Stiko Wien), 31-M3 Akademischer Verein jüdischer Mediziner.

Wiener Stadt- und Landesarchiv (WStLA), M.Abt. 119, A32 – gelöschte Vereine, Zl. 229/1921 Akademischer Verein jüdischer Mediziner.

Archiv der Universität Wien (AUW) , Dekanat Med.Fak., Zl. 445/1938 Akademischen Verein jüdischer Mediziner – Bekanntgabe des neugewählten Ausschusses.

Archiv der Universität Wien (AUW), Akademischer Senat, Sonderreihe des Akademischen Senates: Vereine. Darin:

Senat S 164.120 Akademischer Verein jüdischer Mediziner, 1910-1927, SZ. 1.447/1910-1911

und S. Zl. 329/1913-1914.

Senat S 163.32 Akademischer Verein Jüdischer Mediziner, 1937.11.27.

AUW, Med.Fak. Dekanat, 1929-1941, Sign. 134 und 194 sowie Nationalien/Studienkataloge 1862-1938.

Die Stimme, 24.9.1937, S. 8.

Die Stimme, 1.10.1937, S. 6.

Namentliche Erfassung der österreichischen Holocaustopfer, Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes, Wien.

Gedenkbuch für die Opfer des Nationalsozialismus an der Universität Wien.

Österreich liest – Treffpunkt Bilbiothek: #SHOWCASE UB: Buchausstellung „Exlibris in situ“ aus medizinhistorischen Büchern

Österreich liest – Treffpunkt Bibliothek

#SHOWCASE UB №2: Buchausstellung „Exlibris in situ“

Die Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin der Ub MedUni Wien ist mit über einer halben Million Bände die größte medizinhistorische Bibliothek Österreichs. Neben rezenter Literatur zur Geschichte der Medizin gibt es acht historisch sehr wertvolle Bibliotheken mit Beständen aus 6 Jahrhunderten (15.-20. Jhdt.).

Im Lesesaal der Universitätsbibliothek werden exemplarisch 11 Exlibris in medizinhistorischen Büchern „Exlibris in situ“  im Schaukasten präsentiert.

Besuch zu den Öffnungszeiten der Universitätsbibliothek

Recherche im Bibliothekskatalog


Ein Exlibris ist ein grafisch gestalteter Eigentumsvermerk, der entweder in Zettelform auf die Innenseite von Bucheinbänden geklebt (Exlibris in situ) oder eingestempelt wird. Bucheignerzeichen gibt es bereits seit dem Ende des 15. Jahrhunderts. Sie stellen neben ihrer kunst- und kulturhistorischen Bedeutung auch ein wichtiges Provenienzmerkmal dar, da der Weg eines Buches nachvollzogen werden kann. Aufgrund vielfältigster Exlibris von künstlerischem Wert sind diese auch begehrte Objekte von Sammlungen und buchkünstlerischer Betätigung „Exlibris-Kunst“ geworden.

Exlibris Ernst Loewenstein
Exlibris in situ
Illusions : a psychological study
Sully, James [Verfasser]
1895

@Ernst Löwenstein:
Ernst LÖWENSTEIN (1878-1950): Vertrieben 1938 [72]

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Exlibris Carl Sternberg
Exlibris in situ
Lehrbuch der pathologischen Anatomie :
1 : Allgemeine pathologische Anatomie
und Anomalien des Blutes

Rokitansky, Carl von, 1804-1878 [Verfasser]
1855

@Carl Sternberg in: Wikipedia – Die Freie Enzyklopädie:
URL: https://de.wikipedia.org/wiki/Carl_Sternberg (Stand: 15.09.2019)

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Exlibris Frida Bacher
Exlibris in situ
Was im Grund der Seele ruht …
Stekel, Wilhelm, 1868-1940 [Verfasser]
1920

@Exlibris-Grafiker: Ranzenhofer, Emil (1864-1930) 
URL: http://ranzenhofer.info/etcherandpainter/etchingsofplaces.html (Stand: 15.09.2019)

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Exlibris Max Rubner
Exlibris in situ
Deutsche Vierteljahrsschrift für
öffentliche Gesundheitspflege :
Organ des Deutschen Vereins
für öffentliche Gesundheitspflege
Deutscher Verein für Öffentliche
Gesundheitspflege
1869 – 1915 [Erscheinungsverlauf:
1.1869 – 47.1915]

@Max Rubner in: Wikipedia – Die Freie Enzyklopädie: URL: https://de.wikipedia.org/wiki/Max_Rubner  (Stand: 15.09.2019)

@Exlibris-Grafiker: Katsch, Hermann (1853-1924) in: Wikipedia – Die Freie Enzyklopädie: URL: https://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_Katsch (Stand: 15.09.2019)

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Exlibris Victor v. Hacker
Exlibris in situ
Grundriss der klinischen Diagnostik
Klemperer, Georg [VerfasserIn]

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Exlibris Otto Rudl
Exlibris Max Neuburger
Exlibris in situ
Südtiroler Ärzteblatt
1922 – 1923 [Erscheinungsverlauf:
1.1922 – 2.1923,16]

Max Neuburger (1868-1955), Begründer des Instituts für Geschichte der Medizin an der Universität Wien, war jüdischer Herkunft und wurde nach 1938 von den Nationalsozialisten vertrieben. Er floh 1939 nach England, übersiedelte 1948 nach Buffalo, NY und kehrte 1952 aus dem Exil zurück nach Wien.

@Max Neuburger:
Max NEUBURGER (1868-1955): Vertrieben 1938 [80]

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Exlibris Severin Schmidt
Exlibris in situ
Lehrbuch der Kirchengeschichte
Knöpfler, Alois, 1847-1921 [Verfasser]
1910

@Exlibris-Grafikerin: Alberdingk, Clementine (1880-1966) in:
URL: http://www.kultur-klosterneuburg.at/Bereiche/Dokumentation/ONLINE/BEDEUTENDE_KLBGer/ALBERDINGK/Index.html (Stand: 15.09.2019)

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Exlibris Karl Klammer
Exlibris in situ
Häuser und Menschen von Wien
Cloeter, Hermine, 1879-1970 [Verfasser]
1920

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Exlibris Lorenz Böhler
Exlibris in situ
Seuchenbekämpfung im Kriege
zehn Vorträge ; mit 16 Abbildungen im Text

Zentralkomitee für das Ärztliche Fortbildungswesen in
Preußen [VerfasserIn] Adam, Curt, 1875-1941
Flügge, Carl, 1847-1923Friedberger, Ernst, 1875-1932
Jochmann, Georg, 1874-1915Kirchner, Martin, 1854-1925
Lentz, Otto, 1873-1952Neufeld, Fred, 1869-1945
Wassermann, August von, 1866-1925
1915

Lorenz Böhler (1885-1973) gilt als Begründer der modernen Unfallchirurgie. Er war ab Februar 1938 Mitglied der NSDAP sowie mehrerer NS-Organisationen und ab Juni 1938 förderndes Mitglied der SS. Zwischen 1945 und 1947 wurde ihm seine Lehrbefugnis an der Universität Wien entzogen.

@Lorenz Böhler:
Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [16]: Böhler, Lorenz: Technik der Knochenbruchbehandlung. 1929.

@Exlibris-Grafiker: Hubert Lanzinger (1880-1959) in: Wikipedia – Die Freie Enzyklopädie: URL: https://de.wikipedia.org/wiki/Hubert_Lanzinger (Stand: 15.09.2019)

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Exlibris Alexander Pichler
Exlibris in situ
Lehrbuch der Augenheilkunde
Fuchs, Ernst, 1851-1930 [Verfasser]

Alexander Pichler (1906-1962) war seit 1932 Mitglied der NSDAP und Obersturmführer der SS. Er war an der Entstehung des sogenannten „Pernkopf-Atlas“ beteiligt, für dessen Erstellung Leichen von NS-Opfern als Vorlage für Bilder dienten. Seine Anstellung als a.o. Prof. für Anatomie an der Medizinischen Fakultät der Universität Wien wurde 1948 widerrufen und er wurde bis 1950 mit einem Berufsverbot belegt.

@Exlibris-Grafiker: Erich Lepier genannt in
URL: https://www.hdgoe.at/pernkopf-affaere (Stand: 15.09.2019)

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Exlibris Adam Politzer
Exlibris in situ
Original-Abhandlungen aus dem
Gebiete der Kinderheilkunde :
Separatabdrücke der grösstentheils
im „Jahrbuch für Kinderheilkunde“
von demselben erschienenen Arbeiten

Politzer, Leopold Maximilian, 1814-1888 [Verfasser]
1919

@Adam Politzer in: Wikipedia – Die Freie Enzyklopädie:
URL: https://de.wikipedia.org/wiki/Adam_Politzer (Stand: 15.09.2019)

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Ausstellungsprojekt:
#SHOWCASE UB by
Mag. Bruno Bauer
Harald Albrecht, BA
MMag. Margrit Hartl

Logo: MMag.Margrit Hartl

Österreich liest – Treffpunkt Bibliothek: Buchausstellung „Exlibris in situ“ aus medizinhistorischen Büchern

#SHOWCASE UB №2: Buchausstellung „Exlibris in situ“

Die Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin der Ub MedUni Wien ist mit über einer halben Million Bände die größte medizinhistorische Bibliothek Österreichs. Neben rezenter Literatur zur Geschichte der Medizin gibt es acht historisch sehr wertvolle Bibliotheken mit Beständen aus 6 Jahrhunderten (15.-20. Jhdt.).

Im Lesesaal der Universitätsbibliothek werden exemplarisch Exlibris in medizinhistorischen Büchern „Exlibris in situ“  im Schaukasten präsentiert.

Besuch zu den Öffnungszeiten der Universitätsbibliothek

Recherche im Bibliothekskatalog


Ein Exlibris ist ein grafisch gestalteter Eigentumsvermerk, der entweder in Zettelform auf die Innenseite von Bucheinbänden geklebt (Exlibris in situ) oder eingestempelt wird. Bucheignerzeichen gibt es bereits seit dem Ende des 15. Jahrhunderts. Sie stellen neben ihrer kunst- und kulturhistorischen Bedeutung auch ein wichtiges Provenienzmerkmal dar, da der Weg eines Buches nachvollzogen werden kann. Aufgrund vielfältigster Exlibris von künstlerischem Wert sind diese auch begehrte Objekte von Sammlungen und buchkünstlerischer Betätigung „Exlibris-Kunst“ geworden.

Exlibris Ernst Loewenstein
Exlibris in situ
Illusions : a psychological study
Sully, James [Verfasser]
1895

@Ernst Löwenstein:
Ernst LÖWENSTEIN (1878-1950): Vertrieben 1938 [72]

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Exlibris Carl Sternberg
Exlibris in situ
Lehrbuch der pathologischen Anatomie :
1 : Allgemeine pathologische Anatomie
und Anomalien des Blutes

Rokitansky, Carl von, 1804-1878 [Verfasser]
1855

@Carl Sternberg in: Wikipedia – Die Freie Enzyklopädie:
URL: https://de.wikipedia.org/wiki/Carl_Sternberg (Stand: 15.09.2019)

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Exlibris Frida Bacher
Exlibris in situ
Was im Grund der Seele ruht …
Stekel, Wilhelm, 1868-1940 [Verfasser]
1920

@Exlibris-Grafiker: Ranzenhofer, Emil (1864-1930) 
URL: http://ranzenhofer.info/etcherandpainter/etchingsofplaces.html (Stand: 15.09.2019)

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Exlibris Max Rubner
Exlibris in situ
Deutsche Vierteljahrsschrift für
öffentliche Gesundheitspflege :
Organ des Deutschen Vereins
für öffentliche Gesundheitspflege
Deutscher Verein für Öffentliche
Gesundheitspflege
1869 – 1915 [Erscheinungsverlauf:
1.1869 – 47.1915]

@Max Rubner in: Wikipedia – Die Freie Enzyklopädie: URL: https://de.wikipedia.org/wiki/Max_Rubner  (Stand: 15.09.2019)

@Exlibris-Grafiker: Katsch, Hermann (1853-1924) in: Wikipedia – Die Freie Enzyklopädie: URL: https://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_Katsch (Stand: 15.09.2019)

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Exlibris Victor v. Hacker
Exlibris in situ
Grundriss der klinischen Diagnostik
Klemperer, Georg [VerfasserIn]

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Exlibris Otto Rudl
Exlibris Max Neuburger
Exlibris in situ
Südtiroler Ärzteblatt
1922 – 1923 [Erscheinungsverlauf:
1.1922 – 2.1923,16]

Max Neuburger (1868-1955), Begründer des Instituts für Geschichte der Medizin an der Universität Wien, war jüdischer Herkunft und wurde nach 1938 von den Nationalsozialisten vertrieben. Er floh 1939 nach England, übersiedelte 1948 nach Buffalo, NY und kehrte 1952 aus dem Exil zurück nach Wien.

@Max Neuburger:
Max NEUBURGER (1868-1955): Vertrieben 1938 [80]

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Exlibris Severin Schmidt
Exlibris in situ
Lehrbuch der Kirchengeschichte
Knöpfler, Alois, 1847-1921 [Verfasser]
1910

@Exlibris-Grafikerin: Alberdingk, Clementine (1880-1966) in:
URL: http://www.kultur-klosterneuburg.at/Bereiche/Dokumentation/ONLINE/BEDEUTENDE_KLBGer/ALBERDINGK/Index.html (Stand: 15.09.2019)

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Exlibris Karl Klammer
Exlibris in situ
Häuser und Menschen von Wien
Cloeter, Hermine, 1879-1970 [Verfasser]
1920

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Exlibris Lorenz Böhler
Exlibris in situ
Seuchenbekämpfung im Kriege
zehn Vorträge ; mit 16 Abbildungen im Text

Zentralkomitee für das Ärztliche Fortbildungswesen in
Preußen [VerfasserIn] Adam, Curt, 1875-1941
Flügge, Carl, 1847-1923Friedberger, Ernst, 1875-1932
Jochmann, Georg, 1874-1915Kirchner, Martin, 1854-1925
Lentz, Otto, 1873-1952Neufeld, Fred, 1869-1945
Wassermann, August von, 1866-1925
1915

Lorenz Böhler (1885-1973) gilt als Begründer der modernen Unfallchirurgie. Er war ab Februar 1938 Mitglied der NSDAP sowie mehrerer NS-Organisationen und ab Juni 1938 förderndes Mitglied der SS. Zwischen 1945 und 1947 wurde ihm seine Lehrbefugnis an der Universität Wien entzogen.

@Lorenz Böhler:
Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [16]: Böhler, Lorenz: Technik der Knochenbruchbehandlung. 1929.

@Exlibris-Grafiker: Hubert Lanzinger (1880-1959) in: Wikipedia – Die Freie Enzyklopädie: URL: https://de.wikipedia.org/wiki/Hubert_Lanzinger (Stand: 15.09.2019)

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Exlibris Alexander Pichler
Exlibris in situ
Lehrbuch der Augenheilkunde
Fuchs, Ernst, 1851-1930 [Verfasser]

Alexander Pichler (1906-1962) war seit 1932 Mitglied der NSDAP und Obersturmführer der SS. Er war an der Entstehung des sogenannten „Pernkopf-Atlas“ beteiligt, für dessen Erstellung Leichen von NS-Opfern als Vorlage für Bilder dienten. Seine Anstellung als a.o. Prof. für Anatomie an der Medizinischen Fakultät der Universität Wien wurde 1948 widerrufen und er wurde bis 1950 mit einem Berufsverbot belegt.

@Exlibris-Grafiker: Erich Lepier genannt in
URL: https://www.hdgoe.at/pernkopf-affaere (Stand: 15.09.2019)

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Exlibris Adam Politzer
Exlibris in situ
Original-Abhandlungen aus dem
Gebiete der Kinderheilkunde :
Separatabdrücke der grösstentheils
im „Jahrbuch für Kinderheilkunde“
von demselben erschienenen Arbeiten

Politzer, Leopold Maximilian, 1814-1888 [Verfasser]
1919

@Adam Politzer in: Wikipedia – Die Freie Enzyklopädie:
URL: https://de.wikipedia.org/wiki/Adam_Politzer (Stand: 15.09.2019)

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Ausstellungsprojekt:
#SHOWCASE UB by
Mag. Bruno Bauer
Harald Albrecht, BA
MMag. Margrit Hartl

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Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [105]: Zum 100. Geburtstagtag der ersten Gesundheitsministerin Österreichs: Ingrid Leodolter

Zum 100. Geburtstagtag der ersten Gesundheitsministerin Österreichs:
Leodolter, Ingrid: 5 Jahre Gesundheitsministerium.
Separatum aus: Mitteilungen der österreichischen Sanitätsverwaltung. Offizielles Organ des Bundesministeriums für Gesundheit und Umweltschutz. (78/2) 1977. S. [25] – 26.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: SA-6520]

Text: Harald Albrecht, BA

Abb. 1       Ingrid Leodolter

Ingrid Leodolter (*14.08.1919 Wien, gest. 17.11.1986 Wien), deren Geburtstag sich im August 2019 zum 100. Mal jährt, wurde als Tochter des Lehrers Leopold Zechner (1884-1968) und dessen Frau Elsa geboren. Ihr Vater war ein Anhänger der Schulreformen Otto Glöckels (1874-1935) und wurde nach der Errichtung des austrofaschistischen „Ständestaates“ zwangspensionier. Nach dem Zweiten Weltkrieg war er von 1945 bis 1956 Abgeordneter zum Nationalrat sowie von 1945 bis 1960 geschäftsführender Wiener Stadtschulratspräsident. Ingrid Leodolter besuchte in Hietzing das Gymnasium in der Wenzgasse und maturierte 1937 mit Auszeichnung. 1938 heiratete sie ihren Jugendfreund Josef Leodolter. Aus der Ehe mit dem Volkswirtschaftler, der ab 1949 für die Verwaltung der Wiener Spitäler verantwortlich war, ging unter anderen ein Sohn hervor – Sepp Leodolter (*1943) wurde Gynäkologe und war von 2001 bis 2007 Präsident der Gesellschaft der Ärzte in Wien.

Ingrid Leodolter begann ein Studium der Medizin an der Universität Wien – hier war sie vom „Wintersemester 1937/38 bis zuletzt im Wintersemester 1941/42 an der Medizinischen Fakultät inskribiert. Sie galt als ‚Mischling 2. Grades‘ und konnte ihr Studium – bei jederzeitigem Widerruf – fortsetzen und am 2. November 1943 mit der Promotion abschließen.“[1] Ab 1944 arbeitete Leodolter bei Reinhold Boller (1901-1968) in der vierten medizinischen Abteilung des Wiener Allgemeinen Krankenhauses. 1950 wurde sie Fachärztin für innere Medizin und 1951 zur Oberärztin an ihrer Abteilung ernannt. 1958 wechselte sie an das Wiener Sophienspital, dem sie von 1962 bis 1971 und von 1979 bis zur ihrer Pensionierung im Februar 1986 als ärztliche Leiterin vorstand.

Ingrid Leodolter war, ebenso wie ihr Vater, 1946 in die wiedergegründete SPÖ eingetreten. 1971 holte Bruno Kreisky (1911-1990) die erfahrene Internistin die Bundesregierung, wo sie von Bundespräsident Franz Jonas (1899-1974) zunächst als Bundesministerin ohne Portefeuille angelobt wurde. Nachdem die Gesundheitsagenden aus dem Sozialministerium von der Regierung Kreisky II herausgelöst worden waren und 1972 erstmals in der österreichischen Geschichte ein eigenständiges Gesundheitsministerium geschaffen worden war, wurde Ingrid Leodolter am 02.02.1972 die erste Gesundheitsministerin Österreichs. Sie behielt die Funktion der Bundesministerin für Gesundheit und Umweltschutz, wie das neue Ministerium offiziell hieß, bis zum 08.10.1979. Trotz anfangs massiver Angriffe durch die konservative Presse konnte Leodolter wichtige Neuerungen im Gesundheitsbereich durchsetzen. „Ingrid Leodolter führte den Mutter-Kind-Pass in Österreich ein und erzielte damit eine deutliche Senkung der perinatalen Mortalität und Kindersterblichkeit. Ihr ist auch die Einführung der Vorsorgeuntersuchung als Instrument der Präventivmedizin zu verdanken.“[2] In ihrer Zeit als Ministerin wurde weiters die Spitalsreform eingeleitet, die Krankenpflegeausbildung modifiziert und ein neues Bäder- und Lebensmittelhygienegesetz eingeführt…

Abb. 2    Titelblatt: Leodolter: 5 Jahre Gesundheitsministerium. […] 1977.

Nach starker Kritik des Rechnungshofes über die Auftragsvergabepraktiken im Gesundheitsministerium trat Ingrid Leodolter am 10. Oktober 1979 als Bundesministerin zurück und wandte sich wieder der Leitung des Sophienspitals zu. Sie verstarb nur wenige Monate nach ihrer Pensionierung am 17. November 1986 in Wien.

Quellen:

Homepage: Österreichisches Parlament. Stand: 30.07.2019.

Homepage: Gedenkbuch Universität Wien. Stand: 30.07.2019.

Homepage: Das Rote Wien. Weblexikon der Wiener Sozialdemokratie. Stand: 30.07.2019.

Tragl, Karl Heinz: Chronik der Wiener Krankenanstalten. Wien, Köln und Weimar: Böhlau Verlag 2007.

[1] Homepage: Gedenkbuch Universität Wien. Stand: 30.07.2019.

[2] Tragl, Karl Heinz: Chronik der Wiener Krankenanstalten. Wien, Köln und Weimar: Böhlau Verlag 2007. S. 347.

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Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [104]: Mitglieder-Verzeichnis des Vereines deutscher Ärzte in Österreich. 1926.

Mitglieder-Verzeichnis des Vereines deutscher Ärzte in Österreich. Hrsg.: Verein deutscher Ärzte in Österreich. Wien: Verlag des Vereines 1926.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: K-49764]

Text: Dr. Walter Mentzel

1926 erschien im Eigenverlag des Vereins deutscher Ärzte in Österreich eine 185 Seiten umfassende Broschüre unter dem Titel „Mitglieder-Verzeichnis des Vereines deutscher Ärzte in Österreich“, die formal als Adressenverzeichnis aufgebaut, die Namen der Mitglieder dieses Vereins und die Standorte deren Ordinationen enthält. Bei den hier angeführten praktizierenden ÄrztInnen handelt es sich um jene Ärzteschaft, die sich mit der Vereinsmitgliedschaft selbstreferenzierend den Begriff „arisch“ zuschrieb und sich damit als antisemitische ÄrztInnen deklarierten. Dieser Verein hatte zum Zeitpunkt des Erscheinens der Broschüre Mitte der 1920er Jahre zirka 3000 Mitglieder.[1]

Abb. 1    Titelblatt: Mitglieder-Verzeichnis […]. Wien: 1926.

Ziel und Intention dieses in der Habsburgermonarchie im Jahr 1903 in der Tradition des katholischen, völkischen und antisemitischen Deutschnationalismus gegründeten Vereines war es, die antisemitische und sich als nichtslawisch definierende ÄrztInnenschaft organisatorisch zu sammeln, und die Segregation der jüdischen sowie der tschechischen und polnischen Ärzteschaft zu forcieren, sie durch Boykottmaßnahmen zu de-legitimieren, und wirtschaftlich zu schädigen. Der Verein verstand sich wie andere deutschnationale und völkisch-katholische Verbände dieser Zeit als politischer „Schutzverein“, der seine Aufgabe auch darin sah in den gemischtsprachigen Regionen der Monarchie zur Erhaltung des Deutschtums durch Einflussnahme „in nationaler Beziehung auf die Bevölkerung“ zu wirken. In der Ersten Republik kam es zur organisatorischen Gliederungen in lokale Gaue und zu einer Radikalisierung der antisemitischen Position, während die in der Habsburgermonarchie gepflegte Gegnerschaft zur slawischen ÄrztInnenschaft in den Hintergrund trat. Mit der im Statut festgehaltenen Forderung gegenseitigen Schutzes und Unterstützung innerhalb der „deutschen“ Ärzteschaft sollte damit nicht zuletzt auch eine Trennung von ÄrztInnen und PatientInnen entlang völkischer und antisemitischer Konstruktionen angestrebt werden.

Mit der Gründung des „Vereines deutscher Ärzte in Österreich“ auf der konstituierenden Versammlung am 31. Mai 1903 in Wien unter dem Vorsitz des Wiener Arztes Adolf Gruß (1857-1921), des Mediziners Alfred Schmarda (1861-1921) und des Zahnarztes und Mitbegründers der radikal-deutschnationalem Zeitung „Ostdeutschen Rundschau“, Vinzenz Wießner-Freiwaldau, gelang erstmals die Schaffung einer überregionalen Organisation für deutschnational orientierte ÄrztInnen, anstelle der bisherigen regionalen Verbände, wie sie beispielhaft im „Verein deutscher Ärzte“ in Reichenberg bereits existierten. 1908 zählte der Verein 1416 Mitglieder in 21 Ortsvereinen und drei Zweigvereinen. Gruß, auf dessen Initiative die Vereinsgründung zurückging, war Kammermitglied des 1897 gegründeten antisemitisch ausgerichteten „Wiener Ärztevereins“,[2] und blieb bis zu seinem Tod dessen Vizeobmann. Zuvor trat Gruß als Arzt im 4. Wiener Gemeindebezirk, als Obmann des „Wiener ärztlichen Wählervereines“, als Vizepräsident der „Wiener Ärztekammer“ und als Herausgeber der 1899 gegründeten „Ärztliche Reform-Zeitung“ in Erscheinung, die nach der Gründung des Vereines auch zum offiziellen Vereinsorgan avancierte. Neben Gruß als Geschäftsführer und Obmann-Stellvertreter fungierte in den ersten Jahren als Vorsitzender und Obmann des Vereines der Rechtsmediziner und Rektor der Grazer Universität Julius Kratter (1848-1926), der als Mitglied der Grazer akademischen Burschenschaft „Armina“, der Wiener akademischen Burschenschaft „Albia“ und der Prager Burschenschaft „Teutonia“ die völkisch-antisemitische Linie in Teilen der Ärzteschaft bis in die Erste Republik hinein weiter vertrat. Nach dessen Tod im Jahr 1926 wurde der Dermatologe Ernest Finger (1856-1939) zum Obmann gewählt, und ab 1930 stand der frühere Assistent von Gruß, der Dermatologe Viktor Mucha (1877-1933), als Obmann dem Verein vor.

Quellen:

ÖStA/AdR, BKA, BKA-I, BPD Wien, VB Signatur, XIV 550, Verein deutscher Ärzte in Österreich (1904-1938).

Wiener Zeitung, 10.11.1929, S. 3.

Ostdeutsche Rundschau, 24.5.1903, S. 6.

Ostdeutsche Rundschau, 2.6.1903, S. 2.

Deutsches Nordmährenblatt, 4.10.1908, S. 8.

Wiener Medizinische Wochenschrift, Nr. 49, 1921, Sp. 2189.

[1] Wiener Zeitung, 10.11.1929, S. 3.

[2] Ostdeutsche Rundschau, 24.5.1903, S. 6. Ostdeutsche Rundschau, 2.6.1903, S. 2.

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Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [103]: Hellwig, Christoph von: Fasciculus Unterschiedlicher alten raren und wahren Philosophischen Schrifften Vom Stein der Weisen…, 1719.

Zum 300. Jubiläum: Hellwig, Christoph von: Fasciculus Unterschiedlicher alten raren und wahren Philosophischen Schrifften Vom Stein der Weisen, Aus einem alten Lateinischen Manuscripto ins Teutsche übersetzet, Nebst einer curiosen Epistel, Von denen Duum Viris Hermeticis Fœderatis, und einer Vorrede von einem wunderbaren vermischten uncorrosivischen Menstruo ex Macro- & Microcosmo die Metallen zu solviren, Von Lic. Christoph von Hellwig, Med. Pract. Erff. Leipzig und Bremen: Verlegts Johann Andreas Grimm 1719.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 48935]

Text: Harald Albrecht, BA

Abb. 1     Hellwig, Christoph von

Christoph von Hellwig (*15.07.1663 Kölleda/Thüringen, gest. 27.05.1721 Erfurt) war ein deutscher Mediziner und zählt zu den Vertretern der medizinischen Frühaufklärung. Er studierte zunächst in Jena und Erfurt Philosophie, bevor er sich dem Medizinstudium zuwandte, das er 1688 abschloss. Noch im selben Jahr ließ er sich als Arzt in Weißensee (Thüringen) nieder, bevor er 1693 nach Frankenhausen (Thüringen, heute: Bad Frankenhausen) weiterzog. 1696 wurde er zum Stadtphysikus von Tennstedt in Thüringen ernannt. – In seiner Zeit in Tennstedt konzipierte er eine neuartige Zahnbürste, deren Griff aus Holz oder Metall bestand und deren Borsten aus Pferdehaar waren und brachte diese regional in Umlauf.

1712 zog Hellwig nach Erfurt, da er sich dort stärker auf seine publizistische Tätigkeit konzentrieren konnte. Er stellte zahlreiche kompilatorische Werke zusammen und publizierte für ein Publikum, das sowohl aus Fachleuten als auch aus Laien bestand, eine Fülle an Unterrichtswerken zur medizinisch-pharmazeutischen Selbsthilfe, die er zusätzlich mit hauswirtschaftlichen Publikationen flankierte. Um auch ein Laienpublikum für seine Schriften zu interessieren veröffentlichte er seine Werke auf Deutsch. „H[ellwig, Anm.] zählt zu den Vertretern der medizinischen Frühaufklärung, der sich insbesondere um die Durchsetzung der deutschen Sprache als Medium der Medizin und Naturkunde verdient machte.“[1]

Schon in seiner Tennstedter Zeit kam von Hellwig mit den Schriften von Mauritius Knauer (1613-1664) in Berührung. Knauer, der in Wien und Heiligenkreuz ausgebildet worden war, war von 1659 bis 1664 Abt des Zisterzienserklosters Langheim in Oberfranken im Erzbistum Bamberg. Knauer hatte mit seiner Schrift Calendarium Oeconomicum Perpetuum Practicum den Grundstein für den späteren Hundertjährigen Kalender gelegt. Dieses Calendarium […] sollte Knauer und seinen Mönchen dazu dienen das Wetter vorherzusagen um die klösterliche Landwirtschaft zu optimieren. Knauer stützte sich dabei auf klassische astrologische Vorstellungen. Von Hellwig veröffentlichte dieses Calendarium erstmals 1700 – er ließ dabei die lateinischen Passagen einfach weg, verkürzte die von Abt Mauritius Knauer für 312 Jahre erstellte Planetentafel auf 100 Jahre (1701-1800) und behauptete das Calendarium sei 100 Jahre alt. 1704 erschien eine weitere Ausgabe und ab 1720 wurde es unter dem Titel Hundertjähriger Kalender veröffentlicht. Von Hellwig hatte sich intensiv mit medizinischen und astrologischen Schriften befasst – darunter auch mit Alchimie, also mit der Produktion des Steins der Weisen. 1719 gab er schließlich eine Kompilation der ihm bekannten Schriften zur Alchimie und der Produktion des Steins der Weisen heraus:

Hellwig, Christoph von: Fasciculus Unterschiedlicher alten raren und wahren Philosophischen Schrifften Vom Stein der Weisen, Aus einem alten Lateinischen Manuscripto ins Teutsche übersetzet, Nebst einer curiosen Epistel, Von denen Duum Viris Hermeticis Fœderatis, und einer Vorrede von einem wunderbaren vermischten uncorrosivischen Menstruo ex Macro- & Microcosmo die Metallen zu solviren, Von Lic. Christoph von Hellwig, Med. Pract. Erff. Leipzig und Bremen: Verlegts Johann Andreas Grimm 1719.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 48935]

Abb. 2    Titelblatt: Hellwig: Fasciculus […]. Leipzig und Bremen: 1719.

„Der Stein der Weisen (lat.: Lapis philosophorum) bezeichnet in der Alchemie die zwischen dem 1. und 3. Jahrhundert entwickelte Vorstellung von einem „Stein“, Lapis philosophorum, der aus einer Substanz bestehen soll, die unedle Metalle in edle Metalle und vor allem in Gold und Silber verwandeln könne. Der Stein der Weisen stellt aber auch das Prinzip der Transmutation, der Heilung und Läuterung dar. Bestimmt für den Einsatz gegen vielfältige Mangelzustände und Disharmonien, gilt der Stein, dem auch eine verjüngende Wirkung zugeschrieben wird, als Allheilmittel von höchster Reinheitsstufe und als Symbol für die Umwandlung des niederen in das höhere Selbst.“[2]

Quellen:

Sander, Sabine: Hellwig, Christoph (von). In: Enzyklopädie Medizingeschichte. Hrsg. von Werner E. Grabek u.a. Berlin, New York: Walter de Gruyter 2005. S. 566.

Hellwig, Christoph von, Mediziner, *15.7.1663 Kölleda (Thüringen), +27.5.1721 Erfurt. In: Deutsche biographische Enzyklopädie (DBE). Hrsg. von Walther Killy + und Rudolf Vierhaus. Band 4 Gies-Hessel. München u.a.: K. G. Saur 1996. S. 570.

[1] Hellwig, Christoph von, Mediziner, *15.7.1663 Kölleda (Thüringen), +27.5.1721 Erfurt. In: Deutsche biographische Enzyklopädie (DBE). Hrsg. von Walther Killy + und Rudolf Vierhaus. Band 4 Gies-Hessel. München u.a.: K. G. Saur 1996. S. 570.

[2] Wikipedia, Stand: 09.04.2019. https://de.wikipedia.org/wiki/Stein_der_Weisen

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Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [99]: Franz Herbich: Militärarzt, Botaniker und Phytologe

Franz Herbich: Militärarzt, Botaniker und Phytologe

Text: Dr. Walter Mentzel

Franz (Franciszek) Herbich wurde am 9. Mai 1791 als Sohn des Chirurgen und Wundarztes Laurenz Herbich (*1757)[1] und dessen Frau Phillippina in der Alservorstadt in Wien geboren.[2]  Er diente seit 1809 als Militärarzt und seit 1814 als Oberarzt im österreichischen Militär und begann währenddessen mit dem Studium der Medizin am Josephinum in Wien, das er 1816 mit dem „Doctor medicinae“ abschloss.

Franz Herbich, 1865

Als Militärarzt beteiligte er sich 1815/16 am Feldzug gegen Frankreich und leitete ein Feldspital in Hagenau im Elsass. Danach war er bis 1818 in Wien und darauf in Preßburg stationiert. 1820 nahm er als Oberarzt bei dem Infanterieregiment Alexander Nr. 2 an der Niederschlagung der italienischen Aufstandsbewegungen in Süditalien teil und blieb zwischen 1821 und 1824 in Neapel. Nach seiner Rückkehr nach Wien kam er 1825 nach Galizien, wo er zwischen Mai 1825 und September 1832 als Regiments- und Chefarzt in Tarnow, 1832 bis 1834 in Stanislawow und ab 1834 in Czernowitz als Regimentsarzt beim Linien-Infanterieregiment Nr. 24 Herzog von Lucca seinen Dienst versah.

Während seines Aufenthaltes in Italien, vor allem aber in Galizien und der Bukowina, beschäftigte sich Herbich mit botanischen und phytologischen Fragen, woraus eine reiche Sammlung konservierter Pflanzen und Pflanzenteile entstand. Ebenso schlug sich seine Arbeit in zahlreichen Veröffentlichungen nieder. 1823 erschien von ihm über seinen „Botanischen Ausflug nach dem Agano-See der Solfatara Pozzuoli und dem Monte nuovo“ ein Reisebericht,[3] nachdem er in der Region um Neapel botanische Studien durchgeführt und im Kloster St. Catherina a Formella einen botanischen Garten angelegt hatte. Hier baute er eine weitere umfassende Pflanzen-Sammlung auf und erstellte ein dazugehöriges Verzeichnis.[4] Ein weiterer Reisebericht von ihm erschien 1824 nach einem Ausflug nach Capri,[5] ein verspätet abgedruckter Bericht im Jahr 1833 über seine Exkursion über den Vesuv nach Ollazano[6] und ein weiterer über die „Straßen-Flora von Neapel bis Villach“ im Jahr 1834.[7] Die Arbeiten aus seiner Zeit in Italien veröffentlichte er für die königlich bayrische Botanische Gesellschaft in der Zeitschrift „Flora oder Botanische Zeitung“.

Nach seiner Versetzung nach Galizien schloss er hier an seine Tätigkeit in Italien an und unternahm zahlreiche ausgedehnten Reisen, die ihn in bis dahin aus botanischer Sicht unbekannte Gebiete führten. Darunter in die nordöstlichsten Teile der Karpatengebirge, wie u.a. nach Czerna Góra, wo er erstmals Pflanzenarten identifizierte, sie bestimmte und deren genauen Standort beschrieb. Auch hier dokumentierte er seine Arbeit in der Zeitung „Flora oder Botanische Zeitung“ (auch: Allgemeine botanische Zeitung). Dazu zählen die Berichte aus den Jahren 1834 über seinen „botanischen Ausflug in die Galizisch-carpatischen Alpen des Sandezer Kreis“[8], 1836 über seine Exkursion in das Hochgebirge der Bukowina,[9] oder 1862 „Über die Verbreitung der in Galizien und der Bukowina wildwachsenden Pflanzen“.[10] Bei seinen Forschungsreisen wurde er auch vom Botaniker und Professor an der Universität in Lemberg Alexander Johann Anton Zawadzki (1798-1868) begleitet.

Aus seiner Zeit in Galizien und der Bukowina stammen auch seine Monografien:

Herbich Franz: Nachricht über die in Gallizien im Sandecer Kreis befindlichen Szczawnicer Gesundbrunnen. Gedruckt bei Ferdinand Ullrich: Wien 1831.

Titelblatt: Herbich: Nachricht über die in Gallizien […]. Wien: 1831.

Frontispiz: Herbich: Nachricht über die in Galizien […]. Wien: 1831.

Herbich Franz: Additamentum Ad Floram Galiciae. Leopoli, Stanislavoviae et Tarnoviae: Apud Kuhn Et Millkowski/Przemysliae: Apud C. Wenzel 1831.

Herbich: Additamentum ad floram Galiciae. Leopoli […]: 1831.

Herbich Franz: Selectus Plantarum Rariorum Galiciae et Bucovinae. Czernovicii: Typis Petri Et Joannis Eckhardt 1836.

Herbich: Selectus Plantarum […]. Czernovicii: 1836.

Weiters seine handschriftliche Arbeit:

Herbich Franz: Beobachtungen über die im Militär Spitale zu Czernowitz vom 1. September 1837 bis 1. September 1841 angewendeten modificirten englischen Kraetzen-Behandlungs-Methode. Czernowitz: 1840.

Titelblatt der Handschrift: Herbich: Beobachtungen über die im Militär Spitale […]. Czernowitz: 1840.

1841 erschien von ihm eine weitere handschriftlich verfasste Arbeit:

Herbich, Franz: Denkwürdige medizinisch-practische Wahrnehmungen. o.O.: 1841.

Titelblatt der Handschrift: Herbich: Denkwürdige medizinisch-practische Wahrnehmungen […]. o.O. 1841.

Herbich war seit 1833 Mitglied der physikalischen Gesellschaft zu Zürich,[11] der königlich-bayerischen botanischen Gesellschaft zu Regensburg, der wissenschaftlichen Gesellschaften in Halle, Hanau, Altenburg, seit 1836 der Wetterauischen Gesellschaft der Naturforscher[12] und seit 1840 der Naturforscher-Gesellschaft zu Iassy.[13] 1838 erhielt er ein Diplom der physikalisch-medizinischen Gesellschaft zu Erlangen.[14] Nach seiner Pensionierung als Regimentsarzt 1. Klasse im Jahr 1845 lebte Herbich zunächst in Czernowitz und zuletzt seit 1856 in Krakau, wo er am 29. September 1865 verstarb. Sein Sohn Franz Herbich (1821-1887) war ein österreichischer Geologe und Paläontologe.

Quellen:

Taufbuch, Matriken, Rk Erzdiözese Wien, Bez. 8, Alservorstadtpfarre, 1791, Sign. 01-03, Folio 181, Herbich Franz.

Wiener Zeitung, 28.10.1865, S. 20 (Convocationen der Gläubigen und Erben nachbekannter Verstorbenen).

Literaturliste:

Herbich, Franz: Nachricht über die in Galizien im Sandecer Kreise befindlichen Szczawnicer Gesundbrunnen. Wien: Gedruckt bei Ferdinand Ullrich 1831.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Josephinische Bibliothek, Sign.: JB-2803]

Herbich, Franz: Additamentum Ad Floram Galiciae. Leopoli, Stanislavoviae et Tarnoviae: Apud Kuhn Et Millkowski/Przemysliae: Apud C. Wenzel 1831.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 29376]

Herbich, Franz: Selectus Plantarum Rariorum Galiciae et Bucovinae. Czernovicii: Typis Petri Et Joannis Eckardt 1836.

[Zweigbiblitohek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 14515]

Keywords:
Bukowina, Botanik, Franz Herbich, Galizien, Italien, Josephinum, Wien Arzt Medizingeschichte, Militärarzt, Botaniker, Phytologe

[1] UAW, Med. Fak. Med. Rigorosenbände des Dekanats für Chirurgen, Pharmazeuten und Hebammen, Sign. 9,1-256.

[2] Wiener Zeitung. 14.6.1823. S. 1.

[3] Flora oder Botanische Zeitung. 21.2.1823. S. 98-110. Flora oder Botanische Zeitung. 28.12.1823. S. 136.

[4] Flora oder Botanische Zeitung. 21.2.1823. S. 106-108.

[5] Flora oder Botanische Zeitung. 21.8.1824. S. 481-488.

[6] Weiters Allgemeine botanische Zeitung. 21.12.1833. S. 737-749.

[7] Flora oder Botanische Zeitung. 28.12.1834. S. 186.

[8] Flora oder Botanische Zeitung. 28.9.1834. S. 561-575 und 7.10.1843. S. 577-587.

[9] Flora oder Botanische Zeitung. 28.10.1836, S. 625-640 und 7.11.1836. S. 641-653.

[10] Verhandlungen. der zoologisch-botanischen Gesellschaft in Wien. 11. 1861. S. 33-70.

[11] Wiener Zeitung. 25.4.1833. S. 1.

[12] Lemberger Zeitung. 23.9.1836. S. 4.

[13] Wiener Zeitung. 11.4.1840. S. 1.

[14] Medizinisch chirurgische Zeitung. 20.8.1838. S. 240.

Normdaten (Person) Herbich, Franz : BBL: 32871; GND:102637148

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Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [97]: Apt, Franz: Einige Worte über die psychiatrische Tätigkeit eines Truppenarztes, 1910.

Franz Apt – Einige Worte über die psychiatrische Tätigkeit eines Truppenarztes (nach einem Vortrage im Wissenschaftlichen Vereine der Militärärzte der Garnison Przemyśl) Przemyśl: als Manuskript gedruckt 1910.

Text: Dr. Walter Mentzel

Im Jahr 1910 erschien im Selbstverlag das Manuskript des im Militärspital in Przemyśl in Galizien dienenden Militärarztes, Psychiaters und Schülers von Julius Wagner-Jauregg (1857-1940), Franz Apt. In dieser ihm seit 1909 als Vorlage bei seinen Vorträgen dienenden Arbeit, hatte Apt ein Konzept zur größtmöglichen Identifizierung unter Einbeziehung der Verwaltung und der Bevölkerung zur Erfassung geistig kranker Personen entwickelt, um deren gezielte Identifizierung und Aussondierung vor deren Einziehung in den Militärdienst zu erwirken.

Titelblatt mit Widmung: Apt: Einige Worte über die psychiatrische Tätigkeit […]. Przemyśl: 1910. Handschriftlich Widmung des Autors: „Herrn RA Dr. Albrecht/in Freundschaft überreicht/Dr. Apt“

Apt, Franz: Einige Worte über die psychiatrische Tätigkeit eines Truppenarztes (nach einem Vortrage im Wissenschaftlichen Vereine der Militärärzte der Garnison Przemyśl.) Przemyśl: als Manuskript gedruckt 1910.

Mit seiner Arbeit verfolgte er das Ziel, zunächst durch eine psychiatrische Schulung des Militärpersonals dieses in die Lage zu versetzen eine psychiatrisch-verwaltungstechnische Koordinierungsfunktion zu übernehmen, um danach durch die Einbeziehung der zivilen Verwaltungsebenen und der Polizeibehörden, diese mittels vorgedruckter Formulare bei der Erfassung, Ausforschung und Registrierung psychisch kranke und jene als „Kranke interniert gewesene Leute“ zu unterstützen. Zur Verwirklichung der vollständigen Erfassung von „geistig kranken“ Personen beabsichtigte er möglichst breite Teile der Gesellschaft, die bislang schon eine gesellschaftliche Kontrollfunktion wahrnahmen, wie „Irrenanstalten“, Lehrpersonal aber auch „vertrauenswürdige Personen“ wie „Nachbarn, Ärzte, Bürgermeister, Dorfschullehrer, Geistliche, Amtspersonen, Notare“ zur Erstellung von verschriftlichten Zeugnissen und Einschätzungen über Personen wie u.a. Schülern an Hilfsschulen in das Ausforschungssystem einzubeziehen und zur Anmeldepflicht anzuhalten. Diese Maßnahmen zielten darauf ab, eine weitestgehende Störung des Militärdienstes zu verhindern und einen reibungslosen Ablauf der Kriegsführung zu gewährleisten. Seine Vorstellungen entsprachen der in der Vorkriegszeit in Europa sich zunehmend durchsetzenden Ideen, der Unterordnung und der Militarisierung der zivilen Verwaltungen und des zivilen Lebens unter militärische Nützlichkeitserwägungen. Letztlich weist sein Konzept auf eine vollständige Identifizierung und Erfassung durch die Zuweisung der Beurteilungskompetenzen in psychiatrischen Fragen an die Zivilbehörden hin. Apt und seine Arbeit gerieten rasch in Vergessenheit, während sie noch vor dem Ersten Weltkrieg Interesse der französischen Armee fanden.

Franz Apt wurde am 21. Juni 1874 als Sohn eines Ministerialrates in Budapest geboren. Er studierte an der Medizinischen Fakultät der Universität Budapest, wo er am 25. Februar 1898 zum Doktor der gesamten Heilkunde promovierte. Während des Studiums trat er am 20. Jänner 1894 als einjährig Freiwilliger „auf eigene Kosten“ in das Infanterieregiment Nr. 86 der k.k. Armee ein und begann nach Absolvierung seines Studiums 1898 seine Karriere als Militärarzt im Probedienst im Garnisonsspital Nr. 17 in Budapest, wo er im Juni 1898 zum Oberarzt ernannt wurde. 1899 wechselte er zum (bosnisch-herzegowinischen[1]) Infanterieregiment Nr. 3 in Budapest. 1901 erfolgte hier seine Ernennung zum Regimentsarzt. Im selben Jahr begann er eine Ausbildung an der Klinik für Psychiatrie bei Professor Julius Wagner-Jauregg (1857-1940) in Wien, die ihn in den folgenden Jahren zur Leitung psychiatrischer Abteilungen in Militärspitälern befähigte. 1902 wurde er Mitglied des Vereins für Psychiatrie und Neurologie in Wien.[2] Nach Abschluss seiner Arbeit bei Wagner-Jauregg arbeitete er ab 1902 wieder als Militärarzt im Garnisonsspital Nr. 7 in Graz. 1905 wechselte er in das Garnisonsspital in Temeswar (heute: Timișoara/Rumänien) und 1906 zum Garnisonsspital Nr. 21 in Temeswar. Hier übte er an der Abteilung für psychiatrische Krankenfälle die Position des Chef- und Instruktionsarztes aus und war als Kommissionsmitglied der ambulanten Stationskommission und als Chefarzt der chirurgischen Abteilung zugeteilt. Danach war er ab 1907 im Garnisonspital Nr. 3 des 10. Armeekorps in Przemyśl und zuletzt von 1908 bis 1910 als Chefarzt der 5. Geistes-, Nerven- und Arrestanten-Abteilung und daneben an der 2. Augen- und Ohrenabteilung tätig. Seine Vorgesetzten bescheinigten ihm, dass sich unter seiner Führung die psychiatrische Abteilung in Przemyśl zu einer „Musterabteilung“ entwickelt hatte, nachdem er sie neu organisiert, moderne psychiatrische Ansätze eingeführt und vor allem eine stärkere Individualisierung der Krankenbehandlung hinsichtlich der Diagnostik in der Militärpsychiatrie eingeleitet hatte.

In Przemyśl heiratete er im Jahr 1908. 1909 und 1910 hielt er vor dem „Wissenschaftlichen Verein der Militärärzte der Garnison Przemyśl“ Vorträge mit Titel seines 1910 von ihm herausgegebenen Buches „Einige Worte über die psychiatrische Tätigkeit des Truppenarztes […]“.[3] Im Oktober 1910 nahm er am 4. internationalen Kongress zur Fürsorge für Geisteskranke in Berlin teil, wo er einen Vortrag über die „klinische Anamnese in der Militärpsychiatrie. Bedeutung und Beschaffung“ hielt.[4] Franz Apt, der vor seinem Tode vor weiteren Karrieresprüngen als Militärpsychiaters stand, verstarb am 12. Dezember 1910 in Przemyśl in Galizien (heute: Polen).

Auskunftsbogen aus dem Garnisonspital Nr. 3 in Przemyśl vor 1914. In: Apt: Einige Worte über die psychiatrische Tätigkeit […]. Przemyśl: 1910.

Beilage: Apt: Einige Worte über die psychiatrische Tätigkeit […]. Przemyśl: 1910.

Musteransuchen. In: Apt: Einige Worte über die psychiatrische Tätigkeit […]. Przemyśl: 1910.

Quellen:

Österreichisches Staatsarchiv. Kriegsarchiv. Qualifikationslisten. Franz Apt.

Der Militärarzt. Zeitschrift für das gesamte Sanitätswesen der Armeen (Beilage der Wiener

medizinischen Wochenschrift Nr. 8) 4. 17.2.1911. Sp. 56.

Der Militärarzt. 9. 13.5.1910. Sp. 135.

Literatur:

Derrien. Marie: Éliminer ou récupérer? L’armée française face aux fous du début du XXe siècle à la Grande Guerre. In: Le Mouvement Social 2015/4 (Nr. 253). S. 13-29.

Dieselbe: « La tête en capilotade » Les soldats de la Grande Guerre internés dans les hôpitaux

psychiatriques français (1914-1980). (Thèse pour l’obtention du doctorat d’histoire) Lyon 2015.

Literaturliste:

Apt, Franz: Einige Worte über die psychiatrische Tätigkeit des Truppenarztes. (Nach einem Vortrage im Wissenschaftlichen Vereine der Militärärzte der Garnison Przemyśl.) Przemyśl: als Manuskript gedruckt 1910.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 14722]

Keywords:

Franz Apt, Galizien, Julius Wagner-Jauregg, Militärarzt, Militärspital, Militärwesen, Przemyśl, Psychiatrie, Verwaltung, Arzt, Wien, Medizingeschichte

[1] Wiener Zeitung. 1.5.1901. S. 14; Allgemeine Wiener medizinische Zeitung. 7.5.1901. S. 216.

[2] Wiener klinische Wochenschrift. Nr. 7. 1902. S. 192.

[3] Der Militärarzt. Zeitschrift für das gesamte Sanitätswesen der Armeen (Beilage der Wiener medizinischen Wochenschrift Nr. 8). 4. 17.2.1911. Sp. 56; Der Militärarzt. 9. 13.5.1910. Sp. 135.

[4] Österreichisches Staatsarchiv. Kriegsarchiv. Qualifikationslisten. Franz Apt.

Normdaten (Person) Apt, Franz: BBL: 32630; GND: 1224625854;

Bio-bibliografisches Lexikon (BBL)/Liste aller Beiträge der VS-Blog-Serie: Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien

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