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Ludwig Waelsch – Dermatologe an der Deutschen Universität Prag
Autor: Walter Mentzel
Published online: 09.01.2024
Keywords: Dermatologe, Medizingeschichte, Prag
Ludwig Waelsch wurde als Sohn des Hopfenhändlers Benedict Waelsch (1830-1898) und Karoline, geborene Basch, am 20. November 1867 in Prag geboren. Sein Bruder Emil Walsch (1863-1927) war Professor an der Technischen Hochschule. Sein Vater war im Kreuzerverein zur Unterstützung armer israelitischer Waisenmädchen im Königreich Böhmen aktiv.[1]
Nachdem er 1886 das Gymnasium absolviert hatte, studierte er an der Deutschen Universität in Prag Medizin und promovierte 1893. Im selben Jahr erfolgte zur Ableistung seines Militärdienstes seine Zuteilung zum Garnisonsspital Nr. 11 in Prag,[2] wo er 1895 zum Assistenzarzt-Stellvertreter im Infanterieregiment Nr. 28 ernannt wurde.[3]
Waelsch begann seine berufliche Laufbahn an einer internen Klinik, 1894 kam er als externer Arzt an die II. Klinik für Dermatologie und Venerologie des ehemaligen Assistenten von Ferdinand von Hebra (1816-1880) Philipp Josef Pick (1834-1910) und nahm hier 1895 eine Assistentenstelle an. Seit diesem Jahr führte er auch eine rasch wachsende Praxis für Haut- und Geschlechtskrankheiten. Daneben errichtete er eine Ambulanz in einem Prager jüdischen Krankenhaus und fungierte als Konsiliararzt im Spital des Prager Handelsgremiums,[4] sowie als Chefarzt im 1914 errichteten Krankenhaus des Roten Kreuzes in Prag.[5]
1898 erfolgte seine Habilitation im Fach Dermatologie, 1907 seine Ernennung zum a.o. Prof. für Dermatologie und Syphilidologie.[6] Nachdem 1908 seine Bewerbung um eine Chefarztstelle in Wien scheiterte, erhielt er 1916 den Titel a.o. Prof. für Dermatologie und Venerologie an der Medizinischen Fakultät an der Deutschen Universität Prag.[7]
Waelsch befasste sich u.a. mit Pilzerkrankungen der Haut, der Lehre von der Ansteckungsfähigkeit der Warzen und ähnlicher Hauterkrankungen, sowie mit Geschlechtskrankheiten. Zahlreiche seiner Arbeiten publizierte er in der „Prager medizinischen Wochenschrift“ und vor allem im „Archiv für Dermatologie und Syphilis“. Zwanzig seiner Arbeiten befinden sich in der Separata-Bibliothek an der Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin.
Zwischen 1903 und 1905 redigierte er die „Prager medizinische Wochenschrift“, weiters war er Mitglied der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft in Prag, seit spätestens 1895 Mitglied und später auch Vizepräsident des Vereins Deutscher Ärzte in Prag, wo er 1895 einen Vortrag „Zur Anatomie des Favus“ hielt, sowie der Lese- und Redehalle der deutschen Studenten. Im Israelitischen Spitalbauverein in Prag gehörte er dem Vorstand, u.a. als 2. Obmannstellvertreter, an.[8] Er engagierte sich im Krankenunterstützungsverein deutscher Ärzte, als Ausschussmitglied der Bezirksvertretung deutscher. Ärzte und als Stellvertreter des Ärztekammerausschusses in Böhmen.
Neben seiner Leidenschaft als Sammler von Büchern, Gemälden, Porzellan und Glas, war er noch als Schriftsteller tätig. U.a. publizierte er unter den Pseudonym „Franz Rainer“ das Stück „Das heiße Herz“, das 1919 am Prager Theater uraufgeführt wurde.[9]
Ludwig Waelsch verstarb am 5. April 1924 in Prag. Nach seinem Tod wurde ihm zu Ehren in Prag die Ludwig Waelsch-Stiftung ins Leben gerufen.
Quellen:
Hlaváčková Ludmila/Svobodný Petr, Biographischer Lexikon der deutschen medizinischen Fakultät in Prag 1883–1945, Prag, 1998.
Literatur:
[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Gesellschaft der Ärzte Bibliothek, Sign.: GÄ-20102]
[1] Prager Tagblatt, 24.3.1883, S. 6.
[2] Prager Tagblatt, 16.11.1893, S. 4.
[3] Prager Tagblatt, 17.1.1895, S. 5.
[4] Prager Tagblatt, 8.5.1913, S. 3.
[5] Prager Abendblatt, 19.2.1915, S. 3.
[6] Wiener Allgemeine Zeitung, 18.10.1907, S. 2.
[7] Neue Freie Presse, 9.10.1916, S. 7.
[8] Prager Tagblatt, 28.11.1910, S. 3.
[9] Prager Tagblatt, 6.4.1924, S. 4.
Normdaten (Person): Waelsch , Ludwig: BBL: 42740; GND: 140809368;
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Letzte Aktualisierung: 20240901
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Gesunde Augen
Peter Heilig
„Die Philosophie hat die Kinder vergessen“ (B. Schlink). Nicht nur die Philosophie. Mit dem Vergessen kämpft auch das Stiefkind ‚Gesundheits-Prophylaxe‘. Einige Stichworte zur Augen-Gesundheit:
Epigenetik:
Der Trend hin zu allgegenwärtig kurzwellig-dominiert-intensivem Kunstlicht, bis spät in die Nacht hinein, wirkt sich ‚epigenetisch prägend‘ aus. („Mammalian tissues retain a record of youthful epigenetic information, encoded by DNA methylation“).
Zunehmend werden die circadianen Rhythmen von Kindern und Jugendlichen schwer beeinträchtigt. Es resultieren chronisch Übermüdung, Dysphorien und depressive Verstimmungen – bis zur Suizidalität. „Daten aus dem klinischen Bereich belegen seit 2018 eine Steigerung bei suizidalen Gedanken und Handlungen bei unter 18-Jährigen um das Dreifache“ (Österreichische Ges. für Kinder- und Jugendpsychiatrie). Es wäre zu hoffen, dass diese Daten nicht stimmen.
Das Kunstlicht, zur falschen Zeit, mit falschen Intensitäten und falschen Spektren trägt Mitschuld – durch unphysiologische Stimulationen intrinsic photosensibler Melanopsin Retinaler Ganglienzellen (ipRGC).
Praenatal:
Medizinische Genetik-Beratung bei Verdacht auf genetische Erkrankungen – auch bei später Manifestation (Carrier-Screening).
Genetische Diagnostik:
Familienanamnese, Blutsverwandten-Diagnose, Chromosomen-Analyse, Einzel-Gen-Analyse, Array-CGH, Gen-Panel-Diagnostik, Exom-D. etc.
Neugeborenen-Screening:
Angeborene Augenfehlbildungen, teratologische Veränderungen, Nh-Dystrophien, kongenitale Katarakt, kongenitales Glaukom, seltene Retinoblastome, Astrozytome, Medulloepitheliome, Mb. Coats etc.
Retinopathy of Prematurity:
Durchorganisierte „lückenlose Screenings auf den Intensivstationen haben sich bewährt – um behandlungsbedürftige Kinder zeitgerecht Operationen zuzuführen“.
Neu: ‚Telemedicine in ROP‘
Paediatrische Ophthalmologie:
Entzündungszeichen etc. Schielen – ad Strabologie. Amblyopie-Prophylaxe;
Lähmungs-Schielen: Neuro-Ophthalmologie,.
Myopie- ‚Prophylaxe‘:
ausreichend Tageslicht/Bewegung; Fehlernährung vermeiden.
Siehe: EBM-Empfehlungen – https://www.augen.at/myopie/
Licht-Schäden vermeiden:
Sonnenbrille
optimal bräunlich getönt, entsprechend dunkel, ausreichend groß – ‚wrap around‘, angepasst an die jeweilige Tageslicht-Helligkeit. UV-Filter: Eine Conditio sine qua non. Cave extrem hohe Licht-Intensitäten, ganz besonders aus kurzen Distanzen.
Smartphone, Monitore, Tablet, PC etc.:
Dunkler Hintergrund mit heller Schrift, ‚Adaptive Brightness‘ etc. Blendungen und Reflexionen vermeiden, evtl. Gelbfilter.
Trauma-Prophylaxe: ‚unzerstörbare‘ Schutzbrillen, Sporthelm mit Kinnbügel –
zum Schutz von Gesicht-Schädel und Augen.
Infekte
bakteriell, viral, Chlamydien, (Akanth-)Amoeben, Pilze..
Hygiene: oberste Priorität für Kontaktlinsen- und speziell Ortho-K-Linsenträger
Lokale Therapie
vorzugsweise konservierungsmittelfreie Augentropfen etc.
Antibiotika-Therapie ausschließlich bei strenger EBM-Indikation.
Fachärztliche Kontrollen
nicht nur bei Augen-Erkrankungen. Mutter-Kind-Pass!
Vermeidbar wäre –
Bewegungsmangel, Fehlernährung, Rauchen, Druck auf die Bulbi, Augenreiben – von sogenannten ‚Gesundheits‘-Gurus empfohlen.
Niemals Augen ‚Massage‘.
Vermeidbare Fehler beim Augen-Eintropfen:
Im Sitzen oder Stehen eintropfen – dabei kommt es nicht selten zum Berühren der Lidränder mit Pipetten oder Tropf-Fläschchen, dadurch mögliche Kontamination des Inhaltes; häufiges Abziehen des Unterlides kann das Lidgewebe schwächen. ,Beim Abtupfen der Lidränder werden Augentropfen z.T. wieder abgesaugt; Fasern, FK. etc. verbleiben an Lidern und evtl. Bindehaut.
Besser –
Augen liegender Patienten eintropfen: Dies gelingt selbst bei geschlossenen Pat.- Augen, auch bei Kindern – mit signifikant besserer Wirkung; ohne Abziehen des U-Lides; keine Gefahr der Kontamination. Überschüssige Tropfen unterhalb der Lider abtrocknen.
Zum Lösen von Synechien, werden u.A. Sympathicomimetica eingesetzt. Häufig wird diese Applikation ungeduldig – übertrieben oft wiederholt (cave RR-Anstieg), mit wechselndem Erfolg. Nach dem Eintropfen (vorzugsweise visköser) Präparate, bei liegenden bzw. weit zurückgelehnten Patienten stellen sich eher Erfolge ein.
Lit.:
Imamura K et al /2022) Mood phenotypes in rodent models with circadian disturbances. Neurobiol Sleep Circadian Rhythms. ;13:100083
https://www.health.harvard.edu/staying-healthy/5-truths-about-protecting-your-eyes
Lu Y et al (2020) Reprogramming to recover youthful epigenetic information and restore vision. Nature;588(7836):124-129.
Lu CF et al (2023) The role of epigenetic methylation/demethylation in the regulation of retinal photoreceptors. Front Cell Dev Biol;11:1149132.
Hložánek M et al (2022) Trends in Neonatal Ophthalmic Screening Methods. Diagnostics (Basel);12(5):1251.
Dammann O et al (2023) Retinopathy of prematurity. Dev Med Child Neurol;65(5):625-631.
Beligere N et al (2015) Retinopathy of prematurity and neurodevelopmental disabilities in premature infants. Semin Fetal Neonatal Med.;20:346–53.
Heilig P (2023) Fehlernährung, Bewegungsmangel und Myopie. https://ub.meduniwien.ac.at/blog/?p=40350350
Hilliam Y et al (2020) Pseudomonas aeruginosa and microbial keratitis. J Med Microbiol;69(1):3-13.
Su CY et al (2021) The Effect of Different Cleaning Methods on Protein Deposition and Optical Characteristics of Orthokeratology Lenses. Polymers (Basel).
13(24):4318
Goldstein MH et al (2022) Ocular benzalkonium chloride exposure: problems and solutions. Eye (Lond);36(2):361-368.
Naito T et al (2018) Comparison of success rates in eye drop instillation between sitting position and supine position. PLoS One;13(9):e0204363.
Mutter/Kind-Pass, Augen nicht vergessen: Hinweis aus gegebenem Anlass.
Epilog: Fragen sie (Fach-) Arzt und.. (sonst niemanden)
Brückner: https://www.aerzteblatt.de/archiv/54889/Frueherkennung-von-Sehstoerungen-bei-Kindern
Gender: ‚beyond‘
Interest: no
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