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„1. Weltkrieg & Medizin“ [49]: Das Reservespital Nr. 2 in PARDUBITZ / PARDUBICE in Böhmen 1914 – 1918, Folge 8.4.2 – Ärztinnen und Ärzte

Das Reservespital Nr. 2 in PARDUBITZ / PARDUBICE  in Böhmen 1914 – 1918

Folge 8.4.2 – Ärztinnen und Ärzte  

Die Ärzte im Kriegsspital/Reservespital Nr. 2 (1915-1918)

H (2.Teil)

HELLER, Anton

Geboren 1869, heimatzuständig in Prag, studierte er Medizin an der deutschen Universität in Prag, wo er 1894 promovierte.

Vor Kriegsbeginn mit eigener Zahnarztordination in Prag, war er ab 30. Juni 1915 im Kriegsspital/Reservespital Nr. 2 in Pardubitz tätig.

  1. Februar 1895 Anzeige Ordination Eröffnung

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=pab&datum=18950223&query=%22dr+anton+heller%22&ref=anno-search&seite=13

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=ptb&datum=18950219&query=%22dr+anton+heller%22&ref=anno-search&seite=6

  1. Oktober 1901 Verlobung

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=ptb&datum=19011030&query=%22dr+anton+heller%22&ref=anno-search&seite=4

  1. November 1902 Geburt eines Sohnes

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=ptb&datum=19021109&query=%22dr+anton+heller%22&ref=anno-search&seite=6

Publikation „Die geschichtliche Entwicklung des Zahnersatzes“ IN: Österreichische Zeitschrift für Stomatologie 1907

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=nfp&datum=19070310&query=%22dr+anton+heller%22&ref=anno-search&seite=42

  1. Februar 1911 tätig für Verein zur Ausspeisung mittelloser israelitischer Mädchen in Prag

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=ptb&datum=19110205&query=%22anton+heller%22&ref=anno-search&seite=7

HELLER, Erwin

Er wurde 1867 in Pilsen https://de.wikipedia.org/wiki/Pilsen geboren, und studierte Medizin an der deutschen Universität in Prag, wo er am 18. Jänner 1895 promovierte.

Er war, bevor er sich in Pilsen als praktischer Arzt am 1. Oktober 1896 niederließ, „gewesener Externarzt des k. k. allgemeinen Krankenhauses und des Kinderspitals in Prag, sowie der Universitäts-Frauen-Poliklinik in Berlin.“

Im Ersten Weltkrieg zum Militärdienst herangezogen, war er vom 11. Mai 1916 bis 1. Dezember 1916 „im Felde am russischen Kriegsschauplatz“. Im November 1916 wurde er zum Landsturmoberarzt ernannt. 

Im Jänner 1918 wurde er dem Kriegsspital/Reservespital Nr. 2 in Pardubitz zugeteilt, wo er in der 5. Abteilung/Sektion eingesetzt wurde.

Auf sein Ansuchen hin wurde Heller bereits Ende März 1918 dem Militärkommando in Prag für eine „Einteilung in Pilsen“ zugewiesen.

Er war bis zu seinem Tod Mitglied des Bezirksvereines deutscher Ärzte in Pilsen.

Zu seiner Person:

  1. Juli 1902 Unfall

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=pit&datum=19020716&query=%22erwin+heller%22&ref=anno-search&seite=3

  1. Dezember 1906 Aus dem Fenster gestürzt

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=pit&datum=19061221&query=%22erwin+heller%22&ref=anno-search&seite=3

  1. November 1907 Belobende Anerkennung

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=pit&datum=19071101&query=%22erwin+heller%22&ref=anno-search&seite=3

  1. Jänner 1910 Tod des Schwiegervaters Dr. Samuel Schwarzkopf

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=pit&datum=19100107&seite=3&zoom=33&query=%22erwin%2Bheller%22&ref=anno-search

  1. Oktober 1911 Tod der Mutter

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=pit&datum=19111004&query=%22erwin+heller%22&ref=anno-search&seite=2

HELLER, Robert

Geboren am 31. Oktober 1876 in Jitschin https://de.wikipedia.org/wiki/Ji%C4%8D%C3%ADn /gestorben am 11. November 1930.

In seinem Ansuchen um Anstellung im Kriegsspital/Reservespital Nr. 2 in Pardubitz Ende 1916 schrieb er in seinem Lebenslauf, dass …“er am deutschen Staatsgymnasium in Prag-Altstadt 1896 die Maturitätsprüfung (=Matura) abgelegt [hat], [daraufhin] an der k. k. deutschen Karl-Ferdinands-Universität in Prag sechs Semester Medizin, hierauf nach Ablegung des ersten medizinischen Rigorosums Mathematik und Physik [studierte]. An der gleichen Universität war er durch zwei Jahre als ‚wissenschaftliche Hilfskraft‘ am Institut für theoretische Physik beschäftigt. Später ging er in die Schweiz, wo er an der Zürcher Universität zum Doktor der Philosophie und hernach zum Doktor der Medizin promoviert wurde und die Schweizer Staatsangehörigkeit annahm.

Vom Sommer 1911 bis 1. April 1916 war er als Assistent am gerichtlich-medizinischen Institut der Universität Zürich tätig, dessen selbständige Leitung er während der Erkrankung des Institutsvorstandes Professor Dr. [Heinrich] Zangger https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_Zangger zwei Jahre hindurch (1913/1914) innehatte.

Auf wissenschaftlichem Gebiete hat [er] nachstehende Arbeiten veröffentlicht:

1) Beitrag zur Kenntnis der Wirkung elektrischer Ströme auf Mikroorganismen [IN: Österreichische botanische Zeitschrift 1897, Nr. 8]

2) Die Caissonkrankheit. (Eine Monographie) [= Gerichtlich medizinische Dissertation Zürich 1912]

3) Untersuchungen über die Gesammtform

4) Eine neue optische Methode zur Auffindung von Spermaspuren. [1915]

5) Grundzüge einer physiologischen Theorie der psychischen Invarianten [IN:  Pflügers Archiv für die gesamte Physiologie des Menschen und der Tiere, 1915, Heft 7/8, S. 487]

6) Die Fluoreszenz der Haemoglobinderivate und ihre Bedeutung für den forensischen Blutnachweis [IN: Vierteljahrsschrift für gerichtliche Medizin und öffentliches Sanitätswesen, Vol. 51, Heft 3, 1916, S. 219]  

7) Die Fluoreszenz der Alkaloide und ihre Anwendung bei toxikologischen Untersuchungen [IN: Internationale Zeitschrift für physikalische Chemie und Biologie, Vol. 2, 1910, S. 397]

8) Registrierung tachographischer Kurven mit Hilfe des Saitengalvanometers [IN: Pflügers Archiv, Vol. 163, 1913, S. 71-74]

9) Über die Verkennung von Kohlenoxydvergiftungen [IN: Prager medizinische Wochenschrift, Nr. 50, 1914, S.597-598]

10) Instrument zur hygienisch einwandfreien Entnahme kleinster Blutmengen aus dem Körper von Menschen und Tieren (Patentschrift)

Ausser diesen bereits publizierten Arbeiten sind nachfolgende Arbeiten experimentell vollständig abgeschlossen und gelangen in der nächsten Zeit zur Veröffentlichung:

1) Spektrographische Untersuchungen über das Hämoglobin und Hämatoporphyrin

2) Über die Grenzen des forensischen Blutnachweises

3) Das Hämatoporphyrin als Hautpigment von Tieren

4) Über die chemischen Ursachen der Lumineszenz leuchtender Organismen

5) Beziehungen zwischen Phosphoreszenz und Konstitution organischer Bestimmungen

 Der Unterzeichnete ist am 10. April 1916 aus Zürich nach Österreich übersiedelt und war bis 9. November 1916 in Prag mit der Nostrifikation seines medizinischen Doktorstudiums beschäftigt.

Am 8. November 1916 wurde er an der deutschen k. k. Karl-Ferdinands-Universität in Prag zum Doktor der Medizin promoviert.“

Danach suchte er um eine Stelle im Kriegsspital/Reservespital Nr. 2 in Pardubitz an.

Sein Ansuchen wurde bewilligt und ihm wurde „nebst der Unterkunft ein Honorar von zwanzig Kronen täglich auf die Dauer seiner Verwendung“ zugestanden.

Am 1. Jänner 1917 trat er seinen Dienst im Reservespital Nr. 2 als „Schweizer Staatsangehöriger“ an und verbleib hier bis zum Kriegsende.

Seit 1910 war er verheiratet mit Dr. med. Est(h)er CHAZREWIN(A) (siehe „1. Weltkrieg & Medizin“ [44]: Das Reservespital Nr. 2 in PARDUBITZ / PARDUBICE in Böhmen 1914 – 1918, Folge 8.1 – Ärztinnen und Ärzte); er war ein Freund von Albert Einstein https://de.wikipedia.org/wiki/Albert_Einstein

Zu seiner Person siehe auch:

  1. November 1930 Sterbeanzeige

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=ptb&datum=19301115&query=%22dr+robert+heller%22&ref=anno-search&seite=3

HELLER, Rudolf

Er wurde geboren 1866 in Jeschin, im politischen Bezirk Schlan https://de.wikipedia.org/wiki/Bezirk_Schlan.

Nach seinem Medizinstudium ließ er sich in Prag nieder, wo er vor dem Krieg in der Gemeinde Königliche Weinberge https://de.wikipedia.org/wiki/Bezirk_K%C3%B6nigliche_Weinberge eine Ordination als praktischer Arzt betrieb.

Nach Kriegsbeginn war er seit 27. August 1915 bis (zumindest) zur Übergabe des Kriegsspitals/Reservespitals Nr. 2 in Pardubitz an die Heeresverwaltung in der zweiten Hälfte des Jahres 1916 tätig.

Siehe auch:

  1. Februar 1892 Verlobung

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=ptb&datum=18920204&query=%22rudolf+heller%22&ref=anno-search&seite=6

  1. Juni 1895 niedergelassen in Kgl. Weinberge

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=pab&datum=18950617&query=%22rudolf+heller%22&ref=anno-search&seite=3

  1. Dezember 1917 Tod seines Sohnes

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=ptb&datum=19171210&query=%22rudolf+heller%22&ref=anno-search&seite=2

  1. Dezember 1917 Begräbnis des gefallenen Sohnes

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=ptb&datum=19171213&query=%22rudolf+heller%22&ref=anno-search&seite=3

HERŠMAN, Victor/Viktor

Er wurde 1878 geboren und war heimatzuständig nach Nebužel bei Mělník https://de.wikipedia.org/wiki/M%C4%9Bln%C3%ADk.

Vor dem Krieg war er praktischer Arzt in Dolau bei Olmütz.

Seit 20. Mai 1910 hatte er seine Praxis krankheitshalber nicht mehr ausgeübt.

Er arbeitete im Kriegsspital/Reservespital Nr. 2 in Pardubitz seit 10. Jänner 1915.

Ab Jänner 1917 war er dann dem Reservespital in Turnau zugeteilt. https://de.wikipedia.org/wiki/Turnov

HIRSCH, Ernst

Geboren 1884 und heimatzuständig nach Karlsbad, studierte er Medizin an der deutschen Universität in Prag, wo er auch am 26. November 1909 promovierte.

1911 war er “Operationszögling“ der deutschen chirurgischen Klinik in Prag.

Am 10. November 1914 war er am Handelsspital in Prag tätig.http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=ptb&datum=19141110&seite=21&zoom=33&query=%22ernst%2Bhirsch%22&provider=P02&ref=anno-search.

Am 21. April 1916 wurde er von der Beobachtungsstation Chrudim  https://de.wikipedia.org/wiki/Chrudim nach Pardubitz ins Kriegsspital/Reservespital Nr. 2 versetzt.

Hier war er als Chirurg und auch als Internist in der 5. Abteilung/Sektion – auch noch im Jahr 1917 – tätig.

Publikation: Blutzuckeruntersuchungen bei Diabetes mellitus (Aus dem Prager Handelsspital. [Direktor: Prof. Dr. E. Münzer]) IN: Archiv für Verdauungskrankheiten 1918;Band 24, S. 441–451

HLAVA, Jaroslav

Geboren in Unter-Kralowitz 1855 https://de.wikipedia.org/wiki/Doln%C3%AD_Kralovice.

Er promovierte am 24. Dezember 1879 an der böhmischen Universität in Prag im Fach Medizin.

1883 erhielt er seine Zulassung als Privatdozent für pathologische Anatomie.

1884 wurde er zum außerordentlichen Professor der pathologischen Anatomie ernannt; 3 Jahre später zum ordentlichen Professor

Bald nach Kriegsausbruch übernahm er die Leitung des bakteriologischen Laboratoriums im Kriegsspital/Reservespital Nr. 2 in Pardubitz, die er mit Übernahme des Spitals am 1. August 1916 abgeben musste, trotzdem er in einem Brief vom 6. August 1916 an den Generalstabsarzt Dr. Kunz in Wien um Belassung auf seinem Posten ersuchte.

Darin schrieb er folgendes:

„ Nachdem am 1. August [1916] die bakteriologische Abteilung des Pardubitzer Barackenspitals in militärische Verwaltung übernommen wurde, hört die Oberleitung dieses Institutes, die mir vertraut war, auf. Es wäre mir aber lieb, wenn mir die Inspektion dieses von mir kreierten Institutes … [unleserlich] überlassen würde, damit ich einerseits dem dort sezierenden Arzte eine Stütze sein könnte und anderseits damit ich meine Studien über Infektionskrankheiten dort weiter treiben könnte.

Es ist selbstverständlich, daß ich meine Dienste ohne jedwede Honorierung anbiete – nur sachliches Interesse führt mich dazu ebenso wie ich nur aus sachlichem Interesse die Sektionen und bakteriologischen Untersuchungen einiger Prager Militärspitäler schon das dritte Jahre ausführe.“

Die Antwort aus Wien war kurz und knapp:

 „Mit Beziehung auf das Schreiben vom 6 August dieses Jahres erlaubt sich das Kriegsministerium Eure H. für die Bereitwilligkeit, ihre Kraft dem bakteriologischen Laboratorium im Reservespital in Pardubitz auch weiter widmen zu wollen, den besten Dank auszudrücken.

Das Militärkommando in Leitmeritz wird … angewiesen, sich fallweise an E. H. zu wenden, wenn fachliche Fragen ihre konsiliare Mitwirkung nötig machen.“  

Weitere biographische Daten:

http://www.biographien.ac.at/oebl/oebl_H/Hlava_Jaroslav_1855_1924.xml

  1. Dezember 1883 Zulassung als Privatdozent für pathologische Anatomie

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=ptb&datum=18831223&query=%22dr+jaroslav+hlava%22&ref=anno-search&seite=3

  1. September 1884 Ernennung zum außerordentlichen Professor der pathologischen Anatomie

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=wrz&datum=18840919&query=%22dr+jaroslav+hlava%22&ref=anno-search&seite=1

  1. Mai 1887 Herr Uplavici

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=mbb&datum=18870516&query=%22prof+hlava%22&ref=anno-search&seite=4

  1. Oktober 1887 zum ordentlichen Professor der pathologischen Anatomie an der böhmischen Universität in Prag ernannt

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=pab&datum=18871019&query=%22jaroslav+hlava%22&ref=anno-search&seite=4

  1. Juni 1902 Das Mundwasser im Lichte wissenschaftlicher Kritik

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=tsa&datum=19020604&query=%22prof+hlava%22&ref=anno-search&seite=8

  1. Juni 1910 Robert Koch und Hofrat Pick

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=ptb&datum=19100620&query=%22hofrat+hlava%22&ref=anno-search&seite=2

  1. Jänner 1911 Zwei neue Aktiengesellschaften in Prag

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=ptb&datum=19110131&query=%22jaroslav+hlava%22&ref=anno-search&seite=31

  1. Dezember 1912 Neue Mitglieder des Obersten Sanitätsrates in Prag

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=pab&datum=19121230&query=%22jaroslav+hlava%22&ref=anno-search&seite=3

  1. Juni 1913 Österreichische Gesellschaft für Erforschung und Bekämpfung der Krebskrankheit

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=wrz&datum=19130611&query=%22hofrat+hlava%22&ref=anno-search&seite=6

  1. Mai 1914 Verhängnisvolle Versuche mit Blatternserum

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=vvf&datum=19140516&query=%22prof+hlava%22&ref=anno-search&seite=5

  1. März 1916 Ernennung zum obersten Sanitätsrat

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=ptb&datum=19160321&query=%22dr+jaroslav+hlava%22&ref=anno-search&seite=4

  1. November 1924 Todesanzeige

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=ptb&datum=19241104&query=%22jaroslav+hlava%22&ref=anno-search&seite=5

HOCH, Otto

Geboren 1879, studierte er Medizin in Prag und promovierte hier 1906. Anschließend leistete er einen Teil seiner militärischen Dienstpflicht 1906/1907 im Garnisonsspital Nr. 2 in Wien.

Später bekam er dann eine Stelle in der Poliklinik in Wien und eröffnete – nachdem er sich als Spezialist für „Haut- und Harnkrankheiten“ einen Namen gemacht hatte – noch vor Ende des Krieges eine Ordination in Wien. Er war auch Mitglied der Wiener dermatologischen Gesellschaft.

Im Krieg zur Armee eingezogen, wurde er im Range eines Landsturmoberarztes dem mobilen Reservespital 2/2 (Einsatz in Galizien und Wolhynien 1915/1916) zugeteilt, wo er bis Ende des Jahres 1916 verblieb.

1917/18 ist er dann als „diensttauglich für eine Sanitätsanstalt im Hinterlande“ in der 2. Abteilung/Sektion des Kriegsspitals/Reservespitals Nr. 2 in Pardubitz tätig.

Weiteres zu seiner Person:

  1. Februar 1908 Verlobungsanzeige

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=ptb&datum=19080223&seite=5&zoom=33&query=%22otto%2Bhoch%22&provider=P03&ref=anno-search

1913: Artikel „Mitteilungen über Gonorrhoe“ zusammen mit Alfred Brandweiner (1875-1932, Dermatologe, Abteilungsvorstand der Wiener Allgemeinen Poliklinik).

http://webapp.uibk.ac.at/alo_cat/card.jsp?id=8438152&pos=12&phys=

  1. August 1915 …“für tapferes Verhalten vor dem Feinde“…beim mobilen Reservespital 2/2

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=fdb&datum=19150830&query=%22otto+hoch%22&ref=anno-search&seite=7

  1. Juli 1921 Vortrag: „Wesen der Geschlechtskrankheiten und Schutz vor diesen“

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=aze&datum=19210703&query=%22otto+hoch%22&ref=anno-search&seite=11

  1. Februar 1922 Vortrag: „Sexuelle Hygiene“

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=aze&datum=19220217&query=%22otto+hoch%22&ref=anno-search&seite=9

  1. August 1923 wieder Ordination – vom Urlaub zurück

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=nfp&datum=19230811&query=%22dr+otto+hoch%22&ref=anno-search&seite=9

  1. April 1929 Vortrag: „Geschlechtskrankheiten (mit Lichtbildern)“

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=aze&datum=19290414&query=%22otto+hoch%22&ref=anno-search&seite=16

  1. April 1929 Vortrag: „Die sexuelle Not“

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=aze&datum=19290416&query=%22otto+hoch%22&ref=anno-search&seite=10

  1. Juni 1929 Vortrag: „Geschlechtskrankheiten (mit Lichtbildern)“

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=aze&datum=19290623&query=%22otto+hoch%22&ref=anno-search&seite=16

  1. Dezember 1929 Lichtbildervortrag: „Geschlechtskrankheiten“

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=aze&datum=19291205&query=%22otto+hoch%22&ref=anno-search&seite=10

HYNEK, Paul

Geboren 1888.

Er arbeitete im Kriegsspital/Reservespital Nr. 2 in Pardubitz seit November 1915.

Mit Übernahme des Spitals in die Heeresverwaltung wurde er – als „russophil“ https://de.wikipedia.org/wiki/Russophilie eingestuft – entlassen.

HYNEK, Rudolf

Geboren 1881, war er nach seinem Medizinstudium bis Kriegsbeginn Kurarzt in Grado (Hotel „Lacroma“).

Er war „im Felde vom 1. Februar 1916 bis 20. Mai 1918“, und wurde anschließend nach Pardubitz ins Kriegsspital/Reservespital Nr. 2 versetzt.

Am Ende des Krieges war er bis 2. 11. 1918 „krankheitshalber beurlaubt.“

 März 1911 Tschechen an der Adria

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=gtb&datum=19110325&query=%22dr+r+hynek%22&ref=anno-search&seite=5

  1. Mai 1911 Anzeige (in tschechischer Sprache)

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=cdb&datum=19110520&query=%22dr+r+hynek%22&ref=anno-search&seite=8

Text: Reinhard Mundschütz

Folge 8.4.1

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„1. Weltkrieg & Medizin“ [48]: Das Reservespital Nr. 2 in PARDUBITZ / PARDUBICE in Böhmen 1914 – 1918, Folge 8.4.1 – Ärztinnen und Ärzte

Das Reservespital Nr. 2 in PARDUBITZ / PARDUBICE  in Böhmen 1914 – 1918

Folge 8.4.1 – Ärztinnen und Ärzte  

Die Ärzte im Kriegsspital/Reservespital Nr. 2 (1915-1918)

G – H (1.Teil)

GALA, Johann

Geboren 1885.

Er diente im Range eines Assistenzarzt-Stellvertreters vor dem Krieg im Garnisonsspital Nr. 11 in Prag und wurde im Mai 1912 zum Infanterieregiment Nr. 3 versetzt https://de.wikipedia.org/wiki/K.u.k._Infanterieregiment_%E2%80%9EErzherzog_Karl%E2%80%9C_Nr._3. Ende 1913 war er Arzt in der Stadt Podiebrad https://de.wikipedia.org/wiki/Pod%C4%9Bbrady.

Nach Kriegsbeginn wurde er Anfang August 1914 außer Dienst gestellt und dem Korpskommando Nr. 9 in Leitmeritz (als Oberstabsarzt der Reserve) „zur Verwendung bei stabilen Sanitätsanstalten im Mobilisierungsfall“ zur Verfügung gestellt.

  1. August 1914 Außer Dienst werden versetzt

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=ptb&datum=19140826&query=%22johann+gala%22&ref=anno-search&seite=5

Nach Übernahme des Kriegsspitals/Reservespitals Nr. 2 in Pardubitz in der zweiten Hälfte des Jahres 1916 war er dem Spital kurze Zeit dienstzugeteilt. 

GASSAUER, Ferdinand

Geboren 1881 in Weschitz (Běšice)  https://www.heimatkreis-kaaden.de/weschitz.htm.

Er promovierte an der deutschen Universität in Prag am 13. Juli 1910 und war vor Kriegsbeginn Badearzt in Karlsbad https://de.wikipedia.org/wiki/Karlsbad.

1913 war er im Kaiser-Franz-Josef-Hospital in Karlsbad   https://de.wikipedia.org/wiki/Karlsbad angestellt.

Im Range eines Landsturmassistenzarztes war er zumindest seit Ende 1917 im Kriegsspital/Reservespital Nr. 2 in Pardubitz tätig.

  1. Juli 1917 Kriegsbeförderungen

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=ptb&datum=19170703&seite=4&zoom=33&query=%22ferdinand%2Bgassauer%22&provider=P02&ref=anno-search

GELLER, Jakob

Geboren 1872 in Fokschan/Rumänien https://de.wikipedia.org/wiki/Foc%C8%99ani.

Er studierte an der Universität in Wien Medizin und promovierte hier am 16. Juni 1899. Vor dem Kriege war er praktischer Arzt in Sadagora/Bukowina https://de.wikipedia.org/wiki/Sadhora.

Er war dem Kriegsspital/Reservespital Nr. 2 in Pardubitz seit 15. Juli 1915 als „Okulist“ (altes Wort für Augenarzt) zugeteilt und arbeitete in der 1. Abteilung/Sektion.

 

  1. Dezember 1903 im Hotel „Zum Schwarzen Adler“ in Czernowitz gemeldet; aus Fokschani

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=cer&datum=19031231&query=%22jakob+geller%22&ref=anno-search&seite=5

Nach dem Krieg war er als praktischer Arzt im neunten Bezirk in Wien, Mariannengasse 25, gemeldet (Lehmanns Anzeiger 1919).

GLASER, Heinrich

Geboren 1869 in Wigstadtl/Wegstädtl https://de.wikipedia.org/wiki/V%C3%ADtkove

Er diente vor dem Krieg im Infanterieregiment Nr. 90, wo er auch im Oktober 1900 zum Regimentsarzt 2. Klasse befördert worden war. In seiner Heimatstadt war er vor dem Krieg Fabriksarzt.

Er dürfte im letzten Kriegsjahr 1918 nach einer „Felddienstverwendung“ vom 6. Jänner 1918 bis April 1918 dem Kriegsspital/Reservespital Nr. 2 in Pardubitz zugeteilt gewesen sein, da sein Name im Oktober 1918 im Verzeichnis der hier zugeteilten Ärzte als „krankheitshalber beurlaubt“ angeführt wird.

  1. Juni 1916 Kriegstrauung

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=ptb&datum=19160613&query=%22dr+heinrich+glaser%22&ref=anno-search&seite=14

GÖTTE, Christian Adriaan

Er war holländischer Staatsbürger mit Wohnsitz in Haarlem https://de.wikipedia.org/wiki/Haarlem, hatte in Leiden https://de.wikipedia.org/wiki/Leiden_(Stadt)     Medizin studiert und 1910 hier promoviert. Er spezialisierte sich auf das Fach Gynäkologie und galt als guter „Gynäkologie-Chirurg“.

Er bat in einem an Professor Anton Eiselsberg         https://de.wikipedia.org/wiki/Anton_von_Eiselsberg  1916 gerichteten Brief um die Zuteilung als chirurgischer Assistent im Kriegsspital/Reservespital Nr. 2 in Pardubitz.

Mitte März 1917 trat er dann seinen Dienst in der 5. Abteilung/Sektion an.

Sein Aufenthalt war jedoch nur von kurzer Dauer; am 12. Juni 1917 bat er das Kriegsministerium in Wien „um seine Entlassung aus [dem] Dienstverhältnisse mit 1. Juli 1917, da er in Existenzangelegenheiten dringend in seine Heimat zurückkehren muss.“

GOLDFELD, Johann

Geboren 1865 in Stanislau   https://de.wikipedia.org/wiki/Iwano-Frankiwsk, studierte er in Graz Medizin, wo er auch 1891 promovierte.

Von 1891 bis 1895 war er dann an der Kinderklinik in Graz beziehungsweise im Krankenhaus Rudolfstiftung in Wien tätig.

1895 ließ er sich dann in Czernowitz/Bukowina nieder und eröffnete hier eine Praxis. Bald hatte er in seiner Ordination einen „transportablen“ Röntgenapparat zur Verfügung und hielt nicht nur in Czernowitz „populäre“ Vorträge über den Einsatz der Röntgenstrahlen in der medizinischen Diagnostik.

Bei Ausbruch des Krieges verlegte er im August 1914 sein Röntgeninstitut ins Landwehrspital in der Landwehrkaserne in Czernowitz.

Die Russen, die bald darauf die Stadt besetzten, zwangen ihn nach Westen zu flüchten.

Im September 1915 finden wir ihn in Mährisch Weisskirchen    https://de.wikipedia.org/wiki/Hranice_na_Morav%C4%9B.

Im Jahr 1916 war er dann im Kriegsspital/Reservespital Nr. 2 in Pardubitz tätig. 

  1. November 1895 Anzeige neuer Arzt in Czernowitz

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=bup&datum=18951110&query=%22dr+johann+goldfeld%22&ref=anno-search&seite=4

  1. Mai 1898 Studium der Diagnostik mittels Röntgenstrahlen

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=bup&datum=18980526&query=%22dr+johann+goldfeld%22&ref=anno-search&seite=3

  1. Juni 1898 Der transparente Mensch

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=bur&datum=18980626&query=%22dr+goldfeld%22&ref=anno-search&seite=4

  1. Jänner 1899 Der Röntgenapparat transportabel

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=bur&datum=18990114&seite=3&zoom=33&query=%22johann%2Bgoldfeld%22&provider=P02&ref=anno-search

  1. Dezember 1899 Die Volksuniversität in Galizien

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=bup&datum=18991212&query=%22dr+goldfeld%22&ref=anno-search&seite=3

  1. Mai 1899 Tod der Mutter

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=bup&datum=18990525&query=%22dr+goldfeld%22&ref=anno-search&seite=3

  1. März 1901 Vortrag „Über die neuesten Fortschritte der Medizin“

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=bup&datum=19010310&query=%22dr+goldfeld%22&ref=anno-search&seite=5

1901 Vortrag „Simulation und Unfall“

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=bup&datum=19011128&query=%22dr+johann+goldfeld%22&ref=anno-search&seite=1

  1. August 1914 Zivilarzt Dr. Goldfeld hat sein Röntgeninstitut ins Landwehrspital verlegt

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=cer&datum=19140827&query=%22dr+goldfeld%22&ref=anno-search&seite=5

  1. September 1915 Für die ärztlichen Lesezimmer im Allgemeinen Krankenhausein Wien: er spendet für Guido Holzknecht https://de.wikipedia.org/wiki/Guido_Holzknecht zwanzig Kronen

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=nfp&datum=19150916&seite=7&zoom=33&query=%22johann%2Bgoldfeld%22&provider=P02&ref=anno-search

HAVELKA, Franz

Geboren am 20. Dezember 1869 in Volanic/Bezirk Neubidschow https://de.wikipedia.org/wiki/Nov%C3%BD_Byd%C5%BEov in Böhmen.

Er studierte an der böhmischen Universität in Prag Medizin, wo er auch promovierte. Seit 1906 verheiratet, wurde er 1910 Vater einer Tochter.

Er schlug die Karriere eines Truppenarztes ein und diente vor dem Krieg in folgenden Garnisonen:

1896 Garnisonspital Nr. 3 in Przemysl

https://de.wikipedia.org/wiki/Przemy%C5%9Bl

1897 – 1907 Ulanenregiment Nr. 6 (u. a. in Rzeszow https://de.wikipedia.org/wiki/Rzesz%C3%B3w und

Debica https://de.wikipedia.org/wiki/D%C4%99bica 

Seit 1. März 1910 war er Chefarzt des Infanterieregiments Nr. 94 und Abteilungschefarzt im Truppenspitale in Reichenberg https://de.wikipedia.org/wiki/Liberec.

Nach Kriegsbeginn war er „im Felde“ vom 28. Juli 1914 bis 25. Juni 1918 (mit einer Unterbrechung von Oktober 1914 bis Mitte Jänner 1915 infolge Verletzung: Splitterbruch des linken Unterschenkels).

Anschließend wurde er dem Kriegsspital/Reservespital Nr. 2 in Pardubitz zur Dienstleistung zugewiesen.

HAŠKOVEC, Ladislav/Ladislaus

  1. Mai 1866 in Bechin https://de.wikipedia.org/wiki/Bechyn%C4%9B, Böhmen; gestorben am 16. Januar 1944 in Prag

Er studierte Medizin an der böhmischen Universität in Prag, wo er 1891 auch promovierte. Nach weiteren Studien in Paris bei dem berühmten Neurologen Jean-Martin Charcot https://de.wikipedia.org/wiki/Jean-Martin_Charcot in Paris, war er von 1892 bis 1896 Assistent an der psychiatrischen Klinik in Prag. 1896 habilitierte er sich zum Privatdozenten für Neuropathologie an der Psychiatrischen Klinik in Prag; 1906 wurde er zum außerordentlichen Professor, 1919 zum ordentlichen Professor für Nervenkrankheiten an der Universität Prag ernannt. Er war auch Primararzt im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Prag.

Seine zahlreichen Arbeiten umfassen das Gebiet der klinischen, experimentellen, histologischen und sozialmedizinischen Forschung (Schilddrüse, Wirkung des Alkohols auf das Herz, traumatische Neurosen, Tabes dorsalis, Basedow, Akromegalie, Meralgia paraesthetica, Schreibkrampf, soziale Bedeutung der Nervenkrankheiten, Eugenik etc.).

Zur Biographie siehe auch: https://de.wikipedia.org/wiki/Ladislav_Ha%C5%A1kovec

Im Ersten Weltkrieg war er in der 4. Abteilung/Sektion (Neurologische Abteilung) des Kriegsspitals/Reservespitals Nr. 2 in Pardubitz tätig (1916/1917 war er hier einer der drei diensthabenden Neurologen).

Arbeiten von ihm im Volltext:

Neue Beiträge zur Pathogenese der Basedowschen Krankheit

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=wmw&datum=1900&size=45&page=35

Weitere Bemerkungen über die Akathisie 2 Teile

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=wmw&datum=1904&page=281&size=45

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=wmw&datum=1904&page=309&size=45

Über den Blutdruck bei einigen Nerven- und Geisteskrankheiten 6 Teile

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=wmw&datum=1905&size=45&page=269

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=wmw&datum=1905&size=45&page=292

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=wmw&datum=1905&size=45&page=327

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=wmw&datum=1905&size=45&page=352

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=wmw&datum=1905&size=45&page=382

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=wmw&datum=1905&size=45&page=408

 Weitere Beiträge zur Frage der Alkoholwirkung auf das Herz und den Kreislauf 2 Teile

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=wmw&datum=1909&size=45&page=247

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=wmw&datum=1909&size=45&page=281

Herpes zoster und die Innervationssegmente des Rückenmarkes

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=wmw&datum=1910&size=45&page=1222

Beitrag zur Kenntnis der Läsionen des Thalamus opticus 4 Teile

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=wmw&datum=1912&size=45&page=1193

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=wmw&datum=1912&size=45&page=1226

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=wmw&datum=1912&size=45&page=1261

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=wmw&datum=1912&size=45&page=1293

Zur Symptomatologie und Diagnose der Störungen der Cauda equina und des Conus medullaris

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=wmw&datum=1913&size=45&page=33

Pseudogibbus (Pseudokyphosis) traumaticus 2 Teile

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=wmw&datum=1913&size=45&page=267

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=wmw&datum=1913&size=45&page=305

Ein Beitrag zur Kenntnis der Zwangsvorstellungen 2 Teile

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=wmw&datum=1901&page=271&size=45

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=wmw&datum=1901&page=302&size=45

Haškovec in der Tagespresse:

  1. September 1907 Das Eisenbahnunglück in Neu-Paka – Gutachter

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=ptb&datum=19070907&seite=8&zoom=33&query=%22dr%2Bhaskovec%22&provider=P03&ref=anno-search

  1. Februar 1911 Der Schädel des Hussitenführers Zizka

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=19110217&seite=4&zoom=33&query=%22dr%2Bhaskovec%22&provider=P03&ref=anno-search

  1. November 1913 Ein Irrsinniger ermordet seine Familie. Der Fabrikant Skorkowsky erschießt Frau und Kind, verletzt sein zweites Kind schwer und begeht Selbstmord

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=ptb&datum=19131105&seite=17&zoom=33&query=%22haskovec%22&ref=anno-search

  1. November 1913 Die Familientragödie in Smichov

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=ptb&datum=19131106&query=%22haskovec%22&ref=anno-search&seite=7

  1. April 1927 Dr. Franz Dehms Testament – Anfechtung durch die Verwandten – geistig gesund oder geisteskrank?

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=ptb&datum=19270429&query=%22haskovec%22&ref=anno-search&seite=5

  1. Juni 1929 Klinik Haškovec wird wieder eröffnet

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=ptb&datum=19290615&query=%22haskovec%22&ref=anno-search&seite=4

  1. Juni 1931 Ärztliches Zeugnis als Voraussetzung der Eheschließung

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=ptb&datum=19310617&query=%22haskovec%22&ref=anno-search&seite=6

  1. Juni 1931 Ehefähigkeitszeugnis

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=ptb&datum=19310621&query=%22haskovec%22&ref=anno-search&seite=9

  1. September 1931 Der I. Internationale Neurologische Kongreß in Bern

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=ptb&datum=19310902&query=%22haskovec%22&ref=anno-search&seite=4

  1. Dezember 1931 Zur psychohygienischen Bewegung

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=ptb&datum=19311212&query=%22haskovec%22&ref=anno-search&seite=4

Text: Reinhard Mundschütz

Folge 8.4.2. (H–> 2.Teil–> 08.01.2018)

Alle Beiträge–> 1.Weltkrieg &Medizin

„1. Weltkrieg & Medizin“ [47]: Das Reservespital Nr. 2 in PARDUBITZ / PARDUBICE in Böhmen 1914 – 1918, Folge 8.3.2 – Ärztinnen und Ärzte

Das Reservespital Nr. 2 in PARDUBITZ / PARDUBICE  in Böhmen 1914 – 1918

Folge 8.3.2 – Ärztinnen und Ärzte

Die Ärzte im Kriegsspital/Reservespital Nr. 2 (1915-1918)

 F (2.Teil)

FISCHER, Oskar

Geboren am 12. April 1876 in einer deutschsprachigen Familie mit jüdischen Wurzeln in Schlan/Böhmen https://de.wikipedia.org/wiki/Slan%C3%BD, gest. am 28. Februar 1942 im KZ Theresienstadt  https://de.wikipedia.org/wiki/KZ_Theresienstadt.

Er studierte an der medizinischen Fakultät der deutschen Universität in Prag und an der Universität in Straßburg. Seine Promotion feierte er am 19. Mai 1900 in Prag.

Im Juni 1907 erhielt er seine Zulassung als Privatdozent für Psychiatrie an der deutschen Universität in Prag.

In diesem Jahr erschien in der „Monatsschrift für Psychiatrie und Neurologie“ (Band 22, Seite 361-372) sein Aufsatz „Miliare Nekrosen mit drusigen Wucherungen der Neurofibrillen, eine regelmässige Veränderung der Hirnrinde bei seniler Demenz“.

Zur selben Zeit hatte auch der deutsche Psychiater und Neuropathologe Alois Alzheimer https://de.wikipedia.org/wiki/Alois_Alzheimer dieselben Beobachtungen wie Fischer gemacht. Und ebenfalls publiziert. Die Benennung dieser neuen Krankheit (nach Alois Alzheimer) erfolgte allerdings später durch Emil Kraepelin https://de.wikipedia.org/wiki/Emil_Kraepelin in seinem Lehrbuch der Psychiatrie 1911.

Die Spannungen vor dem Zweiten Weltkrieg, der wachsende Antisemitismus und Eifersucht unter Fachleuten aus Prag und aus München, die sich auch mit diesem Problem beschäftigten, führten dazu, dass Oskar Fischers Forschungsergebnisse vergessen wurden. Erst nach dem Krieg wurden sie wieder entdeckt.

Dank dieser Forschungen wurde damals von der Fachöffentlichkeit vorgeschlagen, dass die Krankheit „Alzheimer-Demenz“ in „Alzheimer-Fischer-Krankheit“ umbenannt werden sollte.

Dazu siehe auch:

Oskar Fischer and the study of dementia https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2668940/

1908 erwarb er zusammen mit Dr. Leo Kosak Schloss Weleslawin  http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=tsa&datum=19080606&query=%22oskar+fischer%22&ref=anno-search&seite=5 (heute ein Stadtteil von Prag). Beide ließen es dann zu einem „Sanatorium für Nerven- und Geisteskranke“ umbauen, in dem z. B. in den dreißiger Jahren Frau Charlotte Masaryk, Ehefrau von Thomas G. Masaryk https://de.wikipedia.org/wiki/Tom%C3%A1%C5%A1_Garrigue_Masaryk, behandelt wurde.

Im Ersten Weltkrieg wirkte Fischer als Neurologe im Garnisonspital Nr. 11 in Prag, bis er im Jänner 1917 dem Kriegsspital/Reservespital Nr. 2 in Pardubitz zur Verfügung gestellt wurde. Hier arbeitete er in der 4. Abteilung/Sektion (Neurologische Abteilung) bis September 1918.

In diese Zeit fallen:

– 7. November 1917 Ernennung zum außerordentlicher Universitätsprofessor für Psychiatrie an der Deutschen Universität in Prag http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=pab&datum=19171107&seite=3&zoom=33&query=%22dr%2Boskar%2Bfischer%22&provider=P02&ref=anno-search

und

– eine „zweifelhafte Publikation“ von Fischer mit dem Titel „Zur faradischen Therapie der hysterischen Lähmungen“.

In dieser Arbeit sind zwei Todesfälle durch den Gebrauch von Sinusströmen beschrieben, die sich im Jahre 1916 in der deutschen psychiatrischen Klinik in Prag ereignet haben. Anderseits enthielt die Arbeit eine detaillierte Beschreibung der Umstände eines weiteren Todesfalles im k. u. k. Reservespital Leitmeritz (Befund: „funktionelle Neurose“[Hysterie, Neurasthenie]). Hier war der böhmische Infanterist A. S. (der zuvor im Kriegsspital/Reservespital Nr. 2 in Pardubitz in medizinischer Behandlung stand) im August 1916 während der elektrischen Behandlung plötzlich verstorben.

Die Veröffentlichung von Fischers Arbeit wurde vom Kriegsministerium als „in der gegenwärtigen Form zur Veröffentlichung als nicht geeignet“ befunden.

Es dauerte allerdings mehr als ein Jahr, bis das Kriegsministerium in Wien (aufgrund Bekanntwerdens eines weiteren Todesfalls im September 1917 in Deutschland) mit folgendem Erlass reagierte:

„Da demnach die Sinusströme selbst bei vorsichtiger Anwendung in unberechenbarer Weise das Leben des Patienten gefährden können, wird die Anwendung des Sinusstromes in den Militärsanitätsanstalten überhaupt verboten und ist diese gefährliche Behandlungsmethode im Bedarfsfalle durch den ungefährlichen faradischen Strom zu ersetzen.“

– 1916 – 1918:Oskar Fischer und Raffael Schermann

https://en.wikipedia.org/wiki/Raffael_Schermann

  1. Mai 1918 Der Fall Schermann

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=fdb&datum=19180530&seite=7&zoom=33&query=%22dr%2Boskar%2Bfischer%22&provider=P02&ref=anno-search

  1. Juni 1918 Spekulation auf niedrige Instinkte – Der Fall „Schermann“

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=dti&datum=19180604&seite=5&zoom=33&query=%22dr%2Boskar%2Bfischer%22&provider=P02&ref=anno-search

Nach dem Ersten Weltkrieg als Buch erschienen:

  1. November 1924 Buchanzeige Experimente mit Raphael Schermann

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=obc&datum=19241121&query=%22dr+oskar+fischer%22&ref=anno-search&seite=6

Der „Fall Dr. Franz Halbhuber“ – Oskar Fischer als „Anzeiger“ und Zeuge

  1. April 1923 Der Irrsinnige als Kommandant eines Militärspitals – Wer über das Schicksal der Soldaten zu entscheiden hatte – der Fall „Dr. Franz Halbhuber“

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=aze&datum=19230417&seite=7&zoom=33&query=%22dr%2Boskar%2Bfischer%22&provider=P03&ref=anno-search

  1. April 1923 Enthüllungen über ärztliche Kriegsverbrecher

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sbw&datum=19230418&query=%22franz+halbhuber%22&ref=anno-search&seite=1

  1. August 1923 „Franz Halbhuber“ gestorben

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=nwg&datum=19230811&query=%22franz+halbhuber%22&ref=anno-search&seite=7

Zwei Publikationen aus dem Bestand der Medizinischen Universität Wien/ Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin: http://webapp.uibk.ac.at/alo/cat/card.jsp?id=8568495&pos=98&phys=

http://webapp.uibk.ac.at/alo/cat/card.jsp?id=8568497&pos=99&phys=

Oskar Fischer als Mitglied des „Vereins deutscher Ärzte in Prag“

1903: Verein Deutscher Ärzte in Prag, Sitzung vom 6. Februar 1903

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=klr&datum=19040004&query=((text:%22oskar+fischer%22))&ref=anno-search&seite=744

1904: Verein Deutscher Ärzte in Prag, Sitzung vom 27. Mai 1904

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=klr&datum=19050004&query=((text:%22oskar+fischer%22))&ref=anno-search&seite=717

1904: Verein Deutscher Ärzte in Prag, Sitzung vom 28. Oktober 1904

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=klr&datum=19050004&query=((text:%22oskar+fischer%22))&ref=anno-search&seite=732

Oskar Fischer als „Amateurfotograf:

1906: Oskar Fischer als „Atelierwart des Klubs der deutschen Amateurfotographen in Prag“

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=ptb&datum=19060525&query=%22oskar+fischer%22&ref=anno-search&seite=3

  1. Oktober 1909 Der Klub deutscher Amateurphotographen eröffnet Herbstsaison mit Referat von Oskar Fischer über die „Dresdner Internationale Photographische Ausstellung“

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=ptb&datum=19091010&query=%22oskar+fischer%22&ref=anno-search&seite=12

  1. Oktober 1909 „Ausgezeichneter Bericht von Dr. Oskar Fischer…“

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=ptb&datum=19091017&query=%22oskar+fischer%22&ref=anno-search&seite=12

  1. November 1910: Ankündigung: Oskar Fischer – „Laternbildervortrag über Mikrophotographie“

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=ptb&datum=19101127&query=%22oskar+fischer%22&ref=anno-search&seite=12

  1. Dezember 1919 Bericht über Fischers Vortrag über „Mikrophotographie“

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=ptb&datum=19101218&query=%22oskar+fischer%22&ref=anno-search&seite=11

Biografie (in tschechischer Sprache)

https://cs.wikipedia.org/wiki/Oskar_Fischer

FISCHL, Emil

Er wurde am 15. September 1872 in Prag geboren/gestorben am 28. Februar 1925. Medizin studierte er in Prag, wo er schließlich am 14. Dezember 1896 „sub auspiciis imperatoris“ promovierte. 

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=ptb&datum=18961219&query=%22emil+fischl%22&ref=anno-search&seite=5

Bereits vor seiner Promotion war er „Operationszögling an der chirurgischen Klinik des Professor Wölfer in Prag“. https://www.wien.gv.at/wiki/index.php?title=Anton_W%C3%B6lfler

Im Ersten Weltkrieg leistete er vom 30. September 1914 bis 2. Juli 1916 als „freiwilliger Arzt unentgeltliche Dienste“ im Vereinsreservespital vom Roten Kreuz in Prag.

  1. Februar 1915 Dankschreiben an Dr. Fischl

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=ptb&datum=19150227&query=%22dr+e+fischl%22&ref=anno-search&seite=5

Vom 2. Juli 1916 bis Mitte April 1917 war er dem Spital – nach neuerlicher Einberufung zum Militär – dann dienstzugeteilt.

Mitte April 1917 wurde er ins Kriegsspital/Reservespital Nr. 2 nach Pardubitz versetzt.

Am 13. August 1917 stellte er ein Ansuchen um Versetzung nach Prag, was im September 1917 bewilligt wurde.

 Publikationen:

1897 Über den Einfluß der Abkühlung auf die Disposition zur Infection IN: Zeitschrift für Heilkunde, Band 18, S. 321

1898 Über zwei Fälle einer seltenen Darmverletzung IN: Bruns Beiträge zur klinischen Chirurgie, Band 22, Seite 811

FLESCH, Julius

Geboren am 1. Dezember 1871 in Ungarisch-Wieselburg/Mosonmagyaróvár   https://de.wikipedia.org/wiki/Mosonmagyar%C3%B3v%C3%A1r; gest. 11. Mai 1942 in Maly Trostinec/Weissrussland   https://de.wikipedia.org/wiki/Vernichtungslager_Maly_Trostinez.

Er war praktischer Arzt in Wien, war 20 Jahre lang Assistent an der Wiener Poliklinik und Stellvertreter Professor Moriz Benedikts           https://www.wien.gv.at/wiki/index.php/Moriz_Benedikt.

Er verfasste verschiedene wissenschaftliche Werke und war Mitglied des wissenschaftlichen Ausschusses des Doktorenkollegiums der Universität Wien und Begründer der Wiener Seminare für die Ausbildung von Wiener Ärzten. Fast sämtliche Professoren beteiligten sich an den Seminarvorträgen.

Seine Verwendung im Ersten Weltkrieg:

 – 15. August 1914 bis 1. Mai 1916 freiwillig und unentgeltlich im Reservespital Nr. 11 in Wien

– 1. Mai 1916 bis 1. Dezember 1916: im Reservespital Nr. 18 (Brigittenau) – im Reservespital Nr. 20 (Floridsdorf) – und im Reservespital Nr. 18 (Wien, früher 6., dann 12. Bezirk Rückergasse)

– 1. Dezember 1916 bis 1. Mai 1917 im Kriegsgefangenenlager Wieselburg     https://de.wikipedia.org/wiki/Kriegsgefangenenlager_Wieselburg

– 1. Mai 1917 bis 16. November 1917 als Chefneurologe im Kriegsspital/Reservespital Nr. 2 in Pardubitz

– 16. November 1917 bis Anfang Juli 1918 in Theresienstadt im Garnisonspital Nr. 13, auf der internen Abteilung, dann wieder nach Wien versetzt.

Sein bekanntestes Buch:

Berufskrankheiten des Musikers. Ein Leitfaden der Berufsberatung für Musiker, Musikpädagogen, Ärzte und Eltern. Celle 1925

Darüber siehe auch: 15. Mai 1925 Beitrag über sein Buch http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=nwj&datum=19250515&query=%22dr+flesch%22&ref=anno-search&seite=7

Noch zu seiner Biographie:

  1. Mai 1896 Verlobungsanzeige

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=mzt&datum=18960504&query=%22julius+flesch%22&ref=anno-search&seite=2

  1. Februar 1903 Todesanzeige der Mutter

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=nwg&datum=19030201&seite=65&zoom=33&query=%22dr%2Bjulius%2Bflesch%22&provider=P03&ref=anno-search

  1. Juli 1907 Todesanzeige des Vaters

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=nfp&datum=19070709&seite=8&zoom=33&query=%22dr%2Bjulius%2Bflesch%22&provider=P03&ref=anno-search

  1. Jänner 1909 Zeuge im Prozess gegen „Dr. Eugen de Blowitz“ – Ein vielseitiger Hochstapler

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=krz&datum=19090106&seite=2&zoom=73&query=%22julius%2Bflesch%22&ref=anno-search

  1. März 1911 Ohnmachts-Epidemie in der Telephon-Zentrale

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=krz&datum=19110309&seite=6&zoom=62&query=%22julius%2Bflesch%22&ref=anno-search

  1. September 1924 Wieder ein Prozeß wegen § 144

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=aze&datum=19240926&query=%22julius+flesch%22&ref=anno-search&seite=9

  1. Juli 1925 Der nervöse Sänger – Psychopathische Stimmbandstörungen

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=nwj&datum=19250730&query=%22julius+flesch%22&ref=anno-search&seite=8

1931: Sechzigster Geburtstag

2002 wurde ein Julius-Flesch-Institut für Musikergesundheit und Musikermedizin an der Universität Mozarteum in Salzburg gegründet   http://www.musikermedizin-lahme.de/eisam-salzburg/

FREYSTADTL, Desiderius/Desider

Geboren 1870, gestorben 18. Jänner 1938 in New York.

Er war Facharzt für physikalische Therapie und Hydrotherapie (und königlich ungarischer Honved-Regimentsarzt).

Er betrieb ab 1896 in Wien ein Institut für Heilgymnastik und war an der Wiener Poliklinik angestellt.

Im Ersten Weltkrieg war er von Ende 1916 bis Ende Juli 1917 im Kriegsspital/Reservespital Nr. 2 in Pardubitz in der 4. Abteilung/Sektion tätig gewesen.

Am 28. Juli 1917 suchte er um Versetzung nach Baden bei Wien ins dortige Garnisonsspital Nr. 27 an; nach Bewilligung seines Ansuchens wurde statt ihm der Arzt Emanuel SEDLAK von ebendiesem Spital nach Pardubitz versetzt.

In Baden war er vom 1. Oktober 1918 bis 7. November 1918 Chefarzt der Offiziersabteilung bis zum Kriegsende – als ungarischer Staatsbürger wurde er an diesem Tag aus dem Dienst entlassen.

Weiteres zu seiner Biographie:

  1. November 1896 Eröffnung Institut für schwedische Heilgymnastik und Massage

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=nfp&datum=18961119&query=%22freystadtl%22&ref=anno-search&seite=4

  1. März 1898 Anzeige Heilanstalt

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=nwj&datum=18980327&query=%22freystadtl%22&ref=anno-search&seite=15

  1. September 1898 elektrische Lichtbade- und Wasserheilanstalt

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=nfp&datum=18980904&query=%22freystadtl%22&ref=anno-search&seite=5

FRIEDLÄNDER, Walter

Geboren am 4. Februar 1891 in Wien, gestorben am 15. August 1939 in Schanghai.

Er studierte Medizin in Wien, wo er auch am 12. Jänner 1915 promovierte.

Im Krieg war er in folgenden Spitälern tätig:

– 20. Mai 1915 bis 23. August 1915 im Kriegsgefangenenlager Hart/Amstetten (Chefarzt der Spitalsabteilung für nichtinfektiöse Kranke)

– 23. August 1915 bis 14. Oktober 1916 Arzt im B.J.5 und Sekundararzt (Chirurgie) im Krankenspital der Pulverfabrik Blumau bei Felixdorf

– Februar 1917 bis Juni 1917 im Kriegsspital/Reservespital Nr. 2 in Pardubitz in der 1. Abteilung/Sektion

FRIEDMANN, Josef

Geboren am 8. August 1879 in Wien, heimatzuständig nach Eibenschitz/Mähren https://de.wikipedia.org/wiki/Ivan%C4%8Dice.

Er studierte Medizin an der Universität in Wien und promovierte hier am 29. April 1904; er spezialisierte sich in den Fächern Dermatologie und Neurologie.

War im Ersten Weltkrieg:

– 25. Juli 1914 bis 30. September 1914 Bataillonschefarzt des LIR Nr. 14

Reservespital Nr. 18 in Wien

– seit 16. Oktober 1916 im Kriegsspital/Reservespital Nr. 2 in Pardubitz; war hier als Dermatologe tätig

– 1. Oktober 1917 bis 3. September 1918 im Reservespital Nr. 2 in Wien

Ordination in Wien (nach LEHMANN online 1914: Dr. der gesamten Heilkunde, Assistent der Poliklinik, 2. Bezirk, Taborstraße 44)

1922 Aufsatz in der Wiener Medizinischen Wochenschrift: Beitrag zur Kasuistik extragenitaler Primäraffekte

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=wmw&datum=1922&page=912&size=45

Siehe auch:

  1. März 1899 als Kassenarzt bei der Czernowitzer Gebietskrankenkasse angestellt

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=bup&datum=18990326&query=%22edmund+fuchs%22&ref=anno-search&seite=11

  1. April 1909 er war auch für das jüdische Waisenhaus in Czernowitz tätig

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=bup&datum=19090401&query=%22edmund+fuchs%22&ref=anno-search&seite=3

FUCHS, Carl Edmund

Geboren 1857, heimatzuständig Papa/Ungarn     https://de.wikipedia.org/wiki/P%C3%A1pa- Er war vor dem Krieg Ohren- und Augenarzt in Czernowitz https://de.wikipedia.org/wiki/Czernowitz.

Er war im Kriegsspital/Reservespital Nr. 2 in Pardubitz tätig seit 5. Oktober 1915. Mit Übernahme des Spitals in die Heeresverwaltung in der zweiten Hälfte des Jahres 1916 ist er aus dem Dienststand ausgeschieden.

FUCHS, Ernst

Geboren 1878 in Prag, studierte er Medizin an der deutschen Universität Prag und promovierte hier am 16. Juli 1904. Er übersiedelte später nach Karbitz https://de.wikipedia.org/wiki/Chaba%C5%99ovice.

Er arbeitete im Kriegsspital/Reservespital Nr. 2 in Pardubitz in der 5. Abteilung/Sektion.

Ende Jänner 1917 war er im Reservespital in Komotau tätig. https://de.wikipedia.org/wiki/Chomutov.

Text: Reinhard Mundschütz

Folge 8.3.1 – Ärztinnen und Ärzte (1.Teil D-F)

Alle Beiträge–> 1.Weltkrieg &Medizin

„1. Weltkrieg & Medizin“ [46]: Das Reservespital Nr. 2 in PARDUBITZ / PARDUBICE in Böhmen 1914 – 1918, Folge 8.3.1 – Ärztinnen und Ärzte

Das Reservespital Nr. 2 in PARDUBITZ / PARDUBICE  in Böhmen 1914 – 1918

Folge 8.3.1 – Ärztinnen und Ärzte

Die Ärzte im Kriegsspital/Reservespital Nr. 2 (1915-1918)

D – F (1.Teil)

DEUTSCH, Robert

Geboren 1889; er war heimatzuständig in Aussig https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%9Ast%C3%AD_nad_Labem.

Nach Beendigung des Medizinstudiums fand er eine Stelle im Allgemeinen Krankenhaus in Aussig als Dermatologe.

Im Kriegsspital/Reservespital Nr. 2 in Pardubitz war er seit 5. Juni 1915 in der „Zentralabteilung für Geschlechtskrankheiten“ als Dermatologe und „Syphilitologe“ tätig.

Nach dem Kriege in Aussig als „Fürsorgearzt“ (=Arzt, der in der Gesundheitsfürsorge im Rahmen der öffentlichen Sozialhilfe tätig ist) eingeteilt, wurde er nach dem Einmarsch der Deutschen im November/Dezember 1938 im Konzentrationslager Sachsenhausen https://de.wikipedia.org/wiki/KZ_Sachsenhausen  wegen seiner jüdischen Herkunft festgehalten. Er konnte allerdings nach England flüchten, wo er 1947 die englische Staatsbürgerschaft erwarb (siehe: Tomáš Fedorovič, Vladimír Kaiser: Historie židovské komunity v Ústí nad Labem 2005).

In der „Dermatologische Wochenschrift“ vom 15. November 1919 (Seite 731-732) erschien ein Artikel von ihm mit dem Titel:

Abortivbehandlung der Syphilis mittels Silbersalvarsan  https://de.wikipedia.org/wiki/Arsphenamin

EISELT, Rudolf

Geboren am 28. März 1881 in Prag, gestorben 1950.

Er studierte an der böhmischen Universität in Prag Medizin, wo er im Jahr 1905 promovierte. In der Folge war er Assistent an der I. internen Klinik von Professor Maixner in Prag http://www.biographien.ac.at/oebl/oebl_M/Maixner_Emerich_1847_1920.xml und habilitierte sich schließlich 1912 als Privatdozent für Pathologie und Therapie der inneren Krankheiten.

Er stand dem Kriegsspital/Reservespital Nr. 2 in Pardubitz seit 13. November 1914 bis Mitte März 1916 zur Verfügung. In diesem Monat übernahm er die Leitung der kurz zuvor eröffneten Lungenheilanstalt für Soldaten auf dem Berge Ples bei Prag.

Zu seiner Biographie siehe:

  1. April 1912 Als Privatdozent für Pathologie und Therapie der inneren Krankheiten an der böhmischen Universität in Prag wurde bestätigt

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=ptb&datum=19120407&seite=5&zoom=33&query=%22rudolf%2Beiselt%22&provider=P03&ref=anno-search

  1. Februar 1916 Eröffnung einer Lungenheilstätte für Soldaten in PLES bei Prag Eiselt als Erster Direktor

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=fdb&datum=19160204&seite=8&zoom=33&query=%22ples%22%2B%22lungenheilst%C3%A4tte%22&ref=anno-search

  1. Juni 1916 Bestellung zum Lehrer der Krankenpflegeschule des k. k. Allgemeinen öffentlichen Krankenhauses mit deutscher Unterrichtssprache in Prag

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=ptb&datum=19160603&seite=13&zoom=33&query=%22rudolf%2Beiselt%22&provider=P02&ref=anno-search

  1. Mai 1932 Radioübertragung aus Prag; Populär-ärztliche Funkreihe des Radiojournals

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=raw&datum=19320520&seite=70&zoom=87&query=%22dr%2Br%2Beiselt%22&ref=anno-search

Publikationen vor dem Ersten Weltkrieg (in Auswahl):

1910 – Beitrag zu Stoffwechseluntersuchungen bei Morbus Addisonii. IN: Zeitschrift für klinische Medizin, Band 69, Seite 393

1912 – Ein Beitrag zu den biochemischen und chemischen Eigenschaften des tuberkulösen Sputums. IN: Zeitschrift für klinische Medizin, Band 75, Seite 71

Publikation während seiner Tätigkeit im Reservespital Nr. 2:

1916 – Über abnorme Verlaufsarten einiger Infektionskrankheiten (in tschechischer Sprache: Abnormni průběh některých infekčních chorob) IN: Časopis lékařů českých; R. 55, c. 5. Pril.

Publikationen nach dem Ersten Weltkrieg (in Auswahl):

1921 – Specifická therapie tuberkulosy : (tuberkuliny, sera, vakciny), Prag; gedrucktes Buch

1926 – Das Problem der Anaphylaxie (in tschechischer Sprache:  Problém anafylaxe). IN: Časopis lékařů českých; R. 65, c. 8. Pril. 

ENDERLIN, Nino

Arzt aus der Schweiz.

Er war nach seinem medizinischen Staatsexamen 1916 an der Universität Zürich ein Jahr Assistenzarzt in der chirurgischen Klinik von Dr. Hans Brun im Bergli in Luzern. Brun (1874-1946) hatte 1916 auch die Leitung der Schweizer Armeesanitätsanstalt in Luzern https://de.wikipedia.org/wiki/Milit%C3%A4rsanit%C3%A4tsanstalt inklusive des integrierten Spitals für die von der Schweiz aufgenommenen schwerverletzten ausländischen Militärinternierten (Entente/Mittelmächte) übernommen. Hier hatte Enderlin erstmals Gelegenheit, sich mit der Kriegschirurgie vertraut zu machen.

Am 24. September 1917 kam er nach Österreich, um weitere Studien für seine Dissertation direkt an der Front zu machen. Die Militärbehörden Österreichs schickten ihn zunächst nach Leitmeritz und von hier aus ins Kriegsspital/Reservespital Nr. 2 nach Pardubitz.

Seinem Ansuchen im Jänner 1918 in einem Feldspital an der Südfront/Italien eingesetzt zu werden, wurde schließlich stattgegeben und er trat seinen Weg am 15. Februar 1918 zur Personalsammelstelle nach Udine an. Aufgrund Ablaufens seines Auslandsurlaubes musste er Ende Februar 1918 in die Schweiz zurückkehren.

Hier beendete er seine Dissertation in Zürich mit dem Titel: Über 17 Spätfälle von Kriegsaneurysmen (Dissertation in Zürich 1918 In: Korrespondenzblatt für Schweizer Ärzte, Band 49, S. 902).

Zu Hans Brun siehe

BRUN Hans.PDF

FALK, Emil

Stammte aus Teplitz? https://de.wikipedia.org/wiki/Teplice

Er war vor der Jahrhundertwende Assistent an der deutschen dermatologischen Klinik von Professor Philipp Josef Pick in Prag. https://de.wikipedia.org/wiki/Philipp_Josef_Pick

Ende 1916 dürfte er an das Kriegsspital/Reservespital Nr. 2 in Pardubitz gekommen sein, wo er bis Mai 1918 in der 2. Abteilung/Sektion tätig war. Er kehrte dann nach Teplitz zurück, um hier wieder in seiner Ordination zu arbeiten.

Siehe auch:

  1. Jänner 1899 Anzeige der Ordinationseröffnung

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=tsa&datum=18990111&seite=11&zoom=33&query=%22dr%2Bemil%2Bfalk%22&provider=P02&ref=anno-search

Ordinationsanzeige

  1. Jänner 1916 Lichtbildervorträge über Geschlechtskrankheiten

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=tsa&datum=19160104&seite=3&zoom=33&query=%22dr%2Bemil%2Bfalk%22&provider=P02&ref=anno-search

  1. Jänner 1916 Die Lichtbildervorträge der Bezirkskrankenkasse in Teplitz-Schönau mit dem Thema : Die Geschlechtskrankheiten, deren Bekämpfung und Verhütung

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=tsa&datum=19160111&seite=3&zoom=33&query=%22dr%2Bemil%2Bfalk%22&provider=P02&ref=anno-search

Am 1. Juni 1918 hat er seine Praxis in Teplitz-Schönau wieder eröffnet

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=tsa&datum=19180525&seite=4&zoom=33&query=%22dr%2Bemil%2Bfalk%22&provider=P02&ref=anno-search

FEIGENBAUM, Dorian (auch Isidor)

Geboren am 19. Mai 1887 in Lemberg/gestorben am 3. Jänner 1937 in New York.

Er studierte Medizin an der Universität in Wien, wo er auch am 23. Oktober 1914 promovierte.

Nach Ausbruch des Krieges meldete er sich freiwillig zum Dienst.

Seine Dienstverwendungen während des Krieges waren (1914-1918):

Vereins-Reserve-Spital Nr. 1 des Roten Kreuzes in der Radetzky-Kaserne in Wien:

  1. September 1914 bis 5. November 1914

Epidemie- und Barackenspital in Ungvar https://de.wikipedia.org/wiki/Uschhorod als „Epidemiearzt“ und Chefarzt der Typhusabteilung:

  1. November 1914 bis 26. August 1915

Feldspital 3/4 (Typhusabteilung):

  1. August 1915 bis 5. September 1915

K. u. k. Feldmarodenhaus 1/5 (Ikra-Front am russischen Kriegsschauplatz):

  1. September 1915 bis 26. Jänner 1917

K. u. k. Reservespital Nr. 1 in Lemberg, als Nervenarzt eingeteilt:

  1. Jänner 1917 bis 25. Juli 1917

– Im k. u. k. Infanterieregiment Nr. 83 „Freiherr von Schikofsky“ (33. Division, 14. Isonzoarmee) als Bataillonschefarzt; er nahm an der 12. Isonzoschlacht beim Durchbruch und Vormarsch in Italien teil https://de.wikipedia.org/wiki/Zw%C3%B6lfte_Isonzoschlacht:

– 25. Juli 1917 bis Anfang Jänner 1918

Ende Dezember 1917 ersuchte das Kriegsministerium in Wien um seine Ablöse, da er als Nervenarzt in Spitälern des „Hinterlandes“ dringend gebraucht wurde.

Anlässlich eines Erholungsurlaubs im Dezember 1917 in Wien erkrankte er, wurde im Vereins-Reserve-Spital Nr. 3 (Rotes Kreuz Spital Rudolfinerhaus) wegen Mastdarmbeschwerden einer Operation unterzogen, und nach seiner Genesung am 24. April 1918 dem Kriegsspital/Reservespital Nr. 2 in Pardubitz im „Range eines Landsturmoberarztes“ zugeteilt.

Nach dem Krieg:

Vom 7. Dezember 1918 bis zum 18. Juni 1919 war er noch in Wien gemeldet. Dann absolvierte er ein psychiatrisches Praktikum in der Schweiz, wo er Mitglied der Schweizer Psychoanalytischen Vereinigung wurde.

Er ging 1920 nach Palästina, wo er im selben Jahr die ärztliche Leitung der Irrenanstalt „Ezrat Nashim“ in Jerusalem übernahm. Daneben war er von 1921 bis 1923 als „psychiatric consultant of the Government of Palestine“ tätig.

Von Jänner 1924 bis Juni 1924 nochmals kurz in Wien emigrierte er in die USA.

Hier arbeitete er als Psychoanalytiker bis zu seinem Tod am „Neurological Institute“ in New York, am „College of Physicians and Surgeons of Columbia University“ und als „lecturer at the New York Psychoanalytic Institute“.

Im April 1932 wurde er Chefredakteur der Zeitschrift „Psychoanalytic Quarterly“.

Mehr über ihn:

Nachruf in Psychoanalytic Quarterly aus dem Jahr 1937

http://pep.gvpi.net/document.php?id=paq.006.0001a&type=hitlist&num=2&query=zone1%2Cparagraphs%7Czone2%2Cparagraphs%7Cwhocitedthis%2Cpsar.017.0159a

  1. Dezember 1921 Aburteilung des Mörders von Israel Fallhändler und seinem Sohne

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=jpr&datum=19211216&query=%22dr+feigenbaum%22&ref=anno-search&seite=4

Werke (Auswahl):

1929: Critique of Bekhterev’s reflexology. New York

1929: Paranoia and magic. Ohne Jahr

1929: The locomotive God. Albany/New York

1931: Die Psychoanalyse und der praktische Arzt. Vortrag gehalten zu Ehren von Prof. Sigm. Freuds 75. Geburtstag in der Deutschen Medizinischen Gesellschaft der Stadt New York am 4. Mai 1931. Leipzig

OHNE Jahr: The legacy of Karl Abraham: 1877-1925

FIALA, Kamil/Camil

Geboren am 31. Juli 1880 in Prag/gest. am 23. November 1930 in Kaschau  https://de.wikipedia.org/wiki/Ko%C5%A1ice.

Nach dem Studium der Medizin an der böhmischen Universität in Prag und seiner Promotion im Jahre 1906 war er Assistent an der ophthalmologischen Klinik in Prag (Leitung: Prof. Dr. Jindrich Chaloupecky; 1864-1918).

Noch 1906 heuerte er als Schiffsarzt beim österreichischen Lloyd an. Im Februar 1907 lief er mit dem 1888 gebauten Passagierdampfer „Imperatrix“ von Triest nach Bombay aus. Auf der Fahrt geriet das Schiff in einen schweren Sturm und sank vor der Küste Kretas https://de.wikipedia.org/wiki/Imperatrix_(Schiff).

Kamil Fiala konnte sich – nach eigenen Angaben – schwimmend ans Ufer retten.

Nach Prag zurückgekehrt arbeitete er als Haut- und Geschlechtsarzt auf der hiesigen Poliklinik. Er hatte auch eine eigene Ordination.

Bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs publizierte er auch einige Aufsätze in wissenschaftlichen Zeitschriften (z.B. in Časopis lékařů českých 1910 über „die Anwendung der Kohlensäure in der Therapie von Hautkrankheiten“; eine Zusammenfassung in deutscher Sprache siehe http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=wmw&datum=19110003&query=((text:%22dr+k+fiala%22))&ref=anno-search&seite=912).

Zu Kriegsbeginn 1914 rückte er ein und befand sich „im Felde“ vom 25. Juli 1914 bis zum 15. November 1914.

Krankheitshalber länger beurlaubt wurde er nach seiner Genesung Mitte 1915 als „nicht felddiensttauglich“ ins Garnisonsspital Nr. 13 Theresienstadt  https://de.wikipedia.org/wiki/Terez%C3%ADn, dann in die Beobachtungsstation Kolin    https://de.wikipedia.org/wiki/Kol%C3%ADn und schließlich in das Kriegsspital/Reservespital Nr. 2 nach Pardubitz versetzt.

Hier übernahm er als „Konsiliararzt für Geschlechtskrankheiten“ als Kommandant die Leitung der 2. Abteilung/Sektion.

Biographisches und weitere Quellen:

  1. April 1906 Kamill Fiala zu dieser Zeit dem Garnisonsspital Nr. 11 in Prag zugeteilt, war mit 1. April 1906 zum Assistenzarzt-Stellvertreter ernannt worden

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=ptb&datum=19060410&seite=6&zoom=33&query=%22kamill%2Bfiala%22&provider=P03&ref=anno-search

  1. Februar 1907 Die Katastrophe eines österreichischen Lloyd-Dampfers – Ein Prager Arzt gerettet

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=ptb&datum=19070225&seite=6&zoom=33&query=%22dr%2Bfiala%22%2B%22geschlechtskrankheiten%22&provider=P03&ref=anno-search

  1. Februar 1907 Die Katastrophe der „Imperatrix“ – Der gerettete Dr. Fiala

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=ptb&datum=19070225&seite=14&zoom=33&query=%22dr%2Bfiala%22%2B%22geschlechtskrankheiten%22&provider=P03&ref=anno-search

  1. März 1907 Die Schreckensnacht auf der „Imperatrix“

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=nwg&datum=19070306&seite=6&zoom=33&query=%22kamill%2Bfiala%22&provider=P03&ref=anno-search

  1. März 1907 Der Schiffsarzt Dr. Kamill Fiala

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=nwb&datum=19070307&seite=13&zoom=33&query=%22kamill%2Bfiala%22&provider=P03&ref=anno-search

  1. Juni 1907 Assistenzarzt der Reserve ernannt

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=wrz&datum=19070629&seite=3&zoom=33&query=%22kamill%2Bfiala%22&provider=P03&ref=anno-search

  1. Juli 1913 Unglücksfall bei den Pionierübungen in Aschach/Oberösterreich

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=tpt&datum=19130718&seite=5&zoom=33&query=%22dr%2Bfiala%22%2B%22regimentsarzt%22&provider=P03&ref=anno-search

Kurzbiografie (in tschechischer Sprache)

https://cs.wikipedia.org/wiki/Kamil_Fiala

Text: Reinhard Mundschütz

–>Folge 8.3.2 – Ärztinnen und Ärzte (2.Teil) –> 4.12.2017

Alle Beiträge–> 1.Weltkrieg &Medizin

„1. Weltkrieg & Medizin“ [45]: Das Reservespital Nr. 2 in PARDUBITZ / PARDUBICE in Böhmen 1914 – 1918, Folge 8.2 – Ärztinnen und Ärzte

Das Reservespital Nr. 2 in PARDUBITZ / PARDUBICE  in Böhmen 1914 – 1918

Folge 8.2 – Ärztinnen und Ärzte

 Die Ärzte im Kriegsspital/Reservespital Nr. 2 (1915-1918)

A – C

ADAMI, Severus/Saverio

Geboren 1885 in TESERO https://de.wikipedia.org/wiki/Tesero, war er bis 2. Jänner 1915 im Garnisonspital Nr. 7 in Graz als Assistenzarzt der Reserve tätig und wurde an diesem Tag außer Dienst gestellt. Am 5. August 1915 wurde er dann zur Kriegsdienstleistung im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Graz „abkommandiert“.

Siehe: http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=gmz&datum=19160120&query=%22saverio+adami%22&ref=anno-search&seite=2

Aufgrund eines „ehrenrätlichen Verfahrens“, das gegen ihn 1916 eingeleitet worden war, wurde er 1917 zum einfachen Sanitätssoldaten degradiert. Folgende Vergehen wurden ihm zur Last gelegt:

1) Mitglied und Präsident des polizeilich aufgehobenen irredentistischen Vereines  CIRCOLO GIOSUE CARDUCCI  https://de.wikipedia.org/wiki/Giosu%C3%A8_Carducci  zu sein;

2) Mitglied des verbotenen reichsitalienischen Vereins DANTE ALIGHERI (Reichsitaliener: so wurden die Angehörigen des Königreichs Italien bezeichnet) gewesen zu sein und

3) für die in Südtirol seinerzeit von antiösterreichischen Vereinen geplante Errichtung eines CAVOUR-Denkmales https://de.wikipedia.org/wiki/Camillo_Benso_von_Cavour  einen Geldbetrag geleistet zu haben.

Er wurde dann dem Reservespital Nr. 2 in Pardubitz zugeteilt, wo er bis Kriegsende 1918 in der 1. Abteilung/Sektion als einfacher Sanitätssoldat diente.

ALDOR, Siegmund Gottlieb

Geboren am 1. Juni 1870, heimatzuständig in Györ/Raab https://de.wikipedia.org/wiki/Gy%C5%91r.

Er wurde vor dem Krieg, im Dezember 1901, zum Sekundararzt (=Arzt im Krankenhaus ohne eigene Abteilung) im Spital der israelitischen Kultusgemeinde in Wien berufen. Seit 1904 war er in Wien 1180, Witthauergasse 28, gemeldet.

Im Kriegsspital/Reservespital war er seit 5. Oktober 1915 in der 1. Abteilung/Sektion tätig.

Siehe auch:

1903 als Zeuge bei Beschuldigung eines Zahnarztes

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=nwj&datum=19031205&query=%22dr+aldor%22&ref=anno-search&seite=9

und

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=iwe&datum=19031205&query=%22dr+aldor%22&ref=anno-search&seite=9

AUTRATA, Viktor

Geboren 1891 in Křižanov in Mähren. https://de.wikipedia.org/wiki/K%C5%99i%C5%BEanov, studierte er Medizin an der böhmischen Universität in Prag, wo er am 3. September 1914 promovierte. Kurz darauf meldete er sich freiwillig für den Militärdienst.

Ende Jänner 1917 wurde er als Landsturmassistenzarzt dem Reservespital in KOMOTAU  https://de.wikipedia.org/wiki/Chomutov  zugeteilt.

1917 nach Pardubitz versetzt, leitete er bis Kriegsende als Chefarzt die Infektionsabteilung im Kriegsspital/Reservespital Nr. 2 in Pardubitz.

AXAMIT, Jan/Johann

Geboren 1870, verheiratet, Vater zweier Kinder, seit 1898 in Žižkov https://de.wikipedia.org/wiki/%C5%BDi%C5%BEkov  (Prag) wohnhaft, war er der 1. Abteilung/Sektion des Kriegsspitals/Reservespitals Nr. 2 in Pardubitz als „landsturmpflichtiger Zivilarzt“ zugeteilt.

Im Februar 1918 bittet er um Versetzung nach Prag, was jedoch abgelehnt wurde, da ein Ersatz für ihn wegen Ärztemangel nicht möglich war.

Am 15. Mai 1918 stellte der Ausschuss des „archäologischen Fachrates des königlich böhmischen Landesmuseums in Prag“ an die Zentralkommission für Denkmalpflege in Wien das Ansuchen beim k. u. k. Kriegsministerium zu intervenieren, ihn in ein Militärspital nach Prag zu versetzen, damit er „als bester Kenner der Tetiner Altertümer und k. k. Konservator für die dortige Gegend mit der Leitung der Durchforschung der Tetiner Burg betraut werden könne.“ https://de.wikipedia.org/wiki/Tet%C3%ADn_u_Berouna.

Es wurde im Juli 1918 vom Kriegsministerium in Wien abgelehnt, worauf er bis zum Kriegsende im Kriegsspital/Reservespital Nr. 2 Pardubitz weiter verblieb.

Siehe auch:

  1. April 1918 Zu Konservatoren der Zentralkommission für Denkmalpflege in Böhmen wurden ernannt:

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=pab&datum=19180409&seite=3&zoom=33&query=%22axamit%22&provider=P02&ref=anno-search

Werke: (in tschechischer Sprache)          http://webapp.uibk.ac.at/alo/cat/card.jsp?id=8767403&pos=4&phys=

 BACK, Robert

Geboren am 23. Juli 1889 in PROSSNITZ /Prostějov https://de.wikipedia.org/wiki/Prost%C4%9Bjov  in Mähren, studierte er Medizin in Wien, wo er auch am 24. Dezember 1913 promovierte.

„Im Felde“ von März 1915 bis 31. Juli 1915; Er wurde am 28. Februar 1917 in die Reserve versetzt und im selben Jahr im Kriegsspital/Reservespital Nr. 2 der 2. Abteilung/Sektion als Dermatologe bis Kriegsende zugeteilt.

1920 in Wien 1090 in der Alserstraße Nr. 4 gemeldet, ist er 1936 als Zahnarzt in 1080 Wien, Kochgasse Nr. 22, zu finden.

Er musste 1938 aus Österreich emigrieren, ging nach China, wo er sich bis zum Ende des 2. Weltkrieges aufhielt.

Er kehrte 1947 nach Wien zurück und war von 1956 bis 1962 als Bibliothekar an der Universitätszahnklinik in Wien tätig. Er verstarb am 2. April 1976.

Über Emigration nach Shanghai siehe:

http://www.exil-archiv.de/grafik/themen/exilstationen/shanghai.pdf

BALCAR, Johann

Geboren 1889 in Rychnov nad Kněžnou      https://de.wikipedia.org/wiki/Rychnov_nad_Kn%C4%9B%C5%BEnou, studierte er an der böhmischen Universität in Prag Medizin, wo er am 21. Dezember 1914 promovierte.

Er arbeitete im Kriegsspital/Reservespital Nr. 2 seit November 1915. Im Mai 1916 war er dann dem Garnisonsspital Nr. 15 in Krakau zugeteilt.

BECK, Guido

Geboren im Jahr 1879, arbeitete er im Kriegsspital/Reservespital Nr. 2 in Pardubitz in der 4. Abteilung/Sektion. Mit Übernahme des Spitals durch die Heeresverwaltung 1916 findet er sich nicht mehr unter den beschäftigten Ärzten.

Tätigkeiten vor dem Krieg:

  1. April 1905 als einjährig freiwilliger Mediziner im Garnisonsspital Nr. 11 in Prag

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=ptb&datum=19050419&query=%22guido+beck%22&ref=anno-search&seite=36

  1. Oktober 1909 Kurarzt in Meran

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=ptb&datum=19091024&query=%22guido+beck%22&ref=anno-search&seite=13

  1. Juni 1912 Oberbezirksarzt in Karlsbad

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=ptb&datum=19120618&query=%22dr+guido+beck%22&ref=anno-search&seite=6

BERGER, Martin

Geboren im Jahr 1848, heimatzuständig in CZEGLED   https://de.wikipedia.org/wiki/Cegl%C3%A9d. Er arbeitete seit 10. Juni 1915 im Kriegsspital/Reservespital Nr. 2. Mit Übernahme in die Heeresverwaltung in der 2. Hälfte des Jahres 1916 wurde sein Vertrag nicht mehr verlängert.

BEZDEK, Josef

Geboren im Jahr 1862, heimatzuständig WOLIN https://de.wikipedia.org/wiki/Volyn%C4%9B.

1887 war er im Garnisonsspital Nr. 11 in Prag tätig. Im Jahr 1890 bekleidete er die Stelle eines Gemeindearztes in Prag-Michle.

Nach der Jahrhundertwende nahm er eine Stelle als Bahnarzt http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=obb&datum=1909&qid=O30TCZR4IQ28JDEU3OAY97FDAUB1DP&size=45&page=462 bei der Staatsbahndirektion in Pilsen https://de.wikipedia.org/wiki/Pilsen an.

Nach Kriegsbeginn 1914 zunächst der Beobachtungsstation Mährisch Weisskirchen   https://de.wikipedia.org/wiki/Hranice_na_Morav%C4%9B +  
https://de.wikisource.org/wiki/Aus_dem_Leben_einer_j%C3%BCdischen_Familie/Aus_dem_Lazarettdienst_in_M%C3%A4hrisch-Weisskirchen   zugeteilt, war er ab 25. Juli 1915 in der 1. Abteilung/Sektion des Kriegsspitals/Reservespitals Nr. 2 in Pardubitz tätig. Mit Übernahme des Spitals in die Heeresverwaltung (Mitte 1916) wurde er dann entlassen.

BOHAC, Karl

Geboren 1879 in Leitmeritz, studierte an der deutschen Universität in Prag Medizin und promovierte hier am 22. Juni 1904.

Danach als Assistent tätig an der Deutschen Dermatologische Klinik in Prag, die ab 1906 unter Leitung des aus Graz nach Prag berufenen Dermatologen Karl Kreibich stand. https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Kreibich_(Dermatologe)

Siehe auch:

  1. Juli 1910 „Ehrlich 606“

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=apz&datum=19100728&query=%22dr+bohac%22&ref=anno-search&seite=3

  1. Juli 1910 „Ehrlich 606“

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=mtb&datum=19100728&query=%22dr+bohac%22&ref=anno-search&seite=6

  1. August 1910 „Das Ehrlichsche Heilmittel in Wien“

 http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=aze&datum=19100802&query=%22dr+bohac%22&ref=anno-search&seite=6

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=nwg&datum=19100802&query=%22dr+bohac%22&ref=anno-search&seite=7

  1. August 1910 „Der Nachtrag von der Klinik Kreibich in Prag“

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=aze&datum=19100804&query=%22dr+bohac%22&ref=anno-search&seite=7

  1. August 1910 „Die Versuche in Prag“

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=nfp&datum=19100805&query=%22dr+bohac%22&ref=anno-search&seite=7

Im April 1911 wird im Teplitz-Schönauer Anzeiger gemeldet, dass sich Herr Dr. Karl Bohac, Spezialarzt für Dermatologie und Radiologie, langjähriger erster Assistenzarzt der k. k. deutschen dermatologischen Universitätsklinik in Prag, sich hier niedergelassen hat.

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=tsa&datum=19110403&seite=3&zoom=33&query=%22karl%2Bbohac%22&provider=P03&ref=anno-search

In Tetschen   https://de.wikipedia.org/wiki/D%C4%9B%C4%8D%C3%ADn ist er im Adressbuch 1914 zu finden unter: Bohac, Karl. M. U. Dr., Arzt, Gartenstraße 685

Er war zumindest seit Ende Jänner 1917 im Kriegsspital/Reservespital Nr. 2 in Pardubitz tätig.

BONDI, Otto

Er wurde am 19. Jänner 1872 in Iglau (Mähren)  https://de.wikipedia.org/wiki/Jihlava als Sohn eines Spediteurs geboren, „mosaisch, deutsch, etwas böhmisch“, studierte er Medizin an der deutschen Universität in Prag, wo er auch am 15. Mai 1896 promovierte.

Er meldete sich am 5. Jänner 1891 als einjährig freiwilliger Mediziner zur k. u. k. Armee und spezialisierte sich hier in den Fächern Chirurgie und Geburtshilfe. Er diente im Infanterieregiment Nr. 99 Georg I, König der Hellenen, in Znaim und wurde später dem Garnisonsspital Nr. 11 in Prag zugeteilt; 1897 wurde er in den Reservestand versetzt.

Im August 1915 zum Landsturmoberarzt ernannt, kam er im Frühjahr 1917 ins Kriegsspital/Reservespital Nr.2 und arbeitete – obwohl Frauenarzt – in der Chirurgie im Rang eines Landsturmoberarztes in der 1. Abteilung/Sektion.

Am 8. Oktober 1917 beantragte er seine Versetzung nach Prag in sein „Domicil“ und begründete dies mit dem schlechten Gesundheitszustand seiner Frau. Er wurde dem Korpskommando in Prag Ende Oktober 1917 unterstellt.

Siehe auch zu seiner Biographie:

  1. November 1896 „Tod der Mutter“

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=neu&datum=18961120&query=%22otto+bondi%22&ref=anno-search&seite=7

  1. Juni 1899 „Ordinations-Anzeige“

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=ptb&datum=18990606&query=%22otto+bondi%22&ref=anno-search&seite=17

  1. Juni 1899 Ordinationszeiten

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=mbb&datum=18990612&seite=6&zoom=33&query=%22otto%2Bbondi%22&ref=anno-search

  1. April 1914 „Verein zur Errichtung und Erhaltung eines Allgemeinen israelitischen Knabenwaisenhauses für Böhmen“

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=ptb&datum=19140412&query=%22otto+bondi%22&ref=anno-search&seite=10

  1. September 1916 „Sterbefall“ – Tod des Vaters

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=ptb&datum=19160912&seite=6&zoom=33&query=%22otto%2Bbondi%22&ref=anno-search

1942 nach Theresienstadt, 1943 nach Auschwitz deportiert – hier ermordet

http://www.holocaust.cz/de/opferdatenbank/opfer/78768-otto-bondi/

Kurzbio: https://www.geni.com/people/Otto-Bondi/6000000023525926960

CERNY, Franz

Geboren 1871, aus Prag.

Er arbeitete in der 4. Abteilung/Sektion des Kriegsspitals/Reservespitals Nr. 2 in Pardubitz bis zum Kriegende 1918.

CIBULKA, Leopold

Geboren in Smichov /Prag   https://de.wikipedia.org/wiki/Sm%C3%ADchov; er studierte an der böhmischen Universität in Prag Medizin und promovierte hier am 23. Oktober 1900. Er arbeitete in der 1. Abteilung/Sektion.

Siehe zu seiner Biographie („Revolverdoktor Cibulka“) folgende lesenswerte Artikel:

  1. Dezember 1902 Misshandlung eines Offiziersdieners – Entgegnung

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=nwj&datum=19021206&query=%22dr+cibulka%22&ref=anno-search&seite=5

  1. September 1903 Gattenmord in Brenditz

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=zwb&datum=19030919&seite=7&zoom=33&query=%22dr%2Bcibulka%22&ref=anno-search

  1. Oktober 1903 Plötzlich gestorben

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=zwb&datum=19031003&query=%22dr+cibulka%22&ref=anno-search&seite=6

  1. Oktober 1903 Med. univ. Dr. Cibulka übersiedelt

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=zwb&datum=19031017&query=%22dr+cibulka%22&ref=anno-search&seite=6

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=zwb&datum=19031021&seite=6&zoom=33&query=%22dr%2Bcibulka%22&ref=anno-search

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=zwb&datum=19031024&query=%22dr+cibulka%22&ref=anno-search&seite=7

  1. Januar 1905 Durchgegangene Pferde

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=zwb&datum=19050118&query=%22dr+cibulka%22&ref=anno-search&seite=6

  1. September 1905 Plötzlicher Tod eines kleinen Kindes

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=ztb&datum=19050930&query=%22dr+cibulka%22&ref=anno-search&seite=3

  1. November 1905 Nationale Demonstrationen

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=zwb&datum=19051129&query=%22dr+cibulka%22&ref=anno-search&seite=4

  1. Dezember 1905 Nationale Demonstrationen

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=zwb&datum=19051202&query=%22dr+cibulka%22&ref=anno-search&seite=6

  1. Dezember 1905 Schwere Bestrafungen wegen „Verbrechens der öffentlichen Gewalttätigkeit“

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=ztb&datum=19051223&query=%22dr+cibulka%22&ref=anno-search&seite=3

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=zwb&datum=19051223&query=%22dr+cibulka%22&ref=anno-search&seite=5

  1. Juni 1906 Wahlbesprechung

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=zwb&datum=19060623&query=%22dr+cibulka%22&ref=anno-search&seite=6

  1. Oktober 1906 Unsere Tschechen interpellierten

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=zwb&datum=19061017&seite=1&zoom=65&query=%22dr%2Bcibulka%22&ref=anno-search

  1. Jänner 1907 Die neue Znaimer Tschechenbrutanstalt

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=ztb&datum=19070118&query=%22dr+cibulka%22&ref=anno-search&seite=2

  1. August 1907 Selbstmordversuch und Tobsuchtsanfall

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=zwb&datum=19070821&query=%22dr+cibulka%22&ref=anno-search&seite=6

  1. August 1907 Ein geplanter tschechischer Vorstoß in Znaim

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=zwb&datum=19070828&query=%22dr+cibulka%22&ref=anno-search&seite=4

  1. November 1907 Eine tschechische Zeitung in Znaim

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=zwb&datum=19071113&query=%22dr+cibulka%22&ref=anno-search&seite=5

  1. Jänner 1908 Ein neuer tschechischer Angriff

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=ztb&datum=19080103&seite=1&zoom=64&query=%22dr%2Bcibulka%22&ref=anno-search

  1. September 1909 Energische Abwehr tschechischer Eroberungsgelüste

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=zwb&datum=19090901&query=%22dr+cibulka%22&ref=anno-search&seite=1

  1. November 1909 Tschechische Hetzer

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=ztb&datum=19091125&query=%22dr+cibulka%22&ref=anno-search&seite=2

  1. Dezember 1909 Cibulka neuer Gemeindarzt für Wolframitzkirchen-Paulitz

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=ztb&datum=19091222&query=%22dr+leopold+cibulka%22&ref=anno-search&seite=3

  1. August 1910 Der Schinderknecht

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=zwb&datum=19100813&seite=6&zoom=33&query=%22dr%2Bcibulka%22&ref=anno-search

  1. Oktober 1910 Ein Lebewohl dem Revolverdoktor (Sekundararzt nach Deutsch Brod)

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=ztb&datum=19101021&query=%22dr+cibulka%22&ref=anno-search&seite=3

  1. April 1911 Ernennung zum Sekundararzt am Krankenhaus in Deutsch Brod

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=ptb&datum=19110406&query=%22leopold+cibulka%22&ref=anno-search&seite=4

  1. November 1913 Primararzt Ernennung in Chlumetz

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=pab&datum=19131117&seite=3&zoom=33&query=%22leopold%2Bcibulka%22&provider=P03&ref=anno-search

  1. Juli 1915 zum definitiven Primararzt am allgemeinen öffentlichen Krankenhaus in Chlumetz ernannt

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=ptb&datum=19150722&query=%22dr+leopold+cibulka%22&ref=anno-search&seite=5

CIHAK, Heinrich

Er wurde geboren im Jahr 1889 und war heimatzuständig in Karolinenthal/Prag https://de.wikipedia.org/wiki/Karl%C3%ADn_(Prag).

Vor Kriegsbeginn war er als Sekundärarzt im Allgemeinen Öffentlichen Krankenhaus in Deutsch Brod https://de.wikipedia.org/wiki/Havl%C3%AD%C4%8Dk%C5%AFv_Brod beschäftigt.

Vom 6. November 1914 bis September 1915 war er an der chirurgischen Abteilung der k. k. Beobachtungsstation in Mährisch Weisskirchen https://de.wikipedia.org/wiki/Hranice_na_Morav%C4%9B  tätig.

Ab 15. September 1915 bis Juni 1918 arbeitete er im Kriegsspital/Reservespital Nr. 2 in Pardubitz in der 3. Abteilung/Sektion als Chirurg. Auf sein Ansuchen hin wurde er in diesem Monat ins Garnisonsspital Nr. 25 nach Sarajevo versetzt.

CIZEK, Franz

Geboren 1866, heimatzuständig POSTOVIC https://cs.wikipedia.org/wiki/Po%C5%A1tovice

Bezirk Schlan, https://de.wikipedia.org/wiki/Bezirk_Schlan, war er vor dem Krieg als praktischer Arzt in Prag tätig.

Ab 4. Februar 1916 wurde er der 1. Abteilung/Sektion des Kriegsspitals/Reservespitals Nr. 2 in Pardubitz zugeteilt.

  1. August 1897 Ein bedauerlicher Unfall

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=pab&datum=18970830&query=%22dr+cizek%22&ref=anno-search&seite=2

Text: Reinhard Mundschütz

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„1. Weltkrieg & Medizin“ [44]: Das Reservespital Nr. 2 in PARDUBITZ / PARDUBICE in Böhmen 1914 – 1918, Folge 8.1 – Ärztinnen und Ärzte

„1. Weltkrieg & Medizin“ [42]: Das Reservespital Nr. 2 in PARDUBITZ / PARDUBICE  in Böhmen 1914 – 1918

Das Reservespital Nr. 2 in PARDUBITZ / PARDUBICE  in Böhmen 1914 – 1918

Folge 8.1 – Ärztinnen und Ärzte

Zum Abschluss werden in den folgenden Beiträgen die Ärztinnen und Ärzte, die während des Krieges im Kriegsnotspital/Reservespital Nr. 2 tätig waren, kurz vorgestellt.

Verwendet wurden dabei ungedruckte Namensverzeichnisse, die vom Korpskommando Nr. 9 in Leitmeritz    https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Korps_der_%C3%96sterreichisch-Ungarischen_Armee#9._Korpskommando  zusammengestellt worden waren.

Daneben wurden zahlreiche gedruckte Quellen wie Adressbücher, Zeitungsartikel etc. zum Zweck der Recherche (siehe ANNO http://anno.onb.ac.at/) herangezogen.

Für die Ärztinnen war die ergiebigste Quelle die Dissertation von Angelika STADLER (Ärztinnen im Krieg am Beispiel der Ärztinnen Österreich-Ungarns, Graz 2003).

Generell wird besonderes Augenmerk auf die Tätigkeit der Ärztinnen und Ärzte in der Zeit des Ersten Weltkriegs gelegt. Es finden aber auch Angaben zur weiteren beruflichen Tätigkeit vor bzw. nach dem Ersten Weltkrieg sowie vereinzelt – soweit bekannt – Sterbedaten Eingang.

Das Verzeichnis stellt einen momentanen Wissensstand dar, ein Anspruch auf Vollständigkeit wird nicht erhoben.

Alphabetisches Verzeichnis der Ärztinnen im „Kriegsnotspital/Reservespital  Nr.2„ https://ub-blog.meduniwien.ac.at/blog/?p=24880

Bei Übernahme des Kriegsnotspitals als Reservespital Nr. 2 in die Heeresverwaltung wurden die sogenannten „landsturmpflichtigen“ (=militärpflichtigen) Ärzte dem k. u. k. Kriegsministerium zur Verfügung gestellt.

Die Dienstverträge der übrigen Ärztinnen und Ärzte wurden erneuert bzw. gekündigt. 

*********************************************************************

Die Ärztinnen im Kriegsspital/Reservespital Nr. 2 (1915-1918)

ANTLER, Gustava

Geboren 1888, heimatzuständig (http://www.zwittau.de/verweise/ff/heimatschein.htm) in MONASTYRYSKA https://de.wikipedia.org/wiki/Monastyryska.

Sie studierte an der medizinischen Fakultät in Wien und Prag und promovierte 1915.

Seit 30. Dezember 1915 war sie im Kriegsnotspital/Reservespital Nr. 2 in Pardubitz tätig und versah ihren Dienst in der 1. Abteilung/Sektion.

BOBKOVSKA, Helena[e]

Geboren 1882, heimatzuständig: KRAKAU    https://de.wikipedia.org/wiki/Krakau

Sie studierte an der medizinischen Fakultät der Universität in Krakau, an der sie am 31. Juli 1914 promovierte.

  1. August 1914 bis 15. August 1915: tätig im Allgemeinen Krankenhaus in Krakau.
  2. August 1915 bis 30. Juni 1916: Arbeit im Kriegsnotspital/Reservespital Nr. 2 in Pardubitz in der 1. Abteilung/Sektion.

Ihr Ansuchen um Versetzung an die Südwestfront (Italien) zog sie zurück, da sie seit 15. Juli 1916 im Reservespital TARNOW    https://de.wikipedia.org/wiki/Tarn%C3%B3w angestellt war.

1922 war sie als Ärztin wieder in Krakau tätig.

CELAREK, Marie Agnes

Geboren 1884, heimatzuständig: CHRZANOW https://de.wikipedia.org/wiki/Chrzan%C3%B3w

Nach Kriegsbeginn arbeitete sie im Epidemiespital Nr. 2 in Krakau.

Seit 2. August 1915 war sie im Kriegsnotspital/Reservespital Nr. 2 in Pardubitz in der 1. Abteilung/Sektion tätig.

 HALPERN, Regina

Geboren am 16. Februar 1884, heimatzuständig ZALOSCE   https://de.wikipedia.org/wiki/Saliszi

Nach Kriegsbeginn war sie – nach eigenen Angaben – in folgenden Militärspitälern tätig:

  1. Dezember 1914 – 1. März 1915: Reservespital in TULLN
  2. März 1915 – 28. September 1916: K. u. k. Militärbeobachtungsspital, dann k. u. k. Reservespital in STERNBERG/MÄHREN https://de.wikipedia.org/wiki/%C5%A0ternberk
  3. September 1916 – 16. Jänner 1917: K. u. k. Epidemiespital in WADOWICE https://de.wikipedia.org/wiki/Wadowice
  4. Jänner 1917 – April 1918: K. u. k. Reservespital Nr. 2 in PARDUBITZ – hier war sie der 5. Abteilung/Sektion zugeteilt.

Im Juli 1917 erhielt sie ein Angebot im besetzten Albanien „zur Behandlung der malariakranken mohammedanischen Bevölkerung“ zu arbeiten; sie lehnte die Stelle aber ab.

Am 25. Dezember 1917 suchte sie um Versetzung nach Wien an, wobei sie folgendes in ihr Gesuch an das Kriegsministerium schrieb:

„…Während der ganzen Kriegsdauer von der Familie, welche in Wien lebt, getrennt, will Gesuchstellerin wieder mit den Angehörigen zusammenleben, zumal die kranke Mutter deren Anwesenheit in Wien erfordert und das nur durch eine Transferierung nach Wien möglich ist…Ich war im Laufe der Zeit sowohl auf internen wie chirurgischen Abteilungen tätig…“

Da eine Versetzung nicht bewilligt wurde, kündigte Regina Halpern schließlich am 15. April 1918 ihren Vertrag mit dem Reservespital Nr. 2 in Pardubitz.

Siehe auch:

Im November 1914 ließ sie über eine Annonce in der Zeitung ihre Schwiegereltern suchen, die aus Lemberg vor den Russen geflüchtet waren. Dazu siehe: http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=nfp&datum=19141101&seite=40&zoom=33&query=%22regina%2Bhalpern%22&ref=anno-search

HAMMERSCHLAG, Therese

Geboren 1888, heimatzuständig WIEN

Nach Beendigung ihres Studiums arbeitete sie als Aspirantin im Allgemeinen Krankenhaus in Wien.

Seit 5. Oktober 1915 war sie im Kriegsnotspital/Reservespital Nr. 2 in Pardubitz in der 3. Abteilung/Sektion tätig.

Sie verstarb Ende November 1920 in Wien. (Siehe: Wiener Medizinische Wochenschrift vom 4. Dezember 1920, S. 2141)

HELLER, Ester/Else  (geborene CHAZREWIN)

Geboren 1886 in WITEBSK/Weißrussland    https://de.wikipedia.org/wiki/Wizebsk, studierte Medizin in Zürich, wo sie 1910 promovierte (Thema ihrer Dissertation: Klinische Studien über den Gelenkrheumatismus); im selben Jahr heiratete sie Dr. phil. Robert Heller (in Österreich geboren, war er noch vor dem Krieg Schweizer Staatsbürger geworden).

Sie war bei Übernahme des Kriegsnotspitals in die Heeresverwaltung in der 4. Abteilung/ Sektion tätig bis ins Jahr 1918 hinein.

Siehe auch:

Vermählungsanzeige 1910

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=ptb&datum=19100724&seite=20&zoom=33&query=%22esther%2Bheller%22&provider=P03&ref=anno-search

Promotion ihres Mannes in Prag 1916 

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=ptb&datum=19161121&query=%22dr+robert+heller%22&ref=anno-search&seite=20

Verkauf der Ordination ihres Mannes 1931

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=ptb&datum=19310524&query=%22mudr+heller%22&ref=anno-search&seite=25

KRAUPA, Marta (geborene RUNK)

Geboren in TROPPAU https://de.wikipedia.org/wiki/Opava  am 21. Jänner 1887

Sie studierte Medizin an der Deutschen Universität in Prag, wo sie am 13. Juni 1914 promovierte.

Wohnhaft in TEPLITZ https://de.wikipedia.org/wiki/Teplice, meldete sie sich (Schreiben vom 31. Oktober 1916) freiwillig für den Dienst im Kriegsnotspital/Reservespital Nr. 2 in Pardubitz, für eine „augenärztliche Tätigkeit“, wie sie schrieb.

Ihr Ansuchen wurde im November 1916 vom k. u. k. Kriegsministerium in Wien befürwortet.

Vermählungsanzeige vom 18. Mai 1914

KASZUBSKA-KUCZKOVSKA/KASENUBSKA-KUCZOWSKA, Vanda/Wanda

Geboren 1884, heimatzuständig WARSCHAU.

Mit Kriegsbeginn tätig in:

Kriegsbeginn 1914 – 5. Juli 1915: Reservespital Nr. 2 in Prag

  1. Juli 1915 – 4. August 1916: Kriegsspital/Reservespital Nr. 2 in Pardubitz (im Ambulatorium für Schwestern und Pflegerinnen)

August 1916 – 15. März 1917: Gynäkologische Abteilung des Barackenlagers Deutsch Brod

https://de.wikipedia.org/wiki/Havl%C3%AD%C4%8Dk%C5%AFv_Brod (Barackenlager für Flüchtlinge aus dem Süden, vor allem für Italiener)

  1. Juni – 8. November 1917: Venerologische Abteilung des Rot Kreuz Spitals in Lublin

Am 11. November 1917 meldete sie sich in einem Schreiben beim k. u. k. Kriegsministerium, Abteilung 14, in Wien für eine Stelle in TRIENT, dort war im September 1917 eine Venerologin angefordert worden.

In ihrem Schreiben gibt sie an, dass sie ihre derzeitige Stellung bereits gekündigt habe. Aus der Aktenlage ist leider nicht zu erkennen, ob sie dort auch wirklich ärztlich tätig wurde.

Mit Stand vom 5. Juli 1918 wurde sie im k. u. k. Reservespital in Leipnik

https://de.wikipedia.org/wiki/Lipn%C3%ADk_nad_Be%C4%8Dvou  als „secundär Ärztin“ der internen Abteilung der Baracken 8, 9, 10, 12, 13 geführt. Sie wird auch als Sekundarärztin der 3. Abteilung/Sektion (Internistin), später Zivil-Ärztin der 3. Internen Abteilung für „Allgemeine Heilkunde nebst Chirurgie“ geführt.

ROTHFELD, Franziska (geborene RAFF)

Geboren in PRZEMYSL 1884,  heimatzuständig in ROHATYN/Galizien https://de.wikipedia.org/wiki/Rohatyn.

Sie studierte Medizin in Lemberg, wo sie am 3. April 1909 promovierte.

Tätigkeit vor und im Krieg:

  1. April 1909 – 1. September 1911: Allgemeines Krankenhaus in Lemberg auf der chirurgischen Abteilung
  2. September 1911 – 1. September 1912: Praktikum der Zahnheilkunde in den Kliniken in Wien und Berlin

September 1912 – zum August 1914:  praktische Ärztin in Lemberg

  1. Oktober 1914 bis Ende Dezember 1914 im Epidemiespital in KASCHAU https://de.wikipedia.org/wiki/Ko%C5%A1ice

Jänner 1915 – 1. November 1915: K. k. Beobachtungsstation in NYÍREGYHÁZA (chirurgische Abteilung) https://de.wikipedia.org/wiki/Ny%C3%ADregyh%C3%A1za,

  1. November 1915 – 1. Juli 1916: Kriegsnotspital/Reservespital Nr. 2, Dienst in der 2. Abteilung/Sektion

RUBLIC-POSVAR/Rublicova-Posvarova, Aloisia/Aloisie

Geboren 1889

Sie studierte Medizin an der böhmischen Universität in Prag, wo sie 1913 auch promovierte.

Sie arbeitete vor dem Krieg im böhmischen Kinderspital in Prag und war 1915 als niedergelassene Ärztin in Prag II, Tyrsova ul., gemeldet.

Ab 23. Oktober 1915 in der Verwundeten- und Krankenstation in Kolin tätig, findet man sie als Ärztin im Jahr 1916 im Kriegsspital/Reservespital Nr. 2 in Pardubitz, in der 4. Abteilung/ Sektion.

SCHÄRF, Josefine

Geboren 1884 in SELETIN/Bukowina   https://de.wikipedia.org/wiki/Seljatyn,  heimatzuständig in Wien, Tochter eines angesehenen Holzhändlers.

Sie studierte an der medizinischen Fakultät der Universität in Wien, wo sie am 18. November 1911 promovierte. Danach als Sekundarärztin im Allgemeinen Krankenhaus in Wien tätig; Seit 5. Oktober 1915 im Kriegsspital/Reservespital Nr. 2 in Pardubitz.

Im August 1917 arbeitete sie im Krankenhaus Rudolfstiftung in Wien. Hier war sie von 1913 bis 1922 an folgenden Adressen gemeldet: 1090, Meynertgasse 6; 1090, Alserstraße 4; 1090,Höfergasse 18; 1180, Messerschmidtgasse 46; 1030, Rudolfsgasse 25.

Sie und ihre drei Schwestern waren vor 1914 zum Studium nach Wien gekommen, zwei von ihnen sollten den Kriegsbeginn nicht erleben!

Lesen sie bitte folgende Artikel:

Doppelselbstmord zweier Studentinnen

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=wsz&datum=19131215&seite=6&zoom=33&query=%22josefine%2Bsch%C3%A4rf%22&provider=P03&ref=anno-search

oder

Tragödie zweier Studentinnen – Doppelselbstmord aus unbekannten Gründen

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=dmo&datum=19131215&query=%22frau+dr+sch%c3%a4rf%22&ref=anno-search&seite=5

oder

Tragödie zweier Studentinnen

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=wnm&datum=19131215&seite=2&zoom=48&query=%22josefine%2Bsch%C3%A4rf%22&provider=P03&ref=anno-search

und

Die Tragödie zweier Studentinnen – gemeinsam beerdigt

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=nwg&datum=19131217&query=%22anna+sch%c3%a4rf%22&ref=anno-search&seite=52

SCHNEIDER, Marie (geborene KALMUS/KALMUß/KALMUß-SCHNEIDER)

Geboren 1879, zuständig ZNIESIENIE [Vorort von Lemberg] https://pl.wikipedia.org/wiki/Zniesienie_(Lw%C3%B3w)

Sie arbeitete vor dem Krieg als praktische Ärztin in Lemberg.

Seit 22. September 1915 im Kriegsspital/Reservespital Nr. 2 in Pardubitz tätig.  

Sie gehörte 1909 der „Österreichischen Liga zur Bekämpfung des Mädchenhandels“ an?

http://www.bmi.gv.at/cms/BMI_SIAK/4/2/1/2011/ausgabe_2/files/Nautz_2_2011.pdf

Siehe auch:

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=bol&datum=19110004&query=((text:%22dr+kalmus%22))&ref=anno-search&seite=29

SEIDMANN, Susanne/Suzanne/Susanna 

Geboren 1888 in CZERNOWITZ, heimatzuständig in Czernowitz.

Sie studierte an der medizinischen Fakultät der Universität Wien, wo sie am 3. Juli 1914 promovierte.

Tätigkeit im Kriege nach ihren eigenen Angaben:

Sie war Aspirantin im Rudolfspital in Wien; sie erwarb sich Kenntnisse auf dem Gebiet der internen Medizin und arbeitete eineinhalb Jahre auf der Infektionsabteilung in der Verwundeten- und Krankenstation in MÄHRISCH-WEISSKIRCHEN https://de.wikipedia.org/wiki/Hranice_na_Morav%C4%9B

Anschließend war sie zwei Jahre in einer chirurgischen Abteilung tätig [wahrscheinlich im Kriegsspital/Reservespital Nr. 2 in Pardubitz].

In Pardubitz war sie seit 5. Oktober 1915 – 7. Oktober 1917 in der 3. Abteilung/Sektion [siehe blog-Beitrag Folge 5.3  https://ub-blog.meduniwien.ac.at/blog/?p=25431] tätig (da hat sie ihren Vertrag gelöst). Sie hatte bereits im September 1917 um Zuweisung in ein Spital nach Czernowitz angesucht. Nach zwei Tagen Dienst im Reservespital in Czernowitz kündigte sie aber wieder.

Infolge einer Erkrankung an der Lunge wurde sie im November/Dezember 1917 in der Lungenheilanstalt STERNBERG in Mähren behandelt. https://de.wikipedia.org/wiki/%C5%A0ternberk

Zur Verwundeten- und Krankenstation in Mährisch-Weisskirchen siehe:

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=mtb&datum=19141019&query=%22m%c3%a4hrisch+weisskirchen%22+%22krankenstation%22&ref=anno-search&seite=4

TRYB(OVA), Marie ( geborene VEYBORNY (VEYBORNA)

Sie stammte aus KREMSIER https://de.wikipedia.org/wiki/Krom%C4%9B%C5%99%C3%AD%C5%BE

Sie studierte an der tschechischen Universität in Prag Medizin, wo sie am 21. März 1914 zum Doktor der gesamten Heilkunde promovierte.

Im Kriegsspital/Reservespital Nr. 2 arbeitete sie in der 4. Abteilung/Sektion.

Promotion 1914

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=tsa&datum=19140321&seite=4&zoom=33&query=%22marie%2Btryb%22&provider=P02&ref=anno-search

WEISS/WEISZ, Malvine/Malwine

Geboren 1885 in KASCHAU https://de.wikipedia.org/wiki/Ko%C5%A1ice, heimatzuständig nach BJELINA/Bosnien https://de.wikipedia.org/wiki/Bijeljina

Sie studierte an der medizinischen Fakultät der Universität in Wien und promovierte hier am 10. Juni 1910.

1915 war sie in Wien als praktische Ärztin im neunten Bezirk, Alserstraße 4, gemeldet.

Nach Kriegsbeginn arbeitete sie zunächst in der Kranken- und Verwundetenstation in CHRUDIM  https://de.wikipedia.org/wiki/Chrudim und ab 12. Februar 1916 im Kriegsspital/Reservespital Nr. 2 in Pardubitz.

Am 19. November 1917 erging vom k. u. k. Kriegsministerium der Befehl sie zur 1. Isonzoarmee an die Südwestfront zu entsenden. Daraufhin wandte sie sich mit der Bitte in Pardubitz verbleiben zu dürfen an das Armeeoberkommando (AOK), wo ein entsprechendes Telegramm am 12.12.1917 eintraf. Tags darauf, am 13.12.1917, wandte sich das AOK an das zuständige Militärkommando in Leitmeritz und teilte mit, dass die Entscheidung Frau Dr. Weiss zu entsenden, nicht mehr rückgängig gemacht werden könne.

In einer Mitteilung vom Militärkommando Leitmeritz wird allerdings am 18.12.1917 mitgeteilt, dass die Ärztin ohnehin bereits am 28.11.1917 zur Personalsammelstelle LAIBACH gefahren sei.

Text: Reinhard Mundschütz

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Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [43]: Franz Innhauser, Eduard Nusser, Emil Kammerer und Gregor Schmid. Die ersten „Stadtphysiker“ nach der Sanitätsreform der Gemeinde Wien 1864

Franz Innhauser, Eduard Nusser, Emil Kammerer und Gregor Schmid. Die ersten „Stadtphysiker“ nach der Sanitätsreform der Gemeinde Wien 1864.

Die ab der Mitte des 19. Jahrhunderts rasant eintretenden städtebaulichen Entwicklungen Wiens, die Eingemeindungen und Stadterweiterungsmaßnahmen sowie die massiven Bevölkerungszunahme im zweiten Drittel des 19. Jahrhunderts – von 401.200 Einwohner im Jahr 1830 auf 900.998 1869 bis 2.083.630 im Jahr 1910 – machte eine Modernisierung des seit 1710 existierenden kommunalen-öffentlichen Sanitätsdienstes notwendig. Treibende Kraft waren seit den 1850er Jahren Mitglieder der Gesellschaft der Ärzte in Wien, die durch Eingaben und Denkschriften Vorschläge für eine sanitäre Erneuerung der Stadt einforderten. 1864 kam es durch den Wiener Gemeinderat (Gemeinderats-Beschluss vom 24.6.1864) zu einer grundlegenden Neuorganisation des Stadtphysikus. Dieses nunmehr als eigenes eingerichtete Amt trug den vielfältigen Zuständigkeiten einer bevölkerungsreichen Stadt Rechnung, brachte eine medizinisch-wissenschaftliche Professionalisierung und bewirkte die direkte Einflussnahme auf die sanitären Maßnahmen bei der Gestaltung der Stadterweiterung. Die Aufgabengebiete des Amtes des Stadtphysikus lagen vor allem bei der Organisation der Seuchenbekämpfung und des Infektionswesens. Das Amt war ab nun von zwei Stadtphysikern besetzt: die ersten zwei Stadtphysiker waren Dr. Franz Innhauser (1815-1898) und Dr. Eduard Nusser (1817-1891).[1] Seit der Neuorganisation des städtischen Gesundheitswesens (Reichsgesetzblatt (RGBl.) vom 30.4.1870) waren die Stadtphysiker als städtische Beamte direkt dem Magistrat unterstellt.

Die Arbeitsergebnisse des Wiener Stadtphysikates finden sich konzentriert in den von dieser Organisationseinheit herausgegebenen Berichten, die von 1866 bis 1885 jährlich und ab 1885 bis 1913 unregelmäßig alle paar Jahre erschienen. Die Jahresberichte waren in zwei thematische Teile gegliedert und zwar in einen hygienisch-sanitätspolizeilichen Teil, der allgemein über die Gesundheitsverhältnisse der Stadt Wien und die städtischen Humanitätsanstalten informiert, und einen zweiten Teil, der den Sanitätsdienst, die Sanitätsstatistik und das Medizinalwesen thematisierte und die Anstrengungen, Erfolge und Problemfelder einer sich rasant entwickelnden Stadt auf dem Weg zu einer europäischen Metropole widerspiegelt. Ab 1882 zeigen die Berichte einen starken Einfluss statistischer Methoden und zahlreiche tabellarische Darstellungen zur Mortalität und Angaben zu Zivilstand, Konfession oder Geschlechterverhältnis auf der Grundlage der ersten Volkszählungen in Wien. Ebenso kam es ab den 1880er Jahren zu neuen Schwerpunktsetzungen zu konkreten Verbesserungsmaßnahmen bei städtischen Bauvorhaben und der sanitären Verhältnisse (Kanalisation, Wasserversorgungssysteme, Regulierungsvorschläge hinsichtlich des Wienflusses und des Donaukanals). Diese Berichte wurden von Franz Innhauser, Eduard Nusser, Emil Kammerer und Georg Schmid sowie von 1882 bis 1901 auch von Adolf Löffler mitherausgegeben.

Abbildung 1

Abbildung 2

Abbildung 3

Abbildung 1-3: Jahres-Bericht des Wiener Stadtphysikates über seine Amtsthätigkeit sowie über die Gesundheitsverhältnisse Wiens und der städt. Humanitäs-Anstalten. Hrsg. von Emil Kammerer, Gregor Schmid und Adolf Löffler. Wien: 12.1883, 17-20.1892, 21-23.1896, 24-26.1898, 27-29.1901.


[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 4795]

http://webapp.uibk.ac.at/alo/cat/card.jsp?id=8594095&pos=8&phys=

Die ersten beiden Stadtphysiker der Stadt Wien nach 1864 kamen aus dem sanitätspolizeilichen Dienst. Franz Innhauser (11.10.1815 Wien, gest. 1898 Wien[2]) studierte an der Medizinischen Fakultät in Wien (Promotion 1838)[3], arbeitete danach als k.k. Polizeibezirksarzt in Wien Rossau[4] und wurde 1864 zum Stadtphysikus in Wien ernannt. Zwischen 1870 und 1876 war er Mitglied des Niederösterreichischen Landessanitätsrats.

Eduard Nusser (*23.4.1817 Wien, gest. 14.5.1891 Wien) studierte an der Medizinischen Fakultät in Wien (1841 Promotion Dr. Med. und Chirurgie, Magister der Geburtenhilfe) und war zunächst als k.k. Polizei-Bezirks-Wundarzt in Wien II. im Strafhaus Leopoldstadt und zwischen 1850 bis 1864 als Gerichtsarzt beim Bezirksgericht Leopoldstadt tätig. Von ihm kamen Anfang der 1860er Jahre umfangreiche Vorschläge zu einer Reorganisation des Stadtphysikats und des städtischen Sanitätswesen, u.a. war er im Komitee zur Revision der Sanitätsgesetze als deren Obmann-Stellvertreter tätig. 1864 wurde er zum Stadtphysikus in Wien ernannt und übte dieses Amt bis zum Antritt seines Ruhestandes 1880 aus. Während seiner Amtszeit kam es zu gravierenden Veränderungen und organisatorischen Umgestaltungen des öffentlichen Sanitätswesens. Daneben arbeitete er weiterhin als Arzt, Geburtshelfer und Chirurg in der Leopoldstadt. 1865 wurde er zum Mitglied der „ständigen Medicinal-Commission bei der n.ö. Statthalterei“ ernannt.[5] Von ihm stammen zahlreiche Arbeiten vor allem zu sanitäts-polizeilichen Themen, darüber hinaus war er Mitglied des Wiener Doctoren-Kollegiums. Ein ausführlicher Nachruf zu Eduard Nusser von Anton Gerhold findet sich in den Mittheilungen des Wiener medicinischen Doctoren-Collegiums:

Gerold, Anton: Dr. Eduard Nusser +. In: Mittheilungen des Wiener medicinischen Doctoren-Kollegiums. (17) 1891. S. 123-127.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: Z4496/17]

http://webapp.uibk.ac.at/alo/cat/card.jsp?id=11939103&pos=2&phys=

Gregor Schmid (*ca. 1833 Lichten/Österreichisch-Schlesien, gest. 5.11.1911 Wien) studierte an der Medizinischen Fakultät in Wien und arbeitete zunächst am neu errichteten Rudolfs-Spital in Wien. Danach trat er in den Dienst der Stadt Wien, wo er als städtischer Arzt den Stadtpyhysicis Kammerer und Nusser zugeteilt war und 1884 gemeinsam mit Adolf Löffler zum Stadtphysikus-Stellvertreter ernannt wurde. Gemeinsam mit Kammerer bildete er später den Vorstand des Stadtphysikates. Seine Hauptbetätigungsfelder waren neben Infektionskrankheiten vor allem demografische Fragen und der Einsatz statistischer Methoden in der Gesundheitsverwaltung.

Abbildung 4: Kammerer, Emil und Gregor Schmid: Der gegenwärtige locale Sanitätsdienst der Stadtgemeinde Wien in Bezug auf die Handhabung der prophylaktischen Massregeln bei übertragbaren Infectionskrankheiten. Wien: 1882.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 9818]

Emil Kammerer (*22.1.1846 Schlackenwert/Böhmen, gest. 7.3.1901 Wien) studierte an der Medizinischen Fakultät Wien (15.7.1870 Promotion für Medizin und am 5.5.1871 Promotion zum Dr. der Chirurgie). Danach arbeitete er als Operateur und erster Sekundararzt im Allgemeinen Krankenhaus in Wien. Zwischen 1876 und 1879 war er auch als Kurarzt in Gießhübl-Sauerbrunn tätig. Im Jahr 1879 trat er in den Dienst der Stadt Wien ein und arbeitete zunächst zwei Jahre als städtischer Arzt bis er am 5.1.1882 zum Stadtphysikus von Wien ernannt wurde. Während seiner Amtszeit legte er vor allem auf die prophylaktischen Arbeiten im Gesundheitswesen Wert, was auch zu einer Senkung der Sterblichkeitsrate führte, ebenso kam es unter seiner Mitwirkung zu einer Zunahme des Einflusses der öffentlichen Gesundheitspflege in der Verwaltung. Weiters war er Mitglied des Niederösterreichischen Landes-Sanitätsrats.[6] Eine kurze Notiz zu Emil Kammerers Ableben findet sich in den:

Mittheilungen des Wiener medicinischen Doctoren-Collegiums. (27) 1901. S. 29.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: Z4496/27]

http://webapp.uibk.ac.at/alo/cat/card.jsp?id=11932279&pos=38&phys=

Abbildung 5: Kammerer, Emil: Die Organisation des Physikates der k.k. Reichshaupt- und Residenzstadt Wien. Entwurf für dieselbe sammt Motivenbericht. Wien: Selbstverlag 1882.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 12869]

Literatur von Franz Innhauser:

Innhauser, Franz: Beleuchtung der neuen Bauordnung für Polizei vom Standpuncte der Sanitätspolizei. Sonderabdruck aus: Zeitschrift der K.K. Gesellschaft der Ärzte zu Wien. Wien: typ. Ueberreuter 1859.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 27330]

http://webapp.uibk.ac.at/alo/cat/card.jsp?id=8592072&pos=0&phys=

Innhauser, Franz: Über den Einfluss der a.h. angeordneten Erweiterung der Stadt Wien auf die hygienischen Verhältnisse derselben. Wien: typ. Zamarski und Dittmarsch o.J.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 17881]

http://webapp.uibk.ac.at/alo/cat/card.jsp?id=8592073&pos=1&phys=

Innhauser, Franz: Kanäle oder Senkgruben? Wien: Sonderabdruckaus: Zeitschrift der K.K. Gesellschaft der Ärzte zu Wien. Wien: typ. Ueberreuter [1859].

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 27318]

http://webapp.uibk.ac.at/alo/cat/card.jsp?id=8592074&pos=2&phys=

Innhauser, Franz: Über Retiraden, Pissoirs, Senkgruben und Canäle in sanitätspolizeilicher Hinsicht mit besonderer Rücksicht auf Wien. Sonderabdruckaus: Zeitschrift der K.K. Gesellschaft der Ärzte zu Wien. Wien: typ. Gerold 1857.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 28968]

http://webapp.uibk.ac.at/alo/cat/card.jsp?id=8592075&pos=3&phys=

Innhauser, Franz: Die Stadtreinigung in Wien vom Standpuncte der Sanitätspolizei. Sonderabdruck aus: Zeitschrift der K.K. Gesellschaft der Ärzte zu Wien. Wien: typ. Ueberreuter 1859.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 46254/2]

http://webapp.uibk.ac.at/alo/cat/card.jsp?id=8592076&pos=4&phys=

Literatur von Eduard Nusser:

Nusser, Eduard: De systemate nervorum exictomotorium secundum Marshall Hall. Dissertation. Wien: Hirschfeld 1841.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Historische Dissertations-Bibliothek, Sign.: D3465]

http://webapp.uibk.ac.at/alo/cat/card.jsp?id=8419563&pos=0&phys=

Nusser, Eduard: Die Medizin der Gegenwart in ihrer Stellung zur Rechtspflege. Sonderabdruck aus: Österreichische Zeitschrift für praktische Heilkunde. Wien: typ. Zamarski und Dittmarsch 1858.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 14121]

http://webapp.uibk.ac.at/alo/cat/card.jsp?id=8620412&pos=1&phys=

Nusser, Eduard: Ueber ärztliches Rettungsanstalten. Sonderabdruck aus: Zeitschrift für praktische Heilkunde . Wien: Selbstverlag (typ. Sommer) 1864.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 40369]

http://webapp.uibk.ac.at/alo/cat/card.jsp?id=8620415#

Literatur von Emil Kammerer:

Kammerer, Emil: Bilanz der öffentlichen Gesundheitswirtschaft in Wien in den letzten zwei Decennien 1871 inclus. 1880 und 1881 inclus. 1890. Sonderabdruck aus: Das österreichische Sanitätswesen. Wien: Hölder 1891.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 32031]

http://webapp.uibk.ac.at/alo/cat/card.jsp?id=8594096&pos=0&phys=#

Kammerer, Emil: Die Frage der Beseitigung der Abfallstoffe der Grosscommune Wien. Wien: Verlag des Wiener medicinischen Doctoren-Collegiums 1881.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 8827]

http://webapp.uibk.ac.at/alo/cat/card.jsp?id=8594097&pos=10&phys=

Kammerer, Emil: Massnahmen zur Bekämpfung der Tuberculose. Vorschläge des Wiener Stadtphysicats an den Magistrat. Sonderabdruck aus: Das österreichische Sanitätswesen. Wien: Hölder 1896.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 25903]

http://webapp.uibk.ac.at/alo/cat/card.jsp?id=8594099

Kammerer, Emil: Die Morbitäts- und Mortalitätsverhältnisse des Stadtgebietes von Wien. Sonderabdruck aus: Wiener klinische Wochenschrift. Wien: Braumüller 1894.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 32091]

http://webapp.uibk.ac.at/alo/cat/card.jsp?id=8594100&pos=12&phys=

Kammerer, Emil: Die Organisation des Physikates der k.k. Reichshaupt- und Residenzstadt Wien. Entwurf für dieselbe sammt Motivenbericht. Wien: Selbstverlag 1882.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 12869]

http://webapp.uibk.ac.at/alo/cat/card.jsp?id=8594101&pos=16&phys=

Kammerer, Emil und Gregor Schmid: Der gegenwärtige locale Sanitätsdienst der Stadtgemeinde Wien in Bezug auf die Handhabung der prophylaktischen Massregeln bei übertragbaren Infectionskrankheiten. Wien: 1882.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 9818]

http://webapp.uibk.ac.at/alo/cat/card.jsp?id=8639925&pos=38&phys=

Kammerer, Emil und Gregor Schmid: Verordnung und Einrichtung betreffend das Leichenwesen der Stadtgemeinde Wien. Wien: Verlag des Magistrates 1882.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 4345]

http://webapp.uibk.ac.at/alo/cat/card.jsp?id=8639926&pos=39&phys=

Kammerer, Emil und Leopold von Schrötter: Vorschläge für die sanitäre Weiterentwicklung Wiens. Sonderabdruck aus: Mittheilungen des Wiener medicinischen Doctoren-Collegiums Wien: 1884.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 30797]

http://webapp.uibk.ac.at/alo/cat/card.jsp?id=8642420&pos=37&phys=

Jahres-Bericht des Wiener Stadtphysikates über seine Amtsthätigkeit sowie über die Gesundheitsverhältnisse Wiens und der städt. Humanitäs-Anstalten. Hrsg. von Emil Kammerer, Gregor Schmid und Adolf Löffler. Wien: 12.1883, 17-20.1892, 21-23.1896, 24-26.1898, 27-29.1901.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 4795]

http://webapp.uibk.ac.at/alo/cat/card.jsp?id=8594095&pos=8&phys=

Literatur von Gregor Schmid:

Schmid, Gregor und Emil Kammerer: Der gegenwärtige locale Sanitätsdienst der Stadtgemeinde Wien in Bezug auf die Handhabung der prophylaktischen Massregeln bei übertragbaren Infectionskrankheiten. Wien: Verlag des Magistrates 1882.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 9818]

http://webapp.uibk.ac.at/alo/cat/card.jsp?id=8639925&pos=38&phys=

Schmid, Gregor und Emil Kammerer: Verordnung und Einrichtung betreffend das Leichenwesen der Stadtgemeinde Wien. Wien: Verlag des Magistrates 1882.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 4345]

http://webapp.uibk.ac.at/alo/cat/card.jsp?id=8639926&pos=39&phys=

Jahres-Bericht des Wiener Stadtphysikates über seine Amtsthätigkeit sowie über die Gesundheitsverhältnisse Wiens und der städt. Humanitäs-Anstalten. Hrsg. von Emil Kammerer, Gregor Schmid und Adolf Löffler. Wien: 12.1883, 17-20.1892, 21-23.1896, 24-26.1898, 27-29.1901.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 4795]

http://webapp.uibk.ac.at/alo/cat/card.jsp?id=8594095&pos=8&phys=

Text: Walter Mentzel

[1] Wiener Medizinische Wochenschrift, Nr. 1, 2.1.1864, S. 287.

[2] Wiener Medizinische Wochenschrift, Nr. 32, 1898, S. 1585.

[3] Wiener Medizinische Wochenschrift, Nr. 48, 1888, S. 1625.

[4] Wiener Medizinische Wochenschrift, Nr. 1, 16.9.1856, Beilage, S. 9-10.

[5] Vierteljahreszeitschrift für die praktische Heilkunde, 2. Hauptteil, 1865, S. 1.

[6] Wiener Zeitung, 8.3.1901, S. 6.

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„1. Weltkrieg & Medizin“ [43]: Das Reservespital Nr. 2 in PARDUBITZ / PARDUBICE in Böhmen 1914-1918, Folge 7.3 – „Verleumdungen und Beschwerden – das Kriegsspital/Reservespital Nr. 2 im Blickpunkt“

Folge 7.3 – „Verleumdungen und Beschwerden – das Kriegsspital/Reservespital Nr. 2 im Blickpunkt“

Die Abläufe in einem so großen Spital durch eine so lange Zeitperiode (1915-1918) hindurch verliefen nicht reibungslos. Neben Problemen im Tagesbetrieb, bei der Behandlung der Patienten, den immer knapper werdenden Ressourcen (Medikamenten, Heizmaterialien, Lebensmittel, etc.), kam es immer wieder auch zu „zwischenmenschlichen Differenzen.“

Drei ausgewählte Fälle, die alle dem Militärkommando Leitmeritz bekannt und letztendlich hier behandelt wurden, lassen uns ein wenig hinter die Kulissen blicken:   

I) „Eine Beschwerde mit Folgen: der langsame Rücktritt des ersten militärischen Kommandanten“

In einem Brief an das k. k. Ministerium für Landesverteidigung in Wien vom 23. Juni 1916 beschweren sich die in der Beobachtungsstation/Reservespital Nr. 2 in Pardubitz angestellt gewesenen Krankenschwestern Tony Syrnckova und Marie Beerova (beide aus Pardubitz):  …daß sie in der Kranken- und Verwundetenstation Pardubitz von Oberstabsarzt Eder über Einschreiten seiner Frau ohne Angabe des Grundes plötzlich entlassen und wegen ihrer Angehörigkeit zur tschechischen Nation von beiden beschimpft worden sind. Die Frau des Oberstabsarztes mischte sich in alle Angelegenheiten und spielt den eigentlichen Kommandanten.“

Mitte August 1916 legte das Militärkommando in Leitmeritz an das k. u. k. Kriegsministerium in Wien einen Brief von Eder vor, in dem er um die „Einteilung bei der Armee im Felde“ bat. Dazu das Militärkommando Leitmeritz: „Die Hauptveranlassung zu dieser Bitte scheint mit der angeblichen Einmengung seiner Frau in den Dienstbetrieb im Zusammenhang zu stehen, obwohl seit Austragung diese Angelegenheit nicht der geringste Anlass zu weiterem Einschreiten vorkam. Sollte die Bitte gewährt werden, so wird um einen vollwertigen Ersatz gebeten.“

Kommentar des k. u. k. Kriegsministeriums in Wien dazu:

 „Mit Rücksicht auf die ungewöhnlichen Verhältnisse in diesem großen Spital mit einem Belage von über 9.200 Betten, das erst mit 1. August 1916 in die Verwaltung des Heeres übernommen wurde und dessen Organisation sich erst festigen muß, hält das Kriegsministerium einen Kommandowechsel derzeit nicht im Interesse des Dienstes gelegen.“

Im k. k. Ministerium für Landesverteidigung war man jedoch der „Ansicht, daß dem Wunsche des Oberstabsarztes 1. Klasse Dr. Eder im Felde Dienst zu leisten, stattzugeben wäre. Das Kriegsministerium möge an dessen Stelle einen schonungsbedürftigen Militärarzt ausfindig machen, da dem k. k. Ministerium für Landesverteidigung dermalen kein geeigneter Ersatz zur Verfügung steht.“

Und ersuchte gleichzeitig das Armeeoberkommando (AOK) einen für „den besonderen Posten in Pardubitz geeigneten, schonungsbedürftigen Militärarzt dem Kriegsministerium zur Verfügung zu stellen.“

Vom AOK wurde Dr. Eder für eine Verwendung vorgemerkt.

Zum neuen Kommandanten wurde im November 1916 der bereits im September 1915 in den Ruhestand versetzte Generalstabsarzt Dr. Bronislaus MAJEWSKI ernannt.  [https://ub-blog.meduniwien.ac.at/blog/?paged=3&m=201601]

Biographisches zu EDER:

Oberstabsarzt (seit November 1915) Dr. Johann EDER wurde am 19. Juni 1862 in Bergern in Oberösterreich geboren. Er besuchte das Gymnasium in Linz und studierte nach der Matura Medizin in Wien, wo er am 26. Juli 1889 schließlich zum Doktor der gesamten Heilkunde promovierte. Seine militärische Karriere begann bereits am 7. Jänner 1882 als Einjährig Freiwilliger mit der Verpflichtung 10 Jahre im aktiven Heer und 2 Jahre bei der Landwehr zu dienen.

Militärische Laufbahn (nach seiner Qualifikationsbeschreibung):

1885- 1889: als Militärärztlicher Eleve 2. dann 1. Klasse im Garnisonspital Nr. 1 und dann Nr. 4 in Wien.

Im Oktober 1889 zum Oberarzt ernannt und zum Garnisonsspital Nr. 11 nach Prag als Sekundärarzt zugeteilt.

Ab Juni 1890 zum Dragonerregiment Nr. 1 in Postelberg https://de.wikipedia.org/wiki/Postoloprty versetzt bis Ende März 1895.

Inzwischen zum Regimentsarzt ernannt und in den Aktivstand der k. k. Landwehr übernommen, wurde er dem Landwehrinfanterieregiment Nr. 3 in Marburg /Drau https://de.wikipedia.org/wiki/Maribor zugeteilt. Hier blieb er bis Ende September 1901.

Hierauf zum Landwehrinfanterieregiment Nr. 2 in Linz als Chefarzt versetzt wurde er am 1. April 1907 zum Kommandanten des Landwehrspitales in Linz ernannt.

Über seinen Charakter wurde folgendermaßen geurteilt: „Biederer Charakter mit Festigkeit im Vorsatze, Energie und Entschlossenheit in der Durchführung, vorzügliche Geistesgaben mit rascher, präziser Auffassung, richtigem Urteil und sehr scharfen Gedächtnisse, ruhiges Temperament. Erfüllt von strengstem Pflichtgefühle, Ehrgeiz und begeisterter Hingebung für seinen Stand läßt dieser ungemein befähigte, äußerst strebsame bis zur Selbstverläugnung unermüdlich im Interesse des Dienstes initiativ tätige und auf seine Ausbildung sehr bedachte Offizier in Zukunft ganz hervorragende Leistungen erwarten.

Stets aufs Netteste adjustiert, sehr guter und beliebter Kamerad, gegen höhere ungemein aufmerksam und anhänglich, pflichtgemäß offen, taktvoll und ehrerbietig, gegen Untergebende streng dienstfordernd  und wohlwollend; bewegt sich außer Dienst mit den besten Umgangsformen immer nur in der vornehmsten Gesellschaft.

Ein in allen Zweigen der Fachwissenschaften und in jenen des Berufsmilitärarztes hervorragend versierter Arzt, welcher auch in den neuesten Errungenschaften der Wissenschaft auf das Vollkommendste bewandert ist und sich durch unermüdlichen Fleiß, vorzügliche Verwendbarkeit und Verläßlichkeit auszeichnet mit dem eifrigsten Bestreben , sein umfangreiches Wissen immer mehr zu vertiefen, im Sanitätsdienste sehr verläßlich und verwendbar.“

Zum Nachlesen:

Dr. Johann EDER im Oktober 1889 zugeteilt dem Garnisonspital Nr. 11 in Prag

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=mil&datum=18891022&seite=6&zoom=33&query=%22dr%2Bjohann%2Beder%22&provider=P03&ref=anno-search

Einladung zu einem „militärischen Dejeuner“ bei Erzherzog Josef Ferdinand im Februar 1911

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sus&datum=19110218&seite=8&zoom=33&query=%22dr%2Bjohann%2Beder%22&provider=P03&ref=anno-search

Als Leiter des Landwehrspitals Nr. 4 in Linz im September 1914 tätig

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=tpt&datum=19140908&seite=3&zoom=33&query=%22dr%2Bjohann%2Beder%22&provider=P02&ref=anno-search

Besuch des Statthalters von Böhmen in Pardubitz im Juni 1916

 

 

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=pit&datum=19160620&seite=4&zoom=33&query=%22dr%2Bjohann%2Beder%22&provider=P02&ref=anno-search

II) Futter für Jagdhunde und nicht für Nutzvieh (kritischer Artikel in der „Arbeiterzeitung“ vom 18. Mai 1918 ; siehe auch: „Böhmerwald Volksbote“ vom 2. Juni 1918.

„Aus Pardubitz wird geschrieben: Das hiesige zweite Reservespital faßt 12.000 Kranke. Gegenwärtig sind hier etwa 5.000 Kranke. Im ersten Kriegsjahr hat ein Konsortium von Pardubitzer Bürgern die Küchenabfälle und das Spülwasser von der Anstalt gekauft und für die Stadt ungefähr 200 Schweine gemästet; diese Mast mußte aber aufgelassen werden, weil die Abfälle nicht mehr zur Verfügung standen. Pardubitz ist nämlich auch eine Sportstadt. Auf den Wiesen, die zu Pardubitz gehören, werden Parforcejagden abgehalten, zu denen man 60 bis 70 Hunde verwendet. Die Küchenabfälle aus dem Militärspital werden nämlich jetzt den Hunden vorgesetzt. Es ist nicht zu verstehen, daß der Leiter des Spitals, der Oberstabsarzt Dr. Majewski, die Abfälle so unwirtschaftlich behandelt. Hat er denn ein gar so starkes Bedürfnis, den Teilnehmern der Parforcejagden  https://de.wikipedia.org/wiki/Parforcejagd, den Auersperg, Larisch, Kinsky, Mensdorf, Henckel zu Diensten zu sein? Könnte das Spital mit seinen Abfällen nicht selbst Schweinezucht treiben, um die Kranken mit Fleisch und Fett zu ernähren? Die Herren Grafen und Fürsten sind vielleicht Mitglieder von Vereinen gegen die Tuberkulose. Wenn sie aber wegen ihrer Jagdhunde 200 Schweine nicht ernähren lassen, schaffen sie mehr Kranke als sie mit ihrer Vereinstätigkeit heilen.“

Vom k. u. k. Kriegsministerium in Wien um eine Stellungnahme aufgefordert, teilte das Militärkommando in Leitmeritz folgendes mit:

„…daß die Angelegenheit betreffend den Artikel in der Arbeiterzeitung vom 18. Mai 1918, welcher sich mit der Verwendung von Küchenabfällen beim Reservespital in Pardubitz befaßte, von hieraus bereits im Monate Mai 1918 aufgegriffen wurde.“

Dazu berichtete das Spitalskommando am 22. Mai 1918:

„Zu der Zeit als das Reservespital Nr. 2 in Pardubitz noch als Beobachtungsstation vom landesfürstlichen Kommissär verwaltet wurde, ist mit Charles Peck ein Vertrag abgeschlossen worden, demzufolge die genannte Station demselben die Küchenabfälle der I. und II. Sektion zu einem vereinbarten Preise von 240 K. monatlich abgegeben hat.

Dieser Vertrag hat dann auch bei der Übernahme der Beobachtungsstation als Reservespital in die militärische Verwaltung keine Kündigung erfahren und besteht bis zum heutigen Tage (22. Mai 1918) mit der Abänderung zu Recht, daß für diese Küchenabfälle vom 2. Jänner 1918 an, infolge geringerer Menge und Güte nur mehr 160 Kronen per Monat bezahlt werden.

Hierauf wurde Nachstehendes von hieraus verfügt bezw. veranlaßt:

1) Ankauf und Einstellung von vorläufig 4 Ferkeln und Anordnung aller Vorbereitungen und Maßnahmen zur Einstellung und Aufzucht derselben beim Reservespital Pardubitz;

2) Kündigung aller bis jetzt in Kraft stehenden Verträge (Übereinkommen) betreffend Abgabe der Küchenabfälle mit 1. Oktober 1918, da zu einem früheren Termin nach der Sachlage nicht möglich.

Die vorerwähnten 4 Ferkel sind bereits an Ort und Stelle und werden aus sonstigen sich ergebenden Küchenabfällen, Abfällen der Gemüsegärten, der Bäckerei und etwas Zuschuß an Gerstenkleie und Kartoffelschalen gemästet.“   

III) Anonyme Anzeige gegen den Regimentsarzt Dr. Jaromir Kotesovec (Kommandant der III. Sektion https://ub-blog.meduniwien.ac.at/blog/?p=25431) vom Juli 1918, unterzeichnet von „Patienten der III. Sektion“, gerichtet an das k. u. k. Kriegsministerium in Wien folgenden Inhalts:

„…die Patienten des K. u. k. Reservespitals Nr. 2 in Pardubitz, Sektion III Regimentsarzt Dr. Kotesovec bitten gehorsamst  um einen anderen Kommandanten auf die Sektion indem der Herr Regimentsarzt Dr. Kotesovec noch nicht im Felde war und auch nicht wissen tuet wie man im vierten Kriegsjahr Patienten die für Vaterland das Leben opfern behandeln soll, es sind hier solche Fälle vorgekommen dass man es nicht einmal schreiben kann, z. B. war hier ein Patient mit durchgeschossenen beiden Wangen in Kiefern er fragt ihm wer ihnen die Goschen durchgeschossen hat wie wann er das nicht wissen möchte, dass man im Felde mit scharfer Munition schiesst, oder liegen Patienten in Fieber von die reisst er die Decken herunter und müssen aufstehen.

Die russischen und italienischen Kriegsgefangenen die hier sind die haben viel besser wie wir die können ausgehen wann sie wollen dafür bekommen wir nur Sonntags von 2 Uhr nachmittag bis 6 Uhr Abends Ausgang wo auf anderen Sektionen bereits jeden Tag Ausgang ist, es sind viele Patienten hier von der Nähe, die möchten sich was zu essen holen bekommen aber keine Erlaubnis dazu und hier müssen sie länger Hunger leiden, nur selten bekommt man Erlaubnis.

Es wäre noch mehr zu schreiben wir hoffen aber dass unsere Bitte erhört wird und der Herr Sektionskommandant einmal an die Front geschickt wird, wo er schon längst hin gehört.“

Dr. Kotesovec, mit dem Inhalt des Briefes konfrontiert, schrieb an das Spitalskommando:

„Ich melde, dass die in dem beigelegten anonymen Brief angeführten „Klagen“ jeder positiven Grundlage entbehren und erkläre die Behauptung ich hätte die Worte: „Wer hat Ihnen die Goschen durchgeschossen“, jemals ausgesprochen, für eine Lüge. Vielmehr habe ich die mir vom Spitalskommando zugewiesenen Patienten human und mit Liebe behandelt und habe des Öfteren die größte Freude des Arztes erlebt, dass von mir operierte Patienten, wenn sie rekonvalesziert waren, spontan mir ihren Dank ausgesprochen haben.

Die weitere Behauptung, dass die Patienten keinen Ausgang bekommen beruht ebenfalls auf Unwahrheit. Von der III. Sektion waren z. B. im Monate Juli 1918 105, im Monate August 1918 158 Patienten auf kurze 2-4tägige Urlaube aus Familienangelegenheiten beurlaubt. Nebstdem werden prinzipiell an Sonn- und Feiertagen sämtliche ärztlich dazu geeignet Patienten für den ganzen Nachmittag beurlaubt und an Wochentagen wurden diejenigen, welche darum aus irgend welchem Grunde bittlich waren, nie abgewiesen.

Die Soldaten aus naher Umgebung bekommen Rayonsüberschreitungen und wurden dieselben an Sonn- und Feiertagen, wenn es zulässig war, immer bewilligt, so dass ihnen die Gelegenheit geboten wurde den ganzen Tag bei der Familie zu verbleiben und Nahrungsmittel sich zu holen.

In besonders berücksichtigungswürdigen Fällen (Anbau – Erntezeit) haben die Bauern aus der nächsten Umgebung sogar jeden Tag den ganzen Nachmittag Ausgang bekommen, damit sie, falls der Zustand es erlaubte, zu Hause aushelfen könnten.

Aus dem Besagten geht hervor, dass die Leute genügend Freiheit hatten, abgesehen davon, dass die große Anstalt mit fast kilometerlangen guten Wegen genügend Gelegenheit zum Spazieren bietet. Man hat diese Bewegungsfreiheit nicht gehemmt nur Ansammlungen waren den Sommer über, des verhängten Standrechtes wegen, verboten.

Ich habe allerdings mir die größte Mühe gegeben, dass ich als Kommandant die Disziplin erhalte, ich war, was die Ordnung anbelangt   strenge, ich habe eigenmächtiges Entfernen aus der Anstalt nicht geduldet und immer verlangt, dass die Patienten bei der Visite vollzählig zugegen sind.

Ich wollte die III. Sektion, welche bereits in den ersten 6 Monaten des Jahres 1918 6.004 Zugang und 5.991 Abgang hatte, in jeder Hinsicht auf die höchste Stufe der Leistungsfähigkeit bringen, dazu habe ich nach der Vorschrift reconvalesziert und ich habe das Gefühl, dass diese Momente: Disziplinverlangen und Reconvaleszierungen mir die Feindschaft des anonymen Schreibers zugezogen haben.

Pardubitz am 4. September 1918„

Die Angelegenheit wurde vom k. u. k. Kriegsministerium nicht weiter verfolgt, nachdem sich Majewski, der Kommandant des Reservespitals Nr. 2, folgendermaßen dazu geäußert hatte:

„Die von mir gepflogenen eingehenden Erhebungen lieferten keinen Anhaltspunkt für die Annahme, daß die im anonymen Schreiben gegen den RA [=Regimentsarzt] Dr. Kotesovec angeführten Beschuldigungen auf Wahrheit beruhen.

RA Dr. Kotesovec ist ein äußerst fleißiger pflichttreuer Arzt, der in seinem Beruf human und fürsorglich, dabei gut erzogen und unfähig ein derartiges Benehmen gegen Kranke zu bekunden.

Es hat ihn tief geschmerzt, dass ein anonymes Schreiben seine Ehre als Arzt angetastet hat…“

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Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [23]: Jakob Anton Neuner, Karl Ambros Bernard, Lorenz Rigler und Sigismund Spitzer: Mediziner des Josephinum im Dienste des Osmanischen Reiches zwischen 1839-1850

Jakob Anton Neuner, Karl Ambros Bernard, Lorenz Rigler und Sigismund Spitzer: Mediziner des Josephinum im Dienste des Osmanischen Reiches zwischen 1839-1850

In den Jahren 1830er Jahren kam es im Zuge der diplomatischen ABB-01_01_Mahmud_II-_LithoAnnäherung zwischen der Habsburgermonarchie und dem Osmanischen Reich zur Unterstützung der Monarchie bei den anstehenden militärischen Reformen des Osmanischen Reiches und in diesem Kontext auch der militärärztlichen Ausbildung. In dieser Hinsicht geriet die militärärztliche-josephinische Akademie zum Vorbild für die Modernisierung des osmanischen Sanitätswesens. Ab 1838 entsendete auf Ansuchen des Sultans Mahmud II. (1785-1839) das Josephinum Ärzte nach Konstantinopel, um im Zuge der Modernisierung der Armee, die Heranbildung von Militärärzten und Pharmazeuten in der Medizinschule in Galatasaray zu unterstützen.

Die Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin besitzt die Arbeiten dieser Mediziner des Josephinums, die in den 1830er bis 1850er Jahre im Dienste des osmanischen Reiches an der Organisation des Sanitätswesens wirkten.

Einen kurzen Überblick darüber bietet der Aufsatz von Max Neuburger, verfasst im Jahr 1917:

Neuburger, Max: Österreichische Ärzte als Pioniere der wissenschaftlichen Medizin und des Sanitätswesen in der Türkei (1839-1856). In: Wiener medizinische Wochenschrift. (38) 1917.


[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 5179]

http://webapp.uibk.ac.at/alo/cat/card.jsp?id=8618710&pos=10&phys=

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=wmw&datum=1917&page=740&size=45&qid=NH2UUDYC02HVJK3RGFO8LMVX15VWOX

ABB-02_02_Friedrich_Jaeger_von_Jaxtthal

Mit der Auswahl der Mediziner für Sultan Mahmud II. war Friedrich Jäger von Jaxtthal (1784-1871), der als Vertrauter von Fürst Clemens von Metternich und dessen Leibarzt galt, und zwischen 1825 und 1848 als Professor für Ophthalmologie an der Josephinischen Akademie lehrte, betraut.

Die Wahl fiel zunächst auf zwei junge Mediziner und Absolventen der Josephinischen Akademie und zwar: Karl Ambros Bernard und Jakob Anton Neuner, die im Spätherbst 1839 nach Galatasaray aufbrachen.

Jakob Anton Neuner (*30.10.1806 Cilli/Untersteiermark (heute Slowenien), gest. 27.1.1842 Leoben) begann zunächst als feldärztlicher Gehilfe im Infanterieregiment 12 in Mailand und studierte danach in Wien an der Josephs-Akademie Medizin, das er 1834 mit dem Doktorat der Chirurgie und Magister der Augenheilkunde und Geburtshilfe abschloss.
ABB-03_D-3444_NeunerIm Anschluss daran unterrichtete er an der Lehrkanzel der theoretischen Medizin. Ende des Jahres 1838 ging er gemeinsam mit Karl Ambros Bernard nach Konstantinopel, um hier die Reformen im Spitals- und Apothekenwesen einzuleiten. Er wurde hier auch Leibarzt des Sultans, kehrte jedoch bereits nach dessen Tode 1839 nach Wien an das Josephinum zurück. 1840 wurde er zum Regimentsarzt und ein Jahr darauf zu einem Infanterieregiment nach Leoben bestellt.

Karl Ambros Bernard (19.12.1808 Starkenbach/Böhmen, gest. 2. 11. 1844/Konstantinopel) studierte in Prag Philosophie und danach in Wien am Josephinum Medizin, wo er den Titel Magister der Chirurgie erlangte. Danach diente er als Arzt in einem Infanterieregiment in Czernowitz/Bukowina, wo er an der Grenze zu Russland am Aufbau eines Sanitätskordons zur Bekämpfung der Cholera mitwirkte. Nach seiner Rückkehr nach Wien setzte er am Josephinum sein Studium fort, legte hier 1838 seine Dissertation vor und schloss sein Studium mit dem Titel Doktor der Medizin und Chirurgie sowie Magister der Geburtenhilfe und der Augenheilkunde ab.
ABB-04_D-2164_Bernhard
Bernard, Karl Ambros: De functionibus fluidi electrici prae reliquis corporis humani sub statu sano et morboso. Wien: typ. Ghelen 1838.

Histor.Diss_M.Hartl
[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Historische Dissertations-Bibliothek, Sign.: D2164]

http://webapp.uibk.ac.at/alo/cat/card.jsp?id=8416424&pos=2&phys#

Histor.Diss_M.Hartl
[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Historische Dissertations-Bibliothek, Sign.: D1838/3]

http://webapp.uibk.ac.at/alo/cat/card.jsp?id=8416423&pos=1&phys#

Bernard blieb fünf Jahre in Galatasaray als Direktor und Professor der „medizinischen Schule zu Galatasaray zu Konstantinopel“ und wirkte hier am Aufbau des medizinischen Unterrichts mit. Bernard veröffentliche 1844 – wenige Monate vor seinem Ableben – seinen Bericht über seine Tätigkeit und die Entwicklungen, zu denen der Aufbau eines Schulbetriebes und die nachhaltige Heranbildung eines Ärzte- und Lehrpersonales zählten.

Bernard, Karl Ambros: Die medicinische Schule zu Galata-Serai. In: Allgemeine Zeitung für Militair-Aerzte. (2) 1844. S. 141-142; 159-160; 165-167.


[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/NeuburgermBibliothek, Sign.: 38615]

http://webapp.uibk.ac.at/alo/cat/card.jsp?id=8544598&pos=1&phys#

Einen Nekrolog zu Ambros Karl Bernard findet sich in der Wiener Zeitung, vom 13.1.1845, S. 3.

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=wrz&datum=18450113&seite=3&zoom=33&query=%22ambros%2Bbernard%22&ref=anno-search

Der dritte Arzt, der Neuer und Bernard unmittelbar nachfolgte, war Lorenz Rigler (*20.9.1815 Graz, gest. 16.9.1862 Graz). Er begann 1833 mit dem Studium der Medizin an der Josephs-Akademie, das er 1838 als Doktor der Medizin und Chirurgie, Magister der Augenheilkunde und Geburtshilfe abschloss.
ABB-05_05_Lorenz_Rigler_LithoRigler, Lorenz: Über die Wuthkrankheit des Menschen. Wien: typ. Mechitaristen 1838.

Histor.Diss_M.Hartl
[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Historische Dissertations-Bibliothek,  Sign.: D3722]

http://webapp.uibk.ac.at/alo/cat/card.jsp?id=8420146&pos=1&phys#

ABB-06_D-3722_Rigler
ABB-07_D1838-1_Rigler1842 wurde er auf Ansuchen der osmanischen Regierung nach Konstantinopel gesandt, um das Spitalswesen zu reformieren. Bereits 1844 erfolgte seine Bestellung zum Generalinspektor sämtlicher Spitäler und zum Sanitätsreferenten im Kriegsministerium. 1852 erschien von ihm eine Monografie unter den Titel „Die Türkei und deren Bewohner in ihren naturhistorischen, physiologischen und pathologischen Verhältnissen vom Standpunkte Constantinopels“, die sich – methodisch beeinflusst – an der von dem Statistiker und Militärarzt Francois Joesph Boudin (1806-1867) etablierten medizinischen Geografie orientierte. Rigler versuchte darin die lokalen Umwelteinflüsse mit medizinisch-statistischen Daten zu verbinden und damit Erklärungsmodelle für verschiedene Krankheiten zu entwerfen.[1]

ABB-08_297_Rigler

Rigler, Lorenz: Die Türkei und deren Bewohner in ihren naturhistorischen, physiologischen und pathologischen Verhältnissen vom Standpunkte Constantinopels. Wien: Gerold 1852.


[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 297]

http://webapp.uibk.ac.at/alo/cat/card.jsp?id=8632352&pos=8&phys#

Ein Jahr später verfasste er dazu noch einen Aufsatz:

Rigler, Lorenz: Beitrag zur medizinischen Geographie. In: Wiener medizinische Wochenschrift. (3) 1853. Sp. 721-724; 737-741; 753-756.


[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: Z10002/3]

http://webapp.uibk.ac.at/alo/cat/card.jsp?id=8632355&pos=0&phys=

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=wmw&datum=1853&qid=SGIDBBICJ21RGY9TVCFNWR3FCL3COQ&size=45&page=369

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=wmw&datum=1853&qid=SGIDBBICJ21RGY9TVCFNWR3FCL3COQ&size=45&page=377

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=wmw&datum=1853&qid=SGIDBBICJ21RGY9TVCFNWR3FCL3COQ&size=45&page=385

1856 kehrte er nach Graz zurück, wo er zum Professor für spezielle medizinische Pathologie und Therapie ernannt wurde.

1841 erschien in der Zeitung „Der österreichische Zuschauer. Zeitschrift für Kunst, Wissenschaft und geistiges Leben“ (Nr. 6, 13.1.1841, S. 9) ein Bericht über „Die medizinische Schule zu Konstantinopel“, der einen Einblick über die Arbeiten von Neuner, Bernard und Spitzer gibt.

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=doz&datum=18410113&seite=9&zoom=33&query=%22dr.%2Bbernard%22&ref=anno-search

Der vierte Arzt, der in den Dienst des osmanischen Reiches trat, war der Anatom, Pathologe und langjährige Diplomat Sigismund Spitzer (*21.4.1813 Nikolsburg/Mähren, gest. 23. 12. 1894 Wien). Spitzer studierte zunächst in Wien an der militärärztlich-josephinischen Akademie Medizin, das er 1837 mit seiner Dissertation abschloss.

ABB-09_D-4029_SpitzerSpitzer, Sigismund: De morbo Brighti. Wien: typ Congregatio Mechitaristica 1837.

Histor.Diss_M.Hartl
[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Historische Dissertations-Bibliothek, Sign.: D4029]

http://webapp.uibk.ac.at/alo/cat/card.jsp?id=8420834&pos=1&phys#

Danach ging er an die militärisch-medizinische Schule in Galatasaray, wo er 1839 zum Professor für Anatomie ernannt wurde und zwischen 1846/47 und 1850 als Nachfolger von Bernard als Direktor die Schule leitete. 1845 wurde er zum Leibarzt und engen Vertrauten des Sultans Abdül-Medjid (1823-1861) bestellt. Er reformierte das medizinische Studium, führte das Sezieren an den Spitälern ein und errichtete ein anatomisches Museum, darunter finden sich von Josef Hyrtl  (1810-1894) gespendete Präparate. 1847 promovierten vier Studenten der Schule von Galatasaray an der Josephinischen Akademie in Wien.

Diese werden wie folgt genannt und beschrieben: „Mousa Effendi, Muselmann, Stefan Asbrian, Grieche, Nikolaus Aprillof, Armenier, Gregoir Ivovicz, Katholik“.

Spitzer trat 1850 in den diplomatischen Dienst des osmanischen Reiches ein und wurde bis 1856 zu dessen Botschaftsrat in Wien und darauf von 1857 bis 1860 zum Geschäftsträger in Neapel bestellt. Danach lebte er als Privatmann in Paris und Italien und zuletzt bis zu seinem Tod in Wien.

Literatur zu:

Lorenz Rigler – Primärliteratur:

Rigler, Lorenz: Antritts-Rede gehalten bei Gelegenheit der Übernahme der medizin. Klinik in Gratz am 8. Oktober 1856. In: Wiener medizinische Wochenschrift. (6) 1856. Sp. 681-668.


[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: Z10002/6]

http://webapp.uibk.ac.at/alo/cat/card.jsp?id=8632356&pos=14&phys#

Rigler, Lorenz: Beitrag zur Geschichte der Cholera. In: Wiener medizinische Wochenschrift. (5) 1855. Sp. 161-165; 177-180.


[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: Z10002/5]

http://webapp.uibk.ac.at/alo/cat/card.jsp?id=8632354&pos=12&phys#

Rigler, Lorenz: Beitrag zur medizinischen Geographie. In: Wiener medizinische Wochenschrift. (3) 1853. Sp. 721-724; 737-741; 753-756.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: Z10002/3]

http://webapp.uibk.ac.at/alo/cat/card.jsp?id=8632355&pos=13&phys#

Rigler, Lorenz: Die Türkei und deren Bewohner in ihren naturhistorischen, physiologischen und pathologischen Verhältnissen vom Standpunkte Constantinopels. Wien: Gerold 1852.


[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 297]

http://webapp.uibk.ac.at/alo/cat/card.jsp?id=8632352&pos=8&phys#

Rigler, Lorenz: Über die Wuthkrankheit des Menschen. Wien: typ. Mechitaristen 1838.

Histor.Diss_M.Hartl
[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Historische Dissertations-Bibliothek, Sign.: D3722]

http://webapp.uibk.ac.at/alo/cat/card.jsp?id=8420146&pos=1&phys#

Rigler, Laurenz: De rabie hominum morsu hydrophobico acquisita. Wien: typ. Congreg. Mechit. 1838.
Histor.Diss_M.Hartl
[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Historische Dissertations-Bibliothek, Sign.: D1838/1]

http://webapp.uibk.ac.at/alo/cat/card.jsp?id=8420145&pos=0&phys#

Lorenz Rigler – Sekundärliteratur:

Kernbauer, Alois: Lorenz Rigler, Istanbul und die „Medizinische Geographie“ In: Österr.-türkische med. Beziehungen, Berichte des Symposions vom 28. u. 29.4.1986 in Istanbul. 1987. S. 121-142.


[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: SA915]

http://webapp.uibk.ac.at/alo/cat/card.jsp?id=8595493#

Kernbauer, Alois: Zur Reorganisation der türkischen Medizin durch österreichische Ärzte um die Mitte des 19. Jh. Die medizinische Schule von Galatasaray in Istanbul im Spiegel der Berliner Allgemeinen Medicinischen Central-Zeitung. 7 S. (S. 175-181). Wien: Österr. Ges. f. Wissenschaftsgesch. 1993 (Mitt. d. öst. Ges. f. Wissenschaftsgesch. Jg 13, H. 1-2)


[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 55.016/13, 1-2]

http://webapp.uibk.ac.at/alo/cat/card.jsp?id=8595492#

Heschl, Richard Ladislaus: Prof. Dr Lorenz Rigler (+). In: Wiener medizinische Wochenschrift. (12/42) 1862. Sp. 667-669.


[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: Abschr. 101]

http://webapp.uibk.ac.at/alo/cat/card.jsp?id=8585034#

Karl Ambros Bernhard – Primärliteratur:

Bernard, Karl Ambros: Les Bains de Brousse, en Bythinie, Turquie d’Asie, avec une vue des bains et un plan des environs de Brousse. Constantinopel: Imprimerie de la Bonne Esperance 1842.

Joseph_MHartl
[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Josephinische Bibliothek, Sign.: JB2829]

http://webapp.uibk.ac.at/alo/cat/card.jsp?id=6172478&pos=13&phys=

Bernard, Karl Ambros: Die medicinische Schule zu Galata-Serai. In: Allgemeine Zeitung für Militair-Aerzte. (2) 1844. S. 141-142; 159-160; 165-167.


[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 38615]

http://webapp.uibk.ac.at/alo/cat/card.jsp?id=8544598&pos=1&phys#

Bernard, Karl Ambros: De functionibus fluidi electrici prae reliquis corporis humani sub statu sano et morboso. Wien: typ. Ghelen 1838.

Histor.Diss_M.Hartl
[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Historische Dissertations-Bibliothek, Sign.: D2164]

http://webapp.uibk.ac.at/alo/cat/card.jsp?id=8416424&pos=2&phys#

Histor.Diss_M.Hartl
[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Historische Dissertations-Bibliothek, Sign.: D1838/3]

http://webapp.uibk.ac.at/alo/cat/card.jsp?id=8416423&pos=1&phys#

Karl Ambros Bernhard – Sekundärliteratur:

Schmidt-Wyklicky, Gabriela: Dr. Karl Ambros Bernard nach österreichischen Quellen: Seine Verdienste als Arzt und Akademischer Lehrer. In: Acta Turcica Historiae Medicinae. Verhandlungen des V. Symposions über öst.-türk. mediz. Beziehungen II. 1995. S. 111-114.


[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: SA4582]

http://webapp.uibk.ac.at/alo/cat/card.jsp?id=8640075&pos=0&phys#

Sehsuvaroglu, Bedi N.: Muallim-i evvel Ordiaryüs Profesör Dr. Charles Ambroise Bernard (1808-1844). In: Türk Istanbul’da tip ögretiminin 500. yildönümü. 1971. S. 62-70.

http://webapp.uibk.ac.at/alo/cat/card.jsp?id=8643932#

Eyice, Semavi: Mekteb-i Tibbiye’nin ilk müdürü Dr. Bernard’in Mezari. In: Tarih Dergisi. (2/3-4) 1952. S. 89-96.


[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 43774]

http://webapp.uibk.ac.at/alo/cat/card.jsp?id=8566319#

Jakob Anton Neuner – Primärliteratur:

Neuner, Jakob Anton: De febri intermittente oculi larvata, sub forma ophthalmitidis adparente. Wien: typ. Grund 1834.

Histor.Diss_M.Hartl
[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Historische Dissertations-Bibliothek, Sign.: D1834/2]

http://webapp.uibk.ac.at/alo/cat/card.jsp?id=8419517&pos=0&phys#

Histor.Diss_M.Hartl
[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Historische Dissertations-Bibliothek, Sign.: D3444]

http://webapp.uibk.ac.at/alo/cat/card.jsp?id=8419518&pos=1&phys#

Jakob Anton Neuner – Sekundärliteratur:

Holubar, Karl: Carl Ludwig Sigmund in der Türkei insbesondere seine Besuche in Istanbul im Mai, Juli und August 1849. In: Die hohe Medizinschule Galatasaray und ihre Bedeutung für die moderne türkische Medizin. 1993. S. 95-106.


[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: SA5169]

http://webapp.uibk.ac.at/alo/cat/card.jsp?id=8588086&pos=15&phys#

Neuburger, Max: Österreichische Ärzte als Pioniere der wissenschaftlichen Medizin und des Sanitätswesens in der Türkei (1839-1856). In: Wiener medizinische Wochenschrift. (67/38) 1917.


[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 5179]

http://webapp.uibk.ac.at/alo/cat/card.jsp?id=8566319#

Sigismund Spitzer – Primärliteratur:

Spitzer, Sigismund: De morbo Brighti. Wien: typ Congregatio Mechitaristica 1837.

Histor.Diss_M.Hartl
[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Historische Dissertations-Bibliothek, Sign.: D4029]

http://webapp.uibk.ac.at/alo/cat/card.jsp?id=8420834&pos=1&phys#

Text: Walter Mentzel

[1] Kernbauer, Alois: Lorenz Rigler, Istanbul und die „Medizinische Geographie“ In: Österr.-türkische med. Beziehungen, Berichte des Symposions vom 28. u. 29.4.1986 in Istanbul. 1987. S. 121-142.

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Weitere Blogbeiträge u.a. zu
Friedrich Jäger von Jaxtthal (1784-1871):
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„1. Weltkrieg & Medizin“ [41]: Das Reservespital Nr. 2 in PARDUBITZ / PARDUBICE in Böhmen 1914 – 1918, Folge 7.2 – „Zustände“ im Reservespital Ende 1917 – Auszug aus einem im Jänner 1918 verfassten Inspizierungsbericht

„1. Weltkrieg & Medizin“ [41]: Das Reservespital Nr. 2 in PARDUBITZ / PARDUBICE  in Böhmen 1914 – 1918

Folge 7.2 – „Zustände“ im Reservespital Ende 1917 – Auszug aus einem im Jänner 1918 verfassten Inspizierungsbericht

  1. Teil

Auszug aus dem Bericht des Chefs des militärärztlichen Offizierskorps über die in der Zeit vom 21. bis 25. Jänner 1918 vorgenommene Inspizierung der Militärsanitätsanstalten in Kolin, Leitmeritz und Pardubitz:

Sektion III:Kommandant: Landsturmregimentsarzt Jaromir KOTESOVEC [siehe Beitrag Folge 5.3];
Chirurgische Abteilung 1.254 Kranke, eingeteilt als Chirurg der Schweizer Arzt Nino ENDERLIN, viele schwere Fälle, Schussfrakturen der unteren Gliedmaßen, Behandlung mit Extensionsverbänden Steinmann‘sche Nagelung [= Steinmann-Nagel,[nach dem Schweizer Chirurgen Fritz Steinmann, 1872-1932: Vierlamellennagel zur Einrichtung von Knochenbrüchen].Ärztliche Behandlung gut, bei manchen eiternden Fällen (Geruch) wäre häufigerer Verbandwechsel angezeigt; Pflegedienst hier besser als in der I. Sektion, reichsdeutsche Oberschwester macht guten Eindruck, Nachtinspektionsdienst geregelt, Kontrollbuch eingesehen: Krankenräume der Schwerkranken geheizt, der Sektion wurde eben ein Waggon Kohle zugewiesen. Seitens der befragten Kranken sowie auch der Schwestern Klagen über unzureichende und kalte Kost.Interne Abteilung: hier keine regelrechte Sortierung der Kranken, viele Malariafälle (300), Unterschenkelgeschwüre, sonstige Fälle kleiner Chirurgie. Von den Malariarekonvaleszenten könnten viele zur Ersatzabteilung entlassen werden (ist laut Meldung des Sektionskommandanten bereits in Aussicht genommen).Verköstigung: Die Diätordination [DUDEN: (Medizin) ärztliche Verordnung]  seitens der Ärzte würde, entsprechen wenn die vielen Extraordinationen, auch wirklich verabreicht würden. Die Vorsorgen bezüglich rechtzeitiger Fassung der Verpflegsartikel seitens des Küchenaufsichtsoffiziers (Militärapotheker) sind ungenügend; z. B. erhielten die Kranken den ordinierten Wein nicht, weil angeblich keiner vorhanden war. Ich überzeugte mich jedoch, dass im Militärverpflegsmagazin eine Anzahl großer Fässer rumänischen Weins lagern. Allerdings war im Fassungsbuche der Sektion der Wein am Vortage seitens des Militärverpflegsmagazins gestrichen worden, angeblich weil an diesem Tage wegen Skontrierung (!) keine Fassungen durchgeführt wurden. Auch hier werden an Stelle von Milchspeisen Kartoffel verabfolgt, deren Qualität häufig schlecht sein soll.Sektionsapotheke: Genügende Vorräte an den wichtigsten Medikamenten, Chinin in Tabletten und Pulverform, Natr. Salicyl., Antipyrin, auch Ipecacuanha und Senega (noch aus der Zeit der Zivilverwaltung herrührend) vorhanden, in entsprechenden Behältnissen, Desinfektionsmittel. Ordnung und Nettigkeit ohne Anstand. Anschließend wurde das Militärverpflegsmagazin, welches die Vorräte für das ganze Spital, Fleischerei, Bäckerei etc. verwaltet, besichtigt. Brot, Mehl, Zucker in großen Mengen, Marmelade, Kraut. Mangel herrscht an Milch und Gemüsen.24. 1. 1918: Sektion V:Kommandant: Stabsarzt der Reserve Johann SEDIVEC [siehe blog-Beitrag Folge 5,3];

Befragt über die Organisation des ärztlichen Dienstes, meldet der Sektionskommandant, dass infolge Enthebung des früheren Chefarztes der Chirurgischen Abteilung von der Militärdienstleistung d. z. ein Arzt (Landsturmoberarzt Ernst HIRSCH, Chirurg, der überdies derzeit fußleidend ist, mit der Überwachung des gesamten ärztlichen Dienstes in der Sektion betraut ist, während die übrigen Ärzte (7) als Barackenärzte verwendet werden. Es ist unmöglich, dass ein Chefarzt 1.347 Kranke ärztlich übersieht; die Leitung des Dienstes in der Sektion ist Sache des Kommandanten.

Offiziersbaracke: Zumeist Rekonvaleszente, manche die nur auf das Einlangen der beantragten Urlaubsbewilligung warten und nicht mehr spitalsbedürftig sind! Der Sektionskommandant wurde angewiesen auf die eheste Rekonvaleszierung der nicht mehr Spitalsbedürftigen den gebotenen Einfluss zu nehmen.

In den Mannschaftskrankenbaracken, in welchen schwere interne und chirurgische Fälle untergebracht sind, sind die Krankenräume geheizt; Zimmerordnung ungenügend, desgleichen die Krankenpflege; die anwesende reichsdeutsche Oberschwester bestätigt, dass die Pflegerinnen fachtechnisch auf niedrigem Niveau stehen; dass auch der Fleiß zu wünschen lässt. Die befragten Kranken äußerten sich über unzureichende Kost. Die Diätordinationen in den Ordinationszetteln und auf den Kopftafeln sind zwar reichlich bemessen, wegen angeblichem Mangel der betreffenden Verpflegsartikel werden jedoch die ordinierten Speisen (insbesondere Milch, Milchkaffee, Milchspeise) nicht verabfolgt bzw. durch Kartoffel ersetzt.

Austauschinvalidenabteilung: derzeit 610. Vom Transport 29. Dezember 1917 gehen heute 108 Mann nach Budapest, 47 Mann nach Wien ab. Quarantänedauer 21 Tage. Die Baracken sind nicht geheizt (Temperatur um 7 Grad Celsius plus), die Leute liegen daher im Bett, da die Monturen noch in der Desinfektion und keine genügende Anzahl Reservemonturen vorrätig sind. Klagen seitens der Mannschaft, außer über Kälte wurden nicht geäußert. Zimmerordnung entspricht. Unter dem aus der Kriegsgefangenschaft entlassenen kontumazierten Sanitätspersonal befindet sich ein Sanitätssoldat Zbigniew KOZLOWSY des IR 13. Dem anwesenden Spitalskommandanten wurden die in Leitmeritz vernommenen Anschuldigungen mitgeteilt und das Spital angewiesen sich über das in Leitmeritz veranlasste telegraphisch anzufragen. Bei den protokollarischen Einvernahmen der ungarischen Austauschinvaliden soll nicht immer ein ungarischer Dolmetsch anwesend sein.

Sektionsküche: Suppe entspricht der Qualität nach, jedoch ohne Einschneidesemmel obwohl im Viktualienmagazin   https://de.wikipedia.org/wiki/Viktualien genügend weißes Brot vorhanden; Fleisch: die abgewogenen Portionen unter dem vorgeschriebenen Gewicht (5 Portionen = 350 Gramm), Rindsbraten (5 Portionen = 450 Gramm), Beilage: Knödel gut. Desgleichen die Extramehlspeise (Semmelschmarrn) von gutem Geschmack. Ich besichtigte die Kartoffel im Magazin, fand viele gefroren, fleckig, faulig und wies eine Anzahl fauliger Kartoffel der Verwaltungskommission vor. Die Speisen werden in offenen Sammelgefäßen von den Küchen auf die Krankenzimmer getragen und dort von den Pflegerinnen verteilt; den Kontrolldienst üben die Aufsichtsunteroffiziere aus. Die von der Zivilverwaltung seinerzeit übernommenen Thermophorkisten werden nicht benützt, sollen teilweise schadhaft und schwer transportabel sein. Das Aufwärmen der Speisen in den entfernt gelegenen Baracken sollte in den Teeküchen geschehen, unterbleibt vielfach wegen Mangel an Heizservis, die Speisen werden daher oft ausgekühlt verabreicht.

Die Besichtigung des der V. Sektion zugewiesenen Operationspavillons ergab reichliche Ausstattung mit allen chirurgischen Behelfen, insbesondere reichliches chirurgisches Instrumentarium. Der Operationspavillon wird derzeit wenig benützt, die kleineren Eingriffe, Verbände werden in der gleichfalls reichhaltig ausgestatteten Verbandbaracke vorgenommen.

Sektion II:

Sektionskommandant Landsturmregimentsarzt Karl FIALA. [siehe blog-Beitrag Folge 5,3];

Krankenstand: 1.787. 2. Abteilung für Hautkrankheiten und Venerie: Chefarzt Univ. Doz. Dr. Anton TRYB (Facharzt); fachlich einwandfreie ärztliche Behandlung.

Zu bemerken: große Anzahl von Unterschenkelgeschwüren, die Anordnung, dass diese Kranken liegen sollten, erscheint nicht allenthalben durchgeführt. Es fiel die Unsauberkeit der Betten auf, welche allerdings bei den Hautkranken, die verschiedene Salben gebrauchen, erklärlich ist, jedoch auch auf den ungenügenden Wechsel der Bettwäsche zurückzuführen ist. Laut Angabe mehrerer Kranken wurden die Leintücher seit Ende Dezember nicht gewechselt. Der herbeigerufene Ökonomieoffizier (Militärapotheker) meldete, dass infolge Wassermangels die Sektionswäscherei dem Bedarf nicht nachkommt. Ich begab mich in das Wäschemagazin der II. Sektion und überzeugte mich, dass dort 4.000 Stück neue, noch nicht gebrauchte Leintücher lagern. Der Sektionskommandant wurde angewiesen den Austausch ehestens zu bewirken.

Der eingangs erwähnte Übelstand ungenügender Bäderverabreichung wegen Wassermangel macht sich hier auch in therapeutischer Hinsicht (Scabies, parasitäre Hautkrankheiten

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=wmw&datum=1916&size=45&page=553) sehr ungünstig fühlbar.

1. Abteilung für venerische Kranke, Chefarzt Dr. Wilhelm LAUTERSTEIN (Facharzt)[siehe blog-Beitrag Folge 5,3];

Ärztliche Behandlung entspricht, die Behandlungsbaracken sind gut ausgestattet, Gonoccenuntersuchung im eigenen Laboratorium, für Lues in der Wassermannstation
https://de.wikipedia.org/wiki/August_von_Wassermann im bakteriologischen des Spitals. Führung der Vormerkblätter entspricht Prosektur, bakteriologisch- histologisches Laboratorium, Wassermannstation stehen unter fachmännischer Leitung.

Ende des 2. Teils

Über das Ergebnis der Inspizierung in Pardubitz – in Bezug auf die durch den Reichsratsabgeordneten Albert SEVER dem Kriegsministerium zugekommene Beschwerde wird resumierend berichtet:

a) Die Beschwerde, dass sämtliche Kranke und Verwundete hier ohne Pflege liegen ist gewiss ungerechtfertigt, wenn auch auf einzelnen Baracken der Pflegedienst ein ungenügender ist. Viele befragte Schwerkranke äußerten keine Klagen über Vernachlässigung. Dasselbe gilt bezüglich der Beschwerde über Mangel an Verbänden.
b) über die Beschwerde, dass vom 22. Bis 28. Dezember 1917 keine ärztliche Visite abgehalten wurde, konnte bei den ungeheuren Dimensionen des Spitals mangels näherer Angaben, auf welcher Sektion, welcher Abteilung, nichts Positives eruiert werden.
c) die Beschwerde über Kälte in den Baracken ist bei Leichtkranken stichhältig, wird durch Kohlenmangel begründet. Die Schwerkrankenräume sind geheizt (Temperatur plus 12 bis +14 Grad Reaumur[=15 bis 17 Grad Celsius]). Die Decken sind teilweise dünn, es sind jedoch genügend Decken auf den Abteilungen und in den Magazinen vorhanden (ca. 30.000).
d) die Aborte sind wegen der angeführten Wassernot ungenügend rein gehalten. Die Angaben in der Beschwerde sind übertrieben.
e) die von einer Anzahl von Kranken tatsächlich geäußerten Klagen über unzureichende Nahrung ist nach den gewonnenen Eindrücken weniger auf den Mangel von erforderlichen Verpflegsartikeln – wirklicher Mangel herrscht insbesondere an Milch und Gemüse – als auf nicht genügende Kontrolle der Küchenwirtschaft zurückzuführen. Die Einteilung geeigneterer Aufsichtsorgane, eine häufig sanitäre und ökonomisch-administrative Inspizierung der einzelnen Sektionen ist geboten.

Text: Reinhard Mundschütz

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