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Publikation MedUni Wien Mitarbeitende: Hengstenberg, Christian, Univ.-Prof. Dr.med.: Herzgesundheit : schützen, stärken, wiederherstellen

Herzgesundheit : schützen, stärken, wiederherstellen

Hengstenberg, Christian, 1962- [HerausgeberIn]Bergler-Klein, Jutta [MitwirkendeR]
2023
Signatur/Standortangabe: WG-120-33
 
Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems stellen in westlichen Ländern nach wie vor die Todesursache Nummer eins dar. Die Fortschritte in der Medizin können zwar viele, aber nicht alle Probleme abfedern. Gerade in Zusammenhang mit der Herzgesundheit spielen Risikofaktoren eine große Rolle. Diese können aber oftmals durch Veränderungen des Lebensstils beeinflusst werden!
In diesem Buch erklären Christian Hengstenberg und sein Team von der Klinischen Abteilung für Kardiologie derUniversitätsklinikfür Innere Medizin II der Medizinischen Universität Wien gut verständlich und wissenschaftlich fundiert, wie wir unser Herz schützen und stärken können.
Darüber hinaus geben die 32 Autorinnen und Autoren einen Überblick der häufigsten Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie der diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten, mit denen die Herzgesundheit wiederhergestellt, oder besser noch: erhalten werden kann.

Open Access Publikationen von Angehörigen der MedUni Wien [123]: Verlag Wiley

Open AccessOpen Access Publikationen von Angehörigen der MedUni Wien: Verlag Wiley

Für Wissenschaftler:innen der MedUni Wien besteht die Möglichkeit, als Corresponding Author in ca. 1.300 Zeitschriften des Verlages Wiley ohne zusätzliche Bezahlung von Article Processing Charges (APCs) Open Access zu publizieren.  Mehr Infos–>

Im Van Swieten Blog können Sie  kontinuierlich die Open Access Publikationen von Angehörigen der MedUni Wien nachlesen:

Association Between Postresuscitation 12‐Lead ECG Features and Early Mortality After Out‐of‐Hospital Cardiac Arrest: A Post Hoc Subanalysis of the PEACE Study

Francesca Romana Gentile, Enrico Baldi, Catherine Klersy, Sebastian Schnaubelt, Maria Luce Caputo, Christian Clodi, Jolie Bruno, Sara Compagnoni, Alessandro Fasolino, Claudio Benvenuti, Hans Domanovits, Roman Burkart, Roberto Primi, Gerhard Ruzicka, Michael Holzer, Angelo Auricchio, Simone Savastano

J Am Heart Assoc. 2023 May 16; 12(10): e027923. Published online 2023 May 15. doi: 10.1161/JAHA.122.027923

PMCID:

PMC10227321

ArticlePubReaderPDF–1.1MCite

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Ultrasound Neuromodulation as a New Brain Therapy

Roland Beisteiner, Mark Hallett, Andres M. Lozano

Adv Sci (Weinh) 2023 May; 10(14): 2205634. Published online 2023 Mar 24. doi: 10.1002/advs.202205634

PMCID:

PMC10190662

ArticlePubReaderPDF–792KCite

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Identifying patients at risk: multi‐centre comparison of HeartMate 3 and HeartWare left ventricular assist devices

Lieke Numan, Daniel Zimpfer, Osnat Itzhaki Ben Zadok, Emmeke Aarts, Michiel Morshuis, Sabina P.W. Guenther, Julia Riebandt, Dominik Wiedemann, Faiz Z. Ramjankhan, Anne‐Marie Oppelaar, Tuvia Ben‐Gal, Binyamin Ben‐Avraham, Folkert W. Asselbergs, Rene Schramm, Linda W. Van Laake

ESC Heart Fail. 2023 Jun; 10(3): 1656–1665. Published online 2023 Feb 16. doi: 10.1002/ehf2.14308

PMCID:

PMC10192248

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First report on the occurrence of Vibrio cholerae nonO1/nonO139 in natural and artificial lakes and ponds in Serbia: Evidence for a long‐distance transfer of strains and the presence of Vibrio paracholerae

Carmen Rehm, Kathrin Lippert, Alexander Indra, Stoimir Kolarević, Margareta Kračun‐Kolarević, Melanie Leopold, Sophia Steinbacher, Iris Schachner, Lena Campostrini, Alexandra Risslegger, Andreas H. Farnleitner, Claudia Kolm, Alexander K.T. Kirschner

Environ Microbiol Rep. 2023 Apr; 15(2): 142–152. Published online 2023 Feb 13. doi: 10.1111/1758-2229.13136

PMCID:

PMC10103850

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Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [227]: Berthold Beer – Nervenarzt, Leiter des Instituts für elektromagnetische Therapie, Schriftsteller

Berthold Beer – Nervenarzt, Leiter des Instituts für elektromagnetische Therapie, Schriftsteller

Autor: Walter Mentzel

Affiliation: Medizinische Universität Wien, Universitätsbibliothek, Währinger Gürtel 18-20, 1090 Wien, Österreich

Published online: 19.07.2023

Keywords: Beer Berthold, Nervenarzt, Elektrotherapie, Institut für elektromagnetische Therapie, Schriftsteller, Arzt, Wien, Medizingeschichte

Berthold Beer wurde am 24. April 1859 in Brünn in Mähren (heute: Brno/Tschechien) geboren. Nachdem er das Gymnasium seiner Heimatstadt absolviert hatte, begann er 1878 an der Universität Wien mit dem Studium der Medizin, das er 1882 mit dem Rigorosum abschloss.

1885 wurde er auch zum militärärztlichen Eleven zweiter Klasse des Garnisonsspitals Nr. 5 in Brünn ernannt,[1] 1893 erfolgte seine Ernennung zum Oberarzt.[2]

Ab 1885 arbeitete er im Allgemeinen Krankenhaus in Wien an der neurologischen Abteilung für Nervenkranke bei Theodor Meinert (1833-1892), wo er die Neuropathie zu seinem Spezialgebiet machte. Danach arbeitete er bis etwa 1911 an der Klinik für Dermatologie und Syphilis. Seit 1899 führte er eine Ordination als Nervenarzt in Wien 9, Maximilianplatz 13, später Nr. 15. Beer arbeitete auf zahlreichen Gebieten der Medizin. 1894 entwickelte er eine neue Methode „Ueber künstliche Atmung“.[3] Zunehmend beschäftigte er sich mit der Elektrotherapie und dem Elektromagnetismus.

Institut für elektromagnetische Therapie

Seit spätestens 1884 war Beer Mitglied des Elektrotechnischen Vereins in Wien.[4] 1902 eröffnete und leitete er das Institut für elektromagnetische Therapie in Wien 9, Maximilianplatz 14.[5]

Inserat: Wiener klinische Wochenschrift, 30.4.1903, S. 549.

1899 erschien von ihm die Arbeit „Ueber Mitbewegungsphänomene“. 1902 meldeten Beer und der Psychiater Julius Adrian Pollacsek aus Berlin eine Einrichtung zur „Hervorrufung von Vibrationen erkrankter Körperteile“ sowie ein elektromagnetisches Gerät (Spule) zur Behandlung von Neurosen und Depressionen als Patente an.

Medizinjournalist

Beer war ein überaus erfolgreicher und vielseitiger Medizinjournalist. Er war Mitarbeiter internationaler Fachzeitschriften wie „Journal of Anatomy“ und „The Lancet“ oder „Nature“, und Redakteur der „Wiener medizinischen Presse“. Häufig schrieb er Artikel für die Neue Freie Presse wie „Unsere Kinderspitäler[6], für die Zeitschrift Die Zeit („Zur Psychologie der Mode“, H. 54, 1895, „Vom Einflusse der fremden Schulen auf die französische Malerei“, H. 47, 1895) und vor allem für die Zeitung Die Zeit („Ärzteüberfluss und Ärzteverstaatlichung“[7] „Die Cholera und ihre Behandlung“).[8] Weiters war er Redakteur bei der 1905 gegründeten und vom Ingenieur Jacob Hellmann (1868-) herausgegeben und in Wien und Leipzig erschienenen medizinisch-technischen Zeitschrift „Medico-technologisches Journal. Centralblatt für das Gesammtgebiet der medicinischen Technologie“, in der die gesamten Gebiete der medizinischen Technologie, wie Apparatekunde, Mikroskopie, Fotografie, Radiologie u.a. thematisiert werden sollten. Die Zeitschrift wurde bereits 1908 wieder eingestellt.[9]

Auf dem medizinischen Gebiet entwickelte er Massageverfahren („manuelle Methode“) bei Muskelschwund. Vor dem Ersten Weltkrieg schlug er eine Berufung an die Universität in Neuseeland ebenso aus, wie die ihm angebotene Position eines Chefredakteurs bei der Zeitschrift „Nature“, oder die Stelle eines Leibarztes des US-Eisenbahnunternehmers Edward Henry Harriman, da er es vorzog in Wien zu bleiben.

Behandlung von Kriegsinvaliden im Schwarzenberg-Garten im Belvedere und die „Entkrüppelungsstelle“ des Landesverbandes Wien des Zentralverbandes

1914 erschien von ihm in der „Österreichischen Rundschau“ eine Studie über „Entkrüppelungsstellen“, in der er die Errichtung dieser Einrichtungen für Kriegsinvalide anregte, in denen auch über einen längeren Zeitraum Therapieangebote für chronische Leiden angeboten werden sollten.[10] 1915 erschien von ihm die Arbeit „Zur Pathologie und Therapie des Tetanus“.

Anfang 1916 wurde er in einem neu errichteten und dem Roten Kreuz unterstehenden therapeutischen Ambulatorium im Schwarzenberg-Garten in Wien[11] zum ärztlichen Leiter ernannt, wo er seine von ihm ausgearbeitete sogenannte „Wiener manuelle (auch „Wiener Massage“) Methode“ der Massage bei Kriegsinvaliden anwandte. Aus dieser Einrichtung ging nach dem Krieg, die von ihm betreute „Entkrüppelungsstelle des Landesverbandes Wien“ hervor, die Teil der „Entkrüppelungsstelle I des Zentralverbandes der deutsch-österreichischen Kriegsbeschädigten in Wien“ wurde. Seine hier weiter praktizierten Methoden beschrieb er 1926 in seinem Aufsatz „Atrophische Muskeln und ihre Behandlung mittels der Wiener manuellen Methode“. Im selben Jahr forderte er in einem Artikel im Illustrierten Wiener Extrablatt den Aufbau von Spitälern für chronisch Erkrankte und bemängelte die Fürsorgeangebote und Leistungen für diese Patientengruppe.[12] Beer sprach sich vehement gegen die Einbeziehung von Ärzt:innen in das Begutachtungsverfahren und der Beurteilungsfindung über die Zuweisung einer materiellen Entschädigung an Invalide aus.[13]

Nachdem er nach dem Krieg die Staatsbürgerschaft der Tschechoslowakei angenommen hatte, jedoch weiterhin in Wien seinen Lebensmittelpunkt hatte, und er die von ihm abverlangten Prüfungen zur Weiterführung seiner ärztlichen Ordination ablehnte, wurde ihm die Ausübung des Arztberufes als praktischer Arzt versagt. Wegen seiner über viele Jahre gepflogenen unentgeltlichen Behandlung mitteloser Patient:innen lebte er nach dem Krieg bis zu seinem Tod zunehmend verarmt. Er verstarb im Juli 1931 in Wien.

Beer war Mitglied des Wiener Medizinischen Klubs und seit 1894 Mitglied der Gesellschaft der Ärzte in Wien.[14]

Quellen:

UAW, Med. Fakultät, Nationalien/Studienkataloge, Sign. 134-0118, Beer Berthold (Nationalien Datum: 1878/79).

UAW, Med. Fakultät, Nationalien/Studienkataloge, Sign. 134-0146, Beer Berthold (Nationalien Datum: 1882/83).

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 177-24a, Beer Berthold (Rigorosum: 1882).

Friedhofsdatenbank der IKG Wien: Beer Berthold.

Literatur:

Beer, Berthold: Ueber Mitbewegungsphänomene. Sonderdruck aus: Wiener medizinische Blätter. Wien: Verlag der „Wiener medizinischen Blätter“ 1899.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Beer, Berthold: Zur Pathologie und Therapie des Tetanus. Sonderdruck aus: Wiener klinische Wochenschrift. Wien, Leipzig: Wilhelm Braumüller k.u.k. Hof- und Universitäts-Buchhändler 1915.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Referenzen:

[1] Die Presse, 23.6.1885, S. 3; Wiener Allgemeine Zeitung, 23.6.1885, S. 15.

[2] Die Presse, 31.10.1893, S. 4.

[3] Wiener medicinische Blätter, Nr. 27, 1894.

[4] Zeitschrift für Elektrotechnik, Teil 5, H. 1, 1884, Verzeichnis der P.T. Herren Mitglieder des Elektrotechnischen Vereines in Wien.

[5] Neues Wiener Journal, 4.11.1902, S. 6.

[6] Neue Freie Presse, 12.4.1900, S. 16-17.

[7] Die Zeit, 2.9.1905, S. 13.

[8] Die Zeit, 2.9.1910, S. 4.

[9] Die Zeit, 14.6.1905, S. 5.

[10] Pester Lloyd, 5.12.1914, S. 3.

[11] Neues Wiener Tagblatt (Tages-Ausgabe), 5.1.1916, S. 11; Die Zeit, 23.8.1917, S. 5; Österreichische Volks-Zeitung, 11.3.1917, S. 4.

[12] Illustriertes Wiener Extrablatt, 11.2.1926, S. 7.

[13] Der Invalide, 15.4.1921, S. 2.

[14] Wiener klinische Wochenschrift, Nr. 14, 1894, S. 259.

Normdaten (Person): Beer, Berthold: BBL: 41500; GND: 117582034;

VAN SWIETEN BLOG der Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien
BBL: 41500 (19.07.2023)
URL: https://ub.meduniwien.ac.at/blog/?p=41500

Letzte Aktualisierung: 2023 07 19

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Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [226]: Gruss, Adolf – Vizepräsident der Ärztekammer Wien, Journalist und Verleger, Obmann des Vereins deutscher Ärzte Österreichs

Gruss, Adolf – Vizepräsident der Ärztekammer Wien, Journalist und Verleger, Obmann des Vereins deutscher Ärzte Österreichs

Autor: Walter Mentzel

Affiliation: Medizinische Universität Wien, Universitätsbibliothek, Währinger Gürtel 18-20, 1090 Wien, Österreich

Published online: 19.07.2023

Keywords: Gruss Adolf, Ärztekammer Wien, Arzt, Verein deutscher Ärzte Österreichs, Journalist, Verleger, Ärztliche Reform-Zeitung, Wien, Medizingeschichte

Adolf Gruss wurde am 9. März 1854 als Sohn des akademischen Malers Johann Gruss (1820-1901) und Anna Bruder in Leitmeritz in Böhmen (heute: Litoměřice/Tschechien) geboren. 1883 heiratete er Klara Büchner. Nachdem er zunächst ein Doktoratsstudium in Philosophie absolviert hatte, begann er an der Universität Wien mit dem Studium der Medizin, das er am 18. Mai 1888 mit der Promotion abschloss. Nach seiner Promotion führte er eine private Ordination in Wien Wieden und war ab 1889 als Krankenkassenarzt des Gremiums der Wiener Kaufmannschaft tätig.[1] 1896 erfolgte seine Bestellung zum städtischen Arzt in Wien.[2]

Gruss war seit den 1880er Jahren in der Deutschnationalen Partei (Georg Ritter von Schönerer-Richtung) und deren Vorfeldorganisationen und später in der 1903 gegründeten deutsch-radikalen Partei um den Politiker und Herausgeber der Ostdeutschen Rundschau, Karl-Hermann Wolf (1862-1941), aktiv. Im Wiener Gemeindebezirk Wieden stand er als Obmann dem „Deutschen Volksverein“ der deutschnationalen Partei vor,[3] 1889 wurde er zum Obmann des Deutschen Gesangsvereins in Wien gewählt,[4] und 1890 gehörte er wie auch Karl-Hermann Wolf den Leitungsorganen des Vereins „Deutsche Geschichte“[5] an, sowie der im selben Jahr gegründeten Mittelstandsorganisation „Selbsthilfe-Genossenschaft Ostmark“, die bereits einen „Arierparagraphen“ statuarisch aufwies.[6] 1891 kandidierte er für die Deutschnationale Partei im 4. Wiener Gemeindebezirk zum 2. Wahlkörper für den Wiener Gemeinderat auf der mit der Christlichsozialen Partei gemeinsamen Liste der „Antiliberalen Wahlgemeinschaft“.[7]

Journalist, Redakteur, Verleger der Ärztlichen Reform-Zeitung

In diesem Umfeld betätigte sich Gruss schriftstellerisch als auch journalistisch, beispielsweise als Autor im „Deutschnationalen Kalender“, aber auch im Jänner 1899 im von ihm gegründeten und den Interessen der „deutschen Ärzten“ sich verpflichteten „Ärztlichen Reform-Zeitung“, dem Organ des Wiener Ärzte-Vereins und zunächst des Vereins der Ärzte Oberösterreichs, des Pinzgaus, dem Pongau und jener in Schlesien,[8] bei der er als Herausgeber und Schriftleiter fungierte.[9] Hier publizierte er u.a. 1899 „Naturärzte“ und „Die Vergewaltigung der Ärzte durch die Juristen“, 1900 „Berufszwang und Curpfuscherei“ und 1908 „Ein Sanitätsministerium oder eine Zentralstelle für das gesamte Sanitätswesen in Österreich“. 1897 erschien von ihm die Monografie „Über den Ärztestand“ und 1911 „Ärztliche Streiflichter und die Eigenart des ärztlichen Berufes“.

Gründer und Funktionär ärztlicher Standesorganisationen

Neben seinem Engagement in deutschnationalen Organisationen trat Gruss seit den 1890er Jahren als Gründer und Funktionär ärztlicher Standes- und Interessensorganisationen auf, wobei er diese als Instrumentarium für seine politischen Ambitionen zu nutzen verstand. Zunächst war er 1897 Mitbegründer des deutschnational ausgerichteten Wiener Ärztevereines und bis zu seinem Rücktritt 1905 dessen Obmann.[10] Ab 1900 gehörte er dem Präsidium des im Februar 1900 gegründeten „Verband der Ärzte Wiens“ (Präsident Josef Heim) an, wo er auch die Funktion des Vizepräsidenten als Obmann des Wiener Ärztevereins einnahm.[11] In dem im Jahr 1906 gegründeten Reichsverband österreichischer Ärzte erhielt er die Funktion eines Vizepräsidenten, ab 1908 stand er dem Verband als dessen Präsident vor.[12]

Verein deutscher Ärzte:

Im November 1902 kam es zur Konstituierung eines Komitees zur Vorbereitung eines für April 1903 vorzubereitenden Sozialärztlichen Reichskongresses in Wien, das sich zum Ziel setzte einen überregionalen Ärzteverein vorzubereiten, in dem der Wiener Ärztekammerpräsident Ernst Finger (1856-1939) und sein Vize Adolf Gruss mitwirkten.[13] Dieses Vorhaben scheiterte an der von Gruss antisemitisch und antitschechisch motivierten Vorgehensweise.[14] Stattdessen kam es am 31. Mai 1903 in Wien unter dem Vorsitz von Adolf Gruss (1857-1921), Alfred Schmarda (1861-1921) und des Zahnarztes und Mitbegründers der radikal-deutschnationalem Zeitung „Ostdeutschen Rundschau“, Vinzenz Wießner-Freiwaldau, zur Gründung einer überregionalen Organisation für deutschnationale und antisemitische Ärzte: dem Verein deutscher Ärzte, dem auch Ernst Finger angehörte. Auch hier übernahm Adolf Gruss die Obmann-Funktion. Der Verein, der unmittelbar nach seiner Gründung ein Adressbuch „deutsch-arischer“ Ärzte herausgab, konstituierte noch 1903 einen „arischen“ Ausschuss, der in einem Auswahlverfahren die aus dem Kreis der Vereinsmitglieder legitimierte Gruppe um Adolf Gruss, Heinrich Adler (1849-1909), Josef Hein, Karl Jarisch (1839-1915), Josef Scholz (1835-1916), Max Stransky, Wilhelm Svetlich (1849-1914), Alexander Uhlik und Hans Ritter von Woerz, bei der kommenden Wahl zur Ärztekammer in Wien antreten ließ.[15]

Gruss selbst verweigerte als praktizierender Arzt in seiner Ordination die Behandlung jüdischer Patient:innen.[16]

Ärztekammer Wien:

Neben seiner Funktion in der 1906 gegründeten „Wirtschaftlichen Organisation der Ärzte Wiens“, gehörte er seit 1900 als Vorstandsmitglied der Ärztekammer Wien an,[17] ab 1908 nahm er die Funktion des Vizepräsidenten der Wiener Ärztekammer ein, die er bis zu seinem krankheitsbedingten Ausscheiden im Jahr 1920 behielt[18] und provisorisch bis zu seinem Tod 1921 weiterführte.[19] In diesen Funktionen gehörte er auch ab 1900 als Delegierter der Ärztekammer Wien dem niederösterreichischen Landes-Sanitätsrat an.[20]

1919 erfolgt nach seinem Ansuchen krankheitsbedingt seine Pensionierung als städtischer Oberarzt.[21] Im April 1920 erhielt er den Titel des Obermedizinalrates verliehen.[22]

In seinen Funktionen in den ärztlichen Standesvertretungen nahm er auf verschiedenen Ebenen an der Entwicklung des österreichischen Sanitätswesens teil. Bereits 1895 trat er als Obmann des Wiener Ärztevereines in einer Petition an das Abgeordnetenhaus gegen die geplante Abstrafung im Falle einer unterlassenen ärztlichen Anzeigepflicht auf.[23] Als Funktionär der Ärztekammer war er in den parlamentarischen Verhandlungen und in den Ausschüssen des Abgeordnetenhaus des österreichischen Reichsrates beispielsweise zur Gesetzgebung der Sozialversicherung involviert. 1904 publizierte er zur „Die Anzeigepflicht des Arztes nach § 359 des österr. Strafgesetzes“, 1910 erschien von ihm im Selbstverlag die Arbeit „Der Vorentwurf zu einem österr. Strafgesetzbuche, soweit er ärztliche Interessen berührt“, die 1912 im Verlag der österreichischen Ärztekammer ein weiteres Mal veröffentlicht wurde. 1913 erschien von ihm „Die allgemeinen Fahrlässigkeitsparagraphen (§311 und §312) des Entwurfes eines österreichischen Strafgesetzbuches im Lichte der Eigenart des ärztlichen Berufes“.

Gruss verstarb am 11.November 1921 in Wien. Seinen Nachruf in der Wiener medizinischen Wochenschrift[24] verfasste der Arzt, Mitglied des Vereins Deutscher Ärzte und des Vereins der Ärzte in Wieden und Favoriten und Botaniker August Edler von Hayek.

Quellen:

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Dekanat, Rigorosenprotokoll, Sign. 177-117a, Gruss Adolf (Rigorosum Datum: 1887).

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 186-2242, Gruss Adolf (Promotion Datum: 18.5.1888).

Geburts- und Taufbuch, Rk. Erzdiözese Wien, St. Florian, Taufbuch, 1889 Sign. 01-51, Folio 200, Guss Johanna.

Literatur:

Gruss, Adolf: Über den Ärztestand. Wien: Friedrich Schalk’s Verlag 1897.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 12445]

Gruss, Adolf: „Naturärzte“. Sonderdruck aus: Ärztliche Reform-Zeitung. Wien: im Selbstverlag 1899.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Gruss, Adolf: Berufszwang und Curpfuscherei. Sonderdruck aus: Ärztliche Reform-Zeitung. Wien: Im Selbstverlage 1900.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 31996]

Gruss, Adolf: Die Anzeigepflicht des Arztes nach § 359 des österr. Strafgesetzes. Sonderdruck. Wien, Leipzig: Wilhelm Braumüller k.u.k. Hof- und Universitäts-Buchhändler 1904.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Gruss, Adolf: Ein Sanitäts-Ministerium oder eine Zentralstelle für das gesamte Sanitätswesen in Österreich? Referat, gehalten in der Sitzung des Reichsverbandes österreichischer Aerzteorganisationen am 29. März 1908. Wien: Im Selbstverlage 1908.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: SA-806]

Gruss, Adolf: Aerztliche Streiflichter und die Eigenart des ärztlichen Berufes. Vortrag, gehalten in der Hauptversammlung des >Vereines deutscher Aerzte in Oesterreich< am 16. Oktober 1910. [Wien]: [1910].

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 12987]

Gruss, Adolf: Der Vorentwurf zu einem österr. Strafgesetzbuche, soweit er ärztliche Interessen berührt. Referat erstattet im Auftrage des XIV. österr. Aerztekammertages u. der IV. Delegiertenversammlung des Reichsverbandes österr. Aerzteorganisationnen (Vorlage für den XV. Aerztekammertag und die V. Deligiertenversammlung des Reichsverbandes.) Wien: Im Selbstver. des Verf. 1910.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Gruss, Adolf: Entwurf eines österreichischen Strafgesetzbuches, soweit er ärztliche Interessen berührt. Referat für den XVIII. österreichischen Aerztekammertag in Graz. Wien: Verlag des Geschäftsausschusses der österreichischen Aerztekammern 1912.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 17413]

Gruss, Adolf: Die allgemeinen Fahrlässigkeitsparagraphen (§311 und §312) des Entwurfes eines österreichischen Strafgesetzbuches im Lichte der Eigenart des ärztlichen Berufes. Wien: Im Verlage des Geschäftsausschusses der österr. Aerztekammern und des Reichsverbandes österr. Aerzteorganisationen 1913.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 7123]

Gruss, Adolf: Ein noch ungedruckter Brief Billroths. In: Aerztliche Reformzeitung (XV/18) 1913. S. 226-228.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: SA-805]

Referenzen:

[1] Neues Wiener Tagblatt (Tages-Ausgabe), 1.9.1889, S. 4.

[2] Neues Wiener Journal, 19.3.1896, S. 2.

[3] Ostdeutsche Rundschau, 10.1.1892, S. 5.

[4] Deutsches Volksblatt, 17.11.1889, S. 8.

[5] Ostdeutsche Rundschau, 16.11.1890, S. 3.

[6] Ostdeutsche Rundschau, 23.11.1890, S. 1-2.

[7] Deutsches Volksblatt, 5.4.1891, S. 8.

[8] Rundschau für die Interessen der Pharmacie, Chemie und verwandter Fächer, 1899, S. 591.

[9] Rundschau für die Interessen der Pharmacie, Chemie und verwandter Fächer, 1899, S. 88.

[10] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 7, 1905, Sp. 348.

[11] Die Heilkunde. Monatsschrift für praktische Medicin, 1900, S. 374; Deutsches Volksblatt, 21.2.1900, S. 13.

[12] Allgemeine Wiener medizinische Zeitung, 22.12.1908, S. 571.

[13] Illustriertes Wiener Extrablatt, 26.11.1902, S, 6.

[14] Leitmeritzer Zeitung, 11.2.1903, S. 12.

[15] Ostdeutsche Rundschau, 18.10.1903, S. 6.

[16] Arbeiter-Zeitung, 9.10.1903, S. 9.

[17] Internationale klinische Rundschau, Nr. 48, 1900, S. 970.

[18] Internationale klinische Rundschau, Nr. 42/43, 1919, S. 238; Neues Wiener Tagblatt (Tages-Ausgabe), 26.10.1919, S.9.

[19] Neues Wiener Journal, 7.11.1921, S. 7.

[20] Neues Wiener Journal, 29.11.1900, S. 6; Wiener Zeitung, 29.12.1909, S. 2.

[21] Reichspost, 30.3.1919, S. 5.

[22] Neue Freie Presse, 10.4.1920, S. 15.

[23] Wiener klinische Wochenschrift, Nr. 17, 1895, S. 321.

[24] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 49, 1921, Sp. 2189.

Normdaten (Person): Gruss, Adolf: BBL: 41491; GND: 172500699;

VAN SWIETEN BLOG der Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien
BBL: 41491 (19.07.2023)
URL: https://ub.meduniwien.ac.at/blog/?p=41491

Letzte Aktualisierung: 2023 07 19

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Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [225]: Alt, Ferdinand – Arzt für Ohrenheilkunde und leitender Arzt der Ohrenabteilung an der Rudolfstiftung

Alt, Ferdinand – Arzt für Ohrenheilkunde und leitender Arzt der Ohrenabteilung an der Rudolfstiftung

Autor: Walter Mentzel

Affiliation: Medizinische Universität Wien, Universitätsbibliothek, Währinger Gürtel 18-20, 1090 Wien, Österreich

Published online: 18.07. 2023

Keywords: Alt Ferdinand, Arzt der Ohrenheilkunde, Rudolfs-Stiftung, Arzt, Medizingeschichte, Wien

Ferdinand Alt wurde am 26. Dezember 1867 als Sohn von Elias Alt und Rosalie Alt (1828-1907) in Wischau in Mähren (heute: Vyškov/Tschechien) geboren. Er war seit 1900 mit Sidonie Schwarzmann (1877-1966) verheiratet und hatte mit ihr die beiden Kinder Rudolf (1901-1975) und Ana Margaretha (1903-1925).

Alt absolvierte das Gymnasium in Brünn, studierte ab 1887 an der Universität Wien Medizin und schloss das Studium am 10. Juni 1893 mit der Promotion ab. Während des Studiums engagierte er sich u.a. als gewähltes Ausschussmitglied der freisinnigen Studenten im medizinischen Unterstützungsverein.[1] Nach dem Studium arbeitete er im Allgemeinen Krankenhaus in Wien und durchlief mehrere Abteilungen für innere Medizin und Chirurgie. Hier publizierte er an der I. medizinischen Abteilung im AKH „Traumatische Neurosen oder traumatische Hysterie[2] und „Ein Fall von Morbus Meniere, bedingt durch leukämische Erkrankung des Nervus acusticus“.[3] 1895 trat er zunächst als Demonstrator und 1896 als Assistent in die Ohrenklinik von Professor Josef Gruber (1827-1900) ein, und wurde nach dessen Ausscheiden bis 1900 Assistent von dessen Nachfolger Adam Politzer (1835-1920). 1897 publizierte er hier „Zur Aetiologie der Erkrankungen des schallempfindlichen Apparates“,[4] und 1898 „Zur Pathologie des corticalen Hörcentrums“,[5] und 1900 „Ueber psychische Taubheit“.[6] 1899 habilitierte er sich zum Privat-Dozenten für Ohrenheilkunde,[7] 1909 erfolgte seine Ernennung zum Professor.[8]

Alt arbeitete am Krankenhaus Wieden und im Rudolfsspital, wo er 1900 ein Ambulatorium für Ohrenerkrankte einrichtete, sowie als leitender Arzt im Filialspital des Taubstummeninstitutes des Spitals. Zuletzt übte er von 1910 bis zu seinem Tod die Leitungsfunktion der Ohrenabteilung im Rudolfsspital aus. Weiters befasste er sich mit der Unfallbegutachtung von Ohrenerkrankungen und der Schädigung des Gehörs durch gewerbliche Beschäftigungen, wo er in dem von Ludwig Teleky (1872-1957) herausgegebenen Band der Wiener Arbeiten aus dem Gebiet der sozialen Medizin die Studie zu „Die Begutachtung der Unfallserkrankungen des inneren Ohres“ verfasste. Zahlreiche weitere Arbeiten von Ferdinand Alt befinden sich in den Beständen der Separata Bibliothek und der Neuburger Bibliothek an der Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien.

Darüber hinaus engagierte er sich in der Frage des Kinderschutzes sowie während des Ersten Weltkrieges im „Verein Vox – Schutzverband der Schwerhörigen Österreich-Ungarns“.[9] 1916 erhielt er das Offiziersehrenzeichen vom Roten Kreuz mit der Kriegsdekoration verliehen.[10]

Alt war Mitglied der Gesellschaft der Ärzte in Wien, des Wiener medizinischen Klubs und der Österreichischen otologischen Gesellschaft in Wien, zu dessen Präsident er 1921 gewählt wurde.

Ferdinand Alt verstarb am 6. Jänner 1923 in Wien.

Todesanzeige: Neue Freie Presse, 10.1.1923, S. 14.

Seiner Ehefrau und seinem Sohn Rudolf gelang die Flucht vor den Nationalsozialisten in die USA. Seine Ehefrau verstarb im April 1966 in Newark in New Jersey, sein Sohn 1975 in Monterey in Kalifornien.

Quellen:

UAW, Med. Fakultät, Nationalien/Studienkataloge, Sign 134-0352, Alt Ferdinand (Rigorosum Datum 1891).

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign 177-9b, Alt Ferdinand (Rigorosum Datum 1891).

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign 187-934, Alt Ferdinand (Promotion Datum 10.6.1893).

Friedhofsdatenbank der IKG Wien, Alt Ferdinand.

Referenzen:

[1] Neue Freie Presse, 25.5.1892, S. 8.

[2] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 6, 1895, Sp. 237-241.

[3] Wiener klinische Wochenschrift, Nr. 38, 1896, S. 849-851.

[4] Wiener klinische Rundschau, Nr. 40, 1897, S. 657-658.

[5] Wiener klinische Wochenschrift, Nr. 10, 1898, S. 229-232.

[6] Wiener klinische Rundschau, Nr. 12, 1900, S. 225-228.

[7] Wiener klinische Rundschau, Nr. 24, 1899, S. 397.

[8] Neue Freie Presse, 2.12.1909, S. 3.

[9] Neues Wiener Tagblatt (Tages-Ausgabe), 31.7.1915, S. 15.

[10] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 27, 1916, Sp. 1040.

Normdaten (Person): Alt, Ferdinand: BBL: 41465; GND: 127421890;

VAN SWIETEN BLOG der Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien
BBL: 41465 (18.07.2023)
URL: https://ub.meduniwien.ac.at/blog/?p=41465

  Letzte Aktualisierung: 2023 07 18

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Scientific Writing Hacks: Best Practice Programme in Promoting Academic Integrity

Hack #10:  Best Practice Programme in Promoting Academic Integrity

Das Ziel des Programms besteht darin, anhand der ETINED principles relevante Praktiken zur Förderung der akademischen Integrität in europäischen Hochschuleinrichtungen zu verbreiten:

Ethik, Transparenz und Integrität sind grundlegende Voraussetzungen für eine hochwertige Bildung.

Die Förderung der akademischen Integrität und ethischer Grundsätze führt bei Studierenden und Lehrkräften zu einem integritätsbasierten Verhalten und trägt zur Entwicklung einer demokratischen und partizipativen Kultur in Bildungseinrichtungen bei.

–>Best Practice Programme in Promoting Academic Integrity

Scientific Writing Hacks: Webinar: Unangemessene Bildvervielfältigungen in biomedizinischen Veröffentlichungen

Hack #9:  Webinar: Unangemessene Bildvervielfältigungen in biomedizinischen Veröffentlichungen

Die monatlichen ENAI-Webinare sind kostenlose offene Webinare zu verschiedenen Themen im Zusammenhang mit akademischer Integrität und Forschungsethik.

Am 08.09. 2023 um 13:00 Uhr findet folgendes Webinar statt, zu dem alle eingeladen sind, die sich für akademische Integrität und Ethik interessieren:

Double Trouble: Inappropriate Image Duplications in Biomedical Publications

Dr Elizabeth Bik, Science Consultant (USA)

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FRESH eBOOKS: Klinische Entscheidungsfindung mit Künstlicher Intelligenz..; Trauma und moralische Konflikte : Einführung und Manual für die präventive und therapeutische Arbeit mit Einsatzkräften…

Alle aktuellen eBooks der Universitätsbibliothek können im Volltext  am Campus der MedUni Wien oder via Remote Access  (via Bookmark) abgerufen werden.

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Endoprothetik des Kniegelenkes

Wirtz, Dieter Christian [HerausgeberIn]Reichel, Heiko [HerausgeberIn]Matziolis, Georg [HerausgeberIn]Pfitzner, Tilman [HerausgeberIn]
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Wie bitte? : Kommunikation in Gesundheitsberufen

Tewes, Renate [VerfasserIn]
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Palliativmedizin

Husebø, Stein [HerausgeberIn]Mathis, Gebhard [HerausgeberIn]Masel, Eva Katharina [HerausgeberIn]
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Scientific Writing Hacks: Cite Them Right Video: „How can I avoid plagiarism working in groups?

Hack #8:  Cite them right online – die Informations- und Lernplattform bietet Einstiege ins Regelwerk von unterschiedlichen Zitationsstilen, wie APA, Chicago, Harvard, IEEE und MLA sowie Zitationsvorlagen und Lernvideos.

In zahlreichen Beiträgen werden Themen behandelt, die für die Erstellung von wissenschaftlichen Arbeiten nützlich sind.

Im Video „How can I avoid plagiarism working in groups?“ wird  erörtert, wie Plagiate bei Gruppenarbeiten vermieden werden können.
Cite Them Right“ und das Video können Sie auf allen PCs, die mit dem Computernetz der MedUni Wien verbunden sind, nutzen und lesen.  Der Zugang via Remote Access ist ebenso möglich.

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DOI: 10.5040/9781350924338

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Buchtipp:

 
Pears, Richard [VerfasserIn]Shields, Graham J., 1953- [VerfasserIn]
2022
Standortnummer/Signatur BK-02.13-165 /<12> 

Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [224]: Favarger, Heinrich – Kurarzt in San Remo und Bad Aussee

Favarger, Heinrich – Kurarzt in San Remo und Bad Aussee

Autor: Walter Mentzel

Affiliation: Medizinische Universität Wien, Universitätsbibliothek, Währinger Gürtel 18-20, 1090 Wien, Österreich

Published online: 06.07. 2023

Keywords: Favarger Heinrich, Kurarzt, Badearzt, Bad Aussee, San Remo, Arzt, Medizingeschichte, Wien

Heinrich Favarger wurde als Sohn des Triestiner Verlegers Heinrich Franz Favarger und Anna Maria (1819-1897), der Tochter des Buchdruckers und Verlagsbuchhändlers Carl Gerold, am 11. Juni 1848 in Triest geboren. Er kam mit seiner verwitweten Mutter und seinen Geschwistern in den frühen 1860er Jahren nach Wien und absolvierte hier 1869 das Akademische Gymnasium.[1] Danach studierte er an der Universität Wien Medizin, promovierte am 29. Jänner 1875, und arbeitete zunächst als praktischer Arzt am Standort seiner elterlichen Wohnung in Wien 1, Postgasse 6. Favarger war mit Bernardine Schmidt (gest. 14.7.1924) verheiratet. Mit ihr hatte er die Töchter, Rosa Elisabeth „Lily“ (1880-1973), verehelicht mit dem Botaniker Karl Rechinger, Frieda Favarger, und Johanna, verehelicht mit Rechtsantwalt, CSP-Politiker und späteren Präsidenten der österreichischen Nationalbank Viktor Kienböck (1873-1956).

1877 trat Favarger als Nachfolger des verstorbenen Arztes Julius Loewy (1846-1877) die Stelle eines Kurarztes in San Remo an,[2] die er bis zirka 1881 in den Wintermonaten ausübte.

Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 42, 1879, Sp. 1117.

Von 1878 bis zu seinem Tod wirkte er in den Sommermonaten als Kurarzt in Bad Aussee im Salzkammergut, wo er in der Braungasse 194 eine eigene Villa besaß. Er war in Bad Aussee Mitglied der „freien Vereinigung der Ärzte des Ausseer Tales“ und seit 1906 deren gewählter Obmann,[3] und gehörte gemeinsam mit u.a. Prof. Heinrich Obersteiner jun. der Curkommission von Bad Aussee an. 1900 nahm er am 2. Österreichischen Balneologen-Kongress in Ragusa (heute: Dubrovnik) teil.[4] Weiters war er Mitarbeiter der Zeitung Steirische Alpenpost.

1884 publizierte Favarge eine von ihm in San Remo durchgeführte Untersuchung „Ein Fall von Tetanus traumaticus“.[5] Seit den 1880er Jahren beschäftigte er sich mit den Auswirkungen des Nikotin- und Tabakkonsums. 1887 veröffentlichte er „Ueber die chronischen Tabakvergiftung und ihren Einfluss auf das Herz und den Magen“, 1906 eine am Institut für allgemeine und Experimentelle Pathologie in Wien unter dem Vorstand Prof. Richard Paltauf durchgeführte Studie „Zur Frage der chronischen Tabakvergiftung“ und 1914 den Aufsatz „Experimentelle und klinische Beiträge zur chronischen Tabakvergiftung“.

1901 publizierte er einen von ihm untersuchten Fall „Eine in Obersteiermark beobachtete autochthone Elephantiasis“. 1905 veröffentlichte er „Beitrag zur Aetiologie der Herzmuskelschwäche. (Myasthenia cordis.)

Favarger war Mitglied der Gesellschaft der Ärzte in Wien, 1885 bekam das Ritterkreuz des kaiserlich brasilianischen Ordens der Rose verliehen.

Favarger verstarb am 2. April 1916 in Wien.

Quellen:

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Promotionsprotokolle, Sign. 186-228, Favarger Heinrich (Promotion Datum: 29.1.1875).

Sterbebuch, Wien, Evangelische Kirche, H.B., Innere Stadt (Reformierte Stadtkirche), Sign. STB11, 1916, Folio 64, Favarger Heinrich.

Friedhofsdatenbank Wien: Favarger Heinrich.

Sterbebuch, Wien, Evangelische Kirche, H.B., Innere Stadt (Reformierte Stadtkirche), Sign. STB08, 1897, Folio 143, Favarger Anna Maria.

Literatur:

Favarger, Heinrich: Ueber die chronische Tabakvergiftung und ihren Einfluss auf das Herz und den Magen. Vortrag gehalten in der Sitzung der k. k. Gesellschaft der Aerzte in Wien am 18. Februar 1887. Sonderdruck aus: Wiener medizinische Wochenschrift. Wien: 1887.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Favarger, Heinrich: Zur Frage der chronischen Tabakvergiftung. Aus dem Institute für allgemeine und experimentelle Pathologie in Wien (Vorstand: Prof. Dr. R. Paltauf). Sonderdruck aus: Wiener klinische Wochenschrift. Wien, Leipzig: Wilhelm Braumüller k.u.k. Hof- und Universitäts-Buchhändler 1906.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Favarger, Heinrich: Experimentelle und klinische Beiträge zur chronischen Tabakvergiftung. Sonderdruck aus: Wiener klinische Wochenschrift. Wien, Leipzig: Wilhelm Baumüller k.u.k. Hof- und Universitäts-Buchhändler 1914.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Favarger, Heinrich: Eine in der Obersteiermark beobachtete autochthone Elephantiasis. Sonderdruck aus: Wiener klinische Wochenschrift. Wien, Leipzig: Wilhelm Braumüller k.u.k. Hof- und Universitäts-Buchhändler 1901.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Favarger, Heinrich: Beiträge zur Aetiologie der Herzmuskelschwäche. (Myasthenia cordis.) Sonderdruck aus: Wiener klinische Wochenschrift. Wien, Leipzig: Wilhelm Braumüller k.u.k. Hof- und Universitäts-Buchhändler 1905.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Referenzen:

[1] Jahresbericht Akademisches Gymnasium Wien, Wien 1869, S. 55.

[2] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 33, 1877, Sp. 810.

[3] Steirische Alpenpost, 14.7.1906, S, 270.

[4] Neue Freie Presse, 29.3.1900, S. 5.

[5] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 49, 1884, Sp. 1463-1465.

Normdaten (Person): Heinrich Favarger: BBL: 41350; GND: 1254313168;

Bitte zitieren als VAN SWIETEN BLOG der Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien, BBL: 41350 (06.07.2023);  Letzte Aktualisierung: 2023 07 06
Online unter der URL: https://ub.meduniwien.ac.at/blog/?p=41350

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