Datenbank des Monats – AMBOSS

Datenbank des Monats – AMBOSS [en]

Die Lernplattform AMBOSS steht allen Studierenden und Angehörigen der MedUni Wien zur Verfügung.

AMBOSS vereint Lernprogramm und Nachschlagewerk zu einer adaptiven medizinischen Wissensplattform und ist geeignet für alle Studierenden im vorklinischen und klinischen Studienabschnitt.

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AMBOSS combines learning program and reference work into an adaptive medical knowledge platform and is suitable for all students in the pre-clinical and clinical study section. Amboss contains the IMPP exam questions and solutions of all the first medical exams that have been carried out so far since autumn 2010 and all second medical exams since autumn 2006, including specific commentary and linked learning chapters. Amboss contains all subjects that are tested in the exam.
Thanks to precise selection of topics for the questions (e.g. subject or organ-specific), the knowledge can be put to the test during the entire course. Over 1,000 learning chapters offer the knowledge of clinical studies in a concise and clearly understandable form. In addition to the text content, drawings, videos, tables, etc. help with learning. With the help of the AMBOSS Knowledge for medical professionals app, AMBOSS can also be used offline and mobile (for iOS and Android).

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Last Update: 2025 03 26

Scientific Writing Hacks: Eigenplagiat vermeiden

Hack #72:

Tipps aus der Plagiatsprüfungsstelle:

Eigenplagiat vermeiden: Wenn Sie Teile Ihrer Diplomarbeit bereits publiziert haben, muss diese Publikation an allen relevanten Stellen zitiert werden. Es sollten keine Sätze direkt aus der Publikation entnommen, bzw. sollten Inhalte bestmöglich paraphrasiert werden. Wenn eine Neuformulierung nicht möglich ist (z.B. bei der Übernahme von Hypothesen, Definitionen oder Methoden), ist seitengenau zu zitieren. Um die Eigenleistung der Diplomarbeit hervorzuheben, sollte sie – sofern möglich – thematisch von der Publikation abgegrenzt werden. Hierzu könnten Sie im Methodenteil beispielsweise einen Absatz ergänzen, in dem Sie beschreiben, welchen konkreten Beitrag Sie zum Projekt geleistet haben.

Weiterführende Informationen finden Sie auf der Homepage der Plagiatsprüfungsstelle,im Leitfaden für das Erstellen von Hochschulschriften für Studierende und dem Muster für eine Abschlussarbeit.

Letzter Zugriff: 09.12.2024
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SOMMERÖFFNUNGSZEITEN 2025

Wissenschaftliche Bibliothek
SOMMERÖFFNUNGSZEITEN

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Dienstag, Donnerstag 08:00-20:00 Uhr
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Nature Live-Webinare „Choosing the Best Journal for Your Paper“, 10.6.2025, 10 Uhr + 12.6.2025, 17 Uhr

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Tuesday 10 June
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Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [329]: Lehndorff-Stauber, Alice – Dermatologin, Ärztin bei der Genossenschaftskrankenkasse Wien, Leiterin des Ambulatoriums für Psychotherapie am Ersten Wiener Kinderkranken-Institut, NS-Verfolgte

Autor: Dr. Walter Mentzel

Published online:

Keywords: Dermatologin, Erste Wiener Kinderkranken-Institut, Ambulatorium für Psychotherapie, Medizingeschichte, Verein für Individualpsychologie, Wien, NS-Verfolgte

Alice Stauber wurde am 29. August 1881 als Tochter des Arztes Adalbert (Bela) Stauber (1847-1909) und Johanna (1856-1930), geborene Kohn, in Wien geboren. Seit 1912 war sie mit dem Kinderarzt Heinrich Alfred Lehndorff (Löwy) (1877-1965) verheiratet, mit dem sie zwei Kinder hatte.

Stauber besuchte das Mädchen-Lyceum des Wiener Frauen-Erwerb-Vereines[1] und begann im Wintersemester 1902/03 an der Universität Wien mit den Studium der Medizin, das sie am 13. Dezember 1907 mit der Promotion abschloss. Ihre erste Publikation veröffentlichte sie 1906 am Physiologischen Institut der Universität Wien „Über das embryonale Auftreten diastalischer Fermente“. Nach dem Studium führte sie eine Arztpraxis in Wien 3, Rudolfsgasse 25, und arbeitete als Assistenzärztin am Rudolf-Spital, wo sie ihre Fachausbildung für Dermatologie erhielt und 1910 die Arbeit „Zur Frage des Eiweißabbaues im menschlichen Darme“ veröffentlichte. Danach eröffnete sie eine Ordination für Hautkrankheiten bei Frauen in Wien 1, Rathausstraße 8, und arbeitete daneben als Ärztin der Genossenschaftskrankenkassen Wiens und Niederösterreichs.

Volksbildung

Alice Lehndorff-Stauber war regelmäßig in der Wiener Volksbildung als Referentin tätig. Ab dem Herbst 1914 hielt sie Lichtbildvorträge zu Schutzvorkehrungen gegen Kriegsseuchen,[2] ab 1915 zu „Krieg und Geschlechtskrankheiten“,[3] im Jahr 1918 erhielt sie dafür das Ehrenzeichen vom Roten Kreuz mit der Kriegsdekoration für besondere Verdienste um die militärische Sanitätspflege im Krieg.[4] Nach dem Ersten Weltkrieg setzte sie ihre Vortragsreihen zu medizinischen Themen in populärwissenschaftlicher Form in den Wiener Volksbildungsinstitutionen wie der Wiener Urania oder der Vereinigung der arbeitenden Frauen fort. Ihre thematischen Schwerpunkte waren dabei ab Mitte der 1920er Jahre Mutterschutz und Kinderpflege sowie Körperpflege und Hygiene.

1920 beschäftigte sie sich an der Kinder-Klinik im Allgemeinen Krankenhaus bei Clemens Pirquet (1874-1929) mit der Morphium-Allergie der Haut.[5]

Verein für Individualpsychologie

Ab spätestens 1930 war sie im Verein für Individualpsychologie u.a. als Vorstandsmitglied tätig. Hier leitete sie von 1932 bis 1933 mit Matha Holub (1887-1942) die Arbeitsgemeinschaft „Einführung in die Individualpsychologie durch Übungen und Interpretationen“ und hielt Vorträge, darunter 1933 „Das äußere der Frau und ihr Charakter“,[6] 1934 „Wenn wir altern“,[7] 1935 „Die nervöse Frau“[8] 1936 „Berufswahl der Frau“.[9]

Erstes Öffentliche Kinder-Kranken-Institut

Seit spätestens 1924 arbeitete sie in dem am Ersten Wiener Kinderkranken-Institut eingerichteten Ambulatorium für Psychotherapie in Wien 1, Kleeblattgasse, das sie gemeinsam mit Erwin O. Krausz (1887-1968) und später bis 1935 mit dem Vorstandsmitglied des Vereins für Individualpsychologie, Luise (Luna) Reich (1891-1967), leitete.

New York Petitions for Naturalization, 1897-1944. Records of District Courts of the United States, 1685-2009, RG 21. National Archives at New York.

Alice Lehndorff-Stauber, ihr Ehemann und ihre Kinder waren jüdischer Herkunft und nach dem „Anschluss“ im März 1938 der Verfolgung durch die Nationalsozialisten ausgesetzt. Ihnen gelang die Flucht nach England, wo Alice Lehndorff-Stauber nach Kriegsausbruch interniert wurde. Im Dezember 1939 emigrierten sie und ihre Familie mit der SS Georgic von Liverpool in die USA, wo sie im Jänner 1940 in New York ankamen. Sie arbeitete in New York als Social Service Auxiliary am Mount Sinai Hospital.[10] Lehndorff-Stauber verstarb am 22. Juni 1960 in New Rochelle, Westchester, New York.

Quellen:

Matriken der IKG Wien, Geburtsbuch, 1881, Stauber Alice.

Trauungsbuch, Wien. Kirchliche Heiratsurkunden, 1912, Österreich Evangelisch-Lutherische Kirchenbücher 1783-1991, Heinrich Lehndorf and Alice Stauber (5.5.1912).

UAW, Med. Fakultät, Nationalien/Studienkataloge, Sign. 134-0587, Stauber Alice (Nationalien Datum 1902/03).

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 196-0795, Stauber Alice (Rigorosum Datum 6.12.1907).

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 190-0669, Stauber Alice (Promotion Datum 13.12.1907).

Internees at Liberty in the UK, Home Office: Aliens Department, Internees Index, 1939-1947 Prisoners of War, Alice Lehndorff, 1939-1942.

United Kingdom, Outgoing Passenger Lists, 1890-1960, Alice Lehndorff, 23 Dec 1939.

New York, New York Passenger and Crew Lists, 1925-1958, Lehndorff, 1939.

New York Petitions for Naturalization, 1897-1944. Records of District Courts of the United States, 1685-2009, RG 21. National Archives at New York.

New York, State Health Department, Genealogical Research Death Index, 1957-1963, 22 Jun 1960.

Alice Lehndorff-Stauber: AlfredAdler.at.

Literatur:

Lehndorff-Stauber, Alice: Über das embryonale Auftreten diastalischer Fermente. Aus dem physiologischen Institut der Universität Wien. Sonderdruck aus: Archiv für die gesamte Physiologie. Altenburg: Pierer’sche Hofbuchdruckerei. Stephan Geibel & Co. 1906.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Lehndorff-Stauber, Alice: Zur Frage des Eiweißabbaues im menschlichen Darme. Aus dem pathologischen Laboratorium der k.k. Krankenanstalt „Rudolf-Stiftung“, Wien. Sonderdruck aus: Biochemische Zeitschrift. Leipzig: Druck von Gustav Brandstetter 1910.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

[1] Siebzehnter Jahresbericht Mädchen-Lyceum des Wiener Frauen-Erwerb-Vereines, Wien 1896, S. 35.

[2] Arbeiter Zeitung, 14.10.1914, S. 7.

[3] Arbeiter Zeitung, 21.10.1915, S. 8.

[4] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 15, 1918, Sp. 678.

[5] Wiener klinische Wochenschrift, Nr. 47, 1920, S. 1024.

[6] Internationale Zeitschrift für Individualpsychologie 1933: Band 11, S. 14.

[7] Internationale Zeitschrift für Individualpsychologie 1934: Band 12, S. 61

[8] Internationale Zeitschrift für Individualpsychologie 1935: Band 13, S. 62

[9] Internationale Zeitschrift für Individualpsychologie 1936: Band 14, S. 62

[10] Annual report by Mount Sinai Hospital (New York, N.Y.), 1948, S. 179.

Normdaten (Person):  Lehndorff-Stauber, Alice: BBL: ; GND:

VAN SWIETEN BLOG der Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien
BBL:  47044 (26.05.2025)
URL: https://ub.meduniwien.ac.at/blog/?p=47044

Letzte Aktualisierung: 2025.05.26

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Nobelpreisträgerin Katalin Karikó zu Besuch in der Josephinischen Bibliothek

Im Rahmen ihres Besuches an der MedUni Wien am 19.05.2025, wo die ungarisch-US-amerikanische Biochemikerin, die maßgeblich zur Entwicklung der mRNA-Technologie beigetragen hat, die die Grundlage für die COVID-19-Impfstoffe von Pfizer-BioNTech und Moderna bildet und dafür 2023 den Nobelpreis für Medizin/Physiologie erhalten hatte, einen Vortrag über die Fortschritte der mRNA-Forschung hielt, zeigte sie auch reges Interesse für die historischen Schätze der Universitätsbibliothek der MedUni Wien, die in der Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin im Josephinum untergebracht sind.

 

Neben einigen Highlights aus den historischen Buchbeständen der Universitätsbibliothek der MedUni, darunter eine besonders wertvolle Ausgabe von Andreas Vesalius (1514/15-1564) „De Humani corporis fabrica Libris septem“ aus dem Jahr 1555, die heute als die Geburtsstunde der modernen Anatomie gilt, für die sich Katalin Karikó besonders begeisterte, wurden ihr und ihrer Delegation der Universität Szeged/Szegedi Tudományegyetem (SZTE) auch einige unserer Hungarica präsentiert. Besonders angetan hat es der Delegation eine Geschichte Ungarns und des Osmanischen Reichs von Johann Christoph Wagner (1640-1710) aus dem Jahr 1685 „Delineation Provinciarum Pannoniae […]“, die mit wunderbaren Kupferstichen ausgestattet ist und eine beeindruckende Stadtansicht Budas und Pests aus dem 17. Jahrhundert zeigt.

Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [328]: Weiss-Eder, Stephanie – Kinderärztin, erste definitive Assistenzärztin in Österreich am Elisabeth-Spital und am Karolinen-Kinderspital in Wien

Autor: Dr. Walter Mentzel

Published online:

Keywords: Kinderärztin, Elisabeth-Spital, Karolinen-Kinderspital, Medizingeschichte, Wien

Stephanie Eder wurde am 3. Februar 1878 als Tochter von Elise (Elisabeth) Eder in Wien-Josefstadt geboren. Im Jahr 1905 heiratete sie den Sohn des Mediziners Adolf Weiss, den Hauptmann-Auditor und späteren Oberlandesgerichtsrat Theodor Weiss (1872-). Nachdem sie die gymnasiale Mädchenschule in Wien absolviert und 1898 die Matura am Akademischen Gymnasium bestanden hatte, studierte sie an der Universität Wien Medizin und promovierte am 23. März 1904.

Studentinnen-Verein „Wien“

Während ihrer Studienzeit war sie neben Gabriele Possanner von Ehrenthal (1860-1940), Margarete Hilferding-Hönigsberg (1871-1942) und Bianca Bienenfeld (1879-1929) Mitglied des im Dezember 1898 im wissenschaftlichen Club gegründeten ersten Wiener Studentinnen-Vereins „Wien“ und fungierte hier seit der Vereinsgründung als Vizepräsidentin.[1]

Nach dem Studium arbeitete sie an verschiedenen Kliniken im Allgemeinen Krankenhaus in Wien bis schließlich im Sommer 1904 nach einer gemeinsamen Petition mit Bianca Bienenfeld ihre Zulassung als Aspirantin in den Spitalsdienst erfolgte. Während Bianca Bienenfeld an der II. Medizinischen Klinik im Allgemeinen Krankenhaus in Wien bei Edmund Neusser (1852-1912) ihre Tätigkeit aufnahm, wurde Stephanie Eder als Aspirantin der Frauenabteilung des Bettina-Pavillon unter Ernst Wertheim (1864-1920) im Elisabeth-Spital in Wien zugewiesen.[2] Im November 1906 erfolgte ihre Ernennung als erste weibliche definitive Sekundarärztin am Karolinen-Spital unter Primarius Wilhelm Knöpfelmacher (1866-1938). Hier publizierte sie 1908 „Ueber Komplikationen und Serumtherapie bei Meningitis cerebrospinalis epidemica“, 1909 erschien von ihr die Arbeit „Orthotische Albuminurie und Scharlachnephritis“.

Weiss-Eder Stefanie: Österreichische Illustrierte Zeitung, H. 12, S. 23.12.1906, S. 273.

Im Jahr 1908 beendete sie ihre Tätigkeit am Karolinen-Spital und eröffnete in Wien 7, Burggasse 6, eine Arztpraxis für Frauen- und Kinderkrankheiten. Darüber hinaus arbeitete sie als Schulärztin an der gewerblichen Fortbildungsschule[3] sowie als Sekundarärztin im Vereinsreservespital Nr. 4 des Österreichisch patriotischen Hilfsvereines in Wien 18 unter den Primarärzt:innen Karl Bondy (1866-1938) und Dora Brücke-Teleky (1879-1963).[4]

Kinderärztin des Jugendamtes der Gemeinde Wien

Im Jahr 1916 wurde sie von der Stadt Wien gemeinsam mit Luise Rollet (1884-) zur Kinderärztin für die Säuglingsfürsorgestellen in Wien Ottakring und Rudolfsheim[5] und im Jahr 1918 als Ärztin für Säuglinge und Kleinkinder an der Bezirksstelle des Jugendamtes in Wien-Fünfhaus[6] bestellt. Weiters war sie Mitglied des Vereines für erweiterte Frauenbildung in Wien,[7] sowie als Referentin zu medizinischen Themen in der Wiener Volksbildung u.a. in der Vereinigung der arbeitenden Frauen tätig.

Reichsorganisation der Hausfrauen Österreichs (Rohö)

Weiss-Eder engagierte sich in der Reichsorganisation der Hausfrauen Österreichs, in dessen Vereinsorganen sie als Vorstandsmitglied[8] und später in den 1920er Jahren als Präsidentin und in den 1930er Jahren als Vizepräsidentin hohe Funktionen einnahm.

Stefanie Weiss-Eder verstarb am 1. Oktober 1959 in Wien. Ihr Ehemann Theodor Weiss wurde wegen seiner jüdischen Herkunft von den Nationalsozialisten verfolgt und 1942 in Maly Trostinec ermordet.

Quellen:

Erzdiözese Wien, 8. Maria Treu, Taufbuch 01-055, 1878, Folio 11, Eder Stefanie.

Erzdiözese Wien, 8. Alservorstadt-Pfarre, Trauungsbuch 02-24, 1905, Folio 13, Weiss Theodor, Eder Stefanie.

Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes (DÖW), Weiss Theodor.

Literatur:

Weiss-Eder, Stephanie: Ueber Komplikationen und Serumtherapie bei Meningitis cerebrospinalis epidemica. Aus dem Karolinen-Kinderspitale in Wien. (Dirig. Primärarzt Doz. Dr. Wilhelm Knoepfelmacher). Sonderdruck aus: Medizinische Klinik. Berlin: Verlag von Urban & Schwarzenberg 1908.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Weiss-Eder, Stephanie: Orthotische Albuminurie und Scharlachnephritis. Aus dem Karolinen-Kinderspitale in Wien (dirigierender Primararzt: Privatdozent Dr. Wilhelm Knoepfelmacher). Sonderdruck aus: Wiener medizinische Wochenschrift. Wien: Verlag von Moritz Perles k.u.k. Hofbuchhandlung 1909.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

[1] Frauen-Werke, Nr. 2, 1899, S. 2.

[2] Neue Freie Presse, 31.8.1904, S. 7; Blatt der Hausfrau, Nr. 1, 1904, S. 4; Wiener Mode, Nr. 12, 1905, S. 615.

[3] Neues Frauenleben, Oktober 1913, S. 281; Neues Wiener Tagblatt (Tages-Ausgabe), 30.11.1911, S. 10.

[4] Rechenschafts-Bericht des … österreichischen patriotischen Hilfsvereines, 1913, S. 11.

[5] Amtsblatt der k.k. Reichshaupt- und Residenzstadt Wien. Stadt Wien – Presse- und Informationsdienst, Wien 1916, S. 43.

[6] Aufgaben und Organisation der Wiener städtischen Jugendfürsorge: zum Dienstgebrauche/Jugendamt der Stadt Wien. Wien 1922, S. 7.

[7] Jahresbericht des Vereines für erweiterte Frauenbildung in Wien, Wien 1905.

[8] Neues Wiener Journal, 21.11.1920, S. 15.

Normdaten (Person):  Weiss-Eder, Stephanie: BBL: 47042; GND: 1365818128;

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BBL:  47042 (19.05.2025)
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Letzte Aktualisierung: 2025 05 19

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Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [327]: Adalbert Stauber – Internist, Arzt der k.k. Staatsbahnen und Direktor des Rekonvaleszentenheims in Wien

Autor: Dr. Walter Mentzel

Published online:

Keywords: Internist, k.k. Staatsbahn, Rekonvaleszentenheim für verarmte Frauen, Medizingeschichte, Wien

Adalbert Stauber wurde am 17. Jänner 1840 in Dorog, Ungarn, als Sohn von Samuel Stauber und Juliane (ca. 1819-1893), geborene Szlovak, geboren. Im Jahr 1876 heiratete er die Wienerin Johanna Kohn (1856-1930), mit der er zwei Töchter, darunter die spätere Ärztin und Psychologin Alice Elisabeth Lehndorff-Stauber (1881-1960) hatte.

Stauber studierte an der Universität Wien Medizin und promovierte am 17.Jänner 1871 zum Doktor der Medizin sowie am 4. April 1871 zum Doktor der Chirurgie. Danach absolvierte er seinen Militärdienst als Assistenzarzt im Garnisonsspitals Nr. 1 in Wien und wurde im Mai 1871 zum Reserve-Oberarzt ernannt.[1] 1878 erfolgte seine Beförderung zum Regimentsarzt.[2]

Anschließend arbeitete er als Sekundararzt an der II. Chirurgischen Abteilung des Bezirkskrankenhauses in Wieden in Wien.[3] Im Jänner 1874 trat er nach seiner Ernennung zum Bahn-Arzt in den Dienst der Franz-Josefs-Bahn (Station Wien) ein.[4] Daneben war er für die Wiener Bezirkskrankenkasse tätig und bot hier Massagetherapien an. 1883 publizierte er dazu „Beiträge zur Massagebehandlung“. 1877 trat er dem neugegründeten Wiener Humanitätsverein Allianz bei und fungierte hier als Vereinsarzt.[5] Der Verein löste sich 1879 wieder auf.

Rekonvaleszentenheim für arme Frauen in Neu-Gersthof/Hütteldorf (Kaiser-Franz-Josef-Rekoncaleszentenheim)

Stauber war Mitglied in der 1874 vom Wiener Rechtsanwalt Geza Viktor Winter (1850-1924) gegründeten und aus vereinsrechtlichen Gründen in Pressburg ansässigen Freimaurerloge „Freundschaft“, die in Wien den humanitären Verein „Freundschaft“ unterhielt, sowie in dem von Winter gegründeten Ungarn-Verein in Wien.[6]

Um der Mortalität nach der Entbindung – häufig aufgrund der zu raschen Entlassung aus den Wiener Spitälern – entgegenzuwirken, stellte Stauber 1889 als Obmannstellvertreter im Verein „Freundschaft“ den Antrag ein Rekonvaleszentenheim für Wöchnerinnen mit einer längeren Aufenthalts- und Betreuungsdauer von zwei bis drei Wochen ins Leben zu rufen.[7] Einige Jahre später fanden auch Frauen nach operativen Eingriffen oder schweren Erkrankungen hier Aufnahme und Pflege, womit armutsbetroffene Frauen, die sich keine Pflege und Versorgung in ihrem Umfeld leisten konnten, zu frühzeitigen operativen Eingriffen entschieden. Das Heim stand Frauen aller Konfessionen sowie verheirateten wie unverheirateten Frauen offen. Die ärztliche Leitung übernahm mit der Eröffnung des Heimes Adalbert Stauber, Geza Winter fungierte als Obmann des Exekutivkomitees. Der Standort dieses Heimes befand sich zunächst in Neu-Gersthof in der Johannesgasse 10, in einer leerstehenden Villa und wechselte 1898 nach Wien Hütteldorf in die Rosenthalgasse 11. Im selben Jahr wurde das Haus anlässlich des Regierungsjubiläums von Kaiser Franz Josef I in Kaiser-Franz-Josef-Rekonvaleszentenheim umbenannt.

Rekonvaleszentenheim für arme Frauen: Rosenthalgasse 11, Postkartenansicht

Adalbert Stauber verstarb am 29. September 1909 in Wien.

Todesanzeige: Neue Freie Presse, 30.9.1909, S.42.

Sein Nachfolger im Rekonvaleszentenheim wurde der Arzt Siegmund Politzer (1866-1925).

Quellen:

UAW, Med. Fakultät, Nationalien/Studienkataloge, Sign. 134-0041, Stauber Adalbert (Nationalien Datum 1866/67).

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 170-257a, Stauber Adalbert (Rigorosen Datum 1870).

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 182-707, Stauber Adalbert (Promotion Datum 27.1.1871).

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 182-493, Stauber Adalbert (Promotion Datum – Chirurgie 4.4.1871).

WStLA, M.Abt. 212, A26, Statuten, 1.3.2.212.A26.4/13, Kaiser Josefs-Rekonvaleszentenheim für arme Frauen, 1906-1912.

WStLA, M.Abt. 119, A32, Gelöschte Vereine, 2099/1938. Humanitärer Verein Freundschaft.

Friedhofsdatenbank der IKG Wien.

Literatur:

Stauber, Adalbert: Beiträge zur Massagebehandlung. Sonderdruck aus: Wiener medizinische Blätter. Wien: Druck und Verlag von Ludwig Schönberger 1883.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

[1] Wiener Zeitung, 11.5.1871, S. 1.

[2] Die Vedette, 22.9.1878, S. 11.

[3] Ärztlicher Bericht des k. k. Bezirks-Krankenhauses Wieden, 1872, S. 273.

[4] Neue Freie Presse, 13.1.1874, S. 5

[5] Illustriertes Wiener Extrablatt, 30.4.1877, S. 3.

[6] Pester Loyd, 16.12.1890, S. 7.

[7] Internationale klinische Rundschau, Nr. 12, 1889, Sp. 520.

Normdaten (Person):  Stauber, Adalbert: BBL: 47040; GND: 1365462064:

VAN SWIETEN BLOG der Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien
BBL:  47040 (19.05.2025)
URL: https://ub.meduniwien.ac.at/blog/?p=47040

Letzte Aktualisierung: 2025 05 19

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Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [326]: Roth, Georgine – Ärztin am Offiziers-Töchter-Erziehungsinstitut in Wien Hernals

Autor: Dr. Walter Mentzel

Published online:

Keywords: Offiziers-Töchter-Erziehungsinstitut, Medizingeschichte, Wien

Georgine Maria Appolonia Sephalia Fidelia Roth wurde am 24. Oktober 1861 als Tochter des Generalmajors Carl Joseph Valentin von Roth (1818-1879) und der Gräfin Georgine (1827-1910), geborene Pálfy ab Erdöd, auf Schloss Bibersburg in Ungarn (heute: Červený Kameň), geboren. Sie wuchs bei ihren Eltern in Pressburg auf, erhielt hier privaten Gymnasialunterricht und legte die Matura an einem Gymnasium in Wien ab.

Nach erfolgreichem Abschluss der Aufnahmeprüfung studierte sie von 1885 bis 1889 in Zürich Medizin und absolvierte im Anschluss von 1890 bis 1892 die klinischen Studien an der Universität Genf. Im Frühjahr 1892 legte sie das Schlussexamen ab und erhielt am 23. Februar 1892 ihr eidgenössisches Diplom und erwarb den Doktortitel.

Nach ihrer Rückkehr nach Wien im Frühjahr 1892 hospitierte sie an verschiedenen Krankenanstalten, darunter das Maria-Theresien-Hospital und das Rudolfiner-Haus, sowie an der II. Medizinischen Klinik unter Professor Edmund von Neusser (1852-1912). Hier publizierte sie 1894 die Arbeit „Ueber die Wirksamkeit des Lactophenins“ und wurde im Sommersemester 1893 für die klinischen Vorlesungen bei Neusser an der Universität Wien zugelassen.

Offiziers-Töchter-Erziehungsinstitut in Wien

Am 30. September 1895 erhielt sie die kaiserliche Genehmigung und mit Erlass des Reichskriegsministeriums vom 1.10.1895 die Berufung zur Untervorsteherin „zur Versehung des laufenden ärztlichen Dienstes“ an die Krankenabteilung des Offiziers-Töchter-Erziehungsinstituts in Wien Hernals. Am 20. Oktober fand am Institut ihre Beeidigung statt, wodurch sie formal als Ärztin zugelassen wurde.

In ihrem Betätigungsfeld war sie zunächst eingeschränkt, da sie bei den Behandlungen das Einvernehmen mit einem leitenden Stabsarzt herstellen musste, da ihr Doktorat in Österreich nicht nostrifiziert wurde und sie daher die ärztliche Praxis nicht selbstständig ausüben durfte.[1] Die Wiener medizinische Wochenpresse umschrieb ihr Arbeitsfeld mit den Worten: „stilles Walten im häuslichen Kreise“.[2] Neben der Überprüfung der Einhaltung der hygienischen Bedingungen an der Krankenabteilung war sie mit der Behandlung der Patienten unter der Aufsicht des Stabsarzt betraut. Erst im Jahr 1900 erhielt sie, nach Gabriele von Possanner von Ehrenthal (1860-1940), als zweite Ärztin durch einen Statthaltereierlass mit kaiserlicher Zustimmung die Bewilligung zur Ausübung hilfsärztlicher Verrichtungen erteilt,[3] womit ihr die vollständige Ausübung ihres ärztlichen Berufes und das Führen einer Arztpraxis gestattet worden war.

Georgine Roth: Illustrierte Welt. Nr. 19, 1896, S. 451.

Seit 1893 gehörte sie als Mitglied dem Verein für erweiterte Frauenbildung in Wien an, seit spätestens 1901 war sie Mitarbeiterin des Frauen-Wohltätigkeits-Verein für Wien und Umgebung, Bezirksorganisation Hernals, sowie in der der Österreichischen Liga zur Bekämpfung des Mädchenhandels tätig.[4] Weiters engagierte sie sich in dem 1912 sich konstituierenden Komitee zur Errichtung von Arbeitsstuben für Kinder.[5]

In der um die Jahrhundertwende geführten und von Hugo Klein (1863-1937) und seinem „Verein zur Verbesserung der Frauenkleidung“ angestoßenen Debatte über die körperlichen Schädigungen, die durch traditionelle Frauenbekleidung wie dem Mieder verursacht wurden, stellte sie neben Hermann Teleky (1837-1921), Max Kassowitz (1842-1913) und Friedrich Schauta (1849-1919) ein medizinisches Gutachten aus. Darin bestätigte sie die hervorgerufenen Missbildungen und Deformationen und sprach sich für eine grundsätzliche Reform der Frauenbekleidung aus.[6]

1908 trat sie krankheitsbedingt als k.u.k. Untervorsteherin in den Ruhestand, führte aber weiterhin ihre Arztpraxis in Wien 13, Bernbrunngasse 5 weiter. Georgine Roth verstarb am 15. Mai 1940 in Wien.

Quellen:

Friedhofsdatenbank Wien: Roth Georgine.

Literatur:

Roth, Georgine: Ueber die Wirksamkeit des „Lactophenins“. Aus der II. medicinischen Klinik des Herrn Professor Neusser des k.k. Wiener Allgemeinen Krankenhauses. Sonderdruck aus: Wiener klinische Wochenschrift. Wien: Druck von Friedrich Jasper 1894.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

[1] Jahresbericht des Vereines für erweiterte Frauenbildung in Wien, 1909, S. 8.

[2] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 44, 1895, Sp. 1877-1878.

[3] Neues Wiener Tagblatt (Tages-Ausgabe), 19.1.1900, S. 5.

[4] Bericht der Oesterreichischen Liga zur Bekämpfung des Mädchenhandels, 1911, S. 62.

[5] Neue Freie Presse, 9.3.1912, S. 12.

[6] Dokumente der Frauen, Bd. 6, Nr. 22, 1902, 678-679.

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