Archiv der Kategorie: Literaturhinweis

Literaturhinweis

Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [130]: Gustav Baar – Mediziner und Präsident der American Medical Association of Vienna. Wien – Portland-Oregon.

Gustav Baar – Mediziner und Präsident der American Medical Association of Vienna. Wien – Portland-Oregon.

Text: Dr. Walter Mentzel

Gustav Baar stammt aus einer jüdischen Familie, von insgesamt sieben Brüdern und drei Schwestern, darunter sein Bruder der Mediziner Viktor Baar. Über die Eltern, Eisig Baar (1839-1908) und Sarah (*1859), geborene Pikholz, ist wenig bekannt.

Gustav Gabriel Baar wurde am 24. August 1872 in Freiberg in Mähren (heute: Příbor/Tschechien) geboren. Er studierte an der Medizinischen Fakultät der Universität Wien Medizin und schloss das Studium 1897 mit seiner Promotion ab.

Im Mai 1899 emigrierte Baar in die USA, wo er bis 1920 in Portland in Oregon lebte, als Mediziner arbeitete, und im Mai 1904 das Certificate of Naturalization erhielt. Er wurde Mitglied der Portland City and County Medical Society und des 1915 gegründeten American College of Physicians (ACP) (Fellow A.C.P.). Zwischen 1904 und 1914 reiste er jedes zweite Jahr im April von Portland in Oregon nach Karlsbad, wo er bis September als Badearzt arbeitete.[1] 1908 nahm er am 25. Kongress für Innere Medizin in Wien teil.[2]

Im August 1920 reiste er zu zweijährigen Forschungsarbeiten nach Wien und entschloss sich 1922 seinen Aufenthalt in Europa zu verlängern, um zwei wissenschaftliche Arbeiten, darunter eine Monografie zu Nephritis gemeinsam mit Hans Eppinger (1879-1946), fertigzustellen. Baar blieb bis 1924 in Wien und bereiste zwischen 1922 und 1924 Deutschland, Frankreich, Italien, Holland, Belgien, Großbritannien, Jugoslawien, die Schweiz und die Tschechoslowakei. Seit 1920 war er noch als auswärtiger Korrespondent für das „New York Medical Journal and Medical Record“ tätig.[3] Nach der Wiederaufnahme der durch den Ersten Weltkrieg unterbrochenen Tätigkeit der American Medical Association of Vienna wurde er im Juli 1921 zu deren ersten Präsidenten gewählt, deren Funktion er bis Mai 1922 bekleidete.[4] 1923 geriet er in einen Konflikt mit der Gesellschaft der Ärzte in Wien, die er in einer US-amerikanischen Zeitschrift in mehreren Artikeln kritisiert hatte.[5] 1924 besuchte Baar Palästina, wo er sich der Frage der jüdischen Besiedelung widmete, die er nach seiner Rückkehr nach Wien befürwortete und dem Jüdischen Nationalfonds testamentarisch einen Teil seines Vermögens zuwies.

Nach seiner Rückkehr nach Wien heiratete er im Dezember 1925 Hilde (Hilda) (*2.9.1900, gest. 16.2.1983 Multnomah, Oregon/USA)[6], geborene Benisch,[7] mit der er 1926 nach Portland zurückkehrte. Bereits 1928 kehrte er mit seiner Ehefrau nach Wien zurück und arbeitete bis zum „Anschluss“ im März 1938 als Arzt in Wien Döbling. Aufgrund der jüdischen Herkunft von Gustav und Hilde Baar und der Verfolgung durch die Nationalsozialisten flüchteten beide im Dezember 1938 über Le Havre nach New York und kehrten nach Portland in Oregon zurück, wo Gustav Baar am 6. Juli 1941 verstarb.

Aus der Zeit Gustav Baars in Portland vor dem Ersten Weltkrieg besitzt die Separata-Bibliothek folgende Arbeiten:

Baar, Gustav: A contribution to the etiology of Otitis Media Acuta Suppurativa Post Morbillos. Sonderdruck aus: Medical Record. New York: William Wood & Company 1906.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata-Bibliothek]

Baar, Gustav: Ein Beitrag zur Ätiologie der Otitis media acuta suppurativa post Morbillos. Sonderdruck aus: Wiener Medizinische Wochenschrift. Verlag von Moritz Perles k.u.k. Hofbuchhandlung 1906.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata-Bibliothek]

Baar, Gustav: Ueber Oxalurie. XXV. Kongress, Wien 1908. Sonderdruck aus: Verhandlungen des Kongresses für Innere Medizin. Wiesbaden: Verlag von J.F. Bergmann 1908.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata-Bibliothek]

Baar, Gustav: Preliminary report on the clinical significance of Indicanuria. Based on ten thousand examinations for Indican. Sonderdruck aus: Journal of the American Medical Association. Chicago, Ill: American Medical Association 1910.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata-Bibliothek]

Während seines Aufenthaltes in Wien im Jahr 1912 erschien von ihm die Monografie:

Baar, Gustav: Die Indicanurie. Eine klinische Studie ihrer Pathologie und differentialdiagnostischen Bedeutung. Berlin, Wien: Urban & Schwarzenberg 1912.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign. 64362]

1920 erschien von ihm noch in den USA die Arbeit:

Baar, Gustav: New procedure for the prevention of spinal puncture headache. Sonderdruck aus: The medical record. New York: William Wood & Company 1920.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata-Bibliothek]

Quellen zu Gustav Baar:

AUW, Rektorat, Med. Fak., Promotionsprotokoll 1894-1898, Sign. 188, Zl. 977, Baar Gustav.

AUW, Rektorat, Med. Fak., Nationalien/Studienkataloge 1862-1938, Sign. 134, Zl. 443, Baar Gustav.

AUW, Rektorat, Med. Fak., Rigorosenprotokoll 1872-1894, Sign. 177, Zl. 45a, Baar Gustav.

Oregon State Archives and Records Center, Oregon Death Index, 1903-1998, Portland, Oregon, certificate number 2078, Gustav Baar.

United States Deceased Physician File (AMA), 1864-1968, Baar Gustav.

Washington D.C.: National Archives and Records Administration, United States Passport Applications, 1795-1925, Baar Gustav.

ÖStA, AdR, E-uReang, VVSt, VA, Zl. 2455, Baar Gustav.

[1] Allgemeine Automobil-Zeitung. 28.6.1914. S. 4.

[2] Allgemeine Wiener medizinische Zeitung. 23.6.1908. S. 282.

[3] Washington D.C.: National Archives and Records Administration, United States Passport Applications, 1795-1925, Baar Gustav.

[4] Wiener Medizinische Wochenschrift. Nr. 33. 1921. S. 1476. Wiener Medizinische Wochenschrift. Nr. 17. 1922. Sp. 751.

[5] Neue Freie Presse. 13.10.1923. S. 7.

[6] Hilda Baar: United States Social Security Death Index.

[7] Prager Tagblatt. 11.12.1925. S. 6.

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Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [129]: Ignaz Steinschneider – Balneologe und Dermatologe

Ignaz Steinschneider – Balneologe und Dermatologe

Text: Dr. Walter Mentzel

Ignaz Steinschneider wurde am 28. Juni 1844 in Kremsier in Mähren (heute: Kroměříž/Tschechien) geboren. 1862 begann er in Wien an der Medizinischen Fakultät mit dem Studium der Medizin, das er 1867 mit dem Rigorosum und 1868 mit seiner Promotion zum Doktor der Medizin und Chirurgie abschloss. In den 1870er Jahren führte er als Arzt in Wien, wo er bis 1882 wohnhaft war, eine Ordination.[1] Daneben arbeitete er von 1869 bis 1879 als ärztlicher Leiter des Kurortes und „Stahlbades“ Karlsbrunn in Schlesien (heute: Karlova Studánka/Tschechien),[2] und danach im Kurhaus in Franzensbad.[3] Hier entstanden eine Reihe von Aufsätze wie 1886 „Bade-Specula im Moorbade“,[4] 1888 „Moor und Moorsalz“,[5] und die in der Separata-Bibliothek an der Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin verfügbaren Arbeiten Wie sollen Moorbäder gebraucht werden aus dem Jahr 1892[6] und jener 1901 publizierte Aufsatz über die Behandlung chronischer Nierenkrankheiten in Franzensbad.

Steinschneider, Ignaz: Casuistische Mittheilung über die Behandlung chronischer Nierenkrankheiten in Franzensbad. Sonderdruck aus: Wiener medizinische Wochenschrift. Wien: Verlag von Moritz Perles 1901.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata-Bibliothek]

Neben seiner Tätigkeit in Franzensbad publizierte Steinschneider am dermatologischen Institut an der Universität in Breslau unter Professor Albert Neisser (1855-1916) Abhandlungen auf dem Gebiet der Dermatologie und Syphilogie, wovon sich einige Publikationen an der Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin in ihrer Separata-Bibliothek befinden:

Steinschneider, Ignaz: Ueber den Sitz der gonorrhoischen Infection beim Weibe. Aus der Klinik des Herrn Professor Dr. Neisser in Breslau. Sonderdruck aus: Berliner klinische Wochenschrift. Berlin: gedruckt bei L. Schumacher 1887.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata-Bibliothek]

Steinschneider, Ignaz: Zur Differenzierung der Gonokokken. Aus der Königlichen Universitätsklinik für Haut- und venerische

Krankheiten in Breslau. Sonderdruck aus: Berliner klinische

Wochenschrift. Berlin: gedruckt bei L. Schumacher 1890.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata-Bibliothek]

Steinschneider, Ignaz: Ueber die Cultur der Gonokokken. Aus der Königl. Hautklinik des Herrn Professor Neisser in Breslau. (Zum Vortrag angemeldet für den gynäkologischen Congess in Breslau, aber wegen Zeitmangels nicht vorgetragen). Sonderdruck aus: Berliner klinische Wochenschrift. Berlin: gedruckt bei L. Schumacher 1893.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata-Bibliothek]

Steinschneider, Ignaz: Zur Biologie der Gonokokken. (Vorgetragen in der Schlesischen Gesellschaft für vaterländische Cultur in Breslau am 8. März 1895). Sonderdruck aus: Berliner klinische Wochenschrift. Berlin: gedruckt bei L. Schumacher 1895.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata-Bibliothek]

Steinschneider, Ignaz: Ueber die Differenzierung der Gonokokken durch das Züchtungsverfahren und das Färbungsverfahren. Aus der königl. Hautklinik des Herrn Geheimen Medizinalrathes Professor Dr. Neisser in Breslau. Sonderdruck aus: Wiener medizinische Wochenschrift. Wien: Verlag von Moritz Perles 1897.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata-Bibliothek]

Steinschneider, Ignaz: Eidotteragar, ein Gonokokken-Nährboden. Vorläufige Mittheilung. Sonderdruck aus: Berliner klinische Wochenschrift. Berlin: gedruckt bei L. Schumacher 1897.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata-Bibliothek]

Steinschneider, Ignaz: Ueber den forensischen Werth der Gonokokken-Differenzierung durch mikroskopische Untersuchung, besonders bei Vulvovaginitis kleiner Mädchen. Aus der Königlichen Hautklinik des Herrn Geheimen Medizinalrathes Professor Dr. Neisser in Breslau. Sonderdruck aus: Ärztliche Sachverständigen-Zeitung. Berlin: Schoetz 1898.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata-Bibliothek]

Steinschneider, Ignaz: Über ein einfaches, selbsthaltendes Speculum. Sonderdruck aus: Centralblatt für Gynäkologie. Leipzig: Druck von Breitkopf & Härtel 1900.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata-Bibliothek]

Abb. 1    Widmung von Ignaz Steinschneider

Abb. 2    Widmung von Ignaz Steinschneider

Ab 1884 fungierte Steinschneider noch als Herausgeber des in Franzensbad erscheinenden „Ärztlichen Taschenkalender“, der im Verlag Moritz Perles in Wien herausgegeben wurde.[7]

Steinschneider verstarb am 15. Dezember 1917 in seinem Winterdomizil in Breslau.

Quellen:

UAW, Sign. 134, Zl. 12, Steinschneider Ignaz (Nationalien Datum).

UAW, Sign. 134, Zl. 141, Steinschneider Ignaz (Nationalien Datum).

UAW, Sign. 134, Zl. 42, Steinschneider Ignaz (Nationalien Datum).

UAW, Sign. 170, Zl. 251, Steinschneider Ignaz (Rigorosum: 1867).

UAW, Sign. 182, Zl. 543, Steinschneider Ignaz (Promotion: 26.5.1871).

Prager Tagblatt, 14.2.1917, S. 10.

[1] Neues Wiener Tagblatt (Tages-Ausgabe). 15.11.1873. S. 19.

[2] Der Militärarzt. 8.5.1869. Sp. 135.

[3] Wiener Medizinische Wochenschrift. Nr. 18. 1880. Sp. 510.

[4] Wiener Medizinische Wochenschrift. Nr. 27. 1886. Sp. 958-959.

[5] Wiener Medizinische Wochenschrift. Nr. 32. 1888. Sp. 1086-1089.

[6] Wiener Medizinische Wochenschrift. Nr. 25. 1892. Sp. 1007-1010.

[7] Wiener Medizinische Wochenschrift. Nr. 18. 1884. Sp. 560.

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Neuerwerbungen im Juli 2021

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TOP-JOURNAL des Monats: CANCER CELL (Impact Factor: 26.602*)

Die Universitätsbibliothek stellt DIE medizinischen Top-Journals am Campus der MedUni Wien und via Remote Access  zur Verfügung.

Das  TOP-JOURNAL des Monats im Van Swieten Blog ist:

CANCER CELL

Zu den Volltexten: Jg. 1, H. 1 (2002) – 

Die ersten 20% der Zeitschriften eines bestimmten Fachgebietes im Journal Citation Reports JCR (geordnet nach der Höhe des Impact Factors) sind TOP-JOURNALE.

Mit dem Impact Factor 26.602* ist CANCER CELL ein Top-Journal in den Kategorien: ONCOLOGY — SCIE; CELL BIOLOGY — SCIE

*2019

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Das Repositorium der Medizinischen Universität Wien ist der Publikationsserver der MedUni Wien. Alle Einträge sind mit einem Volltext versehen. Mehr Infos »
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Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [128]: Michael Alt – Arzt im Karolinenspital und städtischer Bezirksarzt in Wien

Michael Alt – Arzt im Karolinenspital und städtischer Bezirksarzt in Wien

Text: Dr. Walter Mentzel

Michael Alt wurde am 22. September 1864 in Gewitsch in Mähren (heute: Jevico/Tschechien) geboren. Alt studierte an der Medizinischen Fakultät der Universität Wien und schloss sein Studium 1890 mit seiner Promotion ab. 1891 wurde er vom Geschäftsrat des Wiener medizinischen Doctoren-Collegiums zum Sekundararzt im Caroline Riedl’schen Kinderspital („Karolinen-Kinderspital“) in Wien ernannt.[1]

In dieser Zeit publizierte er eine Arbeit, die sich heute in der Separata-Bibliothek der Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin befindet:

Alt, Michael: Anaemia infantilis pseudoleucaemia. Aus dem Karloninenspitale in Wien. Sonderdruck aus: Centralblatt für die medicinischen Wissenschaften. Berlin: Hirschwald 1892.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata-Bibliothek]

1895 erfolgte seine Ernennung zum städtischen Bezirksarzt im Stadtphysikat in Wien, zunächst in Wien Döbling und ab 1896 für Wien Neubau, wo er später als praktischer Arzt weiter arbeitete.

1892 wurde er ordentliches Mitglied der Gesellschaft der Ärzte in Wien.[2] 1911 wurde er als Mitglied in die Gesellschaft für innere Medizin und Kinderheilkunde in Wien ausgenommen.[3]

Michael Alt wurde wegen seiner jüdischen Herkunft nach dem „Anschluss“ im März 1938 von den Nationalsozialisten verfolgt und musste bei der Vermögensverkehrsstelle beim Ministerium für Arbeit und Wirtschaft eine Vermögensanmeldung abgeben. Er verstarb am 5. Juni 1940 in Wien im Rothschild-Spital.

Quellen:

Matriken der IKG Wien, Trauungsbuch 1892.

Archiv der Universität Wien, Sign. 177, Zl. 7 b, Alt Michael (Rigorosum: 1888).

Archiv der Universität Wien, Sign. 186, Zl. 2.855, Alt Michael (Promotion: 24.5.1890).

ÖStA, AdR, E-uReang, VVSt, VA, Zl. 24.303, Alt Michael.

Friedhofsdatenbank der Stadt Wien: Alt Michael.

[1] Neue Freie Presse. 13.8.1891. S. 5.

[2] Wiener klinische Wochenschrift. 7.4.1892. Sp. 217.

[3] Wiener Medizinische Wochenschrift. 14.1.1911. Sp. 208.

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„Aus den Büchern“ der medizinhistorischen Bibliotheken der Ub MedUni Wien [19]: Exlibris Dr. Adolf Kronfeld

Im Van Swieten Blog werden exemplarisch digitalisierte Exlibris aus medizinhistorischen Büchern „Exlibris in situ“, der Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin, präsentiert, die im  Bibliothekskatalog recherchierbar sind.

» Exlibris Dr. Adolf Kronfeld

Porträt-Exlibris: Das Medaillon zeigt das Porträt (Bruststück im Dreiviertelprofil nach rechts) einer dunkelhaarigen, nachdenklichen Frau, deren Kopf nach unten geneigt ist. Sie trägt ein folkloristisches Kleid und ein Tuch mit Blumenmuster über ihrer linken Schulter. Unten Text: Ex Libris Dr. A. Kronfeld, Vindobonensis; No. in Handschrift: 6965 mit Signatur;

Exlibris in situ:
Buch
Gift und Gegengift : ein Hülfsbuch für vorkommende Vergiftungsfälle
Cracau, J. N. B. [VerfasserIn]

1887

@Exlibris-Eigner: Adolf Kronfeld in: Wikipedia – Die Freie Enzyklopädie: URL: https://de.wikipedia.org/wiki/Adolf_Kronfeld (Stand: 05.05.2021)
____________________________

Ein Exlibris ist ein grafisch gestalteter Eigentumsvermerk, der entweder in Zettelform auf die Innenseite von Bucheinbänden geklebt oder eingestempelt wird. Bucheignerzeichen gibt es bereits seit dem Ende des 15. Jahrhunderts. Sie stellen neben ihrer kunst- und kulturhistorischen Bedeutung auch ein wichtiges Provenienzmerkmal dar, da der Weg eines Buches nachvollzogen werden kann. Aufgrund vielfältigster Exlibris von künstlerischem Wert sind diese auch begehrte Objekte von Sammlungen und buchkünstlerischer Betätigung „Exlibris-Kunst“ geworden.

„Aus den Büchern“ der medizinhistorischen Bibliotheken der Ub MedUni Wien [19]: Exlibris Dr. Adolf Kronfeld weiterlesen

Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [127]: Moritz Bauer – Gründer des Kuhpocken-Impf-Institutes in Wien und Mitbegründer des Ärztlichen Vereins der südlichen Bezirke Wiens

Moritz Bauer – Gründer des Kuhpocken-Impf-Institutes in Wien und Mitbegründer des Ärztlichen Vereins der südlichen Bezirke Wiens

Text: Dr. Walter Mentzel

Moritz Elias Bauer wurde am 25. Februar 1844 in Wien auf der Wieden als Sohn des Händlers Aron Bauer und seiner Frau Barbara, geborene Breuer, geboren, und war seit 1874 mit Mathilde Bauer, geborene Trebitsch (6.12.1851 Wien, gest. 6.3.1909 Wien), verheiratet. Bauer studierte an der Medizinischen Fakultät der Universität Wien und schloss das Studium 1869 mit seiner Promotion zum Doktor der gesamten Heilkunde ab. Danach arbeitete als Arzt in Wien Margareten, wo er am Mittersteig seine Arztpraxis führte und bis zu seinem Tod wohnhaft war.

Nach Studienreisen nach Holland und Deutschland gründete er 1885 das vom k.k. Ministerium des Inneren konzessionierte Kuhpocken-Impfinstitut Österreich-Ungarns in Wien 4.

Abb. 1    Allgemeine Wiener medizinische Zeit. 28.5.1895. S. 256.

Zur Propagierung und Information der Impfungen generell hielt er in den 1880er Jahren regelmäßig Vorträge vor dem Unterstützungs-Verein für Hebammen.[1] Bauer war in zahlreichen Standesorganisationen der Wiener Ärzteschaft vertreten. Darunter als Mitbegründer und späterer Präsident[2] des 1874 gegründeten „Ärztlichen Vereins der südlichen Bezirke Wiens“,[3] als Mitglied des Geschäftsrates des Wiener Doctoren-Collegiums[4], als Vorstandsmitglied der Witwen- und Waisensozietät,[5] und als Funktionär und Delegierter der Ärztekammer für Niederösterreich und später für Wien. Weiters war er Präsidiumsmitglied und später Obmann[6] im 1913 gemeinsam vom Wiener medizinischen Doctoren-Collegium mit den wirtschaftlichen Organisationen der Ärzte gegründeten Genossenschaft Ärztliches Zentral-Spar- und Kreditinstitut, sowie seit 1920 Mitglied des neugegründeten Zentralhilfskomitees der Ärzte Österreichs.[7]

Er war weiters Mitarbeiter des von Anton Bum (1856-1925) redigierten „Therapeutischen Lexikon für praktische Ärzte, Leipzig 1891“, der Wiener medizinischen Presse und der Mitteilungen des Wiener medizinischen Doctoren-Collegiums. 1908 wurde ihm der Titel eines kaiserlichen Rates[8] und 1920 vom Präsidenten der Nationalversammlung der Titel eines Obermedizinalrates verliehen.[9]

In der Separata-Bibliothek der Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin befindet sich eine Arbeit von Moritz Bauer:

Bauer, Moritz: Antiseptik bei der Impfung. Sonderdruck aus: Wiener medizinische Presse. Wien: Urban & Schwarzenberg 1887.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata-Bibliothek]

Und eine weitere in der Neuburger Bibliothek an der Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin:

Moritz Bauer: Die Schutzimpfung und ihre Technik mit besonderer Berücksichtigung der Impfschäden, ihrer Verhütung und Behandlung. Stuttgart: Verlag von Ferdinand Enke 1890.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 28408]

Moritz Bauer verstarb 87-jährig am 7. Oktober 1930 im Sanatorium Fürth in Wien.

Quellen:

Matriken der IKG Wien, Geburtsbuch 1863 (nachträglicher Eintrag), Bauer Moritz.

AUW, Med. Fak, Nationalien/Studienkataloge 1862-1938, Sign. 134, Zl. 16, Bauer Moritz (Nationalien Datum 1866/67).

AUW, Med. Fak, Rigorosenprotokoll 1821-1871, Sign. 170, Zl. 23r, Bauer Moritz (Rigorosum 1869).

Friedhofsdatenbank der IKG Wien: Bauer Mathilde.

Friedhofsdatenbank der IKG Wien: Bauer Moritz.

[1] Hebammen-Zeitung. 30.8.1888. S. 1.

[2] Wiener Zeitung. 16.3.1920. S. 2.

[3] Wiener Medizinische Wochenschrift. 27.3.1920. Sp. 667; Neues Wiener Journal. 8.10.1930. S. 9.

[4] Wiener Medizinische Wochenschrift. 23.3.1889. Sp. 451.

[5] Internationale klinische Rundschau. Nr. 20. 1906. Sp. 393.

[6] Wiener klinische Rundschau. 9.11.1913. S. 803; Wiener Zeitung. 22.4.1914. S. 510; Wiener Medizinische Wochenschrift. 27.3.1920. Sp. 667.

[7] Wiener Medizinische Wochenschrift. 27.3.1920. S. 498; Scholz, Joseph: Fünfundzwanzig Jahre des ärztlichen Vereins der südlichen Bezirke. Wiens: Verlag des ärztlichen Vereins der südlichen Bezirke Wiens 1899.

[8] Allgemeine Wiener medizinische Zeitung. 8.12.1908. S. 547.

[9] Wiener Zeitung. 23.9.1920. S. 1.

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TOP-JOURNAL des Monats: Nature Reviews Neurology (Impact Factor: 27.000)

Die Universitätsbibliothek stellt DIE medizinischen Top-Journals am Campus der MedUni Wien und via Remote Access  zur Verfügung.

Das  TOP-JOURNAL des Monats im Van Swieten Blog ist:

Nature Reviews Neurology

Zu den Volltexten: Jg. 8, H. 1 (2012) –

Die ersten 20% der Zeitschriften eines bestimmten Fachgebietes im Journal Citation Reports JCR (geordnet nach der Höhe des Impact Factors) sind TOP-JOURNALE.

Mit dem Impact Factor 27.000 (2019) ist Nature Reviews Neurology ein Top-Journal in der Kategorie: CLINICAL NEUROLOGY — SCIE

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Chirurgie des Kolonkarzinoms

Benz, Stefan [HerausgeberIn]Grützmann, Robert [HerausgeberIn]Stinner, Benno [HerausgeberIn]
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Epileptische Anfälle und Epilepsien im Erwachsenenalter : Diagnostik und Therapie

Schmitt, F.C [HerausgeberIn]Stefan, Hermann [HerausgeberIn]Holtkamp, Martin [HerausgeberIn]
2020