Archiv der Kategorie: NS-Verfolgung

NS-Verfolgung

Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [263]: Feitler, Alfred – Frauenarzt in Wien, NS-Verfolgter

Feitler, Alfred – Frauenarzt in Wien, NS-Verfolgter

Autor: Walter Mentzel

Published online: 15.01.2024

Keywords: Frauenarzt, Medizingeschichte, Wien, NS-Verfolgter

Alfred Georg Feitler wurde am 12. September 1880 als Sohn von Josef Feitler (1848-1921) und Eleonore, geborene Weiss (1853-1934) in Oponoschitz (heute Tschechien) geboren. Seit 1926 war er mit Leonie Wechsler (1900-?) verheiratet, mit der er die Tochter Anneliese (1929-?) hatte.

Er besuchte in Wien das Josefstädter Gymnasium[1] und begann danach mit dem Studium der Medizin an der Universität Wien, das er am 2. Juni 1905 mit seiner Promotion abschloss. Seinen Militärdienst absolvierte er danach beim Infanterieregiment Oskar II Friedrich König von Schweden und von Norwegen Nr. 10, wo er 1906 zum Assistenzarzt [2]und 1911 zum Oberarzt ernannt wurde.[3] Am Ersten Weltkrieg nahm Feitler als Regimentsarzt der Reserve teil.

Vor dem Ersten Weltkrieg arbeitete er an der I. Universitäts-Frauenklinik im Allgemeinen Krankenhaus in Wien, wo er 1908 bei Professor Friedrich Schauta (1849-1919) die Arbeit „Ueber Nabelversorgung“ publizierte. Daneben führte er als Frauenarzt bis 1938 eine private Arztpraxis in Wien 7, Mariahilferstraße 106.

Feitler, Alfred: zirka 1944. New York, U.S. District and Circuit Court Naturalization Records, 1824-1991, Alfred George Feitler, 11 Jan 1944.

Feitler und seine Familie, die wegen ihrer jüdischen Herkunft nach dem „Anschluss“ im März 1938 von den Nationalsozilisten verfolgt wurden, gelang die Flucht nach London/England, von wo Alfred, Leonie und seine Tochter Anneliese im November 1938 mit der SS Hansa von Southampton in die USA emigrierten, wo sie sich in New York niederließen und er als Arzt arbeitete.

Feitler verstarb am 6. Juni 1956 in New York.

Quellen:

UAW, Med. Fakultät, Nationalien/Studienkataloge, Sign. 134-0557, Feitler Alfred (Nationalien Datum 1902/03).

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 195-079b, Feitler Alfred (Rigorosum Datum 29.5.1905).

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 190-0220, Feitler Alfred (Promotion Datum 2.6.1905).

Matriken der IKG Wien, Trauungsbuch 1926, Feitler Alfred, Wechsler Leonie.

ÖStA, VVSt., VA, Zl. 12.338, Feitler Alfred.

New York Passenger and Crew Lists, 1909, 1925-1957, 6251 – vol. 13457-13458, Nov 17, 1939; NARA microfilm publication T715 (Washington, D.C.: National Archives and Records Administration, n.d.), Feitler Alfred, Leonie, Anneliese.

New York, U.S. District and Circuit Court Naturalization Records, 1824-1991, Alfred George Feitler, 11 Jan 1944.

United States 1950 Census, Alfred Futler and Leonie Futler, 11 April 1950.

Find a grave: Feitler Alfred.

Literatur:

Feitler, Alfred: Ueber Nabelversorgung. Aus der I. Universitäts-Frauenklinik in Wien (Vorstand: Hofrat Prof. Schauta). Sonderdruck aus: Wiener klinische Wochenschrift. Wien, Leipzig: Wilhelm Braumüller k.u.k. Hof- und Universitäts-Buchhändler 1908.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Referenzen:

[1] Jahresbericht des Josefstädter Obergymnasium, Wien 1897, S. 62.

[2] Die Zeit, 29.5.1906, S. 3.

[3] Neue Freie Presse, 9.2.1911, S. 25.

Normdaten (Person): Feitler, Alfred: BBL: 42787; GND: 1315937034;

VAN SWIETEN BLOG der Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien
BBL: 42787 (15.01.2024)
URL: https://ub.meduniwien.ac.at/blog/?p=42787

Letzte Aktualisierung: 2024 01 15

Logo Margrit Hartl

Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [261]: Seidmann, Simon – Arzt im Allgemeinen Krankenhaus Wien, NS-Verfolgter

Seidmann, Simon – Arzt im Allgemeinen Krankenhaus Wien, NS-Verfolgter

Autor: Walter Mentzel

Published online: 11.01.2024

Keywords: Allgemeines Krankenhaus Wien, Medizingeschichte, Wien, NS-Verfolgter

Simon Seidmann, Sohn des aus Zaleszczyki in Galizien stammenden Kaufmannes Moses Seidmann (1875-?) und Chaje (1874-?) wurde am 21. Dezember 1906 in Laszkowka im Bezirk Kotzmann in der Bukowina (heute: Laschkowka/Kitsman/Ukraine) geboren. Er kam 1908 mit seinen Eltern und seinen Brüdern Robert und Leon nach Wien. 1936 heiratete er in der Leopoldgasse in Wien 2 die Ärztin Dr. phil. Pepi Klein (*2.8.1902 Boryslaw/Galizien).

Seit 1926 studierte er an der Universität Wien Medizin und schloss das Studium am 3. Februar 1932 mit seiner Promotion ab. Während des Studiums nahm er den Namen Erwin an. Nach dem Studium arbeitete er am Allgemeinen Krankenhaus an der III. Medizinischen Abteilung unter dem Vorstand Professor Hermann Schlesinger (1866-1934), wo er 1933 seine Arbeit „Über das Fehlen von arteriellen Pulsen an den unteren Extremitäten“ veröffentlichte, und danach an der IV. Medizinischen Abteilung des Allgemeinen Krankenhauses in Wien unter dem Vorstand Professor Maximilian Weinberger (1875-1954). Hier publizierte er 1936 „Über Fieber- und Schmerzbekämpfung durch Pyrasulf“.[1] Daneben führte er seit 1932 eine Arztpraxis in Wien 2, Vorgartenstraße 186, und danach ab 1933 in Wien 9, Türkenstraße 25.

Neben seiner Tätigkeit am Allgemeinen Krankenhaus Wien veröffentlichte er Artikel in der Zeitschrift „Die Frau und Mutter“, 1937 „Über Kleiderhygiene, Leitsätze für das Übergangswetter[2] und die „Ernährung des heranwachsenden Kindes“.[3] In der Märznummer des Jahres 1938 erschien von ihm sein letzter Artikel unter dem Titel „Das Kind im Frühling“.[4] In der selben Zeitschrift erschien auch von seiner Ehefrau Pepi Seidmann im Februar 1938 der Aufsatz „Die Pubertät“.[5]

Erwin und Pepi Seidmann lebten 1938 in Wien 11, Hauffgasse 14/19. Beide wurden wegen ihrer jüdischen Herkunft nach dem „Anschluss“ im März 1938 von den Nationalsozialisten verfolgt. Sie wurden nach Riga deportiert und ermordet, und beide 1947 vom Landesgericht für Zivilrechtsachen für tot erklärt.[6] Seinen Eltern sowie seinen Geschwistern Robert, Leon und Emilie (1916-?) gelang im November 1939 die Flucht über Göteborg in Schweden in die USA.

Quellen:

IKG Wien, Trauungsbuch, 1936, Seidmann Erwin, Klein Pepi (2.8.1936).

UAW, Med. Fakultät, Nationalien/Studienkataloge, Sign. 134-1038, Seidmann Simon (Nationalien Datum: 1926/27).

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 197-0738, Seidmann Simon (Rigorosum Datum: 23.1.1932).

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 194-0686, Seidmann Simon (Promotion Datum: 1926/27).

Österreich, Wien, jüdische Auswanderungsanträge, Auswanderungskartei der IKG Wien, Seidmann Moses, Chaje, Emilie.

Liste der Namen jüdischer Einwohner Lettlands, das Ergebnis einer Forschung des Zentrums für Judaistik der Universität Lettland unter der Leitung von Prof. Ruvin Ferber und in Zusammenarbeit mit dem Staatlichen Historischen Archiv Lettlands, 2002.

DÖW, Seidmann Erwin, Pepi.

ÖStA, AdR, E-uReang, VVSt, VA, Zl. 12.331, Seidmann Erwin

ÖStA, AdR, E-uReang, FLD, Zl. 16.413, Seidmann Erwin Dr.

Yad Vashem, Seidmann Erwin, Pepi.

Literatur:

Seidmann, Simon: Über das Fehlen von arteriellen Pulsen an den unteren Extremitäten. Aus der III. med. Abteilung des Wiener allgemeinen Krankenhauses (Vorstand: Hofrat Prof. Dr. Hermann Schlesinger). Sonderdruck aus: Archiv für innere Medizin. Wien: Verlag von Urban & Schwarzenberg 1933.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

[1] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 6, 1936, S. 165-166.

[2] Die Frau und Mutter, H. 9, 1937, S. 20

[3] Die Frau und Mutter, H. 11, 1937, S. 18.

[4] Die Frau und Mutter, H. 3, 1938, S. 20.

[5] Die Frau und Mutter, H. 2, 1938, S. 20.

[6] Wiener Zeitung, 26.10.1947, S. 6.

Normdaten (Person): Seidmann, Simon: BBL: 42783; GND: 1315527340;

VAN SWIETEN BLOG der Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien
BBL: 42783 (11.01.2024)
URL: https://ub.meduniwien.ac.at/blog/?p=42783

Letzte Aktualisierung: 20241101

Logo Margrit Hartl

Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [260]: Ludwig Waelsch – Dermatologe an der Deutschen Universität Prag

Ludwig Waelsch – Dermatologe an der Deutschen Universität Prag

Autor: Walter Mentzel

Published online: 09.01.2024

Keywords: Dermatologe, Medizingeschichte, Prag

Ludwig Waelsch wurde als Sohn des Hopfenhändlers Benedict Waelsch (1830-1898) und Karoline, geborene Basch, am 20. November 1867 in Prag geboren. Sein Bruder Emil Walsch (1863-1927) war Professor an der Technischen Hochschule. Sein Vater war im Kreuzerverein zur Unterstützung armer israelitischer Waisenmädchen im Königreich Böhmen aktiv.[1]

Nachdem er 1886 das Gymnasium absolviert hatte, studierte er an der Deutschen Universität in Prag Medizin und promovierte 1893. Im selben Jahr erfolgte zur Ableistung seines Militärdienstes seine Zuteilung zum Garnisonsspital Nr. 11 in Prag,[2] wo er 1895 zum Assistenzarzt-Stellvertreter im Infanterieregiment Nr. 28 ernannt wurde.[3]

Waelsch begann seine berufliche Laufbahn an einer internen Klinik, 1894 kam er als externer Arzt an die II. Klinik für Dermatologie und Venerologie des ehemaligen Assistenten von Ferdinand von Hebra (1816-1880) Philipp Josef Pick (1834-1910) und nahm hier 1895 eine Assistentenstelle an. Seit diesem Jahr führte er auch eine rasch wachsende Praxis für Haut- und Geschlechtskrankheiten. Daneben errichtete er eine Ambulanz in einem Prager jüdischen Krankenhaus und fungierte als Konsiliararzt im Spital des Prager Handelsgremiums,[4] sowie als Chefarzt im 1914 errichteten Krankenhaus des Roten Kreuzes in Prag.[5]

1898 erfolgte seine Habilitation im Fach Dermatologie, 1907 seine Ernennung zum a.o. Prof. für Dermatologie und Syphilidologie.[6] Nachdem 1908 seine Bewerbung um eine Chefarztstelle in Wien scheiterte, erhielt er 1916 den Titel a.o. Prof. für Dermatologie und Venerologie an der Medizinischen Fakultät an der Deutschen Universität Prag.[7]

Waelsch befasste sich u.a. mit Pilzerkrankungen der Haut, der Lehre von der Ansteckungsfähigkeit der Warzen und ähnlicher Hauterkrankungen, sowie mit Geschlechtskrankheiten. Zahlreiche seiner Arbeiten publizierte er in der „Prager medizinischen Wochenschrift“ und vor allem im „Archiv für Dermatologie und Syphilis“. Zwanzig seiner Arbeiten befinden sich in der Separata-Bibliothek an der Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin.

Zwischen 1903 und 1905 redigierte er die „Prager medizinische Wochenschrift“, weiters war er Mitglied der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft in Prag, seit spätestens 1895 Mitglied und später auch Vizepräsident des Vereins Deutscher Ärzte in Prag, wo er 1895 einen Vortrag „Zur Anatomie des Favus“ hielt, sowie der Lese- und Redehalle der deutschen Studenten. Im Israelitischen Spitalbauverein in Prag gehörte er dem Vorstand, u.a. als 2. Obmannstellvertreter, an.[8] Er engagierte sich im Krankenunterstützungsverein deutscher Ärzte, als Ausschussmitglied der Bezirksvertretung deutscher. Ärzte und als Stellvertreter des Ärztekammerausschusses in Böhmen.

Neben seiner Leidenschaft als Sammler von Büchern, Gemälden, Porzellan und Glas, war er noch als Schriftsteller tätig. U.a. publizierte er unter den Pseudonym „Franz Rainer“ das Stück „Das heiße Herz“, das 1919 am Prager Theater uraufgeführt wurde.[9]

Ludwig Waelsch verstarb am 5. April 1924 in Prag. Nach seinem Tod wurde ihm zu Ehren in Prag die Ludwig Waelsch-Stiftung ins Leben gerufen.

Quellen:

Hlaváčková Ludmila/Svobodný Petr, Biographischer Lexikon der deutschen medizinischen Fakultät in Prag 1883–1945, Prag, 1998.

Literatur:

Waelsch, Ludwig: Zur Anatomie des Favus. Vortrag gehalten in der Sitzung des Vereines deutscher Aerzte in Prag am 8. März 1895. Sonderabdruck aus: Prager medizinische Wochenschrift. Prag: 1895.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Gesellschaft der Ärzte Bibliothek, Sign.: GÄ-20102]

[1] Prager Tagblatt, 24.3.1883, S. 6.

[2] Prager Tagblatt, 16.11.1893, S. 4.

[3] Prager Tagblatt, 17.1.1895, S. 5.

[4] Prager Tagblatt, 8.5.1913, S. 3.

[5] Prager Abendblatt, 19.2.1915, S. 3.

[6] Wiener Allgemeine Zeitung, 18.10.1907, S. 2.

[7] Neue Freie Presse, 9.10.1916, S. 7.

[8] Prager Tagblatt, 28.11.1910, S. 3.

[9] Prager Tagblatt, 6.4.1924, S. 4.

Normdaten (Person): Waelsch , Ludwig: BBL: 42740; GND: 140809368;

VAN SWIETEN BLOG der Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien
BBL: 42740 (09.01.2024)
URL: https://ub.meduniwien.ac.at/blog/?p=42740

Letzte Aktualisierung: 20240901

Logo Margrit Hartl

Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [259]: Jonas, Siegfried – Facharzt für Magen- und Darmerkrankungen, NS-Verfolgter

Jonas, Siegfried – Facharzt für Magen- und Darmerkrankungen, NS-Verfolgter

Autor: Walter Mentzel

Published online: 19.12.2023

Keywords: Facharzt für Magen- und Darmerkrankungen, Brigitta-Spital, Wien, NS-Verfolgter

Siegfried Jonas wurde am 31. Mai 1874 als Sohn des in Budapest geborenen Großhändlers Ignaz Jonas (1842-1916) und der Wienerin Jeanette („Jenny“) (1855-1938), geborene Heitner, in Wien geboren. Seit 1906 war er mit Nina Fuchs (1882-1972) verheiratet, mit der er die beiden Kinder Susanne, verheiratete Kleiner (29.3.1907-) und Hans Georg (2.7.1908-) hatte.

Nachdem er das k.k. Staatsgymnasium in Wien Leopoldstadt absolviert hatte, studierte er an der Universität Wien Medizin und schloss das Studium am 26. Mai 1900 mit seiner Promotion ab. Danach eröffnete er eine private Arztpraxis in Wien 2, Große Mohrengasse 38,[1] die er nach dem Ersten Weltkrieg nach Wien 1, Eßlinggasse 18 verlegte. Er arbeitete zunächst im Spitalsdienst des Allgemeinen Krankenhauses in Wien und zwischen 1904 und 1910 als Assistent an der Abteilung der Wiener allgemeinen Poliklinik bei Professor Leopold Oser (1839-1910). 1905 publizierte er eine an der IV. medizinischen Abteilung des AKH durchgeführten Studie „Ueber die Wirkung des Atropinderivates Eumydrin auf die Nachtschweisse der Phthisiker“.

Laboratorium für radiologische Diagnostik und Therapie im Allgemeinen Krankenhaus Wien

Jonas spezialisierte sich auf das Gebiet der Magen- und Darmerkrankungen und arbeitete in den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg am Laboratorium für radiologische Diagnostik und Therapie im AKH Wien eng mit dem Radiologen Guido Holzknecht (1872-1931) zusammen, mit dem er auch eine Reihe von Arbeiten publizierte. Darunter 1906 „Ueber Antiperistaltik des Magens“ und „Die radiologische Diagnostik der raumbeengenden Bildungen des Magens, entwickelt an palpalen Tumoren“.[2] Zusammen mit Holzknecht publizierte er 1907 „Die Ergebnisse der radiologischen Untersuchung palpabler Magentumoren, verwendet zur Diagnose nicht palpabler[3] und 1908 „Die radiologische Diagnostik der intra- und extraventrikulären Tumoren und ihre spezielle Verwertung zur Frühdiagnose des Magencarcinoms“.

In den folgenden Jahren entstanden hier 1909 die Publikationen „Ueber die Entwicklungsstadien der Pylorusstenose und ihre klinisch-radiologische Diagnostik“, „Zur Pathologie und Diagnostik des spastischen Sanduhrmagens“, im selben Jahr „Ueber radiologische Indikationen für operative Eingriffe am Magen“, und 1910 „Ueber das Ermüdungsstadium der Pylorusstenose und seine Therapie“ und „Ueber die radiologische Feststellung gewisser Krankheitsbilder des Magens“.[4]

1911 veröffentlichte er „Über die Störung der Magenmotilität bei Ulcus ad pylorum und die spastische Pylorusstenose“ und „Ueber die Abhängigkeit der Darmmotilität vom motorischen und sekretorischen Verhalten des Magens“, 1912 „Zur Symptomatologie der beginnenden Pylorusstenose“ und „Über das Verhältnis zwischen Stuhlbild und Darmmotilität und die wechselnden Stuhlbilder der Hyperacidität und der Achylie“ sowie 1913 „Ueber das Verhalten verschiedenartiger Strikturen im Magen und Duodeum bei Milchdiät und ein Verfahren zur Diagnostik spastisch-ulzeröser Strikturen daselbst

1913 nahm Jonas an der 85. Versammlung deutscher Naturforscher und Ärzte teil.[5]

Zu Beginn des Ersten Weltkrieges rückte Jonas als Assistenzarzt in Przemysl zum Militärdienst ein, wo er im Herbst 1914 die Belagerung der Stadt erlebte und nach dem Fall von Przemysl in russische Kriegsgefangenschaft geriet, aus der er im Dezember 1917 nach Wien zurückkehrte.[6] 1918 erfolgte seine Ernennung zum Landsturmassistenzarzt.[7] 1919 erschien von ihm die am Erzherzog-Rainer-Militärspital am Röntgeninstitut entstandene Arbeit „Ueber die Druckpunkte des Ulcus ventriculi und duodeni und ihre Objektivierung durch die erhöhte Kontraktilität der Muskulatur; Latenz und Akuität des Geschwüres“.

Primarius am Brigitta-Spital in Wien

Von 1920 bis 1924 fungierte er als Primarius und Vorstand des Ambulatoriums für Magen- und Darmkrankheiten am Brigitta-Spital in Wien 20. Während dieser Jahre publizierte er 1923 „Zur Symptomatologie des latenten Ulkus“,[8] und zuvor 1922 an der II. medizinischen Universitätsklinik im AKH Wien „Über die Initialkrämpfe des Ulkus, ihre Typen, Pathogenese und ihr Verhältnis zur Cholelithiasis“.

1925 erschien von ihm „Ueber die erhöhte Kontraktilität des Rectus abdominis als Zeichen der Perigastritis und als Floriditätssymptom des Magengeschwüres[9] und im Jahr 1926 anlässlich er 5. Tagung der Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten in Wien „Über das sogenannte Divertikel der Kardia“.[10]

Jonas war Mitglied der Gesellschaft der Ärzte in Wien und der Gesellschaft für Innere Medizin und Kinderheilkunde in Wien.[11]

Foto: Siegfried Jonas, zirka 1940. New York, U.S. District and Circuit Court Naturalization Records.

Jonas und seine Familie wurden nach dem „Anschluss“ im März 1938 wegen ihrer jüdischen Herkunft von den Nationalsozialisten verfolgt. Jonas und seine Ehefrau Nina flüchteten im Sommer 1939 nach England, wo sie in Borough of Willesden in Middlesex lebten. Im März 1940 emigrierten sie mit der SS Samaria von Liverpool nach New York, wo sie sich in New Jersey niederließen und 1945 die US-Staatsbürgerschaft annahmen. Seinem Sohn Hans Georg gelang die Flucht nach Palästina, seine Tochter Susanne flüchtete ebenfalls nach New York/USA.

Siegfried Jonas verstarb 1954 in New Jersey.

Quellen:

Matriken der IKG Wien, Geburtsbuch 1874, Jonas Siegfried.

Matriken der IKG Wien, Trauungsbuch 1906, Jonas Siegfried.

UAW, Med. Fakultät, Nationalien/Studienkataloge, Sign. 134-0466, Jonas Siegfried (Nationalien Datum: 1894/95).

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 189-0456, Jonas Siegfried (Promotion Datum: 26.5.1900).

ÖStA, AdR, E-uReang, VVSt., VA, Zl. 4.353, Jonas Siegfried.

New York, New York Passenger and Crew Lists, 1909, 1925-1957, 6450-vol 13884-13885, Mar 13, 1940; citing NARA microfilm publication T715 (Washington, D.C.: National Archives and Records Administration, n.d.), Jonas Siegfried, Nina.

New York, U.S. District and Circuit Court Naturalization Records, 1824-1991, Petitions for naturalization and petition evidence 1945 box 1035, no 518401-518541; citing NARA microfilm publication M1972, Southern District of New York Petitions for Naturalization, 1897-1944. Records of District Courts of the United States, 1685-2009, RG 21. National Archives at New York, Jonas Siegfried.

Literatur:

Jonas, Siegfried: Ueber die Wirkung des Atropinderivates Eumydrin auf die Nachtschweisse der Phthisiker. Aus der IV. med. Abteilung des k.k. Allgemeinen Krankenhauses in Wien (Vorstand: Prof. Dr. Friedrich Kovacs). Sonderdruck aus: Wiener klinische Wochenschrift. Wien: Druck von Bruno Bartelt 1905.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Jonas, Siegfried: Ueber Antiperistaltik des Magens. Aus dem Laboratorium für Radiologische Diagnostik und Therapie im k.k. Allgemeinen Krankenhause in Wien (Leiter: Priv.-Doz. Dr. Holzknecht). Sonderdruck aus: Deutsche medizinische Wochenschrift. Berlin: Druck von G. Bernstein 1906.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Holzknecht, Guido und Siegfried Jonas: Die radiologische Diagnostik der intra- und extraventrikulären Tumoren und ihre spezielle Verwertung zur Frühdiagnose des Magencarcinoms. Wien: Perles 1908.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 17990]

Jonas, Siegfried: Ueber die Entwicklungsstadien der Pylorusstenose und ihre klinisch-radiologische Diagnostik. Aus dem Röntgenlaboratorium im k.k. Allgemeinen Krankenhause in Wien (Leiter: Priv.Doz. Dr. Holzknecht). Sonderdruck aus: Wiener klinische Wochenschrift. Wien: Druck von Bruno Bartelt 1909.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Siegfried, Jonas: Zur Pathologie und Diagnostik des spastischen Sanduhrmagens. Aus dem Röntgen-Laboratorium im k.k. Allgemeinen Krankenhause in Wien (Leiter: Privatdozent Dr. Holzknecht). Sonderdruck aus: Wiener klinische Rundschau. Wien: Buchdruckerei Max Werthner 1909.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Jonas, Siegfried: Ueber radiologische Indikationen für operative Eingriffe am Magen. Sonderdruck aus: Centralblatt für die Grenzgebiete der Medizin und Chirurgie. Naumburg: Lippert & Co. 1909.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Jonas, Siegfried; Ueber das Ermüden der Pylorusstenose und seine Therapie. Sonderdruck aus: Wiener klinische Wochenschrift. Wien: Druck von Bruno Bartelt 1910.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Jonas, Siefried: Über die Störung der Magenmotilität bei Ulcus ad pylorum und die spastische Pylorusstenose. Sonderdruck aus: Archiv für Verdauungs-Krankheiten. Berlin: Medizinischer Verlag von S. Karger 1911.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Jonas, Siegfried: Ueber die Abhängigkeit der Darmmotilität vom motorischen und sekretorischen Verhalten des Magens. Sonderdruck aus: Wiener klinische Wochenschrift. Wien: Druck von Bartelt 1911.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Jonas, Siegfried: Zur Symptomatologie der beginnenden Pylorusstenose. Sonderdruck aus: Wiener medizinische Wochenschrift. Wien Verlag von Moritz Perles, k. und k. Hofbuchhandlung 1912.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Jonas, Siegfried: Über das Verhältnis zwischen Stuhlbild und Darmmotilität und die wechselnden Stuhlbilder der Hyperacidität und der Achylie. Sonderdruck aus: Archiv für Verdauungs-Krankheiten. Berlin: Medizinisher Verlag S. Karger 1912.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Jonas, Siegfried: Ueber das Verhalten verschiedenartiger Strikturen im Magen und Duodeum bei Milchdiät und ein Verfahren zur Diagnostik spastisch-ulzeröser Strikturen daselbst. Sonderdruck aus: Wiener klinische Wochenschrift. Wien: Druck von Bruno Bartelt 1913.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Jonas, Siegfried: Ueber die Druckpunkte des Ulcus ventriculi und duodeni und ihre Objektivierung durch die erhöhte Kontraktilität der Muskulatur; Latenz und Akuität des Geschwüres. Aus dem Erzherzog Rainer-Militärspitals in Wien (Kommandant: Generalstabsarzt Prof. Johann Fein) Interne Abteilung (Chefarzt: Stabsarzt Dr. Julius Grötzinger), Röntgeninstitut (Vorstand: Regimentsarzt Priv.-Doz. Dr. Martin Haudek). Sonderdruck aus: Wiener klinische Wochenschrift. Wien: Druck von Bruno Bartelt 1919.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Jonas, Siegfried: Über die Initialkrämpfe des Ulkus, ihre Typen, Pathogenese und ihr Verhältnis zur Cholelithiasis. Aus der II. medizinischen Universitätsklinik in Wien (Vorstand: Hofrat Prof. Dr. N. Ortner). Sonderdruck aus: Medizinische Klinik. Berlin: Druck von L. Schuhmacher 1922.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Referenzen:

[1] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 33, 1900, Sp. 1605.

[2] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 28, 1906, S. 1389-1394; Nr. 29, 1906, Sp. 1454-1458; Nr. 30, 1906, Sp. 1507-1511; Nr. 31, 1906, Sp. 1545-1552; Nr. 32, 1906, Sp. 1598-1605.

[3] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 5, 1907, Sp. 222-227; Nr. 6, 1907, Sp. 278-282; Nr. 7, 1907, Sp. 335-340; Nr. 8, 1907, Sp. 391-395.

[4] Medizinische Klinik, Nr. 22, 1910, S. 854-858.

[5] Neue freie Presse, 2.10.1913, S. 19-20.

[6] Neues Wiener Tagblatt (Tages-Ausgabe), 1.5.1915, S. 10; Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 28, 1919, Sp. 1379-1380.

[7] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 23, 1918, Sp. 1071.

[8] Medizinische Klinik, Nr. 34, 1923, S. 1161-1164.

[9] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 33, 1925, Sp. 1879-1887.

[10] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 36, 1926, Sp. 1062-1067.

[11] Mitteilungen der Gesellschaft für Innere Medizin und Kinderheilkunde, Wien 1904.

Normdaten (Person): Jonas, Siegfried: BBL: 42738; GND: 1314013564;

VAN SWIETEN BLOG der Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien
BBL: 42738 (19.12.2023)
URL: https://ub.meduniwien.ac.at/blog/?p=42738

Letzte Aktualisierung: 2023 1219

Logo Margrit Hartl

Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [257]: Pappenheim, Martin – Neurologe am Versorgungsheim der Gemeinde Wien, Gerichtspsychiater, NS-Verfolgter

Pappenheim, Martin – Neurologe am Versorgungsheim der Gemeinde Wien, Gerichtspsychiater, NS-Verfolgter

Autor: Walter Mentzel

Published online: 11.12. 2023

Keywords: Neurologe, Psychiater, Medizingeschichte, Wien, Tel Aviv

Martin (Moriz) Pappenheim wurde am 4. November 1881 als Sohn von Max Miksa Pappenheim (1850-1921) und der aus Lemberg stammenden Regina (1858-1924), geborene Sprecher, in Preßburg in Ungarn (heute: Bratislava/Slowakei) geboren. Nach seiner Ehe mit Edith Goldschmidt (1883-1942) war er in zweiter Ehe mit der Ärztin Amalie Mela Bloch (1890-1930) und zuletzt seit 1932 mit Rose Beatrice Adelheid, geborene Liebrecht (1901-?), verheiratet. Er hatte drei Töchter, Eva (*24.6.1923), Nira Ruth (*1934), und die Neurologin, Schülerin von Sigmund Freud (1856-1939), und spätere Kommunistin Else Pappenheim (22.5.1911 Salzburg, gest. 11.1.2009 New York), die nach ihrer Flucht vor den Nationalsozialisten gemeinsam mit Else Volk-Friedland (1880- 1953) im mexikanischen Exil den Exilverlag „El Libro Libre“ gründete. Eine seiner Schwestern war die Ärztin und Schriftstellerin Marie Pappenheim (1882-1966), verheiratete Frischauf.

Pappenheim begann 1899 an der Universität Wien mit dem Studium der Medizin und schloss es am 18. Mai 1905 mit der Promotion ab. Im Anschluss daran arbeitete er zunächst als Assistent an der Psychiatrischen Klinik in Prag und ab 1911 an der Psychiatrischen Klinik in Heidelberg, wo er eine umfassende Broschüre und ein Gutachten zu dem zu dieser Zeit Aufsehen erregenden Kriminalfall um den Betrüger Eduard Wenzel Czapek verfasste.[1] Daneben verfasste er hier die Arbeit „Über die Polynucleose im Liquor cerebrospinalis, insbesondere bei der progressiven Paralyse. (Mit einem Beitrag zur Kasuistik der Strangulationspsychosen)“.

Danach kehrte er nach Wien zurück und wurde an der Psychiatrisch-neurologischen Klinik bei Julius Wagner-Jauregg (1857-1940) tätig, wo er gemeinsam mit Richard Volk (1876-1943) an der „Behandlung von Paralytikern mit Tuberkulin“ arbeitete.[2] Dazu publizierte er 1914 „Untersuchungen des Liquor cerebrospinalis bei der v. Wagnerschen Tuberkulinbehandlung der progressiven Paralyse“ und im selben Jahr gemeinsam mit dem Landesgerichtspsychiater in Wien Karl Grosz (1879-1962) „Die Neurosen und Psychosen des Pubertätsalters (Zwanglose Behandlungen aus den Grenzgebieten der Pädagogik und Medizin)“.

Pappenheim war bereits vor dem Ersten Weltkrieg in der Sozialdemokratischen Partei aktiv. 1912 besuchte Pappenheim erstmals die Wiener Psychoanalytische Gesellschaft, seit 1928 gehörte er der Wiener Psychoanalytischen Vereinigung und dem engeren Kreis um Sigmund Freud an. 1913 trat er als Mitglied der Gesellschaft der Ärzte in Wien bei,[3] weiters war er Mitglied des Vereins für Psychiatrie und Neurologie, des deutschen Vereins für Psychiatrie, der Österreichischen Kriminalistischen Vereinigung, und der Gesellschaft der Nervenärzte in Wien. Darüber hinaus fungierte er nach dem Ersten Weltkrieg als Präsident des Österreichischen Komitees der Internationalen Liga für psychische Hygiene, und als Vorsitzender des Vereins für angewandte Psychopathologie und Psychologie.[4]

Im September 1915 erfolgte seine Ernennung zum Privatdozenten für Neurologie und Psychiatrie an der Universität Wien,[5] und von Oktober 1915 bis Oktober 1916 war Pappenheim als Militärarzt und Gefängnispsychiater der Festungsanstalt Theresienstadt zugeteilt. Hier beschäftigte er sich mit Genehmigung der Festungskommandantur erstmals zu Beginn des Jahres 1916 in vier Gesprächssitzungen mit dem hier untergebrachten Attentäter des Thronfolgers Franz Ferdinand von Österreich (1863-1914), Gavrilo Princip (1894-1918). 1926 publizierte er aus diesen Gesprächsaufzeichnungen die Arbeit „Gavrilo Princips Bekenntnisse. Ein geschichtlicher Beitrag zur Vorgeschichte des Attentats von Sarajewo“. Während seiner weiteren Verwendung als Militärpsychiater in den Garnisonsspitälern in Mähren, darunter ab 1916 in Leitmeritz (heute: Litoměřice/Tschechien), setzte er zur Behandlung kriegsuntauglicher Patienten die sogenannte faradische Therapie (Elektroschocks) ein und publizierte 1916 „Über Neurosen bei Kriegsgefangenen“ und 1917 „Liquorpolynukleose im Status epilepticus“. Zuletzt war er als Regimentsarzt und Leiter der Nervenabteilung im Kriegsspital in Grinzing in Wien bei Professor Julius Wagner-Jauregg (1857-1940) tätig, wo er die in Theresienstadt und Leitmeritz angewandte elektrotherapeutische Behandlungsmethode fortsetzte. In diesem Zusammenhang wurde 1920 gegen Wagner-Jauregg und u.a. gegen ihn Vorwürfe wegen der Anwendung elektrischer Zwangstherapien erhoben und durch die Kommission zur Erhebung militärischer Pflichtverletzungen eine Untersuchung gegen ihn durchgeführt. 1919 veröffentlichte er zu diesem Thema noch „Kriegsneurose und Psychogenie. Bemerkungen zum Aufsatz von Dr. August Richter“.

Gemeinsam mit seiner Ehefrau und Ärztin Amalie Mela Pappenheim reiste er im August 1920 als Mitglied der Repatriierungskommission für österreichische Kriegsgefangene in Russland nach Moskau.[6]

Von 1922 bis 1933 war er als Vorstand der neurologischen Abteilung am städtischen Versorgungsheim der Gemeinde Wien und im selben Zeitraum als Primararzt an der neurologischen Abteilung des Versorgungsheimes der Stadt Wien-Lainz tätig.[7] 1924 erhielt Pappenheim den Titel eines a.o. Professors verliehen.[8] Hier veröffentlichte er u.a. 1922 „Die Lumbalpunktion: Anatomie, Physiologie, Technik, Untersuchungsmethoden, diagnostische und therapeutische Verwertung“, 1923 „Neueres über Lumbalpunktion“, oder 1925 gemeinsam mit Otto Marburg (1874-1948) „Syphilitische Parkinsonismus“. 1926 erschien von ihm „Allgemeine Grundlagen der Reflexologie des Menschen : Leitfaden für das objektive Studium der Persönlichkeit“, und 1930 „Neurosen und Psychosen der weiblichen Generationsphasen

Daneben wirkte Pappenheim als Sachverständiger und als Gerichtspsychiater beim Landesgericht für Strafsachen in Wien, sowie als Referent im Radio Wien, an Wiener Volksbildungsorganisationen und wissenschaftlichen Vereinigungen. 1930 organisierte er in Wien die internationale Tagung für angewandte Seelenkunde im Rahmen der Tagung für Kulturforschung[9] und 1932 sprach er sich vor der Gesellschaft der Ärzte in Wien für eine umfassende Reform und Modernisierungen der psychiatrischen Anstalten in Österreich aus.[10] Zuvor hatte er bereits 1927 seine Vorstellungen dazu im Aufsatz „Über die sogenannte verminderte Zurechnungsfähigkeit im Strafgesetzentwurf“ publiziert. Im selben Jahr gehörte er zu den Unterzeichnern eines Protesttelegramms gegen Misshandlung und Hinrichtungen politischer Gefangener in Ungarn und Bulgarien,[11] und 1929 setzte er sich gemeinsam mit Sigmund Freud u.a. für die Freilassung der politischen Häftlinge in Rumänien ein.[12] Im März 1929 nahm er am Internationalen Antifaschistenkongress in Berlin teil.

Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947, Government of Palestine, Department of Immigration, Pappenheim Martin.

Ende 1933 folgte er einer für ein halbes Jahr anberaumten Berufung nach Tel Aviv zur Gründung einer modernen Nerven-Heilanstalt. Wegen seiner exponierten Stellung innerhalb der österreichischen Sozialdemokratie kehrte er nach den Februarkämpfen 1934 nicht mehr nach Österreich zurück. Er führte in Tel Aviv eine private Arztpraxis, erhielt an der Universität Jerusalem eine Lehrkanzel,[13] und gehörte zu den Mitbegründern der „Vereinigung für psychische Hygiene Palästinas“. 1936 trat er für die eugenische Sterilisation geistig Behinderter ein.

Pappenheim wurde wegen seiner jüdischen Herkunft am 22. April 1938 seines Amtes an der Universität Wien enthoben. 1939 erhielt er die Staatsbürgerschaft Palästinas.

Martin Pappenheim verstarb am 22. November 1943 in Tel Aviv.

Von Martin Pappenheim besitzt die Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin einen umfangreichen Bestand.

Quellen:

UAW, Med. Fakultät, Nationalien/Studienkataloge, Sign. 134-0573, Pappenheim Martin (Nationalien Datum: 1902/03).

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 195-290a, Pappenheim Moriz (Rigorosen Datum: 9.5.1905).

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 190-0210, Pappenheim Martin (Promotion Datum: 18.5.1905).

Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947, Government of Palestine, Department of Immigration, Pappenheim Martin.

Gedenkbuch für die Opfer des Nationalsozialismus an der Universität Wien 1938: Pappenheim Martin.

Eissler Kurt, Freud und Wagner-Jauregg vor der Kommission zur Erhebung militärischer Pflichtverletzungen, Wien 2006.

Mayer Gregor, Verschwörung in Sarajewo. Triumph und Tod des Attentäters Gavrilo Princip, Wien 1914.

Literatur:

Pappenheim, Martin: Über die Polynucleose im Liquor cerebrospinalis, insbesondere bei der progressiven Paralyse. (Mit einem Beitrag zur Kasuistik der Strangulationspsychosen) Aus der psychiatrischen Klinik in Heidelberg. Sonderdruck aus: Zeitschrift für die gesamte Neurologie und Psychiatrie. Berlin: Julius Springer, Leipzig: Johann Ambrosius Barth 1911.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Pappenheim, Martin: Untersuchungen des Liquor cerebrospinalis bei der v. Wagnerschen Tuberkulinbehandlung der progressiven Paralyse. Sonderdruck aus: Jahrbücher für Psychiatrie und Neurologiel. Wien: Franz Deuticke 1914.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Pappenheim, Martin und Karl Grosz: Die Neurosen und Psychosen des Pubertätsalters. (=Zwanglose Abhandlungen aus den Grenzgebieten der Pädagogik und Medizin/1) Berlin: Springer 1914.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Gesellschaft der Ärzte Bibliothek, Sign.: GÄ-18581/1]

Pappenheim, Martin: Über Neurosen bei Kriegsgefangenen. Sonderdruck aus: Wiener medizinische Wochenschrift. Wien: Verlag von Moritz Perles k.u.k. Hofbuchhandlung 1916.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Pappenheim, Marti: Liquorpolynukleose im Status epilepticus. Sonderdruck aus: Neurologisches Centralblatt. Leipzig: Veith & Comp. 1917.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Pappenheim, Martin: Kriegsneurose und Psychogenie. Bemerkungen zum Aufsatze von Dr. August Richter. Sonderdruck aus: Wiener klinische Wochenschrift. Wien: 1919.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Pappenheim, Martin: Die Lumbalpunktion. Anatomie, Physiologie, Technik, Untersuchungsmethoden, diagnostische und therapeutische Verwertung. Wien: Rikola 1922.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 8108]

Pappenheim, Martin: Neueres über Lumbalpunktion. Sonderdruck aus: Jahreskurse für ärztliche Fortbildung. München: J.F. Lehmanns Verlag 1923.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Pappenheim, Martin und Otto Marburg: Syphilitische Parkinsonismus. Aus der Neurologischen Abteilung des Wiener Versorgungskrankenhauses (Vorstand: Prof. Martin Pappenheim) und aus dem Neurologischen Institute der Wiener Universität (Vorstand: Prof. Otto Marburg) (Mit 3 Textabbildungen) Sonderdruck aus: Zeitschrift für die gesamte Neurologie und Psychiatrie. Berlin: Verlag von Julius Springer 1925.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Bechterev, Vladimir Michailovič und Martin Pappenheim: Allgemeine Grundlagen der Reflexologie des Menschen. Leitfaden für das objektive Studium der Persönlichkeit. Leipzig, Wien: Deuticke 1926.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 12214]

Pappenheim, Martin: Neurosen und Psychosen der weiblichen Generationsphasen. (= Bücher der ärztlichen Praxis/26) Wien: Springer 1930.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Gesellschaft der Ärzte Bibliothek, Sign.: GÄ-21948/26]

Referenzen:

[1] (Neuigkeits) Weltblatt, 31.5.1910, S. 8.

[2] Neues Wiener Journal, 24.9.1913, S. 3.

[3] Neue Freie Presse, 16.4.1913, S. 9.

[4] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 3, 1928, S. 108.

[5] Neue Freie Presse, 23.9.1915, S. 1.

[6] Neues Wiener Tagblatt (Tages-Ausgabe), 22.8.1920, S. 8.

[7] Amtsblatt der Stadt Wien, Wien 1922, S. 710.

[8] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 41, 1924, Sp. 2159.

[9] Der Abend, 3.6.1930, S. 2.

[10] Neues Wiener Journal, 23.1.1932, S. 7.

[11] Die Rote Fahne, 30.3.1927, S. 4.

[12] Wiener Allgemeine Zeitung, 26.1.1929, S. 1.

[13] Neues Wiener Journal, 13.7.1934, S. 5.

Normdaten (Person): Pappenheim, Martin : BBL: 42676; GND: 1025029364;

VAN SWIETEN BLOG der Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien
BBL: 42676 (11.12.2023)
URL: https://ub.meduniwien.ac.at/blog/?p=42676

Letzte Aktualisierung: 2023 1211

Logo Margrit Hartl

Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [255]: Rudolf Paul Königstein – Professor für Interne Medizin und Tropenkrankheiten, NS-Verfolgter

Rudolf Paul Königstein – Professor für Interne Medizin und Tropenkrankheiten, NS-Verfolgter

Autor: Dr. Walter Mentzel

Published online: 28.11. 2023

Keywords: Innere Medizin, Tropenkrankheiten, Primarius, Krankenhaus Wien-Lainz, Shanghai, NS-Verfolgter, Medizingeschichte, Wien

Rudolf Paul Königstein war der Sohn des Mediziners Robert Königstein und Marianne, geborene Riesz, und wurde am 10. Jänner 1915 in Wien geboren. Er war der Cousin von Professor Hans Königstein.

Nachdem er im Juni 1933 die Matura abgelegt hatte, studierte Königstein an der Universität Wien Medizin und war im Sommersemester 1938 im 10. Semester inskribiert. Am 7. März 1938 bekam er das Absolutorium ausgestellt. Schon seit 1. April 1936 war er als „Demonstrator“ am Institut für medizinische Chemie bei Professor Otto Fürth (1867-1938) als Mitarbeiter tätig. Für das Sommersemester 1938 erhielt er im Rahmen des Numerus clausus für jüdische Studierende die Zulassung zum Studium bis zum Semesterende, sein Studium konnte er jedoch nicht mehr abschließen. Als Mitarbeiter der Fakultät erfolgte schon am 31. März 1938 seine Entlassung.

Rudolf Paul Königstein, zirka 1955: Wiener Stadt- und Landesarchiv, Ärztekammer Wien, A1, Personalakten, Königstein Rudolf.

Königstein gelang wie seinem Vater Robert die Flucht nach Shanghai. Hier setzte er sein Medizinstudium an der St. John’s University fort, promovierte am 31. Mai 1941, und arbeitete danach bis 1945 als Laborarzt im internationalen Ghetto Shanghais. Von 1946 bis 1951 war er als Arzt in Hangzhou an der anglikanisch-neuseeländischen Mission tätig. 1951 emigrierte er im Zuge der Indoktrinierungskampagne Maos nach Wien, wo er jene Prüfungen zum letzten Rigorosum nachholte, die er im Sommersemester 1938 nicht mehr absolvieren konnte. Sein in Shanghai erworbenes Doktorat wurde am 15. Dezember 1951 von der Universität Wien nostrifiziert, mit 1. Juni 1955 bekam er die Anerkennung als Facharzt für Innere Medizin. Königstein arbeitete in den folgenden Jahren als Assistent und Oberarzt an der III. medizinischen Abteilung (Stoffwechselabteilung) des Krankenhaus Wien-Lainz, später erfolgte seine Ernennung zum Primarius des Altersheimes in Lainz.

Hier publizierte er 1952 „Die medizinische Entwicklung in China“ und „Fortschritte auf dem Gebiet der Malariaforschung“, sowie 1967 „Diabetes mellitus und Saluretika“.

Im Februar 1969 habilitierte er sich zum Privatdozenten und bekam die Lehrbefugnis für Interne Medizin verliehen und im Juli 1976 erhielt er den Titel eines außerordentlichen Universitätsprofessors für Interne Medizin und Tropenkrankheiten an der Universität Wien verliehen. Am 31. Oktober 1979 ging er als Primarius in Pension und führte danach seine private Arztpraxis, die er seit 1963 betrieb, weiter. Er verstarb am 15. Juli 1985 in Wien.

Quellen:

Matriken der IKG Wien, 1915, Königsstein Paul Rudolf.

AUW, Nationalen MED 1937-1938, Rektorat, Zl. 680 I/1937/38, Königstein Rudolf Paul.

WStLA, Ärztekammer Wien, A1, Personalakten, Königstein Rudolf.

Gedenkbuch für die Opfer des Nationalsozialismus an der Universität Wien 1938, Königstein Rudolf.

Friedhofsdatenbank Wien, Königstein Rudolf Paul.

Literatur:

Königstein, Paul Rudolf: Die medizinische Entwicklung in China. Sonderdruck aus: Wiener medizinische Wochenschrift. Wien: Hollinek 1952.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 21636]

Königstein, Paul Rudolf: Fortschritte in der Malariaforschung. Sonderdruck aus: Wiener medizinische Wochenschrift. Wien: Brüder Hollinek 1952.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 24307]

Königstein, Rudolf Paul: Diabetes mellitus und Saluretika. Stuttgart: G. Thieme 1967.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Gesellschaft der Ärzte Bibliothek, Sign.: GÄ-25374]

Normdaten (Person): Königstein, Rudolf: BBL: 42616; GND: 1311716122;

VAN SWIETEN BLOG der Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien
BBL: 42616 (28.11.2023)
URL: https://ub.meduniwien.ac.at/blog/?p=42616

Letzte Aktualisierung: 2023 11 28

Logo Margrit Hartl

Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [250]: Grünwald, Hermann Friedrich – Internist, NS-Verfolgter

Grünwald, Hermann Friedrich – Internist, NS-Verfolgter

Autor: Walter Mentzel

Published online: 06.11.2023

Keywords: Hermann Friedrich Grünwald, Internist, Allgemeine Poliklinik Wien, NS-Verfolgter, Arzt, Medizingeschichte, Wien

Hermann Friedrich Grünwald wurde als Sohn des aus Kaschau in Ungarn (heute: Kosice/Slowakei) stammenden Rechtsanwalts Dr. Ludwig Grünwald (-1910), und Regine, geborene Weinberg, am 29. Jänner 1880 in Wien geboren. Seit 1911 war er mit Benita Liss (*24.10.1879 Wien) verheiratet.

Grünwald studierte an der Universität Wien Medizin und promovierte am 21. Dezember 1904. Danach arbeitete er an der der II. Medizinischen Klinik bei Professor Edmund Neusser (1852-1912) und bei Dietrich Gerhardt (1866-1921) in Basel. Zuletzt gehörte er bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges als Assistent des Professors und Vorstandes der neurologischen Abteilung, Lothar von Frankl-Hochwart (1862-1914), dem Personalstand der Allgemeinen Poliklinik in Wien an.

Grünwald publizierte bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges, beginnend 1903 mit der Arbeit „Zur vergleichenden Anatomie der Kleinhirnarme“ aus dem Institut für Anatomie und Physiologie des Centralnervensystems in der Zeitschrift „Arbeiten aus dem Neurologischen Institut an der Universität Wien“. In derselben Schriftenreihe erschien von ihm 1907 „Zur Frage des Bromgehaltes im Epiletikergehirne“.

Am Pharmakologischen Institut der Universität Wien publizierte er 1908 „Über die Lebenswichtigkeit der Chloride für den Organismus“, 1909 „Beiträge zur Physiologie und Pharmakologie der Niere“ und  „Zur Kenntnis des Pikrotoxins und seiner Beziehungen zum autonomen Nervensystem“, 1912 „Zur Frage der Digitalisspeicherung im Herzen“ und o.J. „Über Scillaren. Nach Versuchen am isolierten Froschherzen

Aus seiner Tätigkeit am Chemischen Laboratorium der Allgemeinen Poliklinik in Wien erschien von ihm 1907 „Zur Frage des Blutnachweises in den Fäces“.

An der II. Medizinischen Klinik veröffentlichte er 1905 die Arbeit „Zur Frage der medikamentösen Beeinflussung nephritischer Albuminurien“, 1906 „Beiträge zu funktionellen Nierendiagnostik“, 1909 gemeinsam mit Karl Stejskal (1872-1945) „Ueber die Abhängigkeit der Kampfer-Glukuronsäurepaarung von der normalen Funktion der Leber“ und 1910 „Über die Abhängigkeit des Glykogengehaltes der Leber von der Nierenfunktion“. An der Medizinischen Klinik in Basel verfasste er die Studie „Zur Kenntnis der Thrombose der Arteria profundus/a cerebri

Im Ersten Weltkrieg war Grünwald in Przemysl als Landsturmarzt stationiert und geriet nach der Belagerung und Eroberung der Festungsstadt im April 1915 in russische Kriegsgefangenschaft,[1] aus der er 1920 nach Wien zurückkehrte.[2] Nach dem Ersten Weltkrieg arbeitete er bis 1938 als Facharzt für Innere Medizin in Wien 8, Piaristengasse 56.

Hermann Friedrich und Benita Grünwald waren wegen ihrer jüdischen Herkunft der NS-Verfolgung ausgesetzt. Hermann Friedrich Grünwald verstarb am 10. Mai 1942 und seine Ehefrau Benita am 6. April 1942 in einer sogenannten Sammelwohnung in Wien 2, Praterstraße 13/26 vor ihrer Deportation.

Quellen:

Matriken der IKG Wien, Geburtsbuch 1880, Grünwald Hermann Friedrich.

Matriken der IKG Wien, Geburtsbuch 1879, Liss Benita.

Matriken der IKG Wien, Trauungsbuch 1911, Grünwald Hermann Friedrich, Liss Benita.

UAW, Fakultät, Nationalien/Studienkataloge, Sign. 134-0561, Grünwald Hermann Friedrich (Nationalien Datum: 1902/03).

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign., 190-0126, Grünwald Hermann Friedrich (Promotion Datum: 21.12.1904).

ÖStA, AdR, E-uReang, VVSt, VA, Zl. 19.283, Grünwald Hermann Friedrich.

Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes, Grünwald Hermann Friedrich und Benita

Friedhofsdatenbank der IKG Wien: Grünwald Hermann Friedrich , Benita.

Literatur:

Grünwald, Hermann Friedrich: Zur vergleichenden Anatomie der Kleinhirnarme. Sonderdruck aus: Arbeiten aus dem Neurologischen Institut an der Wiener Universität. Leipzig, Wien: Deuticke 1903.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 22965]

Grünwald, Hermann Friedrich: Zur Frage des Bromgehaltes im Epileptikergehirne. Festschrift. Sonderdruck aus: Arbeiten aus dem Neurologischen Institute. Wien, Leipzig: Franz Deuticke 1907.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Grünwald, Hermann Friedrich: Über die Lebenswichtigkeit der Chloride für den Organismus. Aus dem pharmakologischen Institut in Wien. Sonderdruck aus: Zentralblatt für die Physiologie. Wien: k.u.k. Hofdruckerei Carl Fromm 1908.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Grünwald, Hermann Friedrich: Beiträge zur Physiologie und Pharmakologie der Niere. Aus dem pharmakologischen Institut zu Wien. Sonderdruck aus: Archiv für experimentelle Pathologie und Pharmakologie. Leipzig: Verlag von F.C.W. Vogel 1909.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Grünwald, Hermann Friedrich: Zur Kenntnis des Pikrotoxins und seiner Beziehungen zum autonomen Nervensystem. Aus dem pharmakologischen Institut zu Wien. Sonderdruck aus: Archiv für experimentelle Pathologie und Pharmakologie. Verlag von Leipzig: F.C.W. Vogel 1909.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Grünwald, Hermann Friedrich: Zur Frage der Digitalisspeicherung im Herzen. Aus dem pharmakologischen Institut in Wien. Sonderdruck aus: Archiv für experimentelle Pathologie und Pharmakologie. Leipzig: Verlag von F.C.W. Vogel 1912.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Grünwald, Hermann Friedrich: Über Scillaren. Nach Versuchen am isolierten Froschherzen. Ausgeführt mit Unterstützung der Fürst Liechtenstein-Spende. Aus dem Pharmakologischen Institut der Universität Wien. (Mit 7 Kurven). Sondredruck: Archiv für experimentelle Pathologie und Pharmakologie. Leipzig: Verlag von F.C.W. Vogel o.J.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Grünwald, Hermann Friedrich: Zur Frage des Blutnachweises in den Fäces. Aus dem chemischen Laboratorium der Wiener Allgemeinen Poliklinik. Vorstand Prof. Dr. J. Mauthner. Sonderdruck aus: Zentralblatt für innere Medizin. Leipzig: Verlag von Breitkopf & Härtel 1907.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Grünwald, Hermann Friedrich: Zur Frage der medikamentösen Beeinflussung nephritischer Albuminurien. Aus der II. medizinischen Klinik der Universität Wien. Vorstand: Hofrat Prof. v. Neusser). Sonderdruck aus: Zentralblatt für innere Medizin. [Leipzig]: 1905.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Grünwald, Hermann Friedrich: Beiträge zur funktionellen Nierendiagnostik. Aus der II. medizinischen Klinik der Universität Wien (Vorstand: Hofrat Prof. v. Neußer). Sonderdruck aus: Deutsches Archiv für klinische Medizin. Leipzig: Verlag von F.C.W. Vogel 1906.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Stejskal, Karl und Hermann Friedrich Grünwald: Ueber die Abhängigkeit der Kampfer-Glukuronsäurepaarung von der normalen Funktion der Leber. Aus der II. medizinischen Klinik in Wien. Sonderdruck aus: Wiener klinische Wochenschrift. Wien, Leipzig: Wilhelm Braumüller, k.k. Hof- und Universitäts-Buchhändler 1909.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Grünwald, Hermann Friedrich : Über die Abhängigkeit des Glykogengehaltes der Leber on der Nierenfunktion. Sonderdruck aus: Archiv für experimentelle Pathologie und Pharmakologie. Leipzig: Verlag von F.C.W. Vogel 1910.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Grünwald, Hermann Friedrich: Zur Kenntnis der Thrombose der Arteria profundus/a cerebri. Aus der medizinischen Klinik in Basel. (Mit 2 Abbildungen). Sonderdruck aus: Deutsche Zeitschrift für Nervenheilkunde. Leipzig: Verlag von F.C.W. Vogel 1911.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

[1] Neue Freie Presse, 13.5.1915, S. 6.

[2] Neues Wiener Tagblatt (Tages-Ausgabe), 21.11.1920, S. 11.

Normdaten (Person): Grünwald, Hermann Friedrich: BBL: 42429; GND: 1308366825;

VAN SWIETEN BLOG der Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien
BBL: 42429 (06.11.2023)
URL: https://ub.meduniwien.ac.at/blog/?p=42429

Letzte Aktualisierung: 2023 11 06

Logo Margrit Hartl

Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [249]: Baar, Heinrich – Kinderarzt im St. Anna Kinderspital, Pathologe, NS-Verfolgter: Wien, Birmingham, Maine

Baar, Heinrich – Kinderarzt im St. Anna Kinderspital, Pathologe, NS-Verfolgter: Wien, Birmingham, Maine

Autor: Walter Mentzel

Published online: 19.10. 2023

Keywords: Heinrich Siegfried Baar, Kinderarzt, Pathologe, NS-Verfolgter, St. Anna Kinderspital, Medizingeschichte, Wien, Birmingham, Maine

Heinrich Siegfried Baar wurde am 15. Februar 1892 in Jagielnica bei Tarnopol in Galizien (heute: Yahilnytsya/Ternopil/Ukraine) als Sohn von Julius Baar (1869-?) und Henriette Ohrenstein (1870-?) geboren. Seit 1921 war er mit der Medizinerin Ida Türkl (23.12.1894 Troppau, gest. 1975 Birmingham/England) verheiratet, mit der er die Tochter Stella Baar (1921-2004) hatte.

Baar studierte, nachdem er die Schule in Tarnopol absolviert hatte, an der Universität Wien Philosophie (Promotion 1914), und arbeitete daneben an der biologischen Station in Lunz am See und an der zoologischen Station Triest. Ab dem Wintersemester 1914/15 studierte er – mit Unterbrechungen wegen seines Militärdienstes – an der Universität Wien Medizin und schloss das Studium am 30. Juli 1919 mit seiner Promotion ab.

Danach begann er als Assistent des Kinderarztes und Primarius Romeo Monti (1877-1933) am St. Anna Kinderspital in Wien, und leitete zwischen 1928 und 1938 hier als Vorstand die Ambulanz. Seine wissenschaftlichen Forschungsschwerpunkte lagen auf dem Gebiet der Hämatologie, Infektionskrankheiten und Tetanus.

Oglinda Lumii 1929, S. 558.

Zwischen 1920 und 1937 publizierte er: 1920 gemeinsam mit Matija Ambrozic „Ein Fall von Makrogenitosomia praecox und Nebennierentumor bei einem 3 jährigen Mädchen“, 1921 „Ueber den diagnostischen Wert der Globulinvermehrung im Liquor cerebrospinalis bei Erkrankung des Kindesalters“, 1922 „Zur Kenntnis der lymphatischen Reaktion“, 1924 „Untersuchungen über die pressorische Adrenalinwirkung im Kindesalter“ und „Xanthomatose ohne Hypercholesterinämie bei einem 2 1/4 Jahre alten Knaben“, 1925 „Über den Einfluß von Proteinkörperinjektionen auf den Stoffwechsel des Alkaptonurikers“, 1926 „Adrenalinleukocytose und Asrenalinhypertonie in ihren Wechselbeziehungen“, 1928 veröffentlichte er mit Eugen Stransky (1891-1975 gemeinsam die Arbeit „Die klinische Hämatologie des Kindesalters“, 1932 mit Hans Benedict „Über Scharlach und Masern, sowie Masernproohylaxe auf Scharlachabteilungen“,[1] und 1937 „Über die Feitüchtigkeit bei maligner Diphterie (Zugleich ein Beitrag zur Frage der Alauntoxoid-Immunisierung)“. Weiters o.J. „Über akute aleukozytämische Leukämie im Kindesalter

Baar, der wegen seiner jüdischen Herkunft von den Nationalsozialisten verfolgt und im August 1938 aus dem St. Anna Kinderspital entlassen wurde, flüchtete im Dezember 1938 nach England, wo er bis 1957 am Department für Pathologie am Children’s Hospital Birmingham, M.D. Birmingham arbeitete. 1963 erschien in den USA seine Arbeit „Disorders of the blood and blood-forming organs in childhood“.Danach übersiedelte er in die USA, wo er von 1958 bis 1965 am Pineland Hospital und Training Center in Pownal, Maine für die pathologische und klinische Forschung tätig war. 1964 wurde er Founder Fellow am College of Pathologists in London, weiters war er Mitglied der Gesellschaft der Ärzte in Wien und der Royal Society of Medicine in London.

Baar verstarb am 21. Februar 1967 in Birmingham, England.

Quellen:

UAW, Med. Fakultät, Nationalien/Studienkataloge, Sign. 134-0681, Baar Heinrich (Nationalien Datum 1914/15).

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 191-1606, Baar Heinrich Siegfried (Promotion Datum: 30.7.1919).

ÖStA, AdR, E-uReang, VVSt., VA, Zl. 84 und 85, Baar Heinrich Siegfried.

ÖStA, AdR, E-uReang, Hilfsfonds, Abgeltungsfonds 2.147, Baar Heinrich.

ÖStA, AdR, E-uReang, FLD 19.909, Baar Heinrich.

WStLA, VEAV, 1.3.2.119.A41, C 336, Bezirk: 7, Baar Heinrich.

Journal of the Main Medical Association, 1967, S. 90.

England and Wales Death Registration Index 1837-2007, Ida Baar, 1975.

Find a grave: Baar Heinrich und Ida (Quinton Cemetery, Halesowen, Metropolitan Borough of Dudley, West Midlands, England).

Literatur:

Baar, Heinrich und Matija Ambrozic: Ein Fall von Makrogenitosomia praecox und Nebennierentumor bei einem 3 jährigen Mädchen. Aus dem St. Anna-Kinderspitale in Wien und dem path.-anatom. Institute der Universität Wien. Sonderdruck aus: Zeitschrift für Kinderheilkunde. Berlin: Verlag von Julius Springer 1920.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Baar, Heinrich: Ueber den diagnostischen Wert der Globulinvermehrung im Liquor cerebrospinalis bei Erkrankung des Kindesalters. Aus dem St. Anna-Kinderspitale in Wien (Vorstand: Prim. Dr. Romeo Monti). Sonderdruck aus: Wiener klinische Wochenschrift. Wien: Wilhelm Braumüller 1921.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Baar, Heinrich: Zur Kenntnis der lymphatischen Reaktion. Aus dem St. Anna-Kinderspitale, Direktor: Prim. Dr. Romeo Monti. Sonderdruck aus: Wiener klinische Wochenschrift. Wien: Rikola Verlag 1922.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Baar, Heinrich: Untersuchungen über die pressorische Adrenalinwirkung im Kindesalter. Aus dem St. Anna-Kinderspitale in Wien – Primarius: Dr. Romeo Monti. (Mit 2 Abbildungen im Text). Sonderdruck aus: Zeitschrift für Kinderheilkunde. Wien: Verlag von Julius Springer 1924.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Baar, Heinrich: Xanthomatose ohne Hypercholesterinämie bei einem 2 1/4 Jahre alten Knaben. Aus dem St. Anna-Kinderspitale in Wien – Primarius: Dr. Romeo Monti. Sonderdruck aus: Zeitschrift für Kinderheilkunde. Wien: Verlag von Julius Springer 1924.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Baar, Heinrich: Über den Einfluß von Proteinkörperinjektionen auf den Stoffwechsel des Alkaptonurikers. Aus dem St. Anna-Kinderspital in Wien (Direktor: Prim. Dr. Romeo Monti). Sonderdruck aus: Klinische Wochenschrift. Wien: Verlag von Julius Springer 1925.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Baar, Heinrich: Adrenalinleukocytose und Asrenalinhypertonie in ihren Wechselbeziehungen. Aus dem St. Anna-Kinderspitale in Wien (dirigierender Primararzt Dr. Romeo Monti). Sonderdruck aus: Zeitschrift für die gesamte experimentelle Medizin. Berlin: Verlag von Julius Springer 1926.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Baar, Heinrich und Eugen Stransky: Die klinische Hämatologie des Kindesalters. Leipzig u.a.: Deuticke 1928.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Bibliothek der Gesellschaft der Ärzte, Sign.: GÄ-21939]

Baar, Heinrich: Über die Feitüchtigkeit bei maligner Diphterie (Zugleich ein Beitrag zur Frage der Alauntoxoid-Immunisierung). Aus dem St. Anna-Kinderspitale (Direktor: Doz. Dr. H. Orel) und dem Staatlichen seotherapeutischen Institute in Wien, Abteilung für Serumsgewinnung (Vorstand: Dr. N. Kovács). Sonderdruck aus: Klinische Wochenschrift. Berlin: Verlag von Julius Springer, München: J.F. Bergmann 1937.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Baar, Heinrich: Über akute aleukozytämische Leukämie im Kindesalter. Aus dem St.-Anna Kinderspitale (Primarius Dr. Romeo Monti) und dem pathologisch-anatomischen Institute der Universität Wien. Sonderdruck aus: Jahrbuch für Kinderheilkunde. Berlin: Verlag von S. Karger o.J.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Baar, Heinrich: Disorders of blood and blood-forming organs in childhood. With 135 tables. Basel u.a.: Karger 1963.

[Universitätsbibliothek AKH/Magazin, Sign.: 2017-01769]

[1] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 39, 1932, S. 1221-1225.

Normdaten (Person): Baar, Heinrich: BBL: 42315; GND: 1042688907;

VAN SWIETEN BLOG der Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien
BBL: 42315 (18.10.2023)
URL: https://ub.meduniwien.ac.at/blog/?p=42315

Letzte Aktualisierung: 2023 10 19

Logo Margrit Hartl

Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [248]: Berliner, Max – Chefarzt im Sanatorium Purkersdorf, Hietzing und Perchtoldsdorf, NS-Verfolgter

Berliner, Max – Chefarzt im Sanatorium Purkersdorf, Hietzing und Perchtoldsdorf, NS-Verfolgter

Autor: Walter Mentzel

Published online: 06.10.2023

Keywords: Max Berliner, Internist, Physikalische Medizin, Sanatorium Purkersdorf (Westend), Parksanatorium Hietzing, Waldsanatorium Perchtoldsdorf, NS-Verfolgter, Medizingeschichte, Wien

Max Berliner, geboren am 24. September 1883 in Sereth in der Bukowina (heute: Siret/Rumänien) als Sohn von Adolf Berliner (zirka 1849-1928) und Anette (1855-1930), lebte seit 1903 in Wien, wo er an der Universität Medizin studierte. Er war während des Studiums als Aspirant und Hospitant an der Internen Abteilung der Allgemeinen Poliklinik in Wien bei Professor Emil Ritter Stofella d’Alta Rupe (1935-1912)[1] und danach als Aspirant an der Universitäts-Kinderklinik bei Professor Theodor Escherich (1857-1911) tätig. Während dieser Jahre hielt er 1908 einen Vortrag vor der Gesellschaft für physikalische Medizin,[2] sowie 1909 vor der Gesellschaft für innere Medizin und Kinderheilkunde in Wien.[3] 1909 publizierte er an der Kinderklinik „Ein Fall von Agenesie des Ober- und Mittelohrlappens der rechten Lunge mit Dextroversio cordis“ sowie im selben Jahr „Zur Prognose der Poliomyelitis anterior acuta“. Danach arbeitete er als Demonstrator an der Universitäts-Kinderklinik und im April 1910 erfolgte seine Ernennung zum Sekundararzt am Wilhelminenspital. Zuvor hatte er im Jänner 1910 sein letztes Rigorosum abgelegt und erhielt am 2. September 1910 seine Promotion. Neben seiner Facharztausbildung für Innere Medizin und physikalische Heilmethoden begann er als Assistenzarzt am Parksanatorium in Purkersdorf zu arbeiten, wo er 1912 zum Chefarzt bestellt wurde.[4] Im selben Jahr übernahm er die Geschäftsführung des Parksanatoriums Hütteldorf-Hacking.[5]

1913 erfolgte gemeinsam mit Gertrude Bien (1881-1940) seine Wahl zum Mitglied der Gesellschaft für innere Medizin und Kinderheilkunde in Wien,[6] sowie seine Aufnahme in die Gesellschaft der Ärzte in Wien.[7]

Während des Ersten Weltkrieges überließ er zunächst einen Teil des Parksanatoriums für die Betreuung von Kriegsverletzten,[8] danach kam das Sanatorium als Evakuationsanstalt angegliedert an das Militärkommando Wien. Er selbst nahm zunächst als Landsturm-Assistenzarzt und ab 1916 als Landsturm-Oberarzt am Ersten Weltkrieg im Reservespital Nr. 16 in Wien 17 teil.[9] 1915 erhielt er das Ehrenzeichen zweiter Klasse vom Roten Kreuz mit der Kriegsdekoration als Auszeichnung.[10]

Nach dem Krieg führte er als Gesellschafter und Chefarzt das Parksanatorium in Hütteldorf-Hacking weiter. 1925 kam es zunächst zur Auflösung und zur Liquidation der Gesellschaft,[11] und danach zur Weiterführung als Betriebsgesellschaft unter einer neuen Geschäftsführung. Berliner behielt die Funktion eines Chefarztes bis 1927. In diesem Jahr übernahm er gemeinsam mit Karl Feiler (1874-1941) die Leitung des Sanatoriums Purkersdorf (Westend).[12]

1928 publizierte Berliner als Funktionär des Zentralverbandes der Heilstätten Österreichs den Artikel „Die Sanatorien Österreichs“.[13] 1932 erhielt er den Titel eines Medizinalrates verliehen.[14]

Im Dezember 1936 übernahm er wieder nach einer Änderung des Gesellschaftsvertrages neben seiner Funktion als Chefarzt die Geschäftsführung und Leitung des Parksanatoriums Hütteldorf-Hacking,[15] die er bis zum „Anschluss“ im März 1938 behielt. Danach kam es zur „Arisierung“ des Sanatoriums.

Weiters hatte er noch bis 1936 die Funktion eines Chefarztes in dem sich im Besitz von Oskar Mautner (1883-1944) befindenden Waldsanatoriums Perchtoldsdorf. Oskar Mautner war jüdischer Herkunft und wurde 1942 ins KZ Brünn-Theresienstadt/Terezin deportiert und 1944 im KZ-Dachau ermordet.[16]

Berliner war Mitglied der Freimaurer B’nai Brith, Loge Wahrheit.

Max und seine Ehefrau Gertrud, geborene Wendriner, mit der er seit 1920 verheiratet war, und sein in Wien am 3. April 1921 geborener Sohn Walter, waren wegen ihrer jüdischen Herkunft der NS-Verfolgung ausgesetzt. Max Berliner wurde nach dem „Anschluss“ von den Nationalsozialisten verhaftet. Seine rasche Freilassung erfolgte nur wegen des Einsatzes eines hohen Wiener Polizeioffiziers, dessen Sohn bei Berliner vor dem „Anschluss“  in ärztlich Behandlung stand. Unmittelbar danach gelang es ihm mit Unterstützung des Königs von Jugoslawien, Peter II Karađorđević (1923-1970), mit seiner Ehefrau und seinem Sohn die Ausreise nach Jugoslawien. Nach einigen Monaten übersiedelte die Familie nach Menton in Südfrankreich und ein Jahr später nach England, wo Max seine Tätigkeit als Arzt aufnahm.

 Er verstarb am 29. März 1947 in Surrey in England.[17]

Seine Ehefrau Gertrud emigrierte 1948 in die USA. Walter Berliner wurde nach Kriegsausbruch zunächst als „enemy alien“ auf der Isle of Man und danach in Bombay in Indien interniert. Nach seiner Freilassung emigrierte er im August 1941 mit der SS President Grant nach New York, wo er nach dem Krieg die das KZ Auschwitz und Bergen Belsen überlebende und 1947 in die USA emigrierte Lillian (10.12.1928 Cluj/Rumänien) heiratete. Die Geschichte der Familie Berliner und die Umstände ihrer Flucht hielt Lillian Berliner in ihrem 2009 erschienenen Buch „And The Month Was May. A Memoir“ fest.

Quellen:

Matriken der IKG Wien, Trauungsbuch, Max Berliner.

UAW, Med. Fakultät, Nationalien/Studienkataloge, Sign. 134-0590, Berliner Max (Nationalien Datum: 1906-07).

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 196-0023, Berliner Max (Rigorosen Datum: 18.1.1910).

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 190-1021, Berliner Max (Promotion Datum: 9.2.1910).

Arolsen-Archiv, Arolsen-Archiv, Inhaftierungsdokumente, Deportationen und Transporte, AJDC Berlin Kartei (Deportationen): Berliner Max.

Arolsen-Archiv, Arolsen-Archiv: Inhaftierungsdokumente, Deportationen und Transporte, AJDC Berlin Kartei (Deportationen): Berliner Gertrud.

Arolsen Archiv, Registrierungen und Akten von Displaced Persons, Kindern und Vermissten, Aufenthalts- und Emigrationsnachweise, Emigrationen, Passagierlisten und sonstige Zusammenstellungen über emigrierte Personen, DE Registrierungen und Emigration überwiegend aus Deutschland,DE I Zeitraum 1946-1952 (hauptsächlich IRO-Unterstützung) Berliner Walter.

Auswanderungskartei der IKG Wien, Berliner Max

Auswanderungskartei der IKG Wien, Berliner Walter.

National Archive (GB), Home Office: Aliens Department: Internees Index, 1939-1947, Internees at Liberty in the UK, Prisoners of War, 1715-1947, Max Berliner, 1939-1942.

New York Book Indexes to Passenger Lists, 1906-1942, NARA microfilm publication T612 (Washington, D.C.: National Archives and Records Administration, n.d.), Berliner Walter.

New York, New York Passenger and Crew Lists, 1909, 1925-1957, NARA microfilm publication T715 (Washington, D.C.: National Archives and Records Administration, n.d.), Berliner Walter.

New York, U.S. District and Circuit Court Naturalization Records, 1824-1991, Petitions for naturalization and petition evidence 1943 box 826, no 452901-453250, NARA microfilm publication M1972, Southern District of New York Petitions for Naturalization, 1897-1944. Records of District Courts of the United States, 1685-2009, RG 21. National Archives at New York, Berliner Walter.

England and Wales Death Registration Index 1837-2007, Max Berliner.

Find a grave: Walter Berliner gestorben 17.8.1989 in New York.

Berliner Lillian, And The Month Was May. A Memoir, Bloomington 2009.

Literatur:

Berliner, Max: Ein Fall von Agenesie des Ober- und Mittelohrlappens der rechten Lunge mit Dextroversio cordis. Aus der k.k. Universitäts-Kinderklinik (Vorstand: Hofrat Prof. Dr. Th. Escherich). Sonderdruck aus: Wiener medizinische Wochenschrift. Wien: Verlag von Moritz Perles k.u.k. Hofbuchhandlung 1909.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Berliner, Max: Zur Prognose der Poliomyelitis anterior acuta. Aus der k.k. Universitäts-Kinderklinik (Vorstand: Hofrat Prof. Escherich). Sonderdruck aus: Wiener klinische Wochenschrift. Wien, Leipzig: Wilhelm Braumüller k.u.k. Hof- und Universitäts-Buchhändler 1909.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Referenzen:

[1] Neues Wiener Tagblatt (Tages-Ausgabe), 1.8.1906, S. 8.

[2] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 9, 1908, Sp. 474.

[3] Wiener klinische Rundschau, Nr. 17, 1909, S. 263.

[4] Czernowitzer Tagblatt, 24.12.1912, S. 4.

[5] Wiener Zeitung, 25.12.1912, S. 788.

[6] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 32, 1913, S. 1995.

[7] Die Zeit, 16.4.1913, S. 5.

[8] Wiener Stadt- und Vorstadt-Zeitung, 27.7.1914, S. 4.

[9] Der Militärarzt, Nr. 14, 1916, Sp. 270; Wiener Zeitung, 27.8.1918, S. 2.

[10] Neue Freie Presse, 30.10.1915, S. 10.

[11] Wiener Zeitung, 18.7.1925, S. 447.

[12] Neues Wiener Journal, 15.6.1927, S. 9.

[13] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 13, 1928, S. 414-416.

[14] Wiener Zeitung, 6.3.1932, S. 1.

[15] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 42, 1936, S. 1184.

[16] https://www.holocaust.cz/en/database-of-victims/victim/108984-oskar-mautner/ Stand: 03.10.2023; https://www.lettertothestars.at/himmelsbriefe8edd.html?s=1&opfer__id=48552 Stand: 03.10.2023

[17] Wiener klinische Wochenschrift, 1947, S. 551.

Normdaten (Person): Berliner, Max : BBL: 42165; GND: 1304990052;

VAN SWIETEN BLOG der Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien
BBL: 42075 (06.10.2023)
URL: https://ub.meduniwien.ac.at/blog/?p=42165

Letzte Aktualisierung: 2023 10 06

Logo Margrit Hartl

Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [247]: Feiler, Karl – Besitzer, Chefarzt der Sanatorien: Wasserheilanstalt Judendorf bei Graz, Purkersdorf (Westend), Parksanatorium Hietzing, Barockschlössel „Berghof“ in Perchtoldsdorf, NS-Verfolgter

Feiler, Karl – Besitzer, Chefarzt der Sanatorien: Wasserheilanstalt Judendorf bei Graz, Purkersdorf (Westend), Parksanatorium Hietzing, Barockschlössel „Berghof“ in Perchtoldsdorf, NS-Verfolgter

Autor: Walter Mentzel

Published online: 02.10.2023

Keywords: Karl Feiler, Wasserheilanstalt Judendorf bei Graz, Westend in Purkersdorf, Parksanatorium Hietzing, Barockschlössel „Berghof“ in Perchtoldsdorf, NS-Verfolgter, Medizingeschichte, Wien

Karl Victor Feiler geboren am 8. Oktober 1874 in Prossnitz in Mähren (heute: Prostějov/Tschechien), studierte seit 1894 an der Universität Wien Medizin und promovierte am 8. November 1901.

Wasserheilanstalt Judendorf bei Graz

Danach trat er in leitender Funktion in das von dem Mediziner Josef Lippa (1865-1934) im Jahr 1900 erworbene und unter dessen Leitung stehende erste Kurhaus und Wasserheilanstalt in Judendorf bei Graz ein, das zuvor 1899 als Seniorenheim errichtet worden war. Ab 1901 führte Lippa die Anstalt gemeinsam mit Karl Feiler. 1902 heiratete Karl die Tochter von Josef Lippa, Etel Adele Lippa (*22.10.1881 Budapest), und führte ab diesem Jahr die Heilanstalt bis 1924 als Alleininhaber. 1910 ließ er das Sanatorium neu errichten und modernisieren,[1] 1914 wurde er zum Präsidenten des neu gegründeten Fremdenverkehrsvereins der Region gewählt.[2] 1905 publizierte er „Ein Plessimeter zur Unterscheidung feinerer Schalldifferenzen“ und 1906 „Über zwei instruktive Fälle von Sympathicusneurose und über ein bei denselben aufgetretenes auffalendes Symptom“.[3]

Während des Ersten Weltkrieges stellte Feiler sein Sanatorium dem Roten Kreuz als Rekonvaleszentenhaus zur Verfügung[4] und wirkte hier als Chefarzt des Roten Kreuzes. In dieser Funktion publizierte er 1915 „Die Vorzüge des Saccharins vor dem Zucker im Kriege“.[5]

Nach dem Krieg führte er das Sanatorium weiter und engagierte sich in der 1923 gegründeten „Bürgerlich-demokratischen Arbeitspartei für Steiermark“,[6] kurz darauf wechselte er zur Christlichsozialen Partei. 1924/25 kaufte die Krankenkasse der österreichischen Bundesbahn das Sanatorium.

Sanatorium Purkersdorf (Westend)

Im Juli 1927 übernahm Feiler gemeinsam mit Max Berliner (1883- ermordet nach 1941) nach dem Tod von Victor Zuckerkandl (1851-1927) – dem Bruder von Emil (1849-1910) und Otto Zuckerkandl (1861-1921) – als Chefarzt die Leitung des von Zuckerkandl 1904/05 errichteten Sanatoriums Purkersdorf in der Wienerstraße 62-90,[7] das nunmehr den Beinamen „Westend“ bekam. Die Geschäftsführung bestand aus drei Personen, darunter Fritz Zuckerkandl (1895-1983). 1938 wurde das sich noch im Besitz der Familie Zuckerkandl befindende Sanatorium „arisiert“.

Inserat: Parksanatorium Westend, Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 5, 1929, S. 154

Parksanatorium Hietzing Dr. Feiler & Co (auch Parksanatorium Hütteldorf-Hacking, vorher Sanatorium und Wasserheilanstalt Bellevue für Nervenkranke)

1930 erwarb Feiler aus der Verlassenschaft von Viktor Zuckerkandl, das 1905 eröffnete und 1913 von Viktor und seiner Frau Paula Zuckerkandl erworbene Parksanatorium Hütteldorf-Hacking, wo bereits seit 1911/1912 der Arzt Max Berliner als Mitgesellschafter und Geschäftsführer wirkte.[8] Seine Ehefrau Adele war Mitgesellschafterin des nunmehrigen Parksanatoriums Hietzing Dr. Feiler & Co. Nachdem das Sanatorium 1932 in finanzielle Schwierigkeiten geraten war und noch im selben Jahr ein Ausgleich gelang, kam es schließlich 1936 zur Versteigerung des Betriebes. 1933 publizierte Feiler „Ein Fall von jahrelang symptomlos verlaufender Pachymeningitis haemorrhagica interna mit tödlichem Ausgang“.[9]

Neue Freie Presse, 2.9.1933, S. 9.

Im September 1936 eröffnete Feiler eine Arztpraxis für Innere, Stoffwechsel- und Nervenkrankheiten an seinem Wohnort in Wien 6, Rahlgasse 1.[10]

Sanatorium Barockschlössel in Perchtoldsdorf

1937 übernahm Feiler die Position eines Chefarztes im sogenannten Barockschlössel „Berghof in Perchtoldsdorf.[11]

Inserat: Kuranstalt Berghof, Neue Freie Presse, 18.3.1937, S. 6.

Feiler war seit 1909 Mitglied der Gesellschaft für innere Medizin und Kinderheilkunde in Wien.[12]

Karl und Adele Feiler waren jüdischer Herkunft und wurden nach dem „Anschluss“ von den Nationalsozialisten verfolgt, und am 15. Oktober 1941 von Wien nach Łódź deportiert und ermordet.

Quellen:

UAW, Med. Fakultät, Nationalien/Studienkataloge, Sign. 134-0513, Feiler Karl (Nationalien Datum: 1898/99).

UAW, Med. Fakultät, Nationalien/Studienkataloge, Sign. 134-0452, Feiler Karl (Nationalien Datum: 1894/95).

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 195-078a, Feiler Karl (Rigorosum Datum: 5.11.1901).

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 189-0863, Feiler Karl (Promotion Datum: 08.11.1901).

OeStA, AdR, E-uReang, VVSt, VA, Zl. 43.455, Feiler Karl.

OeStA, AdR, E-uReang, FLD, Zl. 27.694, Feiler Adele.

WStLA, Magistratsabteilung 213, Sonderfaszikel, Krankenanstalten, 1.3.2.213.A3.1.1, Mappe 1, Teil 1-3: Nr. 69: Sanatorium Purkersdorf, 14., Wienerstraße.

WStLA, Magistratsabteilung 212, Ausgeschiedene Krankenanstalten, 1.3.2.212.A23.19/4 – Parksanatorium Hietzing, 1934-1951.

Literatur:

Feiler, Karl: Ein Plessimeter zur Unterscheidung feinerer Schalldifferenzen. Sonderdruck aus: Wiener klinische Wochenschrift. Wien, Leipzig: Wilhelm Braumüller k.u.k. Hof- und Universitäts-Buchhändler 1905.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Feiler, Karl: Über zwei instruktive Fälle Sympathicusneurose und über ein bei denselben aufgetretenes auffallendes Symptom. Sonderdruck aus: Wiener medizinische Wochenschrift. Wien: Verlag von Moritz Perles k.u.k. Hofbuchhandlung 1906.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Referenzen:

[1] Österreichische Monatsschrift für den öffentlichen Baudienst, Nr. 45, 1910, S. 673.

[2] Grazer Volksblatt, 21.1.1914, S. 5.

[3] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 23, 1906, Sp. 1129-1136.

[4] Grazer Tagblatt, 19.9.1914, S. 18.

[5] Der Militärarzt, Nr. 16, 1915, Sp. 263-266.

[6] Neues Wiener Journal, 28.1.1923, S. 4.

[7] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 27, 1927, S. 921.

[8] Neue Freie Presse, 18.5.1930, S. 10.

[9] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 24, 1932, S. 664-666.

[10] Der Tag, 20.9.1936, S. 10.

[11] Österreichische Kunst, H. 5, 1937, S. 37.

[12] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 2, 1909, Sp. 107.

Normdaten (Person): Feiler, Karl: BBL: 42075; GND: 1304700151;

VAN SWIETEN BLOG der Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien
BBL: 42075 (02.10.2023)
URL: https://ub.meduniwien.ac.at/blog/?p=42075

Letzte Aktualisierung: 2023 10 02

Logo Margrit Hartl