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Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [153]: Thomas Lederer – Kinder- und Frauenarzt in Wien

Thomas Lederer – Kinder- und Frauenarzt in Wien

Text: Dr. Walter Mentzel

Thomas Lederer jun. war ein Kinder- und Frauenarzt, der eine umfangreiche private medizinische Bibliothek aufbaute, die von seinem Sohn Camill Lederer erweitert worden war, und sich heute an der Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin an der Medizinischen Universität Wien befindet. Lederer wurde 1791 in Strakonitz in Böhmen (heute Strakonice/Tschechien) als Sohn von Thomas Lederer sen. (*1750 Luxembourg – damals Teil der österreichischen Niederlande, gest. 8.3.1828 Wien) geboren. Sein Vater war Unteroffizier der österreichischen Armee und späteren k.k. Wasserbau-Direktions-Aufseher. Lederer sen. war mit Anna Lederer verheiratet, mit der er die fünf Söhne und Töchter – Thomas Lederer jun. (Magister der Chirurgie in der Salvator Apotheke), Johann (Chirurg in Wien), Leopold, Marin und Joseph Lederer – hatte.

Thomas Lederer jun. studierte in Wien und Gießen Medizin (1817 Wund- und Geburtsarzt in Wien, Ehrendiplom als Doktor der Universität Gießen) und nahm 1809 als Militärarzt an der Schlacht von Aspern teil. Lederer hatte mit seiner Ehefrau elf Kinder, darunter Sidonie (ca. 1826-1872), verheiratete Maresch, Anna Theresie (*1829), den späteren Vizebürgermeister von Wien Moritz Lederer (1832-1921), Konstanze (ca. 1833-1911), verheiratete Maresch, Hermann Lederer (*1834), Gustav Lederer (1834-?) und Clementine (1842-1873), verheiratete Nielssen und die später mit dem Schriftsteller Ferdinand von Saar (1833-1906) verheiratete Melanie Lederer (1840-1884).

Seine medizinische Laufbahn begann Thomas Lederer jun. als sogenannter Operations-Zögling an der chirurgischen Klinik im Allgemeinen Krankenhaus in Wien, wo 1819 seine Ernennung zum Assistenten an der theoretisch-praktischen Schule der Geburtshilfe für Ärzte und Hebammen bei dem Professor für Geburtenhilfe Johann Lukas Boër (1751-1835 Wien) erfolgte. Seit 1823 wandte er sich der Homöopathie zu.

Abbildung: Exlibris Thomas Lederer jun.

Abbildung: Exlibris Thomas Lederer jun.

1822 veröffentlichte er in Wien das Handbuch der Hebammenkunst und 1826 sein Hauptwerk „Mutter und Kind. Oder: Schwangerschaft, Entbindung und Wochenbette […]“ für das er 1827 von der Universität Gießen das Diplom zum Dr. der Medizin, Chirurgie und Geburtenhilfe erhielt. Das Werk erschien 1842 in einer zweiten verbesserten Auflage. Danach arbeitete er als Kinderarzt und ab 1837 über viele Jahre als Leibarzt der Fürstin Melanie von Metternich. Er gilt als Modernisierer der Geburtshilfe und der frühkindlichen Förderung.

Abbildung: Thomas Lederer: Mutter und Kind. Oder: Schwangerschaft, Entbindung und Wochenbette […] Wien: Armbruster 1826.

Abbildung: Thomas Lederer: Mutter und Kind. Oder: Schwangerschaft, Entbindung und Wochenbette […] Wien: Armbruster 1826.

In der Arbeit „Mutter und Kind“ entwickelte Lederer ein System eines kindergerechten Kinderzimmers: darunter die von ihm entwickelte und propagierte Gehschule („Gehschrank“), die in seinem Buch durch eine Kupfertafel dargestellt wurde, und die sich erst langsam im Laufe des 19. Jahrhunderts durchsetzte und noch im 20. Jahrhundert zu popularisieren versucht wurde, ebenso wie die von ihm geforderte „Reformkleidung“ für Frauen. So wurde u.a. noch 1910 im „Wiener Tagblatt“ auf das von Thomas 1827 veröffentlichte Buch und die von ihm darin beschriebenen Vorteile der „Gehschule“ verwiesen und sie beworben.[1]

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Abbildung: Die Kinderstube, Tafel II aus: Thomas Lederer: Mutter und Kind. Oder: Schwangerschaft, Entbindung und Wochenbette […]. Wien: Armbruster 1826.

Abbildung: Das Geburtsbett, Tafel I aus: Thomas Lederer: Mutter und Kind. Oder: Schwangerschaft, Entbindung und Wochenbette […]. Wien: Armbruster 1826.

Abbildung: Das Geburtsbett, Tafel I aus: Thomas Lederer: Mutter und Kind. Oder: Schwangerschaft, Entbindung und Wochenbette […]. Wien: Armbruster 1826.

Die Abbildungen (Kupfertafeln) stammen vom Julius Schnorr von Karlsfeld (*26.3.1794 Leipzig, gest. 24.3.1872 Dresden) in: Wikipedia – Die Freie Enzyklopädie: URL: https://de.wikipedia.org/wiki/Julius_Schnorr_von_Carolsfeld (Stand: 26.01.2022)

Thomas Lederer verstarb am 27. Jänner 1874 in Wien.

Quellen:

Lederer, Thomas: Arzt und Geburtshelfer in Wien. Abschrift aus dem Totenprotokoll. 8.3.1828 Lederer Thomas sen.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: Abschrift. 912]

Lederer, Camill: Einleitung zu einer neuen Auflage von „Mutter und Kind“ von Thomas Lederer. Typoskript erstellt vom Original im Familienarchiv Maresch 1994.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: SA-4315/b]

Local-Anzeiger der „Presse“, 1.2.1874, „Zur Erinnerung an Dr. Lederer“.

Lederer, Thomas: Arzt und Geburtshelfer in Wien. 3 ungez. Bl. o.O. o.J.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: Abschr. 912.]

Literaturliste:

Lederer, Thomas: Mutter und Kind. Oder: Schwangerschaft, Entbindung und Wochenbette; mit einem aus der Darstellung ihres natürlichen Verlaufs abgeleiteten Unterrichte für Frauen, sich zweckmäßig zu verhalten. Nebst einer auf die Entwicklungsgeschichte des Kindes gegründeten Anleitung, zur naturgemäßen, die bestehenden Vorurtheile und Mißbräuche vermeidenden, Pflege und Erziehung desselben. Mit zwey Kupfertafeln. Wien: In Carl Armbruster’s Verlage 1826.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Josephinische Bibliothek, Sign.: JB 3.838]

[1] Neues Wiener Tagblatt (Tages-Ausgabe). 3.7.1910. S. 8.

Keywords:
Frauenarzt, Kinderarzt, Private Bibliothek, Thomas Lederer, Arzt, Medizingeschichte, Geburtshilfe, Medizinische Bibliothek, Wiener Ärztebibliothek, Private Ärztebibliothek, Privatbibliothek, Homöopathie, Chirurgie, Wien, Frühkindliche Förderung 

Normdaten (Person) Lederer, Thomas: GND: 1240399650; BBL: 38218;

Bio-bibliografisches Lexikon (BBL)/Liste aller Beiträge der VS-Blog-Serie: Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien

Bitte zitieren als VAN SWIETEN BLOG der Universitätsbibliothek der MedUni Wien, BBL: 38218 (26.01.2022); Letzte Aktualisierung: 2022 01 26
Online unter der URL: https://ub-blog.meduniwien.ac.at/blog/?p=38218

Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [113]: Die Bibliothek der (ehemaligen) „Heilstätte für Lupuskranke in Wien“ an der Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin

Die Bibliothek der (ehemaligen) „Heilstätte für Lupuskranke in Wien“ an der Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin

Text: Dr. Walter Mentzel

Zwischen 1904 und 1938 existierte in Wien auf der Basis einer Stiftung und eines Vereines zunächst in unmittelbarer Nähe zum Allgemeinen Krankenhaus und seit 1914 auf dem Areal des Wilhelminenspitals eine der modernsten Heilstätten für Lupuserkrankte in Europa, die auf die Initiative der Mediziner Eduard Lang und seines langjährigen Mitarbeiters Alfred Jungmann zurückging. Damit sollten die vor allem in den ärmeren Bevölkerungsschichten verbreiteten Lupuserkrankungen, die auch massive soziale Ausgrenzungen mit sich brachten, nach den modernsten zur Verfügung stehenden Methoden behandelt werden. Die Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin besitzt jene in diesen Jahren von Lang und Jungmann aufgebaute Büchersammlung, mit den Schwerpunkten Lupus, Dermatologie und Röntgenkunde, sowie die vom Verein und vom Kuratorium der Stiftung „Heilstätte für Lupuserkrankungen“ seit 1904 publizierten Jahresberichte, die in umfangreichen Darstellungen die Gebarungen, die Tätigkeiten der Heilstätte und die hier vollbrachten medizinischen Leistungen dokumentieren.

Titelblatt: Bericht des Kuratoriums der Stiftung „Heilstätte für Lupuskaranke“. Jg. 1904. Wien: Im Selbstverlage des Kuratoriums 1905.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 2.326]

Der Verein „Lupusheilstätte“, die Stiftung „Heilstätte für Lupuskranke“ und die Wiener Heilstätte für Lupuskranke

Nachdem Eduard Lang die von ihm entwickelte Operationsmethode am 13. internationalen medizinischen Kongress in Paris 1900 vorgestellt hatte, initiierte er mit Unterstützung von Jungmann eine öffentliche Kampagne zur Errichtung einer eigenen Institution zur Heilung und Erforschung des Lupus,[1] die im Frühjahr 1902 unter dem in Wiener Tageszeitungen veröffentlichten Aufruf „Ein Stück Menschenelend“ ihren Höhepunkt erlangte. In weiterer Folge forcierten beide zur Unterstützung der Aufklärungskampagne die Publikationen populärer und wissenschaftlicher Texte, die ebenfalls in zahlreichen Zeitungen zur Veröffentlichung gelangten.[2] Als Vorbild für das Projekt einer modernen Heilanstalt in Wien diente Lang das von dem Dermatologen und Lupusforscher Niels Ryberg Finsen (1860-1904) errichtete Institut für Lichttherapie in Kopenhagen, dessen neu entwickelte therapeutische Behandlungsmethode des Lichtheilverfahrens durch Bestrahlung er bereits seit 1900 neben seiner operativ-plastischen Behandlungsweise übernommen hatte.

Bericht des Kuratoriums der Stiftung „Heilstätte für Lupuskranke“. Wien: 1914.

Zur Sicherstellung der für die Finanzierung eines eigenen Behandlungszentrums sowie der kostenintensiven Bestrahlungstherapie notwendigen Mittel, versuchte Lang einflussreiche Behördenvertreter, den Hochadel und Mitglieder der österreichischen High Society zur Unterstützung seines Vorhabens zu gewinnen. Seiner Anregung nach kam es 1902 unter dem Protektorat des Erzherzoges Otto von Habsburg (1865-1906) und der Leitung des Fürsten Max Egon Fürstenberg (1863-1941) zur Errichtung eines Organisationskomitees, das eine Stiftung zur Verwaltung der künftig zu erwartenden privaten Spendenmittel vorbereiten und Pläne zur Errichtung einer neuen Behandlungsstätte ausarbeiten sollte. Nachdem sich im Jänner 1904 die Stiftung „Heilstätte für Lupuskranke“ gebildet hatte und die ersten finanziellen Beiträge durch Spenden des Kaisers Franz Joseph und der Mitglieder des Kaiserhauses zur Verfügung standen, konstituierte sich in der Gesellschaft der Ärzte in Wien am 6.3.1904 unter der Präsidentschaft von Ritter Karl von Leth (1861-1930) und der Mitbegründerin Baronin Dina Buschmann (1857-1931), die bereits an der Gründung des Ersten öffentlichen Kinderkrankeninstitutes beteiligt war, der Verein „Lupusheilstätte“.[3] Mit Hilfe des Vereines sollten – neben der Errichtung einer Krankenanstalt und einer wissenschaftlichen Forschungsstätte – vor allem eine unentgeltliche oder gegen Entgegennahme einer geringfügigen Vergütung die medizinische Behandlung breiten Bevölkerungsschichten zugänglich gemacht werden. Im Oktober 1904 ermöglichte das private Spendenaufkommen zunächst die provisorische Errichtung einer ambulanten Heilanstalt für Lupuskranke als Filiale des Allgemeinen Krankenhauses in Wien 18, Czermakgasse 2 (heute: Leo-Slezak-Gasse). Hier wirkten neben Lang sein ärztlicher Adjunkt Alfred Jungmann, die Sekundarärzte Emil Friedjung (1877-1942), Robert Kienböck (1871-1953) und Moriz Sachs (1865-1948), sowie eine Oberschwester und 26 Pflegerinnen.[4] Wenige Jahre später übersiedelte die Heilanstalt in die Borschkegasse, während eine Dependance in der Spitalgasse als Versorgungsheim diente.[5] 1905 kam es zu einem Übereinkommen zwischen der Direktion der Heilstätte und des Verbandes der Genossenschaftskrankenkassen und der Allgemeinen Arbeiterkranken- und Unterstützungskasse in Wien, das eine Kostenübernahme der Licht-Behandlungsmethode sicherstellte und damit die von Eduard Lang eingeforderte soziale Dimension des Projektes verwirklichte.[6]

WStLA, M.Abt. 213 A4, Nr. 42, Krankenanstalten: aufgelassene Lupus-Heilstätte.

Aus: Alexander, Syphilis und Auge. Nach eigenen Beobachtungen, Wiesbaden 1888.

Als Vorstand und Primararzt an der Heilstätte fungierten Eduard Lang und als dessen Assistenzarzt, und seit 1911 als Primararzt zweiter Klasse, Alfred Jungmann.



Aus: Finsen Niels R., Die Bekämpfung des Lupus Vulgaris, Kopenhagen 1902.

1908 erfolgte durch den Verein und der Stiftung der Beschluss zu einem Neubau der Heilstätte samt eines daran angeschlossenen Heimes für Lupuskranke auf dem Baugrund des Wilhelminenspitals in einem Ausmaß von 15.000 m², wozu der Verein auch einen Teil des Grundstückes erwarb.[7] Mit dem nunmehr unter dem Protektorat der Erzherzogin Maria Josefa (1867-1944) stehenden, von der Stiftung „Heilstätte für Lupuskranke“ geförderten und vom Architekten Otto Wagner (1841-1918) entworfenen Bauprojekt wurde im Juli 1908 begonnen. Die Fertigstellung und Eröffnung der zu dieser Zeit in Europa größten und mit Wohnräumen für Ärzte:innen und Pflegepersonal samt modernsten Forschungs-Laboratorien ausgestatteten Heilanstalt für Lupuskranke erfolgte im Frühjahr 1914.[8]

Bericht des Kuratoriums der Stiftung „Heilstätte für Lupuskranke“ Jahrgang 1910, Wien 1912.

Bericht des Kuratoriums der Stiftung „Heilstätte für Lupuskranke“ Jahrgang 1910, Wien 1912.

Bericht des Kuratoriums der Stiftung „Heilstätte für Lupuskranke“ Jahrgang 1910, Wien 1912.

Bericht des Kuratoriums der Stiftung „Heilstätte für Lupuskaranke“. Jg. 1904. Wien: Im Selbstverlage des Kuratoriums 1905.

XI. Jahresbericht des Vereines „Lupusheilstätte“ in der am 30. April 1916 abgehaltenen ordentlichen Generalversammlung, Wien 1916.

Die Stiftung und der Verein samt deren Vermögen wurden nach dem „Anschluss“ im März 1938 von den Nationalsozialisten zusammen mit dem Krankenanstaltsfonds in das Eigentum der Stadt Wien eingewiesen. Nach 1945 wurde der Verein nach dem Vereinsgesetz nicht mehr reaktiviert und der Gebäudekomplex der Lupusheilstätte einschließlich des Heimes von der Stadt Wien bis zum Jahr 1952 für die stationäre und ambulante Behandlung von Lupusfällen verwendet. Danach kam es zur Verlegung der dermatologischen Abteilung des Wilhelminenspitals an den Standort der ehemaligen Lupusheilstätte.

Neben den in der Büchersammlung enthaltenen Arbeiten von Eduard Lang und Alfred Jungmann befinden sich von ihnen noch zahlreiche Publikationen zur Geschichte und Entwicklung der Lupusheilstätte im Bestand der Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin.

Quellen:

Österreichisches Sanitätswesen. 1905.

Bericht des Kuratoriums der Stiftung „Heilstätte für Lupuskaranke“. Jg. 1904. Wien: Im Selbstverlage des Kuratoriums 1905.

Bericht des Kuratoriums der Stiftung „Heilstätte für Lupuskranke“ Jahrgang 1910, Wien 1912.

Bericht des Kuratoriums der Stiftung „Heilstätte für Lupuskranke“. Wien: 1914.

XI. Jahresbericht des Vereines „Lupusheilstätte“ erstattet in der am 30. April 1916 abgehaltenen ordentlichen Generalversammlung, Wien 1916.

Lang, Eduard: Entwicklung und Stand der Wiener Organisation zur Bekämpfung des Lupus. In: Neue Freie Presse. 14.5.1914. S. 23-24.

Jungmann, Alfred: Ärztlicher Bericht aus der Heilstätte für Lupuskranke. In: Wiener Medizinische Wochenschrift. Nr. 25. 1912. Sp. 1713.

Gegen die fressende Flechte. Ein Gang durch die neue Wiener Lupusheilstätte. In: Arbeiter-Zeitung. 29.5.1914. S. 6.

Holubar, Karl: Eduard Lang und die Anfänge der operativen Dermatologie in Österreich. In: Zeitschrift Hautkrankheiten. 66 (Supplement 3). 1991. S. 13-15.

Literatur:

Mitteilungen aus der Wiener Heilstätte für Lupuskranke. Folge 1. Hrsg.: Eduard Lang. Wien: Safar 1907.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 8.728]

Jungmann, Alfred: Die Wiener Heilstätte für Lupuskranke. Für Freunde und Gegner. Wien, Leipzig: Safar 1911.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 4.021]

Jungmann, Alfred: Ärztlicher Bericht aus der Heilstätte für Lupuskranke. Braumüller: Wien, Leipzig: Braumüller 1911.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 2.372]

Keywords:

Alfred Jungmann, Allgemeines Krankenhaus Wien, Dermatologie, Eduard Lang, Erzherzogin Maria Josefa, Kaiser Franz Joseph, Karl von Leth, Karl Wilhelm Heine, Lupus, Max Egon Fürstenberg, Niels Ryberg Finsen, NS-Verfolgung, Otto Wagner, Otto von Habsburg, Stiftung „Heilstätte für Lupuskranke“, Theodor Billroth, Verein „Lupusheilstätte“, Wien, Wiener Heilstätte für Lupuskranke, Wilhelminenspital, Bibliothek der Heilstätte für Lupuskranke in Wien, Wien

[1] Pharmaceutische Post, 20.3.1904, S. 174.

[2] Die Heilung der fressenden Flechte (Lupus). Neue Freie Presse, 6.3.1902. Stiftung Heilstätte für Lupuskranke, Neue Freie Presse, 10.4.1902. Die Heilstätte für Lupuskranke und die Lupusbehandlung, Wiener klinische Rundschau, Nr. 18, 1903. Die Heilstätte für Lupuskranke in Wien. Wiener klinische Wochenschrift, Nr. 38, 1904.

[3] Zur Stiftung und den Vereinsstatuten der Lupus-Heilstätte, WStLA, M.Abt. 213 A4, Nr. 42, Krankenanstalten: aufgelassene – Lupus-Heilstätte. Weiters: NÖLA, Statthalterei, Zl. VIII-Zl. 3068/26 vom 13.12.1904.

[4] Wiener Zeitung, 12.12.1905, S. 8.

[5] Pharmaceutische Post, 12.2.1905, S. 105; Arbeiter Zeitung, 27.7.1908, S. 3.

[6] Arbeiter Zeitung, 5.6.1905, S. 2.

[7] Internationale klinische Rundschau, Nr. 29, 1908, S. 467.

[8] Wiener Bilder, 19.7.1914, S. 6.

Normdaten (Institution) „Heilstätte für Lupuskranke in Wien“ Bibliothek : BBL: 34761;

Bio-bibliografisches Lexikon (BBL)/Liste aller Beiträge der VS-Blog-Serie: Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien

Bitte zitieren als VAN SWIETEN BLOG der Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien, BBL: 40063 (30.04.2020); Letzte Aktualisierung: 2022 11 21
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Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [100]: Rückschau und Vorschau

Aus den medizinhistorischen Beständen der UB MedUni Wien: Rückschau und Vorschau

Text von Harald Albrecht, BA und Dr. Walter Mentzel

Seit Oktober 2017 werden von den beiden Mitarbeitern der Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien, Harald Albrecht und Walter Mentzel wöchentlich Blogbeiträge zu medizinhistorischen Büchern aus dem Bestand der Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien präsentiert. Damit soll der vielfältige und inhaltlich differenzierte Bücherbestand, der sich über eine mehr als zweihundertjährige Periode hindurch kontinuierlich und Großteils aus Schenkungen zusammengefügt hatte, dargestellt werden. Damit sollten auch die vielfältigen Entwicklungen der Medizingeschichte, wie Forschungseinrichtungen, die Sanitätsverwaltung, die Gründung medizinischer Bibliotheken und die medizinische Forschung generell bespielhaft angerissen werden. Dies gilt ebenso für die Dokumentation des medizinischen Studienfaches an der ehemaligen Medizinischen Fakultät der Universität Wien, der Sanitätsentwicklung der Stadt Wien aber auch der Ausbreitung der „Wiener medizinischen Schulen“ in den Kronländern der ehemaligen Habsburgermonarchie. Parallel dazu kam es zu einer erstmaligen Tiefenerschließung des Bibliotheksbestandes, der neben der historischen Kontextualisierung des Bücherbestandes auch Recherchen zu den Autoren der Bücher einbezog um vorhandene biografische Lücken zu schließen. Um der Diversität des Bibliotheksbestandes gerecht zu werden wurde versucht Schwerpunkte und Themencluster zu setzten, die künftig in der Blogserie erweitert werden sollen. Dazu zählen:

  • Einen Schwerpunkt der Blogbeiträge bilden Büchersammlungen, die wegen ihrer inhaltlichen Thematik eine Einheit bilden, heute jedoch nur mehr virtuell identifizierbar sind. Dazu gehören u.a. die zirka 200 Bucheinheiten umfassende Sammlung „Cholera-Epidemie 1831-1832“.
  • Büchersammlungen die aus Schenkungsvorgängen von MedizinerInnen von Kliniken und Instituten und von Mitarbeitern der ehemaligen Medizinischen Fakultät stammen. Darunter die Büchersammlung von Heinrich von Bamberger, der zwischen 1872 und 1888 an der II. medizinischen Klinik im AKH Wien wirkte und spätestens 1913 die historische Klinikbibliothek Max Neuburger überließ, der zu dieser Zeit mit dem Aufbau einer künftigen Institutsbibliothek begonnen hatte. Ebenso die sogenannte „Nothnagel-Bibliothek“, des ehemaligen Leiters der I. medizinischen Klinik am AKH in Wien, dem Internisten und Förderer wissenschaftlicher Bibliotheken, Hermann Nothnagel.
  • Dazu gehören auch die durch Schenkungen in den Besitz der Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin gekommenen privaten Bibliotheken aus der Provenienz von Ärztinnen und Ärzten, wie sie beispielhaft am Fall einer privaten Ärztebibliothek der beiden Wiener Mediziner aus dem 19. Jahrhundert „Thomas und Camill Lederer“ dargestellt wurde.
  • Einen zentralen Schwerpunkt bildeten die als Fragmente überlieferten, heute nicht mehr existierenden medizinischen Bibliotheken in Wien, die aber die Entwicklungen der medizinischen Bibliothekseinrichtungen dokumentieren. Dazu wurden als Beispiele gewählt: die frühere Bibliothek des „Ärztlichen Lesezimmer im Allgemeinen Krankenhaus in Wien“, die als Vorläufereinrichtung der heutigen Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität zu gelten hat. Weiters die Anfänge der Bibliotheksgeschichte des späteren Bibliothek des I. neurologischen Institutes (Obersteiner-Bibliothek) in Form der noch erhaltenen Bücher der von Bruno Goergen an der Privat-Heilanstalt für „Gemüthskranke in Wien um 1820 errichteten Bibliothek. Dazu zählt auch die „Sammlung chirurgische Gremien“, die die Bibliotheksentwicklung medizinischer Einrichtungen vor 1800 bekundet.
  • Die an der Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität durchgeführte NS-Provenienzforschung und die bislang durchgeführten Restitutionen bilden eine eigene Serie im Blog. Dokumentiert wurden die Restitutionen an die ErbInnen und RechtsnachfolgerInnen von Carl Julius Rothberger, oder Stefan Auspitz von Artenegg. Die nationalsozialistische Periode zwischen 1938 und 1945 war neben der Provenienzforschung ein vom Bearbeiter der NS-Provenienzforschung Dr. Walter Mentzel gesetztes Thema im Blog. Dazu zählt ein Beitrag über den zwischen 1940 und 1945 am ehemaligen Institut für Geschichte der Medizin amtierende Medizinhistoriker und Leiter des Institutes, Fritz Lejeune. Weitere Ergebnisse der Provenienzforschung und zum NS-Bücherraub wurden in Form von Artikeln in dem von der Kommission für Provenienzforschung beim Bundeskanzleramt projektierte seit 2018 existierende Online- Lexikon der Provenienzforschung publiziert und sind hier abrufbar.
  • In diesem historischen Kontext wurden auch Bücherschenkungen von 1938 geflüchteten Medizinern thematisiert, die ihre privaten Bibliotheken – in manchen Fällen – schon seit den 1920er Jahren universitären Einrichtungen wie der ehemaligen Medizinischen Fakultät in Wien durch Schenkungen übergeben hatten. Dazu zählen Bücher aus der Privatbibliothek des Psychiaters Wilhelm Stekel, die sich heute an der Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin befinden.
  • Bücher, die die Entwicklung und Geschichte des ehemaligen Institutes für Geschichte der Medizin, als Keimzelle der heutigen Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin, thematisieren, sowie Bücher und Schriften von Personen, die am Standort des Josephinum bzw. am ehemaligen Institut für Geschichte der Medizin als Mitarbeiter, Forschende oder Bibliothekare wirkten. Dazu zählen Beiträge zum Gründer des Institutes Max Neuburger und seine dem Institut durch drei Tranchen als Schenkung überlassene und in den Bibliothekskorpus einverleibten medizinhistorischen Privatbibliothek, oder die am Josephinum wirkenden Mediziner, Medizinhistoriker und Bibliothekar wie im 19. Jahrhundert Burkard Eble, oder im 20. Jahrhundert Emanuel Berghoff, dem zwei Blogs gewidmet wurden [1, 2].
  • Einen weiteren Schwerpunkt bilden Frauen in der Medizin und Naturwissenschaft: Hier wurde versucht einen möglichst weiten Bogen von frühen Autorinnen aus dem 17./18. Jahrhundert bis zu den Pionierinnen der modernen Medizin im 20. Jahrhundert zu spannen. Neben dem Herbarium von Elizabeth Blackwell wurden Publikationen von Marie Fouquet, Justine Siegemund, Angélique Marguerite Le Boursier Du Coudray, Elizabeth Nihell und Marie-Anne-Victoire Boivin Zu den portraitierten Pionierinnen im 20. Jahrhundert, die alle aufgrund ihrer jüdischen Herkunft von den Nationalsozialisten verfolgt wurden zählen: Dora Brücke-Teleky, Anna Simona Spiegel-Adolf, Helene Wastl und Klara Weingarten.
  • Eine eigene Serie bilden Bücher vor 1800, wie etwa einige unserer historischen Highlights. Aus diesem Kreis gab es Beiträge zu Andreas Vesalius berühmten anatomischen Werk aus dem Jahr 1555: „De Humani Corporis Fabrica Libri Septem“, Girolamo Gabuccinis „De Comitiali Morbo Libri III“ aus dem Jahr 1564, das eine unserer insgesamt fünf Aldinen darstellt, Paulus Aeginetas „Pavli Aeginetae Medici Opera“, Anton de Haens „[…] De Magia Liber“ aus dem Jahr1774 oder die wunderschöne, handkolorierte Ausgabe des Professors der k.k. chirurgischen Josephsakademie im Josephinum, Joseph Jacob von Plencks „[…] Icones Plantarum Medicinalium […] aus dem Jahr 1788. 
  • Einen inhaltlichen Schwerpunkt setzten wir unter anderen mit mehreren Beiträgen zu den Anfängen der modernen Sexualwissenschaft. Hierzu gab es einen Beitrag über den Pionier der Sexualwissenschaft und gleichzeitig ersten Aktivisten für die Gleichstellung von Homosexuellen, Karl Heinrich Ulrichs. Neben Richard von Krafft-Ebings erfolgreichen Standardwerk „Psychopatia sexualis“ aus dem Jahr 1886, stellten wir auch den Berliner Sexualforscher und Begründer des ersten Instituts für Sexualwissenschaften, Magnus Hirschfeld, und sein „Jahrbuch für sexuelle Zwischenstufen […]“, vor. Dazu kamen Beiträge über die Sexualwissenschaftler Wilhelm Stekel und Eugen Steinach.
  • Nicht fehlen durften Beiträgen über die Begründer der Zweiten Wiener medizinischen Schule – die ja das eigentliche historische Erbe der heutigen Medizinischen Universität Wien darstellen. Hier wurden Beiträge zu deren wichtigsten Vertretern publiziert, unter anderen über: Joseph Skoda, Carl von Rokitansky und Ferdinand von Hebra.
  • Nach dem Schwerpunkt über den Anfang der weltberühmten Wiener medizinischen Schule war auch eine Auseinandersetzung mit ihrem tragischen Ende unausweichlich. Da etwa die Hälfte der Lehrenden an der Wiener medizinischen Fakultät 1938 jüdischer Herkunft waren, und deshalb von den Nationalsozialisten ihre Venia legendi entzogen bekamen sowie verfolgt, vertrieben und/oder ermordet wurden, setzte ein Brain-Drain ein, von dem sich die Wiener Medizin nie wieder restlos erholen sollte. Diesem dunkelsten Kapitel der Wiener Medizin widmeten wir Beiträge unter andrem über: Leopold Freund, Isidor Fischer, Stefan Jellinek, Rudolf Neurath, …
  • Einen weiteren Schwerpunkt bildet die Geschichte der medizinischen Verwaltung der Stadt Wien, der Aufbau des Spitalswesens und der medizinischen Organisationen und Verwaltungsstrukturen im Kontext der Entwicklung Wiens zu einer modernen europäischen Metropole Ende des 19. Jahrhunderts. Dazu zählt der Mediziner, spätere Dekan der Medizinischen Fakultät in Wien und Sanitätsbeamte in Wien, Joseph Johann Knolz, der im Vormärz eine wesentliche Rolle bei der medizinischen Organisation und Verwaltung der sich in der beginnenden Phase der Industrialisierung befindenden Stadt Wien einnahm. Ähnlich versuchte der langjährige Primararzt am Israelitischen Spital in Wien Zacharias Wertheim mit seiner 1810 herausgegebenen reportageähnlichen Arbeit zur „medizinischen Topografie von Wien“ erstmals statistische Daten zur medizinischen Situation Wiens zu erheben. Mit Franz Innhauser, Eduard Neusser, Emil Kammerer u.a wurden die ersten „Stadtphysiker“ nach der Sanitätsreform der Gemeinde Wien im Jahr 1864 vorgestellt. Ein Blog widmete sich dem vor dem „austrofaschistischen“ Regime 1934 geflohenen Wiener Mediziner Sigismund Peller und seiner Studie über die Ernährungsverhältnisse der Wiener Arbeiterschaft im Jahre 1925.
  • 2018 war auch das Gedenkjahr der „1848er Revolution“, der mit der Serie „Vertriebene Mediziner 1848“ einen Schwerpunkt gesetzt wurde. Hier kam es zur Vorstellung jener meist junge Mediziner, die aktiv an der Revolution teilnahmen und nach deren Niederschlagung vertrieben wurden oder die zur Flucht gezwungen waren. Eine Sammlung einer bislang noch wenig erforschten Wissenschaftscommunity, von der heute die Zweigbibliothek zumeist nur mehr ihre kurz zuvor am Josephinum abgelegten Abschlussarbeiten besitzt. Darunter: Nikodem Betkowski, Moritz Kálazdy, der Balneologe Joseph Segen, Siegfried Kapper, Richard Comfort, Ernst Krackowitzer, Adolf Fischhof. Mit August Fischer wurde ein Absolvent des Josephinum vorgestellt, der 1848 als Militärarzt am Feldzug in Italien teilnahm und hier verstarb.
  • Weitere Schwerpunkte bildeten Bücher zu Themen der Technisierung und Technikgeschichte in der medizinischen Forschung und Lehre. Darunter der Mediziner Joseph Berres, der sich im frühen 19. Jahrhundert mit der mikroskopischen Forschung und der Daguerreotypie beschäftigte. Die Entwicklung der Fotografie in der medizinischen Forschung wird im Blog repräsentiert durch die „Gastrofotografie in Wien (Heilpern, Porges und der Fotograf Franz Gerhard Back), oder der medizinische Film an Beispielen des ersten wissenschaftlichen Dokumentarfilms von Ludwig Braun in Wien im Jahr 1896, des Mediziners und Lehrfilmers Friedrich Dimmer, oder zum sogenannten „Steinach-Film“. In einem Beitrag wurde auch der erst in den USA bekannt gewordene und bis heute dort rezipierte Pionier des wissenschaftlichen Films Adolf Nichtenhauser, mit seinem bis heute unveröffentlichten Manuskript „A history of motion pictures in medicine“ behandelt.
  • Geburts- und Todestage als Gedenktage waren ebenfalls Anlass und Gelegenheit Repräsentanten der „Wiener Medizinischen Schule“ vorzustellen. Dazu wurden unter anderem veröffentlicht: zum 100. Todestag von Julius Mauthner, zum 150. Geburtstag von Julius Tandler, zum 100. Todestag von Friedrich Schauta, zum 100. Todestag von Victor Adler, zum 200. Todestag von Johann Valentin von Hildenbrand,…
  • Einen weiteren inhaltlichen Schwerpunkt bildeten Bücher von Autoren, die ihre Lehrjahre und ihr Studium der Medizin in Wien absolvierten und darauf in und außerhalb Österreichs ihre Karriere begannen oder fortsetzten. Sie dokumentieren die „Wiener Medizinischen Schulen“ als ein regional übergreifendes Projekt einer Wissensmigration und eines Wissenschaftstransfers. Die ersten exemplarischen Schwerpunkte wurden mit der Auswahl zu einzelnen Kronländern gesetzt, darunter das seit 1772 zur Habsburgermonarchie gehörende Kronland Galizien, das seit 1775 dazu gehörende Kronland Bukowina, sowie das seit 1878 unter österreichisch-ungarischer Verwaltung stehende Bosnien-Herzegowina. Aus den Beständen wurden dazu ausgewählte Bücher des in Wien geborenen und in Sarajewo wirkenden Mediziners Josef Preindelsberger und dessen Ehefrau Milena Preindlsberger-Mrazović, die als Schriftstellerin über die Probleme der Durchsetzung der medizinischen Versorgung in Bosnien-Herzegowina berichtete, vorgestellt. Weiters Bücher des Leiters des Landesspitals in Sarajewo Leopold Glück, von Adam Barach eine Monografie über die Heilquellen in Iwonicz, sowie die Arbeiten des Militärarztes Franz Apt, oder Karl Denarowski, der eine erstmals taugliche Visualisierung des Sanitätswesens in der Bukowina vorgenommen hatte. Weiters finden sich Beiträge von MedizinerInnen im Blog, die nach ihrer Ausbildung am Josephinum im Ausland wirkten. Darunter jene Ärzte, die sich Mitte des 19. Jahrhunderts in den Dienst des osmanischen Reiches stellten und am Aufbau eines modernen Sanitätswesens maßgeblich Einfluss nahmen, oder der in Serbien wirkende österreichische Mediziner, Emerich Lindenmayr, der Autor des Buches „Serbien, dessen Entwicklung und Fortschritt im Sanitätswesen“ war.
  • Eine eigene Blogserie widmet sich den in zahlreichen Büchern sich befindenden Exlibris, die sowohl medizin- wie kulturhistorischen bedeutsam sind. Sie wurden dokumentiert in Beiträgen zu Karl Albert Lanna und Ernst Ludwig Heim. Eine Vielzahl von Exlibris „erzählen“ auch von längst vergessenen medizinischen Einrichtungen und ihren Bibliotheken wie jene „chirurgischen Lesegesellschaften“ von Georg Mojsisovics von Mojsvar.

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Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [75]: Medizinier in der Revolution 1848: Ernst Krackowizer

Medizinier in der Revolution 1848: Ernst Krackowizer

Text: Dr. Walter Mentzel

Ernst Krackowizer arbeitete 1848 als Chirurg und Assistent am Allgemeinen Krankenhaus in Wien und gehörte zu jenen Medizinern, die wegen ihrer aktiven Beteiligung an der Revolution von 1848 nach deren Niederschlagung verfolgt wurden und das Kaisertum Österreich verlassen mussten.

Ernst Nepomuk Krackowizer wurde am 3. Dezember 1821 in Spital am Pyhrn in Oberösterreich als Sohn des kaiserlichen Richters Ferdinand Krackowizer (1777-1826) und Theresia Richter (1794-1866) als eines von acht Kindern geboren. Nach dem Besuch des Stiftsgymnasiums in Kremsmünster studierte er an den Universitäten in Wien und Pavia Medizin. 1845 schloss er sein Studium in Wien mit seiner Graduierung zum Doktor der Medizin und der Chirurgie, sowie 1846/47 mit dem Magister der Geburtshilfe ab. Zunächst ließ er sich 1847 in Steyr als Arzt nieder,[1] übernahm jedoch noch im selben Jahr eine Assistentenstelle bei dem Chirurgen Franz Schuh (1804-1865) an der chirurgischen Klinik am Allgemeinen Krankenhaus der Stadt Wien.[2]

Ernst Krackowizer

An der Revolution von 1848 nahm Krackowizer als Hauptmann der Akademischen Legion teil und beteiligte sich vor allem während des sogenannten „Wiener Oktoberaufstandes“ an den Straßenkämpfen gegen die aus Wien nach Ungarn zur Niederschlagung der Revolution ausziehenden kaiserlichen Truppen und an den darauf anschließenden Kämpfen um die Belagerung Wiens. Nach der Eroberung Wiens durch die kaiserliche Armee wurde er von den Polizeibehörden verfolgt und steckbrieflich gesucht. Nachdem ihm die Flucht aus Wien geglückt war, arbeitete er in Tübingen als Assistent des Chirurgen Victor von Bruns (1812-1883). Da er auch hier vor der Verfolgung aufgrund einer von den österreichischen Behörden verlangten Auslieferung nicht sicher war, flüchtete er zunächst nach Kiel, von wo er schließlich 1850 in die USA emigrierte. In New York heiratete er 1851, die aus der Steiermark stammende und ihm 1850 in die USA nachgefolgte Emilie Forster (1826-1919). Mit ihr hatte er eine Tochter, Maria, die 1887 den Ethnologen, Sprachwissenschafter und Physiker Franz Boas (1858-1942) heiratete. Von Ernst Krackowizer sind eine Reihe von Briefen erhalten, die er während und nach der Revolution von 1848 geschrieben hatte. Sie wurden im „Journal of the history of medicine and allied science“ (Voll III, Nr. 1, December 1948, S. 65-94) von seinem Enkel, Ernst von Boas (1891-1955), unter dem Titel „A Refugee Doctor of 1850“ veröffentlicht.

In den USA arbeitete Krackowizer nach seiner Ankunft zuerst als praktischer Arzt in Williamsburg und nach seiner 1857 erfolgten Übersiedlung nach New York als Chirurg am Brooklyn City Hospital, am German Dispensary und am German Hospital (Lenox Hill Hospital). Krackowizer avancierte in den USA zu einem renommierten Chirurgen und führenden Laryngologen, der hier auch angeblich den Kehlkopfspiegel bekannt gemacht haben soll. Er war Mitglied und Vorsitzender der „Pathological Society“ sowie der „Medical Society of the Country of New York“, Mitbegründer des „Deutsche Hospital“ und gründete 1852 gemeinsam mit Kollegen die „New Yorker medizinische Monatsschrift“. Ebenso engagierte er sich als Mitglied im 1871 gegründeten „Committee of Seventy“, einer Bürgerreformbewegung, die sich zur Kontrolle der Regierung konstituiert hatte.

Während des Sezessionskrieges (1861-1865) diente Krackowizer, der ein deklarierter Gegner der Sklaverei und ein Anhänger des republikanischen Präsidenten Abraham Lincoln war, auf der Seite der Nordstaaten sowohl als Generalinspekteur der Militärspitäler und beratender Chirurg der Unionsarmee, als auch in zwei Schlachten als Chirurg in Feldspitälern.

Krackowizer starb am 23. September 1875 an Typhusfieber auf seinem Landgut Greenmount in Sing-Sing (Ossining) in der Nähe von New York City. 1876 gaben seine Freunde und Kollegen in New York zu seinem Andenken ein Gedenkbuch („In Memory of Ernst Krackowizer“) heraus. [3]

Von Ernst Krackowizer besitzt die Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin seine 1845 an der Universität Wien approbierte Dissertation mit dem Titel „De Nexu Functionum Organicarum“.

Krackowizer: De Nexu Functionum Organicarum […]. Wien: 1845.

Weiters findet sich an der Zweigbibliothek zu Ernst Krackowizer der von Abraham Jacobi verfasste Nachruf:

Jacobi, Abraham: Biographical Sketch of Ernst Krackowizer. Abschrift aus: In memory of Ernst Krackowizer. New York: Putnam 1875.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Abschr.589]

http://webapp.uibk.ac.at/alo/cat/card.jsp?id=8590092&pos=1&phys=#

sowie Althof, H.: Rede [über Ernst Krackowizer] Abschrift aus: In memory of Ernst Krackowizer. New York: Putnam 1875.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Abschr. 619]

http://webapp.uibk.ac.at/alo/cat/card.jsp?id=8536569&pos=0&phys=#

und: Obituary Dr. Ernst Krackowizer. New York: 1875. Abschrift aus: New Yorker Staats-Zeitung, Jg. 41. Nr. 229.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Abschr. 618]

http://webapp.uibk.ac.at/alo/cat/card.jsp?id=8599586#

Quellen:

AUW, Rektorat, Med. Fakultät, Promotionsprotokolle, Sign. 176-435, Krackowitzer Ernest (Promotion Datum 18.3.1845).

AUW, Rektorat, Med. Fakultät, Promotionsprotokolle, Sign. 176-0320, Krackowitzer Ernest (Promotion Datum 21.2.1847).

Literaturliste:

Krackowizer, Ernst: Dissertatio Inauguralis Chemico-Physiologica De Nexu Functionum Organicarum, Quam Consensu Et Auctoritate Illustrissimi Ac Magnifici Domini Præsidis Et Directoris, Perillustris Ac Spectabilis Domini Decani, nec non Clarissimorum Et Celeberrimorum D. D. Professorum pro Doctoris Medicinae Laurea Rite Obtinenda in antiquissima ac celeberrima Universitate Vindobonensi. In theses disputabitur in aedibus Universitatis die […] mensis Martii anni 1845. Wien: Typis Carolis Ueberreuter 1845.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/historische Dissertations-Bibliothek, Sign.: D-3058]

Keywords:

1848, Allgemeines Krankenhaus Wien, Chirurgie, Dissertation, Ernst von Boas, Ernst Krackowizer, Franz Boas, Franz Schuh, Kehlkopfspiegel, Laryngologie, Medical Society of the Country of New York, New York, New Yorker medizinische Monatsschrift, Pathological Society, Revolution, USA, Victor von Bruns, Medizingeschichte, Wien, Arzt

[1] Linzer Zeitung. 17.5.1847. S. 14.

[2] Wiener Zeitung. 10.1.1848. S. 1.

[3] Wiener medizinische Wochenschrift. Nr. 38. 1876. Sp. 950.

Normdaten (Person) Krackowizer, Ernst: BBL: 30943; GND: 1017307725

Bio-bibliografisches Lexikon (BBL)/Liste aller Beiträge der VS-Blog-Serie: Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien

Bitte zitieren als VAN SWIETEN BLOG der Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien, BBL: 30943 (13.09.2018); Letzte Aktualisierung: 2022 08 29
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Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [69]: Fischer August: Militärarzt, Schriftsteller, Theaterkritiker

Fischer August: Militärarzt, Schriftsteller, Theaterkritiker

Text: Dr. Walter Mentzel

August Fischer wurde am 15. Februar 1821 in Poysbrunn in Niederösterreich geboren. Er wuchs als neuntgeborenes Kind in einer kinderreichen Familie als Sohn von Anton Adolf Fischer (1791-1877), einem Verwalter der Herrschaft Enzersdorf im Thale, und seiner Mutter Anna (1801-1883) geborene Colbrie, auf. Nach dem Besuch der Gymnasien in Horn und Budweis, trat er zum Studium der Medizin in das chirurgisch-militärärztliche Josephinum ein. Am 28. Oktober 1845 schloss er das Studium mit dem Titel des Doktors der Medizin und Chirurgie und eines Magisters der Augenheilkunde und Geburtshilfe ab.

Titelblatt: Fischer, August: […] De exercitiis gymnasticis […]. Wien: 1845

Fischer, August: Dissertatio Inauguralis Medica Physiologico-Diaetetica De Exercitiis Gymnasticis, Quam Consensu Atque Auctoritate Illustrissimi Ac Magnifici Domini Praesidis Et Directoris, Clarissimorum Atque Celeberrimorum D. D. Professorum Pro Doctoris Medicinae Et Chirurgiae Laurea Rite Obtinenda In Celeberrima C. R. Academia Josephina Publicae Disquisitioni. Theses adnexae defendentur in aedibus Academiae Josephinae die … mensis Octobris 1845. Wien: Typis Congregationis Mechitaristicae 1845.

Nach seinem Studium begann er seine medizinische Laufbahn als Militärarzt bei der Armee, wo er als Oberarzt dem k.k. Kürassier-Regiment (Nr. 4) von Carl Freiherr von Mengen (1774-1851) zugeteilt wurde.

Daneben setzte er seine bereits während seines Studiums begonnene Arbeit als Schriftsteller fort, schrieb Theaterkritiken und Rezensionen für Zeitungen wie „Sonntagsblätter“, „Wanderer“, „Österreichisches Morgenblatt“ und „Wiener Zuschauer. Zeitschrift für Gebildete“ (Der Österreichische Zuschauer, Zeitschrift für Kunst, Wissenschaft). Hier publizierte er auch seine Gedichte.

Ab April 1848 nahm er in Italien als Militärarzt an der Niederschlagung des ersten italienischen Unabhängigkeitskrieges durch die österreichische Armee und deren Oberkommandierenden Graf Johann Joseph Wenzel von Radetzky (1766-1858) teil. In diesen Wochen bis zu seinem Tod berichtete er als Kolumnist für die „Wiener Abendzeitung“ über seine Eindrücke und Erlebnisse am Kriegsschauplatz in der Lombardei[1], die er im Stil eines Kriegsberichterstatters verfasste.[2]

August Fischer verstarb am 11. Juli 1848 in einem österreichischen Feldspital in Verona an Typhus[3] und wurde in Enzersdorf im Thale in Niederösterreich bestattet.

Quellen:

Erzdiözese Wien. Niederösterreich, Poysdorf, Taufbuch 01-04, 1788-1836, Folio 119, Fischer August.

Literaturliste:

Fischer, August: Dissertatio Inauguralis Medica Physiologico-Diaetetica De Exercitiis Gymnasticis, Quam Consensu Atque Auctoritate Illustrissimi Ac Magnifici Domini Praesidis Et Directoris, Clarissimorum Atque Celeberrimorum D. D. Professorum Pro Doctoris Medicinae Et Chirurgiae Laurea Rite Obtinenda In Celeberrima C. R. Academia Josephina Publicae Disquisitioni. Theses adnexae defendentur in aedibus Academiae Josephinae die … mensis Octobris 1845. Wien: Typis Congregationis Mechitaristicae 1845.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/historische Dissertations-Bibliothek, Sign.: D-1845/8]

Keywords:

1848, August Fischer, Carl Freiherr von Mengen, Italien, Johann Joseph Wenzel von Radetzky, Josephinum, Militärarzt, Arzt, Wien, Medizingeschichte

[1] Wiener Abendzeitung, 2.8.1848, S. 4.

[2] Wiener Abendzeitung, 15.5.1848, S. 1.

[3] Der österreichische Zuschauer (Wiener Zuschauer. Zeitschrift für Gebildete). Zeitschrift für Kunst, Wissenschaft und geistiges Leben, 28.7.1848, S. 951.

Normdaten (Person) Fischer, August: BBL: 30460; GND: 1266890408

Bio-bibliografisches Lexikon (BBL)/Liste aller Beiträge der VS-Blog-Serie: Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien

Bitte zitieren als VAN SWIETEN BLOG der Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien, BBL: 30460 (28.06.2018); Letzte Aktualisierung: 2022 08 25
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Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [67]: Leopold Glück – Dermatologe und Leiter des Landesspitals in Sarajewo-Bosnien-Herzegowina

Leopold Glück – Dermatologe und Leiter des Landesspitals in Sarajewo-Bosnien-Herzegowina

Text: Dr. Walter Mentzel

Leopold Glück war vor dem Ersten Weltkrieg ein international angesehener Dermatologe und Lepraforscher, Gründer des Zentrums für die Behandlung von Lepra und Leiter des Landeskrankenhauses in Sarajevo. Darüber hinaus arbeitete er in Bosnien-Herzegowina auf dem Gebiet der Ethnologie, der Anthropologie und der vergleichenden Philologie.

Leopold (Littmann) Glück wurde 1854 in Neu Sandec (heute: Nowy Sącz/Polen) in Galizien geboren, war jüdischer Herkunft und seit 1880 mit Paulina (geb. 1859, gest. nach 1941), geborene Fink, verheiratet. 1873 begann er mit dem Studium der Medizin an der Universität in Krakau (Promotion 1879) und setzte danach an der Medizinischen Fakultät in Wien seine Ausbildung bei Ferdinand von Hebra (1816-1880) im Fach Dermatologie fort. 1881 eröffnete er zunächst eine ärztliche Praxis, die er jedoch bald aufgab, um seine Karriere als Dermatologe in Bosnien-Herzegowina, das seit 1878 unter österreichischer Verwaltung stand, fortzusetzen. In den ersten zwei Jahren arbeitete er in Prnjavor, danach als Distriktarzt in Foca (um 1884), Travnik und Zenica (um 1890). Im April und Mai 1884 veröffentlichte er in der Wiener medicinischen Presse (Nr. 172 und 173) zwei Arbeiten Über die Sanitäts-Verhältnisse unseres „Occupations-Gebietes, insbebsondere über einige daselbst beobachtete Infections-Krankheiten“ und 1889 „Über das Alter, den Ursprung und die Benennung der Syphilis in Bosnien und der Hercegovna“. In: Archiv für Dermatologie und Syphilis. (21) 1889. S. 347-348.

1894 wurde er an das am 3. Juli desselben Jahres eröffnete Landespital in Sarajewo berufen, wo er zunächst als Primarius den Abteilungen für Dermatologie und Syphilis vorstand,[1]und danach bis zu seinem Tode 1907 die Leitung des größten Krankenhauses in Bosnien inne hatte. Auf seine Initiative gingen auch die hier eingerichtete Abteilung und das Heim für Leprakranke zurück. Daneben widmete er sich als Landessanitätsrat dem Aufbau und der Organisation der medizinischen Verwaltung in Bosnien-Herzegowina. Er publizierte zahlreiche medizinisch-wissenschaftliche Arbeiten in in- und ausländischen Zeitschriften. Neben Publikationen in bosnischen Zeitschriften erschienen zahlreiche seiner Arbeiten in der Wiener medizinischen Wochenschrift – darunter:

Weitere Arbeiten als Wissenschafter und Arzt am Landeskrankenhaus in Sarajevo finden sich an der Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin an der Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien und zwar in der Neuburger-Bibliothek:

Glück, Leopold: Mitteilungen aus der Abtheilung für Syphilis- und Hautkranke des Bosnisch-Hercegovinischen Landesspitales in Sarajevo (1. Juli 1894-31. December 1896). Wien: Safar 1898.

In der Separata-Bibliothek befinden sich zwei weitere Arbeiten von ihm und zwar:

Ueber die Behandlung der Syphilis mit hochdosirten intramasculären Sublimatinjektionen.

Und: Ein Beitrag zur Contagienlehre der Syphilis im XVI. Jahrhundert.

Ethnologische – Anthropologische Arbeiten

Neben seiner medizinisch-wissenschaftlichen und ärztlichen Tätigkeit beschäftigte er sich in Bosnien-Herzegowina mit anthropologischen und ethnologischen Themen, unternahm archäologische Ausgrabungen und stellte philologische Studien an. In diesem Zusammenhang forschte er zur sogenannten „Volksmedizin“ in Bosnien vor der Okkupation Österreich-Ungarns. 1898 erschien von ihm dazu in Sarajevo, die von der Landesregierung Bosnien und Herzegowina herausgegebene Arbeit: „Medcinische Volksterminologie in Bosnien und der Hercegovina, unter Berücksichtigung der Nachbarländer“, die eine Sammlung medizinischer Benennungen enthält, die er auf seinen Reisen durch Bosnien zusammenstellte.[2] Weitere Publikationen waren:

  • Die Tätowierung der Haut bei Katholiken Bosniens und der Herzegowina. In: Wissenschaftliche Mittheilungen aus Bosnien und der Herzegowina. (2) 1894. S. 400-461.
  • Physische Beschaffenheit der Bevölkerung Bosniens. In: Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild. Bosnien-Hercegowina. Wien: k.k. Hofstaatsdruckerei 1901. S. 284.
  • Albanien und Macedonien. Eine Reiseskizze. Würzburg 1892.
  • Die volksthümliche Behandlung der Syphilis in Bosnien und der Herzegowina. In: Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 8 1890, Sp. 300-303, (Fortsetzung), 9 1890, S. 350-353.

Eine seiner bekanntesten Arbeiten veröffentlichte er 1894 unter dem Titel:

Glück, Leopold. Skizzen aus der Volksmedicin und dem medicinischen Aberglauben in Bosnien und der Hercegovina. Sonderabdruck aus: Wissenschaftliche Mittheilungen aus Bosnien und der Hercegovina. Wien: In Commission bei Carl Gerold’s Sohn 1894.

Titelblatt: Glück, Leopold: Skizzen aus der Volksmedicin […]. Wien: 1894.

1895 wurde Leopold Glück von der Münchner anthropologischen Gesellschaft zum Ehrenmitglied ernannt.[3] In Sarajewo arbeitete er auch mit dem hier als Sanitätschef des 15. Armeekorps stationierten Anthropologen Augustin Weisbach (1837-1914) zusammen, der seine Ausbildung an der medizinisch-chirurgischen Josephsakademie in Wien erhalten hatte. Weisbach hatte seine Karriere als Assistent beim Pathologen und Anatomen Josef Engel (1816-1899) am Josephinum begonnen und unternahm seit 1891 am Landesmuseum in Sarajevo anthropologische Studien.

Ein Brief (ein Blatt) von Asaf Sarac über Dr. Josef Glück (Sarajevo) adressiert an das ehemalige Institut für Geschichte der Medizin aus dem Jahr 1957 findet sich an der Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin.

Eine frühe Darstellung zu Leopold Glück stammt vom Dermatologen Dr. Josip Fleger (1896-1966): Leopold Glück. In: Lijecnicki Vjesnik. (4) 1931. S. 419-429. Hier findet sich auch eine Publikationsliste der von Glück in bosnischen Zeitschriften verfassten Aufsätze und Artikel.

Leopold Glück verstarb am 9. Oktober 1907 in Sarajewo und hinterließ neben seiner Ehefrau die drei Söhne Henryk (1881-1929), Aleksander (1884-1925), der nach dem Studium an der Medizinischen Fakultät in Wien wie sein Vater als Dermatologe und Venerologe arbeitete und nach beruflichen Stationen in Krakau und Wien in Sarajevo die Forschungen seines Vaters zur Syphilis fortsetzte, und Władysław (1886-1942), der in Wien Rechtswissenschaften studierte und ab 1919 in Polen lebte, wo er sich für die polnisch-jugoslawischen Beziehungen engagierte und jugoslawische Literatur ins Polnische übersetzte.

Literaturliste:

Glück, Leopold: Mitteilungen aus der Abteilung für Syphilis- und Hautkranke des Bosn.-Herceg. Landesspitles in Sarajevo (1. Juli 1894-31. December 1896). Wien: Safar 1898.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: I-1939]

Glück, Leopold: Über die Behandlung der Syphilis mit hochdosirten intramusculären Sublimatinjectionen. Sonderdruck aus: Therapeutische Wochenschrift. Wien: 1895.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Glück, Leopold: Ein Beitrag zur Contagienlehre der Syphilis im XVI. Jahrhundert. Sonderdruck aus: Allgemeine Wiener medizinische Zeitung. Wien: 1879.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Glück, Leopold: Skizzen aus der Volksmedicin und dem medicinischen Aberglauben in Bosnien und der Hercegovina. Sonderdruck aus: Wissenschaftliche Mittheilungen aus Bosnien und der Hercegovina. Wien: Gerold 1894.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 7644]

Glück, Leopold: Traitement des formes ulcéreuses de la syphilis par les bains a l’iode et a l’iodure de potassium. Avec deux figures dans le texte. Paris: Imprimerie de la Cour d’Appel 1900.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Keywords:

Aleksander Glück, Augustin Weisbach, Bosnien, Dermatologie, Ethnologie, Ferdinand von Hebra, Herzegowina, Josef Engel, Josip Fleger, Landesspital, Leopold Glück, Sarajevo, Spitalswesen, Syphilis, Volksmedizin, Władysław Glück, Arzt, Medizingeschichte, Wien

[1] Welt-Neuigkeits-Blatt. 13.7.1894. S. 2.

[2] Agramer Zeitung. 2.5.1898. S. 5.

[3] Agramer-Zeitung. 15.2.1895. S. 6.

Normdaten (Person) Glück, Leopold : BBL: 30448;  GND: 1110991088

Bio-bibliografisches Lexikon (BBL)/Liste aller Beiträge der VS-Blog-Serie: Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien

Bitte zitieren als VAN SWIETEN BLOG der Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien, BBL: 30149 (19.04.2018); Letzte Aktualisierung: 2022 08 29
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Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [62]: Emanuel Berghoff – Medizinhistoriker, Widerstandskämpfer und Herausgeber der Festschrift zum 80. Geburtstag von Max Neuburger im Jahr 1948 – Teil 2

Emanuel Berghoff – Medizinhistoriker, Widerstandskämpfer und Herausgeber der Festschrift zum 80. Geburtstag von Max Neuburger im Jahr 1948 – Teil 2

Text: Dr. Walter Mentzel

Im Jahr 1948 erschien aus Anlass des 80. Geburtstages des österreichischen Medizinhistorikers und Gründers des Institutes für Geschichte der Medizin am Standort des Josephinum in Wien, Max Neuburger (1868-1955), eine von seinem langjährigen „Schüler“ und Mitarbeiter, Emanuel Berghoff (1896-1974), herausgegebene Festschrift unter dem Titel:

Festschrift zum 80. Geburtstag von Max Neuburger. Mit 91 internationalen medicohistorischen Beiträgen. (= Wiener Beiträge zur Geschichte der Medizin/2). Hrsg.: Emanuel Berghoff. Wien: Verlag Wilhelm Maudrich 1948.

Umschlag: Festschrift zum 80. Geburtstag Max Neuburgers. Wien: 1948.

Titelblatt: Festschrift zum 80. Geburtstag Max Neuburgers. Wien: 1948.

Diese Festschrift hatte zum Zeitpunkt ihres Erscheinens eine mehr als zehnjährige Geschichte hinter sich. Berghoff, der schon die Arbeiten an der 1928 zum 60. Geburtstag Neuburgers herausgegebenen Festschrift übernommen hatte,[1] übernahm auch für die 1938 als Sammelband konzipierte Publikation zu dessen 70. Geburtstag die Redaktion. Zur gleichen Zeit schrieb Berghoff an einer ebenso für das Jahr 1938 geplanten Biografie über das Leben und wissenschaftliche Wirken Max Neuburgers, die wie die Festschrift erst zehn Jahre später 1948 publiziert werden konnte.

Berghoff, Emanuel: Max Neuburger. Werden und Wirken eines österreichischen Gelehrten. Mit einem Vorwort von Dr. Henry E. Sigerist. (= Wiener Beiträge zur Geschichte der Medizin/III). Hrsg.: Emanuel Berghoff. Wien: Verlag Wilhelm Maudrich 1948.

Titelblatt: Berghoff: Max Neuburger. […] Wien: 1948.

Da nach dem „Anschluss“ im März 1938 sowohl Max Neuburger als auch Emanuel Berghoff von der NS-Verfolgung betroffen waren – Berghoff wurde aus „politischen und rassischen“ Gründen verfolgt – konnte die Drucklegung der Festschrift nicht wie geplant verwirklicht werden. Die bis März 1938 eingelangten Manuskripte der Autoren der Festschrift gelangten zunächst bedingt durch die Flucht von Berghoff nach Jugoslawien, wo er im Rahmen des im September 1938 stattgefundenen 11. Internationalen Kongresses für Geschichte der Medizin in Dubrovnik die Drucklegung der Festschrift zu bewerkstelligen versuchte, davon jedoch wegen der „dort schon unsicher gewordenen politischen Verhältnisse“ wieder Abstand nehmen musste. Nachdem sich Berghoff nach dem Überfall der deutschen Wehrmacht auf Jugoslawien der Widerstandsbewegung von Josip Broz Tito (1892-1980) angeschlossen hatte und er nach seiner Festnahme in das KZ Groß Rosen deportiert worden war, lag das weitere Schicksal der Manuskripte in den Händen seiner Ehefrau Anna Maria Berghoff (1907-1989), die laut der von Berghoff nach 1945 getroffenen Darstellung die Manuskripte in Sicherheit bringen konnte.[2] Nach der Rückkehr von Berghoff nach Wien im Sommer 1945 standen sie so wieder für eine Drucklegung zur Verfügung.

Von den 91 österreichischen vor allem aber internationalen Autoren, die am Sammelband mitwirkten, hatten 20 ihre Manuskripte für die für Publikation bis zum Jahresbeginn 1938 abgegeben. Ihre nunmehr 1948 publizierten Aufsätze sind am Beginn der Texte in Fußnoten mit dem Hinweis „1938 als Manuskript eingelangt“ versehen.

Aus: Festschrift zum 80. Geburtstag von Max Neuburger. Mit 91 internationalen medicohistorischen Beiträgen. (= Wiener Beiträge zur Geschichte der Medizin/2). Hrsg.: Emanuel Berghoff. Wien: Verlag Wilhelm Maudrich 1948.

Einige dieser Autoren waren bei Erscheinen der Festschrift im Jahr 1948 bereits verstorben, andere waren zu dieser Zeit im Exil. Max Neuburger, dem die Festschrift galt, lebte zum Zeitpunkt der Erscheinung des Sammelbandes 1948 nach seiner Emigration in London bei seinem Sohn in Buffalo/USA. Er kehrte erst 1952 nach Wien zurück. Die Festschrift lässt sich damit als Dokument jener nach dem März 1938 an der Medizinischen Fakultät durch das NS-Regime stattgefundenen Verfolgungen aber auch als Mahnmal der Verfolgungsgeschichte jüdischer Mediziner in Europa von 1933 bis 1945 lesen.

Zu den mit dem Vermerk „1938 als Manuskript eingelangt“ versehenen Autoren zählt zunächst der Beitrag des Herausgebers Emanuel Berghoff selbst, der mit einem Aufsatz über „Die Ausbildung zum ärztlichen Beruf im Wandel der Zeit“ im Band vertreten ist.

Ein Artikel mit dem Titel „Zur Wohnungsfrage im Alten Wien“ stammt vom Dozenten für Innere Medizin an der Medizinischen Fakultät und Chefarzt der Tuberkulosefürsorge der Stadt Wien, Alfred Götzl (1873-1946).

Ein weiterer bereits 1938 abgegebener Beitrag stammte von dem deutschen Pathologen und Medizinhistoriker Edgar Goldschmid (1881-1957), der 1933 aufgrund seiner jüdischen Herkunft vor den Nationalsozialisten in die Schweiz flüchtete und als Medizinhistoriker an der Universität Lausanne unterrichtete. Er ist mit einem 1938 abgegebenen Beitrag „Handzeichnungen chirurgischer Erkrankungen von J. E. Klemm (1817-1822)“ vertreten.

Ein Aufsatz über „Medizinisches aus einer alten Chronik“ trug der polnische Gynäkologe Jan Lachs (1869-1954) bei, der nach dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht in Polen wegen seiner jüdischen Herkunft der Verfolgung ausgesetzt war. Lachs überlebte den Holocaust als Arzt und Leiter der Gynäkologie- und Geburtshilfeabteilung des israelitischen Krankenhauses in Krakau und nach der Liquidierung des Krakauer Ghettos in einem Versteck. 1947 habilitierte er sich im Fach Geschichte der Medizin und der Pharmazie.

Vom Professor für Kinderheilkunde Ernst Mayerhofer (1877-1957), der seit 1923 in Zagreb arbeitete, stammt der 1938 abgegebene Aufsatz „Paediatrie und Volksmedizin (mit besonderer Berücksichtigung der Südslawen)“. Der Aufsatz enthält die Anmerkung: „Zagreb, Juni 1938; damals wegen der Zustände im Okkupationsbereich nicht zum Drucke gelangt: Der Autor“.

Ein Aufsatz „Über eine arabische Krankenhauspharmakopöe aus Kairo (um 1200 N. Chr.)“ kam vom deutsch-ägyptischen Augenarzt und Medizinhistoriker Max Meyerhof (1874-1945). Meyerhof, der jüdischer Abstammung war, wurde in Hildesheim geboren, studierte in Heidelberg, Freiburg, Berlin und Straßburg Medizin, arbeitete ab 1898 an verschiedenen Augenkliniken in Deutschland und eröffnete 1902 in Hannover eine eigene Praxis. Bereits 1903 emigrierte er nach Ägypten und eröffnete in Kairo eine Augenarztpraxis für Verarmte. Er gehörte ab 1913 zu den Mitherausgebern der „Revue médical d’Égypte“. Ab den 1920er Jahren widmete er sich auch orientalistischen, philologischen und medizinhistorischen Studien und war Übersetzer arabischer medizinischer Text-Überlieferungen. 1932 erhielt er das Angebot den Lehrstuhl für Medizingeschichte an der Universität Leipzig zu übernehmen, das er aufgrund des anwachsenden Antisemitismus und dem Aufstieg der Nationalsozialisten ablehnte. Er gab seine deutsche Staatsbürgerschaft auf, nahm 1936 die ägyptische Staatsbürgerschaft an und engagierte sich in einem jüdischen Hilfswerk für die aus Europa geflüchteten Juden. Am 20. April 1945 starb Meyerhof in Kairo, wo er auf dem jüdischen Friedhof beerdigt wurde.

Beiträge von zwei wegen ihrer jüdischen Herkunft verfolgten Mitgliedern der Wiener Medizinischen Fakultät stammen vom Radiologen und Röntgenologen, Prof. Leopold Freund (1868-1943), der 1943 im Exil in Brüssel unter ungeklärten Umständen verstarb. Sein 1938 abgegebener Aufsatz lautete: „Ein Beitrag zur Geschichte der Entstehung der Röntgentherapie“. Der zweite Aufsatz stammt vom Laryngologen Prof. Emil Fröschels (1884-1972) der den Titel „Ein Versuch, von der Medizin aus die Entstehung und Bedeutung einer Hyroglyphe zu erklären“ trägt. Fröschels flüchtete 1939 in die USA, wo er seine wissenschaftliche Karriere zunächst als Research Professor an der Washington Universität, danach als Direktor der Speech and Voice Clinic des Mount Sinai Hospitals in New York und an der Speech and Voice Clinic am Beth David Hospital in New York fortsetzte.

Weitere 1938 eingebrachte Aufsätze kamen vom französischen Bibliothekar, Medizinhistoriker und Mediziner Ernest Wickersheimer (1880-1965), von dem in Chicago wirkenden Kinderarzt, Isaac Abt (1867-1955), vom in Deutschland geborenen US-Bakteriologen Charles Frederick Bolduan (1873-1950), vom US-Neurologen Robert Foster Kennedy (1884-1952) und vom britischen Medizinhistoriker und Präsidenten der History of Medicine Society und der Royal Society of Medicin, D’Arcy Power (1855-1941). Aus Rumänien kamen 1938 Beiträge von Constantin Ion Parhon (1874-1969), George Zaharia Petrescu (1874–1954) und Hector Sarafidi/Έκτωρ Σαραφίδης (1872-1950), sowie aus Polen ein Aufsatz vom Gründer des Institutes für Geschichte der Medizin und Philosophie an der Jagiellonen-Universität in Krakau, Władysław Szumowski (1875-1954). Ein weiterer 1938 abgelieferter Beitrag stammt von dem mit dem italienischen Faschismus sympathisierenden und involvierten italienischen Medizinhistoriker Davide Giordano (1864-1954).

Quellen:

Archiv der Universität Wien, Dekanat der Medizinischen Fakultät, Zl. 41/1945-1946 Institut für Geschichte der Medizin

Wiener Stadt- und Landesarchiv:

WStLA, Selbstverwaltungskörper, Ärztekammer Wien, Personalakt Ärztekammer Wien 2.10.1. A1 Berghoff Emanuel Personalakt Ärztekammer.

WStLA, M.Abt. 119, Gelöschte Vereine, Akt 1.3.2.119.A32. Zl. 8.857/1931 Akademische freie Vereinigung für medizinische Geistesgeschichte.

Literaturliste:

Internationale Beiträge zur Geschichte der Medizin. Max Neuburger. Festschrift zur Feier seines 60. Geburtstages am 8. Dezember 1928 gewidmet von Freunden, Kollegen und Schülern. Wien: Verlag des Fest-Komitees 1928.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 6043]

Berghoff, Emanuel: Max Neuburger. Werden und Wirken eines österreichischen Gelehrten. Mit einem Vorwort von Dr. Henry E. Sigerist. (= Wiener Beiträge zur Geschichte der Medizin/III). Hrsg.: Emanuel Berghoff. Wien: Verlag Wilhelm Maudrich 1948.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: K-16771/3]

Festschrift zum 80. Geburtstag von Max Neuburger. Mit 91 internationalen medicohistorischen Beiträgen. (= Wiener Beiträge zur Geschichte der Medizin/2). Hrsg.: Emanuel Berghoff. Wien: Verlag Wilhelm Maudrich 1948.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 69889]

Keywords:

1938, 1945, Alfred Götzl, Charles Frederick Bolduan, Constantin Ion Parhon, D’Arcy Power, Davide Giordano, Edgar Goldschmid, Έκτωρ Σαραφίδης, Emanuel Berghoff, Emil Fröschels, Ernest Wickersheimer, Ernst Mayerhofer, Festschrift, Hector Sarafidi, Institut für Geschichte der Medizin, Isaac Abt, Jan Lachs, Josephinum, Josip Broz Tito, Konzentrationslager, KZ Groß Rosen, Leopold Freund, Max Meyerhof, Max Neuburger, Medizinhistoriker, Nationalsozialismus, Robert Foster Kennedy, Vertriebene, Widerstand, Władysław Szumowski, Arzt, Wien, Medizingeschichte

[1] Festschrift zur Feier seines 60. Geburtstages am 8. Dezember 1928. Max Neuburger gewidmet von Freunden, Kollegen und Schülern. (= Internationale Beiträge zur Geschichte der Medizin). Wien: Verlag des Fest-Komitees 1928.

[2] Berghoff, Emanuel: Max Neuburger. Werden und Wirken eines österreichischen Gelehrten. Mit einem Vorwort von Dr. Henry E. Sigerist. (= Wiener Beiträge zur Geschichte der Medizin/III). Hrsg.: Emanuel Berghoff. Wien: Verlag Wilhelm Maudrich 1948. S. Vorwort.

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Bio-bibliografisches Lexikon (BBL)/Liste aller Beiträge der VS-Blog-Serie: Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien

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Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [61]: Emanuel Berghoff – Medizinhistoriker und Widerstandskämpfer. Herausgeber der Festschrift zum 80. Geburtstag von Max Neuburger im Jahr 1948 – Teil 1

Emanuel Berghoff – Medizinhistoriker und Widerstandskämpfer. Herausgeber der Festschrift zum 80. Geburtstag von Max Neuburger im Jahr 1948 – Teil 1

Text: Dr. Walter Mentzel

Emanuel Berghoff war Mediziner, praktizierender Zahnarzt und arbeitete ab den 1920er Jahren bis 1938 als Medizinhistoriker eng mit dem Gründer und Leiter des damalig bestehenden Institutes für Geschichte der Medizin, Max Neuburger (1868-1955), am Josephinum zusammen. Nach 1945 versuchte er erfolglos an die Tradition von Max Neuburger anzuknüpfen und seine Nachfolge anzutreten.

Berghoff wurde am 1. Jänner 1896 als Sohn von Lazar Berghoff und Antonia, geborene Beilich, in Suceava/Suczawa/Szucsáva/Сучава in der Bukowina (heute: Rumänien) geboren. Sein Vater war Veterinärmediziner und arbeitete zunächst als Bezirkstierarzt in Suceava, nach seiner Ernennung zum Bezirksobertierarzt (1909) in Gura Humorului/Gura Humora/,גורא הומאָרא und zuletzt in Czernowitz/Bukowina. Berghoff war seit 1936 mit Anna Maria Pisa (1907-1989) verheiratet.[1] Er absolvierte das Gymnasium im Juni 1914 am 1. Staatsgymnasium in Czernowitz, nahm am Ersten Weltkrieg als Sanitätskadett teil[2] und rüstete 1919 im Reserve-Spital Klosterneuburg ab.[3] Sein 1914 an der Medizinischen Fakultät der Universität Wien aufgenommenes Studium schloss er im November 1922 mit der Promotion ab. Danach war er u.a. an der dermatologischen Abteilung bei Prof. Gabriel Nobl (1864-1938) tätig und erhielt anschließend seine fachärztliche Ausbildung im Fach Zahnheilkunde und Kieferheilkunde bei Rudolf Weiser (1859-1928) und Hans Pichler (1877-1949), die er 1923 am zahnärztlichen Institut abschloss. 1924 eröffnete er als Facharzt für Zahn- Mund und Kieferheilkunde eine Ordination in Wien, die er bis 1938 führte.[4] Daneben arbeitete an der Schulärztlichen Klinik und am Krankenkassenambulatorium für Industrieangestellte in Wien.

Archiv Sammlungen Josephinum. Medizinische Universität Wien. MUW-AS-003329.

Seit den frühen 1920er Jahren war er in der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Österreichs (SdAPÖ) in der Erwachsenen- und Volksbildung aktiv, wo er sich als Journalist und Vortragender Themen des Mutterschutzes und der Kindererziehung aus medizinsicher Sicht sowie der Lebensreform und der Körperkultur widmete und sich bei den „Naturfreunden“ in der Bezirksgruppe Josefstadt engagierte.[5] Er bot einmal wöchentlich unentgeltliche ärztliche Beratung an,[6] arbeitete in der vom „Bund für Mutterschutz“ organisierten „Arbeitsgemeinschaft für Mutter- und Erziehungsberatung“ („Muttergemeinschaft“)[7] und veröffentlichte laufend Artikel in der Arbeiter-Zeitung, wie im Dezember 1924 zur „Bedeutung der Mundpflege für die Volkswohlfahrt“,[8] zur „Erkrankung des Zahnfleisches als Gewebekrankheit“,[9] und zum Thema „Was soll man essen?“[10]. Weiters publizierte er zahlreiche Artikelserien in der 1924 von der 1938 von den Nationalsozialisten vertriebenen Gina Kaus (1893-1985) herausgegebenen Zeitschrift „Bundes für Mutterschutz“. In der Zeitschrift „Die Mutter. Halbmonatsschrift für alle Fragen der Schwangerschaft, Säuglingshygiene und Kindererziehung“, behandelte er Themen wie „Die Bedeutung der Mundpflege für das Kind“[11], oder „Die sogenannten Zahnungskrankheiten“[12], „Einfluss der Rachitis auf die Zahnentwicklung[13], „Fleisch- oder Pflanzennahrung?“[14], „Hygiene des Mundes“[15], „Der Einfluss der Ernährung auf die Zähne“[16], „Stiefkinder der Natur“ (über missgebildete Kinder)[17] und „Kind und Sonne“.[18] Ab 1927 war er Referent im Verband der sozialistischen Arbeiterjugend.[19] Seit spätestens 1931 war er in der „Gesellschaft für Volksbildung“ und in dessen Vorstand aktiv.[20]

Emanuel Berghoff am Institut für Geschichte der Medizin

Neben seiner Tätigkeit als Zahnarzt arbeitete Berghoff seit spätestens 1928 bei Max Neuburger am Institut für Geschichte der Medizin am Josephinum zu medizinhistorischen Themen. Er galt in den 1930er Jahren als „Schüler“ Max Neuburgers und veröffentlichte einige medizinhistorische Aufsätze in der Wiener medizinischen Wochenschrift unter der Rubrik: „Aus dem Medikohistorischen Institut der Wiener Universität. Vorstand Professor Dr. med. et. phil. M. Neuburger“. Darunter 1930 „Der Anteil der Wiener Schule an der Entwicklung der Lokalanästhesie“,[21] 1932 „Ein Verteidiger des Paracelsus im 17. Jahrhundert in Altösterreich“,[22] 1933 „Franz Anton Mesmer (1733-1833) Anlässlich seines 200. Geburtstages“,[23] 1935 der Aufsatz „Verlebendigung der Medizingeschichte“[24] den er Max Neuburger widmete und 1937 „Zahnärztliches in August Gottlieb Richters ‚Anfangsgründe der Wundarzneykunst‘“.[25] 1937 erschien seine Monografie „Religion und Heilkunde im Wandel der Zeiten.“ Sie befindet sich an der Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin im Bestand der Neuburger-Bibliothek.

Titelblatt: Berghoff: Religion und Heilkunde […]. Wien: 1937.

Der Verein „Akademische freie Vereinigung für medizinische Geistesgeschichte und praktische Medizin“ am Josephinum

Berghoff war in der von Max Neuburger 1931 gegründeten „Akademischen freien Vereinigung für medizinische Geistesgeschichte und praktische Medizin“, die sich dem Studium der „medizinischen Geistesgeschichte und medizinischer Klassiker […] auf ihre Bedeutung für die Praxis der Gegenwart zu fördern […] und allgemeine Probleme des Arzttums und der ärztlichen Wissenschaft im Sinne einer medizinischen Weltanschauung“ widmete, Mitglied, Referent und Schriftführer.[26] Die Ziele und den historischen Kontext der Vereinsgründung beschreibt Isidor Fischer (1868-1943) 1932 in der Wiener medizinischen Wochenschrift.[27] Der Verein wurde nach dem „Anschluss“ im März 1938 vom Stillhaltekommissar Vereine, Organisationen und Verbänden laut § 3 des Gesetzes über die Überleitung und Eingliederung von Vereinen, Organisationen und Verbänden, GBl. Nr. 136/1938, aufgelöst.

Verfolgung und Widerstand

Berghoff war nach dem „Anschluss“ aufgrund seiner jüdischen Herkunft (er trat 1930 zum röm. kath. Glauben über) der NS-Verfolgung ausgesetzt und verlor seine ärztliche Praxisberechtigung aufgrund der 4. Verordnung zum Reichsbürgergesetz, das die Approbationen jüdischer Ärzte aufhob.[28] Laut seinen nach 1945 gemachten Angaben, floh er im September 1938 aus „politischen und rassischen“ Gründen aus Österreich. Ebenfalls nach seinen eigenen Aussagen schloss er sich nach dem Überfall der deutschen Wehrmacht auf Jugoslawien der kommunistischen „Volksbefreiungsarmee“ von Josip Broz Tito (1892-1980) an, wo er als Chefarztstellvertreter bei Partisaneneinheiten in der Gruppe Dalmatien, Abschnitt Split, zum Einsatz kam. Nach seiner Festnahme wurde er im August 1944 in das KZ Groß Rosen deportiert, wo er 1945 befreit wurde.

Nach seiner Rückkehr nach Wien im Mai 1945 setzte er seine Arbeit als Zahnmediziner nach der Wiedereröffnung seiner zahnärztlichen Praxis bis zu seiner Pensionierung fort. Seine Bemühungen im Juli 1945 beim kommunistischen Staatssekretär für Volksaufklärung, Unterricht, Erziehung und Kultus, Ernst Fischer (1899-1972), als Nachfolger Max Neuburgers zum Leiter des Institutes für Geschichte der Medizin am Josephinum bestellt zu werden, scheiterten, da der zu dieser Zeit amtierende Direktor des Wiener AKH, Leopold Schönbauer (1888-1963), bereits die provisorische Leitung des Institutes übernommen hatte und diese bis zur Bestellung von Erna Lesky (1911-1986) 1960 nicht mehr abgab. Seine Vergangenheit in einer kommunistischen Widerstandsorganisation dürfte den Ausschlag für seine Ablehnung gegeben haben. Damit war für Berghoff die weitere Karriere als institutionalisierter Medizinhistoriker versperrt und die Chance einer Anknüpfung, Tradierung und Weiterentwicklung der vor 1938 von Max Neuburger und Isidor Fischer geprägten medizinhistorischen „Schule“ abgeschnitten worden.

Nach 1945 publizierte Berghoff weitere medizinhistorische Arbeiten, war Schriftleiter der Zeitschrift „Hygiene. Zeitschrift für Fragen der prophylaktischen Medizin (= Organ der Österreichischen Gesellschaft für prophylaktische Medizin)“ und Redakteur der Internationalen Zeitschrift für prophylaktische Medizin. 1945 erschien von ihm im Verlag Maudrich die Arbeit „Entwicklungsgeschichte des Krankheitsbegriffs. In seinen Hauptzügen dargestellt“, die 1947 in einer stark erweiterten zweiten Auflage in den Wiener Beiträgen zur Geschichte der Medizin unter dem Titel „Entwicklungsgeschichte des Krankheitsbegriffes“ veröffentlicht wurde. Zuletzt publizierte er 1955 das „Taschenbuch der prophylaktischen Medizin“ und 1956 die Arbeit „Zur Geschichte der Entdeckung der Röntgenstrahlen“. Im April 1951 nahm er an den von der Weltgesundheitsorganisation veranstalteten internationalen medizinischen Seminarabenden in Genf teil. 1948 gab er die Festschrift zum 80. Geburtstag von Max Neuburger heraus.

Seine weiteren Bemühungen um die Übernahme der Leitung des Institutes für Geschichte der Medizin, scheiterten unter anderem auch, da er sich mit Max Neuburger nach dessen Rückkehr aus dem Exil nach Österreich überworfen hatte. Emanuel Berghoff verstarb am 23. September 1974 in Wien.

Quellen:

AUW, Dekanat, Med. Fakultät, Nationalien/Studienkataloge, Sign. 134-0682, Berghoff Emanuel (Nationalien Datum 1914/15).

AUW, Dekanat, Med. Fakultät, Nationalien/Studienkataloge, Sign. 134-0728, Berghoff Emanuel (Nationalien Datum 1918/19).

AUW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 196-0613, Berghoff Emanuel (Rigorosen Datum 17.11.1922).

AUW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 192-1340, Berghoff Emanuel (Promotion Datum 27.11.1922).

AUW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 192-1367, Berghoff Emanuel (Promotion Datum 23.12.1922).

Archiv der Universität Wien, Dekanat der Medizinischen Fakultät, Zl. 41/1945-1946 Institut für Geschichte der Medizin.

WStLA, Selbstverwaltungskörper, Ärztekammer Wien, Personalakt Ärztekammer Wien 2.10.1. A1 Berghoff Emanuel.

WStLA, M.Abt. 119, Gelöschte Vereine, Akt 1.3.2.119.A32. Zl. 8.857/1931 Akademische freie Vereinigung für medizinische Geistesgeschichte.

Literaturliste:

Berghoff, Emanuel: Religion und Heilkunde im Wandel der Zeit. Mit 12 Abbildungen. Wien: Ars Medici 1937.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 9616]

Berhoff, Emanuel: Entwicklungsgeschichte des Krankheitsbegriffs, in seinen Hauptzügen dargestellt. Wien: Maudrich 1945.

[Universitätsbibliothek/Magazin, Sign.: 1998-05971]

Berghoff, Emanuel: Entwicklungsgeschichte des Krankheitsbegriffes. (= Wiener Beiträge zur Geschichte der Medizin/1) 2. Vollständig neubearbeitete und erweiterte Auflage. Wien: Maudrich 1947.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: K-16771/1]

Berghoff, Emanuel: Festschrift zum 80. Geburtstag Max Neuburgers. Mit 91 internationalen medicohistorischen Beiträgen. (= Wiener Beiträge zur Geschichte der Medizin/2) Wien: Maudrich 1948.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: K-16771/2]

Berghoff, Emanuel: Taschenbuch der prophylaktischen Medizin. Mit 30 Tabellen. Ulm/Donau: Haug 1955.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 68372]

Berghoff, Emanuel: Zur Geschichte der Entdeckungen der Röntgenstrahlen. Wien: Hollinek 1956.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: SA-4882]

Keywords:

1938, Akademische freie Vereinigung für medizinische Geistesgeschichte und praktische Medizin, Emanuel Berghoff, Ernst Fischer, Erwachsenen- und Volksbildung, Gabriel Nobl, Gina Kaus, Hans Pichler, Institut für Geschichte der Medizin, Isidor Fischer, Josephinum, Josip Broz Tito, Konzentrationslager, KZ Groß Rosen, Leopold Schönbauer, Max Neuburger, Medizinhistoriker, Nationalsozialismus, Rudolf Weiser, Sozialdemokratie, Sozialdemokratische Arbeiterpartei Österreichs (SdAPÖ),Vertriebene, Widerstand, Zahnmedizin, Arzt, Medizingeschichte, Wien

[1] WStLA, Selbstverwaltungskörper, Ärztekammer Wien, Personalakt Ärztekammer Wien 2.10.1. A1 Berghoff Emanuel Personalakt Ärztekammer. Friedhofsdatenbank Wien. Weiters: Bukowinaer Post, 22.11.1910, S. 3.

[2] Wiener medizinische Wochenschrift. Nr. 5. 1917. S. 276.

[3] Archiv-Sammlungen am Josephinum: Sign. AS-001423 Berghoff Emanuel.

[4] Neues Wiener Tagblatt (Tages-Ausgabe). 12.3.1924. S. 11.

[5] Arbeiter Zeitung. 10.4.1930. S. 11; Der Wiener Bote (Die Naturfreunde). 1930 H. 9/10. S. 6.

[6] Die Mutter. Halbmonatsschrift für alle Fragen der Schwangerschaft. 16.12.1925 S. 14.

[7] Die Mutter. Halbmonatsschrift für alle Fragen der Schwangerschaft. 16.6.1926. S. 2.

[8] Arbeiter Zeitung. 6.12.1924. S. 11.

[9] Arbeiter Zeitung. 14.3.1925. S. 9.

[10] Arbeiter Zeitung. 5.8.1925. S. 9.

[11] Die Mutter. Halbmonatsschrift für alle Fragen der Schwangerschaft. 1.3.1925. S. 6-7.

[12] Die Mutter. Halbmonatsschrift für alle Fragen der Schwangerschaft. 1.6.1925. S. 6-7.

[13] Die Mutter. Halbmonatsschrift für alle Fragen der Schwangerschaft. 15.7.1925. S. 2.

[14] Die Mutter. Halbmonatsschrift für alle Fragen der Schwangerschaft. 1.9.1925. S. 6.

[15] Die Mutter. Halbmonatsschrift für alle Fragen der Schwangerschaft. 1.10.1925. S. 2.

[16] Die Mutter. Halbmonatsschrift für alle Fragen der Schwangerschaft. 16.12.1925. S. 10.

[17] Die Mutter. Halbmonatsschrift für alle Fragen der Schwangerschaft. 1.4.1926. S. 11.

[18] Die Mutter. Halbmonatsschrift für alle Fragen der Schwangerschaft. 16.6.1926. S. 8.

[19] Arbeiter-Zeitung. 11.1.1928; 25.5.1928. S. 10; 5.12.1928. S. 9; 27.3.1929. S. 9.

[20] Neue Freie Presse. 23.3.1931. S. 4.

[21] Wiener medizinische Wochenschrift. Nr. 30. 1930. S. 995-996.

[22] Wiener medizinische Wochenschrift. Nr. 38. 1932. S. 1192-1194.

[23] Wiener medizinische Wochenschrift. Nr. 28. 1933. S. 797-798.

[24] Wiener medizinische Wochenschrift. Nr. 50. 1935. S. 1381-1382.

[25] Wiener medizinische Wochenschrift. Nr. 2. 1937. S. 57-59.

[26] Wiener medizinische Wochenschrift. Nr. 48. 1931. S. 1608; Nr. 12. 1932. S. 404.

[27] Zur Gründung der „Akademischen Vereinigung für medizinische Geistesgeschichte und praktische Medizin“ in: Wiener medizinische Wochenschrift. Nr. 7, 1932. S. 228-229.

[28] GBl. Nr. 320 vom 9.8.1938, Kundmachung des Reichstatthalters in Österreich, wodurch die Vierte Verordnung zum Reichsbürgerschaftsgesetzt vom 25. Juli 1938 bekannt gemacht wird.

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Bio-bibliografisches Lexikon (BBL)/Liste aller Beiträge der VS-Blog-Serie: Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien

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Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [60]: Lesky, Erna: Die Wiener medizinische Schule im 19. Jahrhundert. Graz, Köln: In Kommission bei Verlag Hermann Böhlaus Nachf. 1965.

Lesky, Erna: Die Wiener medizinische Schule im 19. Jahrhundert. Graz, Köln: In Kommission bei Verlag Hermann Böhlaus Nachf. 1965.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: WM006]

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Text: Harald Albrecht, BA

Abb. 1    Erna Lesky. Bildersammlung Josephinum, Medizinische Universität Wien, MUW-FO-IR-000594-0029

Erna Lesky, geborene Klingenstein, (*22.05.1911 Hartberg/Stmk., gest. 28.11.1986 Innsbruck) stammte aus einer oststeirischen Kaufmannsfamilie. Nach Abschluss der Volks- und Bürgerschule in Hartberg besuchte sie das Akademische Gymnasium in Graz, wo sie 1931 maturierte. Sie studierte anschließend erst in Innsbruck, dann in Wien Medizin und wurde 1936 an der Medizinischen Fakultät der Universität Wien promoviert. Danach folgte eine Fachausbildung in Kinderheilkunde in Innsbruck. 1939 heiratete Erna Klingenstein den klassischen Philologen und späteren Rektor der Universität Wien (1963/64) Albin Lesky (1896-1981). Von 1940 bis 1949 arbeitete sie als Kinderärztin in Innsbruck sowie für die Säuglings- und Kinderfürsorge in Tirol. Erna Lesky war ebenso wie ihr Ehemann Albin Mitglied der NSDAP.

1949 beendete Erna Lesky ihre Karriere als Medizinerin und zog gemeinsam mit ihrem Ehemann nach Wien, wo sie ein Studium der Altphilologie und Geschichte begann. Lesky promovierte 1956 an der Universität Wien im Fach Geschichte. Nur ein Jahr später, 1957, erfolgte ihre Habilitation für Geschichte der Medizin, am gleichen Tag wie Marlene Jantsch (1917-1994), ebenfalls Medizinhistorikerin. Beide Frauen waren Rivalinnen um die Nachfolge Leopold Schönbauers (1888-1963) als Leiterinnen des Instituts für Geschichte der Medizin im Josephinum. Erna Lesky konnte sich gegen ihre Konkurrentin durchsetzen und wurde „1960 mit Leitung des Instituts für Geschichte der Medizin in Verbindung mit einem Lehrauftrag betraut.“[1] 1959 erschien Leskys Dissertation „Staat und Heilkunde im Zeitalter des aufgeklärten Absolutismus“ als Buch unter dem Titel:

Lesky, Erna: Österreichisches Gesundheitswesen im Zeitalter des aufgeklärten Absolutismus. (= Archiv für österreichische Geschichte/(1) 122). Wien: In Kommission bei Rudolf M. Rohrer 1959.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: GW004]

https://ubsearch.meduniwien.ac.at/

Erna Lesky, die zu Beginn der 1960er Jahre auf den Berufungslisten der Universitäten Berlin, Hamburg und Göttingen stand, wurde 1962 zur außerordentlichen Professorin der Universität Wien und zur Vorständin des Instituts für Geschichte der Medizin ernannt, um ihren Fortgang zu verhindern. 1966 erfolgte schließlich ihre Berufung als ordentliche Professorin – sie war somit die erste Ordinaria in der Geschichte der Universität Wien. Erna Lesky, die während ihrer Laufbahn 269 wissenschaftliche Publikationen verfasste, formulierte bei ihrem Antritt als Leiterin des Instituts für Geschichte der Medizin zwei Ziele, die sie erreichen wollte:

„Das Institut für Geschichte der Medizin sollte ein gut funktionierendes Dokumentations-, Informations- und Forschungszentrum für das Fach Medizingeschichte sein. Und die historischen Bestände der Universitätskliniken und Institute der Medizinischen Fakultät der Universität Wien sollten im Josephinum vereint und durch eine fachgemäße Bearbeitung wissenschaftlich erschlossen werden.“ [2]

1979 – im Jahr ihrer Emeritierung – resümierte Lesky im Fachjournal „Labor aktuell“ über ihr diesbezügliches Wirken „Noch 1960 waren Institut und Josephinum in einem deplorablen Zustand. Durch die Generalsanierung […] gelang es, dieses einzigartige Erbe Alt-Österreichs, das Josephinum […] mit seinen kostbaren Schätzen nicht nur zu retten, sondern das medizinhistorische Institut zu einem internationalen Zentrum medizinhistorischer Forschung auszubauen. Heute [1979, Anm.] besitzt dieses Forschungs- und Dokumentationszentrum eine durch Autoren- und Schlagwortkataloge fachgemäß erschlossene Bibliothek von ca. 80.000 Bänden, ein ebenso erschlossenes Bildarchiv von ca. 30.000 Objekten, eine reichhaltige Handschriften-Sammlung und eine sehr informative Ausstellung über die Entwicklung der Wiener Medizin […].“[3]

 Erna Lesky wurde 1979 emeritiert. Zu ihren wichtigsten Schriften – das auch heute noch als Standardwerk gilt – zählt zweifelsohne ihr 1965 (und in zweiter Auflage 1978) erschienenes Werk: „Die Wiener medizinische Schule im 19. Jahrhundert.“

Abb. 2    Titelblatt: Lesky: Die Wiener medizinische Schule im 19. Jahrhundert. Graz, Köln: 1965.

Quellen:

Bauer, Bruno: Erna Lesky als Bibliothekarin, Archivarin und Dokumentarin am Institut für Geschichte der Medizin der Universität Wien. In: Van Swieten Blog: Homepage der Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien. Stand: 09.04.2018. https://ub-blog.meduniwien.ac.at/blog/?p=18864

Gröger, Helmut: Lesky, Erna, geb. Klingenstein. In: Wissenschafterinnen in und aus Österreich. Leben-Werk-Wirken. Hrsg.: Brigitta Keintzel und Ilse Korotin. Wien, Köln und Weimar: Böhlau Verlag 2002. S. 465-468.

[1] Gröger, Helmut: Lesky, Erna, geb. Klingenstein. In: Wissenschafterinnen in und aus Österreich. Leben-Werk-Wirken. Hrsg.: Brigitta Keintzel und Ilse Korotin. Wien, Köln und Weimar: Böhlau Verlag 2002. S. 465.

[2] Bauer, Bruno: Erna Lesky als Bibliothekarin, Archivarin und Dokumentarin am Institut für Geschichte der Medizin der Universität Wien. In: Van Swieten Blog: Homepage der Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien. Stand: 09.04.2018. https://ub-blog.meduniwien.ac.at/blog/?p=18864

[3] Bauer, Bruno: Erna Lesky als Bibliothekarin, Archivarin und Dokumentarin am Institut für Geschichte der Medizin der Universität Wien. In: Van Swieten Blog: Homepage der Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien. Stand: 09.04.2018. https://ub-blog.meduniwien.ac.at/blog/?p=18864

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Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [58]: Schönbauer, Leopold: Das medizinische Wien. Geschichte, Werden, Würdigung. Mit 167 Bildern.

Schönbauer, Leopold: Das medizinische Wien. Geschichte, Werden, Würdigung. Mit 167 Bildern. Berlin und Wien: Urban & Schwarzenberg 1944.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Josephinische Bibliothek, Sign.: WM007]

https://ubsearch.meduniwien.ac.at

Text: Harald Albrecht, BA

Abb. 1    Titelblatt: Schönbauer: Das medizinische Wien […] Berlin und Wien: 1944.

Leopold Schönbauer (*13.11.1888 Thaya/Niederösterreich, gest. 11.09.1963 Wien) war unter anderem vom 1945 bis 1960 Vorstand des Instituts für Geschichte der Medizin der Universität Wien im Josephinum. Er stammt aus einer Ärztefamilie – sein Urgroßvater war Wundarzt und wurde an der medizinisch-chirurgischen Josephsakademie ausgebildet und auch sein Großvater mütterlicherseits war Mediziner. Sein Vater arbeitete als Gemeindearzt in Thaya, im nördlichen Waldviertel. Schönbauer studierte nach dem Besuch des Gymnasiums in Prachatice/Prachatitz (CZ) Medizin an der deutschen Karl-Ferdinands-Universität in Prag. 1914 schloss er sein Medizinstudium in Prag mit seiner Promotion ab. Während des Ersten Weltkrieges wurde er einer mobilen Chirurgengruppe der I. Chirurgischen Universitätsklinik unter der Leitung von Anton von Eiselsberg (1860-1939) zugeteilt. Auch nach dem Ende des Krieges blieb Schönbauer an dieser Klinik und habilitierte sich an dieser 1924 für das Fach Chirurgie.

Nach seiner Habilitation unternahm Leopold Schönbauer eine Studienreise in die USA, wo er unter anderem vier Monate bei Harvey Cushing (1869-1939), dem Begründer der Neurochirurgie, verbrachte. 1925 hospitierte er bei Ferdinand Sauerbruch (1875-1951), einem der bedeutendsten deutschen Chirurgen des 20. Jahrhunderts. Ab 1930 war Schönbauer Leiter der chirurgischen Abteilung des Krankenhauses Lainz der Stadt Wien und wurde 1933 zum außerordentlichen Professor. 1931 wurde er auf Veranlassung Julius Tandlers (1869-1939) zusätzlich Leiter des Strahlentherapeutischen Instituts im Krankenhaus Lainz.

Schönbauer wurde 1939 zum Ordinarius an der I. Chirurgischen Universitätsklinik bestellt. Er trat dort die Nachfolge Egon Ranzis (1875-1939) an, der aufgrund seiner exponierten Stellung im austrofaschistischen Ständestaat von den Nationalsozialisten nach dem „Anschluss“ für sechs Wochen inhaftiert und danach pensioniert worden war. Während des Nationalsozialismus gelang Schönbauer die Festigung seiner Position innerhalb der Medizinischen Fakultät, indem er relevante universitäre Gremien besetzte. Schönbauer blieb bis zu seiner Emeritierung 1960 Vorstand dieser Klinik. Er war Parteianwärter der NSDAP und erhielt 1943 das silberne „Treuedienstzeichen“ der NSDAP verliehen. „Nach dem Krieg ermöglichte eine als ,Lex Schönbauer‘ bekannte Sonderregelung seine raschen Entnazifizierung.“[1] Er zählte damit auch zu jenen zahlreichen Professoren an der Medizinischen Fakultät, die trotz ihrer Verstrickungen im NS-System, nach 1945 als „Minderbelasteter“ nicht nur von den Entnazifizierungsmaßnahmen unbeschadet blieben, sondern auch ihren während der NS-Zeit begonnenen Karriereaufstieg weitestgehend bruchlos fortsetzen konnten. Im April 1945 gelang es Schönbauer zunächst rechtzeitig noch die Seiten zu wechseln. Eine von ihm angeführte Widerstandsaktion, bei der er die Zerstörung des AKH abwenden konnte, führte zu einem von ihm über Jahrzehnte gepflegten Mythos als Retter des AKH, der ihn von 1945 bis 1961 zusätzlich in die Position des Direktors des Wiener Allgemeinen Krankenhauses verhalf. Ebenfalls ab 1945 war er – zunächst provisorisch – Leiter des Instituts für Geschichte der Medizin der Universität Wien im Josephinum, bis das Institut 1960 von Erna Lesky (1911-1986) übernommen wurde. Im Studienjahr 1953/54 wurde er zum Rektor der Universität Wien gewählt. Schönbauer, der in den 1950er Jahren überaus prominent war, war von 1959 bis 1962 Abgeordneter zum Nationalrat für die ÖVP.

Während seiner wissenschaftlichen Karriere befasste sich Leopold Schönbauer besonders mit Schilddrüsenchirurgie, Neurochirurgie und Karzinomforschung und verfasste über 300 wissenschaftliche Publikationen. Darüber hinaus beschäftigte sich Schönbauer immer wieder mit Medizingeschichte. 1944 (und 1947 in zweiter Auflage) erschien – mit wesentlicher Beteiligung seiner Assistentin Marlene Jantsch – sein Werk: Das medizinische Wien.

 Abb. 2    Marlene Jantsch

Marlene Jantsch (*26.09.1917 Osterwieck/Sachsen-Anhalt, gest. 17.07.1994 Wien) wurde als Marlene Ratzersdorfer, Tochter des Verlegers Hugo Ratzersdorfer, in Deutschland geboren. Sie besuchte zuerst eine Mittelschule in Berlin und übersiedelte 1933 nach Wien, wo sie 1936 am Döblinger Mädchengymnasium maturierte. Ab dem Wintersemester 1936 studierte sie Medizin an der Universität Wien und schloss ihr Studium 1941 mit ihrer Promotion ab. Danach wurde sie an der I. Chirurgischen Universitätsklinik unter Leopold Schönbauer Assistentin und ab 1942 seine Privatassistentin. Während dieser Zeit befasste sie sich eingehend mit Studien zur Geschichte der Medizin. „Zahlreiche Arbeiten bis 1945 erschienen unter dem Namen Schönbauers – etwa eine Artikelserie im ,Völkischen Boten‘. 1944 erschien das Buch ,Das medizinische Wien‘ in erster Auflage, für das sie gemeinsam mit ihrem Mann Hans Jantsch, unter den schwierigen Bedingungen dieser Zeit umfangreiche Recherchen durchgeführt hatte.“[2] Erst ab 1948 erschienen ihre Publikationen ausschließlich unter ihrem Namen. Ab 1945 betreute Marlene Jantsch das Institut für Geschichte der Medizin der Universität Wien im Josephinum im Namen Leopold Schönbauers zusätzlich zu ihren Verpflichtungen als Internistin in der I. Chirurgischen Universitätsklinik. Ihr ist der Verdienst des Wiederaufbaus des Instituts für Medizingeschichte zuzurechnen. 1957 habilitierte sich Jantsch im Fach Medizingeschichte, ebenso wie Erna Lesky. „Das Verhältnis der beiden Wiener Medizinhistorikerinnen war vor allem durch divergierende Ansichten über das Wesen der Medizingeschichte belastet, jedoch auch durch die Unterschiede zweier starker Persönlichkeiten und deren sozialem Hintergrund.“[3] Mit der Bestellung Leskys als Schönbauers Nachfolgerin an der Medizingeschichte endete Jantsch‘ Tätigkeit im Josephinum. Ab 1963 arbeitete sie zunächst als Konsularärztin der gynäkologischen und urologischen Abteilung im Krankenhaus Lainz. Mit der Berufung Joseph Rummelhardts (1919-1987) zum Ordinarius der Urologischen Universitätsklinik 1974 wechselte sie an dessen Klinik im Allgemeinenen Krankenhaus Wien.

Quellen:

Die Wiener Medizinische Fakultät 1938 bis 1945. Hrsg.: Josephinum – Sammlungen der Medizinischen Universität Wien. Wien: Josephinum 2018.

Schmidt-Wyklicky, Gabriela: Schönbauer, Leopold. In: Neue Deutsche Biographie (23) 2007. S. 383-369.

Arias, Ingrid: Entnazifizierung an der Wiener Medizinischen Fakultät: Bruch oder Kontinuität? Das Beispiel des Anatomischen Instituts. In: Zeitgeschichte. (6) 2004. S. 339-388.

Hubenstorf, Michael: Kontinuität und Bruch in der Medizingeschichte. Medizin in Österreich 1938-1955. In: Kontinuität und Bruch 1938-1945-1955. Beiträge zur österreichischen Kultur- und Wissenschaftsgeschichte. Hrsg.: Friedrich Stadler. (= Emigration-Exil-Kontinuität. Schriften zur zeitgeschichtlichen Kultur- und Wissenschaftsforschung 3) Münster: Lit Verlag 2004.

Horn, Sonia: Jantsch, Marlene, geb. Ratzersdorfer. In: Wissenschafterinnen in und aus Österreich. Leben-Werk-Wirken. Hrsg.: Brigitta Keintzel und Ilse Korotin. Wien, Köln und Weimar: Böhlau Verlag 2002. S. 333-334.

Horn, Sonia und Gabriele Dorffner: „… männliches Geschlecht ist für die Habilitation nicht vorgesehen“. Die ersten an der medizinischen Fakultät der Universität Wien habilitierten Frauen. In: Töchter des Hippokrates. 100 Jahre akademische Ärztinnen in Österreich. Hrsg.: Birgit Bolognese-Leuchtenmüller und Sonia Horn. Wien: Verlag der Österreichischen Ärztekammer 2000. S. 117-138.

Jantsch, Marlene und Manfred Skopec: Leopold Schönbauer (1888-1963). In: Neue österreichische Biographie ab 1815. Große Österreicher. 19 Beiträge mit Portraits. Bd. 21. Wien und München: Amalthea-Verlag 1982. S. 103-109.

Chirurgische Universitätsklinik, Abgeordneter zum Nationalrat, AKH Wien, Allgemeines Krankenhaus Wien, Anton von Eiselsberg, Chirurgie, Egon Ranzi, Entnazifizierung, Erna Lesky, Harvey Chushing, Institut für Geschichte der Medizin, Joseph Rummelhardt, Josephinum, Julius Tandler, Leopold Schönbauer, Lex Schönbauer, Marlene Jantsch, Medizingeschichte, Neurochirurgie, Rektor, Universität Wien

[1] Die Wiener Medizinische Fakultät 1938 bis 1945. Hrsg.: Josephinum – Sammlungen der Medizinischen Universität Wien. Wien: Josephinum 2018. S. 44.

[2] Horn, Sonia und Gabriele Dorffner: „… männliches Geschlecht ist für die Habilitation nicht vorgesehen“. Die ersten an der medizinischen Fakultät der Universität Wien habilitierten Frauen. In: Töchter des Hippokrates. 100 Jahre akademische Ärztinnen in Österreich. Hrsg.: Birgit Bolognese-Leuchtenmüller und Sonia Horn. Wien: Verlag der Österreichischen Ärztekammer 2000. S. 136-137.

[3] Horn, Sonia und Gabriele Dorffner: „… männliches Geschlecht ist für die Habilitation nicht vorgesehen“. Die ersten an der medizinischen Fakultät der Universität Wien habilitierten Frauen. In: Töchter des Hippokrates. 100 Jahre akademische Ärztinnen in Österreich. Hrsg.: Birgit Bolognese-Leuchtenmüller und Sonia Horn. Wien: Verlag der Österreichischen Ärztekammer 2000. S. 137.

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