Archiv der Kategorie: Literaturhinweis

Literaturhinweis

2023-03: FRESH eBOOKS: Optische Kohärenztomographie des vorderen Augenabschnitts : Atlas; Medikamentöse Tumortherapie von Kopf-Hals-Tumoren;..

Alle aktuellen eBooks der Universitätsbibliothek können im Volltext  am Campus der MedUni Wien oder via Remote Access (Homeoffice, Dienstreise…) abgerufen werden.
Externe Benutzer:innen können nach Erhalt der Bibliothekskarte über das WLAN MUW-Bibliothek im Lesesaal der UB eBooks downloaden.
 
1
 
 
E-Book

Optische Kohärenztomographie des vorderen Augenabschnitts : Atlas

Heindl, Ludwig M [HerausgeberIn]Siebelmann, Sebastian [HerausgeberIn]
2022
 
2
 
 
E-Book

Hüfttotalendoprothese: minimalinvasiver anterolateraler Zugang

Roth, Andreas [VerfasserIn]Roth, Andreas [VerfasserIn]
2022
 
3
 
 
E-Book

Medikamentöse Tumortherapie von Kopf-Hals-Tumoren

Müller-Richter, Urs [HerausgeberIn]
2022
 
4
 
 
E-Book

ECMO : Ein Manual für die Intensivmedizin

Räpple, Daniel [VerfasserIn]Räpple, Daniel [VerfasserIn]
2022
 
5
 
 
 
E-Book

Die Rhizarthrose : Eine Übersicht für Ärzte aller Fachrichtungen

Ayache, Ali [VerfasserIn]Ayache, Ali [VerfasserIn]Unglaub, Frank [VerfasserIn]
2022
 
6
 
 
 
E-Book

Nutrazeutika – Pflanzliche Lebensmittel mit Wirkung : Indikation – Zubereiten – Anwenden

Buchart, Karin [VerfasserIn]Buchart, Karin [VerfasserIn]
2022
 
7
 
 
 
 
8
 
 
 
E-Book

Herzschrittmacher-Nachsorge für Einsteiger

Gazarek, Steffen [VerfasserIn]Gazarek, Steffen [VerfasserIn]Restle, Christian [VerfasserIn]
2022
 
9
 
 
 
 
10
 
 
 
 
11
 
 
E-Book

Mehr Bewegung im Arbeitsalltag : Fit und gesund im Büro und im Home-Office

Joisten, Christine [VerfasserIn]Joisten, Christine [VerfasserIn]Friesen, David [VerfasserIn]Philipp, Annalena [VerfasserIn]
2022
 
12
 
 
E-Book

Praxis Verhaltenstherapie : Methoden und Anwendungsbeispiele

Gatterer, Dr. Gerald [HerausgeberIn]
2022
 
13
 
 
 E-Book
 
14
 
 
 E-Book

Qualitätsmanagement im Gesundheitswesen : Grundlagen für Studium und Praxis

Hensen, Peter [VerfasserIn]Hensen, Peter [VerfasserIn]
2022
 
15
 
 
 Buch

First aid for the USMLE Step 1 2022 : a student-to-student guide

Le, Tao [HerausgeberIn]Sochat, Matthew [HerausgeberIn]Bhushan, Vikas [HerausgeberIn]Kaparaliotis, Panagiotis [HerausgeberIn]Qiu, Connie [HerausgeberIn]Chalise, Anup [HerausgeberIn]Coleman, Caroline [HerausgeberIn]Kallianos, Kimberly [HerausgeberIn]
2022
Logo Margrit Hartl
 

Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [209]: Adler, Hans – Augenarzt – Krankenhaus Wieden in Wien

Adler, Hans – Augenarzt – Krankenhaus Wieden in Wien

Text: Walter Mentzel

Johann (Hans) Nepumuc Leopold Adler wurde am 3. September 1843 als Sohn des aus Trebitsch in Mähren (heute: Třebíč/Tschechien) stammenden Chirurgen und Wund- und Geburtsarztes Heinrich Adler (1799-1882) und Barbara Emes in Wien geboren.

Adler studierte an der Universität Wien Medizin und promovierte am 12. April 1867 zum Doktor der Medizin. Danach arbeitete er im Allgemeinen Krankenhaus in Wien bei den Ophthalmologen Ferdinand Ritter von Arlt (1812-1887) und bei Eduard Jäger von Jaxthal (1818-1884). 1872 erhielt er seine Ernennung zum Reserveoberarzt des Garnisons-Spitals Nr. 1 in Wien und seine Einteilung in den Reservestand des Garnisons-Spital Nr. 13 in Theresienstadt.[1]

Am 25. Oktober 1872 erfolgte durch die niederösterreichische Statthalterei seine Berufung an das Wiedner Krankenhaus.[2] Bereits ein Jahr darauf, 1873, errichtete er hier eine eigene Augenabteilung und ein Ambulatorium samt einer elektro-therapeutischen Einrichtung.[3] Ab April 1881 stand er der Augenabteilung als Leiter vor,[4] 1888 erfolgte seine Ernennung zum Primararzt und 1894 erhielt er den Titel eines „wirklichen Primararztes“.[5] Daneben war Adler als Konziliar-Arzt am St. Josefs-Kinderspitals, ab 1874 als Nachfolger des verstorbenen Dr. Ignaz Gulz (1814-1874) am Taubstummeninstitut,[6] und ab 1884 an der Theresianischen Akademie tätig.[7]

Am Wiedner Krankenhaus verfasste er zunächst 1873 die Arbeit „Zur Tätovierung der Hornhaut“ und 1874 den Aufsatz „Während und nach Variola auftretenden Augenkrankheiten. Mit besonderer Berücksichtigung der in der Wiener Blattern-Epidemie 1872-1873 gemachten Beobachtungen“. 1890 schrieb er nach der „russischen Influenza-Pandemie“ von 1889/90 die Studie „Ueber Influenza-Augenkrankheiten“. Diese und zahlreiche weitere Arbeiten von ihm befinden sich in der Separata-Bibliothek an der Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin. Er verfasste auch über den Zeitraum von 1874 bis 1892 die Berichte über die Augenkrankheiten im k.k. Krankenhaus Wieden und im St. Josefs-Spital, die sich an der Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin befinden, so wie u.a. die zehnseitige Darstellung zur „Neueinrichtung der Augenabteilung des k.k. Krankenhaus Wieden in Wien“ aus dem Jahr 1897.

1887 gehörte er einem Ärzteteam an, das sich kritisch mit „Überbürdungen der Mittelschüler“ im Schulsystem auseinandersetzte und dazu ein Gutachten verfasste.[8] In seiner bis an sein Lebensende von ihm geführten privaten Arztpraxis, behandelte er auch Mitglieder des Hauses Habsburg-Lothringen, wie den Erzherzog und späteren Kaiser Karl I von Österreich-Ungarn (1887-1922) und die Familie von Erzherzog Karl Ludwig (1833-1896). 1910 erhielt er aufgrund seines „humanitären Wirkens“ vom Wiener Gemeinderat das Bürgerrecht der Stadt Wien verliehen.[9]

Stadt-Armen-Augenarzt

Am Beginn seiner Karriere als Arzt war Adler auch als Armenarzt der Stadt Wien tätig und behandelte auch noch in späteren Jahren notleidende Personen unentgeltlich. In dieser Funktion gelang es ihm 1882 durch seinen Antrag an das Physikat der Stadt Wien das Ministerium des Inneren dazu zu veranlassen mit einem Erlass Vorkehrungen gegen das Auftreten der Augenblennorrhoe bei neugeborenen Kindern zu erwirken.[10]

Pensionsinstitut des Wiener Doktoren-Kollegiums

1877 gehörte Adler neben Heinrich Popper, Josef Heim und Josef Scholz zu den Mitbegründern des Pensionsinstituts für Ärzte, wurde dessen erster Präsidenten, und führte diese Funktion 45 Jahre aus.[11] Weiters stand er bis 1911 als Präsident der Ärztewitwen- und Waisensozietät vor.[12]

1914 suchte er um seine Versetzung in den dauernden Ruhestand an.[13]

Adler war Mitglied der ophthalmologischen Gesellschaft, der Gesellschaft der Ärzte in Wien, sowie Ehrenmitglied des Ärztevereins des 5. Wiener Gemeindebezirkes Margareten. 1897 erhielt er den Franz-Josefs-Orden, 1905 den Titel eines Regierungsrates,[14] 1914 wurde er zum Hofrat ernannt.

Hans Adler verstarb am 12. Oktober 1923 in Wien.

Quellen:

Matriken der Erzdiözese Wien, Trauungsbuch, 8. Bezirk, Maria Treu, Sign. 02-07, 1831, Folio 147, Adler Heinrich.

Matriken der Erzdiözese Wien, Geburtsbuch, 1. Bezirk, Unsere Liebe Frau zu den Schotten, Sign. 51, 1853, Folio 160, Adler Hans.

Matriken der Erzdiözese Wien, Sterbebuch, 4. Bezirk Wieden, Sign. 03-37, Folio 13, Adler Hans.

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Dekanat, Rigorosenprotokoll, Sign. 170-5a, Adler Johann Nepomuk Leopold (Rigorosum: 1861).

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 182-157, Adler Johann Nepomuk Leopold (Promotion Fatum: 12.4.1867).

Neue Freie Presse, 28.8.1923, S. 6.

Literatur:

Adler, Hans: Zur Tätovierung der Hornhaut. Sonderdruck aus: Wiener medizinische Wochenschrift. Wien: Druckerei der k. Wiener Zeitung 1873.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Adler, Hans: Während und nach der Variola auftretenden Augenkrankheiten: Mit besonderer Berücksichtigung der in der Wiener Blattern-Epidemie 1872-73 gemachten Beobachtungen. Sonderdruck aus: Vierteljahresschrift für Dermatologie und Syphilis. Wien: Wilhelm Braumüller k.u.k. Hof- und Universitäts-Buchhändler 1874.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Adler, Hans: Ueber Influenza-Augenerkrankungen. Sonderdruck aus: Wiener medizinische Wochenschrift. Wien: Verlag von Moritz Perles 1890.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Keywords:

Adler Hans, Augenarzt, Krankenhaus Wieden, Doktoren-Kollegium, Witwen- und Waisensozietät,  BBL Bio-bibliografisches Lexikon, Bio-bibliographisches Lexikon, Biobibiografisches Lexikon , Medizingeschichte, Wien

[1] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 37, 1872, Sp. 944.

[2] Die Presse, 27.10.1872, S. 13.

[3] Die Presse, 3.4.1873, S. 7.

[4] Wiener klinische Wochenschrift, Nr. 49, 1891, S. 931,

[5] Wiener Allgemeine Zeitung, 15.7.1894, S. 4.

[6] Die Presse, 28.10.1874, S. 7.

[7] Die Presse, 10.12.1884, S. 9.

[8] Die Presse, 28.7.1887, S. 2.

[9] Neue Freie Presse, 15.11.1910, S. 16.

[10] Erste allgemeine österreichische Hebammen-Zeitung, 16.2.1888, S. 5.

[11] Die Presse, 8.7.1877, S. 9.

[12] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 23, 1911, Sp. 1514.

[13] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 10, 1914, S. 408.

[14] Internationale klinische Rundschau, Nr. 34, 1905, S. 609.

Bio-bibliografisches Lexikon (BBL)/Liste aller Beiträge der VS-Blog-Serie: Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien

Normdaten (Person) Adler, Hans: BBL: 40651; GND: 1052705847;

Bitte zitieren als VAN SWIETEN BLOG der Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien, BBL: 40651 (06.03.2023); Letzte Aktualisierung: 2023 0306
Online unter der URL: https://ub.meduniwien.ac.at/blog/?p=40651

Logo Margrit Hartl

Neuerwerbungen im März 2023

Der Bestand der Bibliothek wird durch zahlreiche interessante
Neuerwerbungen laufend erweitert. Stöbern Sie in unserer virtuellen Buchausstellung, lesen Sie die eBooks. Ein Großteil der neu erworbenen Literatur wird in der Buchausstellung im Lesesaal präsentiert. Diese Bücher können Sie vormerken und nach der Ausstellung ausleihen.

Neuerwerbungen im März–>

Alle Neuerwerbungen–>

Ausstellung und Verlängerung der Bibliothekskarte per E-Mail

Foto: M.Hartl

Anmeldung Benutzer:innenkonto–>

Recherche im Bibliothekskatalog–>

 

Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [208]: Fischer-Hofmann, Hedwig – Dermatologin – Mitglied des Bundes österreichischer Frauenvereine und der Organisation der Ärztinnen Wien, NS-Verfolgte

Fischer-Hofmann, Hedwig – Dermatologin – Mitglied des Bundes österreichischer Frauenvereine und der Organisation der Ärztinnen Wien, NS-Verfolgte

Text: Walter Mentzel

Hedwig Hofmann wurde am 14. April 1888 als Tochter des aus Lendava in Ungarn (heute: Slowenien) stammenden Herausgebers der Kontinentalen Holzzeitung, Edmund Öden Hofmann (1849-1923), und der Wienerin Henriette (1857-?), geborene Hock, in Wien geboren. 1922 heiratete sie Alois Fischer (-1933).

Hofmann studierte an der Universität Wien Medizin und promovierte am 25. Jänner 1915. Danach arbeitete sie bis 1921 als Assistentin des Vorstandes Professor Ernest Finger (1856-1939) und als Ärztin im Filialspital „Asyl“ des Franz-Joseph-Spitals (Abteilung für geschlechtskranke Frauen). 1917 publizierte sie mit Viktor Mucha (1877-1933) die Arbeit „Ueber Vakzinenbehandlung der Gonorrhoe bei Frauen“, die sich heute als Separatadruck in der Separata-Bibliothek befindet. Ihre hier im Filialspital gemachten Erfahrungen sowie über die von ihr positiv beurteilten Abendheime des Vereins „Bereitschaft“ publizierte sie in der im Verlag „Die Bereitschaft“ 1919 erschienenen Broschüre „Ärztliche, pädagogische und Fürsorgemaßnahmen. Zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten bei gefährdeten und verwahrlosten weiblichen Jugendlichen.“[1]

Das Wort der Frau, Nr. 29, 20. Sept. 1931, S. 1.

Nach dem Ersten Weltkrieg führte sie als Fachärztin für Haut- und Geschlechtskrankheiten eine private Ordination in Wien, 1936 erhielt sie von der Arbeitsgemeinschaft der Krankenkassen als erste weibliche Fachärztin für Haut- und Geschlechtskrankheiten eine Facharztstelle für Dermatologie für die Angestelltenkrankenkasse.[2]

Bund österreichischer Frauenvereine

Als Mitglied des Bundes österreichischer Frauenvereine nahm sie als Expertin für venerische Krankheiten im Mai 1922 an der Konferenz des internationalen Frauenbundes (International Council of Women) in Den Haag teil,[3] der sich u.a. dem Kampf gegen Geschlechtskrankheiten widmete.[4] Sie gehörte im Bund – wie auch Gertrud Bien, Gertrud Ceranka (1893-1956) und Cornelie Much-Benndorf (1880-1962) – der unter dem Vorsitz von Dora Brücke-Teleky (1879-1963) stehenden Kommission für Volksgesundheit an.[5] Sie publizierte zahlreiche Artikel in der vom Bund herausgegebenen Vereinszeitung „Die Österreicherin“, darunter 1928 „Wie verhält sich die denkende Frau zu den aktuellen Fragen der Körperpflege“[6] und zu Gesundheitsfragen wie 1931 „Welche Gefahren bringt Frühling und Sommer für die Gesundheit der Hausfrau“,[7] sowie in der von der Reichsorganisation der Hausfrauen Österreichs (Rohö) herausgegebenen Zeitschrift „Die österreichische Hausfrau“[8]  und in der „Österreichischen Frauenrundschau – Mitteilungen der Vereinigung arbeitender Frauen“.

1924 beteiligte sie sich federführend an der vom Bund österreichischer Frauen initiierten Aktion zu einer gesetzlichen Initiative zur Bekämpfung von Geschlechtskrankheiten als Vorsitzende der Gesundheitskommission des Bundes.[9]

Organisation der Ärztinnen Österreichs

Daneben war sie noch Mitglied der 1919 gegründeten Organisation der Ärztinnen Wien, der Dora Brücke-Teleky als Vorsitzende vorstand. 1929 unterstützte sie publizistisch die Forderungen der Organisation der Wiener Ärztinnen zur Gleichstellung der Ärztinnen gegenüber den Ärzten bei der Invaliditäts- und Altersversorgung.[10]

Ärztinnenkongress 1931

Im September 1931 nahm sie gemeinsam mit Brücke-Teleky, Marianne Bauer-Jokl (1885-1980), Jenny Adler-Herzmark (1877-1950), Frida Becher von Rüdenhof (1874-1951) und Pauline Feldmann (1884-1986) am Kongress des Internationalen Ärztinnenverbandes in Wien teil.[11]

Neben ihrer Tätigkeit in Ärztinnen- und Frauenorganisationen, war sie häufig auf verschiedensten Veranstaltungen als Referentin tätig, wo sie zu Fragen der Gesundheitspflege, der Ernährung, der Körper- und Hautpflege, Hygiene und Kosmetik Stellung nahm, etwa im Rahmen der Reichsorganisation der Hausfrauen Österreichs (Rohö, Berufsverband der Hausfrauen) oder 1925 als Vortragende bei der Hygiene-Ausstellung zum Thema Körperpflege und Körperkultur und der dort gezeigten Aufklärungsfilme „Hygiene der Ehe“ und „Geburt des Menschen“.[12] 1926 hielt sie Vorträge zu Naturwissenschaft und Medizin im Kursprogramm des Jüdischen Zentrums der Sozialen Hilfsgemeinschaft von Anitta Müller (1898-1962),[13] 1927 referierte sie im Wiener Frauenverband zum Thema der Hautpflege,[14] und bei einer Veranstaltung des Vereins abstinenter Frauen im Volksheim zum Thema „Alkohol und Medizin“.[15]

Hedwig Fischer-Hofmann war jüdischer Herkunft. Im Juli 1938 wurde ihr der Kassenvertrag entzogen. Nach ihrer Flucht nach Frankreich erhielt sie 1939 in Paris das Diplom für Physiotherapie an der Schule Dr. Peytoureaus. Im August 1939 emigrierte sie mit der SS De Grasse über Le Havre in Frankreich nach New York, wo sie 1942 die Bewilligung zur Führung einer Praxis erhielt, die sie ab 1943 in Syracuse führte.

Sie war Mitglied der Women’ s International League for Peace and Freedom, der weltweit ältesten internationalen Frauen-Friedensorganisation, und seit 1953 Trägerin des Palmes Académiques in Frankreich.

Sie verstarb im April 1983 in East Syracuse, Onondaga County, New York.

Quellen:

Matriken der IKG Wien, Geburtsbuch 1888, Hofmann Hedwig.

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 196-0228, Hofmann Hedwig (Rigorosen Datum: 14.1.1915).

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 191-0796, Hofmann Hedwig (Promotion Datum: 25.1.1915).

ÖStA, AdR, E-uReang, VVSt, VA, Zl. 1.020, Fischer Hedwig.

ÖStA, AdR, E-uReang, FLD, Zl, 4.747, Fischer Hedwig (Wien 3, Ungargasse 47/i/5).

Fraenkel 1967, Who’s Who of American Women, S. 1858

Literatur:

Mucha, Viktor und Hedwig Fischer-Hofmann: Ueber Vakzinenbehandlung der Gonorrhoe bei Frauen. Aus dem k.k. Filialspitel „Asyl“ Meidling für geschlechtskranke Frauen (Vorstand Hofrat Finger). Sonderdruck aus: Wiener klinische Wochenschrift. Wien und Leipzig: Wilhelm Braumüller k.u.k. Hof- und Universitäts-Buchhändler 1917.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Keywords:

Dermatologin, Franz-Joseph-Spital, Organisation der Ärztinnen Österreichs, Bund österreichischer Frauenvereine, NS-Verfolgte, Ärztin, Medizingeschichte, Wien

[1] Der Morgen. Wiener Montagblatt, 5.1.1920, S. 5.

[2] Die Österreicherin, H. 5, 1936, S. 6.

[3] Neue Freie Presse, 6.5.1922, S. 1.

[4] Neue Freie Presse, 6.5.1922, S. 2.

[5] Die Österreicherin, Nr. 1, 1931, S. 2.

[6] Die Österreicherin, H. 1, 1928, S. 9.

[7] Die Österreicherin, H. 4, 1931, S. 15.

[8] Die Hausfrau, Jänner 1936, S. 14.

[9] Neues Wiener Tagblatt (Tages-Ausgabe), 2.5.1924, S. 8.

[10] Die Österreicherin, Nr. 9, 1929, S. 7.

[11] Das Wort der Frau, 13.9.1931, S. 1; Arbeiter Zeitung, 19.9.1931, S. 6.

[12] Der Tag, 10.6.1925, S. 6.

[13] Neues Wiener Journal, 16.10.1926, S. 10.

[14] Kleine Volks-Zeitung, 29.11.1927, S. 7.

[15] Neues Wiener Tagblatt (Tages-Ausgabe), 7.12.1927, S. 11.

Bio-bibliografisches Lexikon (BBL)/Liste aller Beiträge der VS-Blog-Serie: Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien

Normdaten (Person) Fischer-Hofmann, Hedwig : BBL: 40589; GND: 1281975338;

Bitte zitieren als VAN SWIETEN BLOG der Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien, BBL: 40589 (23.02.2023); Letzte Aktualisierung: 2023 0227
Online unter der URL: https://ub.meduniwien.ac.at/blog/?p=40589

Logo Margrit Hartl

Literatur zu MedAT an der UB MedUni Wien

Insgesamt haben sich heuer 15.158 Personen verbindlich für den #MedAT am 5. Juli, die gemeinsamen Aufnahmeverfahren der MedUniWien, MedUniInnsbruck, MedUniGraz und jkulinz, angemeldet.

Weitere Infos: www.medizinstudieren.at

Die Universitätsbibliothek bietet zahlreiche Übungsbücher zum Thema MedAT:

 

Peter Kugler MedAt und TMS Der menschliche Körper Naturwissenschaftlich-medizinische Grundlagen für Medizinertests 1. Auflage ELSEVIER Inhaltsverzeichnis 1…

 
 
 

MedAT 2024/25 – Band 1 : Das Lernskript für den BMS für Human- und Zahnmediziner

Tafrali, Deniz [VerfasserIn]Windisch, Paul, 1993- [VerfasserIn]Barus, Sinan [VerfasserIn]Dax, Lena [VerfasserIn]
2023
 

100% MEDAT : KFF, SEK, TV : das ultimative Strategie- und Übungsbuch für den MedAT

Casetti, Pascal [VerfasserIn]Casetti, Pascal [VerfasserIn]Boztepe, Bedirhan [VerfasserIn]Akhondi, Arian [VerfasserIn]
2022
 

MedAT companion : kognitive Untertests, Textverständnis, sozial-emotionale Kompetenzen

Brehm, Alex [VerfasserIn]Brehm, Alex [VerfasserIn]Frey, Alexander [VerfasserIn]Lang, Clemens, 1991- [VerfasserIn]Vosshenrich, Jan [VerfasserIn]
 

MedAT – Simulation : Übungsbuch

Hetzel, Alexander [VerfasserIn]Hetzel, Alexander [VerfasserIn]Lechner, Constantin [VerfasserIn]Pfeiffer, Anselm [VerfasserIn]
2019
 

MedAT – Übungsbuch : der Basiskenntnistest medizinische Studien BMS

Pfeiffer, Anselm [VerfasserIn]Pfeiffer, Anselm [VerfasserIn]Hetzel, Alexander [VerfasserIn]Lechner, Constantin [VerfasserIn]
2019
 
 

Kognitive Fähigkeiten und akademisches Denken im MedAT : das Übungsbuch

Pfeiffer, Anselm [VerfasserIn]Pfeiffer, Anselm [VerfasserIn]Hetzel, Alexander [VerfasserIn]Lechner, Constantin [VerfasserIn]

TOP-JOURNAL des Monats: LANCET (Impact Factor: 202.731*)

Die Universitätsbibliothek stellt die medizinischen Top-Journals am Campus der MedUni Wien und via Remote Access  zur Verfügung.

Das  TOP-JOURNAL des Monats im Van Swieten Blog ist:

LANCET

Zu den Volltexten: Jg. 345, H. 8941 (1995) –

Die ersten 20% der Zeitschriften eines bestimmten Fachgebietes im Journal Citation Reports JCR (geordnet nach der Höhe des Impact Factors) sind TOP-JOURNALE.

Mit dem Impact Factor 202.731 (2021) ist LANCET ein Top-Journal in der Kategorie: MEDICINE, GENERAL & INTERNAL – SCIE

ISSN: 0140-6736
52 issues/year

*2021 Journal Impact Factor

Ausgezeichnete Dissertationen im Repositorium „MedUni Wien ePub“

Der vfwf – Verein zur Förderung von Wissenschaft und Forschung vergab die Preise für die besten Dissertationen an der MedUni Wien für 2022 und 2023. Die Preise wurden im Rahmen der erstmals durchgeführten Regine Kapeller-Adler Lecture verliehen.

Die Universitätsbibliothek stellt im Repositorium „MedUni Wien ePub“ Hochschulschriften der MedUni Wien im Volltext zur Verfügung.

Die ausgezeichneten Dissertationen von Gregor Reiter und Katarina Kovacevic  können Sie downloaden und lesen.

Wir gratulieren den Preisträger:innen!

Hochschulschrift
Investigation of predictive factorsfor the progression of non-neovascular age related macular degeneration
Reiter, Gregor S. [Verfasser:in]

2020

Kovacevic, Katarina D. [Verfasser:in]
2020
 
Logo Margrit Hartl

Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [207]: Kohn-Liebmann, Clara – Internistin und Herzspezialistin. Wien, Santiago de Chile

Kohn-Liebmann, Clara – Internistin und Herzspezialistin. Wien, Santiago de Chile

Text: Walter Mentzel

Clara (Klara) Kohn wurde am 30. Juni 1896 als Tochter des aus Furschütz in Mähren stammenden Privatbeamten Armin Gustav Kohn und der aus Pápa in Ungarn stammenden Verona (1871-1942) geborene Kleinmann, in Wien Leopoldstadt geboren. Seit 1931 war sie mit Paul Liebmann (*3.5.1895 Wien) verheiratet.

Kohn studierte an der Universität Wien Medizin, promovierte am 22. Dezember 1919, und arbeitete danach am Karolinen-Spital bei dessen Leiter Wilhelm Knöpfelmacher (1866-1938). Mit ihm hielt sie 1921 vor der Gesellschaft für innere Medizin und Kinderheilkunde in Wien einen Vortrag zu „Untersuchungen über den Gallenfarbstoff beim lkterus neonatorum“,[1] der im selben Jahr unter demselben Titel in der Monatsschrift für Kinderheilkunde erschien.

Danach arbeitete sie in Wien als Fachärztin für innere Medizin und als Herzspezialistin und war daneben in einer Reihe von medizinischen Einrichtungen tätig.

„Verein „Die Mutter“

1926 gehörte sie der konstituierenden Gemeinschaft für Mutter- und Erziehungsberatung im Rahmen des Vereins „Die Mutter“ an, in dem auch Emanuell Berghoff, Anne (Anna) Bernfeld (1892-1941), Marie Frischauf-Pappenheim (1882-1966), Karl Josef Friedjung, Otto Gersuny (1895-1964), Karl Gottlieb, Mina Margulies (28.1.1896), Oskar Löwy, Hans Redtenbacher, Emil Schwätzer (1895-1938), Amalie Mela Pappenheim-Bloch (1890-1930), Dora Brücke-Teleky, Hugo Klein, Hans Paradeiser, Siegfried Weiss (1869-1852) und  Erwin Wexberg (1889-1957) teilnahmen.[2]

Wiener Anstalt „Herzstation“

Ab spätestens 1929 arbeitete sie als Spezialistin für Herzerkrankungen und Assistentin an der Röntgenabteilung der Herzstation der Gemeinde Wien in Wien 2, Taborstraße 8.

Zentralstelle für das Bildungswesen

1925 war sie neben Gertrud Ceranke, Bianca Bienenfeld (1879-1929) und Jenny Adler-Herzmark Teil des von der sozialdemokratischen Zentralstelle für das Bildungswesen organisierten Führungsteams in der von Julius Tandler initiierten Hygieneausstellung in Wien.[3]

Sportärztin

Weiters war sie Mitglied der 1932 gegründeten Arbeitsgemeinschaft österreichischer Sportärztinnen, in der sie dem wissenschaftlichen Ausschuss angehörte[4] und die medizinischen Untersuchungen der Athlet:innen an der Herzstation durchführte.

Frauenkranken-Institut Charité

In dem seit 1890 bestehenden Frauenkrankeninstitut Charité in Wien Leopoldstadt, Zirkusgasse 5a, war Kohn bis 1938 ehrenamtliche Mitarbeiterin in der internen Abteilung.[5] In diesem Institut, dem seit 1897 Isidor Fischer (1868-1943) als Präsident und danach bis 1938 Gisela Schiffer (1873-) als Präsidentin vorstand, wurden verarmte Frauen „ohne Unterschied auf die Konfession und Nationalität“ unentgeltlich behandelt. Als ärztlicher Direktor fungierte Josef Weinreb, als sein Stellvertreter Leo Szamek (Urologe), weitere Ärzte waren Hugo Fasal (Dermatologie), Koloman Freuder (Dermatologie), Ernst Kisch, Ladislaus Fessler (Neurologie), Friedrich Kornfeld (Interne), Viktor Fleischer und Bennö Kohn (Gynäkologie).

Verfolgung

Nach dem „Anschluss“ im März 1938 wurde Clara und ihr Ehemann Paul Liebmann von den Nationalsozialisten wegen ihrer jüdischen Herkunft verfolgt. Clara Liebmann wurde am 23. November 1938 von der Gestapo verhaftet und am 28. November 1938, – da sie beabsichtigte nach Chile auszuwandern –, freigelassen. Im Dezember 1938 flüchtete sie mit ihrem Ehemann Paul auf der SS Copiapo von Antwerpen nach New York. Danach emigrierten beide nach Chile, wo Clara Kohn-Liebmann ihren Beruf als Ärztin wiederaufnahm und zu einer bekannten chilenischen Ärztin avancierte.

Clara Kohn-Liebmann: zirka 1957 (aus: Touristenkarte 1957 Chile)

Sie verstarb am 17. Juli 1994 in Santiago in Chile.

Quellen:

Matriken der IKG Wien, Geburtsbuch 1896, Kohn Clara.

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 196-0350, Kohn Clara (Rigorosum Datum: 15.12.1919).

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 192-0059, Kohn Klara (Promotion Datum: 22.12.1919).

Matriken der IKG Wien, Trauungsbuch 1931, Liebmann Paul, Kohn Clara Dr.

ÖStA, AdR, E-uReang, VVSt., VA, 2151 Paul Liebmann (3.5.1895 Wien).

WStLA, VEAV,1.3.2.119.A41 31; 89, Bezirk: 24, Clara Liebmann Dr.

WStLA, VEAV, 1.3.2.119.A41 343, Bezirk: 2, Paul Liebmann.

DÖW, Gestapo-Kartei, Clara Liebmann.

New York, New York Passenger and Crew Lists, 1909, 1925-1957, Dec 22, 1938, NARA microfilm publication T715 (Washington, D.C.: National Archives and Records Administration, n.d.).

Brasil, Cartões de Imigração, 1900-1965, Clara Kohn Kleimmann de Liebmann, Immigration; 1957, Arquivo Nacional, Rio de Janeiro (National Archives, Rio de Janeiro).

http://www.bibliotecanacionaldigital.gob.cl/bnd/623/w3-article-614604.html

Clara Kohn Kleinmann, Burial, Santiago, Provincia de Santiago, Santiago Metropolitan, Chile, Cementerio General de Santiago; record ID 217272869.

Literatur:

Knöpfelmacher Wilhelm und Clara Kohn: Untersuchungen über den Gallenfarbenstoff beim Ikterus neonatorum. Aus dem Carolinen-Kinderspitale in Wien. Sonderdruck aus: Monatsschrift für Kinderheilkunde. Leipzig: Verlag von F.C.W. Vogel 1921.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Keywords:

Clara (Klara) Kohn-Liebmann, Internistin, Herzspezialistin, Sportärztin, NS-Verfolgte, Chile, Santiago, Ärztin, Medizingeschichte, Wien

[1] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 38, 1921, Sp. 1648.

[2] Die Mutter. Halbmonatsschrift für alle Fragen der Schwangerschaft, 16.6.1926, S. 2.

[3] Arbeiter Zeitung, 14.6.1925, S. 10.

[4] Neues Wiener Tagblatt (Tages-Ausgabe), 15.4.1932, S. 7.

[5] Der Tag, 12.4.1927, S. 5.

Bio-bibliografisches Lexikon (BBL)/Liste aller Beiträge der VS-Blog-Serie: Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien

Normdaten (Person) Kohn-Liebmann, Clara: BBL: 40545; GND: 1281454354;

Bitte zitieren als VAN SWIETEN BLOG der Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien, BBL: 40545 (20.02.2023); Letzte Aktualisierung: 2023 0220
Online unter der URL: https://ub.meduniwien.ac.at/blog/?p=40545

Logo Margrit Hartl

Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [206]: Feigenbaum, Dorian (Isidor) – Psychiater und Psychoanalytiker: Wien-Jerusalem-New York

Feigenbaum, Dorian (Isidor) – Psychiater und Psychoanalytiker: Wien-Jerusalem-New York

Text: Walter Mentzel

Isidor, geboren am 20. Juni 1887 in Lemberg, war der Sohn des aus Bolechow bei Dolina in Galizien (heute: Bolechiw/Dolina/Ukraine) stammenden Menachem Mendel Feigenbaum (*1855) und der aus Lemberg stammenden Luiza, geborene Brendel (1851-1885). Während des Ersten Weltkrieges änderte Feigenbaum seinen Vornamen von Isidor auf Dorian. Sein Bruder Leopold Aryeh Feigenbaum (19.8.1885 Lemberg, gest. 20.2.1981 Jerusalem/Israel), der 1911 sein Studium an der Medizinischen Fakultät mit seiner Promotion absolviert hatte, emigrierte 1913 nach Palästina und arbeitete als Arzt und Professor für Augenheilkunde.

Isidor Feigenbaum studierte ebenfalls an der Universität Wien Medizin und promovierte am 23. Oktober 1914. Danach setzte er seine Ausbildung in München am Institut für Psychiatrie bei Emil Kraepelin (1856-1926) fort. Zwischen 1915 und 1918 nahm Feigenbaum am Ersten Weltkrieg in der k.u.k. Armee teil. 1916 war er im Feld-Marodenhaus Nr. 1/5 stationiert und erhielt das Goldene Verdienstkreuz mit der Krone am Bande der Tapferkeitsmedaille.[1] 1917 erfolgte seine Ernennung zum Landsturm-Oberarzt,[2] und im selben Jahr erschien von ihm aus der Nervenabteilung des k.u.k. Reservespitals I in Lemberg der Aufsatz „Ein Beitrag zur Kenntnis der Rückenmarksblutung beim Skorbut“.

Nach dem Krieg kehrte Feigenbaum nach Wien zurück, ging 1919/20 in die Schweiz und übte hier kurz den Beruf eines Psychiaters aus. Danach emigrierte er nach Palästina, wo er zwischen 1921 und 1923 als Leiter der psychiatrischen Anstalt „Esrath Nashim“ in Jerusalem tätig war und als Gutachter in Kriminalfällen für die Regierung Palästinas arbeitete. Als einziger Vertreter seines Faches in Palästina organisierte er das Institut nach modernen Richtlinien. Ein von einem österreichischen Journalisten mit ihm in Jerusalem geführtes Interview aus dem Jahr 1922 findet sich in der Wiener Morgenzeitung.[3] Im Juni 1924 emigrierte er in die USA und lehrte in New York als Dozent an der Columbia University und hielt Vorlesungen am New Yorker Psychoanalytic Institute. 1931 arbeitete er noch als Assistent an der Vanderbilt Clinic in Nashville/Tennessee. Im selben Jahr hielt er zu Ehren von Sigmund Freuds 75. Geburtstag, mit dem er noch aus seiner Wiener Zeit befreundet und dessen Schüler er war,[4] einen Vortrag vor der Deutschen Medizinischen Gesellschaft der Stadt New York, der sich heute im Archiv der „The Abraham A. Brill-Bibliothek“ des New York Psychoanalitic Society & Institute befindet. Hier findet sich auch eine von Paul Federn (1871-1950), Otto Gross (1877-1920) und ihm im Jahr 1919 in Wien zusammengestellte Artikelserie zum Thema „Vaterlose Gesellschaft“. 1928 veröffentlichte er einen Artikel in der Wiener Zeitschrift für psychoanalytische Pädagogik zu „Psychoanalytische Probleme der Kindheit“.[5] 1927 heiratete er in den USA die in Ciechanow in Polen geborene Yaffa Tirza (*1900). 1929 erhielt er die US-Staatsbürgerschaft.

Feigenbaum gehörte als Mitglied der American Psychoanalytic Association, der American Psychiatric Association und der American Psychopathological Association an.

1932 war er Gründer und Chefredakteur der noch heute in den USA erscheinenden Zeitschrift „The Psychoanalytic quarterly“.

Feigenbaum verstarb am 2. Jänner 1937 in New York.

Quellen:

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 196-0150, Feigenbaum Isidor (Rigorosum Datum: 5.8.1914).

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 191-073, Feigenbaum Isidor (Promotion Datum 23.10.1914).

New York Passenger Arrival Lists (Ellis Island), 1892-1924, (Roll 3504, vol 8019-8021, 23 Jun 1924-27 Jun 1924, NARA microfilm publication T715 and M237 (Washington D.C.: National Archives and Records Administration, n.d.).

New York, Southern District, U.S District Court Naturalization Records, 1824-1946, NARA microfilm publication M1972, Southern District of New York Petitions for Naturalization, 1897-1944. Records of District Courts of the United States, 1685-2009, RG 21. National Archives at New York.

New York, Southern District, U.S District Court Naturalization Records, 1824-1946, Petitions for naturalization and petition evidence 1929 no 161451-161509, (NARA microfilm publication M1972, Southern District of New York Petitions for Naturalization, 1897-1944. Records of District Courts of the United States, RG 21. National Archives at New York).

Dorian Feigenbaum, 2 Jan 1937; (Death, Manhattan, New York City, New York, United States, New York Municipal Archives, New York; FHL microfilm 2,079,740).

United States Deceased Physician File (AMA), 1864-1968, American Medical Association, Chicago.

Literatur:

Feigenbaum, Dorian: Ein Beitrag zur Kenntnis der Rückenmarksblutungen beim Skorbut. Aus der Nervenabteilung des k. u. k. Reservespitales I in Lemberg (Spitalskommandant: Oberstabsarzt Doktor Julius Reich, Abteilungsleiter: Oberarzt Dr. J. Rothfeld). Sonderdruck aus: Wiener klinische Wochenschrift. Wien und Leipzig: Wilhelm Braumüller k.u.k. Hof- und Universitäts-Buchhändler 1917.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Keywords:

Feigenbaum Dorian, Isidor, Psychiater, Psychoanalyse, Freud Sigmund, Palästina, Columbia University, Medizingeschichte, Arzt, Wien

[1] Wiener Zeitung, 18.11.1916, S. 1.

[2] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 38, 1917, Sp. 1689.

[3] Wiener Morgenzeitung, 25.3.1922, S. 3.

[4] The Jewish Record, 3.9.1937, S. 15.

[5] Der Tag, 30.12.1928, S. 9.

Normdaten (Person) Feigenbaum, Dorian: BBL: 40517; GND: 1274767881;

Bitte zitieren als VAN SWIETEN BLOG der Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien, BBL: 40517 (13.02.2023); Letzte Aktualisierung: 2023 0213
Online unter der URL: https://ub.meduniwien.ac.at/blog/?p=40517

Logo Margrit Hartl

2023-02: FRESH eBOOKS: Qualitätsmanagement im Gesundheitswesen : Grundlagen für Studium und Praxis; Mobile Health Applications : Rechtliche Rahmenbedingungen von Gesundheits-Apps;…

Alle aktuellen eBooks der Universitätsbibliothek können im Volltext  am Campus der MedUni Wien oder via Remote Access (OFF Campus) abgerufen werden.
Externe Benutzer:innen können nach Erhalt der Bibliothekskarte über das WLAN MUW-Bibliothek im Lesesaal der UB eBooks downloaden.


Kürzlich lizenzierte eBooks:

 1

 
 
 E-Book
2
 
 
3
 
 
4
 
 
 
5
 
 
 E-Book
6
 
 
 E-Book

Mehr Bewegung im Arbeitsalltag : Fit und gesund im Büro und im Home-Office

Joisten, Christine [VerfasserIn]Friesen, David [VerfasserIn]Philipp, Annalena [VerfasserIn]
2022
 
7
 
 
E-Book

Praxis Verhaltenstherapie : Methoden und Anwendungsbeispiele

Gatterer, Dr. Gerald [HerausgeberIn]
2022
 
8
 
 
 E-Book
9