Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [167]: Eitelberg, Abraham Josef – Ohrenheilkunde

Eitelberg, Abraham Josef – Ohrenheilkunde

Text: Walter Mentzel

Abraham Josef Eitelberg wurde am 4. Februar 1848 in Tarnopol in Galizien (heute: Tarnopil/Ukraine) geboren, und war mit Johanna (Jjetti), geborene Pordes, verheiratet.

Eitelberg studierte an der Universität Wien Medizin, schloss im Mai 1878 das Studium mit seiner Promotion ab, und trat 1879 als Assistent des Dozenten für Ohrenheilkunde Viktor Urbantschitsch (1847-1921) an der Abteilung für Ohrenkrankheiten in die Wiener allgemeine Poliklinik ein. Eitelberg bemühte sich hier um seine weiteren wissenschaftlichen Karriereschritte, die sich in zahlreichen Vorträgen im Wiener medizinischen Doktoren-Kollegium, an seiner Teilnahme an Kongressen wie an jenem 1887 in Wien abgehaltenen Kongress der Ohrenärzte,[1] vor allem aber in seiner umfangreichen Publikationstätigkeit niederschlugen.

Zu seinen Hauptwerken zählte das 1899 erschienene 480 Seiten umfassende Lehrbuch „Praktische Ohrenheilkunde“,[2] sowie zahlreiche wissenschaftliche Aufsätze, die er u.a. gemeinsam mit Urbantschitsch veröffentlichte. Neben der Zeitschrift für Ohrenheilkunde und der Wiener medizinischen Wochenschrift war vor allem die Wiener medizinische Presse sein bevorzugtes Publikationsorgan.

Aus dem reichen publizistischen Korpus wissenschaftlicher Arbeiten von Eitelberg besitzt die Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin 21 Arbeiten in der Neuburger-Bibliothek, sowie weitere 36 Aufsätze im Bestand der Separata-Bibliothek. Darüber hinaus publizierte er auch Artikel in der „Neuen Freien Presse“ unter der Rubrik „Natur- und Völkerkunde“[3] und wirkte in der Redaktion des „Centralblatt für die gesamte Therapie“ mit.[4]

Eitelberg sparte nicht mit Kritik am etablierten medizinischen Wissenschaftssystem. 1894 bemühte er sich öffentlichkeitswirksam mit einem Flugblatt um die Etablierung otiatrischer Abteilungen in den Krankenhäusern und wies auf den Mangel an ausgebildeten Ohrenärzten hin.[5] 1899 erschien von ihm ein Artikel in der Zeitschrift „Dokumente der Frauen“, in dem er sich für die Zulassung von Frauen zum Medizinstudium aussprach, nicht ohne männliche Verhaltens- und Denkweisen innerhalb des Wissenschaftsbetriebes einer grundlegenden und teilweise sarkastischen Kritik zu unterziehen.[6] Zuvor erschien von ihm 1892 die Monografie „Unmoderne Ansichten über die moderne Cultur“, in der er seine gesellschaftskritischen Ansichten darlegte, darunter die weitgehende Akzeptanz des Antisemitismus. In seinem 1905 veröffentlichten Buch „Unmoderne Ethik“ setzte er sich kritisch mit den Bestellungs- und Rekrutierungspraktiken des wissenschaftlichen Personals an der Medizinischen Fakultät der Universität Wien auseinander. Diese Arbeit wies ihm in der zeitgenössischen Wissenschaftscommunity eine Außenseiterrolle zu, bzw. erklärt die Marginalisierung die seine Arbeiten erfuhren. In „Unmoderne Ethik“ beschrieb er ausführlich wie ihm trotz seiner fachlichen Reputation durch eine von Intrigen und Seilschaften bestimmte Wissenschaftsverwaltung und universitäre Klüngelwirtschaft eine wissenschaftliche Laufbahn an der Universität Wien verwehrt wurde. Oder wie er formulierte: „warum man an der Wiener medizinischen Fakultät Dozent – nicht wird“. Dabei führte er seine seit 1884 dreimalig unternommenen Bewerbungsversuche um eine Dozentur für Ohrenheilkunde an, die durch die Missachtung seiner Habilitationsarbeiten, eine für ihn gezielt ungünstig und manipulativ zusammengestellte Berufungskommission, sowie die durch persönliche Intrigen und antisemitischen Anfeindungen, zum Scheitern gebracht wurden.

Wilhelm Stekel (1868-1940) bezeichnete in seiner zu Eitelbergs Buch verfassten Rezension das von ihm beschriebene System als eines der „Protektionskinder und Streber“.[7] Ähnliche Ablehnungen widerfuhren Eitelberg 1895 bei seinem Vorschlag zur Einrichtung eines ohrenärztlichen Ambulatoriums im Kaiser-Franz Josef-Spital und zuletzt bei seiner Bewerbung um eine Stelle eines Ohrenarztes bei der Gremial-Krankenkasse der Wiener Kaufmannschaft.

Nachdem er seine 17-jährige andauernde Tätigkeit an der Wiener Allgemeinen Poliklinik beendet hatte, arbeitete Eitelberg als Ohrenarzt in seiner privaten Ordination in Wien 1, Adlergasse 4, publizierte weiterhin regelmäßig und nahm am wissenschaftlichen Vereinsleben teil.

Neue Freie Presse, 5.7.1919, S. 15.

Abraham Eitelberg verstarb am 3. Juli 1919 in Wien. Seine gesamte 1938 in Wien lebende Familie, darunter sein Sohn Maximilian Wolfgang (*1877) und seine Töchter Melanie (*1884) und Gertrude (*1884) wurden wegen ihrer jüdischen Herkunft nach ihrer Deportation am 23. November 1941 aus Wien nach Kowno von den Nationalsozialisten ermordet. Sein zweiter Sohn Cornelius (*1880) gilt als vermisst.

Quellen:

Sign. 134-092, Eitelberg Abraham (Nationalien Datum).

Sign. 177-71b, Eitelberg Abraham (Rigorosum Datum 1877).

Sign. 186-777, Eitelberg Abraham (Promotion Datum 31.5.1878).

Friedhofsdatenbank der IKG Wien, Eitelberg Abraham, Eitelberg Johanna, Eitelberg Friederike (Tochter).

Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes.

Yad Vashem.

Literaturliste:

Eitelberg, Abraham: Praktische Ohrenheilkunde. Mit 57 Abbildungen. Wien: Alfred Hölder k.u.k. Hof- und Universitäts-Buchhändler 1899.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 64269]

Eitelberg, Abraham: Unmoderne Ethik. Wien: im Selbstverlages des Autors o.J.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 3113]

Keywords:

Abraham Eitelberg, Ohrenheilkunde, Wiener Allgemeine Poliklinik, Wien, Arzt, Neuburger Bibliothek

[1] Wiener Allgemeine Zeitung. 12.4.1887. S. 2.

[2] Wiener klinische Wochenschrift. Nr. 48. S. 1105.

[3] Neue Freie Presse. 9.4.1903. S. 18.

[4] Wiener medizinische Wochenschrift. Nr. 7 (Beilage). Sp. 290.

[5] Wiener medizinische Wochenschrift. Nr. 52. Sp. 2246.

[6] Dokumente der Frauen. 1.8.1899. S. 287-289.

[7] Die Zeit. 22.4.1906. S. 26.

Normdaten (Person) Eitelberg, Abraham Josef : BBL: 38742; GND:1255780061;

Bio-bibliografisches Lexikon (BBL)/Liste aller Beiträge der VS-Blog-Serie: Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien

Bitte zitieren als VAN SWIETEN BLOG der Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien, BBL: 38742 (31.03.2022); Letzte Aktualisierung: 2022 03 31
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Most Wanted Book: Orale Präventivmedizin : Eine interdisziplinäre Herausforderung

Das am meisten vorgemerkte Buch der letzten Buchausstellung ist:

Orale Präventivmedizin : Eine interdisziplinäre Herausforderung

Sanderink, René [VerfasserIn]Renggli, Heinz H. [VerfasserIn]
2021
 

Gesundheit beginnt im Mund. Die Bewältigung von Krankheiten wie Diabetes, Arteriosklerose oder Autoimmunerkrankungen sowie Parodontitis und Karies stellt nahezu alle medizinischen Fachbereiche vor Herausforderungen. Dieses Buch fokussiert auf kollaborative Lösungsansätze und die Vernetzung zwischen Medizin und Zahnmedizin zur Förderung der Gesundheit. Erfahren Sie, wie unterschiedliche Fachdisziplinen voneinander lernen können und wie eine gelingende Zusammenarbeit bei Diagnostik, Therapie und Prophylaxe aussehen kann. Somit richtet sich dieses Buch mit seinem systemischen Blick an Ärzte zahlreicher Disziplinen, Ernährungs- und Umweltfachleute und Entscheidungsträger der Gesundheitspolitik gleichermaßen….“  Link zum Abstract

Link zum Inhaltsverzeichnis

Signatur: WU-113-19

 
 

Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [166]: Schwoner, Josef – Frauen- und Kinderarzt, NS-Verfolgter

Schwoner, Josef – Frauen- und Kinderarzt, NS-Verfolgter

Text: Walter Mentzel

Josef Schwoner wurde am 20. April 1871 als Sohn von Adolf Schwoner (1838-1909) und Josefine, geborene Donath, in Kremsier in Mähren (heute: Kromeriz/Tschechien) geboren. Seit 1897 war er mit Ernestine, geborene Heller (1874-1961), verheiratet.

Nach Abschluss seines Medizinstudiums an der Universität Wien mit der Promotion im Jahr 1894 arbeitete Schwoner am sero-therapeutischen Institut unter Prof. Richard Paltauf (1858-1924) und danach am Ambulatorium der Kinderklinik im Allgemeinen Krankenhaus Wien. Schwoner war Mitglied der Gesellschaft für innere Medizin und Kinderheilkunde und seit 1903 Mitglied der Gesellschaft der Ärzte in Wien.[1]

Nach dem Ersten Weltkrieg arbeitete Schwoner in seiner 1896 eröffneten Arztpraxis in Wien als Frauen- und Kinderarzt und engagierte in dem von Hugo Klein gegründeten Verein Österreichischer Bund für Mutterschutz.[2] Hier fungierte er als Vorstandsmitglied in der Bundesleitung des Vereines. 1919 wurde ihm die stellvertretende ärztliche Leitung des unter der Patronanz von Hugo Klein stehenden und vom Bund für Mutterschutz erhaltenen Mütter- und Säuglingsheim in Wien 16, Maderspergerstraße 2 überantwortet.[3]

Von Josef Schwoner besitzt die Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin in ihrer Separata-Bibliothek vier Arbeiten, davon drei aus seiner Tätigkeit am sero-therapeutischen Institut in Wien und zwar die im Jahr 1902 zuerst auf der Karlsbader Naturforscherversammlung vorgestellte und in der Wiener klinischen Wochenschrift veröffentlichte Studie „Ueber Differenzierung der Diphtheriebazillen von den Pseudodiphtheriebazillen durch Agglutination“, die 1903 publizierte Arbeit „Ein Beitrag zur Kenntnis der Pseudodiphtheriebazillen“ und der aus dem Jahr 1904 stammende Aufsatz „Ueber die hämolytische Wirkung des Loefflerschen Bacillus“. Im selben Jahr erschien noch die von ihm gemeinsam mit dem Immunologen und Pharmakologen Ernst Peter Pick (1872-1960) verfasste Studie „Beiträge zur Kenntnis des Diphterie-Antitoxins und seiner Beziehung zum Toxin.[4] Im Ersten Weltkrieg war er im Garnisonsspital Nr. 2 in Wien als Militärarzt unter dem Chefarzt Privatdozent Otto Sachs im Einsatz. Aus dieser Zeit stammt von ihm der Artikel „Ueber die hämorrhagische Hautreaktion bei Fleckfieber. Bemerkungen zur Arbeit des k. u. k. Regimentsarztes Priv.-Doz. Dr. Lipschütz“. Daneben verfasste er noch Artikel in Zeitschriften wie „Die Frau und Mutter“.[5]

Josef Schwoner und seine Ehefrau Ernestine waren nach dem „Anschluss“ im März 1938 wegen ihrer jüdischen Herkunft der NS-Verfolgung ausgesetzt. Sie flüchtete über die Schweiz nach Lissabon und von hier im Juni 1941 in die USA. Schwoner verstarb am 3. März 1966 in Hollywood, Los Angeles County in Kalifornien.

Quellen:

Matriken der IKG Wien, Trauungsbuch 1897, Schwoner Josef, Donath Ernestine.

Auswanderungskartei der IKG Wien, Schwoner Josef und Heller Ernestine.

ÖStA, VA, Zl. 12.161, Schwoner Josef.

New York, Passenger and Crew Lists of Vessels Arriving at New York, New York, 1897-1957 (National Archives Microfilm Publication T715, roll 6553); Records of the Immigration and Naturalization Service, Record Group 85.

Finde a grave: Dr. Joseph Schwoner.

Literaturliste:

Schwoner, Josef: Ueber Differenzierung der Diphtheriebazillen durch Agglutination. Sonderdruck aus: Wiener klinischen Wochenschrift. Wien und Leipzig: Wilhelm Braumüller k.u.k. Hof- und Universitäts-Buchhändler 1902.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Schwoner, Josef: Ein Beitrag zur Kenntnis der Pseudodiphtheriebazillen. Aus dem staatl. sero-therapeutischen Institut in Wien (Vorstand Prof. R. Paltauf). Sonderdruck aus: Wiener klinische Wochenschrift. Wien und Leipzig: Wilhelm Braumüller k.u.k. Hof- und Universitäts-Buchhändler 1903.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Schwoner, Josef: Ueber die hämolytische Wikrung des Loefflerschen Bacillus. Aus dem staatl. sero-therapeut. Institute (Vorstand: Prof. R. Palauf) und der k.k. Universitäts-Kinderklinik in Wien (Vorstand: Prof. Th. Escherich). Sonderdruck aus: Centralblatt für Bakteriologie, Parasitenkunde und Infektionskrankheiten. Jena: Verlag von Gustav Fischer 1904.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Schwoner, Josef: Ueber die hämorrhagische Hautreaktion bei Fleckfieber. Bemerkungen zur Arbeit des k.u.k. Regimentsarztes Priv.-Doz. Dr. Lipschütz. Aus der II. Abteilung (Chefarzt: k.u.k. Stabsarzt Priv.-Doz. Dr. Otto Sachs) des k.u.k. Garnisonspitles Nr. 2 in Wien. (Kommandant: k.u.k. Oberstabsarzt l. Kl. Dr.Bruno Drastich). Sonderdruck aus: Wiener klinische Wochenschrift. Wien: Verlag von Wilhelm Braumüller 1916.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Keywords:
Bund für Mutterschutz, Frauenarzt, Josef Schwoner, Kinderarzt, NS-Verfolgter

[1] Wiener klinische Wochenschrift. Nr. 15. 1903. S. 459.

[2] Mitteilungen des Österreichischen Bundes für Mutterschutz. H. 2. 1917. S. 5.

[3] Wiener Zeitung. 23.5.1919. S. 4.

[4] Wiener klinische Wochenschrift. Nr. 40. 1903. S. 1055-1057.

[5] Die Frau und Mutter. H. 3. 1928

Normdaten (Person) Schwoner, Josef : BBL: 38696; GND: 1254734309

Bio-bibliografisches Lexikon (BBL)/Liste aller Beiträge der VS-Blog-Serie: Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien

Bitte zitieren als VAN SWIETEN BLOG der Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien, BBL: 38696 (21.03.2022); Letzte Aktualisierung: 2022 04 04
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Open Access Publikationen von Angehörigen der MedUni Wien [99]: Springer-Verlag

Open AccessOpen Access-Publizieren ohne Zusatzkosten für Autor*innen der MedUni Wien

Die Medizinische Universität Wien hat mit dem Springer-Verlag ein neues Lizenzmodell „Springer Compact“ vereinbart. Publiziert kann in über 1.600 Subskriptionszeitschriften von Springer Open Access ohne zusätzliche Autor*innengebühren werden.  Mehr Infos–>

Im Van Swieten Blog können Sie  kontinuierlich die Open Access Publikationen von Angehörigen der MedUni Wien nachlesen:

Effects of metformin on human bone-derived mesenchymal stromal cell—breast cancer cell line interactions

Maryana Teufelsbauer, Clemens Lang, Adelina Plangger, Barbara Rath, Doris Moser, Clement Staud, Christine Radtke, Christoph Neumayer, Gerhard Hamilton

Med Oncol. 2022; 39(5): 54. Published online 2022 Feb 12. doi: 10.1007/s12032-022-01655-6

PMCID:

PMC8840908

ArticlePubReaderPDF–1.4MCite

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Biomechanical finite element analysis of short-implant-supported, 3-unit, fixed CAD/CAM prostheses in the posterior mandible

Lana Zupancic Cepic, Martin Frank, Andreas Reisinger, Dieter Pahr, Werner Zechner, Andreas Schedle

Int J Implant Dent. 2022 Dec; 8: 8. Published online 2022 Feb 11. doi: 10.1186/s40729-022-00404-8

PMCID:

PMC8837704

ArticlePubReaderPDF–2.2MCite

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Updated Austrian treatment algorithm in HER2+ metastatic breast cancer

Rupert Bartsch, Simon Peter Gampenrieder, Gabriel Rinnerthaler, Edgar Petru, Daniel Egle, Andreas Petzer, Marija Balic, Ursula Pluschnig, Thamer Sliwa, Christian Singer

Wien Klin Wochenschr. 2022; 134(1-2): 63–72. Published online 2022 Jan 28. doi: 10.1007/s00508-021-01987-9

PMCID:

PMC8813714

ArticlePubReaderPDF–2.2MCite

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Therapy Switches in Fingolimod-Treated Patients with Multiple Sclerosis: Long-Term Experience from the German MS Registry

Niklas Frahm, Firas Fneish, David Ellenberger, Peter Flachenecker, Friedemann Paul, Clemens Warnke, Christoph Kleinschnitz, Tina Parciak, Dagmar Krefting, Kerstin Hellwig, Judith Haas, Paulus S. Rommer, Alexander Stahmann, Uwe K. Zettl

Neurol Ther. 2022 Mar; 11(1): 319–336. Published online 2022 Jan 12. doi: 10.1007/s40120-021-00320-w

PMCID:

PMC8857375

ArticlePubReaderPDF–632KCite

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Virtual reality biofeedback interventions for treating anxiety: A systematic review, meta-analysis and future perspective

Oswald D. Kothgassner, Andreas Goreis, Ines Bauda, Amelie Ziegenaus, Lisa M. Glenk, Anna Felnhofer

Wien Klin Wochenschr. 2022; 134(Suppl 1): 49–59. Published online 2022 Jan 6. doi: 10.1007/s00508-021-01991-z

PMCID:

PMC8825383

ArticlePubReaderPDF–1.2MCite

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Distinct prognostic value of different portal hypertension-associated features in patients with primary biliary cholangitis

Lukas Burghart, Emina Halilbasic, Philipp Schwabl, Benedikt Simbrunner, Albert Friedrich Stättermayer, Oleksandr Petrenko, Bernhard Scheiner, David Bauer, Matthias Pinter, Kaan Boztug, Mattias Mandorfer, Michael Trauner, Thomas Reiberger

J Gastroenterol. 2022; 57(2): 99–110. Published online 2021 Dec 11. doi: 10.1007/s00535-021-01839-3

PMCID:

PMC8831368

ArticlePubReaderPDF–985KCite

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EANM procedure guidelines for brain PET imaging using [18F]FDG, version 3

Eric Guedj, Andrea Varrone, Ronald Boellaard, Nathalie L. Albert, Henryk Barthel, Bart van Berckel, Matthias Brendel, Diego Cecchin, Ozgul Ekmekcioglu, Valentina Garibotto, Adriaan A. Lammertsma, Ian Law, Iván Peñuelas, Franck Semah, Tatjana Traub-Weidinger, Elsmarieke van de Giessen, Donatienne Van Weehaeghe, Silvia Morbelli

Eur J Nucl Med Mol Imaging. 2022; 49(2): 632–651. Published online 2021 Dec 9. doi: 10.1007/s00259-021-05603-w

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PMC8803744

ArticlePubReaderPDF–1004KCite

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The effect of biofeedback on smoking cessation—a systematic short review

Mohammad Keilani, Margarete Steiner, Richard Crevenna

Wien Klin Wochenschr. 2022; 134(Suppl 1): 69–76. Published online 2021 Dec 6. doi: 10.1007/s00508-021-01977-x

PMCID:

PMC8825623

ArticlePubReaderPDF–407KCite

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Virtual Reality Biofeedback in Health: A Scoping Review

Robin Lüddecke, Anna Felnhofer

Appl Psychophysiol Biofeedback. 2022; 47(1): 1–15. Published online 2021 Dec 3. doi: 10.1007/s10484-021-09529-9

PMCID:

PMC8831282

ArticlePubReaderPDF–635KCite

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Letter to the Editor Regarding ‘Iron Formulations for the Treatment of Iron Deficiency Anemia in Patients with Inflammatory Bowel Disease: A Cost-Effectiveness Analysis in Switzerland’

Manuel Muñoz, Walter Reinisch

Adv Ther. 2022; 39(1): 811–814. Published online 2021 Nov 30. doi: 10.1007/s12325-021-02000-5

PMCID:

PMC8799545

ArticlePubReaderPDF–185KCite

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Galectin network in osteoarthritis: galectin-4 programs a pathogenic signature of gene and effector expression in human chondrocytes in vitro

Katharina M. Pichler, Anita Fischer, Jürgen Alphonsus, Catharina Chiari, Sebastian Schmidt, Michael Kenn, Wolfgang Schreiner, Daniela Weinmann, Mario Rothbauer, Reinhard Windhager, Hans‑Joachim Gabius, Stefan Toegel

Histochem Cell Biol. 2022; 157(2): 139–151. Published online 2021 Nov 30. doi: 10.1007/s00418-021-02053-1

PMCID:

PMC8847242

ArticlePubReaderPDF–1.7MCite

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Performance of the eazyplex® BloodScreen GN as a simple and rapid molecular test for identification of Gram-negative bacteria from positive blood cultures

Katharina Bach, Birgit Edel, Steffen Höring, Lucie Bartoničkova, Stefan Glöckner, Bettina Löffler, Christina Bahrs, Jürgen Rödel

Eur J Clin Microbiol Infect Dis. 2022; 41(3): 489–494. Published online 2021 Nov 22. doi: 10.1007/s10096-021-04383-3

PMCID:

PMC8831353

ArticlePubReaderPDF–543KCite

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Novel microscope-based visual display and nasopharyngeal registration for auditory brainstem implantation: a feasibility study in an ex vivo model

Milovan Regodić, Christian F. Freyschlag, Johannes Kerschbaumer, Malik Galijašević, Romed Hörmann, Wolfgang Freysinger

Int J Comput Assist Radiol Surg. 2022; 17(2): 261–270. Published online 2021 Nov 18. doi: 10.1007/s11548-021-02514-x

PMCID:

PMC8784369

ArticlePubReaderPDF–1.4MCite

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A Review of the Totality of Evidence for the Development and Approval of ABP 710 (AVSOLA), an Infliximab Biosimilar

Walter Reinisch, Stanley Cohen, Monica Ramchandani, Majed Khraishi, Jennifer Liu, Vincent Chow, Janet Franklin, Jean-Frederic Colombel

Adv Ther. 2022; 39(1): 44–57. Published online 2021 Nov 10. doi: 10.1007/s12325-021-01944-y

PMCID:

PMC8799530

ArticlePubReaderPDF–1.3MCite

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No antidepressant-like acute effects of bright light on emotional information processing in healthy volunteers

Alexander Kaltenboeck, Tereza Ruzickova, Veronika Breunhölder, Tarek Zghoul, Philip J. Cowen, Catherine J. Harmer

Psychopharmacology (Berl) 2022; 239(1): 277–286. Published online 2021 Nov 6. doi: 10.1007/s00213-021-06003-6

PMCID:

PMC8770384

ArticlePubReaderPDF–629KCite

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Comparison of non-invasive Staphylococcus aureus sampling methods on lesional skin in patients with atopic dermatitis

Heimo Lagler, Christine Bangert, Tamara Quint, Zoe Österreicher, Alina Nussbaumer-Pröll, Sabine Eberl, Maria Weber, Matthias Karer, Morten O. A. Sommer, Markus Zeitlinger

Eur J Clin Microbiol Infect Dis. 2022; 41(2): 245–252. Published online 2021 Nov 4. doi: 10.1007/s10096-021-04365-5

PMCID:

PMC8770445

ArticlePubReaderPDF–804KCite

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The impact of rest breaks on subjective fatigue in physicians of the General Hospital of Vienna

Gerhard Blasche, Anna Arlinghaus, Richard Crevenna

Wien Klin Wochenschr. 2022; 134(3-4): 156–161. Published online 2021 Oct 6. doi: 10.1007/s00508-021-01949-1

PMCID:

PMC8857152

ArticlePubReaderPDF–524KCite

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Feasibility of intraoperative motor evoked potential monitoring during tethered cord surgery in infants younger than 12 months

Johannes Herta, Erdem Yildiz, Daniela Marhofer, Thomas Czech, Andrea Reinprecht, Karl Rössler, Klaus Novak

Childs Nerv Syst. 2022; 38(2): 397–405. Published online 2021 Oct 4. doi: 10.1007/s00381-021-05316-3

PMCID:

PMC8789636

ArticlePubReaderPDF–5.0MCite

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Surgery for chronic pancreatitis: the comparison of two high-volume centers reveals lack of a uniform operative management

Niccolò Surci, Claudio Bassi, Roberto Salvia, Giovanni Marchegiani, Luca Casetti, Giacomo Deiro, Christina Bergmann, Dietmar Tamandl, Martin Schindl, Jakob Mühlbacher, Klaus Sahora

Langenbecks Arch Surg. 2021; 406(8): 2669–2677. Published online 2021 Oct 1. doi: 10.1007/s00423-021-02335-1

PMCID:

PMC8803624

ArticlePubReaderPDF–1.1MCite

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Bacterial colonisation during regular daily use of a power-driven water flosser and risk for cross-contamination. Can it be prevented?

Kristina Bertl, Chiarra Geissberger, David Zinndorf, Pia Edlund Johansson, Hatem Al-Shammari, Sigrun Eick, Andreas Stavropoulos

Clin Oral Investig. 2022; 26(2): 1903–1913. Published online 2021 Sep 18. doi: 10.1007/s00784-021-04167-1

PMCID:

PMC8816322

ArticlePubReaderPDF–2.4MCite

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Hypersensitivity relief of MIH-affected molars using two sealing techniques: a 12-week follow-up

Katrin Bekes, Stefanie Amend, Julia Priller, Claudia Zamek, Tanja Stamm, Norbert Krämer

Clin Oral Investig. 2022; 26(2): 1879–1888. Published online 2021 Sep 1. doi: 10.1007/s00784-021-04163-5

PMCID:

PMC8816787

ArticlePubReaderPDF–736KCite

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Correlation of liver enhancement in gadoxetic acid–enhanced MRI with liver functions: a multicenter-multivendor analysis of hepatocellular carcinoma patients from SORAMIC trial

Osman Öcal, Bora Peynircioglu, Christian Loewe, Otto van Delden, Vincent Vandecaveye, Bernhard Gebauer, Christoph J. Zech, Christian Sengel, Irene Bargellini, Roberto Iezzi, Alberto Benito, Kerstin Schütte, Antonio Gasbarrini, Ricarda Seidensticker, Moritz Wildgruber, Maciej Pech, Peter Malfertheiner, Jens Ricke, Max Seidensticker

Eur Radiol. 2022; 32(2): 1320–1329. Published online 2021 Aug 31. doi: 10.1007/s00330-021-08218-9

PMCID:

PMC8795026

ArticlePubReaderPDF–580KCite

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Impact of molar incisor hypomineralization on oral health–related quality of life in 8–10-year-old children

Taneeya Joshi, Alexander Rahman, Sabine Rienhoff, Jan Rienhoff, Tanja Stamm, Katrin Bekes

Clin Oral Investig. 2022; 26(2): 1753–1759. Published online 2021 Aug 27. doi: 10.1007/s00784-021-04150-w

PMCID:

PMC8816800

ArticlePubReaderPDF–842KCite

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Radikale pelvine Tumorchirurgie bei Patienten mit einem lokal fortgeschrittenen, symptomatischen kastrationsresistenten Prostatakarzinom

Saskia Kanzelmeyer, Mark Bludau, David Johannes Karl Paul Pfister, Axel Heidenreich

Urologe A. 2022; 61(2): 167–172. German. Published online 2021 Aug 23. doi: 10.1007/s00120-021-01619-0

PMCID:

PMC8831235

ArticlePubReaderPDF–1008KCite

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AI-enhanced simultaneous multiparametric 18F-FDG PET/MRI for accurate breast cancer diagnosis

  1. Romeo, P. Clauser, S. Rasul, P. Kapetas, P. Gibbs, P. A. T. Baltzer, M. Hacker, R. Woitek, T. H. Helbich, K. Pinker

Eur J Nucl Med Mol Imaging. 2022; 49(2): 596–608. Published online 2021 Aug 10. doi: 10.1007/s00259-021-05492-z

PMCID:

PMC8803815

ArticlePubReaderPDF–962KCite

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Comparison of a practice-based versus theory-based training program for conducting vacuum-assisted deliveries: a randomized-controlled trial

Julian Marschalek, Lorenz Kuessel, Maria Stammler-Safar, Herbert Kiss, Johannes Ott, Heinrich Husslein

Arch Gynecol Obstet. 2022; 305(2): 365–372. Published online 2021 Aug 7. doi: 10.1007/s00404-021-06159-8

PMCID:

PMC8840931

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Prognostic factors in adult brainstem glioma: a tertiary care center analysis and review of the literature

Annette Leibetseder, Johannes Leitner, Maximilian J. Mair, Stephan Meckel, Johannes A. Hainfellner, Martin Aichholzer, Georg Widhalm, Karin Dieckmann, Serge Weis, Julia Furtner, Tim von Oertzen, Matthias Preusser, Josef Pichler, Anna Sophie Berghoff

J Neurol. 2022; 269(3): 1574–1590. Published online 2021 Aug 3. doi: 10.1007/s00415-021-10725-0

PMCID:

PMC8857120

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Serial assessment of inflammatory parameters for prediction of septic complications following surgery for colorectal endometriosis: A descriptive, retrospective study

Eliana Montanari, Lena Maria Reh, Bernhard Dauser, Tudor Birsan, Gernot Hudelist

Wien Klin Wochenschr. 2022; 134(3-4): 118–124. Published online 2021 Aug 2. doi: 10.1007/s00508-021-01916-w

PMCID:

PMC8857128

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Nutritional supplementation alters associations between one-carbon metabolites and cardiometabolic risk profiles in older adults: a secondary analysis of the Vienna Active Ageing Study

Nicola A. Gillies, Bernhard Franzke, Barbara Wessner, Barbara Schober-Halper, Marlene Hofmann, Stefan Oesen, Anela Tosevska, Eva-Maria Strasser, Nicole C. Roy, Amber M. Milan, David Cameron-Smith, Karl-Heinz Wagner

Eur J Nutr. 2022; 61(1): 169–182. Published online 2021 Jul 8. doi: 10.1007/s00394-021-02607-y

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PMC8783863

ArticlePubReaderPDF–1.7MCite

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Increase in testosterone levels is related to a lower risk of conversion of prediabetes to manifest diabetes in prediabetic males

Michael Leutner, Caspar Matzhold, Luise Bellach, Evelyne Wohlschläger-Krenn, Robert Winker, Sonja Nistler, Georg Endler, Stefan Thurner, Peter Klimek, Alexandra Kautzky-Willer

Wien Klin Wochenschr. 2022; 134(1-2): 1–6. Published online 2021 Jul 5. doi: 10.1007/s00508-021-01903-1

PMCID:

PMC8813729

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Cyclic tensile strain affects the response of human periodontal ligament stromal cells to tumor necrosis factor-α

Zhongqi Zhao, Christian Behm, Marco Aoqi Rausch, Zhiwei Tian, Xiaohui Rausch-Fan, Oleh Andrukhov

Clin Oral Investig. 2022; 26(1): 609–622. Published online 2021 Jun 29. doi: 10.1007/s00784-021-04039-8

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PMC8791913

ArticlePubReaderPDF–1.3MCite

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Comparison of patient- and clinician-reported outcome measures in lower back rehabilitation: introducing a new integrated performance measure (t2D)

Andrej Zdravkovic, Vincent Grote, Michael Pirchl, Martin Stockinger, Richard Crevenna, Michael J. Fischer

Qual Life Res. 2022; 31(1): 303–315. Published online 2021 Jun 15. doi: 10.1007/s11136-021-02905-2

PMCID:

PMC8800917

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Clipping of unruptured cerebral aneurysms: Are older patients at higher risk?

Fabian Winter, Celia M. Markert, Maximilian Krawagna, Michael Buchfelder, Karl Roessler

Wien Klin Wochenschr. 2022; 134(3-4): 169–173. Published online 2021 Jun 15. doi: 10.1007/s00508-021-01887-y

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PMC8857082

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Clinical risk factors for recurrence of pelvic organ prolapse after primary native tissue prolapse repair

Barbara Bodner-Adler, Klaus Bodner, Greta Carlin, Oliver Kimberger, Julian Marschalek, Heinz Koelbl, Wolfgang Umek

Wien Klin Wochenschr. 2022; 134(1-2): 73–75. Published online 2021 Apr 30. doi: 10.1007/s00508-021-01861-8

PMCID:

PMC8813732

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Laparoscopic lateral suspension for anterior and apical prolapse: a prospective cohort with standardized technique

Kyriaki Chatziioannidou, Nikolaus Veit-Rubin, Patrick Dällenbach

Int Urogynecol J. 2022; 33(2): 319–325. Published online 2021 Apr 9. doi: 10.1007/s00192-021-04784-0

PMCID:

PMC8803665

ArticlePubReaderPDF–257KCite

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The effect of biofeedback interventions on pain, overall symptoms, quality of life and physiological parameters in patients with pelvic pain: A systematic review

Barbara Wagner, Margarete Steiner, Dominikus Franz Xaver Huber, Richard Crevenna

Wien Klin Wochenschr. 2022; 134(Suppl 1): 11–48. Published online 2021 Mar 22. doi: 10.1007/s00508-021-01827-w

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PMC8825385

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Health Services Use and Costs in Individuals with Autism Spectrum Disorder in Germany: Results from a Survey in ASD Outpatient Clinics

Juliana Höfer, Falk Hoffmann, Michael Dörks, Inge Kamp-Becker, Charlotte Küpper, Luise Poustka, Stefan Roepke, Veit Roessner, Sanna Stroth, Nicole Wolff, Christian J. Bachmann

J Autism Dev Disord. 2022; 52(2): 540–552. Published online 2021 Mar 17. doi: 10.1007/s10803-021-04955-4

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PMC8813793

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Circulating bioactive sclerostin levels in an Austrian population-based cohort

Katharina Kerschan-Schindl, Ursula Föger-Samwald, Andreas Gleiss, Stefan Kudlacek, Jacqueline Wallwitz, Peter Pietschmann

Wien Klin Wochenschr. 2022; 134(1-2): 39–44. Published online 2021 Feb 5. doi: 10.1007/s00508-021-01815-0

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PMC8813720

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Vestibularisschwannome: Diagnose – Therapie – Nachsorge

Erdem Yildiz, Valerie Dahm, Christian Matula, Christoph Arnoldner

Wien Med Wochenschr. 2022; 172(1-2): 2–7. German. Published online 2021 Jan 13. doi: 10.1007/s10354-020-00800-y

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PMC8837524

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Neuerwerbungen im April 2022

Der Bestand der Bibliothek wird durch zahlreiche interessante
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Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [165]: Mraček, Franz – Professor für Dermatologie und Geschlechtskrankheiten

Mraček, Franz – Professor für Dermatologie und Geschlechtskrankheiten

Text: Walter Mentzel

Franz Mraček wurde am 1. April 1848 in Beneschau in Böhmen (heute: Benešov/Tschechien) geboren und war mit Sophie, geborene Edle von Kogerer (1861-1932), verheiratet.

Nach seinem Studium der Medizin an der Universität Wien und seiner Promotion 1876 durchlief Mraček als Sekundararzt in seiner weiteren Ausbildung die Kliniken von Adalbert Ducheck (1824-1882), Ferdinand Hebra (1816-1880), Leopold Dittel (1815-1898) und Carl Ludwig Sigmund (1810-1883), dessen Assistent er bis 1880 war. 1880 habilitierte er sich zum Privatdozenten für Dermatologie und Syphilidologie und 1889 erfolgte seine Ernennung zum Primarius an der Abteilung für Haut- und Geschlechtskrankheiten an der Krankenanstalt Rudolfstiftung. Diese Funktion übte er bis zu seinem Ableben aus.[1] 1896 erhielt er den Titel eines a.o. Professor und darauf den Titel Titular-Ordinarius.[2]


Bild: Franz Mraček, ca. 1900

In seinen Arbeiten beschäftigte er sich mit klinischen und pathologisch-anatomischen Fragen auf dem Gebiet der Syphilidologie. Die Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin besitzt in ihrer Separata-Bibliothek eine Reihe von seinen Arbeiten. Weiters sind in der Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin das von ihm edierte und zwischen 1902 und 1909 herausgegebene vierbändige „Handbuch der Hautkrankheiten“ und ein 1908 erschienener „Atlas der Syphilis und der venerischen Krankheiten mit einem Grundriss der Pathologie und Therapie derselben“ erhalten, sowie der 1911 erschienene „Franz Mracek´s Atlas und Grundriss der Haut-Krankheiten“ (= Lehmann´s medizinische Handatlanten/Bd. 5).

Mraček war Mitglied des niederösterreichischen Landessanitätsrates, Ausschussmitglied der Österreichischen Gesellschaft vom Roten Kreuz (österreichischen patriotischen Hilfsverein) und Mitbegründer der Wiener Dermatologischen Gesellschaft.[3] Weiters war er Ehrenbürger von Bad Hall in Oberösterreich.

Franz Mraček verstarb am 8. April 1908 in Wien.

Quellen:

AUW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle 1872, Sign. 177.241, Mraček Franz (Rigorosum-Datum: 1876).

AUW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 186-425, Mraček Franz (Promotions-Sponsions-Datum: 5.4.1876).

UAW, Rektoratsarchiv, Akademischer Senat, Akten-Sonderreihe, Personalblätter, Senat S 304.857 Mraček, Franz (01.04.1848-08.04.1908)

Sterbebuch, RL, Erzdiözese Wien, Bezirk: 1, Unsere Liebe Frau zu den Schotten, Sign. 03-23, Folio115, Mraček Franz.

Literaturliste:

Mraček, Franz: Handbuch der Hautkrankheiten. Bd. 1-4,2. Wien: Hölder 1902-1909.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 55552]

Mraček, Franz.: Atlas der Syphilis und der venerischen Krankheiten. Mit einem Grundriss der Pathologie und Therapie derselben. (= Lehmann’s medizinische Handatlanten/6) München: Lehmann 1908.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Wolf Bibliothek, Sign.: WOB-326]

Mraček, Franz und Albert Jesionek: Franz Mraček’s Atlas und Grundriss der Haut-Krankheiten. (Lehmann’s medizinische Handatlanten/5) München: Lehmann 1911.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Wolf Bibliothek, Sign.: WOB-325]

Keywords:
Dermatologe, Karl Mraček, Geschlechtskrankheiten, Arzt, Wien, Wolf Bibliothek, Neuburger Bibliothek. Separata Bibliothek

[1] Die Zeit. 9.4.1908. S. 6.

[2] Wiener klinische Rundschau. Nr. 16. 1908. S. 256-257; Mährisches Tagblatt. 9.4.1908. S. 6.

[3] Allgemeine Wiener medizinische Zeitung. 14.4.1908. S. 172.

[1] Teplitz-Schönauer Anzeiger. 25.2.1915. S. 5.

[2] Wiener medizinische Wochenschrift. Nr. 10. 1916. Sp. 381.

[3] Kleine Volks-Zeitung. 5.2.1932. S. 7.

[4] Die Unzufriedene. 14.8.1926. S. 7

Normdaten (Person) Mraček, Franz : BBL: 38693; 
GND
142664340

Bio-bibliografisches Lexikon (BBL)/Liste aller Beiträge der VS-Blog-Serie: Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien

Bitte zitieren als VAN SWIETEN BLOG der Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien, BBL: 38693 (21.03.2022); Letzte Aktualisierung: 2022 03 21
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Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [164]: Ceranke, Gertrud – Ärztin, Volksbildnerin, Aktivistin in der Wiener Frauenrechtsbewegung und NS-Verfolgte

Ceranke, Gertrud – Ärztin, Volksbildnerin, Aktivistin in der Wiener Frauenrechtsbewegung und NS-Verfolgte

Text: Walter Mentzel

Gertrud Ceranke wurde am 19. März 1893 als Tochter des Frauenarztes und Gynäkologen Emil Ekstein und Olga, geborene Jontof, in Teplitz-Schönau in Böhmen geboren. Sie studierte an der Universität Wien Medizin [1] und rückte zu Beginn des Ersten Weltkrieges als Studentin gemeinsam mit ihrem Vater als dessen Assistentin als Militärärztin zum Kriegsdienst ein, später war sie während des Krieges als Unterärztin an der königl. Charité in Berlin tätig.[2] 1918 heiratete sie den Mediziner Paul Ceranke und legte im Juli 1919 ihr Rigorosum an der Universität Wien ab. Danach arbeitete sie als praktische Ärztin in Wien.

Gertrud Ceranke als Volksbildnerin und in der Frauenbewegung

Ab Mitte der 1920er Jahre trat Ceranke vor allem als Volksbildnerin öffentlich in Erscheinung. Zunächst referierte sie zu frauen- und kindermedizinischen Themen wie u.a. zur Sexualaufklärung, dem § 144 (Schwangerschaftsabbruch) und zu Fragen der Hygiene vor allem in sozialdemokratischen Organisationen, wie den Freidenkern oder in Bezirks- und Frauenorganisationen in Wien, später auch als Referentin des Wiener Stadtschulrates.[3] Als Publizistin verfasste sie Artikel in der sozialdemokratischen Zeitung „Die Unzufriedene“[4] oder in der „Hebammen-Zeitung[5], dem Organ des von ihrem Vater unterstützen und mitaufgebautem Reichsverband der Hebammen Österreichs. Ihre Vortragstätigkeit zu medizinischen Themen behielt sie bis zum „Anschluss“ im März 1938 bei, zuletzt vermehrt im Rahmen der volkstümlichen Universitätskurse oder an Wiener Volkshochschulen wie zuletzt im Februar 1938 an der Volkshochschule Volksheim.[6]

Ihre spezifischen medizinischen Themen brachte Ceranke seit den frühen 1920er Jahren auch in die Wiener Frauenrechtsbewegung ein. Während sie vorerst in einem Naheverhältnis zur sozialdemokratischen Frauenbewegung gestanden sein dürfte, engagierte sie sich später im Wiener Frauenverband und danach – wie auch Frieda Becher von Rüdenhof – als aktives Mitglied in der 1929 von Marianne Hainisch gegründeten Österreichischen Frauenpartei (ÖPF), und nach dessen Liquidierung ab 1934 in der Nachfolgeorganisation, dem Verein Österreichische Frauenschaft.[7] Hier fungierte sie als Referentin und als Leiterin der „zweiten Stunde für Volksgesundheit“, bzw. übernahm sie hier die Eheberatung.[8] Daneben war sie in den 1930er Jahren als Mitglied, Referentin und Kursleiterin zum Kurslehrgang Hygiene in der 1901 gegründeten „Vereinigung der arbeitenden Frauen“ tätig.[9]

Neben Gertrud Bien, Hedwig Fischer-Hofmann, und der Professorin Cornelie Much-Benndorf gehörte sie noch als Mitglied der Kommission für Volksgesundheit in der Bundeskommission des Bundes österreichischer Frauenvereine (BÖFV) an, der Dora Brücke-Teleky als Kommissionsvorsitzende vorstand.[10]

Von Gertrud Ceranke besitzt die Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin in der Separata-Bibliothek die von ihr 1929 in der Wiener medizinischen Wochenschrift publizierte Arbeit „Über den Heileffekt der künstlichen Höhensonne“.

Ceranke war jüdischer Herkunft und nach dem „Anschluss“ im März 1938 durch die 4. Verordnung zum Reichsbürgergesetz vom 25. Juli 1938 und dem Erlöschen der Approbation jüdischer Ärzt*innen mit 30. September 1938 mit einem Berufsverbot belegt. Sie überlebte dem Holocaust und verstarb im Oktober 1956 in Wien.

Ihre Tochter Susanne Ceranke, geboren am 1. Oktober 1921 in Wien, maturierte im März 1939 in Wien und legte zwischen April und September 1939 den verpflichtenden Reichsarbeitsdienst in Freilassing in Bayern ab. Im Wintersemester 1939/40 begann sie mit dem Studium an der Medizinischen Fakultät der Universität Wien. Da sie im Nationalsozialismus als „Mischling 1. Grades“ galt, konnte sie ihr Studium zunächst aufnehmen, musste jedoch im 1. Trimester 1940 um ihre weitere Studienzulassung beim Reichserziehungsministerium in Berlin ansuchen. Nach der Ablehnung des Gesuches im Juni 1940 blieb sie von der weiteren Inskription ausgeschlossen. Sie konnte erst nach der Befreiung Österreichs im April 1945 ihr Studium wiederaufnehmen und als mittlerweile verheiratete Susanne Höfermayer das Studium am 15. Juni 1949 mit ihrer Promotion abschließen. Zunächst arbeitete sie als Hilfsärztin an der Psychiatrisch-Neurologischen Universitäts-Klinik. In ihrer zweiten Ehe war sie mit dem Privatdozent Prof. Dr. Ottokar Arnold (1917-2008) verheiratet. Susanne Arnold verstarb am 9. März 2002 in Wien.

Quellen:

AUW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 196-0108, Ceranke, geb. Ekstein Gertrud (Rigorosum 23.7.1919).

ÖStA, AdR, E-uReang, VVSt, VA, Zl. 469, Ceranke Gertrud.

Datenbank Friedhöfe Wien: Ceranke Gertrud.

Gedenkbuch für die Opfer des Nationalsozialismus an der Universität Wien 1938: Ceranke Susanne.

Arias, Ingrid: „… und bietet Gewähr sich jederzeit rückhaltlos einzusetzen …“ Kontinuitäten und Brüche in den Karrieren des ärztlichen Personals im Altersheim Lainz 1938-1950. In: In der Versorgung. Vom Versorgungshaus Lainz zum Geriatriezentrum „Am Wienerwald“. Hg.: Ingrid Arias, Soni Horn Sonia und Michael Hubenstorf Michael. Wien: Verl.-Haus d. Ärzte 2004. S. 219-224.

Literaturliste

Ceranke, Gertrud: Über den Heileffekt der künstlichen Höhensonne. Sonderdruck aus: Wiener medizinische Wochenschrift. Wien: Verlag von Moritz Perles 1929.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata-Bibliothek]

Keywords:
Frauenrechtsbewegung, Gertrud Ceranke, Volksbildung, Wien, Ärztin

[1] Teplitz-Schönauer Anzeiger. 25.2.1915. S. 5.

[2] Wiener medizinische Wochenschrift. Nr. 10. 1916. Sp. 381.

[3] Kleine Volks-Zeitung. 5.2.1932. S. 7.

[4] Die Unzufriedene. 14.8.1926. S. 7

[5] Hebammen-Zeitung. 1.1.1926. S. 5; 1.11.1926. S. 3; 1.1.192. S. 15.

[6] Das kleine Volksblatt. 22.2.1938. S. 14; 13.10.1932.

[7] Das Wort der Frau. 24.1.1932. S. 4.

[8] Neue Freie Presse. 6.10.1931. S. 5.

[9] Österreichische Frauenrundschau (Mitteilungen der Vereinigung der arbeitenden Frau). H. Februar. 1935. S. 3.

[10] Die Österreicherin. Nr. 1. 1931. S. 2.

Normdaten (Person) Ceranke, Gertrud: BBL: 38690; GND:1254723439

Bio-bibliografisches Lexikon (BBL)/Liste aller Beiträge der VS-Blog-Serie: Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien

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Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [163]: Ekstein (Eckstein), Emil – Frauenarzt, Gynäkologe und Organisator der Hebammen in Österreich

Ekstein (Eckstein), Emil – Frauenarzt, Gynäkologe und Organisator der Hebammen in Österreich

Text: Dr. Walter Mentzel

Emil Ekstein wurde am 25. Juli 1864 als Sohn des Apothekers Adolf (Abraham) aus Seidowitz (Bečov/Tschechien) und Rosa, geborene Glaser, in Styrl bei Kopitz (heute: Kopisty/Tschechien) geboren. Er war mit der in Prag geborenen Olga (*10.9.1874), geborene Jontof, verheiratet,[1] und hatte mit ihr gemeinsam die beiden Kinder Herbert (*25.6.1896 Tepliz-Schönau) und die spätere Wiener Ärztin Gertrude, verheiratete Ceranke.

Bereits während seines Studiums der Medizin an der Carl-Ferdinands-Universität in Prag arbeitete er am histologischen Institut. Nach seiner Promotion 1888 zum Doktor der gesamten Heilkunde[2] wurde er zunächst 1889 zum Oberarzt der Reserve im 40. Landwehr-Bataillon ernannt[3] und begann 1889/90 seine medizinische Laufbahn an der II. chirurgischen Klinik in Prag bei Prof. Carl Gussenbauer (1842-1903) und danach als Sekundararzt an der Privatklinik für Frauenkrankheiten des Gynäkologen und Geburtshelfers August Eduard Martin (1847-1933) in Berlin. In dieser Zeit publizierte er eine Reihe von Arbeiten, darunter 1901 in der Prager medicinischen Wochenschrift „Ueber die Anwendung der Kopfzange bei Steisslagen“, den 1892 als Sonderdruck aus der Prager medicinischen Wochenschrift veröffentlichten Aufsatz „Zur Behandlung der Fehlgeburt“ und die Studie „Ueber einen Fall von überzähliger Bildung im Bereiche des rechten Fusses“, die ebenfalls als Sonderdruck erschien. Sie befinden sich heute in der Separata-Bibliothek der Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin.

Organisator der Hebammen in Böhmen

Seit 1891/1892 lebte Ekstein in Teplitz-Schönau, wo er als Operateur und Frauenarzt tätig war, daneben im Kurbad Teplitz-Schönau die Funktion eines Badearztes[4] und Schriftführers im Teplitz-Schönauer Kurverein ausübte,[5] sich aber vor allem seit 1893 für die Organisation der Hebammen und deren berufliche Aus- und Weiterbildung engagierte. Gemeinsam mit Ärzten aus Aussig (Ústí nad Labem) und Brüx (Most) gab er in Böhmen die wesentlichen Anstöße zur Organisation der Hebammen und bekam rasch einen überregionalen Bekanntheitsgrad im Organisationsnetzwerk der österreichischen Hebammen und ihren Interessensorganisationen. Er trat für ein klares Berufsbild und für die fachliche Aufwertung des Hebammenberufes ein. Zur Umsetzung seiner Ideen propagierte er die Gründung von lokalen Hebammenvereinen, deren ersten er 1893 in Teplitz-Schönau gründete.[6] Im selben Jahr veröffentlichte er in der Hebammen-Zeitung eine Artikelserie „Zur Reform des Hebammenwesens in Österreich“, in denen er die bisherigen Zustände einer Kritik unterzog, seine Vorstellungen präzisierte und eine aktivere Rolle des Staates bei der Hebung des Berufsstandes einforderte.[7] Diese Arbeit erschien auch unter dem gleichnamigen Titel als Aufsatz und befindet sich in der Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin. Seine Aktivitäten führten dazu, dass bis 1896 bereits 13 Sektionen der Hebammen-Organisation in Böhmen gegründet wurden, die großteils von ihm ins Leben gerufen worden waren. Über viele Jahre hindurch publizierte er regelmäßig in der Zeitschrift „Hebammen-Zeitung“, dem Organ des Unterstützungs-Vereines für Hebammen und dessen Präsidentin Anna Friedl-Eichenthal (1844-1931), darunter 1894 seinen in der Sektion Teplitz des Wiener Unterstützungsvereines für Hebammen am 8. Februar 1894 gehaltenen Vortrag,[8] so wie 1902 seinen Vortrag über „Die Bekämpfung des Kindbettfiebers“.[9] 1895 initiierte er in Teplitz-Schönau den 1. Österreichischen allgemeine Hebammentag.[10] Seinen hier gehaltenen programmatischen Vortrag „Ueber Ziel und Streben der Hebammen Österreichs“ findet sich in der Hebammen-Zeitung.[11] Weitere Publikationen von ihm zu diesem Themenbereich waren die 1902 publizierte Arbeit „Geburtshilfliche Neuorganisationen in Österreich“ (Stuttgart Enke 1902), und die zwischen 1907 und 1909 erschienene Artikelserie zu „Vorschläge zur amtlichen Herausgabe neuer Dienstvorschriften für die Hebammen Österreichs“.[12] 1908 stellte er nochmals in seiner Arbeit „Nur gebildete Hebammen!“ (Halle an der Saale, Marhold 1908) seine Vorstellungen zum Berufsbild und zur beruflichen Aus- und Weiterbildung der Hebammen vor, und 1911 hielt er in dem Aufsatz „Reichsorganisation der Hebammen Österreichs“ die bisherige Entwicklung der Organisationsarbeit aus seiner Sicht in einer kritischen Rückschau fest.[13] Weiters war er Bearbeiter und Herausgeber des seit 1894 regelmäßig erschienenen Österreichischen Hebammen-Kalender.


Hebammen-Zeitung. 15.12.1896. S. 7.

Ekstein als Frauenarzt in Teplitz-Schönau

Im Oktober 1897 eröffnete er das „Dr. Ekstein’s Frauen-Sanatorium“ in Teplitz, in der er auch der notleidenden Bevölkerung eine unentgeltliche Behandlung anbot.[14]

Prager Tagblatt, 10. Juni 1900, S. 19.

Aus seinem Arbeitsfeld als Frauenarzt und Gynäkologe entstanden eine Reihe von Publikationen wie der Aufsatz „Ueber die Verpackung sterilisierter Bruns’scher Watte für die geburtshilfliche Praxis“,[15] die 1896 veröffentlichte Arbeit „Ueber den Einfluss der Castration auf die Osteomalacie“ und die 1904 erschienene Studie „Die erste Spontanruptur des graviden Uterus im Bereiche der alten Kaiserschnittnarbe nach querem Fundalschnitte nach Fritsch“ aus der chirurgischen Abteilung des Kaiser Franz Joseph Bezirkskrankenhauses in Brüx unter dem Primarius Viktor Patzelt, die in der Separata-Bibliothek der Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin erhalten sind. Ebenfalls aus dem Jahr 1904 stammt seine Artikelserie in der Hebammen-Zeitung „Über Verhütung der Entstehung und Verschleppung des Kindbettfiebers.[16] Zwei weitere Arbeiten aus dem Jahr 1901 waren „Die ersten fünf Jahre geburtshilflicher Praxis“ (= Sammlung zwangloser Abhandlungen aus dem Gebiet der Frauenheilkunde und Geburtshilfe. IV. Band, Heft 1) und „Die Theraphie bei Abortus“ (Suttgart Ferd. Enke, 1901). 1907 erschien von ihm die Arbeit „Die puerperale Infektion in forensischer Beziehung“ (bei Graefes Sammlungen, Bd. 7, H. 3, Halle an der Saale bei C. Marhold).

Ab 1914 führte Ekstein eine von ihm eingerichtete private gynäkologische Röntgenstation in Teplitz-Schönau.[17] Über seine Tätigkeit an dieser Einrichtung berichtete er in dem Aufsatz „Beobachtungen und Erfahrungen mit der Röntgentiefentherapie“, der 1917 als Sonderdruck aus der Gynäkologischen Rundschau erschien und sich heute im Bestand der Separata-Bibliothek befindet.

Am Ersten Weltkrieg nahm Ekstein im Range eines Regimentsarztes teil, wobei seine Tochter Gertrud, die zu dieser Zeit in Wien Medizin studierte, als seine Assistentin mit ihm einrückte.[18] Nach seiner im Dezember 1914 erfolgten Bestellung zum Chefarzt des Kriegsgefangenenlagers in Reichenberg,[19] kehrte er im September 1915 nach 14-monatiger Abwesenheit nach Teplitz-Schönau zurück und nahm seine Arbeit in seiner Arztpraxis wieder auf.[20] Im Jahr 1918 publizierte er wieder in Form einer Rückschau auf seine Tätigkeit die Schrift „Ueber Förderung des Bevölkerungszuwachses (die fünften fünf Jahre geburtshilflicher Praxis). (Teplitz-Schönau 1892-1917, Leipzig: Benno Konegen Verlag 1918“).

Emil Ekstein beging im Februar 1925 in Teplitz-Schönau Suizid, da er wegen des Verstoßes gegen den § 144 (Schwangerschaftsabbruch) verurteilt worden war, weitere Anklagen folgten und ihm eine längere Freiheitstrafe drohte.[21]

Quellen:

Trauungs-Matrikenbuch (Židovské Matriky) 1784 – 1949 (1960), Litt. 8, Abteilung 1, 1892, Folio 16, Emil Ekstein, Olga Jontof (1892). Narodni Archiv, Register der jüdischen Religionsgemeinschaften in den tschechischen Regionen.

https://dvojka.rozhlas.cz/andelickar-8144854

Literaturliste:

Ekstein, Emil: Ueber die Anwendung der Kopfzange bei Steisslagen. Sonderdruck aus: Prager medicinische Wochenschrift. Prag: Selbstverlag: 1901.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Ekstein, Emil: Zur Behandlung der Fehlgeburt. Aus der Privat-Anstalt für Frauenkrankheiten des Dr. A. Martin, Berlin. Sonderdruck aus: Prager medicinische Wochenschrift. Prag: Selbstverlag 1892.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Ekstein, Emil: Ueber einen Fall von überzähliger Bildung im Bereiche des rechten Fusses. Sonderdruck aus: Prager medicinische Wochenschrift. Prag: Selbstverlag 1891.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Ekstein, Emil: Ueber den Einfluss der Castration auf die Osteomalacie. Casuistischer Beitrag zur Frage der Castration bei Osteomalacie. Sonderdruck aus: Prager medicinische Wochenschrift. Prag: Selbstverlag 1896.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Ekstein, Emil: Die erste Spontanruptur des graviden Uterus im Bereiche der alten Kaiserschnittnarbe nach querem Fundalschnitte nach Fritsch. (Aus der chirurgischen Abteilung der Kaiser Franz Joseph Bezirkskrankenhauses Brüx. Primarius Kaiserl. Rat Dr. Viktor Patzelt) Sonderdruck aus: Zentralblatt für Gynäkologie. Leipzig: Barth 1904.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Ekstein, Emil: Die ersten fünf Jahre geburtshilflicher Praxis. (Geburtshilfliche Casusistik.) (= Sammlung zwangloser Abhandlungen aus dem Gebiete der Frauenheilkunde und Geburtshilfe/4,1) Halle a. S.: Verlag von Carl Marhold 1901.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 53621/4,1]

Ekstein, Emil: Beobachtungen und Erfahrungen mit der Röntgentiefentherapie. (Mit 6 Figuren) Sonderdruck aus: Gynäkologische Rundschau. Wien und Berlin: Verlag von Urban & Schwarzenberg 1917.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

[1] Trauungs-Matrikenbuch (Židovské Matriky) 1784 – 1949 (1960), Litt. 8, Abteilung 1, 1892, Folio 16, Emil Ekstein, Olga Jontof (1892). Narodni Archiv, Register der jüdischen Religionsgemeinschaften in den tschechischen Regionen.

[2] Prager Tagblatt. 27.12.1888. S. 3.

[3] Teplitz-Schönauer Anzeiger. 15.10.1902. S. 1.

[4] Amtliche Nachrichten zur Cur-Liste von Teplitz-Schönau. 1898. S. 3.

[5] Teplitz-Schönauer Anzeiger. 1.2.1905. S. 6.

[6] Hebammen-Zeitung. 30.8.1894. S. 2-3.

[7] Hebammen-Zeitung. 30.9.1893. S. 141-142; 15.10.1893. S. 149-150.

[8] Hebammen-Zeitung. 28.2.1894. S. 1.

[9] Hebammen-Zeitung. 28.2.1894. S. 1.

[10] Prager Tagblatt. 30.7.1895. S. 4.

[11] Hebammen-Zeitung. 15.8.1895. S. 1.

[12] Hebammen-Zeitung. 31.1.1907. S. 16-17; 15.12.1907. S. 313-314; 1.3.1908. S. 3-4; 31.1.1908. S. 6-7; 15.1.1908. S. 3-4 und 15.3.1908. S. 5-7.

[13] Hebammen-Zeitung. 1.12.1911. S. 543.

[14] Teplitz-Schönauer Anzeiger. 3.11.1897. S. 5.

[15] Allgemeine Wiener medizinische Zeitung. 9.10.1894. S. 1.

[16] Hebammen-Zeitung. 15.12.1904. S. 181-183; 30.12.1904. S. 189-191.

[17] Teplitz-Schönauer Anzeiger. 25.2.1914. S. 10.

[18] Arbeiter Zeitung. 1.9.1914. S. 5.

[19] Teplitz-Schönauer Anzeiger. 17.12.1914. S. 4.

[20] Teplitz-Schönauer Anzeiger. 29.9.1915. S. 6.

[21] Neues Wiener Journal. 24.2.1925. S. 10.

Keywords:
Emil Ekstein, Frauenarzt, Frauenheilkunde, Gynäkologie, Hebammen, Teplitz-Schönau, Arzt, Medizingeschichte, Wien, Separata Biblothek, Neuburger Bibliothek

Normdaten (Person) Ekstein,  Emil: BBL: 38670; GND: 1057583189

Bio-bibliografisches Lexikon (BBL)/Liste aller Beiträge der VS-Blog-Serie: Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien

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TOP-JOURNAL des Monats: NATURE REVIEWS MICROBIOLOGY (Impact Factor: 60.633*)

Die Universitätsbibliothek stellt die medizinischen Top-Journals am Campus der MedUni Wien und via Remote Access  zur Verfügung.

Das  TOP-JOURNAL des Monats im Van Swieten Blog ist:

NATURE REVIEWS MICROBIOLOGY

Zu den Volltexten: Jg. 1, H. 1 (2003) – 

Die ersten 20% der Zeitschriften eines bestimmten Fachgebietes im Journal Citation Reports JCR (geordnet nach der Höhe des Impact Factors) sind TOP-JOURNALE.

Mit dem Impact Factor 60.633 (2020) ist NATURE REVIEWS CANCER ein Top-Journal in der Kategorie: MICROBIOLOGY – SCIE

ISSN: 1740-1526
12 issues/year

* 60.633 (Impact Factor 2020)

Datenbank des Monats – UpToDate

Datenbank des Monats – UpToDate

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