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Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [171]: Silberstern, Philipp – Polizeiarzt, Sozialmediziner, NS-Verfolgter

Silberstern, Philipp – Polizeiarzt, Sozialmediziner, NS-Verfolgter

Text: Walter Mentzel

Philipp Silberstern wurde am 22. Februar 1863 als Sohn von Samuel Silberstern (1827-1912) und Marie Kornfeld (1834-1908) in Goltsch-Jenikau in Böhmen (heute: Golčův Jeníkovin/Tschechien) geboren. 1897 heiratete er Olga Schlosser, mit der er drei Kinder, darunter den späteren Mediziner Ernst Silberstern hatte.

Silberstern studierte an der Universität Wien Medizin und schloss das Studium 1888 mit seiner Promotion ab. Noch im selben Jahr leistete er seinen Militärdienst beim 73. Infanterieregiment „Wilhelm Herzog von Württemberg“ im Garnisonsspital Nr. 1 in Wien ab und wurde zum Assistenzarzt der Reserve ernannt.[1] Danach arbeitete er als Sekundararzt im Allgemeinen Krankenhaus in Wien und trat als polizeiärztlicher Funktionär in den Dienst der Polizeidirektion Wien ein. 1892 erfolgte seine Ernennung zum Polizei-Assistenzarzt[2], 1902 zum Polizei-Bezirksarzt[3] und 1912 zum Polizei-Oberbezirksarzt.[4] Er war er bis zu seinem Ausscheiden aus dem Polizeidienst den Polizeidienststellen in den Wiener Bezirken Währing und Döbling zugeteilt.[5]

Während des Ersten Weltkrieges unterstützte Silberstern die Flüchtlingshilfsaktion des „Wiener Verbandes der galizischen humanitären Vereine“, das Flüchtlingshilfswerk „Soziale Hilfsgemeinschaft von Anitta Müller“ und als Mitglied die Gesellschaft zur Fürsorge für Kriegsinvaliden.[6]

Silberstern als Sozialmediziner

Während seiner Tätigkeit als Polizeiarzt widmete er sich sozialmedizinischen Themen wie der Gewerbehygiene und der Arbeitsmedizin, deren Ergebnisse er im „Wiener Medizinischen Klub“ u.a. 1893[7] oder 1896[8] vorstellte und sie in der Wiener medizinischen Wochenschrift („Hautemphyseme und Lungenaktinomykose“)[9] (Zur Casuistik und zur Prophylaxe der Caissonkrankheiten“)[10] publizierte. 1901 veröffentlichte er die Studie „Hygiene der Arbeit in komprimierter Luft“ im Handbuch der Hygiene in Jena bei Gustav Fischer, in der er sich über die von ihm bei seiner Tätigkeit als Polizeiarzt diagnostizierten Berufskrankheit, der Caissonkrankheit, bei den wasserbaulichen Arbeiten an der Nussdorfer Schleuse in Wien auseinandersetzte.[11] Diese Studie befindet sich im Bestand der Neuburger-Bibliothek an der Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin und wurde 1909 ein weiteres Mal in der Zeitschrift „Das österreichische Sanitätswesen“ (Nr. 15) publiziert.[12]

Abb.1: Nussdorfer Wehr um 1897/98

1902 erfolgte seine Wahl in das von der Gesellschaft der Ärzte eingesetzte Komitee zur „Beratung von Maßregeln bezüglich der Prophylaxe und der Bekämpfung der Tuberkulose“, dem u.a. neben Maximilian Sternberg (1863-1934), Moriz Benedikt (1835-1920), Isidor Neumann (1832-1906), Leopold Schrötter von Kristelli (1837-1908) angehörten.[13]

1907 nahm er am internationalen Kongress für Hygiene und Demographie in Berlin teil, wo er gemeinsam mit Ludwig Jehle (1871-1939), Ludwig Teleky (1872-1957) und Stefan Jellinek (1871-1968) bei dem Panel „Berufshygiene und Fürsorge für die arbeitenden Klassen“ Österreich-Ungarn als Delegierter vertrat und mit Hermann von Schrötter (1870-1928), der die Druckluftbaustelle für die Schleusenregulierungsarbeiten der Donau bei Nussdorf betreute, zu Berufskrankheit der Caissonarbeiter referierte[14] und einen eigenen – von den Bauunternehmern unabhängigen – ärztlichen Permanenzdienst einforderte.[15] Im September 1912 nahm er wieder gemeinsam mit Teleky und anderen österreichischen Kolleg*innen in Washington in den USA am Internationalen Kongress für Hygiene und Demografie teil. Silberstern gehörte zu jenem Kreis von Sozialmediziner*innen, die sich an dem von Teleky an der Universität Wien abgehaltenen sozialmedizinischen Seminaren im Rahmen des 1911 eingerichteten „Seminars für Soziale Medizin“ beteiligten. 1903 verfasste er in der Wiener klinischen Wochenschrift eine Rezension zu dem von M. Fürst und Windscheid herausgegebenen „Handbuch der sozialen Medizin“, in der er der Ärzteschaft eine intensivere Beschäftigung mit den sozialen Problemen der Gesellschaft riet, und ihr in einem künftigen Wohlfahrtsstaat, angesichts der sozialen Gesetzgebungen, der Modernisierung der Verwaltung sowie des zunehmenden Bedeutungsgewinns der Medizin innerhalb der Wohlfahrtspflege, eine führende Rolle zuwies.[16]

Silbersterns Engagement für das israelitische Blindeninstitut in Wien und für die Inklusion von Sehbehinderten

Silberstern unterstützte durch seine Spendentätigkeit das israelitische Blindeninstitut in Wien 19, Hohe Warte 32, und engagierte sich auch als Arzt für die Belange der Sehbehinderten. 1911 publizierte er in der Wiener klinischen Wochenschrift die Studie „Ueber die Gesundheitsverhältnisse der Jugendblinden und über eine eigenartige Krankheitsform (Nierenaffektion familiär Amaurotischer)“ und 1916 verfasste er für die Gesellschaft der Ärzte einen Bericht zur Neugestaltung und Modernisierung der Blindenfürsorge, in dem er auf die neuen technischen Möglichkeiten zur Unterstützung von Sehbehinderten und auf die Möglichkeit deren Eingliederung in die Arbeitswelt und zu deren gesellschaftlichen Inklusion hinwies.[17] Dazu veröffentlichte er im selben Jahr in der Wiener klinischen Wochenschrift den Aufsatz „Ueber Schulung und Erwerbsfähigkeit Blinder“.

1920 erfolgte seine Ernennung zum Regierungsrat[18] und 1923 wurde er, nachdem ihm der Hofratstitel verliehen worden war, in den dauernden Ruhestand versetzt.[19] Zu seinen letzten publizistischen Arbeiten gehört der 1924 von ihm in der Wiener medizinischen Wochenschrift verfasste Artikel „Die Deformierbarkeit der Pupillen und ihre Wertung als Todeszeichen“.[20]

Silberstern, der wie seine Ehefrau Olga jüdischer Herkunft war, beging aufgrund des Verfolgungsdruckes durch die Nationalsozialisten gemeinsam mit seiner Ehefrau am 23. Juni 1942 in Wien 19, Hohe Warte 32, am Standort des früheren Blindeninstitutes „Hohe Warte Israel, Verein israelitisches Blindeninstitut“, wo ab August 1938 mittellose blinde und sehbehinderte Juden nach der Beschlagnahmung ihrer Wohnungen und der Entziehung ihres Vermögens untergebracht wurden und wo sich heute eine Polizeidienststelle befindet, Suizid.

Quellen:

UAW, Med. Fak., Promotionsprotokoll, Sign. 186-2377, Silberstern Philipp (Promotion 27.10.1888).

ÖStA, AdR, E-uReang, VA, Zl. 3.385, Silberstern Philipp.

Transactions of the Fifteenth International Congress on Hygiene and Demography. Washington September 23-28, 1912. Published by the Comitee on Organization. edited by the secretary general. Washington 1913.

Literaturliste:

Silberstern, Philipp: Hautemphysem und Lungenaktinomykose. Sonderdruck aus: Wiener medizinische Wochenschrift. Wien: Verlag von Moritz Perles k.u.k. Hofbuchhandlung 1893.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Silberstern: Philipp: Hygiene der Arbeit in komprimierter Luft. In: Handbuch der Hygiene. Erster Supplemt-Band. Jena: Verlag von Gustav Fischer 1901. S. [75]-110.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 32594/Suppl.Bd.1]

Silberstern, Philipp: Ueber die Gesundheitsverhältnisse der Jugendblinden und über eine eigenartige Krankheitsform (Nierenaffektion familiär Amaurotischer). Sonderdruck aus: Wiener klinische Wochenschrift. Wien und Leipzig: Wilhelm Braumüller k.u.k. Hof- und Universitäts-Buchhändler 1911.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Silberstern, Philipp: Ueber Schulung und Erwerbsfähigkeit Blinder. Sonderdruck aus: Wiener klinische Wochenschrift. Wien und Leipzig: Wilhelm Braumüller k.u.k. Hof- und Universitäts-Buchhändler 1916.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Silberstern, Philipp: Die Deformierbarkeit der Pupille und ihre Wertung als Todeszeichen. Sonderdruck aus: Wiener medizinische Wochenschrift. Wien: Verlag von Moritz Perles k.u.k. Hofbuchhandlung 1924.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Keywords:
Arbeitsmedizin, Blindeninstitut, Philipp Silberstern, Polizeiarzt, Sehbehinderung, NS-Verfolgter, Sozialmedizin, Arzt, Wien

[1] Neue Freie Presse. 30.11.1888. S. 19; Die Presse. 1.12.1888. S. 4; Wiener Zeitung. 1.12.1888. S. 1.

[2] Allgemeine Wiener medizinische Zeitung. 3.1.1893. S. 10; Die Presse. 28.12.1892. S. 15; Wiener medizinische Wochenschrift. Nr. 1. 1893, Sp. 39.

[3] Neues Wiener Journal. 25.12.1902. S. 19.

[4] Neue Freie Presse. 3.1.1912. S. 4; Allgemeine Wiener medizinische Zeitung. 9.1.1912. S. 22.

[5] Öffentliche Sicherheit. Nr. 9-10. 1923. S. 14.

[6] Neues Wiener Tagblatt (Tages-Ausgabe). 15.12.1915. S. 5.

[7] Wiener medizinische Wochenschrift. Nr. 12. 1893. Sp. 520.

[8] Wiener klinische Rundschau. Nr. 50. 1896. S. 860.

[9] Wiener medizinische Wochenschrift. Nr. 46. 1893. Sp. 1843-1846; Nr. 47. 1893. Sp.1886-1889; Nr. 48. 1893. Sp. 1928-1930.

[10] Wiener medizinische Wochenschrift. Nr. 44. 1896. Sp. 1894-1898; Nr. 45. 1896. Sp. 1942-1945.

[11] Neues Wiener Tagblatt (Tages-Ausgabe). 12.11.1937. S. 8.

[12] Wiener medizinische Wochenschrift. Nr. 36. 1909. Sp. 2089-2090.

[13] Allgemeine Wiener medizinische Zeitung. 15.7.1902. S. 3.

[14] Pharmaceutische Press. 24.8.1907. S. 6; Neue Freie Presse. 3.10.1907. S. 24.

[15] Neue Freie Presse. 3.10.1907. S. 24.

[16] Wiener klinische Wochenschrift. Nr. 29. 1903. S. 858-859.

[17] Die Zeit. 8.8.1916. S. 5.

[18] Der neue Tag. 6.4.1920. S. 5.

[19] Wiener Zeitung. 6.8.1923. S. 1.

[20] Wiener medizinischen Wochenschrift. Nr. 51. 1924. Sp. 2720-2723.

Normdaten (Person) Silberstern, Philipp: BBL: 38862; GND:103410814X

Bio-bibliografisches Lexikon (BBL)/Liste aller Beiträge der VS-Blog-Serie: Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien

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Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [170]: Berall, Wilhelm – Praktischer Arzt und Volksbildner

Berall, Wilhelm – Praktischer Arzt und Volksbildner

Text:  Walter Mentzel

Wilhelm (Leib Wolf) Berall wurde am 16. Oktober 1869 als Sohn von Herz (1829-1916) und Jentil Berall in Sereth in der Bukowina (heute: Suceava/Rumänien) geboren. 1897 heiratete er die in Wien geborene Julie Ostersetzer (*30.4.1870).

Berall studierte an der Universität Wien Medizin und schloss 1893 das Studium mit dem Rigorosum und im Februar 1896 mit seiner Promotion ab. Nach dem Rigorosum erhielt er seine weitere Ausbildung an der II. Medizinischen Universitätsklinik für interne- und Halskrankheiten bei Professor Leopold Schrötter (1837-1908) und nach seiner Promotion an der I. chirurgischen Klinik bei Professor Eduard Albert (1841-1900).[1] Zu seinen wissenschaftlichen Publikationen zählt der 1899 erschienene Aufsatz „Zur Wirkung der Röntgen-Strahlen[2], die 1904 in der Wiener medizinischen Wochenschrift publizierte Arbeit „Ein Fall von Extrasystolen“ und die 1914 erschienene Monografie „Chemisches Praktikum für Mediziner und Pharmazeuten sowie zum Privatstudium“, die sich in der Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin befindet.

Neben seiner Tätigkeit als praktischer Arzt führte er noch in Wien 2 eine private Ausbildungs- und Lehranstalt für Massage und widmete sich der Sexualaufklärung und der Verhütung und der Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten. Dazu hielt er regelmäßig populär-wissenschaftliche Lichtbildervorträge an Schulen, vor sozialdemokratischen Frauenorganisationen,[3] Wiener Arbeiterheimen und Volksbildungsstätten oder vor Gewerkschaftsorganisationen. Seine Vorträge waren über lange Jahre beim Publikum beliebt und gut besucht.



Arbeiter-Zeitung. 19.2.1911. S. 16

Österreichische Buchhändler-Correspondenz. 31.10.1917. S. 520.

Zu diesem Themenbereich publizierte er eine Reihe von Arbeiten, darunter 1909 die populärwissenschaftliche Sexualaufklärungsschrift „Wahrheit und Klarheit über die Geschlechtskrankheiten. Ärztlicher Ratgeber für Mann und Weib zur Verhütung und Heilung der Geschlechtskrankheiten“, in der er für eine frühe sexuelle Aufklärung der Jugend eintrat und die über viele Jahre weite Verbreitung fand. Im Jahr 1917 erschienen von ihm noch die Arbeiten zur „Verhütung und Heilung der Geschlechtskrankheiten“ und in der Hebammen-Zeitung der Artikel „Ueber Geschlechtskrankheiten“.[4]

Berall war Mitglied des 1888 gegründeten Vereines für erweiterte Frauenbildung in Wien, weiters der Gesellschaft der Ärzte in Wien und Mitglied der Gesellschaft für Innere Medizin und Kinderheilkunde. Vor dem Ersten Weltkrieg engagierte er sich als Mitglied und Vizeobmann im Allgemeinen Volksbildungsvereins in Sereth in der Bukowina.[5]

Wilhelm Berall verstarb am 30. Juli 1935 in Wien. Seine Ehefrau Julie wurde wegen ihrer jüdischen Herkunft von den Nationalsozialisten am 8.12.1942 im Ghetto Theresienstadt ermordet, seiner Tochter Magdalene Berall, die seit den späten 1920er Jahren als Journalistin für Wiener Zeitungen arbeitete, gelang die Flucht vor den Verfolgung durch die Nationalsozialisten in die USA.

Quellen:

Friedhofsdatenbank der Gemeinde Wien: Berall Wilhelm

UAW, Med. Fakultät, Nationalien/Studienkataloge, Sign. 134-0355, Berall Leib Wolf (Nationalien Datum 1890/91).

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosenprotokoll, Sign. 177-44b, Berall Leib Wolf (Rigorosen Datum 1893).

Friedhofsdatenbank der IKG Wien, Berall Wilhelm

Opferdatenbank des Institut Theresienstadt-Initiative (Institutem Terezínské iniciativy), Berall Julie.

Literaturliste:

Berall, Wilhelm: Wahrheit und Klarheit über die Geschlechtskrankheiten. Ärztlicher Ratgeber für Mann und Weib zur Verhütung und Heilung der Geschlechtskrankheiten. Wien: A. Mejstrik 1909.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Gesellschaft der Ärzte Bibliothek, Sign.: GÄ-17919]

Berall, Wilhelm: Ein Fall von Extrasystolen. Sonderdruck aus: Wiener medizinische Wochenschrift. Wien: Verlag von Moritz Perles k.u.k. Hofbuchhandlung 1904.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Berall, Wilhelm: Chemisches Praktikum für Mediziner und Pharmazeute sowie zum Privatstudium. (Enthält Anorganische und Organische, Maß- und Gewichtsanalyse, Harnanalysen, Physiologisch-chemische Untersuchungen, Alkaloide etc.) Gründliche Anleitungen bei den praktischen Übungen im chemischen Labor. Wien: Kommissions-Verlag A. Schönfeld 1914.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Gesellschaft der Ärzte Bibliothek, Sign.: SA-1623]

Keywords: Sexualaufklärung, Wilhelm Berall, Arzt, Wien

[1] Bukowinaer Rundschau. 27.2.1896. S. 3.

[2] Wiener medizinische Wochenschrift. Nr. 22. 1899. Sp. 1048-1049.

[3] Arbeiterinnen-Zeitung. H. 11. 1911. S. 10.

[4] Hebammen-Zeitung. 15.2.1917. S. 39-41

[5] Czernowitzer Allgemeine Zeitung. 13.5.1910. S. 4.

Normdaten (Person) Berall, Wilhelm: BBL: 38853; GND: 1256387789

Bio-bibliografisches Lexikon (BBL)/Liste aller Beiträge der VS-Blog-Serie: Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien

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Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [168]: Landesmann, Moritz – Polizeiarzt, Leiter der Tuberkulose-Fürsorgestelle für Lungenkranke am Kaiser Franz Josef-Ambulatorium und Polizeiarzt in Wien

Landesmann, Moritz – Polizeiarzt, Leiter der Tuberkulose-Fürsorgestelle für Lungenkranke am Kaiser Franz Josef-Ambulatorium und Polizeiarzt in Wien

Text: Walter Mentzel

Moritz (Moriz) Robert Landesmann wurde am 13. August 1864 als Sohn von Leopold Lewi Landesmann und Julie, geborene Pollack, in Ranzern in Böhmen (heute: Rancirov/Tschechien) geboren. Er war mit Agnes Elsa Dömény (1878-1938), der Tochter des Begründers des 1874 eröffneten Kaiser Franz Josef-Ambulatoriums in Mariahilf, Leopold Deutsch von Dömény-Strahlfelsen (1845-1921), verheiratet. 1917 änderte er seinen Nachnamen in Landegger.

Landesmann studierte an der Universität Wien Medizin und schloss im Juni 1889 das Studium mit seiner Promotion ab. Danach führte er eine private Arztpraxis[1] und trat als Bezirks- und Amtsarzt in den Dienst der Polizeidirektion Wien ein, wo er zunächst als polizeiärztlicher Funktionär, ab 1892 als Polizeiassistenzarzt,[2] ab 1901 als Polizeibezirksarzt,[3] und seit 1912 als Oberbezirksarzt[4] bis 1923 im Bezirkspolizeikommissariat Wien-Neubau seinen Dienst versah. Daneben wirkte er seit 1916 in leitender Position in der vom „Viribus Unitis-Hilfsverein für Lungenkranke“ eröffneten Tuberkulose-Fürsorgestelle für Lungenkranke, die dem von Dömény gegründeten Ambulatorium angegliedert war.[5]

Er war Mitglied des „Wiener Doktoren-Kollegiums“ und der 1847 gegründeten „Kaiserin Elisabeth Krippe“ (Zentralkrippenvereines in Wien).[6] 1920 bekam er den Titel eines Regierungsrates verliehen.[7] 1923 erfolgte seine Versetzung in den Ruhestand.[8]

Landegger verstarb am 25. August 1931 in Wien, seine Ehefrau Agnes am 28. März 1938 in Wien. Seine Kinder, die jüdischer Herkunft waren, flüchteten nach dem „Anschluss“ im März 1938 vor den Nationalsozialisten aus Österreich. Sein Sohn Georg Landegger, der auch als Mediziner tätig war, und seine Tochter Augusta in die USA, sein Sohn Karl Francis nach Rio De Janeiro.

Von Moritz Landesmann besitzt die Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin in ihrem Bestand der Separata-Bibliothek die 1891 erschienene Arbeit „Condylomata acuminata im Kindesalter“, die er während seiner Tätigkeit am I. öffentlichen Kinderkrankeninstitute in Wien als Sonderdruck der Wiener medizinischen Wochenschrift veröffentlichte.

Quellen:

AUW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosenprotokoll, Sign. 177-228a (Rigorosen Datum 1888), Landesmann Moriz.

UAW, Med. Fak., Promotionsprotokoll, Sign. 186-2601 (Promotion Datum 28.6.1889), Landesmann Moriz.

Friedhofsdatenbank der Gemeinde Wien: Landesmann Moriz.

Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes.

Literaturliste:

Landesmann, Moritz: Condylomata acuminata im Kindesalter. Aus dem I. öffentlichen Kinderkrankeninstitute in Wien. Sonderdruck aus: Wiener medizinische Wochenschrift. Wien: Verlag von Moriz Perles 1891.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Keywords: öffentliches Kinderkrankeninstitut Wien, Kaiser Franz Josef-Ambulatorium, Moritz (Moriz) Landesmann (Landegger), Polizeiarzt, Tuberkulose-Fürsorgestelle für Lungenkranke

[1] Wiener medizinische Wochenschrift. Nr. 40. 1889. Sp. 1544.

[2] Wiener medizinische Wochenschrift. Nr. 1. 1893. Sp. 39; Wiener Zeitung. 28.12.1892. S. 2; Allgemeine Wiener medizinische Zeitung. 3.1.1893. S. 10.

[3] Neues Wiener Tagblatt (Tages-Ausgabe). 1.1.1901. S. 37.

[4] Allgemeine Wiener medizinische Zeitung. 9.1.1912. S. 22.

[5] Fremden-Blatt. 12.3.1916. S. 13.

[6] Wiener Zeitung. 1.5.1913. S. 8.

[7] Wiener medizinische Wochenschrift. Nr. 6, 1920. Sp. 308.

[8] Neue Freie Presse. 17.8-1923. S. 6.

Normdaten (Person) Landesmann, Moritz: BBL: 38848 ; GND:1256070548

Bio-bibliografisches Lexikon (BBL)/Liste aller Beiträge der VS-Blog-Serie: Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien

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Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [167]: Eitelberg, Abraham Josef – Ohrenheilkunde

Eitelberg, Abraham Josef – Ohrenheilkunde

Text: Walter Mentzel

Abraham Josef Eitelberg wurde am 4. Februar 1848 in Tarnopol in Galizien (heute: Tarnopil/Ukraine) geboren, und war mit Johanna (Jjetti), geborene Pordes, verheiratet.

Eitelberg studierte an der Universität Wien Medizin, schloss im Mai 1878 das Studium mit seiner Promotion ab, und trat 1879 als Assistent des Dozenten für Ohrenheilkunde Viktor Urbantschitsch (1847-1921) an der Abteilung für Ohrenkrankheiten in die Wiener allgemeine Poliklinik ein. Eitelberg bemühte sich hier um seine weiteren wissenschaftlichen Karriereschritte, die sich in zahlreichen Vorträgen im Wiener medizinischen Doktoren-Kollegium, an seiner Teilnahme an Kongressen wie an jenem 1887 in Wien abgehaltenen Kongress der Ohrenärzte,[1] vor allem aber in seiner umfangreichen Publikationstätigkeit niederschlugen.

Zu seinen Hauptwerken zählte das 1899 erschienene 480 Seiten umfassende Lehrbuch „Praktische Ohrenheilkunde“,[2] sowie zahlreiche wissenschaftliche Aufsätze, die er u.a. gemeinsam mit Urbantschitsch veröffentlichte. Neben der Zeitschrift für Ohrenheilkunde und der Wiener medizinischen Wochenschrift war vor allem die Wiener medizinische Presse sein bevorzugtes Publikationsorgan.

Aus dem reichen publizistischen Korpus wissenschaftlicher Arbeiten von Eitelberg besitzt die Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin 21 Arbeiten in der Neuburger-Bibliothek, sowie weitere 36 Aufsätze im Bestand der Separata-Bibliothek. Darüber hinaus publizierte er auch Artikel in der „Neuen Freien Presse“ unter der Rubrik „Natur- und Völkerkunde“[3] und wirkte in der Redaktion des „Centralblatt für die gesamte Therapie“ mit.[4]

Eitelberg sparte nicht mit Kritik am etablierten medizinischen Wissenschaftssystem. 1894 bemühte er sich öffentlichkeitswirksam mit einem Flugblatt um die Etablierung otiatrischer Abteilungen in den Krankenhäusern und wies auf den Mangel an ausgebildeten Ohrenärzten hin.[5] 1899 erschien von ihm ein Artikel in der Zeitschrift „Dokumente der Frauen“, in dem er sich für die Zulassung von Frauen zum Medizinstudium aussprach, nicht ohne männliche Verhaltens- und Denkweisen innerhalb des Wissenschaftsbetriebes einer grundlegenden und teilweise sarkastischen Kritik zu unterziehen.[6] Zuvor erschien von ihm 1892 die Monografie „Unmoderne Ansichten über die moderne Cultur“, in der er seine gesellschaftskritischen Ansichten darlegte, darunter die weitgehende Akzeptanz des Antisemitismus. In seinem 1905 veröffentlichten Buch „Unmoderne Ethik“ setzte er sich kritisch mit den Bestellungs- und Rekrutierungspraktiken des wissenschaftlichen Personals an der Medizinischen Fakultät der Universität Wien auseinander. Diese Arbeit wies ihm in der zeitgenössischen Wissenschaftscommunity eine Außenseiterrolle zu, bzw. erklärt die Marginalisierung die seine Arbeiten erfuhren. In „Unmoderne Ethik“ beschrieb er ausführlich wie ihm trotz seiner fachlichen Reputation durch eine von Intrigen und Seilschaften bestimmte Wissenschaftsverwaltung und universitäre Klüngelwirtschaft eine wissenschaftliche Laufbahn an der Universität Wien verwehrt wurde. Oder wie er formulierte: „warum man an der Wiener medizinischen Fakultät Dozent – nicht wird“. Dabei führte er seine seit 1884 dreimalig unternommenen Bewerbungsversuche um eine Dozentur für Ohrenheilkunde an, die durch die Missachtung seiner Habilitationsarbeiten, eine für ihn gezielt ungünstig und manipulativ zusammengestellte Berufungskommission, sowie die durch persönliche Intrigen und antisemitischen Anfeindungen, zum Scheitern gebracht wurden.

Wilhelm Stekel (1868-1940) bezeichnete in seiner zu Eitelbergs Buch verfassten Rezension das von ihm beschriebene System als eines der „Protektionskinder und Streber“.[7] Ähnliche Ablehnungen widerfuhren Eitelberg 1895 bei seinem Vorschlag zur Einrichtung eines ohrenärztlichen Ambulatoriums im Kaiser-Franz Josef-Spital und zuletzt bei seiner Bewerbung um eine Stelle eines Ohrenarztes bei der Gremial-Krankenkasse der Wiener Kaufmannschaft.

Nachdem er seine 17-jährige andauernde Tätigkeit an der Wiener Allgemeinen Poliklinik beendet hatte, arbeitete Eitelberg als Ohrenarzt in seiner privaten Ordination in Wien 1, Adlergasse 4, publizierte weiterhin regelmäßig und nahm am wissenschaftlichen Vereinsleben teil.

Neue Freie Presse, 5.7.1919, S. 15.

Abraham Eitelberg verstarb am 3. Juli 1919 in Wien. Seine gesamte 1938 in Wien lebende Familie, darunter sein Sohn Maximilian Wolfgang (*1877) und seine Töchter Melanie (*1884) und Gertrude (*1884) wurden wegen ihrer jüdischen Herkunft nach ihrer Deportation am 23. November 1941 aus Wien nach Kowno von den Nationalsozialisten ermordet. Sein zweiter Sohn Cornelius (*1880) gilt als vermisst.

Quellen:

Sign. 134-092, Eitelberg Abraham (Nationalien Datum).

Sign. 177-71b, Eitelberg Abraham (Rigorosum Datum 1877).

Sign. 186-777, Eitelberg Abraham (Promotion Datum 31.5.1878).

Friedhofsdatenbank der IKG Wien, Eitelberg Abraham, Eitelberg Johanna, Eitelberg Friederike (Tochter).

Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes.

Yad Vashem.

Literaturliste:

Eitelberg, Abraham: Praktische Ohrenheilkunde. Mit 57 Abbildungen. Wien: Alfred Hölder k.u.k. Hof- und Universitäts-Buchhändler 1899.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 64269]

Eitelberg, Abraham: Unmoderne Ethik. Wien: im Selbstverlages des Autors o.J.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 3113]

Keywords:

Abraham Eitelberg, Ohrenheilkunde, Wiener Allgemeine Poliklinik, Wien, Arzt, Neuburger Bibliothek

[1] Wiener Allgemeine Zeitung. 12.4.1887. S. 2.

[2] Wiener klinische Wochenschrift. Nr. 48. S. 1105.

[3] Neue Freie Presse. 9.4.1903. S. 18.

[4] Wiener medizinische Wochenschrift. Nr. 7 (Beilage). Sp. 290.

[5] Wiener medizinische Wochenschrift. Nr. 52. Sp. 2246.

[6] Dokumente der Frauen. 1.8.1899. S. 287-289.

[7] Die Zeit. 22.4.1906. S. 26.

Normdaten (Person) Eitelberg, Abraham Josef : BBL: 38742; GND:1255780061;

Bio-bibliografisches Lexikon (BBL)/Liste aller Beiträge der VS-Blog-Serie: Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien

Bitte zitieren als VAN SWIETEN BLOG der Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien, BBL: 38742 (31.03.2022); Letzte Aktualisierung: 2022 03 31
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Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [166]: Schwoner, Josef – Frauen- und Kinderarzt, NS-Verfolgter

Schwoner, Josef – Frauen- und Kinderarzt, NS-Verfolgter

Text: Walter Mentzel

Josef Schwoner wurde am 20. April 1871 als Sohn von Adolf Schwoner (1838-1909) und Josefine, geborene Donath, in Kremsier in Mähren (heute: Kromeriz/Tschechien) geboren. Seit 1897 war er mit Ernestine, geborene Heller (1874-1961), verheiratet.

Nach Abschluss seines Medizinstudiums an der Universität Wien mit der Promotion im Jahr 1894 arbeitete Schwoner am sero-therapeutischen Institut unter Prof. Richard Paltauf (1858-1924) und danach am Ambulatorium der Kinderklinik im Allgemeinen Krankenhaus Wien. Schwoner war Mitglied der Gesellschaft für innere Medizin und Kinderheilkunde und seit 1903 Mitglied der Gesellschaft der Ärzte in Wien.[1]

Nach dem Ersten Weltkrieg arbeitete Schwoner in seiner 1896 eröffneten Arztpraxis in Wien als Frauen- und Kinderarzt und engagierte in dem von Hugo Klein gegründeten Verein Österreichischer Bund für Mutterschutz.[2] Hier fungierte er als Vorstandsmitglied in der Bundesleitung des Vereines. 1919 wurde ihm die stellvertretende ärztliche Leitung des unter der Patronanz von Hugo Klein stehenden und vom Bund für Mutterschutz erhaltenen Mütter- und Säuglingsheim in Wien 16, Maderspergerstraße 2 überantwortet.[3]

Von Josef Schwoner besitzt die Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin in ihrer Separata-Bibliothek vier Arbeiten, davon drei aus seiner Tätigkeit am sero-therapeutischen Institut in Wien und zwar die im Jahr 1902 zuerst auf der Karlsbader Naturforscherversammlung vorgestellte und in der Wiener klinischen Wochenschrift veröffentlichte Studie „Ueber Differenzierung der Diphtheriebazillen von den Pseudodiphtheriebazillen durch Agglutination“, die 1903 publizierte Arbeit „Ein Beitrag zur Kenntnis der Pseudodiphtheriebazillen“ und der aus dem Jahr 1904 stammende Aufsatz „Ueber die hämolytische Wirkung des Loefflerschen Bacillus“. Im selben Jahr erschien noch die von ihm gemeinsam mit dem Immunologen und Pharmakologen Ernst Peter Pick (1872-1960) verfasste Studie „Beiträge zur Kenntnis des Diphterie-Antitoxins und seiner Beziehung zum Toxin.[4] Im Ersten Weltkrieg war er im Garnisonsspital Nr. 2 in Wien als Militärarzt unter dem Chefarzt Privatdozent Otto Sachs im Einsatz. Aus dieser Zeit stammt von ihm der Artikel „Ueber die hämorrhagische Hautreaktion bei Fleckfieber. Bemerkungen zur Arbeit des k. u. k. Regimentsarztes Priv.-Doz. Dr. Lipschütz“. Daneben verfasste er noch Artikel in Zeitschriften wie „Die Frau und Mutter“.[5]

Josef Schwoner und seine Ehefrau Ernestine waren nach dem „Anschluss“ im März 1938 wegen ihrer jüdischen Herkunft der NS-Verfolgung ausgesetzt. Sie flüchtete über die Schweiz nach Lissabon und von hier im Juni 1941 in die USA. Schwoner verstarb am 3. März 1966 in Hollywood, Los Angeles County in Kalifornien.

Quellen:

Matriken der IKG Wien, Trauungsbuch 1897, Schwoner Josef, Donath Ernestine.

Auswanderungskartei der IKG Wien, Schwoner Josef und Heller Ernestine.

ÖStA, VA, Zl. 12.161, Schwoner Josef.

New York, Passenger and Crew Lists of Vessels Arriving at New York, New York, 1897-1957 (National Archives Microfilm Publication T715, roll 6553); Records of the Immigration and Naturalization Service, Record Group 85.

Finde a grave: Dr. Joseph Schwoner.

Literaturliste:

Schwoner, Josef: Ueber Differenzierung der Diphtheriebazillen durch Agglutination. Sonderdruck aus: Wiener klinischen Wochenschrift. Wien und Leipzig: Wilhelm Braumüller k.u.k. Hof- und Universitäts-Buchhändler 1902.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Schwoner, Josef: Ein Beitrag zur Kenntnis der Pseudodiphtheriebazillen. Aus dem staatl. sero-therapeutischen Institut in Wien (Vorstand Prof. R. Paltauf). Sonderdruck aus: Wiener klinische Wochenschrift. Wien und Leipzig: Wilhelm Braumüller k.u.k. Hof- und Universitäts-Buchhändler 1903.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Schwoner, Josef: Ueber die hämolytische Wikrung des Loefflerschen Bacillus. Aus dem staatl. sero-therapeut. Institute (Vorstand: Prof. R. Palauf) und der k.k. Universitäts-Kinderklinik in Wien (Vorstand: Prof. Th. Escherich). Sonderdruck aus: Centralblatt für Bakteriologie, Parasitenkunde und Infektionskrankheiten. Jena: Verlag von Gustav Fischer 1904.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Schwoner, Josef: Ueber die hämorrhagische Hautreaktion bei Fleckfieber. Bemerkungen zur Arbeit des k.u.k. Regimentsarztes Priv.-Doz. Dr. Lipschütz. Aus der II. Abteilung (Chefarzt: k.u.k. Stabsarzt Priv.-Doz. Dr. Otto Sachs) des k.u.k. Garnisonspitles Nr. 2 in Wien. (Kommandant: k.u.k. Oberstabsarzt l. Kl. Dr.Bruno Drastich). Sonderdruck aus: Wiener klinische Wochenschrift. Wien: Verlag von Wilhelm Braumüller 1916.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Keywords:
Bund für Mutterschutz, Frauenarzt, Josef Schwoner, Kinderarzt, NS-Verfolgter

[1] Wiener klinische Wochenschrift. Nr. 15. 1903. S. 459.

[2] Mitteilungen des Österreichischen Bundes für Mutterschutz. H. 2. 1917. S. 5.

[3] Wiener Zeitung. 23.5.1919. S. 4.

[4] Wiener klinische Wochenschrift. Nr. 40. 1903. S. 1055-1057.

[5] Die Frau und Mutter. H. 3. 1928

Normdaten (Person) Schwoner, Josef : BBL: 38696; GND: 1254734309

Bio-bibliografisches Lexikon (BBL)/Liste aller Beiträge der VS-Blog-Serie: Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien

Bitte zitieren als VAN SWIETEN BLOG der Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien, BBL: 38696 (21.03.2022); Letzte Aktualisierung: 2022 04 04
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Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [165]: Mraček, Franz – Professor für Dermatologie und Geschlechtskrankheiten

Mraček, Franz – Professor für Dermatologie und Geschlechtskrankheiten

Text: Walter Mentzel

Franz Mraček wurde am 1. April 1848 in Beneschau in Böhmen (heute: Benešov/Tschechien) geboren und war mit Sophie, geborene Edle von Kogerer (1861-1932), verheiratet.

Nach seinem Studium der Medizin an der Universität Wien und seiner Promotion 1876 durchlief Mraček als Sekundararzt in seiner weiteren Ausbildung die Kliniken von Adalbert Ducheck (1824-1882), Ferdinand Hebra (1816-1880), Leopold Dittel (1815-1898) und Carl Ludwig Sigmund (1810-1883), dessen Assistent er bis 1880 war. 1880 habilitierte er sich zum Privatdozenten für Dermatologie und Syphilidologie und 1889 erfolgte seine Ernennung zum Primarius an der Abteilung für Haut- und Geschlechtskrankheiten an der Krankenanstalt Rudolfstiftung. Diese Funktion übte er bis zu seinem Ableben aus.[1] 1896 erhielt er den Titel eines a.o. Professor und darauf den Titel Titular-Ordinarius.[2]


Bild: Franz Mraček, ca. 1900

In seinen Arbeiten beschäftigte er sich mit klinischen und pathologisch-anatomischen Fragen auf dem Gebiet der Syphilidologie. Die Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin besitzt in ihrer Separata-Bibliothek eine Reihe von seinen Arbeiten. Weiters sind in der Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin das von ihm edierte und zwischen 1902 und 1909 herausgegebene vierbändige „Handbuch der Hautkrankheiten“ und ein 1908 erschienener „Atlas der Syphilis und der venerischen Krankheiten mit einem Grundriss der Pathologie und Therapie derselben“ erhalten, sowie der 1911 erschienene „Franz Mracek´s Atlas und Grundriss der Haut-Krankheiten“ (= Lehmann´s medizinische Handatlanten/Bd. 5).

Mraček war Mitglied des niederösterreichischen Landessanitätsrates, Ausschussmitglied der Österreichischen Gesellschaft vom Roten Kreuz (österreichischen patriotischen Hilfsverein) und Mitbegründer der Wiener Dermatologischen Gesellschaft.[3] Weiters war er Ehrenbürger von Bad Hall in Oberösterreich.

Franz Mraček verstarb am 8. April 1908 in Wien.

Quellen:

AUW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle 1872, Sign. 177.241, Mraček Franz (Rigorosum-Datum: 1876).

AUW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 186-425, Mraček Franz (Promotions-Sponsions-Datum: 5.4.1876).

UAW, Rektoratsarchiv, Akademischer Senat, Akten-Sonderreihe, Personalblätter, Senat S 304.857 Mraček, Franz (01.04.1848-08.04.1908)

Sterbebuch, RL, Erzdiözese Wien, Bezirk: 1, Unsere Liebe Frau zu den Schotten, Sign. 03-23, Folio115, Mraček Franz.

Literaturliste:

Mraček, Franz: Handbuch der Hautkrankheiten. Bd. 1-4,2. Wien: Hölder 1902-1909.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 55552]

Mraček, Franz.: Atlas der Syphilis und der venerischen Krankheiten. Mit einem Grundriss der Pathologie und Therapie derselben. (= Lehmann’s medizinische Handatlanten/6) München: Lehmann 1908.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Wolf Bibliothek, Sign.: WOB-326]

Mraček, Franz und Albert Jesionek: Franz Mraček’s Atlas und Grundriss der Haut-Krankheiten. (Lehmann’s medizinische Handatlanten/5) München: Lehmann 1911.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Wolf Bibliothek, Sign.: WOB-325]

Keywords:
Dermatologe, Karl Mraček, Geschlechtskrankheiten, Arzt, Wien, Wolf Bibliothek, Neuburger Bibliothek. Separata Bibliothek

[1] Die Zeit. 9.4.1908. S. 6.

[2] Wiener klinische Rundschau. Nr. 16. 1908. S. 256-257; Mährisches Tagblatt. 9.4.1908. S. 6.

[3] Allgemeine Wiener medizinische Zeitung. 14.4.1908. S. 172.

[1] Teplitz-Schönauer Anzeiger. 25.2.1915. S. 5.

[2] Wiener medizinische Wochenschrift. Nr. 10. 1916. Sp. 381.

[3] Kleine Volks-Zeitung. 5.2.1932. S. 7.

[4] Die Unzufriedene. 14.8.1926. S. 7

Normdaten (Person) Mraček, Franz : BBL: 38693; 
GND
142664340

Bio-bibliografisches Lexikon (BBL)/Liste aller Beiträge der VS-Blog-Serie: Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien

Bitte zitieren als VAN SWIETEN BLOG der Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien, BBL: 38693 (21.03.2022); Letzte Aktualisierung: 2022 03 21
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Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [163]: Ekstein (Eckstein), Emil – Frauenarzt, Gynäkologe und Organisator der Hebammen in Österreich

Ekstein (Eckstein), Emil – Frauenarzt, Gynäkologe und Organisator der Hebammen in Österreich

Text: Dr. Walter Mentzel

Emil Ekstein wurde am 25. Juli 1864 als Sohn des Apothekers Adolf (Abraham) aus Seidowitz (Bečov/Tschechien) und Rosa, geborene Glaser, in Styrl bei Kopitz (heute: Kopisty/Tschechien) geboren. Er war mit der in Prag geborenen Olga (*10.9.1874), geborene Jontof, verheiratet,[1] und hatte mit ihr gemeinsam die beiden Kinder Herbert (*25.6.1896 Tepliz-Schönau) und die spätere Wiener Ärztin Gertrude, verheiratete Ceranke.

Bereits während seines Studiums der Medizin an der Carl-Ferdinands-Universität in Prag arbeitete er am histologischen Institut. Nach seiner Promotion 1888 zum Doktor der gesamten Heilkunde[2] wurde er zunächst 1889 zum Oberarzt der Reserve im 40. Landwehr-Bataillon ernannt[3] und begann 1889/90 seine medizinische Laufbahn an der II. chirurgischen Klinik in Prag bei Prof. Carl Gussenbauer (1842-1903) und danach als Sekundararzt an der Privatklinik für Frauenkrankheiten des Gynäkologen und Geburtshelfers August Eduard Martin (1847-1933) in Berlin. In dieser Zeit publizierte er eine Reihe von Arbeiten, darunter 1901 in der Prager medicinischen Wochenschrift „Ueber die Anwendung der Kopfzange bei Steisslagen“, den 1892 als Sonderdruck aus der Prager medicinischen Wochenschrift veröffentlichten Aufsatz „Zur Behandlung der Fehlgeburt“ und die Studie „Ueber einen Fall von überzähliger Bildung im Bereiche des rechten Fusses“, die ebenfalls als Sonderdruck erschien. Sie befinden sich heute in der Separata-Bibliothek der Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin.

Organisator der Hebammen in Böhmen

Seit 1891/1892 lebte Ekstein in Teplitz-Schönau, wo er als Operateur und Frauenarzt tätig war, daneben im Kurbad Teplitz-Schönau die Funktion eines Badearztes[4] und Schriftführers im Teplitz-Schönauer Kurverein ausübte,[5] sich aber vor allem seit 1893 für die Organisation der Hebammen und deren berufliche Aus- und Weiterbildung engagierte. Gemeinsam mit Ärzten aus Aussig (Ústí nad Labem) und Brüx (Most) gab er in Böhmen die wesentlichen Anstöße zur Organisation der Hebammen und bekam rasch einen überregionalen Bekanntheitsgrad im Organisationsnetzwerk der österreichischen Hebammen und ihren Interessensorganisationen. Er trat für ein klares Berufsbild und für die fachliche Aufwertung des Hebammenberufes ein. Zur Umsetzung seiner Ideen propagierte er die Gründung von lokalen Hebammenvereinen, deren ersten er 1893 in Teplitz-Schönau gründete.[6] Im selben Jahr veröffentlichte er in der Hebammen-Zeitung eine Artikelserie „Zur Reform des Hebammenwesens in Österreich“, in denen er die bisherigen Zustände einer Kritik unterzog, seine Vorstellungen präzisierte und eine aktivere Rolle des Staates bei der Hebung des Berufsstandes einforderte.[7] Diese Arbeit erschien auch unter dem gleichnamigen Titel als Aufsatz und befindet sich in der Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin. Seine Aktivitäten führten dazu, dass bis 1896 bereits 13 Sektionen der Hebammen-Organisation in Böhmen gegründet wurden, die großteils von ihm ins Leben gerufen worden waren. Über viele Jahre hindurch publizierte er regelmäßig in der Zeitschrift „Hebammen-Zeitung“, dem Organ des Unterstützungs-Vereines für Hebammen und dessen Präsidentin Anna Friedl-Eichenthal (1844-1931), darunter 1894 seinen in der Sektion Teplitz des Wiener Unterstützungsvereines für Hebammen am 8. Februar 1894 gehaltenen Vortrag,[8] so wie 1902 seinen Vortrag über „Die Bekämpfung des Kindbettfiebers“.[9] 1895 initiierte er in Teplitz-Schönau den 1. Österreichischen allgemeine Hebammentag.[10] Seinen hier gehaltenen programmatischen Vortrag „Ueber Ziel und Streben der Hebammen Österreichs“ findet sich in der Hebammen-Zeitung.[11] Weitere Publikationen von ihm zu diesem Themenbereich waren die 1902 publizierte Arbeit „Geburtshilfliche Neuorganisationen in Österreich“ (Stuttgart Enke 1902), und die zwischen 1907 und 1909 erschienene Artikelserie zu „Vorschläge zur amtlichen Herausgabe neuer Dienstvorschriften für die Hebammen Österreichs“.[12] 1908 stellte er nochmals in seiner Arbeit „Nur gebildete Hebammen!“ (Halle an der Saale, Marhold 1908) seine Vorstellungen zum Berufsbild und zur beruflichen Aus- und Weiterbildung der Hebammen vor, und 1911 hielt er in dem Aufsatz „Reichsorganisation der Hebammen Österreichs“ die bisherige Entwicklung der Organisationsarbeit aus seiner Sicht in einer kritischen Rückschau fest.[13] Weiters war er Bearbeiter und Herausgeber des seit 1894 regelmäßig erschienenen Österreichischen Hebammen-Kalender.


Hebammen-Zeitung. 15.12.1896. S. 7.

Ekstein als Frauenarzt in Teplitz-Schönau

Im Oktober 1897 eröffnete er das „Dr. Ekstein’s Frauen-Sanatorium“ in Teplitz, in der er auch der notleidenden Bevölkerung eine unentgeltliche Behandlung anbot.[14]

Prager Tagblatt, 10. Juni 1900, S. 19.

Aus seinem Arbeitsfeld als Frauenarzt und Gynäkologe entstanden eine Reihe von Publikationen wie der Aufsatz „Ueber die Verpackung sterilisierter Bruns’scher Watte für die geburtshilfliche Praxis“,[15] die 1896 veröffentlichte Arbeit „Ueber den Einfluss der Castration auf die Osteomalacie“ und die 1904 erschienene Studie „Die erste Spontanruptur des graviden Uterus im Bereiche der alten Kaiserschnittnarbe nach querem Fundalschnitte nach Fritsch“ aus der chirurgischen Abteilung des Kaiser Franz Joseph Bezirkskrankenhauses in Brüx unter dem Primarius Viktor Patzelt, die in der Separata-Bibliothek der Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin erhalten sind. Ebenfalls aus dem Jahr 1904 stammt seine Artikelserie in der Hebammen-Zeitung „Über Verhütung der Entstehung und Verschleppung des Kindbettfiebers.[16] Zwei weitere Arbeiten aus dem Jahr 1901 waren „Die ersten fünf Jahre geburtshilflicher Praxis“ (= Sammlung zwangloser Abhandlungen aus dem Gebiet der Frauenheilkunde und Geburtshilfe. IV. Band, Heft 1) und „Die Theraphie bei Abortus“ (Suttgart Ferd. Enke, 1901). 1907 erschien von ihm die Arbeit „Die puerperale Infektion in forensischer Beziehung“ (bei Graefes Sammlungen, Bd. 7, H. 3, Halle an der Saale bei C. Marhold).

Ab 1914 führte Ekstein eine von ihm eingerichtete private gynäkologische Röntgenstation in Teplitz-Schönau.[17] Über seine Tätigkeit an dieser Einrichtung berichtete er in dem Aufsatz „Beobachtungen und Erfahrungen mit der Röntgentiefentherapie“, der 1917 als Sonderdruck aus der Gynäkologischen Rundschau erschien und sich heute im Bestand der Separata-Bibliothek befindet.

Am Ersten Weltkrieg nahm Ekstein im Range eines Regimentsarztes teil, wobei seine Tochter Gertrud, die zu dieser Zeit in Wien Medizin studierte, als seine Assistentin mit ihm einrückte.[18] Nach seiner im Dezember 1914 erfolgten Bestellung zum Chefarzt des Kriegsgefangenenlagers in Reichenberg,[19] kehrte er im September 1915 nach 14-monatiger Abwesenheit nach Teplitz-Schönau zurück und nahm seine Arbeit in seiner Arztpraxis wieder auf.[20] Im Jahr 1918 publizierte er wieder in Form einer Rückschau auf seine Tätigkeit die Schrift „Ueber Förderung des Bevölkerungszuwachses (die fünften fünf Jahre geburtshilflicher Praxis). (Teplitz-Schönau 1892-1917, Leipzig: Benno Konegen Verlag 1918“).

Emil Ekstein beging im Februar 1925 in Teplitz-Schönau Suizid, da er wegen des Verstoßes gegen den § 144 (Schwangerschaftsabbruch) verurteilt worden war, weitere Anklagen folgten und ihm eine längere Freiheitstrafe drohte.[21]

Quellen:

Trauungs-Matrikenbuch (Židovské Matriky) 1784 – 1949 (1960), Litt. 8, Abteilung 1, 1892, Folio 16, Emil Ekstein, Olga Jontof (1892). Narodni Archiv, Register der jüdischen Religionsgemeinschaften in den tschechischen Regionen.

https://dvojka.rozhlas.cz/andelickar-8144854

Literaturliste:

Ekstein, Emil: Ueber die Anwendung der Kopfzange bei Steisslagen. Sonderdruck aus: Prager medicinische Wochenschrift. Prag: Selbstverlag: 1901.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Ekstein, Emil: Zur Behandlung der Fehlgeburt. Aus der Privat-Anstalt für Frauenkrankheiten des Dr. A. Martin, Berlin. Sonderdruck aus: Prager medicinische Wochenschrift. Prag: Selbstverlag 1892.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Ekstein, Emil: Ueber einen Fall von überzähliger Bildung im Bereiche des rechten Fusses. Sonderdruck aus: Prager medicinische Wochenschrift. Prag: Selbstverlag 1891.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Ekstein, Emil: Ueber den Einfluss der Castration auf die Osteomalacie. Casuistischer Beitrag zur Frage der Castration bei Osteomalacie. Sonderdruck aus: Prager medicinische Wochenschrift. Prag: Selbstverlag 1896.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Ekstein, Emil: Die erste Spontanruptur des graviden Uterus im Bereiche der alten Kaiserschnittnarbe nach querem Fundalschnitte nach Fritsch. (Aus der chirurgischen Abteilung der Kaiser Franz Joseph Bezirkskrankenhauses Brüx. Primarius Kaiserl. Rat Dr. Viktor Patzelt) Sonderdruck aus: Zentralblatt für Gynäkologie. Leipzig: Barth 1904.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Ekstein, Emil: Die ersten fünf Jahre geburtshilflicher Praxis. (Geburtshilfliche Casusistik.) (= Sammlung zwangloser Abhandlungen aus dem Gebiete der Frauenheilkunde und Geburtshilfe/4,1) Halle a. S.: Verlag von Carl Marhold 1901.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 53621/4,1]

Ekstein, Emil: Beobachtungen und Erfahrungen mit der Röntgentiefentherapie. (Mit 6 Figuren) Sonderdruck aus: Gynäkologische Rundschau. Wien und Berlin: Verlag von Urban & Schwarzenberg 1917.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

[1] Trauungs-Matrikenbuch (Židovské Matriky) 1784 – 1949 (1960), Litt. 8, Abteilung 1, 1892, Folio 16, Emil Ekstein, Olga Jontof (1892). Narodni Archiv, Register der jüdischen Religionsgemeinschaften in den tschechischen Regionen.

[2] Prager Tagblatt. 27.12.1888. S. 3.

[3] Teplitz-Schönauer Anzeiger. 15.10.1902. S. 1.

[4] Amtliche Nachrichten zur Cur-Liste von Teplitz-Schönau. 1898. S. 3.

[5] Teplitz-Schönauer Anzeiger. 1.2.1905. S. 6.

[6] Hebammen-Zeitung. 30.8.1894. S. 2-3.

[7] Hebammen-Zeitung. 30.9.1893. S. 141-142; 15.10.1893. S. 149-150.

[8] Hebammen-Zeitung. 28.2.1894. S. 1.

[9] Hebammen-Zeitung. 28.2.1894. S. 1.

[10] Prager Tagblatt. 30.7.1895. S. 4.

[11] Hebammen-Zeitung. 15.8.1895. S. 1.

[12] Hebammen-Zeitung. 31.1.1907. S. 16-17; 15.12.1907. S. 313-314; 1.3.1908. S. 3-4; 31.1.1908. S. 6-7; 15.1.1908. S. 3-4 und 15.3.1908. S. 5-7.

[13] Hebammen-Zeitung. 1.12.1911. S. 543.

[14] Teplitz-Schönauer Anzeiger. 3.11.1897. S. 5.

[15] Allgemeine Wiener medizinische Zeitung. 9.10.1894. S. 1.

[16] Hebammen-Zeitung. 15.12.1904. S. 181-183; 30.12.1904. S. 189-191.

[17] Teplitz-Schönauer Anzeiger. 25.2.1914. S. 10.

[18] Arbeiter Zeitung. 1.9.1914. S. 5.

[19] Teplitz-Schönauer Anzeiger. 17.12.1914. S. 4.

[20] Teplitz-Schönauer Anzeiger. 29.9.1915. S. 6.

[21] Neues Wiener Journal. 24.2.1925. S. 10.

Keywords:
Emil Ekstein, Frauenarzt, Frauenheilkunde, Gynäkologie, Hebammen, Teplitz-Schönau, Arzt, Medizingeschichte, Wien, Separata Biblothek, Neuburger Bibliothek

Normdaten (Person) Ekstein,  Emil: BBL: 38670; GND: 1057583189

Bio-bibliografisches Lexikon (BBL)/Liste aller Beiträge der VS-Blog-Serie: Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien

Bitte zitieren als VAN SWIETEN BLOG der Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien, BBL: 38670 (21.03.2022); Letzte Aktualisierung: 2022 03 21
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Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [162]: Baum, Sigismund – Chefarzt des Wiener kaufmännischen Vereins und Hydrotherapeut

Baum, Sigismund – Chefarzt des Wiener kaufmännischen Vereins und Hydrotherapeut

Text: Walter Mentzel

Sigismund (Sigmund) Baum wurde am 25. Juni 1842 als Sohn von Jakob Baum und Sara Sophia (1821-1850), geborene Samel, in Ledau in Böhmen (heute: Letov/Tschechien), geboren. Aus seiner 1875 geschlossenen Ehe[1] mit Friedericke Samel (etwa 1855-1936) stammen drei Kinder, darunter Marianne Fischer (*14.5.1880 Wien, gest. 23.8.1945 London), die mit dem Gynäkologen und Medizinhistoriker Isidor Fischer (1868-1943) verheiratet war.

Baum studierte an der Universität Wien Medizin, wo er zunächst zum Magister der Geburtshilfe (1867) und danach 1869 zum Doktor der gesamten Heilkunde promovierte. Danach war er Assistent des 1865 an der Universität Wien sich zum Thema Hydrotherapie habilitierten Dozenten Wilhelm Winternitz (1834-1917) und besaß eine private Arztpraxis in Wien 1, Eßlinggasse 13. Hier unterhielt er auch eine ambulatorische Ordination als Chefarzt des 1870 gegründeten Wiener kaufmännischen Vereines. Er war an der Gründung der kaufmännischen Hilfskasse „Einigkeit“ beteiligt.[2] 1870 erfolgte seine Aufnahme in das Doctoren-Collegium der Medizinischen Fakultät in Wien.[3]

Sigismund Baum beschäftigte sich seit seiner Tätigkeit bei Winternitz wissenschaftlich mit dem Thema der Hydrotherapie. 1874 erschien von ihm in der Wiener medizinischen Presse der Aufsatz „Zur Behandlung des akuten Gelenksrheumatismus mit besonderer Berücksichtigung der Hydrotherapie“, in weiterer Folge hielt er in den verschiedensten wissenschaftlichen Vereinen Vorträge zu diesem Thema. Wie u.a. „Über den Werth des mechanischen Reizes in der Hydrotherapie“ im Wiener medizinischen Doctoren-Collegiums.[4]

Baum war Mitglied der Gesellschaft der Ärzte in Wien, des Wiener medizinischen Clubs und während des Ersten Weltkrieges der Gesellschaft zur Fürsorge für Kriegsinvaliden.[5]

Sigismund Baum verstarb am 31. März 1924 in Wien.

Neue Freie Presse. 3.4.1924. S. 19.

Quellen:

AUW, Med. Fakultät, Nationalien/Studienkataloge, Sign. 134-0001, Baum Sigmund (Nationalien Datum, 1862/63).

AUW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 170-21r, Baum Sigismund (Rigorosen Datum 1867).

AUW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 182-239, Baum Sigmund (Promotions- Sponsionsdatum, 31.12.1867).

AUW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 182-343, Baum Sigmund (Promotions- Sponsionsdatum, 6.8.1869).

Friedhofsdatenbank der IKG Wien: Baum Sigismund.

Literaturliste

Baum, Sigismund: Zur Behandlung des akuten Gelenksrheumatismus mit besonderer Berücksichtigung der Hydrotherapie. Sonderdruck aus: Wiener medizinische Presse. Wien: im Selbstverlage des Verfassers 1874.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Keywords:
Hydrotherapie, Wiener kaufmännischen Verein, Sigismund (Sigmund) Baum, Arzt, Medizingeschichte, Wien, Separata Bibliothek

[1] Teplitz-Schönauer Anzeiger. 10.7.1875. S. 8.

[2] Neue Freie Presse. 3.4.1924. S. 9.

[3] Allgemeine Wiener medizinische Zeitung. 18.1.1870. S. 8.

[4] Wiener klinische Wochenschrift. Nr. 45. 1893. S. 822 und Wiener medizinische Wochenschrift. Nr. 48. Sp. 1935-1936

[5] Neue Freie Presse. 12.1.1916. S. 9.

Normdaten (Person) Baum, Sigismund: BBL: 38616;  GND: 1254022988

Bio-bibliografisches Lexikon (BBL)/Liste aller Beiträge der VS-Blog-Serie: Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien

Bitte zitieren als VAN SWIETEN BLOG der Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien, BBL: 38616 (10.03.2022); Letzte Aktualisierung: 2022 10 03
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Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [161]: Baumgarten, Arnold – Direktor des Krankenhauses Lainz in Wien und NS-Verfolgter

Baumgarten, Arnold – Direktor des Krankenhauses Lainz in Wien und NS-Verfolgter

Text: Walter Mentzel

Arnold Baumgarten wurde am 24. September 1879 als Sohn des Kaufmannes Johann Jakob Baumgarten und Mathilde, geborene Kollinsky, in Wien geboren. Seit 1907 war er mit Johanna (*6.5.1879 Brünn/Mähren), geborene Horvath, verheiratet. Mit ihr gemeinsam hatte er die beiden Söhne Johann (*28.9.1907 Pörtschach) und Friedrich Robert (10.7.1910 Pörtschach), der an der Universität Wien Medizin studierte und 1936 zum Doktor der Medizin promovierte.

Nach dem Abschluss seines Medizinstudiums an der Universität Wien mit der Promotion im Jahr 1904 erhielt er bis 1906 seine weitere Ausbildung als Sekundararzt und danach als Assistent an der Prosektur der Krankenanstalt Rudolfstiftung beim Pathologen Prof. Richard Paltauf (1858-1924). Hier publizierte er 1904 die sich heute in der Separata Bibliothek an der Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin an der Medizinischen Universität Wien befindende Arbeit „Ein Beitrag zur Pathogenität des Bazillus Friedländer und zur Histogenese der Mikulicz´schen Zellen“. Danach arbeitete er bis 1907 zunächst als Sekundararzt am Karolinen-Kinderspital in der Sobieskigasse 31 in Wien 9 bei dem Dozenten und späteren Professor Wilhelm Knoepfelmacher (1866-1938), wo er „Ein Fall von peripherer einseitiger Hypoglossuslähmung mit Hemiatrophie der Zunge“ veröffentlichte.[1] Seit 1906 war er Mitglied der Gesellschaft für innere Medizin und Kinderheilkunde in Wien.[2]

Anfang 1908 wurde er in Annaberg im Bezirk Lilienfeld in Niederösterreich zum provisorischen Gemeindearzt,[3] und danach im selben Jahr in Pörtschach am Wörthersee in Kärnten zum Gemeindearzt und Arzt der Kuranstalt ernannt. 1911 erfolgte seine Berufung zum Sanitätskonzipisten im Stande der Sanitätsbeamten des Landes Kärntens,[4] aus deren Funktion er bereits 1912 wieder ausschied.[5]

Während des Ersten Weltkrieges diente er zunächst als leitender Arzt im Reservespital Pörtschach, und ab 1915 als Seesanitätsarzt des Marineergänzungsbezirkes in Triest beim Militärspital in Knittelfeld.[6] 1915 erfolgte seine Ernennung zum Landsturm-Assistenzarzt[7] und 1916 zum Landsturmoberarzt.[8] 1916 erhielt er auch das Ehrenzeichen des Roten Kreuzes in Anerkennung der Verdienste um die Gründung von Bezirksspitälern und um den freiwilligen Rettungsdienst.[9] Während seiner Militärdienstzeit nahm als Referent an den wissenschaftlichen Abenden der Militärärzte teil.[10] Als Arzt im Militärspital in Knittelfeld publizierte er 1917 eine Reihe von Arbeiten aus dem bakteriologischen Laboratorium des Spitals, sowie gemeinsam mit der Bakteriologin Helene Langer-Zuckerkandl (1888-1944) „Über den Zuckergehalt der gebräuchlichen Nährböden und dessen Bedeutung für die Differentialdiagnose der Paratyphusbazillen“ und „Über elektive Choleranährböden“, und mit Alfred Luger (1886-1938)Über die Wirkung verdünnter Metallsalzlösung auf Diastase“ und „Über die oligodynamische Wirkung von Metallen auf Fermente“. Weitere Publikationen aus der Tätigkeit im bakteriologischen Laboratorium waren seine Arbeiten „Über ein neues Entseuchungs- und Entlausungsverfahren“ und „Über die Wirkung von Metallen auf Bakterientoxine“.

Nach dem Krieg kehrte er nach Wien zurück und trat am 12. November 1918 in den Bundesdienst ein, wo er zunächst zum Ministerial-Vize-Sekretär und später zum Sektionsrat im späteren Ministerium für soziale Verwaltung berufen wurde.[11] Im Juli 1919 kam es durch den Wiener Stadtrat zu seiner Ernennung zum provisorischen Arzt der Stadt Wien,[12] im Oktober zum Leiter der Zentral-Direktion der Wiener öffentlichen Fondskrankenanstalten und im Jänner 1922 zum Lehrer für soziale Fürsorge an der Krankenpflegeschule am AKH Wien.[13] 1923 erfolgte seine Bestellung zum Direktor des Krankenhauses der Stadt Wien in Lainz,[14] dem ehemaligen Kaiser Jubiläums-Spital. Diese Funktion behielt er bis zum März 1938.

Neben seiner Tätigkeit als Direktor des Krankenhauses Lainz stieg Baumgarten, der dem sozialdemokratischen Gesundheitsstadtrat Julius Tandler nahestand, 1928 mit seiner Ernennung zum Mitglied des Landessanitätsrates der Stadt Wien[15] und 1929 zum Oberstadtphysikus des städtischen Physikats rasch in der Wiener Gesundheitsverwaltung auf.[16]

Daneben entfaltete er eine reiche Publikationstätigkeit. 1925 erschien von ihm die Arbeit „Leitfaden der sozialen Fürsorge. Mit besonderer Berücksichtigung der österreichischen Gesetzgebung und Einrichtungen“. Diese Arbeit avancierte nach der 1917 erschienen Arbeit von Ludwig Teleky über die „Aufgaben und Probleme der sozialen Fürsorge und der Volksgesundheitspflege bei Kriegsende“ zum Standardwerk auf dem Gebiet der sozialen Fürsorge in der Zwischenkriegszeit.

Bild: Der Tag 20.9.1932, S. 10. Bildnis: Hofrat Dr. Arnold Baumgarten

1930 nahm er an der II. Internationalen Hygieneausstellung in Dresden teil, worüber er in der Wiener medizinischen Wochenschrift ausführlich berichtete.[17] Im selben Jahr erschien von ihm noch der Aufsatz „Über die Wichtigkeit ärztlicher Fachgutachten bei Errichtung von Heilanstalten.[18] Ebenfalls 1930 nahm er als Referent an der Reichsdelegiertenkonferenz der österreichischen Wohlfahrtsanstalten teil.[19] Ein Jahr darauf publizierte er zum Thema „Welchen Anforderungen muss ein modernes Krankenhaus der Großstadt entsprechen?“[20] und 1933 erschien in der Zeitschrift für Tuberkulose sein Aufsatz „Praktische Desinfektion in Lungenheilanstalten“, der ebenfalls heute in der Separata Bibliothek an der Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin erhalten ist.

Nach der Etablierung des austrofaschistischen Regimes wurde er in der Funktion des Oberstadtphysikus abgelöst, blieb jedoch weiterhin Mitglied des Landessanitätsrates von Wien. Anfang 1938 trat er als Mitglied dem Verein für Geschichte der Stadt Wien bei,[21] und im Jänner 1938 wurde er vom Bürgermeister der Stadt Wien ausgezeichnet.[22]

Einen Tag nach dem „Anschluss“, am 14. März 1938, wurde er wegen seiner jüdischen Herkunft im Krankenhaus Lainz von den Nationalsozialisten von seinem Dienst enthoben und am 23. April 1938 in den dauernden Ruhestand versetzt. Arnold Baumgarten, der 1938 am seinem Dienstort im Lainzer Spital in Wien 13, Woltersbergenstraße 1 wohnhaft war, flüchtete im Oktober 1938 nach China. Zuvor gelang es ihm bei der Magistratsdirektion Wien für den Fall seines Ablebens binnen eines Jahres die Übertragung seiner Ruhegenüsse an seine in Wien verbleibenden Ehefrau, die nach den NS-Rassengesetzen als Nichtjüdin galt, als Witwenpension zu erwirken. Er verstarb am 23. Jänner 1939 in Kanton in China, seine Ehefrau Johanna, die nunmehr seine Ruhegenüsse beziehen konnte, verstarb im März 1940 in Wien. Sein Sohn Fritz, der an der Universität Wien Medizin studiert hatte und 1936 zum Doktor der Medizin promovierte, flüchtete nach Tianjin (früher Tientsin) in China, wo er verstarb.[23] Seinem zweiten Sohn Johann Baumgartner gelang die Flucht nach Paraguay.

Quellen:

Matriken der IKG Wien, Geburtsbuch 1879, Baumgarten Arnold.

Matriken der katholischen Pfarre Wien Schottenfeld, Trauungsbuch 1907, Folio 86, Baumgarten Arnold, Horvath Johanna. (16.10.1907).

UAW, Med. Fak., Promotionsprotokoll, Sign. 189-1412, Baumgarten Arnold (Promotions- Sponsionsdatum 12.2.1904).

ÖStA, AdR, E-uReang, VVSt, VA, Zl. 40.223, Baumgarten Arnold.

ÖStA, AdR, E-uReang, FLD, Zl. 10.910, Baumgarten Johann.

ÖStA, AdR, E-uReang, FLD, Zl. 10.912, Baumgarten Friedrich.

WStLA, M.Abt. 202, A5 – Personalakt 1, Reihe: Baumgarten Arnold (24.9.1879).

WStLA, M.Abt. 119, A41, C 893, Bezirk: 1, Baumgarten Johann.

WStLA, M.Abt. 119, A41, C 1290, Bezirk: 1, Baumgarten Friedrich.

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 189-1412, Baumgarten Arnold (Promotion- Sponsion 12.2.1904).

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 194-3071, Baumgarten Friedrich (Promotion 11.7.1936).

Hubenstorf, Michael: 100 Jahre Krankenhaus Hietzing – 1913-2013. Wien. 2013.

Tragl, Karl Heinz: Chronik der Wiener Krankenanstalten. Wien: Böhlau 2007.

https://archives.tricolib.brynmawr.edu/repositories/5/archival_objects/34623

Literaturliste:

Baumgarten, Arnold: Ein Beitrag zur Pathogenität des Bazillus Friedländer und zur Histogenese der Mikuliz’schen Zellen. Aus der Prosektur der k.k. Krankenanstalt „Rudolfstiftung“ in Wien (Vorstand Professor Dr. Richard Paltauf). Sonderdruck aus: Wiener klinische Wochenschrift. Wien und Leipzig: Wilhelm Braumüller k.u.k. Hof- und Universitäts-Buchhändler 1904.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Baumgarten, Arnold und Helene Langer: Ueber den Zuckergehalt der gebräuchlichen Nährböden und dessen Bedeutung für die Differentialdiagnose der Paratyphusbazillen. Sonderdruck aus: Wiener klinische Wochenschrift. Wien und Leipzig: Wilhelm Braumüller, k.u.k. Hof- und Universitäts-Buchhändler 1917.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Baumgarten, Arnold und Helene Langer: Ueber elektive Chleranährböden. Aus dem bakteriologischen Laboratorium der k.u.k. Spitales Knittelfeld (Spitalskommandant Oberst.-Arzt Prof. Dr. Arnold Wittek). Sonderdruck aus: Zeitschrift für Hygiene und Infeltionskrankheiten. Leipzig: Verlag von Veit & Comp. 1917.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Baumgarten, Arnold und Alfred Luger: Über die Wirkung verdünnter Metallsalzlösungen auf Diastase. Aus dem bakteriologischen Laboratorium des k.u.k. Spitales Knittelfeld (Spitalskommandant: Oberstabsarzt Prof. Dr. A. Wittek). Wien und Leipzig: Wilhelm Braumüller k.u.k. Hof- und Universitäts-Buchhändler 1917.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Baumgarten, Arnold und Alfred Luger: Ueber die oligodynamische Wirkung von Metallen auf Fermente. Aus dem bakteriologischen Laboratorium des k.u.k. Spitales Knittelfeld (Spitalskommandant: Oberstabsarzt Prof. Arnold Wittek). Wien und Leipzig: Wilhelm Braumüller k.u.k. Hof- und Universitäts-Buchhändler 1917.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Baumgarten, Arnold: Ueber ein neues Entseuchungs- und Entlausungsverfahren. Aus dem hygienisch-bakteriologischen Laboratorium des k. und k. Spitales Knittelfeld (Kommandant Oberstabsarzt Prof. Dr. Arnold Wittek). Sonderdruck aus: Münchener medizinische Wochenschrift. München: 1917.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Baumgarten, Arnold: Ueber die Wirkung von Metallen auf Bakterientoxine. Aus dem bakteriologischen Laboratorium des k.u.k. Spitales Knittelfeld (Spitalskommandant: Oberstabsarzt Prof. Dr. Anrold Wittek). Sonderdruck aus: Wiener klinische Wochenschrift. Wien und Leipzig: Wilhelm Braumüller k.u.k. Hof- und Universitäts-Buchhändler 1917.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Teleky, Ludwig: Aufgaben und Probleme der sozialen Fürsorge und der Volksgesundheitspflege bei Kriegsende. Wien und Leipzig: Wilhelm Braumüller K.K. Universitäts-Verlagsbuchhandlung Gesellschaft M.B.H. 1917.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 58685]

Baumgarten, Arnold: Praktische Desinfektion in Lungenheilanstalten. (Mit 7 Textabbildungen). Sonderdruck aus: Zeitschrift für Tuberkulose. Leipzig: Verlag von Johann Ambrosius Barth 1933.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Keywords: Alfred Luger, Arnold Baumgarten, Helene Langer-Zuckerkandl, Arzt, Medizingeschichte, Separata Bibliothek, Wien

[1] Wiener medizinische Wochenschrift. Nr. 31. 1907. Sp. 1509-1512.

[2] Wiener medizinische Wochenschrift. Nr. 3. 1906. Sp. 147.

[3] Medizinische Klinik. 1.3.1908. S. 2.

[4] Freie Stimme. 23.12.1911. S. 10; Medizinische Klinik. 14.1.1912. S. 4.

[5] Freie Stimme. 3.7.1912. S. 3.

[6] Freie Stimme. 25.4.1915. S. 7; Wiener Zeitung. 1.3.1916. S. 3.

[7] Wiener Zeitung. 15.8.1915. S. 5.

[8] Fremden-Blatt. 15.8.1916. S. 11.

[9] Freie Stimmen. 21.3.1916. S. 2.

[10] Der Militärarzt. 6.1.1917. Sp. 16.

[11] Österreichischer Amts-Kalender für das Jahr 1922.

[12] Reichspost. 11.7.1919. S. 8.

[13] Wiener Zeitung. 4.8.1922. S. 2.

[14] Wiener medizinische Wochenschrift. Nr. 34/35. 1923. Sp. 1548.

[15] Wiener medizinische Wochenschrift. Nr. 26. 1928. S. 855.

[16] Reichspost. 8.10.1929. S. 4.

[17] Wiener medizinische Wochenschrift. Nr. 32. 1930. S. 1064-1065.

[18] Wiener medizinische Wochenschrift. Nr. 51. 1930. S. 1657-1659.

[19] Arbeiter Zeitung. 14.10.1930. S. 10.

[20] Wiener medizinische Wochenschrift. Nr. 28. 1931. Sp. 756-757.

[21] Monatsblatt des Vereines für Geschichte der Stadt Wien. Nr. 4/6. 1938. S. 159.

[22] Neues Wiener Tagblatt (Tages-Ausgabe). 21.1.1938. S. 8.

[23] Der Tag. 10.7.1936. S. 7.

Normdaten (Person) Baumgarten, Arnold: BBL: 38598;  GND: 127406719

Bio-bibliografisches Lexikon (BBL)/Liste aller Beiträge der VS-Blog-Serie: Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien

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Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [160]: Heilpern, Max Josef – Gastrofotografie – NS-Verfolgter

 Heilpern, Max Josef – Gastrofotografie – NS-Verfolgter

Text: Walter Mentzel

Josef Moses Heilpern wurde am 8. September 1899 als Sohn von Simon Heilpern und Jetty, geborene Scheyer, in Beremend in Ungarn geboren. Nach der Matura studierte er ab dem Wintersemester 1918/19 an der Universität Wien Medizin und schloss 1925 das Studium mit der Promotion ab.

Danach arbeitete er am Allgemeinen Krankenhaus in Wien und entwickelte zwischen 1926 und 1928 unter dem Chefarzt Helmuth Husserl gemeinsam mit dem Mediziner Otto Porges (1879-1967) und dem Fotografen und Fototechniker Franz Gerhard Back (1902-1983) an der II. Medizinischen Abteilung der Klinik von Karel F. Wenckebach (1864-1940) das Verfahren der Gastrofotografie zur Fotografie der Mageninnenwände, womit erstmals eine Ansicht des Mageninneren an einem lebenden Menschen gelang.[1] 1931 wurden diese technischen Apparaturen nach längeren Rechtsstreitigkeiten von Franz Gerhard Back und ihm patentiert. Dazu publizierte Heilpern gemeinsam mit Porges im Handbuch der biologischen Arbeitsmethoden den Aufsatz „Über Technik und Methodik der Gastrophotographie“. Diese Arbeit befindet sich an der Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin im Bestand der Separata-Bibliothek.

Heilpern, Josef: Das interessante Blatt. 31.1.1929. S. 6.

Zwischen 1928 und 1932 arbeitete Heilpern als Arzt in der Kuranstalt „Elisabethina“ im Bereich der physikalischen Therapie in Wien 9, Rossauer Lände 37, danach emigrierte er nach Paris, wo er an einer chirurgischen Klinik tätig war. Nach seiner Rückkehr nach Wien im Jahr 1933 hospitierte er bis 1936 an der I. medizinischen Klinik bei Prof. Karl Hitzenberger (1893-1941) im Allgemeinen Krankenhaus. Ab 1936 war er an wissenschaftlichen Arbeiten beteiligt.

Nach dem „Anschluss“ im März 1938 wurde die Familie Heilpern wegen ihrer jüdischen Herkunft von den Nationalsozialisten verfolgt. Seiner Mutter Jetty und seinen vier Geschwistern gelang 1939 die Flucht nach Argentinien, wo sie sich in Buenos-Aires niederließen. Josef Heilpern flüchtete bereits im Juni 1938 nach Bratislava, im Oktober ging er nach Prag, und im November 1938 emigrierte er nach Paris. In Frankreich wurde er im Juni 1940 im Stade-Buffallo bei Paris und danach im Lager La Braconne als „feindlicher Ausländer“ interniert. Nach dem Einmarsch der deutschen Armee flüchtete er nach Südfrankreich, wo er zunächst in Limoges und Toulouse und zuletzt bis November 1940 in Lyon interniert wurde. Nach seiner Verhaftung durch die französische Polizei wurde er im Mai 1941 in das Internierungslager Argelès-sur-Mer in den Pyrenäen überstellt, danach von August 1941 bis Juni 1942 im Arbeitslager für jüdische Zwangsarbeiter und aus Deutschland geflohenen Juden im Camp de Rivesaltes bei Miramas, danach im Camp des Milles bei Marseille und zuletzt in Miramas interniert. Von November 1942 bis März 1944 war er im Arbeitslager Reillanne in den französischen Alpen und von April 1944 bis August 1944 in einem deutschen Lager für jüdische Zwangsarbeiter in Marseille und darauf im deutschen KZ La Ciotat bei Marseille inhaftiert. Während seiner Deportation nach Deutschland wurde er im August 1944 durch die französische Résistance befreit und lebte nach dem Krieg zunächst in Marseille und von 1947 bis 1948 in Paris.

Im November 1948 kehrte er mit Unterstützung des Joint Distribution Committee (Joint) nach Österreich zurück und fand zunächst kurzfristig in einer Arztpraxis sowie als ärztliche Vertretung bei der Gebietskrankenkasse eine Anstellung, wurde jedoch arbeitslos und lebte bis 1951 in städtischen Obdachlosenheimen in Wien. Zwischen Herbst 1949 und Frühjahr 1950 war er Mitglied der KPÖ, weiters war er 1950 Mitglied des „Bundesverbandes der österreichischen KZler, Häftlinge und politisch Verfolgten“ (heute: KZ-Verband/VdA).

Im Juni 1951 beabsichtigte er aus Österreich auszuwandern. Als Begründung gab er gegenüber der „International Refugee Organization“ (IRO) an. „Da ich trotz meiner Anstrengungen bis heute mich nicht mehr platzieren konnte und weil ich durch die langen Jahre des Verbleibens, hier in Wien inzwischen gänzlich entwurzelt wurde, konnte ich in Österreich keinen festen Fuß mehr fassen. Diese meine elendige Lage habe ich den Nazis zuzuschreiben. Ich kann mir anderswie nicht mehr helfen, als mich durch Auswanderung in die USA zu retten, wo ich erhoffe, dass ich als Arzt und Erfinder mir noch eine Existenz schaffen könnte“. Als alternative zu seinem Wunsch in die USA einzureisen, gab er Argentinien an, wo seine Mutter und seine vier Geschwister nach ihrer Flucht aus Österreich lebten. Zuletzt arbeitete er ehrenamtlich ohne Gehaltsbezug im Franz-Josef-Spital in Wien.

Über seinen weiteren Lebensweg konnte nichts eruiert werden.

Quellen:

AUW, Med. Fakultät, Nationalien/Studienkataloge, Sign. 134-0770, Heilpern Josef Moses (Nationalien Datum: 1918/19).

AUW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 193-1124, Heilpern Josef Moses (Promotion 5.6.1925).

AUW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 196-0264, Heilpern Josef Moses (Rigorosum 16.5.1925).

Arolsen-Archives, Registrierung und Akten von Displaced Persons, CM/! Akten aus Österreich, CM/1 Formulare und verschiedene Begleitdokumente für DP´s in Österreich, Heilpern Moses.

Literaturliste:

Heilpern, Max Josef und Otto Porges: Über Technik und Methodik der Gastrophotographie. Mit 6 Abbildungen und 2 Tafeln. Sonderdruck aus: Handbuch der biologischen Arbeitsmethoden. Berlin und Wien: Urban & Schwarzenberg 1932.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Biblitohek]

Keywords:
Gastrofotografie, Josef Moses Heilpern, Innere Medizin, NS-Verfolgter, Arzt, Wien, Medizingeschichte,  Allgemeines Krankenhaus Wien

[1] Zeitschrift des österreichischen Ingenieur-Vereines. H. 31/32. 1930. S. 259-262.

Normdaten (Person) Heilpern, Josef Moses: BBL: 38553; GND: 126385637

Bio-bibliografisches Lexikon (BBL)/Liste aller Beiträge der VS-Blog-Serie: Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien

Bitte zitieren als VAN SWIETEN BLOG der Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien, BBL: 38553 (03.03.2022); Letzte Aktualisierung: 2022 03 03
Online unter der URL: https://ub-blog.meduniwien.ac.at/blog/?p=38553

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