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ÖFFNUNGSZEITEN: OSTERN 2022

Ostern 2022
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SA, 16.04.2022 (Karsamstag) GESCHLOSSEN
SO, 17.04.2022 (Ostersonntag) GESCHLOSSEN
MO, 18.04.2022 (Ostermontag) GESCHLOSSEN

Bis 13.04.2022 und ab 19.04.2022:
MO bis FR 8:00-20:00 Uhr
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Ab Montag, 28.02.2022, ist bis auf Weiteres in der Universitätsbibliothek neben der Bibliothekskarte und dem Tragen einer FFP2-Maske ein gültiger Nachweis über die Grundimmunisierung (3x geimpft oder 2x geimpft + genesen) notwendig, der für den Eintritt erforderlich und vom Sicherheitspersonal kontrolliert wird.
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Ostern

Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [160]: Heilpern, Max Josef – Gastrofotografie – NS-Verfolgter

 Heilpern, Max Josef – Gastrofotografie – NS-Verfolgter

Text: Walter Mentzel

Josef Moses Heilpern wurde am 8. September 1899 als Sohn von Simon Heilpern und Jetty, geborene Scheyer, in Beremend in Ungarn geboren. Nach der Matura studierte er ab dem Wintersemester 1918/19 an der Universität Wien Medizin und schloss 1925 das Studium mit der Promotion ab.

Danach arbeitete er am Allgemeinen Krankenhaus in Wien und entwickelte zwischen 1926 und 1928 unter dem Chefarzt Helmuth Husserl gemeinsam mit dem Mediziner Otto Porges (1879-1967) und dem Fotografen und Fototechniker Franz Gerhard Back (1902-1983) an der II. Medizinischen Abteilung der Klinik von Karel F. Wenckebach (1864-1940) das Verfahren der Gastrofotografie zur Fotografie der Mageninnenwände, womit erstmals eine Ansicht des Mageninneren an einem lebenden Menschen gelang.[1] 1931 wurden diese technischen Apparaturen nach längeren Rechtsstreitigkeiten von Franz Gerhard Back und ihm patentiert. Dazu publizierte Heilpern gemeinsam mit Porges im Handbuch der biologischen Arbeitsmethoden den Aufsatz „Über Technik und Methodik der Gastrophotographie“. Diese Arbeit befindet sich an der Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin im Bestand der Separata-Bibliothek.

Heilpern, Josef: Das interessante Blatt. 31.1.1929. S. 6.

Zwischen 1928 und 1932 arbeitete Heilpern als Arzt in der Kuranstalt „Elisabethina“ im Bereich der physikalischen Therapie in Wien 9, Rossauer Lände 37, danach emigrierte er nach Paris, wo er an einer chirurgischen Klinik tätig war. Nach seiner Rückkehr nach Wien im Jahr 1933 hospitierte er bis 1936 an der I. medizinischen Klinik bei Prof. Karl Hitzenberger (1893-1941) im Allgemeinen Krankenhaus. Ab 1936 war er an wissenschaftlichen Arbeiten beteiligt.

Nach dem „Anschluss“ im März 1938 wurde die Familie Heilpern wegen ihrer jüdischen Herkunft von den Nationalsozialisten verfolgt. Seiner Mutter Jetty und seinen vier Geschwistern gelang 1939 die Flucht nach Argentinien, wo sie sich in Buenos-Aires niederließen. Josef Heilpern flüchtete bereits im Juni 1938 nach Bratislava, im Oktober ging er nach Prag, und im November 1938 emigrierte er nach Paris. In Frankreich wurde er im Juni 1940 im Stade-Buffallo bei Paris und danach im Lager La Braconne als „feindlicher Ausländer“ interniert. Nach dem Einmarsch der deutschen Armee flüchtete er nach Südfrankreich, wo er zunächst in Limoges und Toulouse und zuletzt bis November 1940 in Lyon interniert wurde. Nach seiner Verhaftung durch die französische Polizei wurde er im Mai 1941 in das Internierungslager Argelès-sur-Mer in den Pyrenäen überstellt, danach von August 1941 bis Juni 1942 im Arbeitslager für jüdische Zwangsarbeiter und aus Deutschland geflohenen Juden im Camp de Rivesaltes bei Miramas, danach im Camp des Milles bei Marseille und zuletzt in Miramas interniert. Von November 1942 bis März 1944 war er im Arbeitslager Reillanne in den französischen Alpen und von April 1944 bis August 1944 in einem deutschen Lager für jüdische Zwangsarbeiter in Marseille und darauf im deutschen KZ La Ciotat bei Marseille inhaftiert. Während seiner Deportation nach Deutschland wurde er im August 1944 durch die französische Résistance befreit und lebte nach dem Krieg zunächst in Marseille und von 1947 bis 1948 in Paris.

Im November 1948 kehrte er mit Unterstützung des Joint Distribution Committee (Joint) nach Österreich zurück und fand zunächst kurzfristig in einer Arztpraxis sowie als ärztliche Vertretung bei der Gebietskrankenkasse eine Anstellung, wurde jedoch arbeitslos und lebte bis 1951 in städtischen Obdachlosenheimen in Wien. Zwischen Herbst 1949 und Frühjahr 1950 war er Mitglied der KPÖ, weiters war er 1950 Mitglied des „Bundesverbandes der österreichischen KZler, Häftlinge und politisch Verfolgten“ (heute: KZ-Verband/VdA).

Im Juni 1951 beabsichtigte er aus Österreich auszuwandern. Als Begründung gab er gegenüber der „International Refugee Organization“ (IRO) an. „Da ich trotz meiner Anstrengungen bis heute mich nicht mehr platzieren konnte und weil ich durch die langen Jahre des Verbleibens, hier in Wien inzwischen gänzlich entwurzelt wurde, konnte ich in Österreich keinen festen Fuß mehr fassen. Diese meine elendige Lage habe ich den Nazis zuzuschreiben. Ich kann mir anderswie nicht mehr helfen, als mich durch Auswanderung in die USA zu retten, wo ich erhoffe, dass ich als Arzt und Erfinder mir noch eine Existenz schaffen könnte“. Als alternative zu seinem Wunsch in die USA einzureisen, gab er Argentinien an, wo seine Mutter und seine vier Geschwister nach ihrer Flucht aus Österreich lebten. Zuletzt arbeitete er ehrenamtlich ohne Gehaltsbezug im Franz-Josef-Spital in Wien.

Über seinen weiteren Lebensweg konnte nichts eruiert werden.

Quellen:

AUW, Med. Fakultät, Nationalien/Studienkataloge, Sign. 134-0770, Heilpern Josef Moses (Nationalien Datum: 1918/19).

AUW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 193-1124, Heilpern Josef Moses (Promotion 5.6.1925).

AUW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 196-0264, Heilpern Josef Moses (Rigorosum 16.5.1925).

Arolsen-Archives, Registrierung und Akten von Displaced Persons, CM/! Akten aus Österreich, CM/1 Formulare und verschiedene Begleitdokumente für DP´s in Österreich, Heilpern Moses.

Literaturliste:

Heilpern, Max Josef und Otto Porges: Über Technik und Methodik der Gastrophotographie. Mit 6 Abbildungen und 2 Tafeln. Sonderdruck aus: Handbuch der biologischen Arbeitsmethoden. Berlin und Wien: Urban & Schwarzenberg 1932.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Biblitohek]

Keywords:
Gastrofotografie, Josef Moses Heilpern, Innere Medizin, NS-Verfolgter, Arzt, Wien, Medizingeschichte,  Allgemeines Krankenhaus Wien

[1] Zeitschrift des österreichischen Ingenieur-Vereines. H. 31/32. 1930. S. 259-262.

Normdaten (Person) Heilpern, Josef Moses: BBL: 38553; GND: 126385637

Bio-bibliografisches Lexikon (BBL)/Liste aller Beiträge der VS-Blog-Serie: Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien

Bitte zitieren als VAN SWIETEN BLOG der Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien, BBL: 38553 (03.03.2022); Letzte Aktualisierung: 2022 03 03
Online unter der URL: https://ub-blog.meduniwien.ac.at/blog/?p=38553

Van Swieten Blog Logo Margrit Hartl

Open Access Publikationen von Angehörigen der MedUni Wien [97]: Springer-Verlag

Open AccessOpen Access-Publizieren ohne Zusatzkosten für Autor*innen der MedUni Wien

Die Medizinische Universität Wien hat mit dem Springer-Verlag ein neues Lizenzmodell „Springer Compact“ vereinbart. Publiziert kann in über 1.600 Subskriptionszeitschriften von Springer Open Access ohne zusätzliche Autor*innengebühren werden.  Mehr Infos–>

Im Van Swieten Blog können Sie  kontinuierlich die Open Access Publikationen von Angehörigen der MedUni Wien nachlesen:

Duration of invasive mechanical ventilation prior to extracorporeal membrane oxygenation is not associated with survival in acute respiratory distress syndrome caused by coronavirus disease 2019

Martina Hermann, Daniel Laxar, Christoph Krall, Christina Hafner, Oliver Herzog, Oliver Kimberger, Sebastian Koenig, Felix Kraft, Mathias Maleczek, Klaus Markstaller, Oliver Robak, Bernhard Rössler, Eva Schaden, Peter Schellongowski, Mathias Schneeweiss-Gleixner, Thomas Staudinger, Roman Ullrich, Marion Wiegele, Harald Willschke, Christian Zauner, Alexander Hermann

Ann Intensive Care. 2022; 12: 6. Published online 2022 Jan 13. doi: 10.1186/s13613-022-00980-3

PMCID:

PMC8755897

ArticlePubReaderPDF–877KCite

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Cancer-specific mortality after radical prostatectomy vs external beam radiotherapy in high-risk Hispanic/Latino prostate cancer patients

Benedikt Hoeh, Jan L. Hohenhorst, Rocco Flammia, Benedikt Horlemann, Gabriele Sorce, Francesco Chierigo, Zhe Tian, Fred Saad, Markus Graefen, Michele Gallucci, Alberto Briganti, Carlo Terrone, Shahrokh F. Shariat, Luis A. Kluth, Andreas Becker, Felix K. H. Chun, Pierre I. Karakiewicz

Int Urol Nephrol. 2022; 54(1): 81–87. Published online 2021 Nov 16. doi: 10.1007/s11255-021-03055-7

PMCID:

PMC8732979

ArticlePubReaderPDF–658KCite

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Pretreatment clinical and hematologic prognostic factors of metastatic urothelial carcinoma treated with pembrolizumab: a systematic review and meta-analysis

Takafumi Yanagisawa, Keiichiro Mori, Satoshi Katayama, Hadi Mostafaei, Fahad Quhal, Ekaterina Laukhtina, Pawel Rajwa, Reza Sari Motlagh, Abdulmajeed Aydh, Frederik König, Nico C. Grossmann, Benjamin Pradere, Jun Miki, Takahiro Kimura, Shin Egawa, Shahrokh F. Shariat

Int J Clin Oncol. 2022; 27(1): 59–71. Published online 2021 Nov 10. doi: 10.1007/s10147-021-02061-0

PMCID:

PMC8732925

ArticlePubReaderPDF–2.3MCite

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Sex-Specific Differences in Mortality of Patients with a History of Bariatric Surgery: a Nation-Wide Population-Based Study

Hannes Beiglböck, Eric Mörth, Berthold Reichardt, Tanja Stamm, Bianca Itariu, Jürgen Harreiter, Miriam Hufgard-Leitner, Paul Fellinger, Jakob Eichelter, Gerhard Prager, Alexander Kautzky, Alexandra Kautzky-Willer, Peter Wolf, Michael Krebs

Obes Surg. 2022; 32(1): 8–17. Published online 2021 Nov 9. doi: 10.1007/s11695-021-05763-6

PMCID:

PMC8752554

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Retrospective, Multicenter Analysis Comparing Conventional with Oncoplastic Breast Conserving Surgery: Oncological and Surgical Outcomes in Women with High-Risk Breast Cancer from the OPBC-01/iTOP2 Study

Florian Fitzal, Michael Bolliger, Daniela Dunkler, Angelika Geroldinger, Luca Gambone, Jörg Heil, Fabian Riedel, Jana de Boniface, Camilla Andre, Zoltan Matrai, Dávid Pukancsik, Regis R. Paulinelli, Valerijus Ostapenko, Arvydas Burneckis, Andrej Ostapenko, Edvin Ostapenko, Francesco Meani, Yves Harder, Marta Bonollo, Andrea S. M. Alberti, Christoph Tausch, Bärbel Papassotiropoulos, Ruth Helfgott, Dietmar Heck, Hans-Jörg Fehrer, Markus Acko, Peter Schrenk, Elisabeth K. Trapp, Pristauz-Telsnigg Gunda, Paliczek Clara, Giacomo Montagna, Mathilde Ritter, Jens-Uwe Blohmer, Sander Steffen, Laszlo Romics, Elizabeth Morrow, Katharina Lorenz, Mathias Fehr, Walter Paul Weber

Ann Surg Oncol. 2022; 29(2): 1061–1070. Published online 2021 Oct 13. doi: 10.1245/s10434-021-10809-1

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PMC8724061

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ASO Author Reflections: Impact of Resection Volume on Risk of Local Recurrence—The OPBC-01/iTOP2 Study

Giacomo Montagna, Walter P. Weber, Angelika Geroldinger, Florian Fitzal

Ann Surg Oncol. 2022; 29(2): 1071–1072. Published online 2021 Sep 28. doi: 10.1245/s10434-021-10862-w

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PMC8724082

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Temporal trends, tumor characteristics and stage-specific survival in penile non-squamous cell carcinoma vs. squamous cell carcinoma

Mike Wenzel, Nicolas Siron, Claudia Collà Ruvolo, Luigi Nocera, Christoph Würnschimmel, Zhe Tian, Shahrokh F. Shariat, Fred Saad, Alberto Briganti, Derya Tilki, Severine Banek, Luis A. Kluth, Frederik C. Roos, Felix K. H. Chun, Pierre I. Karakiewicz

Cancer Causes Control. 2022; 33(1): 25–35. Published online 2021 Sep 2. doi: 10.1007/s10552-021-01493-3

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PMC8738356

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The RAP study, report 4: morphological and topographical characteristics of multifocal macular neovascularization type 3

Bilal Haj Najeeb, Gabor G. Deak, Stefan Sacu, Ursula Schmidt-Erfurth, Bianca S. Gerendas

Graefes Arch Clin Exp Ophthalmol. 2022; 260(1): 141–147. Published online 2021 Aug 26. doi: 10.1007/s00417-021-05332-8

PMCID:

PMC8763817

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Impact of preoperative plasma levels of interleukin 6 and interleukin 6 soluble receptor on disease outcomes after radical cystectomy for bladder cancer

Victor M. Schuettfort, Benjamin Pradere, Quoc-Dien Trinh, David D’Andrea, Fahad Quhal, Hadi Mostafaei, Ekaterina Laukhtina, Keiichiro Mori, Reza Sari Motlagh, Michael Rink, Pierre I. Karakiewicz, Piotr Chlosta, Jeremy Yuen-Chun Teoh, Yair Lotan, Douglas Scherr, Mohammad Abufaraj, Marco Moschini, Shahrokh F. Shariat

Cancer Immunol Immunother. 2022; 71(1): 85–95. Published online 2021 May 23. doi: 10.1007/s00262-021-02953-0

PMCID:

PMC8739157

ArticlePubReaderPDF–2.3MCite

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Systematic review and meta-analysis of genetic association studies of pelvic organ prolapse

Kristina Allen-Brady, John W. F. Chua, Romana Cuffolo, Marianne Koch, Felice Sorrentino, Rufus Cartwright

Int Urogynecol J. 2022; 33(1): 67–82. Published online 2021 Apr 24. doi: 10.1007/s00192-021-04782-2

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PMC8739292

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Annual trends in Google searches provides insights related to rhinosinusitis exacerbations

David T. Liu, Martin Schally, Sven Schneider, Julia Eckl-Dorna, Katie M. Phillips, Christian A. Mueller, Ahmad R. Sedaghat, Gerold Besser

Eur Arch Otorhinolaryngol. 2022; 279(1): 213–223. Published online 2021 Apr 20. doi: 10.1007/s00405-021-06806-5

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PMC8739168

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Molecular imaging of cardiac CXCR4 expression in a mouse model of acute myocardial infarction using a novel 68Ga-mCXCL12 PET tracer

Mathias Johannes Zacherl, Andrei Todica, Carmen Wängler, Ralf Schirrmacher, Mohammad Ali Hajebrahimi, Joachim Pircher, Xiang Li, Simon Lindner, Matthias Brendel, Peter Bartenstein, Steffen Massberg, Stefan Brunner, Sebastian Lehner, Marcus Hacker, Bruno C. Huber

J Nucl Cardiol. 2021; 28(6): 2965–2975. Published online 2020 Jul 16. doi: 10.1007/s12350-020-02262-6

PMCID:

PMC8709820

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Neuerwerbungen im März 2022

Der Bestand der Bibliothek wird durch zahlreiche interessante
Neuerwerbungen laufend erweitert. Stöbern Sie in unserer virtuellen Buchausstellung, lesen Sie die eBooks, bestellen Sie aktuelle Bücher…ein Großteil der neu erworbenen Literatur wird auch in der Buchausstellung im Lesesaal präsentiert.

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Ausstellung und Verlängerung der Bibliothekskarte per E-Mail

Foto: M.Hartl

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Gastautor Prof. Dr. Peter Heilig: Nach-Bilder

 

Nachbilder sind treue Begleiter kognitiver Prozesse. Sie fallen im täglichen Leben kaum auf, es sei denn – Stimulusintensitäten überschritten kritische Grenzen – demonstriert am leuchtenden Beispiel der Fußgängerampel: Wartende fixieren ein grellrotes Halte-Signal. Spukhaft blitzt während einer Sakkade, wie aus dem Nichts, die Illusion eines grünen (!) ‚Ampelmännchens‘ auf – nicht im Sinne des Erfinders.

Das Nachbild, eine Illusion (‚illusory percept‘) entsteht in post-rezeptoralen ‚opponent-channel‘ – Prozessen, in retinalen Ganglienzellen (‚rebound responses‘) sowie auf kortikaler Ebene. Letzteres wird durch pathologische MRI-Befunde samt dazugehöriger Funktionsausfälle und (ggf. bewegter -) Nachbilder bestätigen. „Das Nachbild eines PKWs bewegte sich etwa gleich schnell, aber in entgegengesetzter Richtung“ (Dyskinetopsic Palinopsia‘) Auslöser: eine AV-Missbildung im Gyrus occ. inf. – ein selten beobachtetes Phänomen. Einen weiteren Hinweis liefert die transkranielle Magnetstimulation (TMS). Sie beeinflusst das ‚Visual fading‘ (DD: Troxler Effekt), im Sinne eines signifikant verzögerten Verblassens von Nachbildern – via ‚early visual cortex‘.  

Verschiedene optische Täuschungen, zum Beispiel der ‚McCollough – Effekt‘, basierend ebenfalls auf Nachbild-Effekten, wurden noch immer nicht vollständig entschlüsselt. „Im Gegensatz zu allen anderen Nachwirkungen, die höchstens eine Minute anhalten, wirkt diese über Stunden, auch über Nacht. Wenn man 10 Minuten adaptiert, soll es Monate anhalten“ (?) (https://michaelbach.de/ot/index-de.html). Dies erinnert frappant an MRGC (Melanopsin-Retinale-Ganglienzellen)- Slow-Potentials, deren Aktivitätsdauer bis zum ‚Steady state‘ nicht bestimmt werden konnte. Licht-Nachwirkungen werden unterschätzt. ‚Qualitäts‘-Monitore produzieren kräftige Nachbilder aber auch lästige Schlafstörungen.

„A bright flash can induce a positive visual afterimage of whatever scene a person is looking at when the flash occurs“ : Dieses Statement und obige Angaben über die Dauer der Nachwirkungen (‚persistence of visual information from the afterimage‘ – Stone et al) leiten über zu überdosiert grell-kurzwellig dominierten Licht-Bombardements, denen Sehen und Wahrnehmung wehrlos ausgeliefert sind, besonders im Straßenverkehr. Die Einsatzfahrzeug-Signale (’son et lumiere‘) liegen deutlich über der Schmerzschwelle, wären folglich kontraindiziert in den Fußgängerzonen, aber – wen kümmert’s.

Die Stimulus-Intensität spielt bei der Nachbild-Entstehung eine entscheidende Rolle.  Ampel-Licht-Intensitäten wurden ohne Berücksichtigung der jeweiligen Umgebungs-Lichtintensität schrankenlos gesteigert. In Dämmerung und Dunkelheit werden derart extreme Intensitäten zum ernsten Problem. Über Gefahren der Blendung wurden die zuständigen Experten laufend informiert; komplementärfarbene Nachbilder zu grell strahlender Ampeln sprachen sich noch nicht herum. Die deutlich weniger ‚aufdringlichen‘  Nachbilder der Vorgängermodelle waren unterschwellig; sie wurden nicht wahrgenommen. 

Retinale Lichtschäden sind immer dann zu befürchten, wenn bei Service-Arbeiten – in kurzer Distanz von Lichtquellen – zu spät oder überhaupt nicht ausgeschaltet wird. Durch die potentiell phototoxischen Effekte sind nicht nur die Zapfen und Stäbchen sowie das retinale Pigmentepithel gefährdet, sondern auch die retinalen Ganglienzellen (RGC), die  Mitochondrien samt DNA (upregulation of reactive oxygen species and subsequently caspase-dependent or -independent cell death“. Das Risiko der Entstehung von retinalen Lichtschäden wird nach energetischer Vorschädigungen aber auch bei Erkrankungen der Netzhaut höher.

Eine weitere wertvolle Zelle, die ‚Campana‘- Zelle* ist bedroht durch Phototoxizität. Sie passt nicht in das Fünf-Klassen-Schema retinaler Neurone, wie dies vor hundert Jahren erstmals präzisiert beziehungsweise konstruiert wurde – möglicherweise gehört sie einer eigenen neuen Klasse an, einer besonders ungewöhnlichen: sie empfängt sowhl Zapfen- als auch Stäbchen-Signale und – sie ist extrem lange ‚aktiv‘ – bis zu dreißig Sekunden lang: ‚They (Interneurone) could play a role in prompting a temporal memory of a recent stimulation.” Damit fügt sich die Campana‘- Zelle nahtlos in die Reihe der Strukturen und neuronalen Elemente ein, welche an der Kaskade der Nachbild-Entstehung und des ‚Fadings‘ einen maßgeblichen Anteil haben.

Andersgeartete, schwerere Schäden sind nach ‚retinalem Lichtstress‘ im Straßenverkehr zu befürchten: Das ‚Fahren wie in einem dunklen Tunnel‘ nach Blendung (‚redetection time after glare‘). In Refraktärphasen, während der retinalen Readaptationen, werden viele verkehrsrelevante Objekt zu spät oder – im schlimmsten Fall – gar nicht wahrgenommen. Störendes Streulicht, Ablenkungen (Distraction Blindness) und neue Nachbild-Phänomene schufen zusätzliche Unfall-Gefahren durch überdosierte, unphysiologische Lichtstimuli.     

 Ergo: Handlungsbedarf. 

Epilog:

Die zuständige Verkehrs-Kognitionspsychologie hält sich bedeckt. Vielleicht gibt die Verkehrs-Ophthalmologie ihrem Herzen einen Stoß.         

Lit.:

Kingdom FAA et al (2020) Negative afterimages facilitate the detection of real images Vision Res; 170:25-34. 

Lahiri D et al (2020) Dyskinetopsic Palinopsia: Palinopsia Accompanied by Moving Afterimages. Case Reports Cogn Behav Neurol; 33(4):266-270.

 O’Hare L ( 2017) Visual Discomfort From Flash Afterimages of Riloid Patterns. Perception ;46(6):709-727

Engelen T  et al (2019) Reduced Fading of Visual Afterimages after Transcranial Magnetic Stimulation over Early Visual Cortex; 31(9):1368-1379

Stone BW et al (2016) Multisensory Tracking of Objects in Darkness: Capture of Positive Afterimages by the Tactile and Proprioceptive Senses; PLoS One. 2016; 11(3): e0150714.

Magnussen S et al (2016) Filling-in of the foveal blue scotoma. Vision Res ; 41(23): 2961–2967.

Zele AJ (2019) Melanopsin driven enhancement of cone-mediated visual processing. Vision Res; 160:72-81.

Zhao Y et al (2020) Light-Induced Retinal Ganglion Cell Damage and the Relevant Mechanisms; Cell Mol Neurobiol 40(8):1243-1252.

*Young BK et al (2021) An uncommon neuronal class conveys visual signals from rods and cones to retinal ganglion cells. Proc Natl Acad Sci U S A. 2021 Nov 2;118(44):e2104884118. Dieses Interneuron zwischen Rezeptoren und RGC, die Campana Zelle – may play an atypical role in vision“.   

Gender: beyond

Interest: ut semper

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Katharina und Peter Heilig
VIDEO ON DEMAND: KUNSTLICHT IN UNSEREN AUGEN:
https://youtu.be/k9k_wG5lacA

Weitere Beiträge »

Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [159]: Silbermark, Moriz Viktor – Chirurg, Chefarzt des Roten Kreuzes und NS-Verfolgter

Silbermark, Moriz Viktor – Chirurg, Chefarzt des Roten Kreuzes und NS-Verfolgter

Text: Walter Mentzel

Moriz Silbermark wurde als Sohn von Josef Silbermark und Fanni, geborene Tetteles, am 7. November 1873 in Wien geboren. Seit 1909 war er mit Gabriele (Yella, Nelly) Reissig (*12.6.1880 Königsfeld in Mähren/heute: Královo Pole, Tschechien), Tochter des Senatspräsidenten des Verwaltungsgerichtshofes in Wien, Heinrich Reissig, verheiratet. Sie war ebenfalls Absolventin der Medizinischen Fakultät der Universität Wien und arbeitete als Ärztin vor allem vor dem Ersten Weltkrieg eng mit ihrem Ehemann zusammen.

Silbermark studierte nach dem Besuch des Gymnasiums in Wien ab 1891 an der Universität Wien Medizin und promovierte im Dezember 1897. Bereits 1896 war er Hospitant an der Medizinischen Klinik bei Prof. Hermann Nothnagel (1841-1905) und publizierte hier im selben Jahr „Ein Fall von asthenischer Bulbärparalyse“ in der Wiener Klinischen Rundschau[1].

Universitäre Laufbahn:

Nach seiner Promotion blieb er am Allgemeinen Krankenhaus in Wien als Sekundararzt und später als Assistent an der II. chirurgischen Abteilung von Prof. Albert R. von Mosetig-Moorhof (1838-1907), der auch als Chefarzt bei der Wiener Freiwilligen Rettungsgesellschaft wirkte. Hier publizierte er 1902 „Rundes Magengeschwür nach Trauma“ [Separata Bibliothek]. Seit 1903 wirkte er auch an dem von Mosetig im AKH Wien errichteten theoretisch-praktischen Kurs zur Krankenpflege mit.[2] Im selben Jahr wurde er zum Professor im Spital „Rubio“ in Madrid ernannt, wo er zuvor die von Mosetig entworfene Methode der Knochenplombe vorgestellt hatte.[3] 1907 trat er provisorisch durch Ernennung die Nachfolge von Mosetig als Vorstand der Abteilung an. Daneben betrieb er – wie auch seine Ehefrau eine ärztliche Praxis – am langjährigen Wohnort des Paares Wien 1, Drahtgasse 2. 1908 publizierte er den Artikel „Rectumokklsor“.[4] 1909 kam es zur Auflösung der von ihm provisorisch geleiteten chirurgischen Abteilung, die nunmehr in eine Unfallstation umgewandelt, an die von Julius Hochenegg (1859-1940) und Anton von Eiselsberg (1860-1939) bestehenden chirurgischen Kliniken angegliedert wurde.[5] Schon während seiner universitären Karriere war er in der k.u.k. Armee als Militärarzt aktiv. 1898 erfolgte seine Ernennung zum Assistenzarzt in der Reserve, 1911 zum Oberarzt und 1916 zum Stabsarzt.[6]

Österreichisches Rotes Kreuz

Silbermark engagierte sich neben seiner Tätigkeit an der Universität im „Österreichischen patriotischen Hilfsverein, zugleich Landes- und Frauen-Hilfsverein vom Roten Kreuz für Niederösterreich“. Hier übernahm er 1908 die am AKH stattfindenden Kurse zur Ausbildung weiblicher Pflegekräfte. Nach seinem Ausscheiden an der chirurgischen Abteilung im AKH und der Eröffnung des Pflegekurses im März 1909 wurde er zum Chefarzt sowie zum Vorstand des Hilfsärztevereins im Allgemeinen Krankenhaus in Wien bestellt. [7] Er wirkte wesentlich an der Neuorganisation des Sanitätswesen des Roten Kreuzes mit, u.a. war er darauf bedacht mit den Feuerwehrorganisationen zusammenzuarbeiten und sie in die operative Tätigkeit des Roten Kreuzes einzubeziehen.

Als Primarius und Chirurg sowie als Mitglied im Bundesauschuss des Österreichischen Roten Kreuzes und dessen Pflegerinnenschule nahm er 1912 in deren Vertretung gemeinsam mit seiner Ehefrau an der 9. Internationalen Konferenz des Roten Kreuzes in Washington in den USA teil, wo er in New York und Washington Vorträge hielt und vom US-Präsident William Howard Taft im Weißen Haus empfangen wurde.[8] 1913 wirkte er an der Gründung einer eigenen Pflegerinnenschule der Österreichischen Gesellschaft des Roten Kreuzes mit, die in Wien 4, Kolschitzkygasse eröffnet wurde, und die er und seine Frau Gabriele Silbermark leiteten.[9] Dabei kooperierte er über Jahre eng mit der in der Pflegerinnenausbildung engagierten und das Rote Kreuz unterstützenden Erzherzogin Marie Therese von Braganza (1855-1944). Im Rahmen seiner Beschäftigung beim Roten Kreuz widmete sich Silbermark auch dem Thema der Sanitätsversorgung des Militärs durch das Rote Kreuz im Falle eines Krieges, und entwickelte schon in den Jahren vor dem Krieg Pläne zu mobilen Laboratorien.

Foto: Wiener Bilder. 2.11.1913. S. 19.

Österreichische Illustrierte Zeitung, 5.1.1913, S. 9.

Am Beginn des Ersten Weltkrieges war Silbermark Mobilisierungsreferent im Roten Kreuz.[10] 1916 setzte er die von ihm schon zuvor entworfenen Pläne mobiler Spitalskraftwagen-Einheiten um, die ab 1917 als „K.u.k. chirurgische Kraftwagen-Ambulanz Nr. 1“[11] an der Front zum Einsatz gelangten.[12]

Allgemeine Automobil-Zeitung. 20.8.1916. S. 11.

Allgemeine Automobil-Zeitung. 20.8.1916. S. 12.

Allgemeine Automobil-Zeitung. 20.8.1916. S. 13.

Allgemeine Automobil-Zeitung. 20.8.1916. S. 14.

Allgemeine Automobil-Zeitung. 20.8.1916. S. 15.

Ebenfalls 1917 war er maßgeblich an der Planung zur Errichtung und der Organisation eines künftigen „Kaiserin Zita-Hospitals“, das unter der Leitung des Roten Kreuzes stehen sollte, beteiligt. Im Mai 1918 erfolgte seine Ernennung zum Primarius und Vorstand der geplanten chirurgischen Abteilung in diesem Spital.[13] Im Juni 1917 kam es zu seiner Ernennung zum General-Chefarzt des Roten Kreuzes und ab 1917 leitete er ein Feldlazarett an der Isonzo-Front.

Nach dem Ersten Weltkrieg behielt Silbermark die Position des Chefarztes des Roten Kreuzes und führte weiterhin seine Arztpraxis im Wien 1, wo er auch als Obmann des Vereins der Ärzte des I. Bezirkes fungierte.[14] In den 1920er Jahren war er noch Vorstandsmitglied der Wiener Ärztekammer[15] und bis in die 1930er Jahren hinein als Gerichtsgutachter und Sachverständiger tätig. Daneben hielt er sozialärztliche Kurse im Rahmen der Wirtschaftsorganisation der Wiener Ärzte ab.[16] 1935 wurde er in den Landessanitätsrat der Stadt Wien berufen.[17]
Moriz Silbermark: Sport und Salon. 10.6.1917. S. 8.

NS-Verfolgung:

Moriz und seine Ehefrau Gabriele (Yella) Silbermark wurden nach dem „Anschluss“ im März 1938 von den Nationalsozialisten wegen ihrer jüdischen Herkunft verfolgt. Moriz Silbermark verstarb am 31. Oktober 1938 in seiner Wohnung in Wien 19, Formanekgasse 37. Seine Ehefrau überlebte den Holocaust und verheiratete sich wieder. Sie beging im Dezember 1948 in Wien Suizid.

Publikationen:

Silbermark verfasste zahlreiche Publikationen auf dem Gebiet der Chirurgie und der Notfallmedizin, darunter auch als Bearbeiter der Publikation seines ehemaligen Vorgesetzten Mosetig v. Moorhof „Die Erste Hilfe bei plötzlichen Unglücksfällen. Für Samariter dargestellt“ sowie die von ihm durchgesehene und ergänzte Arbeit des Arztes, Reichsratsabgeordneten und Nationalratsabgeordneten der Christlichsozialen Partei und von 1920 bis 1938 fungierenden Obmannes des „Österreichischen Schutzvereines Antisemitenbundes“, Anton Jerzabek (1867-1939), „Samariterbuch. Gemeinverständliche Darstellung der gesamten Nothilfeleistung bei Unglücksfällen und plötzlichen Erkrankungen“ (2. Aufl. 1915).

Quellen:

AUW, Med. Fakultät, Nationalien/Studienkataloge, Sign. 134-0493, Silbermark Moriz (Nationalien Datum: 1894/95).

AUW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 188-1057, Silbermark Moriz (Promotions-Datum: 23.12.1897).

AUW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 195-336b, Silbermark Moriz (Rigorosum-Datum: 26.11.1897).

AUW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 190-0679, Reissig Gabriele (Promotion 23.12.1907).

AUW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 196-0643, Reissig Gabriele (Rigorosum 20.12.1907.

ÖStA, VA, Zl. 44.202, Silbermark Moriz Viktor.

ÖStA, VA, Zl. 44.201, Silbermark Gabriele.

Matriken der Erzdiözese Wien, 19. Bezirk Döbling, Sterbebuch 03-17, Folio 27, Nr. 162, Silbermark Moriz Viktor.

Literaturliste:

Silbermark, Moriz: Rundes Magengeschwür nach Trauma. Aus der II. chirurgischen Abteilung des Prof. Albert R. von Mosetig-Moorhof im k.k. Allgemeinen Krankenhause in Wien. Sonderdruck aus: Wiener medicinische Wochenschrift. Wien: Verlag von Moritz Perles k.u.k. Hofbuchhandlung 1902.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Silbermark, Moriz: Eine Modifikation bei der Oberschenkelamputation sec. Gritti. Aus der II. chirurg. Abteilung des Hofrates Prof. Dr. A. Ritter v. Mosetig-Moorhof im k. k. allgemeinen Krankenhaus in Wien. Sonderdruck aus: Centralblatt für Chirurgie. Johann Ambrosius Barth 1904.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Silbermark, Moriz: Zur chirurgischen Technik. Aus der II. chirurgischen Abteilung des Prof. Dr. Albert R. v. Mosetig-Moorhof im k.k. allgemeinen Krankenhause in Wien. Sonderdruck aus: Centralblatt für Chirurgie. Leipzig: Johann Ambrosius Barth 1902.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Silbermark, Moriz: Ein Fall von athenischer Bulbärparalyse. (Typus Erb-Goldflam.). Sonderdruck aus: Wiener klinische Rundschau. Wien: Verlag von Alfred Hölder, k.k. Hof- und Universitäts-Buchhändler 1896.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Silbermark, Moriz: Zur Technik bei der Plombirung von Knochenhöhlen mittels Jodoformknochenplombe. Aus der II. chirurgischen Abteilung des Hofrathes Prof. Dr. A. Ritter von Mosetig-Moorhof im k.k. allgemeinen Krankenhause in Wien. (Mit 6 Abbildungen). Sonderdruck aus: Deutsche Zeitschrift für Chirurgie. Berlin: Springer 1903.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Silbermark, Moriz: Ueber eine interessante Schussverletzung. Aus der II. chirurgischen Abteilung des Herrn Prof. Dr. Albert R. von Mosetig-Moorhof im k.k. Krankenhause in Wien. Sonderdruck aus: Wiener medicinische Wochenschrift. Wien: Verlag von Moritz Perles k.u.k. Hofbuchhandlung 1902.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Silbermark, Moriz: Fremdkörpertuberculose der Zunge in Tumorform. (Mit 3 Abbildungen). Sonderdruck aus: Deutsche Zeitschrift für Chirurgie. Berlin: Springer 1892.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Silbermark, Moriz und M. Hirsch: Laparatomie und Ventralhernien. Aus der II. chirurgischen Abtheilung des k.k. Hofrathes Prof. Dr. Albert Ritter von Mosetig-Moorhof im k.k. allgemeinen Krankenhause in Wien. Sonderdruck aus: Deutsche Zeitschrift für Chirurgie. Berlin: Springer 1903.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Keywords:
Moriz Silbermark, Albert R. von Mosetig-Moorhof, Chirurg, Rotes Kreuz, NS-Verfolgung, Arzt, Notfallmedizin, Medizingeschichte, Wien, Separata Bibliothek

[1] Wiener Klinischen Rundschau. Nr. 45. 1896, S. 767-769 und Nr. 46.1896. S. 785-789.

[2] Wiener Zeitung. 13.11.1903. S. 6.

[3] Neue Freie Presse. 14.11.1903. S. 9.

[4] Wiener medizinische Wochenschrift. Nr. 45, 1908. S. Sp. 2465-2466.

[5] Neues Wiener Journal. 5.5.1909. S. 7.

[6] Allgemeine Wiener medizinische Zeitung. 13.12.1898. S. 569; Neues Wiener Tagblatt (Tages-Ausgabe). 31.10.1911. S. 10; 1.7.1916. S. 4.

[7] Neues Wiener Journal. 26.4.1909. S. 4; Neues Wiener Tagblatt (Tages-Ausgabe). 16.3.1909. S. 11.

[8] Der Militärarzt. Nr. 7. 1912. Sp. 112; Neues Wiener Tagblatt (Tages-Ausgabe). 17.6.1912. S. 9.

[9] Wiener Bilder. 2.11.1913. S. 23.

[10] Neues Wiener Tagblatt (Tages-Ausgabe). 17.8.1914. S. 4.

[11] Allgemeine Automobil-Zeitung. 20.8.1916. S. 14; Arbeiter Zeitung. 4.7.1916. S. 5; Neues Wiener Tagblatt (Tages-Ausgabe). 4.78.1916. S. 10.

[12] Wiener Kommunal-Kalender und städtisches Jahrbuch. 1917. S. 1167.

[13] Neue Freie Presse. 12.5.1918. S. 12.

[14] Klinisches Rezept-Taschenbuch für praktische Ärzte 1925. S. 400.

[15] Wiener Medizinische Wochenschrift. Nr. 1, 1925. Sp. 73.

[16] Wiener Medizinische Wochenschrift. Nr. 44. 1932. S. 1393.

[17] Kleine Volks-Zeitung. 29.3.1935. S. 6.

Normdaten (Person) Silbermark, Moriz: BBL: 38478; GND127759999

Bio-bibliografisches Lexikon (BBL)/Liste aller Beiträge der VS-Blog-Serie: Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien

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Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [158]: Josef Pollak – Professor für Ohrenheilkunde am Allgemeinen Krankenhaus in Wien

Josef Pollak – Professor für Ohrenheilkunde am Allgemeinen Krankenhaus in Wien

Text: Dr. Walter Mentzel

Josef Pollak wurde am 30. März 1850 als Sohn von Bernhard Pollak und Julie, geborene Porges, in Baán in Ungarn geboren. Er war mit der in Wien geborenen Hermine (1869-1934), geborene Elias verheiratet. Pollak studierte an der Universität Wien Medizin und schloss das Studium 1873 mit seiner Promotion ab. Während des Studiums arbeitete er ab 1870 als Demonstrator am anatomischen Institut bei Prof. Joseph Hyrtl (1819-1894) und seit 1873 als Aspirant in den Abteilungen von Gustav Löbl (1816-1880) und Leopold von Dittl (1815-1898) sowie an der Augenklinik bei Prof. Eduard Jäger von Jaxtthal (1818-1884). 1875 wechselte er an die Klinik für Ohrenheilkunde zu Prof. Adam Politzer (1835-1920) und Prof. Josef Gruber (1827-1900), wo er zwischen 1876 und 1880 eine Assistentenstelle bekleidete. Daneben besaß Pollak eine private Arztpraxis. 1889 habilitierte er sich im Fach Otiatrie und bekam den Titel eines Privatdozenten für Ohrenheilkunde verliehen.[1] 1898 erfolgte seine Ernennung zum tit. Professor[2] und 1904 zum a.o. Professor.[3]

Mit Prof. Siegmund Exner (1849-1926) arbeitete er an dessen Institut für Physiologie zusammen, wo er 1903 unter dessen Leitung eine Untersuchung der Tonempfindungen und zur Theorie des Hörens unternahm,[4] und mit Exner gemeinsam die Studie „Beitrag zur Resonanztheorie der Tonempfindungen“ [Separata Bibliothek] in der Zeitschrift für Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane publizierte. Weitere seiner Studien sind „Die Beziehungen der Zähne zum Ohr“ [Separata Bibliothek] aus dem Jahr 1892, die im selben Jahr erschienene Arbeit „Zur Behandlung der subjectiven Gehörsempfindung“ [Separata Bibliothek], und die 1894 publizierte Studie „Beitrag zur Lehre vom otitischen Hirnabscess“ [Separata Bibliothek]. Weitere Publikationen von Josef Pollak befinden sich im Bestand der Neuburger Bibliothek an der Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin der Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien, darunter Exemplare, die er im Selbstverlag publiziert hatte. Eine weitere bedeutende Arbeit publizierte er im Pflüger Archiv (Nr. 54. April 1893. S. 188-208) „Ueber den „galvanischen Schwindel“ bei Taubstummen und seine Beziehungen zur Function des Ohrenlabyrinthes“.

Neben seiner universitären Tätigkeit an der Medizinischen Fakultät in Wien wirkte er als Spezialarzt an der Wiener Allgemeinen Arbeiterkrankenkasse und in einer Bezirkskrankenkasse in Wien, sowie als Vertrauensarzt des Pensionsfonds des Journalisten- und Schriftstellervereines Concordia. 1883 übernahm er die Leitung der pneumatischen Heilanstalt für Bronchial-Asthma, Erkrankungen der Atmungsorgane und Ohrenkrankheiten im Sophien-Bad (Sophiensäle) in Wien.[5] Daneben engagierte er sich in der Bekämpfung des Armenwesens, darunter als Mitglied des Vorstandes der Wiener Israelitischen Kultusgemeinde, wo er sich neben den ärztlichen Agenden dem Armenwesen widmete.[6]

Pollak, der neben seiner ärztlichen Tätigkeit seinem Interesse an der klassischen Philologie nachging und eine reiche numismatische Sammlung besaß, war in den literarischen und künstlerischen Kreisen Wiens um die Jahrhundertwende vernetzt und in zahlreichen sozialen wie bildungspolitischen Vereinen engagiert: als Theaterarzt am Volkstheater in Wien,[7] als Mitglied im erweiterten Ausschuss des außeruniversitären Frauenbildungsvereins „Athenäum“, der die Abhaltung wissenschaftlicher Lehrkurse für Frauen und Mädchen anbot,[8] unterstützend in der „Lese- und Redehalle jüdischer Hochschüler in Wien“ und im „Jüdischen Kolonisationsverein“,[9] sowie in dem 1901 gegründeten „Hilfsverein für die notleidende jüdische Bevölkerung in Galizien“, wo er auch im Vorstand einer Wiener Ortsgruppe aktiv war.[10]

Pollak war Mitglied der otologischen Gesellschaft in Wien und der Gesellschaft der Ärzte in Wien.

Josef Pollak verstarb am 14. September 1916 in Wien.[11] Im Februar 1918 wurde eine nach ihm benannte und von ihm testamentarisch verfügte Stiftung zur Unterstützung bedürftiger Mitglieder der Gesellschaft der Ärzte errichtet, die sich aus den Zinserträgen seines Nachlass finanzierte.

Quellen:

AUW, Rektoratsarchive, Akademischer Senat, Akten-Sonderreihe, Personaldatenblätter, Senat S 304.984, Pollak, Josef (30.03.1850-14.09.1916; Ohrenheilkunde).

AUW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosenprotokoll, Sign. 177-286a, Pollak Josef (Rigorosum 1873).

UAW, Med. Fak., Promotionsprotokoll, Sign. 186-12, Pollak Josef (Promotion 20.11.1874).

Friedhofsdatenbank der Gemeinde Wien, Pollak Josef.

Wiener medizinische Wochenschrift. Nr. 39. 1916. Sp. 1504.

Literaturliste:

Exner, Sigmund und Josef Pollak: Beitrag zur Resonanztheorie der Tenempfindungen. Sonderdruck aus: Zeitschrift für Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane. Leipzig: Barth 1903.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Pollak, Josef: Die Beziehungen der Zähne zum Ohre. Sonderdruck aus: Centralblatt für die gesammte Therapie. Wien: Verlag von Moritz Perles 1892.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Pollak, Josef: Zur Behandlung der subjectiven Gehörsempfindung. Sonderdruck aus: Centralblatt für die gesammte Therapie. Wien: Verlag von Moritz Perles 1892.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Pollak, Josef: Beitrag zur Lehre vom otitischen Hirnabscess. Sonderdruck aus: Wiener medizinische Presse. Wien und Leipzig: Urban & Schwarzenberg 1894.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Pollak, Josef und Gustav Gaertner: Ueber die elektrische Erregbarkeit der Hörnerven. Experimentelle Studie von Dr. J. Pollak und Dr. G. Gärtner. Sonderdruck aus: Wiener klinische Wochenschrift. Wien: Verlag von Alfred Hölder, k.k. Hof- und Universitäts-Buchhändler 1888.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 6063]

Pollak, Josef: Ueber den Werth von Operationen, die den Schnitt des Paukenfells erheischen. Sonderdruck aus: Allgemeine Wiener medizinische Zeitung. Wien: Verlag des Verfassers 1880.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 14947]

Pollak, Josef: Ueber den „galvanischen Schwindel“ bei Taubstummen und seine Beziehungen zur Function des Ohrenlabyrinthes. (Aus dem physiologischen Institute der Wiener Universität). Sonderdruck aus: Archiv für die gesamte Physiologie des Menschen und der Thiere. Bonn: Verlag von Emil Strauss 1893.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 15774]

Pollak, Josef: Diagnostik und Therapie der acuten Mittelohrentzündung und der consecutiven Ostitis mastoidea acuta. Sonderdruck aus: Centralblatt für die gesammte Therapie. Wien: Verlag von Moritz Perles, Buchhandlung 1896.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 15775]

Pollak, Josef: Große Gummigeschwülste am Warzenfortsatze und in der Schläfenstirngegend, complicirt mit eitriger Mittelohrentzündung. – Heilung. Sonderdruck aus: Allgemeine Wiener medizinische Zeitung. Wien: Im Selbstverlage des Verfassers 1881.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 15776]

Pollak, Josef: Ueber die Function des Musculus tensor tympani. (Aus dem Institute für allgem. und experim. Pathologie der Wiener Universität). Sonderdruck aus: Medizinische Jahrbücher. Wien: Alferd Hölder, k.k. Hof- und Universitäts-Buchhändler 1886.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 15777]

Bernhardt, Martin; Pollak, Josef und Gutstav Gaertner: Ueber die elektrische Erregbarkeit des Hörnerven. Bemerkungen zu den in der Wiener klinischen Wochenschrift, 1888, Nr. 31 bis 32 veröffentlichten Studie von Dr. J. Pollak und Dr. G. Gärtner. Sonderdruck aus: Wiener klinische Wochenschrift. Wien Verlag von Alfred Hölder, k.k. Hof- und Universitäts-Buchhändler 1888.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 15779]

Keywords:
Josef Pollak, Ohrenheilkunde, HNO, Arzt, Hals-Nasen-Ohren-Arzt, Medizingeschichte, Wien, Separata Bibliothek, Neuburger Bibliothek

[1] Neues Wiener Tagblatt (Tages-Ausgabe). 16.8.1889. S. 4.

[2] Wiener medizinische Wochenschrift. Nr. 34. 1899. Sp. 1328.

[3] Wiener klinische Rundschau. Nr. 41. 1904. S. 753.

[4] Wiener klinische Rundschau. Nr. 5. 1904. S. 80-81.

[5] Neues Wiener Tagblatt (Tages-Ausgabe). 26.8.1883. S. 6.

[6] Fremden-Blatt, 15.9.1916. S. 2. Neue Freie Presse. 15.9.1916. S. 11.

[7] Neues Wiener Tagblatt (Tages-Ausgabe). 14.9.1899. S. 5.

[8] Bericht des Vereins für Abhaltung von wissenschaftlichen Lehrkursen für Frauen und Mädchen ATHENÄUM in Wien. 1911. S. 34.

[9] Neue Freie Presse. 6.10.1906. S. 7.

[10] Die Neuzeit. 1.3.1901. S. 7; 18.4.1902. S. 9.

[11] Fremdenblatt. 15.9.1916. S. 2; Wiener medizinische Wochenschrift. Nr. 39. 1916. Sp. 1504.

Normdaten (Person) Pollak, Josef BBL: 38356; GND: 1252643039

Bio-bibliografisches Lexikon (BBL)/Liste aller Beiträge der VS-Blog-Serie: Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien

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Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [157]: Grünfeld, Richard Leo – Röntgenologe und Arzt im Verband der Genossenschaftskrankenkassen Wiens und Niederösterreich und der Allgemeinen Arbeiterkranken- und Unterstützungskassen

Grünfeld, Richard Leo – Röntgenologe und Arzt im Verband der Genossenschaftskrankenkassen Wiens und Niederösterreich und der Allgemeinen Arbeiterkranken- und Unterstützungskassen

Text: Walter Mentzel

Richard Leo Grünfeld wurde am 1. Oktober 1875 als Sohn des Mediziners Josef Jehuda Grünfeld und Sofie, geborene Schneider, in Wien geboren. Er war mit Hedwig (1885-1939), geborene Schweinburg, verheiratet (1885-1939).

Grünfeld begann nach seiner Matura 1894 mit dem Studium der Medizin an der Universität Wien, das er 1899 mit seiner Promotion abschloss. Wie sein Vater trat er schon als Medizinstudent karitativ an der Universität Wien in Erscheinung, als Mitbegründer des Medizinischen Unterstützungsvereines und des Vereins zur Pflege kranker Studierender. Ebenso engagierte er sich schon als Student auf dem Gebiet des Sportes. Er war Mitglied und zeitweise zweiter Obmann des Wiener Radfahrclubs „Fraternitas 1895“, vor allem aber war er dem Wiener Fußballsport zugeneigt, wo er aktiv und als Mitglied den Wiener Associations-Football-Club (W.A.F.) (heute: WAF Vorwärts Brigittenau) unterstützte und auch während dessen Sportveranstaltungen als Arzt tätig war, sowie als Vertreter des Vereins im Vorstand des Niederösterreichischen Fußballverbandes (N.Ö.F.V.).[1] Daneben trat er als Förderer zahlreicher humanitärer Vereine auf,[2] darunter als ärztlicher Beirat in dem von seiner Mutter Sofie ins Leben gerufenen „Verein Kaiser Franz-Josefs-Ferienheim“.[3] Grünfeld war Mitglied der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Österreichs, hielt Vorträge in Arbeiterbildungsvereinen[4] und schrieb Buchrezensionen in der von der Partei herausgegebenen „Bildungsarbeit. Blätter für sozialistisches Bildungswesen“.[5]

Grünfeld begann seine ärztliche Laufbahn an der Wiener Poliklinik, und setzte sich danach an der II. chirurgischen Abteilung bei Professor Albert v. Mosetig (1838-1907) im Allgemeinen Krankenhaus Wien, und darauf bei Prof. Guido Holzknecht (1872-1931) am Zentral-Röntgeninstitut im Allgemeinen Krankenhaus in Wien fort. Daneben war er als Arzt im Verband der Genossenschaftskrankenkassen Wiens und Niederösterreichs und der Allgemeinen Arbeiter-Kranken- und Unterstützungskasse in Wien tätig.

1909 hielt er einen Vortrag im Wiener akademischen Verein für Sexualhygiene zum Thema „Soziale Bedeutung der Geschlechtskrankheiten“.[6] In der Allgemeine Wiener medizinische Zeitung publizierte er ebenfalls 1909 eine Artikelserie über die „Soziale Bedeutung der Geschlechtskrankheiten“.[7] Daneben war er Mitglied der „Oesterreichischen Gesellschaft zur Bekämpfung des Kurpfuschertums“[8] und der Gesellschaft der Ärzte in Wien.

1904 veröffentlichte er im Verlag der Genossenschafts-Buchdruckerei eine Broschüre „Zur Abhaltung populärer-medizinischer Vorträge.“

[Neuburger-Bibliothek, Sign. 55654]

Im Ersten Weltkrieg war er dem Landwehr-Infanterieregiment Nr. 16 in Krakau als Oberarzt zugeteilt. Er verstarb am 20. September 1914 auf der Rückreise nach Wien vom Kriegsschauplatz in Göding in Mähren (heute Hodonin/Tschechien).

Das Wien Museum ist im Besitz seines von ihm erhaltenen Erinnerungsbuches.

Neue Freie Presse, 23.9.1914, S. 14.

Quellen:

Matriken der IKG Wien, Geburtsbuch 1875, Grünfeld Richard Leo.

AUW, Med. Fakultät, Nationalien/Studienkataloge, Sign. 134-0460, Grünfeld Richard Leo (Nationalien Datum: 1894/95).

AUW, Med. Fakultät, Nationalien/Studienkataloge, Sign. 134-0519, Grünfeld Richard Leo (Nationalien Datum: 1898/99).

AUW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 195-095br, Grünfeld Richard Leo (Rigorosen Datum 28.6.1899).

Friedhofs-Datenbank der IKG Wien, Grünfeld Richard Leo.

Literaturliste:

Grünfeld, Richard Leo: Zur Abhaltung populär-wissenschaftlicher Vorträge. Wien: Genossenschafts-Buchdruckerei 1904.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 53654]

Von Richard Leo Grünfeld besitzt die Zweigbibliothekbibliothek für Geschichte der Medizin noch eine Reihe seiner Arbeiten im Bestand der Separata-Bibliothek, darunter aus seiner Tätigkeit am Zentral-Röntgeninstitut im Allgemeinen Krankenhaus in Wien.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Keywords:

Krankenkassen, Richard Leo Grünfeld, Röntgenologe, Wien

[1] Illustriertes (Österreichisches) Sportblatt. 2.4.1915. S. 6.

[2] Neue Freie Presse. 23.9.1914. S. 8.

[3] Die Zeit. 25.9.1914. S. 4.

[4] Arbeiter Zeitung. 10.6.1909. S. 12; 24.9.1914. S. 6.

[5] Bildungsarbeit. Blätter für sozialistisches Bildungswesen. Nr. 7. 1911. S. -71

[6] Neues Wiener Journal. 15.5.1909. S. 7.

[7] Allgemeine Wiener medizinische Zeitung, 28.9.1909, S. 427-428 und 5.10.1909, S. 434-435.

[8] Österreichische Zeitschrift für Pharmacie. 9.5.1908. S. 265.

Normdaten (Person) Grünfeld, Richard Leo: BBL: 38356; GND: 1252276028

Bio-bibliografisches Lexikon (BBL)/Liste aller Beiträge der VS-Blog-Serie: Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien

Bitte zitieren als VAN SWIETEN BLOG der Universitätsbibliothek der MedUni Wien, BBL: 38356 (16.02.2022); Letzte Aktualisierung: 2022 02 16
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„Aus den Büchern“ der medizinhistorischen Bibliotheken der Ub MedUni Wien [26]: Exlibris Karl Klammer

Im Van Swieten Blog werden exemplarisch digitalisierte Exlibris aus medizinhistorischen Büchern „Exlibris in situ“, der Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin, präsentiert, die im  Bibliothekskatalog recherchierbar sind.

Exlibris Karl Klammer

Hesshaimer, Ludwig, 1872-1956



Pferde-Exlibris

Rechts vorne zu Pferde sitzt ein k.u.k. Dragoner in Adjustierung in hügeliger Landschaft nach links auf die im Hintergrund befindliche Silhouette einer Stadt blickend. Um eine gesteigerte Tiefenwirkung des Bildmotivs zu erzeugen, ist links im Bildvordergrund eine Repoussoir-Figur, ein Eichenbaum, platziert, dessen Wurzeln dekorativ den Eignernamen „Karl Klammer“ umrahmen. Darunter sind mittig die Signatur „Ludwig Hesshaimer“ und das Jahr „1928“ gesetzt. Druckfarbe: blau

Exlibris in situ:

Häuser und Menschen von Wien

Cloeter, Hermine, 1879-1970 [Verfasser]
1920
 
 
@Exlibris-Eigner: Karl Klammer in: Wikipedia – Die Freie Enzyklopädie: URL: https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Anton_Klammer(Stand: 03.01.2022)
 
@Exlibris-Künstler: Ludwig Hesshaimer in: Wikipedia – Die Freie Enzyklopädie: URL: https://de.wikipedia.org/wiki/Ludwig_Hesshaimer (Stand: 03.01.2022)
 

___________________________

Ein Exlibris ist ein grafisch gestalteter Eigentumsvermerk, der entweder in Zettelform auf die Innenseite von Bucheinbänden geklebt oder eingestempelt wird. Bucheignerzeichen gibt es bereits seit dem Ende des 15. Jahrhunderts. Sie stellen neben ihrer kunst- und kulturhistorischen Bedeutung auch ein wichtiges Provenienzmerkmal dar, da der Weg eines Buches nachvollzogen werden kann. Aufgrund vielfältigster Exlibris von künstlerischem Wert sind diese auch begehrte Objekte von Sammlungen und buchkünstlerischer Betätigung „Exlibris-Kunst“ geworden.

Open Access Publikationen von Angehörigen der MedUni Wien [96]: Verlag Wiley

Open AccessOpen Access Publikationen von Angehörigen der MedUni Wien: Verlag Wiley

Für Wissenschaftler*innen der MedUni Wien besteht die Möglichkeit, als Corresponding Author in ca. 1.300 Zeitschriften des Verlages Wiley ohne zusätzliche Bezahlung von Article Processing Charges (APCs) Open Access zu publizieren.  Mehr Infos–>

Im Van Swieten Blog können Sie  kontinuierlich die Open Access Publikationen von Angehörigen der MedUni Wien nachlesen:

Hepatitis D virus (HDV) prevalence in Austria is low but causes considerable morbidity due to fast progression to cirrhosis

Mathias Jachs, Teresa Binter, Caroline Schmidbauer, Lukas Hartl, Michael Strasser, Hermann Laferl, Stephanie Hametner‐Schreil, Alexander Lindorfer, Kristina Dax, Rudolf E. Stauber, Harald H. Kessler, Sebastian Bernhofer, Andreas Maieron, Lorin Loacker, Simona Bota, Isabel Santonja, Petra Munda, Mattias Mandorfer, Markus Peck‐Radosavljevic, Heidemarie Holzmann, Michael Gschwantler, Heinz Zoller, Peter Ferenci, Thomas Reiberger

United European Gastroenterol J. 2021 Dec; 9(10): 1119–1127. Published online 2021 Dec 7. doi: 10.1002/ueg2.12163

PMCID:

PMC8672089

ArticlePubReaderPDF–670KCite

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Optical coherence tomography in multiple sclerosis: A 3‐year prospective multicenter study

Friedemann Paul, Peter A. Calabresi, Frederik Barkhof, Ari J. Green, Randy Kardon, Jaume Sastre‐Garriga, Sven Schippling, Patrick Vermersch, Shiv Saidha, Bianca S. Gerendas, Ursula Schmidt‐Erfurth, Catherine Agoropoulou, Ying Zhang, Gustavo Seifer, Axel Petzold

Ann Clin Transl Neurol. 2021 Dec; 8(12): 2235–2251. Published online 2021 Nov 18. doi: 10.1002/acn3.51473

PMCID:

PMC8670323

ArticlePubReaderPDF–453KCite

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Prevalence of iron deficiency in pregnant women: A prospective cross‐sectional Austrian study

Harald Zeisler, Wolf Dietrich, Florian Heinzl, Philipp Klaritsch, Victoria Humpel, Manfred Moertl, Christian Obruca, Friedrich Wimazal, Angela Ramoni, Johanna Tiechl, Elisabeth Wentzel‐Schwarz

Food Sci Nutr. 2021 Dec; 9(12): 6559–6565. Published online 2021 Oct 16. doi: 10.1002/fsn3.2588

PMCID:

PMC8645778

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Mobility as a driver of severe acute respiratory syndrome coronavirus 2 in cancer patients during the second coronavirus disease 2019 pandemic wave

Dominic Fong, Maximilian J. Mair, Florian Lanthaler, Monika Alber, Manfred Mitterer

Int J Cancer. 2021 Oct 15 : 10.1002/ijc.33838. doi: 10.1002/ijc.33838 [Epub ahead of print]

PMCID:

PMC8653070

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Perinatal and postpartum care during the COVID‐19 pandemic: A nationwide cohort study

Michael Wagner, Veronica Falcone, Sabrina B. Neururer, Hermann Leitner, Irmgard Delmarko, Herbert Kiss, Angelika Berger, Alex Farr

Birth. 2021 Oct 7 : 10.1111/birt.12594. doi: 10.1111/birt.12594 [Epub ahead of print]

PMCID:

PMC8653168

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A case of COVID‐19 vaccination‐associated forme fruste purpura fulminans

  1. Griss, S. Eichinger, S. Winkler, W. Weninger, P. Petzelbauer

Br J Dermatol. 2021 Sep 28 : 10.1111/bjd.20744. doi: 10.1111/bjd.20744 [Epub ahead of print]

PMCID:

PMC8652590

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Neutralization of SARS‐CoV‐2 requires antibodies against conformational receptor‐binding domain epitopes

Pia Gattinger, Katarzyna Niespodziana, Karin Stiasny, Sabina Sahanic, Inna Tulaeva, Kristina Borochova, Yulia Dorofeeva, Thomas Schlederer, Thomas Sonnweber, Gerhard Hofer, Renata Kiss, Bernhard Kratzer, Doris Trapin, Peter A. Tauber, Arno Rottal, Ulrike Körmöczi, Melanie Feichter, Milena Weber, Margarete Focke‐Tejkl, Judith Löffler‐Ragg, Bernhard Mühl, Anna Kropfmüller, Walter Keller, Frank Stolz, Rainer Henning, Ivan Tancevski, Elisabeth Puchhammer‐Stöckl, Winfried F. Pickl, Rudolf Valenta

Allergy. 2021 Sep 22 : 10.1111/all.15066. doi: 10.1111/all.15066 [Epub ahead of print]

PMCID:

PMC8653362

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The report from ASFA COVID‐19 taskforce: Considerations and prioritization on apheresis procedures during the SARS‐CoV‐2 coronavirus disease (COVID‐19) pandemic

Chisa Yamada, Jan C. Hofmann, Volker Witt, Gaurav K. Gupta, Jeffrey L. Winters, The ASFA COVID‐19 Taskforce

J Clin Apher. 2021 Dec; 36(6): 878–881. Published online 2021 Sep 12. doi: 10.1002/jca.21939

PMCID:

PMC8646674

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The venous system of E14.5 mouse embryos—reference data and examples for diagnosing malformations in embryos with gene deletions

Stefan H. Geyer, Barbara Maurer‐Gesek, Lukas F. Reissig, Julia Rose, Fabrice Prin, Robert Wilson, Antonella Galli, Catherine Tudor, Jacqueline K. White, Timothy J. Mohun, Wolfgang J. Weninger

J Anat. 2022 Jan; 240(1): 11–22. Published online 2021 Aug 25. doi: 10.1111/joa.13536

PMCID:

PMC8655187

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Case report of a clinically indolent but morphologically high‐grade cutaneous mast cell tumor in an adult: Atypical cutaneous mastocytoma or mast cell sarcoma?

Claire L. W. Wardle, J. Marja Oldhoff, Arjan Diepstra, Peter Valent, Hans‐Peter Horny, Hanneke N. G. Oude Elberink, Philip M. Kluin, Gilles F. H. Diercks

J Cutan Pathol. 2021 Nov; 48(11): 1404–1409. Published online 2021 Jul 2. doi: 10.1111/cup.14088

PMCID:

PMC8638666

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Patients‘ opinion on the use of 2 generations of power‐driven water flossers and their impact on gingival inflammation

Kristina Bertl, Pia Edlund Johansson, Andreas Stavropoulos

Clin Exp Dent Res. 2021 Dec; 7(6): 1089–1095. Published online 2021 May 31. doi: 10.1002/cre2.456

PMCID:

PMC8638279

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Minimum Reporting Standards for in vivo Magnetic Resonance Spectroscopy (MRSinMRS): Experts‘ consensus recommendations

Alexander Lin, Ovidiu Andronesi, Wolfgang Bogner, In‐Young Choi, Eduardo Coello, Cristina Cudalbu, Christoph Juchem, Graham J. Kemp, Roland Kreis, Martin Krššák, Phil Lee, Andrew A. Maudsley, Martin Meyerspeer, Vladamir Mlynarik, Jamie Near, Gülin Öz, Aimie L. Peek, Nicolaas A. Puts, Eva‐Maria Ratai, Ivan Tkáč, Paul G. Mullins, Experts‘ Working Group on Reporting Standards for MR Spectroscopy

NMR Biomed. 2021 May; 34(5): e4484. Published online 2021 Feb 9. doi: 10.1002/nbm.4484

PMCID:

PMC8647919

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A critical review of graphics for subgroup analyses in clinical trials

Nicolás M. Ballarini, Yi‐Da Chiu, Franz König, Martin Posch, Thomas Jaki

Pharm Stat. 2020 Sep-Oct; 19(5): 541–560. Published online 2020 Mar 25. doi: 10.1002/pst.2012

PMCID:

PMC8647927

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