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International Day of Action for Academic Integrity – October 18, 2023

Der IDoA steht 2023 im Zeichen „der Förderung der akademischen Integrität im Zeitalter der KI“.

Mitmachen & anmelden auf der ICAI-Website:
academicintegrity.org/events-conferences/idoa-international-day-of-action-for-academic-integrity

Es gibt kostenlose Online-Veranstaltungen, die allen offen stehen, einschließlich Vorträge, Interviews, Podiumsdiskussionen für Studierende und den „Student Creativity Contest“.
Das Programm für den IDoA ist online!

Wir präsentieren Ihnen auf unserer Website ausgewählte Beiträge internationaler Expert:innen zum Thema Akademische Integrität und Künstliche Intelligenz in Zusammenarbeit mit dem Kompetenzzentrum für Akademische Integrität der MDW (Universität für Musik und darstellende Kunst Wien).

–>International Day of Action
for Academic Integrity im Zeichen „der Förderung der akademischen Integrität im Zeitalter der KI“

Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [248]: Berliner, Max – Chefarzt im Sanatorium Purkersdorf, Hietzing und Perchtoldsdorf, NS-Verfolgter

Berliner, Max – Chefarzt im Sanatorium Purkersdorf, Hietzing und Perchtoldsdorf, NS-Verfolgter

Autor: Walter Mentzel

Published online: 06.10.2023

Keywords: Max Berliner, Internist, Physikalische Medizin, Sanatorium Purkersdorf (Westend), Parksanatorium Hietzing, Waldsanatorium Perchtoldsdorf, NS-Verfolgter, Medizingeschichte, Wien

Max Berliner, geboren am 24. September 1883 in Sereth in der Bukowina (heute: Siret/Rumänien) als Sohn von Adolf Berliner (zirka 1849-1928) und Anette (1855-1930), lebte seit 1903 in Wien, wo er an der Universität Medizin studierte. Er war während des Studiums als Aspirant und Hospitant an der Internen Abteilung der Allgemeinen Poliklinik in Wien bei Professor Emil Ritter Stofella d’Alta Rupe (1935-1912)[1] und danach als Aspirant an der Universitäts-Kinderklinik bei Professor Theodor Escherich (1857-1911) tätig. Während dieser Jahre hielt er 1908 einen Vortrag vor der Gesellschaft für physikalische Medizin,[2] sowie 1909 vor der Gesellschaft für innere Medizin und Kinderheilkunde in Wien.[3] 1909 publizierte er an der Kinderklinik „Ein Fall von Agenesie des Ober- und Mittelohrlappens der rechten Lunge mit Dextroversio cordis“ sowie im selben Jahr „Zur Prognose der Poliomyelitis anterior acuta“. Danach arbeitete er als Demonstrator an der Universitäts-Kinderklinik und im April 1910 erfolgte seine Ernennung zum Sekundararzt am Wilhelminenspital. Zuvor hatte er im Jänner 1910 sein letztes Rigorosum abgelegt und erhielt am 2. September 1910 seine Promotion. Neben seiner Facharztausbildung für Innere Medizin und physikalische Heilmethoden begann er als Assistenzarzt am Parksanatorium in Purkersdorf zu arbeiten, wo er 1912 zum Chefarzt bestellt wurde.[4] Im selben Jahr übernahm er die Geschäftsführung des Parksanatoriums Hütteldorf-Hacking.[5]

1913 erfolgte gemeinsam mit Gertrude Bien (1881-1940) seine Wahl zum Mitglied der Gesellschaft für innere Medizin und Kinderheilkunde in Wien,[6] sowie seine Aufnahme in die Gesellschaft der Ärzte in Wien.[7]

Während des Ersten Weltkrieges überließ er zunächst einen Teil des Parksanatoriums für die Betreuung von Kriegsverletzten,[8] danach kam das Sanatorium als Evakuationsanstalt angegliedert an das Militärkommando Wien. Er selbst nahm zunächst als Landsturm-Assistenzarzt und ab 1916 als Landsturm-Oberarzt am Ersten Weltkrieg im Reservespital Nr. 16 in Wien 17 teil.[9] 1915 erhielt er das Ehrenzeichen zweiter Klasse vom Roten Kreuz mit der Kriegsdekoration als Auszeichnung.[10]

Nach dem Krieg führte er als Gesellschafter und Chefarzt das Parksanatorium in Hütteldorf-Hacking weiter. 1925 kam es zunächst zur Auflösung und zur Liquidation der Gesellschaft,[11] und danach zur Weiterführung als Betriebsgesellschaft unter einer neuen Geschäftsführung. Berliner behielt die Funktion eines Chefarztes bis 1927. In diesem Jahr übernahm er gemeinsam mit Karl Feiler (1874-1941) die Leitung des Sanatoriums Purkersdorf (Westend).[12]

1928 publizierte Berliner als Funktionär des Zentralverbandes der Heilstätten Österreichs den Artikel „Die Sanatorien Österreichs“.[13] 1932 erhielt er den Titel eines Medizinalrates verliehen.[14]

Im Dezember 1936 übernahm er wieder nach einer Änderung des Gesellschaftsvertrages neben seiner Funktion als Chefarzt die Geschäftsführung und Leitung des Parksanatoriums Hütteldorf-Hacking,[15] die er bis zum „Anschluss“ im März 1938 behielt. Danach kam es zur „Arisierung“ des Sanatoriums.

Weiters hatte er noch bis 1936 die Funktion eines Chefarztes in dem sich im Besitz von Oskar Mautner (1883-1944) befindenden Waldsanatoriums Perchtoldsdorf. Oskar Mautner war jüdischer Herkunft und wurde 1942 ins KZ Brünn-Theresienstadt/Terezin deportiert und 1944 im KZ-Dachau ermordet.[16]

Berliner war Mitglied der Freimaurer B’nai Brith, Loge Wahrheit.

Max und seine Ehefrau Gertrud, geborene Wendriner, mit der er seit 1920 verheiratet war, und sein in Wien am 3. April 1921 geborener Sohn Walter, waren wegen ihrer jüdischen Herkunft der NS-Verfolgung ausgesetzt. Max Berliner wurde nach dem „Anschluss“ von den Nationalsozialisten verhaftet. Seine rasche Freilassung erfolgte nur wegen des Einsatzes eines hohen Wiener Polizeioffiziers, dessen Sohn bei Berliner vor dem „Anschluss“  in ärztlich Behandlung stand. Unmittelbar danach gelang es ihm mit Unterstützung des Königs von Jugoslawien, Peter II Karađorđević (1923-1970), mit seiner Ehefrau und seinem Sohn die Ausreise nach Jugoslawien. Nach einigen Monaten übersiedelte die Familie nach Menton in Südfrankreich und ein Jahr später nach England, wo Max seine Tätigkeit als Arzt aufnahm.

 Er verstarb am 29. März 1947 in Surrey in England.[17]

Seine Ehefrau Gertrud emigrierte 1948 in die USA. Walter Berliner wurde nach Kriegsausbruch zunächst als „enemy alien“ auf der Isle of Man und danach in Bombay in Indien interniert. Nach seiner Freilassung emigrierte er im August 1941 mit der SS President Grant nach New York, wo er nach dem Krieg die das KZ Auschwitz und Bergen Belsen überlebende und 1947 in die USA emigrierte Lillian (10.12.1928 Cluj/Rumänien) heiratete. Die Geschichte der Familie Berliner und die Umstände ihrer Flucht hielt Lillian Berliner in ihrem 2009 erschienenen Buch „And The Month Was May. A Memoir“ fest.

Quellen:

Matriken der IKG Wien, Trauungsbuch, Max Berliner.

UAW, Med. Fakultät, Nationalien/Studienkataloge, Sign. 134-0590, Berliner Max (Nationalien Datum: 1906-07).

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 196-0023, Berliner Max (Rigorosen Datum: 18.1.1910).

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 190-1021, Berliner Max (Promotion Datum: 9.2.1910).

Arolsen-Archiv, Arolsen-Archiv, Inhaftierungsdokumente, Deportationen und Transporte, AJDC Berlin Kartei (Deportationen): Berliner Max.

Arolsen-Archiv, Arolsen-Archiv: Inhaftierungsdokumente, Deportationen und Transporte, AJDC Berlin Kartei (Deportationen): Berliner Gertrud.

Arolsen Archiv, Registrierungen und Akten von Displaced Persons, Kindern und Vermissten, Aufenthalts- und Emigrationsnachweise, Emigrationen, Passagierlisten und sonstige Zusammenstellungen über emigrierte Personen, DE Registrierungen und Emigration überwiegend aus Deutschland,DE I Zeitraum 1946-1952 (hauptsächlich IRO-Unterstützung) Berliner Walter.

Auswanderungskartei der IKG Wien, Berliner Max

Auswanderungskartei der IKG Wien, Berliner Walter.

National Archive (GB), Home Office: Aliens Department: Internees Index, 1939-1947, Internees at Liberty in the UK, Prisoners of War, 1715-1947, Max Berliner, 1939-1942.

New York Book Indexes to Passenger Lists, 1906-1942, NARA microfilm publication T612 (Washington, D.C.: National Archives and Records Administration, n.d.), Berliner Walter.

New York, New York Passenger and Crew Lists, 1909, 1925-1957, NARA microfilm publication T715 (Washington, D.C.: National Archives and Records Administration, n.d.), Berliner Walter.

New York, U.S. District and Circuit Court Naturalization Records, 1824-1991, Petitions for naturalization and petition evidence 1943 box 826, no 452901-453250, NARA microfilm publication M1972, Southern District of New York Petitions for Naturalization, 1897-1944. Records of District Courts of the United States, 1685-2009, RG 21. National Archives at New York, Berliner Walter.

England and Wales Death Registration Index 1837-2007, Max Berliner.

Find a grave: Walter Berliner gestorben 17.8.1989 in New York.

Berliner Lillian, And The Month Was May. A Memoir, Bloomington 2009.

Literatur:

Berliner, Max: Ein Fall von Agenesie des Ober- und Mittelohrlappens der rechten Lunge mit Dextroversio cordis. Aus der k.k. Universitäts-Kinderklinik (Vorstand: Hofrat Prof. Dr. Th. Escherich). Sonderdruck aus: Wiener medizinische Wochenschrift. Wien: Verlag von Moritz Perles k.u.k. Hofbuchhandlung 1909.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Berliner, Max: Zur Prognose der Poliomyelitis anterior acuta. Aus der k.k. Universitäts-Kinderklinik (Vorstand: Hofrat Prof. Escherich). Sonderdruck aus: Wiener klinische Wochenschrift. Wien, Leipzig: Wilhelm Braumüller k.u.k. Hof- und Universitäts-Buchhändler 1909.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Referenzen:

[1] Neues Wiener Tagblatt (Tages-Ausgabe), 1.8.1906, S. 8.

[2] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 9, 1908, Sp. 474.

[3] Wiener klinische Rundschau, Nr. 17, 1909, S. 263.

[4] Czernowitzer Tagblatt, 24.12.1912, S. 4.

[5] Wiener Zeitung, 25.12.1912, S. 788.

[6] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 32, 1913, S. 1995.

[7] Die Zeit, 16.4.1913, S. 5.

[8] Wiener Stadt- und Vorstadt-Zeitung, 27.7.1914, S. 4.

[9] Der Militärarzt, Nr. 14, 1916, Sp. 270; Wiener Zeitung, 27.8.1918, S. 2.

[10] Neue Freie Presse, 30.10.1915, S. 10.

[11] Wiener Zeitung, 18.7.1925, S. 447.

[12] Neues Wiener Journal, 15.6.1927, S. 9.

[13] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 13, 1928, S. 414-416.

[14] Wiener Zeitung, 6.3.1932, S. 1.

[15] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 42, 1936, S. 1184.

[16] https://www.holocaust.cz/en/database-of-victims/victim/108984-oskar-mautner/ Stand: 03.10.2023; https://www.lettertothestars.at/himmelsbriefe8edd.html?s=1&opfer__id=48552 Stand: 03.10.2023

[17] Wiener klinische Wochenschrift, 1947, S. 551.

Normdaten (Person): Berliner, Max : BBL: 42165; GND: 1304990052;

VAN SWIETEN BLOG der Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien
BBL: 42075 (06.10.2023)
URL: https://ub.meduniwien.ac.at/blog/?p=42165

Letzte Aktualisierung: 2023 10 06

Logo Margrit Hartl

Scientific Writing Hacks: Auseinandersetzung mit Künstlicher Intelligenz im Bildungssystem; Stellungnahme zum Einfluss generativer Modelle für die Text- und Bilderstellung auf die Wissenschaften und das Förderhandeln der DFG

Hack #18:

Das österreichische Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung hat als Ergebnis interner Austauschprozesse und Feedbackrunden mit Expert:innen eine Handreichung zusammengestellt.

Aufgrund des aktuellen Themas empfehlen wir die Lektüre der Handreichung: Auseinandersetzung mit Künstlicher Intelligenz im Bildungssystem (PDF).

Letzte Woche veröffentlichte die Deutsche  Forschungsgemeinschaft (DFG) die Stellungnahme des Präsidiums der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) zum Einfluss generativer Modelle für die Text- und Bilderstellung auf die Wissenschaften und das Förderhandeln der DFG (PDF).

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) ist eine fachübergreifende Einrichtung zur Förderung der Wissenschaft und Forschung in der Bundesrepublik Deutschland.

Open Access Publikationen von Angehörigen der MedUni Wien [130]: Springer-Verlag

Open AccessOpen Access-Publizieren ohne Zusatzkosten für Autor:innen der MedUni Wien

Die Medizinische Universität Wien hat mit dem Springer-Verlag ein Lizenzmodell „Springer Compact“ vereinbart. Publiziert kann in über 1.600 Subskriptionszeitschriften von Springer Open Access ohne zusätzliche Autor:innengebühren werden.  Mehr Infos–>

Im Van Swieten Blog können Sie  kontinuierlich die Open Access Publikationen von Angehörigen der MedUni Wien nachlesen:

The IBER study: a feasibility randomised controlled trial of imagery based emotion regulation for the treatment of anxiety in bipolar disorder

Craig Steel, Kim Wright, Guy M. Goodwin, Judit Simon, Nicola Morant, Rod S. Taylor, Michael Brown, Susie Jennings, Susie A. Hales, Jemma Regan, Michaela Sibsey, Zoe Thomas, Lynette Meredith, Emily A. Holmes

Int J Bipolar Disord. 2023; 11: 27. Published online 2023 Jul 22. doi: 10.1186/s40345-023-00305-8

PMCID:

PMC10363092

ArticlePubReaderPDF–1.3MCite

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European Society of Breast Imaging (EUSOBI) guidelines on the management of axillary lymphadenopathy after COVID-19 vaccination: 2023 revision

Simone Schiaffino, Katja Pinker, Andrea Cozzi, Veronica Magni, Alexandra Athanasiou, Pascal A. T. Baltzer, Julia Camps Herrero, Paola Clauser, Eva M. Fallenberg, Gabor Forrai, Michael H. Fuchsjäger, Fiona J. Gilbert, Thomas Helbich, Fleur Kilburn-Toppin, Christiane K. Kuhl, Mihai Lesaru, Ritse M. Mann, Pietro Panizza, Federica Pediconi, Francesco Sardanelli, Tamar Sella, Isabelle Thomassin-Naggara, Sophia Zackrisson, Ruud M. Pijnappel

Insights Imaging. 2023 Dec; 14: 126. Published online 2023 Jul 19. doi: 10.1186/s13244-023-01453-2

PMCID:

PMC10356714

ArticlePubReaderPDF–1.5MCite

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Austrian consensus on the diagnosis and management of portal hypertension in advanced chronic liver disease (Billroth IV)

Mattias Mandorfer, Elmar Aigner, Manfred Cejna, Arnulf Ferlitsch, Christian Datz, Tilmann Gräter, Ivo Graziadei, Michael Gschwantler, Stephanie Hametner-Schreil, Harald Hofer, Mathias Jachs, Alexander Loizides, Andreas Maieron, Markus Peck-Radosavljevic, Florian Rainer, Bernhard Scheiner, Georg Semmler, Lukas Reider, Silvia Reiter, Maria Schoder, Rainer Schöfl, Philipp Schwabl, Vanessa Stadlbauer, Rudolf Stauber, Elisabeth Tatscher, Michael Trauner, Alexander Ziachehabi, Heinz Zoller, Peter Fickert, Thomas Reiberger

Wien Klin Wochenschr. 2023; 135(Suppl 3): 493–523. Published online 2023 Jun 26. doi: 10.1007/s00508-023-02229-w

PMCID:

PMC10319704

ArticlePubReaderPDF–1.0MCite

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Trends in use of neoadjuvant systemic therapy in patients with clinically node-positive breast cancer in Europe: prospective TAXIS study (OPBC-03, SAKK 23/16, IBCSG 57-18, ABCSG-53, GBG 101)

Christoph Tausch, Kavitha Däster, Stefanie Hayoz, Zoltan Matrai, Florian Fitzal, Guido Henke, Daniel R. Zwahlen, Günther Gruber, Frank Zimmermann, Mariacarla Andreozzi, Maite Goldschmidt, Alexandra Schulz, Nadia Maggi, Ramon Saccilotto, Martin Heidinger, Andreas Mueller, Ekaterini Christina Tampaki, Vesna Bjelic-Radisic, Ákos Sávolt, Viktor Smanykó, Daniela Hagen, Dieter J. Müller, Michael Gnant, Sibylle Loibl, Pagona Markellou, Inga Bekes, Daniel Egle, Thomas Ruhstaller, Simone Muenst, Sherko Kuemmel, Conny Vrieling, Rok Satler, Charles Becciolini, Susanne Bucher, Christian Kurzeder, Colin Simonson, Peter M. Fehr, Natalie Gabriel, Robert Maráz, Dimitri Sarlos, Konstantin J. Dedes, Cornelia Leo, Gilles Berclaz, Hisham Fansa, Christopher Hager, Klaus Reisenberger, Christian F. Singer, Giacomo Montagna, Roland Reitsamer, Jelena Winkler, Giang Thanh Lam, Mathias K. Fehr, Tatiana Naydina, Magdalena Kohlik, Karine Clerc, Valerijus Ostapenko, Loïc Lelièvre, Jörg Heil, Michael Knauer, Walter Paul Weber

Breast Cancer Res Treat. 2023; 201(2): 215–225. Published online 2023 Jun 25. doi: 10.1007/s10549-023-06999-9

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PMC10361860

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Integrated Safety Analysis on Skin Cancers among Patients with Psoriasis Receiving Ixekizumab in Clinical Trials

Saxon D. Smith, Alexandros Stratigos, Matthias Augustin, Jose Manuel Carrascosa, Susanne Grond, Elisabeth Riedl, Wen Xu, Himanshu Patel, Mark Lebwohl

Dermatol Ther (Heidelb) 2023 Aug; 13(8): 1773–1787. Published online 2023 Jun 23. doi: 10.1007/s13555-023-00966-4

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PMC10366039

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sST2 Levels Show No Association with Helicobacter pylori Infection in Asymptomatic Patients: Implications for Biomarker Research

Sarah Wernly, Vera Paar, Andreas Völkerer, Georg Semmler, Christian Datz, Michael Lichtenauer, Bernhard Wernly

Dig Dis Sci. 2023; 68(8): 3293–3299. Published online 2023 Jun 20. doi: 10.1007/s10620-023-08005-0

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PMC10352442

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Baseline Body Surface Area and Itch Severity Define Response to Baricitinib in Patients with Moderate-to-Severe Atopic Dermatitis at Week 16

Jacob P. Thyssen, Marjolein de Bruin-Weller, Antonio Costanzo, Susanne Grond, Christopher Schuster, Chunyuan Liu, Maria Jose Rueda, Yun-Fei Chen, Andreas Pinter, Thomas Bieber

Adv Ther. 2023; 40(8): 3574–3587. Published online 2023 Jun 19. doi: 10.1007/s12325-023-02528-8

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PMC10329959

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Clinical value of cholinesterase in patients treated with radical nephroureterectomy for upper urinary tract carcinoma

Markus von Deimling, David D’Andrea, Benjamin Pradere, Ekaterina Laukhtina, Takafumi Yanagisawa, Tatsushi Kawada, Muhammad Majdoub, Pawel Rajwa, Maximilian Pallauf, Nirmish Singla, Francesco Soria, Vitaly Margulis, Piotr Chlosta, Pierre I. Karakiewicz, Morgan Roupret, Jeremy Yuen-Chun Teoh, Margit Fisch, Michael Rink, Marco Moschini, Yair Lotan, Shahrokh F. Shariat

World J Urol. 2023; 41(7): 1861–1868. Published online 2023 Jun 9. doi: 10.1007/s00345-023-04449-1

PMCID:

PMC10352439

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Simulation of bempedoic acid and ezetimibe in the lipid-lowering treatment pathway in Austria using the contemporary SANTORINI cohort of high and very high risk patients

Hermann Toplak, Aikaterini Bilitou, Hannes Alber, Johann Auer, Martin Clodi, Christoph Ebenbichler, Evelyn Fließer-Görzer, Carmen Gelsinger, Ursula Hanusch, Bernhard Ludvik, Thomas Maca, Andreas Schober, Reinhard Sock, Walter S. Speidl, Thomas M. Stulnig, Raimund Weitgasser, Andreas Zirlik, Marina Koch, Sebastian Wienerroither, Sorrel E. Wolowacz, Françoise Diamand, Alberico L. Catapano

Wien Klin Wochenschr. 2023; 135(13-14): 364–374. Published online 2023 Jun 8. doi: 10.1007/s00508-023-02221-4

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PMC10338584

ArticlePubReaderPDF–2.0MCite

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Retrospective comparison of percutaneous balloon compression and radiofrequency-thermocoagulation in the management of trigeminal neuralgia

Johannes Herta, Theresa Bettina Loidl, Tobias Schmied, Matthias Tomschik, Farjad Khalaveh, Wei-Te Wang, Christian Dorfer

Acta Neurochir (Wien) 2023; 165(7): 1943–1954. Published online 2023 Jun 7. doi: 10.1007/s00701-023-05656-w

PMCID:

PMC10319675

ArticlePubReaderPDF–1.5MCite

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Impact of sex on the efficacy of immune checkpoint inhibitors in kidney and urothelial cancers: a systematic review and meta-analysis

Takafumi Yanagisawa, Tatsushi Kawada, Fahad Quhal, Kensuke Bekku, Ekaterina Laukhtina, Pawel Rajwa, Markus von Deimling, Muhammad Majdoub, Marcin Chlosta, Benjamin Pradere, Keiichiro Mori, Takahiro Kimura, Manuela Schmidinger, Pierre I. Karakiewicz, Shahrokh F. Shariat

World J Urol. 2023; 41(7): 1763–1774. Published online 2023 May 20. doi: 10.1007/s00345-023-04412-0

PMCID:

PMC10352444

ArticlePubReaderPDF–2.9MCite

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Excretion of glucose analogue with SGLT2 affinity predicts response effectiveness to sodium glucose transporter 2 inhibitors in patients with type 2 diabetes mellitus

Barbara Katharina Geist, Helmut Brath, Lucia Zisser, Josef Yu, Barbara Fueger, Lukas Nics, Eva Maria Patronas, Alexandra Kautzky-Willer, Marcus Hacker, Sazan Rasul

Eur J Nucl Med Mol Imaging. 2023; 50(10): 3034–3041. Published online 2023 May 17. doi: 10.1007/s00259-023-06256-7

PMCID:

PMC10382381

ArticlePubReaderPDF–1.0MCite

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Protein intake and risk of urolithiasis and kidney diseases: an umbrella review of systematic reviews for the evidence-based guideline of the German Nutrition Society

Thomas Remer, Nicole Kalotai, Anna M. Amini, Andreas Lehmann, Annemarie Schmidt, Heike A. Bischoff-Ferrari, Sarah Egert, Sabine Ellinger, Anja Kroke, Tilman Kühn, Stefan Lorkowski, Katharina Nimptsch, Lukas Schwingshackl, Armin Zittermann, Bernhard Watzl, Roswitha Siener, the German Nutrition Society

Eur J Nutr. 2023; 62(5): 1957–1975. Published online 2023 May 3. doi: 10.1007/s00394-023-03143-7

PMCID:

PMC10349749

ArticlePubReaderPDF–773KCite

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Simple and safe digitoxin dosing in heart failure based on data from the DIGIT-HF trial

Udo Bavendiek, Anika Großhennig, Johannes Schwab, Dominik Berliner, Xiaofei Liu, Lars Maier, Thomas Gaspar, Andreas Rieth, Sebastian Philipp, Rainer Hambrecht, Ralf Westenfeld, Thomas Münzel, Sebastian Winkler, Martin Hülsmann, Dirk Westermann, Marja Zdravkovic, Ralf Lichtinghagen, Heiko von der Leyen, Silke Zimmermann, Christian Veltmann, Michael Böhm, Stefan Störk, Armin Koch, Johann Bauersachs

Clin Res Cardiol. 2023; 112(8): 1096–1107. Published online 2023 Apr 22. doi: 10.1007/s00392-023-02199-z

PMCID:

PMC10359203

ArticlePubReaderPDF–1.2MCite

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Finding the most suitable puncture site for intraosseous access in term and preterm neonates: an ultrasound-based anatomical pilot study

Eva M. Schwindt, Theresa Häcker, Reinhold Stockenhuber, Janina M. Patsch, Sarah N. Mehany, Angelika Berger, Jens C. Schwindt

Eur J Pediatr. 2023; 182(7): 3083–3091. Published online 2023 Apr 19. doi: 10.1007/s00431-023-04972-8

PMCID:

PMC10354146

ArticlePubReaderPDF–1.8MCite

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Response and resistance to cladribine in patients with advanced systemic mastocytosis: a registry-based analysis

Johannes Lübke, Nicole Naumann, Georgia Metzgeroth, Sebastian Kreil, Timo Brand, Hans-Peter Horny, Karl Sotlar, Nicholas C. P. Cross, Alice Fabarius, Peter Valent, Wolf-Karsten Hofmann, Andreas Reiter, Juliana Schwaab

Ann Hematol. 2023; 102(8): 2077–2085. Published online 2023 Apr 4. doi: 10.1007/s00277-023-05180-y

PMCID:

PMC10344834

ArticlePubReaderPDF–711KCite

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β-CATENIN is a positive prognostic marker for HPV-positive head and neck squamous cell carcinoma

Stefan Stoiber, Faris F. Brkic, Tobias Maier, Julia Schnoell, Elisabeth Gurnhofer, Gregor Heiduschka, Lorenz Kadletz-Wanke, Lukas Kenner

J Cancer Res Clin Oncol. 2023; 149(10): 7743–7750. Published online 2023 Apr 3. doi: 10.1007/s00432-023-04712-3

PMCID:

PMC10374714

ArticlePubReaderPDF–1.7MCite

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Impact of body mass index in patients receiving atezolizumab plus bevacizumab for hepatocellular carcinoma

Mathew Vithayathil, Antonio D’Alessio, Claudia Angela Maria Fulgenzi, Naoshi Nishida, Martin Schönlein, Johann von Felden, Kornelius Schulze, Henning Wege, Anwaar Saeed, Brooke Wietharn, Hannah Hildebrand, Linda Wu, Celina Ang, Thomas U. Marron, Arndt Weinmann, Peter R. Galle, Dominik Bettinger, Bertram Bengsch, Arndt Vogel, Lorenz Balcar, Bernhard Scheiner, Pei-Chang Lee, Yi-Hsiang Huang, Suneetha Amara, Mahvish Muzaffar, Abdul Rafeh Naqash, Antonella Cammarota, Valentina Zanuso, Tiziana Pressiani, Matthias Pinter, Alessio Cortellini, Masatoshi Kudo, Lorenza Rimassa, David J. Pinato, Rohini Sharma

Hepatol Int. 2023 Aug; 17(4): 904–914. Published online 2023 Apr 1. doi: 10.1007/s12072-023-10491-3

PMCID:

PMC10386929

ArticlePubReaderPDF–607KCite

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Bacterial translocation occurs early in cirrhosis and triggers a selective inflammatory response

Benedikt Simbrunner, Esther Caparrós, Teresa Neuwirth, Philipp Schwabl, Philipp Königshofer, David Bauer, Rodrig Marculescu, Michael Trauner, Bernhard Scheiner, Georg Stary, Mattias Mandorfer, Thomas Reiberger, Rubén Francés

Hepatol Int. 2023 Aug; 17(4): 1045–1056. Published online 2023 Mar 7. doi: 10.1007/s12072-023-10496-y

PMCID:

PMC10386924

ArticlePubReaderPDF–917KCite

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TOP-PIC: a new tool to optimize pharmacotherapy and reduce polypharmacy in patients with incurable cancer

Irene Strassl, Armin Windhager, Sigrid Machherndl-Spandl, Veronika Buxhofer-Ausch, Olga Stiefel, Ansgar Weltermann

J Cancer Res Clin Oncol. 2023; 149(10): 7113–7123. Published online 2023 Mar 6. doi: 10.1007/s00432-023-04671-9

PMCID:

PMC10374723

ArticlePubReaderPDF–549KCite

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Early radiographic osseointegration of a novel highly porous 3D-printed titanium collar for megaprostheses compared to a previous generation smooth HA-coated collar

Thomas Haider, Iosif Pagkalos, Guy Morris, Michael C. Parry, Lee M. Jeys

Arch Orthop Trauma Surg. 2023; 143(8): 4671–4677. Published online 2023 Jan 4. doi: 10.1007/s00402-022-04760-3

PMCID:

PMC10374805

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Cardiac DPD-uptake time dependency in ATTR patients verified by quantitative SPECT/CT and semiquantitative planar parameters

Tim Wollenweber, Rene Rettl, Elisabeth Kretschmer-Chott, Sazan Rasul, Oana Cristina Kulterer, Kilian Kluge, Franz Duca, Diana Bonderman, Marcus Hacker, Tatjana Traub-Weidinger

J Nucl Cardiol. 2023; 30(4): 1363–1371. Published online 2022 Dec 13. doi: 10.1007/s12350-022-03149-4

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PMC10371940

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Effects of add-on Celecoxib treatment on patients with schizophrenia spectrum disorders and inflammatory cytokine profile trial (TargetFlame): study design and methodology of a multicentre randomized, placebo-controlled trial

Wolfgang Strube, Aslihan Aksar, Ingrid Bauer, Susana Barbosa, Michael Benros, Christiane Blankenstein, Mattia Campana, Laetitia Davidovic, Nicolas Glaichenhaus, Peter Falkai, Thomas Görlitz, Maximilian Hansbauer, Daniel Heilig, Olfa Khalfallah, Marion Leboyer, Emanuela Martinuzzi, Susanne Mayer, Joanna Moussiopoulou, Irina Papazova, Natasa Perić, Elias Wagner, Thomas Schneider-Axmann, Judit Simon, Alkomiet Hasan

J Neural Transm (Vienna) 2023; 130(8): 1039–1048. Published online 2022 Nov 19. doi: 10.1007/s00702-022-02566-6

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PMC10374797

ArticlePubReaderPDF–1.3MCite

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Need for improving immunization status and preventive care in diabetes mellitus patients

Teresa Gisinger, Alexandra Kautzky-Willer, Michael Leutner

Wien Klin Wochenschr. 2023; 135(13-14): 336–342. Published online 2022 Sep 22. doi: 10.1007/s00508-022-02080-5

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Communicating distress: suicide threats/gestures among clinical and community youth

Kealagh Robinson, Christian Scharinger, Rebecca C. Brown, Paul L. Plener

Eur Child Adolesc Psychiatry. 2023; 32(8): 1497–1506. Published online 2022 Feb 28. doi: 10.1007/s00787-022-01960-5

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PMC10326133

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Prevalence and trends in obesity among Austrian conscripts from 1983 to 2017

Lin Yang, Alfred Juan, Thomas Waldhoer

Wien Klin Wochenschr. 2023; 135(13-14): 358–363. Published online 2021 Sep 17. doi: 10.1007/s00508-021-01941-9

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PMC10338400

ArticlePubReaderPDF–569KCite

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Elevated Free Thyroxine Levels Are Associated with Poorer Overall Survival in Patients with Gastroesophageal Cancer: A Retrospective Single Center Analysis

  1. C. Puhr, P. Wolf, A. S. Berghoff, S. F. Schoppmann, M. Preusser, Aysegul Ilhan-Mutlu

Horm Cancer. 2020 Feb; 11(1): 42–51. Published online 2019 Dec 28. doi: 10.1007/s12672-019-00374-1

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Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [247]: Feiler, Karl – Besitzer, Chefarzt der Sanatorien: Wasserheilanstalt Judendorf bei Graz, Purkersdorf (Westend), Parksanatorium Hietzing, Barockschlössel „Berghof“ in Perchtoldsdorf, NS-Verfolgter

Feiler, Karl – Besitzer, Chefarzt der Sanatorien: Wasserheilanstalt Judendorf bei Graz, Purkersdorf (Westend), Parksanatorium Hietzing, Barockschlössel „Berghof“ in Perchtoldsdorf, NS-Verfolgter

Autor: Walter Mentzel

Published online: 02.10.2023

Keywords: Karl Feiler, Wasserheilanstalt Judendorf bei Graz, Westend in Purkersdorf, Parksanatorium Hietzing, Barockschlössel „Berghof“ in Perchtoldsdorf, NS-Verfolgter, Medizingeschichte, Wien

Karl Victor Feiler geboren am 8. Oktober 1874 in Prossnitz in Mähren (heute: Prostějov/Tschechien), studierte seit 1894 an der Universität Wien Medizin und promovierte am 8. November 1901.

Wasserheilanstalt Judendorf bei Graz

Danach trat er in leitender Funktion in das von dem Mediziner Josef Lippa (1865-1934) im Jahr 1900 erworbene und unter dessen Leitung stehende erste Kurhaus und Wasserheilanstalt in Judendorf bei Graz ein, das zuvor 1899 als Seniorenheim errichtet worden war. Ab 1901 führte Lippa die Anstalt gemeinsam mit Karl Feiler. 1902 heiratete Karl die Tochter von Josef Lippa, Etel Adele Lippa (*22.10.1881 Budapest), und führte ab diesem Jahr die Heilanstalt bis 1924 als Alleininhaber. 1910 ließ er das Sanatorium neu errichten und modernisieren,[1] 1914 wurde er zum Präsidenten des neu gegründeten Fremdenverkehrsvereins der Region gewählt.[2] 1905 publizierte er „Ein Plessimeter zur Unterscheidung feinerer Schalldifferenzen“ und 1906 „Über zwei instruktive Fälle von Sympathicusneurose und über ein bei denselben aufgetretenes auffalendes Symptom“.[3]

Während des Ersten Weltkrieges stellte Feiler sein Sanatorium dem Roten Kreuz als Rekonvaleszentenhaus zur Verfügung[4] und wirkte hier als Chefarzt des Roten Kreuzes. In dieser Funktion publizierte er 1915 „Die Vorzüge des Saccharins vor dem Zucker im Kriege“.[5]

Nach dem Krieg führte er das Sanatorium weiter und engagierte sich in der 1923 gegründeten „Bürgerlich-demokratischen Arbeitspartei für Steiermark“,[6] kurz darauf wechselte er zur Christlichsozialen Partei. 1924/25 kaufte die Krankenkasse der österreichischen Bundesbahn das Sanatorium.

Sanatorium Purkersdorf (Westend)

Im Juli 1927 übernahm Feiler gemeinsam mit Max Berliner (1883- ermordet nach 1941) nach dem Tod von Victor Zuckerkandl (1851-1927) – dem Bruder von Emil (1849-1910) und Otto Zuckerkandl (1861-1921) – als Chefarzt die Leitung des von Zuckerkandl 1904/05 errichteten Sanatoriums Purkersdorf in der Wienerstraße 62-90,[7] das nunmehr den Beinamen „Westend“ bekam. Die Geschäftsführung bestand aus drei Personen, darunter Fritz Zuckerkandl (1895-1983). 1938 wurde das sich noch im Besitz der Familie Zuckerkandl befindende Sanatorium „arisiert“.

Inserat: Parksanatorium Westend, Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 5, 1929, S. 154

Parksanatorium Hietzing Dr. Feiler & Co (auch Parksanatorium Hütteldorf-Hacking, vorher Sanatorium und Wasserheilanstalt Bellevue für Nervenkranke)

1930 erwarb Feiler aus der Verlassenschaft von Viktor Zuckerkandl, das 1905 eröffnete und 1913 von Viktor und seiner Frau Paula Zuckerkandl erworbene Parksanatorium Hütteldorf-Hacking, wo bereits seit 1911/1912 der Arzt Max Berliner als Mitgesellschafter und Geschäftsführer wirkte.[8] Seine Ehefrau Adele war Mitgesellschafterin des nunmehrigen Parksanatoriums Hietzing Dr. Feiler & Co. Nachdem das Sanatorium 1932 in finanzielle Schwierigkeiten geraten war und noch im selben Jahr ein Ausgleich gelang, kam es schließlich 1936 zur Versteigerung des Betriebes. 1933 publizierte Feiler „Ein Fall von jahrelang symptomlos verlaufender Pachymeningitis haemorrhagica interna mit tödlichem Ausgang“.[9]

Neue Freie Presse, 2.9.1933, S. 9.

Im September 1936 eröffnete Feiler eine Arztpraxis für Innere, Stoffwechsel- und Nervenkrankheiten an seinem Wohnort in Wien 6, Rahlgasse 1.[10]

Sanatorium Barockschlössel in Perchtoldsdorf

1937 übernahm Feiler die Position eines Chefarztes im sogenannten Barockschlössel „Berghof in Perchtoldsdorf.[11]

Inserat: Kuranstalt Berghof, Neue Freie Presse, 18.3.1937, S. 6.

Feiler war seit 1909 Mitglied der Gesellschaft für innere Medizin und Kinderheilkunde in Wien.[12]

Karl und Adele Feiler waren jüdischer Herkunft und wurden nach dem „Anschluss“ von den Nationalsozialisten verfolgt, und am 15. Oktober 1941 von Wien nach Łódź deportiert und ermordet.

Quellen:

UAW, Med. Fakultät, Nationalien/Studienkataloge, Sign. 134-0513, Feiler Karl (Nationalien Datum: 1898/99).

UAW, Med. Fakultät, Nationalien/Studienkataloge, Sign. 134-0452, Feiler Karl (Nationalien Datum: 1894/95).

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 195-078a, Feiler Karl (Rigorosum Datum: 5.11.1901).

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 189-0863, Feiler Karl (Promotion Datum: 08.11.1901).

OeStA, AdR, E-uReang, VVSt, VA, Zl. 43.455, Feiler Karl.

OeStA, AdR, E-uReang, FLD, Zl. 27.694, Feiler Adele.

WStLA, Magistratsabteilung 213, Sonderfaszikel, Krankenanstalten, 1.3.2.213.A3.1.1, Mappe 1, Teil 1-3: Nr. 69: Sanatorium Purkersdorf, 14., Wienerstraße.

WStLA, Magistratsabteilung 212, Ausgeschiedene Krankenanstalten, 1.3.2.212.A23.19/4 – Parksanatorium Hietzing, 1934-1951.

Literatur:

Feiler, Karl: Ein Plessimeter zur Unterscheidung feinerer Schalldifferenzen. Sonderdruck aus: Wiener klinische Wochenschrift. Wien, Leipzig: Wilhelm Braumüller k.u.k. Hof- und Universitäts-Buchhändler 1905.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Feiler, Karl: Über zwei instruktive Fälle Sympathicusneurose und über ein bei denselben aufgetretenes auffallendes Symptom. Sonderdruck aus: Wiener medizinische Wochenschrift. Wien: Verlag von Moritz Perles k.u.k. Hofbuchhandlung 1906.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Referenzen:

[1] Österreichische Monatsschrift für den öffentlichen Baudienst, Nr. 45, 1910, S. 673.

[2] Grazer Volksblatt, 21.1.1914, S. 5.

[3] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 23, 1906, Sp. 1129-1136.

[4] Grazer Tagblatt, 19.9.1914, S. 18.

[5] Der Militärarzt, Nr. 16, 1915, Sp. 263-266.

[6] Neues Wiener Journal, 28.1.1923, S. 4.

[7] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 27, 1927, S. 921.

[8] Neue Freie Presse, 18.5.1930, S. 10.

[9] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 24, 1932, S. 664-666.

[10] Der Tag, 20.9.1936, S. 10.

[11] Österreichische Kunst, H. 5, 1937, S. 37.

[12] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 2, 1909, Sp. 107.

Normdaten (Person): Feiler, Karl: BBL: 42075; GND: 1304700151;

VAN SWIETEN BLOG der Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien
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Letzte Aktualisierung: 2023 10 02

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Neuerwerbungen im Oktober 2023

Der Bestand der Bibliothek wird durch zahlreiche interessante Neuerwerbungen laufend erweitert. Stöbern Sie in unserer virtuellen Buchausstellung, lesen Sie die eBooks. Ein Großteil der neu erworbenen Literatur wird in der Buchausstellung im Lesesaal präsentiert. Diese Bücher können Sie vormerken und nach der Ausstellung ausleihen.

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Gastautor Prof. Dr. Peter Heilig: Das ‚Narrentürmchen‘ – eine Metapher.

Das ‚Narrentürmchen‘ – eine Metapher.

SALUTI ET SOLATIO AEGRORUM. JOSEPHUS II. ANNO DOMINI MDCCLXXXIV

Den höchsten Punkt des Narrenturms krönte ein Türmchen. Verspielt oktogonal, einem Sehnendach aufreitend und ‚gen Himmel weisend‘ – mit vergoldeter Spitze. Krönung von mancherlei Merkwürdigkeiten aus der Zeit des ‚aufgeklärten‘ Absolutismus. Die ~ runde Form des Turmes – ‚Revolutionsklassizismus‘, sei ein Symbol des Tollen: „tourner la tete“ (WiKliWo1886, 10).

Josef der Zweite stieg ‚mehrmals pro Woche‘ hinauf, ganz nach oben, zu seinem geliebten Karbäuschen – einem ‚Altan‘, ungeachtet des ‚odeur degoutante‘ (Sprache des Hofes) oder ‚Ogue‘ (vox populi bzw. – miserae plebis) um dort Beobachtungen zu machen. Sogar seine Privatschatulle stellte er zur Verfügung für diese Lieblings – Idee, den Narren-‚Guglhupf‘ – es war die Börse eines Mannes, welcher nicht um seiner Freigiebigkeit willen gerühmt wurde. Eine unfreiwillig komische Episode vom Spittelberg (gut erfunden?) illustriert dies.  

In den Annalen wurde er zum ‚Erfinder‘ des Narrenturms gemacht. Jede Phase des Bau-Fortschrittes wurde von Allerhöchster Seite akribisch überwacht. Dennoch schlichen sich einige dumme Fehler ein – nicht viel anders als heute, ‚Pfusch am Bau‘. Jedoch kann nicht ausgeschlossen werden, dass vielleicht Absicht dahintersteckte: Schon Baumeister der Antike verbargen kleine Fehler in ihren ansonsten vollkommenen Aedifizien um die Götter nicht zu erzürnen.

„Wie eine riesige Maschine funktioniere der Staat“ (Josef II. an Staatskanzler Kaunitz). „Diese Normen leiten sich direkt von Gott ab. Der Verwalter dieser göttlichen Ordnung sei der Kaiser, Erster nach Gott und – Erster im Narrenturm (lt. Inschrift). „Ein so gewaltiges Uhrwerk sei nur in Gang zu halten, wenn ein so mächtiges Gewicht wie die Persönlichkeit des Kaisers darauf wirke“ (J.P. Frank). Der Kaiser kultivierte seinen Wahn, ohne Rücksicht auf Verluste.

Blitz’ab’leiter: „Prokop Diviš (Pater Procopius Divisch) und seine Blitzableiter-Versuche waren Joseph II. bekannt.  Am Modell des Narrenturmes, das vermutlich aus der Erbauungszeit stammt, ist ein Blitzableiter dargestellt. Die Reste des Blitzableiters sind in einer Art montiert, die zeigt, dass sie aus der Erbauungszeit 1783/1784 stammen.“

Abbildung: Wien Bibliothek im Rathaus, urn:nbn:at:AT-WBR-46993

„Es ist unklar, ob es sich tatsächlich um einen Blitzableiter oder um einen Blitzfänger (zu ‚Heilungszwecken‘ der Insassen) handelte. Es sieht so aus, als ob man Blitze in der Gebäudemitte geradezu einfangen wollte, weil man sich heilende Wirkungen auf die (geistig und seelisch) Kranken erwartete („elektrodynamische Brachialtherapie“). Man unterschied zwischen ‚heilbaren‘ und ‚unheilbaren‘ Irren. Die Unheilbaren verblieben im Narrenturm – im Sinne des aufgeklärten Vernunft-Denkens (sic) hielt Josef der Zweite in einem Hofdekret von 1781 fest, wen er im Gugelhupf unterzubringen gedachte.“

„Pro Zimmer waren 2 Patienten untergebracht, die zu Beginn keine Tür zum Verriegeln besaßen. Die „leisen“ Patienten durften sich in dem Gebäude frei bewegen, während die „lauten“, „tobenden“ und „unreinen“ Patienten in einzelne Zellen mit Bodenringen und Eisenketten zur Fixierung und Ruhigstellung „einquartiert“ wurden. Somit wurden hier ebenso wie im restlichen Allgemeinen Krankenhaus, eine Klassenunterscheidung (im Allgemeinen Krankenhaus gab es 4 Klassen) zwischen „braven“ und „bösen“ Patienten gemacht. Die „Bösen“ zählten hierbei zu den schweren, geisteskranken Fällen.

Trotz der barbarisch erscheinenden Unterbringung der Kranken stellte die Errichtung des Narrenturms eine Verbesserung in der Behandlung der „Irren“ dar. Erstmals wurden sie als Kranke und nicht als böse „Besessene“ angesehen. Doch dieser Fortschritt kam nur in kleinen Schritten. Erst im Jahre 1817, dreißig Jahre nach Bezug des Narrenturms, wurde ein leitender Arzt ernannt. Bis dahin wurden die Kranken von jungen Ärzten des Allgemeinen Krankenhauses mitversorgt. Das primäre Ziel war die Ruhigstellung der Insassen“ und abgesehen davon – Diäten, Hungerkur und Aderlässe als ‚Therapie‘.

Wasser: gab es keines. Schon gar nicht für den ‚Abtritt‘ – dieser war nicht an das Kanalnetz angeschlossen.

Luft: es dominierte Miasmen-ähnlich ein ‚Ogu(e)‘  – Alt-Wienerisch (verw. mit hautgout), strenges Bouquet

Akustik: ‚wildes Schreyen und Tosen, in der Nacht tobten sie am meisten‘.

Heizung: funktionierte auch nicht. Rauchgase und kalte Luft strömten in die Zellen.

Fenster: unverglast.

Die ominöse Zahl achtundzwanzig schwebt als eines von seltsam kryptischen Mysterien über dem Narrenturm. Leonardo Fibonacci (aka Leonardo da Pisa) steckt nicht hinter dieser Architektur-Geometrie, auch keine von ‚Irrationalen Höheren Zahlenphilosophien‘. Verschwörungsphantasien waren noch nicht en vogue, aber Rosenkreuzer zum Beispiel galten als ‚übliche Verdächtige‘. Zahlenmystik, Astrologie, Astral-Religion und Alchemie (nicht die übliche Goldmacher-‚Hexerei‘, sondern sogenannte ‚Transmutationen‘), Okkultismus und Aberglaube sowie absurde Privatoffenbarungen des ‚Mischmonsters‘ Klerus-Adel-Militär richteten Unheil aller Art an. ‚Lunatics‘ hängt als freie Assoziation mit dem Mond und seinen Phasen zusammen. Die Verbindung von ‚Mondbahn‘ und Krankheit erhielt den Terminus Technicus ‚Iatromathematik‘.

Die Verbindung zwischen Krankheit und dem Digitalen erinnert an Wundergläubigkeit und Aberglauben der dunklen Geschichte. Oktroyierte Unfehlbarkeit und absolute Allwissenheit künstlicher ‚Intelligenz‘ (KI) schuf eine treu eingeschworene und ständig wachsende Schar von ‚Aposteln‘. Der Werkzeug-Charakter der KI geriet allmählich in Vergessenheit und ‚Autonomie‘ wurde in alle möglichen Anwendungsgebiete hineininterpretiert. ‚Es‘ kann jedoch absolut nichts von sich aus, denn res‘ unterscheidet sich wesentlich vom ‚ens a se‘. Es hat weder Selbst noch Ich, kein Bewusstsein, kein Gewissen, keine Ethik (Beispiel Killerdrohnen) und keine Moral. Ein Ding (KI) kann nicht von sich aus ‚autonom‘ agieren –  „Du hast wohl recht, ich finde nicht die Spur von einem Geist – und alles ist Dressur „     Faust 1. Johann Wolfgang Goethe

Die gesamte Geschichte durchzieht das Phänomen, dass Regierungen und Regierende eine Politik betreiben, die den eigenen Interessen zuwiderläuft.“         
Barbara Tuchmann

Zukunft: Der Transformationsindex bewertet Qualität von Demokratie, Marktwirtschaft und Regierungsführung in 137 Entwicklungs- und Transformationsländern. Seit dem Jahr 2001 ist die Zahl der Autokratien höher (71) als die der Demokratien (67) (lt. Bertelsmann-‚BTI‘), wobei der Josefinische, der ‚aufgeklärte‘ Absolutismus als mildere Spielart ‚teratologischer‘ Politik- Entartungen einzuordnen wäre. Die ‚Big-Brother‘- Autokratien der Gegenwart verdienen keinerlei lobendes Attribut, weder aufgeklärt noch abgeklärt.

George Orwell mangelte es an Phantasie.

 ZU ENDE GEDACHT: Dem Homo, vormals -sapiens, entglitt das Steuerruder. ‚Die Geister, die er rief‘, narren ihn. ( „Die ich rief, die Geister, werd ich nun nicht los“.  Zauberlehrling. Johann Wolfgang Goethe).

Theresianisch-Josephinische Reformen verdienen gewürdigt zu werden. Jedoch nicht unbedingt und nicht alle, denn aus Fehlern darf, besser – muss gelernt werden; siehe: „Einige Universitäten wurden zu Lyzeen herabgedrückt und die Forschung nicht gefördert“: ein entscheidender – ein wunder Punkt. Evidence Based Politics (EBP) wäre eine Option, etwa, analog zu der Evidence Based Medicine (EBM). Die Ära irrationaler Entscheidungen, basierend auf Autokratie-Ignoranz, neigte sich dem Ende zu. Sie wäre Geschichte – und mit ihr die Torheit der Regierenden – eine Zielvorstellung – ein frommer Wunsch.

Epilog: Für die Leading Lunatics‘ dieses Planeten ließen sich Pracht und Herrlichkeit des legendären Wiener ‚Guglhupf‘ wiederherstellen, mit einem neuen Oktogönchen für den jeweiligen ‚Gang Leader‘. Selbst Imperator Josef II. als ‚Arbiter‘- ließe sich ersetzen, welch blasphemischer Gedanke – durch einen Roboter.

Dass Siegmund Freud einen der Räume des Narrenturms als Dienstzimmer nützte, wird überliefert. Ein gutes Omen? Dazu ein Aperçu des – trotzdem lachenden Viktor Frankl:

„Wenn es bei der Psychoanalyse nur ein bisserl schlechter wird, dann ist schon viel gewonnen.“   (pers. Mitteilung).  https://ub.meduniwien.ac.at/blog/?p=26794 

Eine Tafel im Hause Gutenberggasse 13 (Gasthaus „Witwe Bolte”) erinnert: „Durch dieses Thor im Bogen ist Kaiser Joseph II. geflogen”, nachdem er gewisse Dienste in Anspruch nehmen wollte, sich aber zu knauserig zeigte. Es handelte sich hierbei jedoch um keine der geheimen Reisen des ‚Grafen von Falkenstein‘.

Sein Wahlspruch: „virtute et exemplo – Durch Tugend und Beispiel“

Autokratien: Tendenz steigend.

Demokratien: schwächeln

Teratologie: nicht kompensierbare Fehl-Entwicklungen, ‚Monströsitäten‘.

Oktogone: achteckigen Grundriss haben auch das Lusthaus und eine ‚Teufelskirche‘ in Wetzlas (NÖ): über geheime ‚alchemistische‘ Experimente – in Verbindung mit dem Kaiserhaus wurde berichtet.

Arbiter elegantiarum: Petronius

Arbiter stultorum: nomina sunt odiosa

 Lit.:

www.tagblatt-wienerzeitung.at/nachrichten/zeitreisen/298956-Der-Blitzableiter-am-Narrenturm.html

 
Vitecek D (2023) der Wiener Narrenturm. Springer VS

www.archaeo-now.com/2020/04/19/der-narrenturm-ein-heim-f%C3%BCr-die-irren-wiens/

Tuchmann B (1984) THE MARCH OF FOLLY.  FROM TROY TO VIETNAM. Knopf, NY (2001)  Die Torheit der Regierenden S. Fischer

www.v-dem.net/publications/democracy-reports/

www.mdr.de/wissen/demokratie-autokratie-zunahme-weltweit-100.html

Sturmberger H (1957) Kaiser Ferdinand II. und das Problem des Absolutismus. Geschichte u. Politik

Sturminger W (1786) Gründlicher Beweis, das es in Wien keine Narren giebt. Wien ical.co/solution-
www.digital.wienbibliothek.at/wbrobv/content/titleinfo/1485867

Stohl A (2000) Der Narrenturm oder die dunkle Seite der Wissenschaft. Böhlau

Wolf HM (1995) Merkwürdiges aus dem alten Wien. Elbemühl

„Und woraus besteht die Welt: Mehrenteils aus Thoren“. Hagedorn

Gender: beyond

Interest: no conflict

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Einladung zur Veranstaltung

Medizin aktuell

Verkehrsmedizin – Prophylaktisches

Mittwoch, 25. Oktober 2023, 19:00 Uhr

Informationen und Programm: Einladung zur Veranstaltung PDF

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Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [246]: Taussig, Wilhelm – Mediziner in der Revolution 1848, Arzt der Allgemeinen Kranken- und Lebens-Versicherungsgesellschaft „Austria“ und Armenarzt der Israelitischen Kultusgemeinde Wien

Taussig, Wilhelm – Mediziner in der Revolution 1848, Arzt der Allgemeinen Kranken- und Lebens-Versicherungsgesellschaft „Austria“ und Armenarzt der Israelitischen Kultusgemeinde Wien

Autor: Walter Mentzel

Published online: 02.10.2023

Keywords: Wilhelm Taussig, Revolution 1848, Allgemeines Krankenhaus Wien, Armenarzt, Israelitische Kultusgemeinde Wien, Allgemeine Kranken- und Lebens-Versicherungsgesellschaft „Austria“, Medizingeschichte, Wien

Wilhelm Wolf Taussig wurde am 2. April 1808 als Sohn von Marcus Taussig und Rosalie, geborene Ruberl, in Trebitsch in Mähren (heute Trebic/Tschechien), geboren. 1843 heiratete er Henriette Franziska Friedmann (1811-1870), mit der er die Kinder Cölestine (1845-1847), Charlotte (zirka 1846) und Manfred (1847-1855) hatte.

Taussig studierte zunächst in Prag und danach an der Universität in Wien Medizin, wo er das Studium am 5. August 1843 mit seiner Promotion abschloss. Danach arbeitete er im Allgemeinen Krankenhaus in der internen Abteilung als Sekundararzt und danach als leitender Arzt.

Der Titel seiner Dissertation lautete: Heilmittel der Natur aus dem Thierreiche, in Naturhistorischer, Historischer, Chemischer, Dynamischer, Pharmaceutischer und Katagraphologischer Hinsicht.

1844 berichtete er über die Blattern-Abteilung im Allgemeinen Krankenhaus in Wien,[1] 1847 publizierte er über „Syphilis universalis sub forma phtiseos“.[2]

Seit spätestens 1844 war er Mitglied des Wiener Schutzvereines für aus Straf- und Verwahrungsorten entlassenen Personen,[3] in dessen Rahmen er unentgeltlich seine medizinische Behandlung in der Leopoldstadt in Wien zur Verfügung stellte. 1850 erfolgte seine Wahl in den Ausschuss des Vereins.[4] Als Mitglied der Medizinischen Fakultät engagierte er sich in deren Bibliothek.

Aktivist der Revolution von 1848 in Wien

Im März 1848 schloss sich Taussig der Revolution in Wien an, wurde Mitglied des medizinischen Korps, und von den Studenten der Universität Wien sowie der akademischen Legion in das Sicherheitskomitee entsandt. Im Konflikt mit Innenminister und Ministerpräsidenten Franz Xaver Freiherr von Pillersdorf (1786-1862) gelang ihm durch seine maßgebliche Intervention die angestrebte Auflösung der akademischen Legion zu verhindern. Im Mai 1848 übernahm er die Funktion eines provisorischen Sekretärs des Zentral-Komitees der gesamten Nationalgarde Wiens sowie die eines Ausschussmitgliedes im politischen Zentral-Komitee der gesamten Wiener Nationalgarde. Einen wesentlichen Einfluss übte er in der am 26. Mai 1848 erfolgten Konstituierung des unter dem Vorsitz von Adolf Fischhof (1816-1893) stehenden Sicherheits-Ausschusses (Ausschuss der Bürger, Nationalgarde und Studenten Wiens) aus, der das Sicherheits-Komitee ablöste. Ihm gehörte u.a. Moritz Kalazdy (1819-1875) an. Im Juni 1848 kandidierte er bei der Wahl für den sich konstituierenden Reichsrat.[5] Nach der Niederschlagung der Revolution kam er wegen des Vorwurfs aktiv an den Unruhen teilgenommen zu haben vor ein Kriegsgericht, das ihn aufgrund einer Zeugenaussage freisprach.

Nach dem Revolutionsjahr 1848 arbeitete er als praktischer Arzt in Wien Leopoldstadt, und widmete sich auch der Zoologie. 1856 nahm er am der 32. Versammlung der deutschen Naturforscher in Wien teil,[6] und im Dezember 1858 wurde er zum Armenarzt der Israelitischen Kultusgemeinde bestellt,[7] in dessen Funktion er bis zu seinem Tode tätig war. Weiters war er 25 Jahre lang ärztlicher Berater der allgemeinen Kranken- und Lebens-Versicherungsgesellschaft „Austria“, die er auch 1860 mitbegründet hatte.

Daneben wirkte er noch bis zu dessen Tod als Leibarzt seines Freundes aus den Tagen der Revolution von 1848, des Abgeordneten der Frankfurter Nationalversammlung und späteren Abgeordneten des mährischen Landtages und des Abgeordnetenhaus des österreichischen Reichsrates, Carl Giskra (1820-1879). Taussig war zuletzt in Wien 1, Rotenturmstraße 21 wohnhaft, wo er auch seine Arztpraxis hatte.

Er verstarb am 17. Juli 1889 in Wien.

Quellen:

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosenprotokoll, Sign. 170-263r, Taussig Wilhelm (Rigorosen Datum: 1839).

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Promotionsprotokoll, Sign. 176-321, Taussig Wilhelm (Promotion Datum: 5.8.1843).

WStLA, Staatliche Gerichte Bezirksgericht Innere Stadt, 2.3.1.1b.A4.A280/1890, Verlassenschaft Taussig Wilhelm.

Literatur:

Taussig, Wilhelm: Heilmittel der Natur aus dem Thierreiche, in Naturhistorischer, Historischer, Chemischer, Dynamischer und Katagraphologischer Hinsicht. I. Abtheilung. Wien: Druck von Josef Stöckholzer v. Hirschfeld 1843.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 29007]

[1] Notizen für praktische Ärzte über die neuesten Beobachtungen in der Medizin mit besonderer Berücksichtigung der Krankheitsbehandlung, 1848, S. 132.

[2] Österreichische medizinische Wochenschrift, Nr. 32, 1847.

[3] Wiener Zeitung, 20.5.844, S. 4.

[4] Wiener Zeitung, 22.6.1850, S. 14.

[5] Wiener Zeitung, 28.6.1848, S. 2.

[6] Wiener Mittheilungen, 13.10.1856, S. 4.

[7] Wiener Mittheilungen, 20.12.1858, S. 196.

Normdaten (Person): Taussig, Wilhelm: BBL: 42073; GND: 1304287262;

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Letzte Aktualisierung: 2023 10 02

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Scientific Writing Hacks: KI-Tools nutzen und Integrität wahren

Hack #17:

Wir haben interessante Beiträge der Universität Wien zum Thema „KI-Tools nutzen und Integrität wahren“ zusammengetragen:

Handbuch für Lehrende der Unviersität Wien: Guidelines „Umgang mit KI in der Lehre“

Blog-Beitrag: OK mit KI?! Potentiale von KI-Tools nutzen und Integrität wahren

Fragen und Antworten: KI in Studium und Lehre

Serie für Lehrende:  Ars Boni 429 KI gestützte Lehre an der Universität Wien

Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [245]: Melitta Sperling – Ärztin, Psychoanalytikerin, NS-Verfolgte

Melitta Sperling – Ärztin, Psychoanalytikerin, NS-Verfolgte

Autor: Harald Albrecht, BA M.A.LIS

Published online: 28.09.2023

Keywords: Melitta Sperling, Anna Freud, Asthma, Colitis ulcerosa, George Sperling, Kinderheilkunde, New York Psychoanalytic Society (NYPS), Otto Sperling, Psychoanalyse, Psychosomatik, Transvestismus, Wiener psychoanalytische Gesellschaft

Melitta Sperling (geborene Wojnilower) wurde am 15.10.1899 in Śniatyn/Galizien (Österreich-Ungarn/heute: Snjatyn, Снятин/Ukraine) als Tochter von Hersch Leib Wojnilower und dessen Frau Rachel (geborene Biermann) geboren. Ihr späterer Ehemann beginnt ihren Nachruf mit folgenden Worten über ihre Jugendjahre: „When Melitta was 10 years old, she decided, in identification with an aunt, to become a physician and to fight death and suffering. At the age of 15, during the first World War, she had to flee from the advancing Russian army with her family from Czernowitz in a horse and carriage. Life in Vienna as a refugee was hard, but she succeeded in completing high school with special honors.”[1]

Melitta Sperling, 1958

Nach ihrer 1918 im Gymnasium Wien II (Josef-Gall-Gasse/heute: Danube International School Vienna) erfolgreich abgelegten Matura, begann sie ein Studium der Medizin an der Universität Wien, das sie 1924 mit ihrer Promotion abschloss. Danach spezialisierte sie sich auf Kinderheilkunde, später auf Psychiatrie und arbeitete im Kinderkrankenhaus in Bad Hall und im Allgemeinen Krankenhaus in Wien. In ihrem Turnus lernte sie auf der psychiatrischen Abteilung im Wiener AKH den Psychoanalytiker Otto Sperling (1899-2002) kennen. Die beiden heirateten 1929 und hatten gemeinsam die Kinder George Sperling (*1934, Experimentalpsychologe) und Eva S., verheiratete Cockcroft (*1939, Künstlerin). Ebenfalls 1929 eröffnete Melitta Sperling eine Facharztpraxis für Kinderheilkunde in Wien und begann eine Lehranalyse bei Anna Freud (1895-1982) am Lehrinstitut der Wiener psychoanalytischen Gesellschaft.

Otto und Melitta Sperling wurden aufgrund ihrer jüdischen Herkunft von den Nationalsozialisten verfolgt. Es gelang ihnen 1938 die Emigration in die USA, wo sie sich in New York City niederließen. Von 1939 bis 1942 nahm Melitta Sperling ihre psychoanalytische Ausbildung am NY Psychoanalytic Institute wieder auf, während sie in der pädiatrischen Abteilung des Brooklyn Jewish Hospital arbeitete. Sie initiierte die Gründung der Kinderpsychiatrischen Klinik am Brooklyn Jewish Hospital und wurde zuerst Mitglied, dann Lehranalytikerin und Supervisorin für Kinder und Erwachsene der New York Psychoanalytic Society (NYPS). Daneben eröffnete sie eine Privatpraxis, unterrichtete über die Entwicklung des Kindes und psychosomatische Krankheiten an der Kings County Medical Society und lehrte von 1949 bis 1970 Psychiatrie an der University of New York.

Melitta Sperling veröffentlichte im Laufe ihrer Karriere 75 wissenschaftliche Papers. Davon finden sich auch einige in den Beständen der Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien. 1967 erschien: Analyse eines Knaben mit transvestitischen Tendenzen. Ein Beitrag zur Genese und Dynamik des Transvestitismus. 1969 wurde folgende beiden Texte in deutscher Übersetzung veröffentlicht: Psychotherapeutische Aspekte des kindlichen Bronchialasthmas. Und: Psychotherapeutische Aspekte der Coltis ulcerosa bei Kindern. In: Handbuch der Kinderpsychotherapie.

Titelblatt: Psychotherapeutische Aspekte der Colitis ulcerosa bei Kindern

Melitta Sperling war eine Pionierin auf dem Gebiet der psychosomatischen Erkrankungen im Kindesalter und war eine der ersten Analytiker:innen, die diese als „prägenitale Konversionssymptome“ beschrieben hat. Sie konzentrierte „sich auf die Rolle der prägenitalen Konflikte und die spezielle symbiotische Mutter-Kind-Beziehung psychosomatischer Patient:innen. Im Mittelpunkt ihrer zahlreichen Veröffentlichungen standen u.a. Phobien, Migräne, Depressionen, Transvestismus und Colitis ulcerosa.“[2]

Melitta Sperling verstarb am 28.12.1973 in New York City.

Quellen:

Melitta Sperling geb. Wojnilower (1899-1973). In: Psychoanalytikerinnen. Biografisches Lexikon: https://www.psychoanalytikerinnen.de/oesterreich_biografien.html#Sperling Stand: 13.09.2023.

Sperling Melitta, Malka, geb. Wojnilower […]. In: biografiA. Lexikon österreichischer Frauen. Hg.: Ilse Korotin. Bd. 3 P-Z. Wien, Köln, Weimar: Böhlau Verlag 2016. S. 3115.

Mühlleitner, Elke: Sperling, Melitta (Malka), geb. Wojnilower […]. In: Wissenschafterinnen in und aus Österreich. Leben – Werk – Wirken. Hg.: Brigitta Keinzel und Ilse Korotin. Wien, Köln, Weimar: Böhlau Verlag 2002. S. 698-699.

9901 Sperling, Melitta (geb. Melitta Wojnilower) *15.10.1899 Śniatyn/Galizien, Δ 28.12.1973 New York City, New York, USA. In: Handbuch österreichischer Autorinnen und Autoren jüdischer Herkunft 18. bis 20. Jahrhundert. Hg.: Österreichische Nationalbibliothek. Band 3 S-/ 8923-11742 Register. München: K.G. Saur 2002. S. 1290.

Sperling, Otto: Dr. Melitta Sperling […]. In: Pirquet bulletin of clinical medicine. (22/4-5) 1974. S. 6.

Literatur:

Sperling, Melitta: Analyse eines Knaben mit transvestitischen Tendenzen. Ein Beitrag zur Genese und Dynamik des Transvestitismus. In: Psyche. (21/7) 1967. S. [520]-541.

[Universitätsbibliothek, AKH/Magazin, Periodika]

Sperling, Melitta: VI. Psychotherapeutische Aspekte des kindlichen Bronchialasthmas. In: Handbuch der Kinderpsychotherapie. Hg.: Gerd Biermann. Band 2. München: Reinhardt 1969. S. 886-896.

[Universitätsbibliothek, AKH/Magazin, Sign.: 1999-03485]

Sperling, Melitta: VIII. Psychotherapeutische Aspekte der Coltis ulcerosa bei Kindern. In: Handbuch der Kinderpsychotherapie. Hg.: Gerd Biermann. Band 2. München: Reinhardt 1969. S. 912-921.

[Universitätsbibliothek, AKH/Magazin, Sign.: 1999-03485]

Referenzen:

[1] Sperling, Otto: Dr. Melitta Sperling […]. In: Pirquet bulletin of clinical medicine. (22/4-5) 1974. S. 6.

[2] https://www.psychoanalytikerinnen.de/oesterreich_biografien.html#Sperling Stand: 13.09.2023.

Normdaten (Person): Sperling, Melitta: BBL: 42065; GND: 142843482;

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BBL: 42065 (28. 09. 2023)
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Letzte Aktualisierung: 2023 09 28

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