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Blogserie Vertrieben 1938 – UPDATE: Franz PETER (1889-1963), Ernst PICK (1872-1960), Alexanderr PILCZ (1871-1954), Leo POLLAK (1878-1946), Hugo POPPER (1879-), Otto PORGES (1879-1967), Wilhelm RAAB (1895-1970), Egon RANZI (1875-1939), Maximilian RAUCH (1868-), Felix REACH (1872-1943)

UPDATE:

Von März bis bis November 2008 haben wir in der Sonderblog-Serie „Vertrieben 1938“ die 1938 entlassenen Professoren und Dozenten der Medizinischen Fakultät der Universität Wien vorgestellt und wichtige Informationsquellen zu deren Person bzw. wissenschaftlicher Bedeutung, überwiegend frei zugänglich, zusammengetragen.

Die enorm hohe Nutzung der einzelnen Blogbeiträge in den vergangenen zehn Jahren hat uns bestärkt, im Hinblick auf das aktuelle Gedenkjahr die Beiträge zu aktualisieren und insbesondere Links zu neuen frei verfügbaren Online-Quellen zu ergänzen.
Ab 12. März 2018 werden deshalb in Erinnerung an die von der Medizinischen Fakultät der Universität Wien 1938 vertriebenen Professoren und Dozenten im Van Swieten Blog die Beiträge sowie Links zu weiterführenden Informationsquellen gepostet.

Projekt „Vertrieben 1938 – Biographien entlassener Professoren und Dozenten der Medizinischen Fakultät der Universität Wien“ im Van Swieten Blog: Informationen der Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien.

Logo: MMag.Margrit Hartl

Sonderblog-Serie Vertrieben 1938 – Biografien entlassener Professoren und Dozenten der Medizinischen Fakultät der Universität Wien UPDATE

https://ub-blog.meduniwien.ac.at/blog/?p=772

Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [92]: Torosiewicz Theodor (1789-1876): Chemiker, Apotheker, Pharmazeut aus Lemberg/Galizien

Torosiewicz Theodor (1789-1876): Chemiker, Apotheker, Pharmazeut aus Lemberg/Galizien

Text: Dr. Walter Mentzel

T(h)eodor Torosiewicz (Torosiewitz)wurde am 11. September 1789[1] in Stanislau/Galizien (heute: (Ivano-Frankivsʼk, Ukraine) als Sohn verarmten armenischer Eltern geboren. Er arbeitete als Apotheker und Chemiker und zählt zu den bekanntesten Vertretern der pharmazeutischen Wissenschaft in Galizien. Nach Besuch des Gymnasiums begann er eine pharmazeutische Ausbildung in Lemberg, die er 1811 an der Medizinischen Fakultät der Universität Wien fortsetzte und am 29. August 1812 mit dem Rigorosum abschloss.[2] 1819 gründete er in Lemberg die Apotheke „Unter dem römischen Kaiser Titus“, der er ein chemisches Laboratorium anschloss.[3] In seinem Labor kam er durch Experimente 1836 zu dem Ergebnis, dass die Aufbewahrung von Arzneimitteln in farbigen Gläsern diese vor Zersetzung durch Sonnenlicht schützt.

Erstmals erlangte Torosiewicz große Bekanntheit durch seine zahlreichen und gründlichen Untersuchungen der Heilquellen und Kurorte in Galizien und der Bukowina, wo er als einer der Ersten umfassende chemische Analyse der Eigenschaften von Mineralwässern vornahm und damit das Vorhandensein von neuen Quellen in unzugänglichen Orten der Karpaten bestätigte. Diese sich über Jahre hinziehende Arbeit zu 26 Quellen sowie zu jenen bereits bekannten Heilquellen in Galizien und der Bukowina publizierte er 1849 unter dem Titel „Die Mineralquellen im Königreich Galizien und in der Bukowina“, in denen er darüber hinaus 102 Brunnenorte mit 127 Quellen aufzählte. Dabei unterstützt wurde er von seinem Bruder, dem Mediziner Józef Torosiewicz (1784-1869). Die erste chemische Analyse 1827 führte er in Lubień Wielki (heute: Velykyj Ljubin/Ukraine) am Schwefelwassers durch, deren Ergebnisse er 1829 in Wien unter dem Titel „Physikalisch-chemische Analyse der mineralischen Schwefelquelle zu Lubień im Königreich Galizien“ veröffentlichte und damit die Erschließung des Kurortes begünstigte. Im selben Jahr (1828) beschäftigte er sich mit dem Salzgehalt der Quelle in Stara Sól (heute: Stara Sil/Ukraine), 1835 analysierte er erstmals das Mineralwasser in Truskawiec (heute: Truskawez/Ukraine) und bewies 1837, dass die Jodquellen in Iwonicz ähnliche Eigenschaften aufwiesen wie die „Adelheidquelle“ in Bad Heilbrunn in Bayern und sich durch eine hohen Gehalt an Brom- und Chlornatrium auszeichnet.[4]

Von seinen Arbeiten besitzt die Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin zwei Monografien, die Torosiewicz in den 1830er Jahren publizierte und zwar:

Torosiewicz Theodor: Die Brom- und Jodhältigen alkalinischen Heilquellen und das Eisenwasser zu Iwonicz im Königreiche Galizien. Auszug aus deren physikalisch-chemischen Analyse. Lemberg: Gedruckt bei Joseph Schnayder 1838.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 49163]

Abb. 2    Titelblatt: Torosiewicz: Die Brom- und Jodhältigen alkalinischen Heilquellen […].Lemberg: 1838.

Torosiewicz Theodor: Die Schwefelquelle zu Konopkówka, im Königreich Galizien. Physikalisch-chemisch untersucht und beschrieben von Theodor v. Torosiewicz, Apotheker zu Lemberg; nebst ärztlichen Bemerkungen über deren Heilkräfte, von Gottf. Heinrich Mosing, Doctor der Heilkunde und Stadtarzte zu Tarnopol. Mit vier lithographirten Abbildungen. Lemberg: Gedruckt mit Piller’schen Schriften 1831.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: Sign. 50671]

Abb. 3    Titelblatt: Torosiewicz: Die Schwefelquelle zu Konopkówa […]. Lemberg: 1831.

Abb. 4    Tafel 1: Torosiewicz: Die Schwefelquelle zu Konopkówa […]. Lemberg: 1831.

Abb. 5    Tafel 2: Torosiewicz: Die Schwefelquelle zu Konopkówa […]. Lemberg: 1831.

Abb. 6    Tafel 3: Torosiewicz: Die Schwefelquelle zu Konopkówa […]. Lemberg: 1831.

Abb. 7    Tafel 4: Torosiewicz: Die Schwefelquelle zu Konopkówa […]. Lemberg: 1831.

Ebenso bekannt wurde er durch die Analyse der Mineralquellen in Szczawnica in Galizien, die er 1842 unter dem Titel „Die Mineralquellen zu Szczawnica im Königreich Galizien physikalisch-chemisch untersucht“ in Lemberg veröffentlichte, sowie den Heilquellen bei Lemberg und Burkut.[5] Seine Arbeiten förderten den Ausbau und die Modernisierung der Kurorte in Galizien wie Szkło (heute: Ukraine), Morszyn (heute Ukraine) und Truskawiec.

Er publizierte zirka 106 Arbeiten in deutscher und polnischer Sprache, darunter Abhandlungen und Broschüren in verschiedensten Fachzeitschriften wie den Wiener „Medicinischen Jahrbüchern“, der „Vierteljahrschrift für die praktische Heilkunde“, den „Medicinischen Jahrbüchern des kaiserlich-königlichen österreichischen Staates“, im „Pharmaceutischen Centralblatte“, im „Repertorium für die Pharmacie“, im „Archiv für gesammte Naturlehre“, im „Jahrbuch für Medicin“ oder im Wiener „Polytechnischen Journal“.

Torosiewicz zeichnet sich durch die Vielfalt seiner Forschungsthemen im Bereich der chemischen Wissenschaft aus. Er analysierte die Eigenschaften des Bleichmittels, die Raffinierung von Ripsöl, und befasste sich mit der chemischen Analyse von Bier, Torf und Ackerkrume. Neben seinen Studien zu den Mineralwasserquellen in Galizien und der Bukowina arbeitete und publizierte er zu neuen Arzneimitteln und dem Einsatz und der Entwicklung neuer Technologien für das Gewerbe und die Industrie, wie dem Anbau und der Verarbeitung von Zuckerrüben und der Zuckerproduktion für die sich zu seiner Zeit in Aufschwung befindenden Zuckerindustrie in Galizien.

Torosiewicz war u. a. Mitglied. der „Krakauer Wissenschaftlichen Gesellschaft“, der „Gesellschaft der Ärzte“ in Lemberg und Wien, der „Pharmazeutischen Gesellschaft von München“ sowie zwischen 1860 und 1876 Ehrenmitglied der „Gesellschaft der Freunde der Wissenschaft in Posen/Poznań“. Eine Berufung zum Professor für Chemie an die chirurgische Abteilung der Medizinischen Fakultät in Lemberg lehnte er wegen seinen gesundheitlichen Probleme ab. Torosiewicz verstarb am 3. März 1876 in Lemberg. Nach ihm ist heute eine Straße im Lviv/Lemberg benannt.

Quellen:

Archiv der Universität Wien, Dekanat Med.Fak., Sign. Med 9.3 Pharmazeuten 1751-1854, Zl. 256 Torosiewicz Theodor.

[1] Im Archiv der Universität Wien Sign. (Med 9.3 Pharmazeuten) wird sein Geburtsdatum mit 9.11.1789 angegeben, in anderen Quellen 6. oder 7. September.

[2] Archiv der Universität Wien, Dekanat Med.Fak., Sign. Med 9.3 Pharmazeuten 1751-1854, Zl. 256 Torosiewicz Theodor.

[3] Pharmaceutische Post, 7.4.1901, S. 12.

[4] Populäre österreichische Gesundheits-Zeitung, 27.5.1839, S. 4.

[5] Populäre österreichische Gesundheits-Zeitung, 12.8.1839, S. 5.

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Open Access Publikationen von Angehörigen der MedUni Wien [35]: Springer-Verlag

Open Access-Publizieren ohne Zusatzkosten für AutorInnen der MedUni Wien

Die Medizinische Universität Wien hat mit dem Springer-Verlag ein neues Lizenzmodell „Springer Compact“ vereinbart. Publiziert kann in über 1.600 Subskriptionszeitschriften von Springer Open Access ohne zusätzliche AutorInnengebühren werden.  Mehr Infos–>

Im Van Swieten Blog können Sie  kontinuierlich die Open Access Publikationen von Angehörigen der MedUni Wien nachlesen:

Dermatoscopy of Neoplastic Skin Lesions: Recent Advances, Updates, and Revisions

Philipp Weber, Philipp Tschandl, Christoph Sinz, Harald Kittler

Curr Treat Options Oncol. 2018; 19(11): 56. Published online 2018 Sep 20. doi: 10.1007/s11864-018-0573-6

PMCID:

PMC6153581

ArticlePubReaderPDF–2.1MCitation

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Sodium-fluoride PET-CT for the non-invasive evaluation of coronary plaques in symptomatic patients with coronary artery disease: a cross-correlation study with intravascular ultrasound

Li Li, Xiang Li, Yongping Jia, Jiamao Fan, Huifeng Wang, Chunyu Fan, Lei Wu, Xincheng Si, Xinzhong Hao, Ping Wu, Min Yan, Ruonan Wang, Guang Hu, Jianzhong Liu, Zhifang Wu, Marcus Hacker, Sijin Li

Eur J Nucl Med Mol Imaging. 2018; 45(12): 2181–2189. Published online 2018 Aug 31. doi: 10.1007/s00259-018-4122-0

PMCID:

PMC6182395

ArticlePubReaderPDF–3.9MCitation

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Femoral shortening does not impair functional outcome after internal fixation of femoral neck fractures in non-geriatric patients

Thomas Haider, Jakob Schnabel, Julian Hochpöchler, Gerald E. Wozasek

Arch Orthop Trauma Surg. 2018; 138(11): 1511–1517. Published online 2018 Jul 27. doi: 10.1007/s00402-018-3011-0

PMCID:

PMC6182709

ArticlePubReaderPDF–697KCitation

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Human trophoblast invasion: new and unexpected routes and functions

Gerit Moser, Karin Windsperger, Jürgen Pollheimer, Susana Chuva de Sousa Lopes, Berthold Huppertz

Histochem Cell Biol. 2018; 150(4): 361–370. Published online 2018 Jul 26. doi: 10.1007/s00418-018-1699-0

PMCID:

PMC6153604

ArticlePubReaderPDF–2.5MCitation

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Mesh-augmented versus direct abdominal closure in patients undergoing open abdomen treatment

  1. O. Jakob, C. Schwarz, T. Haltmeier, J. Zindel, T. Pinworasarn, D. Candinas, P. Starlinger, G. Beldi

Hernia. 2018; 22(5): 785–792. Published online 2018 Jul 19. doi: 10.1007/s10029-018-1798-9

PMCID:

PMC6153946

ArticlePubReaderPDF–1.2MCitation

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Temporal muscle thickness is an independent prognostic marker in melanoma patients with newly diagnosed brain metastases

Julia Furtner, Anna S. Berghoff, Veronika Schöpf, Robert Reumann, Benjamin Pascher, Ramona Woitek, Ulrika Asenbaum, Sebastian Pelster, Johannes Leitner, Georg Widhalm, Brigitte Gatterbauer, Karin Dieckmann, Christoph Höller, Daniela Prayer, Matthias Preusser

J Neurooncol. 2018; 140(1): 173–178. Published online 2018 Jul 14. doi: 10.1007/s11060-018-2948-8

PMCID:

PMC6182383

ArticlePubReaderPDF–725KCitation

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Applicability of a shortened interpretation model for intraoperative parathyroid hormone monitoring in patients with primary hyperparathyroidism in an endemic goiter region

Philipp Riss, Angelika Geroldinger, Andreas Selberherr, Lindsay Brammen, Julian Heidtmann, Christian Scheuba

Eur Surg. 2018; 50(5): 228–231. Published online 2018 Jul 11. doi: 10.1007/s10353-018-0547-8

PMCID:

PMC6153981

ArticlePubReaderPDF–217KCitation

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Galectin-8 induces functional disease markers in human osteoarthritis and cooperates with galectins-1 and -3

Daniela Weinmann, Michael Kenn, Sebastian Schmidt, Katy Schmidt, Sonja M. Walzer, Bernd Kubista, Reinhard Windhager, Wolfgang Schreiner, Stefan Toegel, Hans-Joachim Gabius

Cell Mol Life Sci. 2018; 75(22): 4187–4205. Published online 2018 Jun 22. doi: 10.1007/s00018-018-2856-2

PMCID:

PMC6182346

ArticlePubReaderPDF–2.3MCitation

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Non-celiac gluten/wheat sensitivity (NCGS)—a currently undefined disorder without validated diagnostic criteria and of unknown prevalence: Position statement of the task force on food allergy of the German Society of Allergology and Clinical Immunology (DGAKI)

Imke Reese, Christiane Schäfer, Jörg Kleine-Tebbe, Birgit Ahrens, Oliver Bachmann, Barbara Ballmer-Weber, Kirsten Beyer, Stephan C. Bischoff, Katharina Blümchen, Sabine Dölle, Paul Enck, Axel Enninger, Isidor Huttegger, Sonja Lämmel, Lars Lange, Ute Lepp, Vera Mahler, Hubert Mönnikes, Johann Ockenga, Barbara Otto, Sabine Schnadt, Zsolt Szepfalusi, Regina Treudler, Anja Wassmann-Otto, Torsten Zuberbier, Thomas Werfel, Margitta Worm

Allergo J Int. 2018; 27(5): 147–151. Published online 2018 May 28. doi: 10.1007/s40629-018-0070-2

PMCID:

PMC6153714

ArticlePubReaderPDF–417KCitation

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Post-hepatectomy liver failure after major hepatic surgery: not only size matters

Ulrika Asenbaum, Klaus Kaczirek, Ahmed Ba-Ssalamah, Helmut Ringl, Christoph Schwarz, Fredrik Waneck, Fabian Fitschek, Christian Loewe, Richard Nolz

Eur Radiol. 2018; 28(11): 4748–4756. Published online 2018 May 16. doi: 10.1007/s00330-018-5487-y

PMCID:

PMC6182758

ArticlePubReaderPDF–2.2MCitation

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[18F]DOPA PET/ceCT in diagnosis and staging of primary medullary thyroid carcinoma prior to surgery

Sazan Rasul, Sabrina Hartenbach, Katharina Rebhan, Adelina Göllner, Georgios Karanikas, Marius Mayerhoefer, Peter Mazal, Marcus Hacker, Markus Hartenbach

Eur J Nucl Med Mol Imaging. 2018; 45(12): 2159–2169. Published online 2018 May 15. doi: 10.1007/s00259-018-4045-9

PMCID:

PMC6182401

ArticlePubReaderPDF–9.6MCitation

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CT colonography: size reduction of submerged colorectal polyps due to electronic cleansing and CT-window settings

Christian Bräuer, Philippe Lefere, Stefaan Gryspeerdt, Helmut Ringl, Ali Al-Mukhtar, Paul Apfaltrer, Dominik Berzaczy, Barbara Füger, Julia Furtner, Christina Müller-Mang, Matthias Pones, Martina Scharitzer, Ramona Woitek, Anno Graser, Michael Weber, Thomas Mang

Eur Radiol. 2018; 28(11): 4766–4774. Published online 2018 May 14. doi: 10.1007/s00330-018-5416-0

PMCID:

PMC6182748

ArticlePubReaderPDF–727KCitation

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Filamentous Aggregation of Sequestosome-1/p62 in Brain Neurons and Neuroepithelial Cells upon Tyr-Cre-Mediated Deletion of the Autophagy Gene Atg7

Supawadee Sukseree, Lajos László, Florian Gruber, Sophie Bergmann, Marie Sophie Narzt, Ionela Mariana Nagelreiter, Romana Höftberger, Kinga Molnár, Günther Rauter, Thomas Birngruber, Lionel Larue, Gabor G. Kovacs, Erwin Tschachler, Leopold Eckhart

Mol Neurobiol. 2018; 55(11): 8425–8437. Published online 2018 Mar 17. doi: 10.1007/s12035-018-0996-x

PMCID:

PMC6153718

ArticlePubReaderPDF–1.8MCitation

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Partial volume correction for improved PET quantification in 18F-NaF imaging of atherosclerotic plaques

Jacobo Cal-Gonzalez, Xiang Li, Daniel Heber, Ivo Rausch, Stephen C. Moore, Klaus Schäfers, Marcus Hacker, Thomas Beyer

J Nucl Cardiol. 2018; 25(5): 1742–1756. Published online 2017 Feb 7. doi: 10.1007/s12350-017-0778-2

PMCID:

PMC6153866

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Alle Beiträge zu Open Access–>

Publikation MedUni Wien Mitarbeitende: Stompe, Thomas, Ao.Univ.-Prof. Dr.med.univ.; Schanda, Hans, Ao.Univ.-Prof. tit.Ao.-Prof. Dr.

Folgendes aktuelle Buch hat die Universitätsbibliothek aufgenommen:

Schizophrenie und Gewalt

Stompe, Thomas [HerausgeberIn] Schanda, Hans [HerausgeberIn] [VerlegerIn]
2018
Signatur: W-740-66  
 
Stompe, Thomas, Ao.Univ.-Prof. Dr.med.univ.
Schanda, Hans, Ao.Univ.-Prof. tit.Ao.-Prof. Dr.
 

Schizophrenie ist wohl die psychische Erkrankung, die in der Bevölkerung unter anderem aufgrund der medialen Berichterstattung am häufigsten mit dem Thema Gewalt assoziiert wird. Deutlich weniger präsent ist jedoch die Tatsache, dass Schizophreniekranke häufiger Opfer der Aggression Dritter werden oder durch die eigene Hand den Tod finden. Der neue Band der Wiener Schriftenreihe für Forensische Psychiatrie gibt einen breiten Überblick über alle Bereiche der Gewalt von und gegen schizophrene Menschen sowie über die gesellschaftlichen und gesundheitspolitischen Rahmenbedingungen, die in den letzten 20 Jahren zu einem deutlichen Anstieg der Einweisungen dieser Patienten in den Maßregelvollzug geführt haben.

Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [91]: Salomon Ehrmann (1854-1926)

Salomon Ehrmann (1854-1926)

Text: Dr. Walter Mentzel

Salomon Ehrmann wurde am 19. Dezember 1854 in Ostrowetz in Böhmen (heute: Ostrovec/Tschechien) als Sohn vom Marcus Ehrmann und Franziska Fanny Ehrmann, geborene Sachsel, geboren. Nachdem er 1874 sein in Prag begonnenes Studium der Kunstgeschichte abbrach, begann er im Semester 1874/75 an der Universität Wien mit dem Studium der Medizin, das er am 31. Juli 1880 mit der Promotion zum Doktor der gesamten Heilkunde abschloss.[1]

Bereits während seines Studiums arbeitete er von 1879 bis 1883 an dem unter der Leitung von Carl Friedrich Claus (1835-1899) stehenden Zoologischen Institut in Wien. Hier wurde der Physiologe Ernst Brücke (1819-1892) auf ihn aufmerksam, der sein zeichnerisches Talent erkannte und ihn am Physiologischen Institut als Demonstrator engagierte.

Nach seinem Studienabschluss arbeitete er bis 1884 als Sekundararzt u.a. bei Moriz Kaposi (1837-1902) und von 1884 bis 1888 bei dem Dermatologen Isidor Neumann (1832-1906) als dessen Assistent. Als Assistent von Neumann beschäftigte er sich mit dem Studium über die „Wege des syphilitischen Virus“ und hielt zu diesem Thema in seinem Laboratorium in der Buchfeldgasse in Wien 8 Vorlesungen.

Abb. 1 Salomon Ehrmann. Josephinum, Ethik, Sammlungen, und Geschichte der Medizin, MedUni Wien, FO-IR-001506-0004.

Nach dem Austritt aus der Klinik von Prof. Neumann übernahm Ehrmann 1889 das Ambulatorium der Arbeiter- und Bezirkskrankenkasse. In diesen Jahren publizierte er 1887 seine Studie „Über die Hautentfärbung im Frühstadium der Syphilis“ und 1891 im Selbstverlag die Studie „Zur Physiologie der Pigmentzellen“, die im selben Jahr im „Zentralblatt für Physiologie“ erschien und ihm erstmals wissenschaftliche Geltung verschaffte und ihn in der wissenschaftlichen Community bekannt machte. Zahlreiche seiner Publikationen erschienen in der Zeitschrift „Internationale klinische Rundschau“. Nachdem er sich 1887 im Fach Dermatologie habilitiert hatte, erfolgte 1904 seine Berufung zum Vorstand der dermatologischen Abteilung im Wiedner Krankenhaus und 1900 seine Ernennung zum tit. a.o. Professor sowie 1908 zum a.o. Professor. Im selben Jahr kam es auch zu seiner Bestellung zum Primarius der dermatologischen Abteilung im Allgemeinen Krankenhaus in Wien und 1917 schließlich zur Ernennung zum o. Professor für Dermatologie an der Medizinischen Fakultät der Universität Wien. Zwischen 1889 bis 1904 publizierte er vor allem zu Thema der gewerblichen Berufsschädigungen der Haut, über medikamentöse und toxische Erytheme.

Von seinen zahlreichen wissenschaftlichen Arbeiten ist besonders folgende 1908 veröffentlichte Studie zu erwähnen:

Ehrmann, Salomon: Die Anwendung der Elektrizität in der Dermatologie. Ein Leitfaden für praktische Ärzte und Studierende. Mit 98 Figuren im Texte. Wien und Leipzig: Verlag von Joseph Šafář 1908.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 56693]

Abb. 2 Titelblatt: Ehrmann: Die Anwendung der Elektrizität in der Dermatologie. Wien und Leipzig: 1908.

Abb. 3 Ehrmann: Die Anwendung der Elektrizität in der Dermatologie. Wien und Leipzig: 1908. S. 8.

Abb. 4  Ehrmann: Die Anwendung der Elektrizität in der Dermatologie. Wien und Leipzig: 1908. S. 153.

Abb. 5 Ehrmann: Die Anwendung der Elektrizität in der Dermatologie. Wien und Leipzig: 1908. S. 49.

Zu einem Standartwerk seiner Zeit wurde jene 1906 von ihm gemeinsam mit Johannes Fick veröffentlichte Arbeit:

Ehrmann, Salomon und Johann Fick: Kompendium der speziellen Histopathologie der Haut. Ein Leitfaden für Ärzte und Studierende. Wien: Alfred Hölder, k.u.k. Hof- und Universitäts-Buchhändler, Buchhändler der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften 1906.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 299]

Abb. 6  Titelblatt: Ehrmann und Fick: Kompendium der speziellen Histopathologie der Haut. Wien: 1906.

Abb. 7 Ehrmann und Fick: Kompendium der speziellen Histopathologie der Haut. Wien: 1906. S. 11.

1912 publizierte Ehrmann seinen Atlas:

Ehrmann, Salomon: Vergleichend-diagnostischer Atlas der Hautkrankheiten und der Syphilide, einschliessend die der Haut angrenzenden Schleimhäute. 312 farbige Figuren auf 91 Tafeln und 191 schwarze Abbildungen im Text; erklärender Text in 29 Vorlesungen: Jena: Verlag von Gustav Fischer 1912.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Wolf Bibliothek, Sign.: WOB-849]

Abb. 8 Titelblatt: Ehrmann: Vergleichen-diagnostischer Atlas […]. Jena: 1912.

Abb. 9 Ehrmann: Vergleichen-diagnostischer Atlas […]. Jena: 1912. Tafel IX.

Abb. 10 Ehrmann: Vergleichen-diagnostischer Atlas […]. Jena: 1912. Tafel XIX.

Abb. 11 Ehrmann: Vergleichen-diagnostischer Atlas […]. Jena: 1912. Tafel LXIV.

Die Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin besitzt von Salomon Ehrmann eine umfangreiche Sammlung seiner Publikationen, darunter vor allem in der Separata Bibliothek.

Salomon Ehrmann war Mitglied der „Österreichischen Gesellschaft zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten“, Vizepräsident der „Wiener dermatologischen Gesellschaft“ und Ehrenmitglied zahlreicher ausländischer dermatologischer Gesellschaften. Neben seiner wissenschaftlichen Karriere arbeitete er als praktischer Arzt und engagierte sich auf dem Gebiet der Sozialmedizin und war auf caritativem Gebiet tätig. Darunter im Ehrenkomitee des „Unterstützungsvereines jüdischer Hochschüler aus Galizien in Wien“.[2] Bereits als Student war er von Beginn an in dem im Juli 1879 gegründeten „Verein der Mediziner und Naturforscher in Wien“ in der Funktion des Kassier tätig.[3]

Neben seiner Tätigkeit als Mediziner war Ehrmann für die jüdische Gemeinde aktiv: Als Vorsteher der Wiener Israelitischen Kultusgemeinde, als Vizepräsident der „Österreichischen israelitischen Union“,[4] als Großpräsident des österreichischen Distriktes der B’nai B’rith und Präsident der 1924 gegründeten „Gesellschaft der Freunde des Palästina-Aufbaues“. Während des Ersten Weltkrieges engagierte er sich in der Flüchtlingshilfe. Im April 1916 war er Mitbegründer und Vizepräsidenten des „Verein zur Rettung verlassener jüdischer Kinder Galiziens und der Bukowina“ und bereits im März 1916 gehörte er dem vom Wiener Bankier und Herrenhausmitglied im österreichischen Reichsrat, Louis von Rothschild (1882-1955), gegründeten „Österreichischen Zentralkomitee zur Wahrung der staatsbürgerlichen Interessen der jüdischen Bevölkerung im nördlichen Kriegsgebiet“ an.[5]

Salomon Ehrmann verstarb am 24. Oktober 1926 in Wien. Seiner Tochter Edith Brünauer, geborene Ehrmann, war nach dem „Anschluss“ an das nationalsozialistische Deutschland im März 1938 aufgrund ihrer jüdischen Herkunft der Verfolgung durch die Nationalsozialisten ausgesetzt. Ihr gelang die Flucht in die USA.

Literatur:

Flamm, Heinz: Die Geschichte der Staatsarzneikunde, Hygiene, Medizinischen Mikrobiologie, Sozialmedizin und Tierseuchenlehre in Österreich und ihrer Vertreter. (= Veröffentlichungen der Kommission für Geschichte der Naturwissenschaften, Mathematik und Medizin/66) Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 2012.

Quellen:

Wiener Medizinische Wochenschrift Nr. 45, 1926, S. 1346 (Nachruf).

Archiv der Universität Wien, Med. Fakultät, Promotionsprotokolle 1874-1890, Zl. 186-1126; Nationalien/Studienkatalog Zl. 134-0092 und Zl. 134-0121; Rigorosenprotokoll 1872-1894, Zl. 177-71b Salomon Ehrhard.

[1] Archiv der Universität Wien, Med. Fakultät, Promotionsprotokolle 1874-1890, Zl. 186-1126; Nationalien/Studienkatalog Zl. 134-0092 und Zl. 134-0121; Rigorosenprotokoll 1872-1894, Zl. 177-71b Salomon Ehrhard.

[2] Neue Freie Presse, 20.5.1915, S. 9.

[3] Epoche, 8.7.1879, S. 3.

[4] Die Neuzeit, 31.8.1900, S. 6.

[5] Monatsschrift der Österreichisch-Israelitischen Union, Jänner-März 1916, S. 16-17. Weiters: Jüdische Zeitung, Wien, 7.7.1916. S. 7.

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Most Wanted Books: Precision medicine : a guide to genomics in clinical practice; Kursbuch Palliative Care. Angewandte Palliativmedizin und -pflege…

Unter den am meisten vorgemerkten Büchern der letzten Buchausstellung sind:

Precision medicine : a guide to genomics in clinical practice

McCarthy, Jeanette J. [VerfasserIn]Mendelsohn, Bryce A. [VerfasserIn]
2017
Signatur: QU-460-1
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Kursbuch Palliative Care. Angewandte Palliativmedizin und -pflege

Kayser, Hubertus [VerfasserIn]Kieseritzky, Karin [VerfasserIn]Melching, Heiner [VerfasserIn]Sittig, Hans-Bernd [VerfasserIn][VerlegerIn]
2018
Signatur: WB-310-99/<3>
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Mayo Clinic medical neurosciences : organized by neurologic systems and levels

Benarroch, Eduardo E. [VerfasserIn]Cutsforth-Gregory, Jeremy K. [VerfasserIn]Flemming, Kelly D. [VerfasserIn]Mayo Clinic [Sonstige]
2017
Signatur: WL-100-14/<6>
 

Blogserie Vertrieben 1938 – UPDATE: Heinrich NEUMANN (1873-1939); Rudolf NEURATH (1869-1948); Edmund NOBEL (1883-1946); Joseph NOVAK (1879-1983); Albin OPPENHEIM (1875-1945); Moriz OPPENHEIM (1876-1949); Balint ORBAN (1899-1960); Martin PAPPENHEIM (1881-1943); Rudolf PASCHKIS (1879-1964); Wolfgang PAULI (1869-1955)

UPDATE:

Von März bis bis November 2008 haben wir in der Sonderblog-Serie „Vertrieben 1938“ die 1938 entlassenen Professoren und Dozenten der Medizinischen Fakultät der Universität Wien vorgestellt und wichtige Informationsquellen zu deren Person bzw. wissenschaftlicher Bedeutung, überwiegend frei zugänglich, zusammengetragen.

Die enorm hohe Nutzung der einzelnen Blogbeiträge in den vergangenen zehn Jahren hat uns bestärkt, im Hinblick auf das aktuelle Gedenkjahr die Beiträge zu aktualisieren und insbesondere Links zu neuen frei verfügbaren Online-Quellen zu ergänzen.
Ab 12. März 2018 werden deshalb in Erinnerung an die von der Medizinischen Fakultät der Universität Wien 1938 vertriebenen Professoren und Dozenten im Van Swieten Blog die Beiträge sowie Links zu weiterführenden Informationsquellen gepostet.

Projekt „Vertrieben 1938 – Biographien entlassener Professoren und Dozenten der Medizinischen Fakultät der Universität Wien“ im Van Swieten Blog: Informationen der Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien.

Logo: MMag.Margrit Hartl

Sonderblog-Serie Vertrieben 1938 – Biografien entlassener Professoren und Dozenten der Medizinischen Fakultät der Universität Wien UPDATE

https://ub-blog.meduniwien.ac.at/blog/?p=772

Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [90]: Zum 100. Todestag von: Schauta, Friedrich: Lehrbuch der gesammten Gynäkologie. Eine Darstellung der physiologischen und pathologischen Functionen der weiblichen Sexualorgane im schwangeren und nicht schwangeren Zustande. 1896.

Zum 100. Todestag von: Schauta, Friedrich: Lehrbuch der gesammten Gynäkologie. Eine Darstellung der physiologischen und pathologischen Functionen der weiblichen Sexualorgane im schwangeren und nicht schwangeren Zustande. Mit 330 Abbildungen. Leipzig und Wien: Franz Deuticke 1896.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 360]

Text: Harald Albrecht, BA

Abb. 1       Friedrich Schauta. Josephinum, Ethik, Sammlungen, und Geschichte der Medizin, MedUni Wien, FO-IR-000146-0001

Friedrich Schauta (*15.7.1849 Wien, gest. 10.1.1919 Wien), dessen Todestag sich im Jänner 2019 zum 100. Mal jährt, war ein bekannter österreichischer Gynäkologe. Er war des Sohn des Malers Friedrich Schauta (1822-1895), der besonders unter seinem Pseudonym Friedrich Moos als Tiermaler und durch seine Darstellungen der Alpenflora Bekanntheit erlangte. Friedrich Schauta studierte von 1868 bis 1874 Medizin an der Universität Wien, wechselte jeweils für ein Jahr 1871 an die Universität Würzburg und 1873 an die Universität Innsbruck und promovierte 1874 an der Medizinischen Fakultät der Universität Wien.

Im Anschluss an sein Medizinstudium wurde Friedrich Schauta Operationszögling an der I. Chirurgischen Universitätsklinik bei Johann von Dummreicher (1815-1880). Ab 1875 arbeitete er – zunächst provisorisch bis 1876 – als Assistent an der II. Universitäts-Frauenklinik bei Joseph Spät (1823-1896). 1881 habilitierte er sich im Fach Gynäkologie und Geburtshilfe und wechselte von Wien an die Universität Innsbruck, wo er vorerst als supplierender Professor an der dort neugegründeten Universitäts-Frauenklinik tätig war. 1883 wurde er zum außerordentlichen und 1884 zum ordentlichen Professor an der geburtshilflichen Lehrkanzel der Universität Innsbruck ernannt. 1887 folgte er dem Ruf als Ordinarius an die k.k. deutsche Karl-Ferdinands-Universität nach Prag, wo er die Nachfolge von August Breisky (1832-1889) antrat. 1891 wurde er als Ordinarius und Vorstand der I. Universitäts-Frauenklinik als Nachfolger von Carl Braun von Fernwald (1822-1891) nach Wien berufen.

Die Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin besitzt eine Ausgabe der 1891 erschienen Antrittsvorlesung Schautas an der Medizinischen Fakultät der Universität Wien:

Schauta, Friedrich: Ueber den Zusammenhang der Gynäkologie mit den übrigen Fächern der Gesammtmedizin. Eröffnungs-Vorlesung, gehalten am 12. October 1891, bei der Uebernahme der I. geburtshilflichen Lehrkanzel in Wien. Wien: Druck und Verlag von R. Spies & Co. in Wien 1891.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 39321]

Abb. 2    Titelblatt: Schauta: Über den Zusammenhang der Gynäkologie mit den übrigen Fächern der Gesammtmedizin […]. Wien: 1891.

1896 erschien Friedrich Schautas Lehrbuch der gesammten Gynäkologie, das bald zu einem Standardwerk des Faches avancierte, in den Folgejahren mehrfach und erweitert aufgelegt und in verschieden Sprachen übersetzt wurde. Isidor Amreich (1885-1972), ein Schüler Schautas, attestierte dem Werk: „Es trug viel zum Ruhme der Wiener Schule bei.“[1]. Die Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin besitzt ein Exemplar der Erstausgabe dieses reichbebilderten Werkes:

Schauta, Friedrich: Lehrbuch der gesammten Gynäkologie. Eine Darstellung der physiologischen und pathologischen Functionen der weiblichen Sexualorgane im schwangeren und nicht schwangeren Zustande. Mit 330 Abbildungen. Leipzig und Wien: Franz Deuticke 1896.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 360]

Abb. 3    Titelblatt: Schauta: Lehrbuch der Gynäkologie. […] Leipzig und Wien: 1896.

Abb. 4    Schauta: Lehrbuch der Gynäkologie. […] Leipzig und Wien: 1896. S. 941.

Ab den späten 1890er Jahren Verband Schauta eine Rivalität zu seinem früheren Assistenten Ernst Wertheim (1864-1920) aus seiner Prager Zeit, der ab 1910 die II. Universitäts-Frauenklinik als Ordinarius leitete. Beide entwickelten Operationsmethoden für die Entfernung der Gebärmutter bei Gebärmutterhalskrebs. Ernst Wertheim entfernte in einer abdominalen Radikaloperation nach Eröffnung der Bauchdecke Gebärmutter, Lymphknoten und das parametrane Bindegewebe. Diese Methode war extrem risikoreich und viele Patientinnen überlebten die Operation nicht. Friedrich Schauta führte eine Operationsmethode (Schauta-Stoeckel-Operation) ein, bei der die Gebärmutter und die Eierstöcke von der Vagina aus entfernt werden. Das Verfahren wurde 1901 durch ihn und später durch Walter Stoeckel (1871-1961) an der Charité in Berlin weiterentwickelt. Schautas Schüler Isidor Amreich erarbeitete jedoch erst 1924 in Wien die eigentliche Operationsanatomie durch die Darstellung der einzelnen Spatien und entwickelte damit den Eingriff zu einer anatomischen Operation weiter. Diese Operationsmethode war weniger risikoreich, jedoch konnten durch den schwierigen Zugang oft nicht alle Geschwüre entfernt werden und die Patientinnen konnten vom Krebs nicht geheilt werden. Erst die Einführung der Radiumbestrahlung 1913 brachte einen entscheidenden Fortschritt.

Abb. 5    Gemälde von John Quincy Adams (1874-1933): Ernst Wertheim bei einer Operation 1907.

„Die Namen Schauta und Wertheim werden für immer mit der Geschichte der Entwicklung der operativen Therapie des Kollumkarzinoms [Gebärmutterhalskrebs, Anm.] verbunden bleiben. […] Unter den Meisterhänden von SCHAUTA und WERTHEIM wurden in jahrelanger Arbeit die vaginale Methode (SCHAUTA) und die abdominale Methode (WERTHEIM) zu typischen Eingriffen entwickelt, von ihren größten Gefahren befreit und allgemeiner Anwendbarkeit zugänglich gemacht, erst durch SCHAUTA und WERTHEIM wurde der Wert dieser Operationen in großen Untersuchungsreihen sichergestellt.“[2]

Gemeinsam mit Rudolf Chrobak (1843-1910), der seit 1879 der II. Universitäts-Frauenklinik vorstand, entwarf und leitete Friedrich Schauta den Neubau der Wiener Universitäts-Frauenkliniken. „SCHAUTAS Gestaltungs- und Planungsgabe offenbarte sich im Bau und in der Einrichtung der neuen Wiener gynäkologischen Kliniken. […] Besondere Sorgfalt ließ er dem Ausbau eines großzügigen Laboratoriumstraktes mit chemischen, bakteriologischen und histologischen Untersuchungssälen angedeihen. Auch auf eine zweckmäßige Röntgenabteilung und ein photographisches Atelier hatte er Bedacht genommen.“[3] Gemeinsam mit Rudolf Chrobak arbeitete er an einen Band der dieses Unterfangen dokumentiert. Rudolf Chrobak erlebte das Erscheinen dieses Buches 1911 nicht mehr. Friedrich Schauta verstarb acht Jahre später, am 10. Jänner 1919.

Chrobak, Rudolf und Friedrich Schauta: Geschichte und Beschreibung des Baues der neuen Frauenkliniken in Wien. Mit einem Vorworte von Hofrat F. Schauta und 26 Abbildungen. Berlin und Wien: Urban & Schwarzenberg 1911.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 41915]

Abb. 6    Chrobak und Schauta: Geschichte und Beschreibung des Baues der neuen Frauenkliniken […]. Berlin und Wien: 1911. S. 53.

Abb. 7    Chrobak und Schauta: Geschichte und Beschreibung des Baues der neuen Frauenkliniken […]. Berlin und Wien: 1911. S. 76-77.

Quellen:

Schauta, Friedrich, österr. Gynäkologe. *15.7.1849 Wien, +10.1.1919 Wien. In: Biographische Enzyklopädie deutschsprachiger Mediziner. Hrsg. von Dietrich von Engelhardt. Bd. 2. R-Z Register. München: K. G. Saur 2002. S. 531.

Schauta Friedrich, Gynäkologe und Geburtshelfer. In: Österreichisches biographisches Lexikon 1815-1950. Hrsg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. X. Band (Savinšek Slavko-Schobert Ernst). Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 1994. S. 53-54.

Thorwald, Jürgen: Die Frauenärzte (5). In: Stern. (46) 1977. S. 193-205.

Schauta, Friedrich. Biographisches Lexikon der hervorragenden Ärzte der letzten fünfzig Jahre (=Zugleich Fortsetzung des Biographischen Lexikons der hervorragenden Ärzte aller Zeiten und Völker). Zweite und dritte, unveränderte Auflage. Zweiter Band Kon-Zweig Nachträge und Berichtigungen, mit 80 Bildnissen. München und Berlin: Verlag von Urban & Schwarzenberg 1962. S. 1376-1377.

Amreich, Isidor: Zwei große Gynäkologen der Wiener Schule. In: Ciba-Symposium. (6/1) 1958. S. 2-8.

[1] Amreich, Isidor: Zwei große Gynäkologen der Wiener Schule. In: Ciba-Symposium. (6/1) 1958. S. 3.

[2] Amreich, Isidor: Zwei große Gynäkologen der Wiener Schule. In: Ciba-Symposium. (6/1) 1958. S. 3.

[3] Amreich, Isidor: Zwei große Gynäkologen der Wiener Schule. In: Ciba-Symposium. (6/1) 1958. S. 5.

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Publikationen von Angehörigen der MedUni Wien in TOP-Journalen

Die Universitätsbibliothek stellt die medizinischen Top-Journals am Campus der MedUni Wien und via Remote Access  zur Verfügung. Die ersten 20% der Zeitschriften eines bestimmten Fachgebietes im Journal Citation Reports JCR (geordnet nach der Höhe des Impact Factors) sind TOP-JOURNALE.

Exemplarisch werden hier Arbeiten der MedUni Wien, die in Top-Journalen publiziert worden sind, zum Nachlesen präsentiert:

2018 Oct 4;175(2):530-543.e24. doi: 10.1016/j.cell.2018.08.013. Epub 2018 Sep 13.

An Atypical Parvovirus Drives Chronic Tubulointerstitial Nephropathy and Kidney Fibrosis.

Volltext–>

 
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2018 Oct;24(10):1611-1624. doi: 10.1038/s41591-018-0156-x. Epub 2018 Aug 27.

The DNA methylation landscape of glioblastoma disease progression shows extensive heterogeneity in time and space.

Volltext–>

 
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2018 Oct;18(10):617-634. doi: 10.1038/s41577-018-0037-z.

Histone deacetylase function in CD4+ T cells.

Volltext–>

 
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2018 Aug;19(8):821-827. doi: 10.1038/s41590-018-0162-7. Epub 2018 Jul 16.

TCRs are randomly distributed on the plasma membrane of resting antigen-experienced T cells.

 Volltext–>

 
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2018 Jul;5(7):e289-e298. doi: 10.1016/S2352-3026(18)30063-2. Epub 2018 Jun 7.

A clinical prediction model for cancer-associated venous thromboembolism: a development and validation study in two independent prospective cohorts.

Volltext–>

 
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2018 Sep 6;9(1):3622. doi: 10.1038/s41467-018-05933-8.

LincRNA H19 protects from dietary obesity by constraining expression of monoallelic genes in brown fat.

Volltext–>

 
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2018 Oct 2;320(13):1360-1372. doi: 10.1001/jama.2018.13103.

Diagnosis and Management of Rheumatoid Arthritis: A Review.

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2019 Jan 3;380(1):45-56. doi: 10.1056/NEJMoa1804980. Epub 2018 Dec 1.

Tisagenlecleucel in Adult Relapsed or Refractory Diffuse Large B-Cell Lymphoma.

 

Volltext–>

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2018 Dec 7;362(6419):1171-1177. doi: 10.1126/science.aap8210. Epub 2018 Nov 15.

LZTR1 is a regulator of RAS ubiquitination and signaling.

Volltext–>

 

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TOP-JOURNAL des Monats: NATURE REVIEWS IMMUNOLOGY (Impact Factor 41.982 )

Die Universitätsbibliothek stellt die medizinischen Top-Journals am Campus der MedUni Wien und via Remote Access  zur Verfügung.

Das  TOP-JOURNAL des Monats im Van Swieten Blog ist:

NATURE REVIEWS IMMUNOLOGY

Zu den Volltexten: Jg. 1, H. 1 (2001) –

Die ersten 20% der Zeitschriften eines bestimmten Fachgebietes im Journal Citation Reports JCR
(geordnet nach der Höhe des Impact Factors) sind TOP-JOURNALE.

Mit dem Impact Factor 41.982 (2017) zählt NATURE REVIEWS IMMUNOLOGY zu den Top-Journalen in der Kategorie: IMMUNOLOGY – SCIE

ISSN: 1474-1733
12 issues/year