Archiv der Kategorie: Literaturhinweis

Literaturhinweis

TOP-JOURNAL des Monats: CANCER CELL (Impact Factor: 26.602*)

Die Universitätsbibliothek stellt DIE medizinischen Top-Journals am Campus der MedUni Wien und via Remote Access  zur Verfügung.

Das  TOP-JOURNAL des Monats im Van Swieten Blog ist:

CANCER CELL

Zu den Volltexten: Jg. 1, H. 1 (2002) – 

Die ersten 20% der Zeitschriften eines bestimmten Fachgebietes im Journal Citation Reports JCR (geordnet nach der Höhe des Impact Factors) sind TOP-JOURNALE.

Mit dem Impact Factor 26.602* ist CANCER CELL ein Top-Journal in den Kategorien: ONCOLOGY — SCIE; CELL BIOLOGY — SCIE

*2019

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Die aktuellen Neuzugänge im Repositorium der UB MedUni Wien ePub  sind:

 

 

Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [128]: Michael Alt – Arzt im Karolinenspital und städtischer Bezirksarzt in Wien

Michael Alt – Arzt im Karolinenspital und städtischer Bezirksarzt in Wien

Text: Dr. Walter Mentzel

Michael Alt wurde am 22. September 1864 in Gewitsch in Mähren (heute: Jevico/Tschechien) geboren. Alt studierte an der Medizinischen Fakultät der Universität Wien und schloss sein Studium 1890 mit seiner Promotion ab. 1891 wurde er vom Geschäftsrat des Wiener medizinischen Doctoren-Collegiums zum Sekundararzt im Caroline Riedl’schen Kinderspital („Karolinen-Kinderspital“) in Wien ernannt.[1]

In dieser Zeit publizierte er eine Arbeit, die sich heute in der Separata-Bibliothek der Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin befindet:

Alt, Michael: Anaemia infantilis pseudoleucaemia. Aus dem Karloninenspitale in Wien. Sonderdruck aus: Centralblatt für die medicinischen Wissenschaften. Berlin: Hirschwald 1892.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata-Bibliothek]

1895 erfolgte seine Ernennung zum städtischen Bezirksarzt im Stadtphysikat in Wien, zunächst in Wien Döbling und ab 1896 für Wien Neubau, wo er später als praktischer Arzt weiter arbeitete.

1892 wurde er ordentliches Mitglied der Gesellschaft der Ärzte in Wien.[2] 1911 wurde er als Mitglied in die Gesellschaft für innere Medizin und Kinderheilkunde in Wien ausgenommen.[3]

Michael Alt wurde wegen seiner jüdischen Herkunft nach dem „Anschluss“ im März 1938 von den Nationalsozialisten verfolgt und musste bei der Vermögensverkehrsstelle beim Ministerium für Arbeit und Wirtschaft eine Vermögensanmeldung abgeben. Er verstarb am 5. Juni 1940 in Wien im Rothschild-Spital.

Quellen:

Matriken der IKG Wien, Trauungsbuch 1892.

Archiv der Universität Wien, Sign. 177, Zl. 7 b, Alt Michael (Rigorosum: 1888).

Archiv der Universität Wien, Sign. 186, Zl. 2.855, Alt Michael (Promotion: 24.5.1890).

ÖStA, AdR, E-uReang, VVSt, VA, Zl. 24.303, Alt Michael.

Friedhofsdatenbank der Stadt Wien: Alt Michael.

[1] Neue Freie Presse. 13.8.1891. S. 5.

[2] Wiener klinische Wochenschrift. 7.4.1892. Sp. 217.

[3] Wiener Medizinische Wochenschrift. 14.1.1911. Sp. 208.

»Bio-bibliografisches Lexikon/Liste aller Beiträge der VS-Blog-Serie: Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien

„Aus den Büchern“ der medizinhistorischen Bibliotheken der Ub MedUni Wien [19]: Exlibris Dr. Adolf Kronfeld

Im Van Swieten Blog werden exemplarisch digitalisierte Exlibris aus medizinhistorischen Büchern „Exlibris in situ“, der Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin, präsentiert, die im  Bibliothekskatalog recherchierbar sind.

» Exlibris Dr. Adolf Kronfeld

Porträt-Exlibris: Das Medaillon zeigt das Porträt (Bruststück im Dreiviertelprofil nach rechts) einer dunkelhaarigen, nachdenklichen Frau, deren Kopf nach unten geneigt ist. Sie trägt ein folkloristisches Kleid und ein Tuch mit Blumenmuster über ihrer linken Schulter. Unten Text: Ex Libris Dr. A. Kronfeld, Vindobonensis; No. in Handschrift: 6965 mit Signatur;

Exlibris in situ:
Buch
Gift und Gegengift : ein Hülfsbuch für vorkommende Vergiftungsfälle
Cracau, J. N. B. [VerfasserIn]

1887

@Exlibris-Eigner: Adolf Kronfeld in: Wikipedia – Die Freie Enzyklopädie: URL: https://de.wikipedia.org/wiki/Adolf_Kronfeld (Stand: 05.05.2021)
____________________________

Ein Exlibris ist ein grafisch gestalteter Eigentumsvermerk, der entweder in Zettelform auf die Innenseite von Bucheinbänden geklebt oder eingestempelt wird. Bucheignerzeichen gibt es bereits seit dem Ende des 15. Jahrhunderts. Sie stellen neben ihrer kunst- und kulturhistorischen Bedeutung auch ein wichtiges Provenienzmerkmal dar, da der Weg eines Buches nachvollzogen werden kann. Aufgrund vielfältigster Exlibris von künstlerischem Wert sind diese auch begehrte Objekte von Sammlungen und buchkünstlerischer Betätigung „Exlibris-Kunst“ geworden.

„Aus den Büchern“ der medizinhistorischen Bibliotheken der Ub MedUni Wien [19]: Exlibris Dr. Adolf Kronfeld weiterlesen

Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [127]: Moritz Bauer – Gründer des Kuhpocken-Impf-Institutes in Wien und Mitbegründer des Ärztlichen Vereins der südlichen Bezirke Wiens

Moritz Bauer – Gründer des Kuhpocken-Impf-Institutes in Wien und Mitbegründer des Ärztlichen Vereins der südlichen Bezirke Wiens

Text: Dr. Walter Mentzel

Moritz Elias Bauer wurde am 25. Februar 1844 in Wien auf der Wieden als Sohn des Händlers Aron Bauer und seiner Frau Barbara, geborene Breuer, geboren, und war seit 1874 mit Mathilde Bauer, geborene Trebitsch (6.12.1851 Wien, gest. 6.3.1909 Wien), verheiratet. Bauer studierte an der Medizinischen Fakultät der Universität Wien und schloss das Studium 1869 mit seiner Promotion zum Doktor der gesamten Heilkunde ab. Danach arbeitete als Arzt in Wien Margareten, wo er am Mittersteig seine Arztpraxis führte und bis zu seinem Tod wohnhaft war.

Nach Studienreisen nach Holland und Deutschland gründete er 1885 das vom k.k. Ministerium des Inneren konzessionierte Kuhpocken-Impfinstitut Österreich-Ungarns in Wien 4.

Abb. 1    Allgemeine Wiener medizinische Zeit. 28.5.1895. S. 256.

Zur Propagierung und Information der Impfungen generell hielt er in den 1880er Jahren regelmäßig Vorträge vor dem Unterstützungs-Verein für Hebammen.[1] Bauer war in zahlreichen Standesorganisationen der Wiener Ärzteschaft vertreten. Darunter als Mitbegründer und späterer Präsident[2] des 1874 gegründeten „Ärztlichen Vereins der südlichen Bezirke Wiens“,[3] als Mitglied des Geschäftsrates des Wiener Doctoren-Collegiums[4], als Vorstandsmitglied der Witwen- und Waisensozietät,[5] und als Funktionär und Delegierter der Ärztekammer für Niederösterreich und später für Wien. Weiters war er Präsidiumsmitglied und später Obmann[6] im 1913 gemeinsam vom Wiener medizinischen Doctoren-Collegium mit den wirtschaftlichen Organisationen der Ärzte gegründeten Genossenschaft Ärztliches Zentral-Spar- und Kreditinstitut, sowie seit 1920 Mitglied des neugegründeten Zentralhilfskomitees der Ärzte Österreichs.[7]

Er war weiters Mitarbeiter des von Anton Bum (1856-1925) redigierten „Therapeutischen Lexikon für praktische Ärzte, Leipzig 1891“, der Wiener medizinischen Presse und der Mitteilungen des Wiener medizinischen Doctoren-Collegiums. 1908 wurde ihm der Titel eines kaiserlichen Rates[8] und 1920 vom Präsidenten der Nationalversammlung der Titel eines Obermedizinalrates verliehen.[9]

In der Separata-Bibliothek der Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin befindet sich eine Arbeit von Moritz Bauer:

Bauer, Moritz: Antiseptik bei der Impfung. Sonderdruck aus: Wiener medizinische Presse. Wien: Urban & Schwarzenberg 1887.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata-Bibliothek]

Und eine weitere in der Neuburger Bibliothek an der Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin:

Moritz Bauer: Die Schutzimpfung und ihre Technik mit besonderer Berücksichtigung der Impfschäden, ihrer Verhütung und Behandlung. Stuttgart: Verlag von Ferdinand Enke 1890.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 28408]

Moritz Bauer verstarb 87-jährig am 7. Oktober 1930 im Sanatorium Fürth in Wien.

Quellen:

Matriken der IKG Wien, Geburtsbuch 1863 (nachträglicher Eintrag), Bauer Moritz.

AUW, Med. Fak, Nationalien/Studienkataloge 1862-1938, Sign. 134, Zl. 16, Bauer Moritz (Nationalien Datum 1866/67).

AUW, Med. Fak, Rigorosenprotokoll 1821-1871, Sign. 170, Zl. 23r, Bauer Moritz (Rigorosum 1869).

Friedhofsdatenbank der IKG Wien: Bauer Mathilde.

Friedhofsdatenbank der IKG Wien: Bauer Moritz.

[1] Hebammen-Zeitung. 30.8.1888. S. 1.

[2] Wiener Zeitung. 16.3.1920. S. 2.

[3] Wiener Medizinische Wochenschrift. 27.3.1920. Sp. 667; Neues Wiener Journal. 8.10.1930. S. 9.

[4] Wiener Medizinische Wochenschrift. 23.3.1889. Sp. 451.

[5] Internationale klinische Rundschau. Nr. 20. 1906. Sp. 393.

[6] Wiener klinische Rundschau. 9.11.1913. S. 803; Wiener Zeitung. 22.4.1914. S. 510; Wiener Medizinische Wochenschrift. 27.3.1920. Sp. 667.

[7] Wiener Medizinische Wochenschrift. 27.3.1920. S. 498; Scholz, Joseph: Fünfundzwanzig Jahre des ärztlichen Vereins der südlichen Bezirke. Wiens: Verlag des ärztlichen Vereins der südlichen Bezirke Wiens 1899.

[8] Allgemeine Wiener medizinische Zeitung. 8.12.1908. S. 547.

[9] Wiener Zeitung. 23.9.1920. S. 1.

»Bio-bibliografisches Lexikon/Liste aller Beiträge der VS-Blog-Serie: Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien

TOP-JOURNAL des Monats: Nature Reviews Neurology (Impact Factor: 27.000)

Die Universitätsbibliothek stellt DIE medizinischen Top-Journals am Campus der MedUni Wien und via Remote Access  zur Verfügung.

Das  TOP-JOURNAL des Monats im Van Swieten Blog ist:

Nature Reviews Neurology

Zu den Volltexten: Jg. 8, H. 1 (2012) –

Die ersten 20% der Zeitschriften eines bestimmten Fachgebietes im Journal Citation Reports JCR (geordnet nach der Höhe des Impact Factors) sind TOP-JOURNALE.

Mit dem Impact Factor 27.000 (2019) ist Nature Reviews Neurology ein Top-Journal in der Kategorie: CLINICAL NEUROLOGY — SCIE

2021-06: FRESH eBOOKS: Hematologic Malignancies : Case Studies in Cytogenetic and Molecular Genetics; The Heart and Circulation : An Integrative Model; Musculoskeletal Diseases 2021-2024 : Diagnostic Imaging; Oropharyngeal Dysphagia : Videoendoscopy-Guided Work-up and Management et al.

Alle aktuellen eBooks der Universitätsbibliothek können im Volltext  am Campus der MedUni Wien oder via Remote Access (OFF Campus) abgerufen werden.


Kürzlich lizenzierte eBooks:

1
 

Precise Neurovascular Anatomy for Radical Hysterectomy

Fujii, Shingo [VerfasserIn]Sekiyama, Kentaro [VerfasserIn]
2020
 
2
 
 
 
 

3
 
 
 
E-Book

The Heart and Circulation : An Integrative Model

Furst, Branko [VerfasserIn]
2020
 
4
 
 
 
E-Book

Musculoskeletal Diseases 2021-2024 : Diagnostic Imaging

Hodler, Juerg [HerausgeberIn]Kubik-Huch, Rahel A [HerausgeberIn]von Schulthess, Gustav K [HerausgeberIn]
2021
 
5
 
 
 
E-Book

Pädiatrische Notfall- und Intensivmedizin

Nicolai, Thomas [VerfasserIn]Hoffmann, Florian [VerfasserIn]Schön, Carola [VerfasserIn]Reiter, Karl [VerfasserIn]
2021
 
6
 
 
 
E-Book

Sustaining Surveillance: The Importance of Information for Public Health

Francis, John G [VerfasserIn]Francis, Leslie P [VerfasserIn]
2021

7
 
 
 
E-Book

Improving Use of Medicines and Medical Tests in Primary Care

Weekes, Lynn Maria [HerausgeberIn]
2020
 
8
 
 
 
E-Book

Global health security : recognizing vulnerabilities, creating opportunities

Masys, Anthony J. [HerausgeberIn]Izurieta, Ricardo [HerausgeberIn]Reina Ortiz, Miguel [HerausgeberIn]
2020
 
9
 
 
 
E-Book

Neoplasms of the Biliary Tract : Radiologic and Pathologic Correlations

Lim, Jae Hoon [VerfasserIn]Jang, Kee-Taek [VerfasserIn]Kim, Jung Hoon [VerfasserIn]
2021
 
10
 
 
 
E-Book

Current Trends and Concerns in Infectious Diseases

Fong, I. W. [VerfasserIn]
2020
 

11
 
 
 
E-Book

Immunohematology and Blood banking : Principles and Practice

Ajmani, Pritam Singh [VerfasserIn]
2020
 
12
 
 
 
E-Book

The Handbook of Neuroprotection

Jain, Kewal K. [VerfasserIn]
2019
 
13
 
 
 
E-Book

Cellular Senescence : Methods and Protocols

Demaria, Marco [HerausgeberIn]
2019
 
14
 
 
 
15
 
 
 
E-Book

Chimeric antigen receptor T cells : development and production

Swiech, Kamilla [HerausgeberIn]Malmegrim, Kelen Cristina Ribeiro [HerausgeberIn]Picanço-Castro, Virgínia [HerausgeberIn]
2020
 
16
 
 
 
E-Book

Laryngopharyngeal Reflux Disease : Integrative Approaches

Jamal, Nausheen [HerausgeberIn]Wang, Marilene B [HerausgeberIn]
2019
 
17
 
 
 
E-Book

Computational Epidemiology : From Disease Transmission Modeling to Vaccination Decision Making

Liu, Jiming [VerfasserIn]Xia, Shang [VerfasserIn]
2020
 
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19
 
 
 
E-Book

Neurogenic Dysphagia

Warnecke, Tobias [VerfasserIn]Dziewas, Rainer [VerfasserIn]Langmore, Susan [VerfasserIn]
2021
 
20
 
 
 
E-Book

Sex Work, Health, and Human Rights : Global Inequities, Challenges, and Opportunities for Action

Goldenberg, Shira M [HerausgeberIn]Morgan Thomas, Ruth [HerausgeberIn]Forbes, Anna [HerausgeberIn]Baral, Stefan [HerausgeberIn]
2021
 
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E-Book

Offene Hernienchirurgie

Dietz, Ulrich A [HerausgeberIn]Beldi, Guido [HerausgeberIn]Fortelny, René H [HerausgeberIn]Wiegering, Armin [HerausgeberIn]
2021
  
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Orthopäden und Wirbelsäulenchirurgen im kritischen Gespräch : 61 freimütige Interviews

Meyer, Rainer-Peter [HerausgeberIn]Brantschen, Bruno [HerausgeberIn]Jeszenszky, Dezsö J [HerausgeberIn]Lütscher, Andreas [HerausgeberIn]
2021
 
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Hormontherapie in den Wechseljahren : Alles zu Fakten und Mythen

Löfqvist, Hilde [VerfasserIn]
2021
 
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Neuroinfektiologie

Meyding-Lamadé, Uta [HerausgeberIn]Stangel, Martin [HerausgeberIn]Weber, Jörg [HerausgeberIn]
2021
 
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Chirurgie des Kolonkarzinoms

Benz, Stefan [HerausgeberIn]Grützmann, Robert [HerausgeberIn]Stinner, Benno [HerausgeberIn]
2021
 
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E-Book

Epileptische Anfälle und Epilepsien im Erwachsenenalter : Diagnostik und Therapie

Schmitt, F.C [HerausgeberIn]Stefan, Hermann [HerausgeberIn]Holtkamp, Martin [HerausgeberIn]
2020
 
 
 

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vom 31.5.2021

Neuerwerbungen im Juni 2021

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Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [126]: Carl Berdach – Bezirksarzt in Wien, NS-Verfolgter

Carl Berdach – Bezirksarzt in Wien, NS-Verfolgter

Text: Dr. Walter Mentzel

Carl Berdach war ein langjährig in Wien tätiger Bezirksarzt. Geboren am 19. Oktober 1863 als eines von sieben Kindern von Josua Berdach (1831-1905) und Rosa (1838-1920), geborene Berdach, war er der Cousin des Mediziners Julius Berdach. Nach dem Studium der Medizin an der Universität Wien, das er 1887 mit der Promotion abschloss, begann er als Aspirant an der II. Medizinischen Klinik im Allgemeinen Krankenhaus in Wien bei Prof. Heinrich von Bamberger (1822-1988).

In der Separata-Bibliothek der Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin befindet sich eine Arbeit von Carl Berdach:

Berdach, Carl: Beiträge zur Wirkung des Antipyrin. Aus der medizinischen Klinik des Herrn Hofrathes Prof. v. Bamberger. Sonderdruck aus: Wiener medizinische Wochenschrift. Wien: Selbstverlag 1888.

 

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata-Bibliothek]

Nach dem Tod von Bamberger wechselte Berdach als Sekundararzt an die I. chirurgische Abteilung des AKH in Wien zu Prof. Josef Weinlechner (1829-1906). Hier publizierte er 1889 „Ein Fall von primärem Sarkom der Nebenniere nebst einigen diagnostischen Bemerkungen“.[1] Im selben Jahr wurde er auch zum Krankenkassenarzt des Gremiums der Wiener Kaufmannschaft bestellt.[2] Ab 1890 stand er im Personalstand des Stadtphysikats der Gemeinde Wien und war als städtischer Bezirksarzt zunächst im Vierten Wiener Gemeindebezirk,[3] ab 1892 im Fünften und von 1896 bis 1922 im Zweiten Wiener Gemeindebezirk tätig.[4] 1913 erfolgte seine Ernennung zum Oberbezirksarzt des 2. Bezirkes. Nach seinem Ausscheiden als Oberbezirksarzt war er als praktischer Arzt im Zweiten Wiener Gemeindebezirk tätig.

Berdach war Mitglied der Gesellschaft für innere Medizin und Kinderheilkunde in Wien, Obmann des Wohlfahrtsvereines für Hinterbliebene der Ärzte Wiens und Niederösterreich,[5] stellvertretender Obmann des 1875 gegründeten Ärztlichen Vereines im 2. Wiener Gemeindebezirk,[6] und im Geschäftsrat des Wiener medizinischen Doktoren-Kollegium tätig.[7]

Berdach, der jüdischer Herkunft war, wurde von den Nationalsozialisten verfolgt und nach dem „Anschluss“ in eine Sammelwohnung in Wien 1, Neutorgasse 15/7 zwangsumgesiedelt, wo er mit seinem Cousin Julius Berdach und dessen Familie bis zu ihrer Deportation lebte. Carl Berdach wurde am 14. Juli 1942 in das Ghetto Theresienstadt deportiert und am 1. Jänner 1943 ermordet. Seinem Sohn Otto Berdach, der ebenfalls in Wien als Mediziner tätig war, gelang die Flucht in die USA. Er verstarb im Oktober 1970 in Aurora, Illinois.

Quellen:

Wiener Communal-Kalender und Städtisches Jahrbuch. Wien: 1890-1922. Findbuch ÖStA, AdR, VA, 18.682, Berdach Carl (19.10.1863).

Matriken der IKG Wien, Geburtsbuch 1863, Berdach Carl.

AUW, Med. Fak, Nationalien/Studienkataloge 1862-1938, Sign. 134, Zl. 147, Berdach Karl Nationalien (1882/83).

AUW, Med. Fak, Rigorosenprotokoll (1872-1894), Sign. 177, Zl. 26a, Berdach Karl (Rigorosum 1884).

AUW, Med. Fak, Promotionsprotokoll (1874-1890), Sign. 186, Zl. 2.050, Berdach Karl (Promotion 14.7.1887).

Arolsen-Archiv, Inhaftierungsdokumente, Deportationen und Transporte, Deportationen aus dem Gestapobereich Wien (1939-1945), Transport 31: Deportation von Wien nach Theresienstadt, 14.07.1942 (Berdach Karl).

Opferdatenbank: Ghetto Theresienstadt: Berdach Carl.

[1] Wiener Medizinische Wochenschrift. 9.3.1889. Sp. 357-359 und 16.3.1889. Sp. 385-388.

[2] Neues Wiener Tagblatt (Tagesausgabe). 1.9.1889. S. 4.

[3] Wiener Zeitung. 25.12.1890. S. 35.

[4] Wiener Communal-Kalender und Städtisches Jahrbuch. Wien: 1890-1922.

[5] Wiener Medizinische Wochenschrift. 28.4.1934. S. 508.

[6] Wiener Medizinische Wochenschrift. 15.1.1910. Sp. 182.

[7] Internationale klinische Rundschau. Nr. 24/26. 1919. S. 143. Wiener Medizinische Wochenschrift. 2.10.1937. S. 1031.

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