Datenbank des Monats: PubMed (+ Link zu Volltexten der MedUni Wien)

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Für MEDLINE werden mehr als 5.200 biomedizinische Zeitschriften ausgewertet. Zusätzlich bietet PubMed den Zugang zu neuen, noch nicht vollständig bearbeiteten MEDLINE-Zitaten. Darüber hinaus werden „Links“ zu verwandten Artikeln und zu Artikeln im Volltext angeboten.
Fachgebiete: Biologie
Medizin
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PubMed
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed?myncbishare=MedUniWien

Gastautor Prof. Dr. Peter Heilig: Karoline Traunwieser und die Phantasie

Karoline Traunwieser und die Phantasie

„fairer of the fairest“

Es wimmelte nur so von – auf wienerisch – ‚aufgebrezelten‘ Schönheiten aus aller Herren Länder – am Wiener Kongress. Doch die ’schönste Frau von Wien‘, das hübscheste Mädchen zur Zeit des Wiener Kongresses – Karoline Traunwieser, stellte sie alle in den Schatten. Ihr lagen die Herzen der Kavaliere zu Füssen.

„Auf einem Balle bemerkte ich in einem Teile des Tanzsaales (im „Römischen Kaiser“ in der Kärntnerstrasse) ein besonderes Gedränge. Ich drängte mich ebenfalls hin und war das erste und einzige Mal in meinem Leben von einer wirklich himmlischen Schönheit ergriffen, wie nie vorher und seitdem. Es war Fräulein Traunwieser (‚Lottchen‘, damals 17jährig), die schönere Tochter der Besitzerin des Kahlenberges (Josefsdorfes), einer in ihrer Jugend auch sehr schönen Frau (Anspielung auf das Horazwort: O Tochter, die du noch schöner bist als deine Mutter. Oden I 16). Lottchen war unstreitig die größte Schönheit Wiens. Eine Peri (wunderschöne persische Fee), wie ich sie nur geträumt, nie gesehen hatte. Ich kann die Empfindung des reinsten ästhetischen Gefühls, womit mich ihre Schönheit am Boden festzauberte, nur mit der vergleichen, womit ich zu Paris vor dem Apollon vom Belvedere festgewurzelt stand. Mir ward, als strömte sie magnetisches Licht aus, dessen Fluten über meinem Haupte zusammenschlugen. Ich fand damals keine Worte, meine Empfindung auszudrücken und finde sie auch heute nicht. Ich war im eigentlichen Sinne smitten with love (außer mir vor Liebe). Lotte war auch eine vortreffliche Sängerin.”
Hammer -Purgstall

Als Hammer-Purgstalls Freund Ernst Freiherr von Malsburg, hessischer Gesandtschaftssekretär und Calderon-Übersetzer, in unerwiderter Liebe zu Karoline entbrannte, veranlasste ihn Hammer zu einer Nachdichtung der persischen Sage von Anahids Verklärung zum Morgenstern (erschienen mit einer „Weihe an Josef v. Hammer“ in Malsburgs „Gedichten“ (1821) 171-242 – dreihebige Jamben).

„Anahid war die schönste und tugendhafteste der Menschentöchter, mit herrlichem Gesange begabt. Aber Ihr Sinn strebte nur nach Himmlischem. Umgekehrt lockte ihre Schönheit zwei Engel, Harut und Marut, aus dem Himmel auf Erden. Die Erlaubnis zur Erdenfahrt bekamen die Engel nur unter der Bedingung, dass sie schwuren als Menschen auf Erden zu wandeln, Anahid nicht in irdischer Liebe zu nahen und das Zauberwort für die Rückkehr in den Himmel nicht zu verraten. Sie verliebten sich rasend in Anahid und sagten ihr das Zauberwort, vergaßen es aber zur Strafe auf der Stelle. Anahid stieg mit dem Zauberwort in den Himmel auf, wo sie als Morgenstern den Reigen der Gestirne anführt. Ihr Saitenspiel tönt als Sphärenmusik hernieder. Harut und Marut wurden von einer Windsbraut in einen tiefen Brunnen Babylons entführt, wo sie mit dem Kopf nach unten hängen und Anahid nur dann im Wasser als Spiegelbild sehen, wenn der Morgenstern über den Brunnen zieht.“ (persische Sage)

Selbst Sheherazade hätte keine solch märchenhafte Geschichte für Tausendundeine Nacht gefunden. Ihr grausamer König wäre von dieser Erzählung sprichwörtlich gefesselt gewesen und hätte selbstvergessen all den blumigen Ausschmückungen gelauscht – bis zum Morgengrauen, an einer von diesen sagenhaften tausend Nächten. Wahrscheinlich hätte er gelacht über die beiden liebestollen, tol(l)patschigenفرشته !*

Kein einziges Bild gibt es von dieser beauté céleste, wie Prince de Ligne, der ‚rosarote Prinz‘ Karoline Traunwieser wahrscheinlich bezeichnet hatte. Seine Gruft und ihr Grabstein befinden sich beide am Josefsdorfer Waldfriedhof – mit seinem Blätterrauschen und Vogelgezwitscher. Es duftet nach dem Atem der Bäume. Ein Zauber liegt über diesem romantischen Ort. Wenn es still wird in der Dämmerung und der Abendstern zu schimmern beginnt – dann kommt vielleicht die Erinnerung an die schöne Peri und ihre Musik wieder zurück . . 

Unweit einer kleinen ‚Kapelle‘ (Mausoleum) des Waldfriedhofes am Kahlenberg ist Leopold Ungars Grab. Für ihn hatte die Phantasie einen besonders hohen Stellenwert:

Die Phantasie gehört an die Macht. Was ist sie denn anderes als das Reich, in dem die Ideen leben, wie wir unverbesserliche Platoniker sagen. Die Ideen, die Gedanken, der Geist: Die Wirklichkeiten, die unsterblich sind. Und wenn die Phantasie eines Tages an der Macht ist, dann wird die Welt unendlich viel reizvoller sein.. Und vergessen sie nicht: Die Welt gehört verändert. Der Anfang der Veränderung aber geschieht immer im Herzen eines einzelnen Menschen.“

„Es ist geradezu kindisch an ein mögliches Übel in der Zukunft die Maßstäbe von heute anzulegen.“ Leopold Ungar

 ‚Märchenhaft schön war das Fräulein Traunwieser, ‚unvorstellbar‘ – fama crescit .. Vorstellbar wäre allerdings, dass zeitgenössische Portrait-Künstler gescheitert waren und ihre Werke verwarfen, weil es ihnen nicht gelang dieses zauberhafte Antlitz auf die Leinwand zu bannen. Es gibt kein Bild und keine Skulptur, nicht einmal die Andeutung einer Beschreibung – nur romantische Schwärmereien. Als hellster Stern strahlte sie über dem glitzernd-illustren Gesellschaftshimmel von Wien.

Ihr Herz hatte sie einem französischen Oberst geschenkt. Er fiel beim Rückzug im Jahre 1812 an der Beresina. ‚Hoch fiebernd‘ sei sie angeblich, somnambul durch eine eiskalte Winternacht ihrem Liebsten entgegenirrend, erfroren. Doch diese Version ist bloß eines der Geschichtchen aus der Sagenwolke, welche über dem ganzen Mythos schwebt. Die offizielle Diagnose lautete ‚Lungenschwindsucht‘. Am 8.3.1815 starb Karoline Traunwieser an dieser damals unheilbaren Krankheit in ihrer Stadtwohnung, Kärtnerstraße Nr 5 (Eintrag im Totenbuch der Stadt Wien). Drei Monate davor war Prince de Ligne im Alter von 79 Jahren verschieden. Auch er hatte die Belezza bis zuletzt angehimmelt. Von Anna Bruckmüller, einer Verlobten seines Neffen wurde berichtet, dass sie nach dem Tod des rosaroten Prinzen ‚aus Verzweiflung‘ in einer Dezembernacht am Kahlenberg erfroren wäre – on dit. Auch ihr Grabmal befindet sich am sagenumwobenen Josefsdorfer Friedhof .

Epilog: „Jeder, der sich die Fähigkeit erhält Schönes zu erkennen, wird nie alt werden.“ Franz Kafka (er wurde nicht alt) oder: „Jeder, der seine Phantasie pflegt wie eine zauberhaft duftende Blume . . “

Karoline Traunwieser (1794 – 1815) Sängerin, „Das schönste Mädchen von Wien“

Prince de Ligne’s (1735 – 1814) berühmtester Ausspruch: „Le congres danse beaucoup, mais il ne marche pas“. Der Kongress tanzt, aber er marschiert nicht (er bringt nichts weiter..). „Er war geistvoll und charmant, galt als Wiens letzter Kavalier des Rokoko und war der Maître-de-plaisir des Wiener Kongresses.“

Leopold Ungar (1912 – 1992) Leiter der Caritas, Karl Kraus-Leser, unbequemer Mahner für Menschen in Not, besonders aktiv, auch auf kulturellem Gebiet.

„fairer of the fairest“ : „Der Schönsten Schönere“ aus einem von Hammer-Purgstall übersetzten Sonett Edmund Spensers

Lungenschwindsucht: „oft mit eigentümlicher, zu allgemeiner Blässe (damals galt Blässe als vornehm) kontrastierender Rötung der Wangen einhergehend“: Dies trug zu einem verführerischen Liebreiz bei und verlieh möglicherweise dieser zarten Blume etwas unergründlich Geheimnisvolles.

Diese konsumierende Krankheit (Tuberkulose) grassierte unter dem Einfluß schlechter, feuchter, zu wenig belüfteter Behausungen und chronisch-mangelhafter Ernährung sowie weiterer Morbiditäten und Entbehrungen.

Etzlstorfer H (2014) Der Wiener Kongress. Redouten, Karoussel&Köllnerwasser, Kremayr & Scheriau

Hiti MJ (1992) Leopold Ungar. Ein Portrait. Styria

Reiter FR (Hg;154994) Wer war Leopold Ungar? Ephelant

Umberto Eco (Ed) (2006) Die Geschichte der Schönheit, Hanser:

„Das ästhetische Empfinden hat sich seit Jahrtausenden kaum verändert“.

https://karoline-traunwieser.zurerinnerung.at/

Heilig P (20167 ACCADEMIA DI FANTASIA https://ub-blog.meduniwien.ac.at/blog/?p=

* فرشته  (Engel auf persisch)

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Katharina und Peter Heilig
VIDEO ON DEMAND: KUNSTLICHT IN UNSEREN AUGEN:
https://youtu.be/k9k_wG5lacA

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Link zur Teilnahme im PDF:

Einstieg in UpToDate Anywhere Webinar 2. Dezember 2021

 

 

 

 

 

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„Österreich liest. Treffpunkt Bibliothek“ – Aus den Beständen der Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien: „Die Anfänge der universitären Sozialmedizin in Wien.“

Österreich liest – Treffpunkt Bibliothek

Die Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien präsentiert im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Österreich liest. Treffpunkt Bibliothek“ ab dem 21. Oktober 2021 im Lesesaal der Bibliothek eine Bücherausstellung aus den historischen Bibliotheksbeständen. Thema der Ausstellung ist das vor 110 Jahren vom Sozialmediziner Ludwig Teleky erstmalig als akademische Lehreinrichtung an einer Universität initiierte „Seminar für soziale Medizin“ – der Vorläuferinstitution des heutigen Instituts für Sozialmedizin. Das „Seminar für soziale Medizin“ wurde am 27. August 1911 durch einen Ministererlass genehmigt und mit Erlass vom 22. November 1912 vom Ministerium für „Cultus und Unterricht“ an der Universität in Wien eingerichtet. Es bestand bis 1921 unter der Oberleitung des jeweiligen Dekans der medizinischen Fakultät und wurde vom Privatdozenten Dr. Ludwig Teleky geleitet.

Im Mittelpunkt der Ausstellung steht die Entwicklungsgeschichte der Sozialmedizin in Wien vor dem Ersten Weltkrieg und die Forschungsarbeiten und Biografien der Sozialmediziner Eduard Lewy und Maximilian Steinberg sowie jene von Ludwig Teleky und die im Seminar für Soziale Medizin sowie in den seit 1910 von Teleky herausgegebenen „Wiener Arbeiten aus dem Gebiet der Sozialen Medizin“ mitwirkenden Mitarbeiter*innen und Studienautor*innen.

Zu den vorgestellten Autor*innen zählen Alt Ferdinand (1867-1923), Alfred Arnstein (1886-1972), Wilhelm Balban (1879-?), Wilhelm Bass (1867-nach dem Oktober 1941), Ernst Brezina (1874-1961), Arnold Czech (1868-1956), Max Ellmann (1868-1920), Heinrich Goldstein (1891-?), Alfred Götzl (1873-1946), Clara Hönigsberg, verehelichte Scherer (1879-1942), Max Jerusalem (1873-1942), Hans Mannus Katz (1887-1915), Anton Kittinger (1878-1920), Moses Moriz Laub (1869-1944), Robert Lenk (1885-1966), Ernst Löwenstein (1878-1950), James Neumann (1863-1941), Moritz Oppenheim (1876-1949), Sigismund Peller (1890-1985), Isak Robinsohn (1874-1932), Siegfried Rosenfeld (1863-1933), Anna Schärf (1886-?), Josefine Pessie Schärf (1884-?), Josef Schnürer (1873-1937), Philipp Silberstern (1863-1942), Richard Sorer (1883-1914), Karl Ullmann (1860-1942), Siegfried Weiß (1869-1952) und die erste Gewerbeinspektorin Österreichs, Jenny Adler (1877-1950).

Die Ausstellung wurde von Dr. Walter Mentzel kuratiert.

Öffnungszeiten: Mo-Fr: 8.00-20.00 Uhr.
Zugang zur BIBLIOTHEK über den AKH Außenbereich –>Lageplan

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Bild: „Die Aufgaben und Ziele der sozialen Medizin“ im Separatdruck der Wiener klinischen Wochenschrift

Logo: MMag.Margrit Hartl

Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [148]: Karl Ullmann – Dermatologe, Dozent an der Hochschule für Welthandel und an der Medizinischen Fakultät Wien

Karl Ullmann – Dermatologe, Dozent an der Hochschule für Welthandel und an der Medizinischen Fakultät Wien

Text: Dr. Walter Mentzel

Karl Ullmann wurde am 27. September 1860 als Sohn von Joans Ullmann und Henriette Anna in Habern in Böhmen (heute Habry/Tschechien) geboren. Nachdem er 1886 an der Medizinischen Fakultät der Universität Wien promovierte hatte, wurde er im selben Jahr Sekundararzt im Allgemeinen Krankenhaus Wien, wo er seine Ausbildung bei Leopold von Schrötter (1837-1908), Theodor Meynert (1833-1892), Robert Ultzmann (1842-1889) und zuletzt bei Eduard Lang (1841-1916) fortsetzte. Lang unterstützte er beim Aufbau der Wiener Lupus-Heilstätte. Zwischen 1892 bis 1897 war er Assistent von Hans von Hebra (1847-1902) an der Wiener Poliklinik, 1897 habilitierte er sich im Fach Dermatologie an der Universität Wien als Privatdozent[1] und 1915 zum Dozenten für Dermatologie und Syphiologie. Danach arbeitete er an der Klinik für Geschlechts- und Hautkrankheiten bei Isidor Neumann (1832-1906). 1889/1900 erfolgte seine Ernennung zum Honorardozent für Kommerzielle Hygiene, 1902 wurde er zum Dozenten für Berufskrankheiten an die Hochschule für Welthandel berufen. Daneben übte er seine Lehrtätigkeit an der Universität Wien im Fach Dermatologie aus.

Ullmann forschte auf dem Gebiet der Toxikologie und Syphilis und beschäftigte sich mit der Hygiene der Berufskrankheiten. Dazu veröffentlichte er unter anderem 1908 die Studie „Physikalische Therapie der Haut- und Geschlechtskrankheiten“, 1909 die Arbeit zu „Kommerzielle Hygiene“, und 1932 „Berufskrebs und experimentelle Krebspathologie“. Zwischen 1922 und 1926 gab er gemeinsam mit Moritz Oppenheim (1876-1949) und Johann Heinrich Rille (1864-1956) die dreibändige Reihe „Die Schädigung der Haut durch Beruf und gewerbliche Arbeit“ heraus.[2]

Die Schädigung der Haut durch Beruf und gewerbliche Arbeit Hg: Karl Ullmann, Moritz Oppenheim und Johann Heinrich Rille. Bd. 1-3. Leipzig: Voss 1922-1926.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Wolf Bibliothek, Sign.: WOB-502/1-3]

1912 veröffentlichte er in den Wiener Arbeiten aus dem Gebiet der Sozialen Medizin seine Studie:

Ullmann, Karl: Über das Wesen und die Verbreitung einiger bei der Erdölgewinnung und der Paraffinfabrikation entstehenden Berufsdermatosen (Naphta- und Petroleumekzem, Paraffinakne,- Papillom und -Karzinom)“. In: Wiener Arbeiten aus dem Gebiete der sozialen Medizin. Heft 2. 1912.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 61362]

Weiters engagierte er sich schon vor dem Ersten Weltkrieg als Referent im Wiener Volksbildungsverein, wo er medizinische Themen in popularisierter Form vortrug. Er war Mitglied der Gesellschaft der Ärzte in Wien, der Dermatologischen Gesellschaft, der Österreichischen Gesellschaft zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten[3] und im Akademischen Verein für Sexualhygiene. Seine Beschäftigung mit der Sexualhygiene reflektierte er in der Zeitschrift Österreichisches Sanitätswesen (26, 1914, S. 689-698, 721-734) unter dem Titel „Rückblick und Ausblick auf die moderne sexualhygienische Bewegung“. Später war er noch als Vortragender in sozialdemokratischen Organisationen tätig sowie im Radio Wien, wo er in der „Stunde der Volksgesundheit“ u.a. über berufliche Hautschädigungen unter Industriearbeiter*innen informierte.

Karl Ullman und seine Familie waren wegen ihrer jüdischen Herkunft der NS-Verfolgung ausgesetzt. Karl Ullmann verstarb am 24. Dezember 1940, seine Ehefrau Gabriele Ullman (*19.11.1869 Wien), verstarb am 23. Februar 1942 in Wien. Seine Kinder überlebten den Holocaust.

Quellen:

AUW, Med. Fak., Rigorosenprotokoll, Sign. 177-415a (Rigorosum Datum 1883), Ullmann Karl.

AUW, Med. Fak., Promotionsprotokoll, Sign. 186-1783 (Promotion Datum 13.3.1886), Ullmann Karl.

AUW, Med. Fakultät, Nationalien/Studienkataloge, Sign. 134-07/17 (Nationalien Datum 1914/15), Ullmann Karl.

ÖStA, AdR, E-uReang, VVSt, VA, Zl. 30.803, Ullmann Karl (27.9.1860).

Friedhofsdatenbank der Gemeinde Wien: Ullmann Karl (gest. 23.12.1940, Sterbeort, 1010 Wien, Judenplatz 5)

[1] Wiener klinische Wochenschrift. 14.10.1897. S. 908.

[2] Wiener medizinische Wochenschrift. Nr. 40. 1930. S. 1311.

[3] Die Zeit. 1.12.1907. S. 9.

 »Bio-bibliografisches Lexikon/Liste aller Beiträge der VS-Blog-Serie: Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien

Open Access Publikationen von Angehörigen der MedUni Wien [89]: Springer-Verlag

Open AccessOpen Access-Publizieren ohne Zusatzkosten für Autor*innen der MedUni Wien

Die Medizinische Universität Wien hat mit dem Springer-Verlag ein neues Lizenzmodell „Springer Compact“ vereinbart. Publiziert kann in über 1.600 Subskriptionszeitschriften von Springer Open Access ohne zusätzliche Autor*innengebühren werden.  Mehr Infos–>

Im Van Swieten Blog können Sie  kontinuierlich die Open Access Publikationen von Angehörigen der MedUni Wien nachlesen:

Axillary lymphadenopathy at the time of COVID-19 vaccination: ten recommendations from the European Society of Breast Imaging (EUSOBI)

Simone Schiaffino, Katja Pinker, Veronica Magni, Andrea Cozzi, Alexandra Athanasiou, Pascal A. T. Baltzer, Julia Camps Herrero, Paola Clauser, Eva M. Fallenberg, Gábor Forrai, Michael H. Fuchsjäger, Thomas H. Helbich, Fleur Kilburn-Toppin, Christiane K. Kuhl, Mihai Lesaru, Ritse M. Mann, Pietro Panizza, Federica Pediconi, Ruud M. Pijnappel, Tamar Sella, Isabelle Thomassin-Naggara, Sophia Zackrisson, Fiona J. Gilbert, Francesco Sardanelli

Insights Imaging. 2021 Dec; 12: 119. Published online 2021 Aug 20. doi: 10.1186/s13244-021-01062-x

PMCID:

PMC8378785

ArticlePubReaderPDF–1.1MCite

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Phenotypic diversity of genetic Creutzfeldt–Jakob disease: a histo-molecular-based classification

Simone Baiardi, Marcello Rossi, Angela Mammana, Brian S. Appleby, Marcelo A. Barria, Ignazio Calì, Pierluigi Gambetti, Ellen Gelpi, Armin Giese, Bernardino Ghetti, Jochen Herms, Anna Ladogana, Jacqueline Mikol, Suvankar Pal, Diane L. Ritchie, Viktoria Ruf, Otto Windl, Sabina Capellari, Piero Parchi

Acta Neuropathol. 2021; 142(4): 707–728. Published online 2021 Jul 29. doi: 10.1007/s00401-021-02350-y

PMCID:

PMC8423680

ArticlePubReaderPDF–2.8MCite

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Chirurgie periampullärer Pankreaskarzinome

Thomas Hank, Ulla Klaiber, Klaus Sahora, Martin Schindl, Oliver Strobel

Chirurg. 2021; 92(9): 776–787. German. Published online 2021 Jul 14. doi: 10.1007/s00104-021-01462-1

PMCID:

PMC8384803

ArticlePubReaderPDF–1.1MCite

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Management and outcome of vagus nerve stimulator implantation: experience of an otolaryngeal/neuropediatric cooperation

  1. Grasl, S. Janik, A. Dressler, R. Diehm, G. Gröppel, K. Eichinger, M. C. Grasl, W. Gstoettner, M. Feucht, E. Vyskocil, W. D. Baumgartner

Eur Arch Otorhinolaryngol. 2021; 278(10): 3891–3899. Published online 2021 Jul 1. doi: 10.1007/s00405-021-06943-x

PMCID:

PMC8382619

ArticlePubReaderPDF–1.0MCite

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Endovascular Stent-Graft Repair of the Ascending Aorta: Assessment of a Specific Novel Stent-Graft Design in Phantom, Cadaveric, and Clinical Application

Sven R. Hauck, Alexander Kupferthaler, Marlies Stelzmüller, Wolf Eilenberg, Marek Ehrlich, Christoph Neumayer, Florian Wolf, Christian Loewe, Martin A. Funovics

Cardiovasc Intervent Radiol. 2021; 44(9): 1448–1455. Published online 2021 Jun 27. doi: 10.1007/s00270-021-02859-5

PMCID:

PMC8382630

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Practitioner’s review: medication for children and adolescents with autism spectrum disorder (ASD) and comorbid conditions

Christian Popow, Susanne Ohmann, Paul Plener

Neuropsychiatr. 2021; 35(3): 113–134. Published online 2021 Jun 23. doi: 10.1007/s40211-021-00395-9

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PMC8429404

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Combined effects of PNPLA3, TM6SF2 and HSD17B13 variants on severity of biopsy-proven non-alcoholic fatty liver disease

Rafael Paternostro, Katharina Staufer, Stefan Traussnigg, Albert-Friedrich Stättermayer, Emina Halilbasic, Omar Keritam, Elias L. Meyer, Judith Stift, Fritz Wrba, Bence Sipos, Ali Canbay, Martin Schlattjan, Elmar Aigner, Christian Datz, Felix Stickel, Clemens Schafmayer, Jochen Hampe, Stephan Buch, Gerhard Prager, Petra Munda, Mattias Mandorfer, Peter Ferenci, Michael Trauner

Hepatol Int. 2021 Aug; 15(4): 922–933. Published online 2021 Jun 2. doi: 10.1007/s12072-021-10200-y

PMCID:

PMC8382644

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Stimmdiagnostik bei phonochirurgischen Eingriffen

Berit Schneider-Stickler

HNO. 2021; 69(9): 705–711. German. Published online 2021 May 31. doi: 10.1007/s00106-021-01053-w

PMCID:

PMC8413164

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Needling and open filtering bleb revision after XEN-45 implantation—a retrospective outcome comparison

Stefan Steiner, Hemma Resch, Barbara Kiss, Daniel Buda, Clemens Vass

Graefes Arch Clin Exp Ophthalmol. 2021; 259(9): 2761–2770. Published online 2021 May 11. doi: 10.1007/s00417-021-05204-1

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PMC8380566

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Is fetal magnetic resonance imaging volumetry of eventrated organs in gastroschisis predictive for surgical treatment?

Patrick Sezen, Florian Prayer, Daniela Prayer, Gregor Kasprian, Martin Metzelder

Pediatr Radiol. 2021; 51(10): 1818–1825. Published online 2021 May 5. doi: 10.1007/s00247-021-05066-z

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PMC8426252

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Retroesophageal right subclavian artery associated with a bicarotid trunk and an ectopic origin of vertebral arteries

Barbara Buffoli, Vincenzo Verzeletti, Lena Hirtler, Rita Rezzani, Luigi Fabrizio Rodella

Surg Radiol Anat. 2021; 43(9): 1491–1495. Published online 2021 Apr 15. doi: 10.1007/s00276-021-02746-1

PMCID:

PMC8408090

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Reducing Radiation Exposure to Paediatric Patients Undergoing [18F]FDG-PET/CT Imaging

Hunor Kertész, Thomas Beyer, Kevin London, Hamda Saleh, David Chung, Ivo Rausch, Jacobo Cal-Gonzalez, Theo Kitsos, Peter L. Kench

Mol Imaging Biol. 2021; 23(5): 775–786. Published online 2021 Apr 12. doi: 10.1007/s11307-021-01601-4

PMCID:

PMC8410733

ArticlePubReaderPDF–2.1MCite

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Temporal changes in epidemiological profile and fetal indications for late termination of pregnancy: a retrospective single-center study

Dana Anaïs Muin, Patricia Otte, Anke Scharrer, Gregor Kasprian, Peter W. Husslein, Herbert Kiss, Dieter Bettelheim

Arch Gynecol Obstet. 2021; 304(4): 935–942. Published online 2021 Apr 2. doi: 10.1007/s00404-021-06042-6

PMCID:

PMC8429401

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18F FDG PET/MRI with hepatocyte-specific contrast agent for M staging of rectal cancer: a primary economic evaluation

Felix G. Gassert, Johannes Rübenthaler, Clemens C. Cyran, Johann S. Rink, Vincent Schwarze, Johanna Luitjens, Florian T. Gassert, Marcus R. Makowski, Stefan O. Schoenberg, Marius E. Mayerhoefer, Dietmar Tamandl, Matthias F. Froelich

Eur J Nucl Med Mol Imaging. 2021; 48(10): 3268–3276. Published online 2021 Mar 9. doi: 10.1007/s00259-021-05193-7

PMCID:

PMC8426298

ArticlePubReaderPDF–1.4MCite

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Neuroimaging in dementia

Julia Furtner, Daniela Prayer

Wien Med Wochenschr. 2021; 171(11-12): 274–281. Published online 2021 Mar 3. doi: 10.1007/s10354-021-00825-x

PMCID:

PMC8397686

ArticlePubReaderPDF–2.2MCite

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Predictive value of De Ritis ratio in metastatic renal cell carcinoma treated with tyrosine-kinase inhibitors

Florian Janisch, Thomas Klotzbücher, Phillip Marks, Christina Kienapfel, Christian P. Meyer, Hang Yu, Constantin Fühner, Tobias Hillemacher, Keiichiro Mori, Hadi Mostafei, Shahrokh F. Shariat, Margit Fisch, Roland Dahlem, Michael Rink

World J Urol. 2021; 39(8): 2977–2985. Published online 2021 Mar 1. doi: 10.1007/s00345-021-03628-2

PMCID:

PMC8405478

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Genetics of Alzheimer’s disease

Theresa König, Elisabeth Stögmann

Wien Med Wochenschr. 2021; 171(11-12): 249–256. Published online 2021 Feb 22. doi: 10.1007/s10354-021-00819-9

PMCID:

PMC8397623

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Neural signature of error processing in major depression

Kathrin Malejko, Stefan Hafner, Paul L. Plener, Martina Bonenberger, Georg Groen, Birgit Abler, Heiko Graf

Eur Arch Psychiatry Clin Neurosci. 2021; 271(7): 1359–1368. Published online 2021 Feb 17. doi: 10.1007/s00406-021-01238-y

PMCID:

PMC8429380

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Assessing visuo-constructive functions in patients with subjective cognitive decline, mild cognitive impairment and Alzheimer’s disease with the Vienna Visuo-Constructional Test 3.0 (VVT 3.0)

Noel Valencia, Johann Lehrner

Neuropsychiatr. 2021; 35(3): 147–155. Published online 2021 Jan 28. doi: 10.1007/s40211-021-00385-x

PMCID:

PMC8429385

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Complement Factor C5a Is Increased in Blood of Patients with Abdominal Aortic Aneurysm and Has Prognostic Potential for Aneurysm Growth

Branislav Zagrapan, Wolf Eilenberg, Andreas Scheuba, Johannes Klopf, Annika Brandau, Julia Story, Katharina Dosch, Hubert Hayden, Christoph M. Domenig, Lukas Fuchs, Rüdiger Schernthaner, Robin Ristl, Ihor Huk, Christoph Neumayer, Christine Brostjan

J Cardiovasc Transl Res. 2021; 14(4): 761–769. Published online 2020 Dec 17. doi: 10.1007/s12265-020-10086-5

PMCID:

PMC8397625

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Age and traumatic brain injury as prognostic factors for late-phase mortality in patients defined as polytrauma according to the New Berlin Definition: experiences from a level I trauma center

  1. Weihs, V. Heel, M. Dedeyan, N. W. Lang, S. Frenzel, S. Hajdu, T. Heinz

Arch Orthop Trauma Surg. 2021; 141(10): 1677–1681. Published online 2020 Oct 17. doi: 10.1007/s00402-020-03626-w

PMCID:

PMC8437859

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Important aspects in the assessment of bilingual children with suspected language impairment: The Vienna Model

Brigitte Eisenwort, Carolin Schmid, Maksim Tilis, Dmitrij Tsoy, Gabriela Diendorfer-Radner, Anika Sedlaczek, Claudia Klier

Neuropsychiatr. 2021; 35(3): 135–139. Published online 2020 Oct 13. doi: 10.1007/s40211-020-00361-x

PMCID:

PMC8429374

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Is it feasible to assess self-reported quality of life in individuals who are deaf and have intellectual disabilities?

Johannes Fellinger, Magdalena Dall, Joachim Gerich, Maria Fellinger, Katharina Schossleitner, William Joseph Barbaresi, Daniel Holzinger

Soc Psychiatry Psychiatr Epidemiol. 2021; 56(10): 1881–1890. Published online 2020 Sep 14. doi: 10.1007/s00127-020-01957-y

PMCID:

PMC8429394

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Änderungen bei der Buchbestellung ab 4. Oktober 2021

Liebe Bibliotheksbenutzer*innen!

Bereits seit Juni sind die Bücherregale in der Universitätsbibliothek wieder frei zugänglich – es darf also wieder am Regal nach Themengebiet und Herzenslust geschmökert werden!

Aus diesem Grund wird es ab dem 4. Oktober nicht mehr möglich sein, in der Bibliothek vorhandene Bücher zu bestellen. Natürlich können weiterhin zurzeit entlehnte Bücher vorgemerkt werden.

Entlehnbedingungen der Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin–>

Ebenfalls ab 4. Oktober 2021 bietet die Bibliothek stark erweiterte Öffnungszeiten:

MO-FR 8:00-20:00

Wir hoffen, Sie schon bald bei uns begrüßen zu dürfen!

Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [147]: James Neumann – Chefarztstellvertreter der Krankenkasse der Gemeinde Wien

Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [147]:

James Neumann – Chefarztstellvertreter der Krankenkasse der Gemeinde Wien

Text: Dr. Walter Mentzel

James Benjamin Neumann wurde am 4. März 1863 in Mislitz in Mähren (heute Miroslav/Tschechien) geboren. Er war mit Lucie Neumann (*20.8.1875 Hannover/Deutschland, Suizid 21.2.1941 Wien), der Schwester des Sozialmediziners Alfred Götzl verheiratet. Neumann studierte an der Universität Wien Medizin und schloss das Studium 1889 mit dem Rigorosum ab. Danach war er als Oberarzt der k.k. Landwehr, dann als Arzt in der Gremialkrankenkasse der Wiener Kaufmannschaft und zuletzt als Chefarztstellvertreter der Krankenkasse der Gemeinde Wien tätig, wo er sich u.a. der Bekämpfung der Tuberkulose widmete.

Neumann publizierte in den von Ludwig Teleky herausgegebenen „Wiener Arbeiten aus dem Gebiet der Sozialen Medizin“ 1915 über „Die Heilstättenbehandlung in der Gremialkrankenkasse der Wiener Kaufmannschaft 1911 bis 1913“.

Nach dem durch die Nationalsozialisten erlassenen Berufsverbot jüdischer Ärzt*innen wirkte er in der von der IKG Wien eingerichteten Ärzteberatung innerhalb der „Auswanderungsabteilung“, die Fluchtmöglichkeiten und materielle Unterstützung zu organisieren versuchte.

James Neumann und seine Ehefrau Lucie begingen am 21. Februar 1941 in Wien Suizid.

Quellen:

AUW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 177.269b, Neumann James.

AdR, AdR, E-uReang, VVSt, VA, Zl. 39.329, Neumann James

DÖW -Datenbank: James Neumann (Geburtstag 04.03.1863, Geburtsort Misslitz, Wohnort: Wien 1, Wipplingerstraße 16; Sterbedatum 21.02.1941 Wien).

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