Moritz Nedopil – Assistent von Theodor Billroth und Primararzt an der chirurgischen Abteilung des Landeskrankenhauses Brünn – aus der Separata-Bibliothek
Text: Dr. Walter Mentzel
Moritz Nedopil wurde am 13. September 1847 als Sohn des Verwalters der Freiherr Sina’schen Güter, Mitgliedes des mährischen Landtages und Mitgliedes des Abgeordnetenhauses des österreichischen Reichsrates Jakob Nedopil (1811-1894) und Friederike Nedopil in Eichhorn (heute: Veverská Bítýska) bei Brünn in Mähren geboren. Er besuchte und absolvierte das Schottengymnasiums in Wien[1] und studierte ab 1867 an der Universität Wien Medizin. Nach seiner Promotion im Jahr 1873 erfolgte im Oktober 1874 seine Ernennung zum Assistenten an der chirurgischen Klinik im Allgemeinen Krankenhaus Wien bei Professor Theodor Billroth (1829-1894).[2] Während dieser Zeit publizierte er die heute sich in der Separata-Bibliothek befindenden Arbeiten:
[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]
[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]
[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]
[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]
1879 habilitierte er sich zum Privatdozenten für Chirurgie an der Medizinischen Fakultät[3] und 1881 erfolgte seine Wahl zu Abteilungsvorstand an einer der beiden chirurgischen Abteilungen der Allgemeinen Poliklinik in Wien.[4] Hier entstanden seine beiden Aufsätze:
[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]
[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]
1883 beendete er an der Klinik seine Tätigkeit und emigrierte nach Konstantinopel, wo er sich als praktischer Arzt niederließ.[5] Bereits ein Jahr später, 1884, wurde Nedopil zum Primararzt der chirurgischen Abteilung des Landeskrankenhauses in Brünn ernannt[6] 1893 erfolgte seine Beförderung zum Spitalsdirektor.[7] Daneben wurde er mehrmals als Mitglied in den k.k. Landes-Sanitätsrat für Mähren bestellt.[8] In Brünn setzte er seine Publikationstätigkeit fort mit der 1886 erschienen Arbeit „Zur Herniotomie und Darmsektion“ und 1903 mit dem Bericht über „Zwei operativ geheilte Fälle Invaginatio ileocoecalis bei Erwachsenen“.
Nedopil verstarb am 25. Dezember 1909 in Brünn.
Quellen:
AUW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle 1872, Sign. 177.264a, Nedopil Moritz.
AUW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle 1873, Sign. 182.31, Nedopil Moritz.
Matrikenbuch, Geburtsbuch, Veverská Bítýska, Register 1784-1892, Pag. 157, Nedopil Moritz.
Matrikenbuch, Geburtsbuch, Teil 2, Veveri 1845-1868, Pag. 3, Nedopil Moritz.
Matrikenbuch, Sterbebuch (Úmrtni kniha), Staré Brno u Nanebevzetí Panny Marie, Nr. 17188 1892-1914, Pag. 572, 1909 Dezember, Nedopil Moritz.
[1] Jahresbericht Schottengymnasium Wien. 1868. S. 50.
[2] Allgemeine Wiener medizinische Zeitung. 27.10.1874. S. 363.
[3] Die Presse. 24.12.1879. S. 9.
[4] Wiener Zeitung. 13.4.1881. S. 10.
[5] Wiener medizinische Wochenschrift. Nr. 15. 1883. Sp. 456.
[6] Wiener medizinische Wochenschrift. Nr. 16. 1884. Sp. 486.
[7] Mährisches Tagblatt. 8.3.1893. S. 4.
[8] Österreichische Zeitschrift für Pharmacie. 2.3.1901. S. 200.
Normdaten (Person) Nedopil, Moritz: BBL: 37944; GND: 1024286800
Bitte zitieren als VAN SWIETEN BLOG der Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien, BBL: 37944 (10.12.2021); Letzte Aktualisierung: 2022 05 17
Online unter der URL: https://ub-blog.meduniwien.ac.at/blog/?p=37944