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Gastautor Prof. Dr. Peter Heilig: In den Wind gesprochen

In den Wind gesprochen

„Quousque tandem, Catilina, abutere patientia nostra?“

Wie lange noch – willst du unsere Geduld mißbrauchen? Cicero, 1. Rede (63 v. Chr.)

„Exogene Depression“ (nicht nur wirtschaftlich -) droht, eine Art Rezidiv der historischen Ökonomischen „Großen Depression“ oder „Langen Deflation“. Prophylaktisch wirkungsvoll gegenzusteuern hieße „ungedeckte Leerverkäufe (Naked Short Selling)“ zu unterbinden samt System-Fehler der Hochfinanz (The Systemic Failure of High Finance. Zero Hedge 8.1. C Hugh-Smith), Flashtrading (drohender Flash Crash), sowie das Abzocken aus Finanzblasen, die Zinsenflaute und Negativzinsen (unvereinbar mit § 488 ff. BGB ), faule, vielversprechende Hypotheken, wie die der nahezu wundergläubigen „Ownership Society“, deren Latifundien samt Aedifizien gnadenlos weggepfändet wurden („there is nothing backing the currencies except the government’s force“), als Folge – wachsende Ungleichheit zu Lasten unterer Einkommensschichten. Experten würden die Katastrophen der Krise “abfedern” (Metapher eines rührend tröstlichen Neologismus).

„(Un-)Vermögensberater“ schwören auf hochriskante Anlagen zum “Zusammensparen” der Rente, empfehlen Hedgefonds und Ähnliches: „Die Haftung von Anlageberatern und Anlagevermittlern gegenüber den oft mehr als fragwürdig beratenen Kunden ist in der Rechtsprechung zentraler Bestandteil“. Die Berufshaftpflicht samt einer oktroyierten Ärzte – „Nachhaftungsversicherung“ sind symptomatisch für Ungleichbehandlung samt krasser Unterschiede in unfair-systematisierten Risken-Verteilungen.

http://www.zerohedge.com/news/2016-01-08/2016-theme-5-systemic-failure-high-finance

Spekulationsgelder der „Oligarchie“ in Immo-Blasen („asset-bubbles“) samt Schulden der unteren „Kasten“, ohne Einkommenszuwachs seit einem halben Jahrhundert kreieren ein von kaltgrellen HI-LED-Spots angestrahltes Sittengemälde samt globaler Ungleichheit, Arbeitslosigkeit und grotesker Finanzspekulationen an der Grenze zur Kriminalität.

 „Die heute von Makroökonomen verwendeten dynamisch-stochastischen allgemeinen

Gleichgewichtsmodelle (sog. DSGE-Modelle) sind zwar mathematisch hochkomplex, aber

realitätsfern“. Klardoch. https://www.zeit.de/2016/47/oekonomie-geldpolitik-gleichgewicht

Absurditäten, wie Kettenbrief-Kryptowährung-Konstrukte samt unmäßiger Blockchain-Energie-Verschwendung, die Im-Trüben-(Darknet)-Fischer, der „schrankenloses Wirtschaft-Wachstum”– Denkfehler, bis hin zu größenwahnsinnigen Krieg*- Szenarien, sogar im All:  “Ziel ist es bis Ende 2020 eine „United States Space Force“ US-Teilstreitkraft zu gründen. Als ersten Schritt bis hin zur „Aufwertung“ des Weltalls hatte die Nato eine Weltraum-Strategie beschlossen“ (Ansgar Haase, dpa). Der Ruf nach einem Sachwalter wurde laut.

All dies erinnert ein wenig an den Patrizier Catilina, „der von Machtgier getrieben, den Staat gefährdete um „groß zu werden und Mittel zu erlangen das Leben genießen zu können“ (Henrik Ibsen) – und an Cicero, der diesem Treiben ein Ende setzte, ehrenhaft – selbstaufopfernd, staatsmännisch. Er fehlt uns – oder doch nur ein Dichter wie Gabriel García Márquez: „Die Liebe in den Zeiten der C..“ – vielleicht ein Halbgott wie Herakles (Ἡρακλῆς), der den Stall des Augias an nur einem Tag ausmistete (Fünfte Arbeit: die Ströme Alpheos und Peneos „entsorgten“ Uralt-Stallmist und befreiten den König Eurystheus von seinem mythologischen Messie-Syndrom, „spülend“ sozusagen.

Auch die Rhetorik von Politikern bedient sich dieser hübschen Metapher.  Aktuelles Beispiel: “Coronavirus-Börsenspekulationen (QED) sind auszumisten!”  – “Saubere Börsengeschäfte und Spekulationen” suchen die Web Search Engines vergeblich. Das Oxymoron “Responsible Gaming” wäre nun en vogue. Ein “Nachhaltigkeitsthema,” verkündete Ex-StaatsmännIn G., zur Zeit Corporate-Responsibility-Capo eines Glückspiel-Konzerns; Global Market = Responsible (?) Gaming.

 O tempora o mores!” (Cicero) oder: „Sic transit gloria mundi“ mahnende Worte bei der Papst-Inthronisation (Augustinus Patricius Piccolomineus (1488)  Rituum ecclesiasticorum sive sacrarum cerimoniarum S.S. Romanae ecclesiae).: “Gloria” bedeutet Ruhm, Ehre und Zierde, aber eben auch Ruhmsucht und Prahlerei.

Hermes, dem Gott des Handels, wären daher Opfer darzubringen von den “Economists.” Allerdings stahl er schon als Kind seinem Bruder Apollo eine riesige Rinderherde – dieser Hermes, der Gott der Diebe.

Desideratum: “Reparatur der Zukunft”, Ausmisten der Gegenwart und – Reparatur-Zahlungen der “Zukunftsräuber” – in den Wind gesprochen (?)

Epilog: Zukunft des Surveillance Capitalism: Autophagie      https://ub-blog.meduniwien.ac.at/blog/?p=34126

Gender: beyond

Interest: no

Lewis M (2015) “Flash Boys: A Wall Street Revolt” W. Norton Company

A growing number of American economists were bullish about growth:

(https://edition.cnn.com/2020/01/27/economy/nabe-growth-gdp/index.html)

* Für die alten Griechen war (auch Wirtschafts-) Krieg eine Erwerbsform wie alle anderen. Der Begriff Weltwirtschaft wuchs dann schlussendlich über sich hinaus – schrankenlos, in geosynchron Orbitales, martialisch Abgestecktes. AufgeWertet.

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Katharina und Peter Heilig
VIDEO ON DEMAND: KUNSTLICHT IN UNSEREN AUGEN:
https://youtu.be/k9k_wG5lacA

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Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [113]: Die Bibliothek der (ehemaligen) „Heilstätte für Lupuskranke in Wien“ an der Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin

Die Bibliothek der (ehemaligen) „Heilstätte für Lupuskranke in Wien“ an der Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin

Text: Dr. Walter Mentzel

Zwischen 1904 und 1938 existierte in Wien auf der Basis einer Stiftung und eines Vereines zunächst in unmittelbarer Nähe zum Allgemeinen Krankenhaus und seit 1914 auf dem Areal des Wilhelminenspitals eine der modernsten Heilstätten für Lupuserkrankte in Europa, die auf die Initiative der Mediziner Eduard Lang und seines langjährigen Mitarbeiters Alfred Jungmann zurückging. Damit sollten die vor allem in den ärmeren Bevölkerungsschichten verbreiteten Lupuserkrankungen, die auch massive soziale Ausgrenzungen mit sich brachten, nach den modernsten zur Verfügung stehenden Methoden behandelt werden. Die Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin besitzt jene in diesen Jahren von Lang und Jungmann aufgebaute Büchersammlung, mit den Schwerpunkten Lupus, Dermatologie und Röntgenkunde, sowie die vom Verein und vom Kuratorium der Stiftung „Heilstätte für Lupuserkrankungen“ seit 1904 publizierten Jahresberichte, die in umfangreichen Darstellungen die Gebarungen, die Tätigkeiten der Heilstätte und die hier vollbrachten medizinischen Leistungen dokumentieren.

Titelblatt: Bericht des Kuratoriums der Stiftung „Heilstätte für Lupuskaranke“. Jg. 1904. Wien: Im Selbstverlage des Kuratoriums 1905.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 2.326]

Der Verein „Lupusheilstätte“, die Stiftung „Heilstätte für Lupuskranke“ und die Wiener Heilstätte für Lupuskranke

Nachdem Eduard Lang die von ihm entwickelte Operationsmethode am 13. internationalen medizinischen Kongress in Paris 1900 vorgestellt hatte, initiierte er mit Unterstützung von Jungmann eine öffentliche Kampagne zur Errichtung einer eigenen Institution zur Heilung und Erforschung des Lupus,[1] die im Frühjahr 1902 unter dem in Wiener Tageszeitungen veröffentlichten Aufruf „Ein Stück Menschenelend“ ihren Höhepunkt erlangte. In weiterer Folge forcierten beide zur Unterstützung der Aufklärungskampagne die Publikationen populärer und wissenschaftlicher Texte, die ebenfalls in zahlreichen Zeitungen zur Veröffentlichung gelangten.[2] Als Vorbild für das Projekt einer modernen Heilanstalt in Wien diente Lang das von dem Dermatologen und Lupusforscher Niels Ryberg Finsen (1860-1904) errichtete Institut für Lichttherapie in Kopenhagen, dessen neu entwickelte therapeutische Behandlungsmethode des Lichtheilverfahrens durch Bestrahlung er bereits seit 1900 neben seiner operativ-plastischen Behandlungsweise übernommen hatte.

Bericht des Kuratoriums der Stiftung „Heilstätte für Lupuskranke“. Wien: 1914.

Zur Sicherstellung der für die Finanzierung eines eigenen Behandlungszentrums sowie der kostenintensiven Bestrahlungstherapie notwendigen Mittel, versuchte Lang einflussreiche Behördenvertreter, den Hochadel und Mitglieder der österreichischen High Society zur Unterstützung seines Vorhabens zu gewinnen. Seiner Anregung nach kam es 1902 unter dem Protektorat des Erzherzoges Otto von Habsburg (1865-1906) und der Leitung des Fürsten Max Egon Fürstenberg (1863-1941) zur Errichtung eines Organisationskomitees, das eine Stiftung zur Verwaltung der künftig zu erwartenden privaten Spendenmittel vorbereiten und Pläne zur Errichtung einer neuen Behandlungsstätte ausarbeiten sollte. Nachdem sich im Jänner 1904 die Stiftung „Heilstätte für Lupuskranke“ gebildet hatte und die ersten finanziellen Beiträge durch Spenden des Kaisers Franz Joseph und der Mitglieder des Kaiserhauses zur Verfügung standen, konstituierte sich in der Gesellschaft der Ärzte in Wien am 6.3.1904 unter der Präsidentschaft von Ritter Karl von Leth (1861-1930) und der Mitbegründerin Baronin Dina Buschmann (1857-1931), die bereits an der Gründung des Ersten öffentlichen Kinderkrankeninstitutes beteiligt war, der Verein „Lupusheilstätte“.[3] Mit Hilfe des Vereines sollten – neben der Errichtung einer Krankenanstalt und einer wissenschaftlichen Forschungsstätte – vor allem eine unentgeltliche oder gegen Entgegennahme einer geringfügigen Vergütung die medizinische Behandlung breiten Bevölkerungsschichten zugänglich gemacht werden. Im Oktober 1904 ermöglichte das private Spendenaufkommen zunächst die provisorische Errichtung einer ambulanten Heilanstalt für Lupuskranke als Filiale des Allgemeinen Krankenhauses in Wien 18, Czermakgasse 2 (heute: Leo-Slezak-Gasse). Hier wirkten neben Lang sein ärztlicher Adjunkt Alfred Jungmann, die Sekundarärzte Emil Friedjung (1877-1942), Robert Kienböck (1871-1953) und Moriz Sachs (1865-1948), sowie eine Oberschwester und 26 Pflegerinnen.[4] Wenige Jahre später übersiedelte die Heilanstalt in die Borschkegasse, während eine Dependance in der Spitalgasse als Versorgungsheim diente.[5] 1905 kam es zu einem Übereinkommen zwischen der Direktion der Heilstätte und des Verbandes der Genossenschaftskrankenkassen und der Allgemeinen Arbeiterkranken- und Unterstützungskasse in Wien, das eine Kostenübernahme der Licht-Behandlungsmethode sicherstellte und damit die von Eduard Lang eingeforderte soziale Dimension des Projektes verwirklichte.[6]

WStLA, M.Abt. 213 A4, Nr. 42, Krankenanstalten: aufgelassene Lupus-Heilstätte.

Aus: Alexander, Syphilis und Auge. Nach eigenen Beobachtungen, Wiesbaden 1888.

Als Vorstand und Primararzt an der Heilstätte fungierten Eduard Lang und als dessen Assistenzarzt, und seit 1911 als Primararzt zweiter Klasse, Alfred Jungmann.



Aus: Finsen Niels R., Die Bekämpfung des Lupus Vulgaris, Kopenhagen 1902.

1908 erfolgte durch den Verein und der Stiftung der Beschluss zu einem Neubau der Heilstätte samt eines daran angeschlossenen Heimes für Lupuskranke auf dem Baugrund des Wilhelminenspitals in einem Ausmaß von 15.000 m², wozu der Verein auch einen Teil des Grundstückes erwarb.[7] Mit dem nunmehr unter dem Protektorat der Erzherzogin Maria Josefa (1867-1944) stehenden, von der Stiftung „Heilstätte für Lupuskranke“ geförderten und vom Architekten Otto Wagner (1841-1918) entworfenen Bauprojekt wurde im Juli 1908 begonnen. Die Fertigstellung und Eröffnung der zu dieser Zeit in Europa größten und mit Wohnräumen für Ärzte:innen und Pflegepersonal samt modernsten Forschungs-Laboratorien ausgestatteten Heilanstalt für Lupuskranke erfolgte im Frühjahr 1914.[8]

Bericht des Kuratoriums der Stiftung „Heilstätte für Lupuskranke“ Jahrgang 1910, Wien 1912.

Bericht des Kuratoriums der Stiftung „Heilstätte für Lupuskranke“ Jahrgang 1910, Wien 1912.

Bericht des Kuratoriums der Stiftung „Heilstätte für Lupuskranke“ Jahrgang 1910, Wien 1912.

Bericht des Kuratoriums der Stiftung „Heilstätte für Lupuskaranke“. Jg. 1904. Wien: Im Selbstverlage des Kuratoriums 1905.

XI. Jahresbericht des Vereines „Lupusheilstätte“ in der am 30. April 1916 abgehaltenen ordentlichen Generalversammlung, Wien 1916.

Die Stiftung und der Verein samt deren Vermögen wurden nach dem „Anschluss“ im März 1938 von den Nationalsozialisten zusammen mit dem Krankenanstaltsfonds in das Eigentum der Stadt Wien eingewiesen. Nach 1945 wurde der Verein nach dem Vereinsgesetz nicht mehr reaktiviert und der Gebäudekomplex der Lupusheilstätte einschließlich des Heimes von der Stadt Wien bis zum Jahr 1952 für die stationäre und ambulante Behandlung von Lupusfällen verwendet. Danach kam es zur Verlegung der dermatologischen Abteilung des Wilhelminenspitals an den Standort der ehemaligen Lupusheilstätte.

Neben den in der Büchersammlung enthaltenen Arbeiten von Eduard Lang und Alfred Jungmann befinden sich von ihnen noch zahlreiche Publikationen zur Geschichte und Entwicklung der Lupusheilstätte im Bestand der Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin.

Quellen:

Österreichisches Sanitätswesen. 1905.

Bericht des Kuratoriums der Stiftung „Heilstätte für Lupuskaranke“. Jg. 1904. Wien: Im Selbstverlage des Kuratoriums 1905.

Bericht des Kuratoriums der Stiftung „Heilstätte für Lupuskranke“ Jahrgang 1910, Wien 1912.

Bericht des Kuratoriums der Stiftung „Heilstätte für Lupuskranke“. Wien: 1914.

XI. Jahresbericht des Vereines „Lupusheilstätte“ erstattet in der am 30. April 1916 abgehaltenen ordentlichen Generalversammlung, Wien 1916.

Lang, Eduard: Entwicklung und Stand der Wiener Organisation zur Bekämpfung des Lupus. In: Neue Freie Presse. 14.5.1914. S. 23-24.

Jungmann, Alfred: Ärztlicher Bericht aus der Heilstätte für Lupuskranke. In: Wiener Medizinische Wochenschrift. Nr. 25. 1912. Sp. 1713.

Gegen die fressende Flechte. Ein Gang durch die neue Wiener Lupusheilstätte. In: Arbeiter-Zeitung. 29.5.1914. S. 6.

Holubar, Karl: Eduard Lang und die Anfänge der operativen Dermatologie in Österreich. In: Zeitschrift Hautkrankheiten. 66 (Supplement 3). 1991. S. 13-15.

Literatur:

Mitteilungen aus der Wiener Heilstätte für Lupuskranke. Folge 1. Hrsg.: Eduard Lang. Wien: Safar 1907.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 8.728]

Jungmann, Alfred: Die Wiener Heilstätte für Lupuskranke. Für Freunde und Gegner. Wien, Leipzig: Safar 1911.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 4.021]

Jungmann, Alfred: Ärztlicher Bericht aus der Heilstätte für Lupuskranke. Braumüller: Wien, Leipzig: Braumüller 1911.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 2.372]

Keywords:

Alfred Jungmann, Allgemeines Krankenhaus Wien, Dermatologie, Eduard Lang, Erzherzogin Maria Josefa, Kaiser Franz Joseph, Karl von Leth, Karl Wilhelm Heine, Lupus, Max Egon Fürstenberg, Niels Ryberg Finsen, NS-Verfolgung, Otto Wagner, Otto von Habsburg, Stiftung „Heilstätte für Lupuskranke“, Theodor Billroth, Verein „Lupusheilstätte“, Wien, Wiener Heilstätte für Lupuskranke, Wilhelminenspital, Bibliothek der Heilstätte für Lupuskranke in Wien, Wien

[1] Pharmaceutische Post, 20.3.1904, S. 174.

[2] Die Heilung der fressenden Flechte (Lupus). Neue Freie Presse, 6.3.1902. Stiftung Heilstätte für Lupuskranke, Neue Freie Presse, 10.4.1902. Die Heilstätte für Lupuskranke und die Lupusbehandlung, Wiener klinische Rundschau, Nr. 18, 1903. Die Heilstätte für Lupuskranke in Wien. Wiener klinische Wochenschrift, Nr. 38, 1904.

[3] Zur Stiftung und den Vereinsstatuten der Lupus-Heilstätte, WStLA, M.Abt. 213 A4, Nr. 42, Krankenanstalten: aufgelassene – Lupus-Heilstätte. Weiters: NÖLA, Statthalterei, Zl. VIII-Zl. 3068/26 vom 13.12.1904.

[4] Wiener Zeitung, 12.12.1905, S. 8.

[5] Pharmaceutische Post, 12.2.1905, S. 105; Arbeiter Zeitung, 27.7.1908, S. 3.

[6] Arbeiter Zeitung, 5.6.1905, S. 2.

[7] Internationale klinische Rundschau, Nr. 29, 1908, S. 467.

[8] Wiener Bilder, 19.7.1914, S. 6.

Normdaten (Institution) „Heilstätte für Lupuskranke in Wien“ Bibliothek : BBL: 34761;

Bio-bibliografisches Lexikon (BBL)/Liste aller Beiträge der VS-Blog-Serie: Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien

Bitte zitieren als VAN SWIETEN BLOG der Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien, BBL: 40063 (30.04.2020); Letzte Aktualisierung: 2022 11 21
Online unter der URL: https://ub-blog.meduniwien.ac.at/blog/?p=34761

Van Swieten Blog Logo Margrit Hartl

Open Access Publikationen von Angehörigen der MedUni Wien [61]: Springer-Verlag

Open Access-Publizieren ohne Zusatzkosten für AutorInnen der MedUni Wien

Die Medizinische Universität Wien hat mit dem Springer-Verlag ein neues Lizenzmodell „Springer Compact“ vereinbart. Publiziert kann in über 1.600 Subskriptionszeitschriften von Springer Open Access ohne zusätzliche AutorInnengebühren werden.  Mehr Infos–>

Im Van Swieten Blog können Sie  kontinuierlich die Open Access Publikationen von Angehörigen der MedUni Wien nachlesen:

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Image-guided breast biopsy and localisation: recommendations for information to women and referring physicians by the European Society of Breast Imaging

Ulrich Bick, Rubina M. Trimboli, Alexandra Athanasiou, Corinne Balleyguier, Pascal A. T. Baltzer, Maria Bernathova, Krisztina Borbély, Boris Brkljacic, Luca A. Carbonaro, Paola Clauser, Enrico Cassano, Catherine Colin, Gul Esen, Andrew Evans, Eva M. Fallenberg, Michael H. Fuchsjaeger, Fiona J. Gilbert, Thomas H. Helbich, Sylvia H. Heywang-Köbrunner, Michel Herranz, Karen Kinkel, Fleur Kilburn-Toppin, Christiane K. Kuhl, Mihai Lesaru, Marc B. I. Lobbes, Ritse M. Mann, Laura Martincich, Pietro Panizza, Federica Pediconi, Ruud M. Pijnappel, Katja Pinker, Simone Schiaffino, Tamar Sella, Isabelle Thomassin-Naggara, Anne Tardivon, Chantal Van Ongeval, Matthew G. Wallis, Sophia Zackrisson, Gabor Forrai, Julia Camps Herrero, Francesco Sardanelli, for the European Society of Breast Imaging (EUSOBI), with language review by Europa Donna–The European Breast Cancer Coalition

Insights Imaging. 2020 Dec; 11: 12. Published online 2020 Feb 5. doi: 10.1186/s13244-019-0803-x

PMCID:

PMC7002629

ArticlePubReaderPDF–1.5MCitation

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Recommendations for the nomenclature of enteroviruses and rhinoviruses

  1. Simmonds, A. E. Gorbalenya, H. Harvala, T. Hovi, N. J. Knowles, A. M. Lindberg, M. S. Oberste, A. C. Palmenberg, G. Reuter, T. Skern, C. Tapparel, K. C. Wolthers, P. C. Y. Woo, R. Zell

Arch Virol. 2020; 165(3): 793–797. Published online 2020 Jan 25. doi: 10.1007/s00705-019-04520-6

PMCID:

PMC7024059

ArticlePubReaderPDF–554KCitation

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Restoration of intestinal continuity after stoma formation for Crohn’s disease in the era of biological therapy: A retrospective cohort study

Catharina Müller, Michael Bergmann, Anton Stift, Stanislaus Argeny, Doug Speake, Lukas Unger, Stefan Riss

Wien Klin Wochenschr. 2020; 132(1): 12–18. Published online 2020 Jan 8. doi: 10.1007/s00508-019-01586-9

PMCID:

PMC6978468

ArticlePubReaderPDF–332KCitation

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Portal hypertensive gastropathy is associated with iron deficiency anemia

Benedikt Simbrunner, Andrea Beer, Katharina Wöran, Fabian Schmitz, Christian Primas, Marlene Wewalka, Matthias Pinter, Werner Dolak, Bernhard Scheiner, Andreas Puespoek, Michael Trauner, Georg Oberhuber, Mattias Mandorfer, Thomas Reiberger

Wien Klin Wochenschr. 2020; 132(1): 1–11. Published online 2020 Jan 7. doi: 10.1007/s00508-019-01593-w

PMCID:

PMC6978296

ArticlePubReaderPDF–721KCitation

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Effect of platelet-rich fibrin on cell proliferation, migration, differentiation, inflammation, and osteoclastogenesis: a systematic review of in vitro studies

Franz-Josef Strauss, Jila Nasirzade, Zahra Kargarpoor, Alexandra Stähli, Reinhard Gruber

Clin Oral Investig. 2020; 24(2): 569–584. Published online 2019 Dec 26. doi: 10.1007/s00784-019-03156-9

PMCID:

PMC6988133

ArticlePubReaderPDF–597KCitation

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Regimen-dependent synergism and antagonism of treprostinil and vildagliptin in hematopoietic cell transplantation

Eva Zebedin-Brandl, Madeleine Themanns, Zahra Kazemi, Shahrooz Nasrollahi-Shirazi, Marion Mussbacher, Elizabeth Heyes, Katrin Meissl, Michaela Prchal-Murphy, Wolfgang Strohmaier, Guenther Krumpl, Michael Freissmuth

J Mol Med (Berl) 2020; 98(2): 233–243. Published online 2019 Dec 24. doi: 10.1007/s00109-019-01869-8

PMCID:

PMC7007891

ArticlePubReaderPDF–1.2MCitation

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Identification of the NADH-oxidase gene in Trichomonas vaginalis

Aline Lamien-Meda, David Leitsch

Parasitol Res. 2020; 119(2): 683–686. Published online 2019 Dec 18. doi: 10.1007/s00436-019-06572-8

PMCID:

PMC6985181

ArticlePubReaderPDF–304KCitation

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Heat shock protein 27 as a predictor of prognosis in patients admitted to hospital with acute COPD exacerbation

Matthias Zimmermann, Denise Traxler, Christine Bekos, Elisabeth Simader, Thomas Mueller, Alexandra Graf, Mitja Lainscak, Robert Marčun, Mitja Košnik, Matjaž Fležar, Aleš Rozman, Peter Korošec, Walter Klepetko, Bernhard Moser, Hendrik J. Ankersmit

Cell Stress Chaperones. 2020 Jan; 25(1): 141–149. Published online 2019 Dec 9. doi: 10.1007/s12192-019-01057-0

PMCID:

PMC6985059

ArticlePubReaderPDF–680KCitation

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Polymerase chain reaction for the diagnosis of herpesvirus infections in dermatology: Analysis of clinical data

Verena Schremser, Lukasz Antoniewicz, Erwin Tschachler, Alexandra Geusau

Wien Klin Wochenschr. 2020; 132(1): 35–41. Published online 2019 Dec 9. doi: 10.1007/s00508-019-01585-w

PMCID:

PMC6978434

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Clinical outcome of standardized 177Lu-PSMA-617 therapy in metastatic prostate cancer patients receiving 7400 MBq every 4 weeks

Sazan Rasul, Marcus Hacker, Elisabeth Kretschmer-Chott, Asha Leisser, Bernhard Grubmüller, Gero Kramer, Shahrokh Shariat, Wolfgang Wadsak, Markus Mitterhauser, Markus Hartenbach, Alexander R. Haug

Eur J Nucl Med Mol Imaging. 2020; 47(3): 713–720. Published online 2019 Nov 28. doi: 10.1007/s00259-019-04584-1

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PMC7005080

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When an incidental MRI finding becomes a clinical issue: Posterior lumbar subcutaneous edema in degenerative, inflammatory, and infectious conditions of the lumbar spine

Ursula Schwarz-Nemec, Klaus M. Friedrich, Michael A. Arnoldner, Felix K. Schwarz, Michael Weber, Siegfried Trattnig, Josef G. Grohs, Stefan F. Nemec

Wien Klin Wochenschr. 2020; 132(1): 27–34. Published online 2019 Nov 26. doi: 10.1007/s00508-019-01576-x

PMCID:

PMC6978443

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Prognostic value of alkaline phosphatase in hormone-sensitive prostate cancer: a systematic review and meta-analysis

Keiichiro Mori, Florian Janisch, Mehdi Kardoust Parizi, Hadi Mostafaei, Ivan Lysenko, Dmitry V. Enikeev, Shoji Kimura, Shin Egawa, Shahrokh F. Shariat

Int J Clin Oncol. 2020; 25(2): 247–257. Published online 2019 Nov 25. doi: 10.1007/s10147-019-01578-9

PMCID:

PMC6989419

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Consensus-based technical recommendations for clinical translation of renal T1 and T2 mapping MRI

Ilona A. Dekkers, Anneloes de Boer, Kaniska Sharma, Eleanor F. Cox, Hildo J. Lamb, David L. Buckley, Octavia Bane, David M. Morris, Pottumarthi V. Prasad, Scott I. K. Semple, Keith A. Gillis, Paul Hockings, Charlotte Buchanan, Marcos Wolf, Christoffer Laustsen, Tim Leiner, Bryan Haddock, Johannes M. Hoogduin, Pim Pullens, Steven Sourbron, Susan Francis

MAGMA. 2020; 33(1): 163–176. Published online 2019 Nov 22. doi: 10.1007/s10334-019-00797-5

PMCID:

PMC7021750

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Alle Beiträge zu Open Access–>

Datenbank des Monats – UpToDate

Datenbank des Monats – UpToDate

UpToDate ist ein evidenzbasiertes englischsprachiges Clinical Decision Support System und umfassendes praxisbezogenes medizinisches Nachschlagewerk. Ca. 6.300 praktisch tätige Mediziner als Autoren liefern Übersichtsarbeiten zu den behandelten Themen. Die Artikel durchlaufen ein Peer-Review-Verfahren. Laut Angabe des Anbieters werden alle 4 Monate ca. 40-50 Prozent der Übersichtsarbeiten aktualisiert. Für viele Fragestellungen werden evidenzbasierte Empfehlungen nach dem GRADE-System gegeben. In der Rubrik Neuigkeiten / Whats new werden fortlaufend Zusammenfassungen neuer Erkenntnisse nach Fachgebieten präsentiert, zudem in der Rubrik Praxisrelevante News / Practice Changing UpDates neue Erkenntnisse, die die klinische Praxis verändern.
Neben den Volltexten sind Abbildungen, Röntgen- und CT-Bilder enthalten. Ausserdem enthalten: Lexicomp® (Datenbank zu Wechselwirkungen zwischen Medikamenten, Suchmenü Drug Interactions), Patienteninformationen, medizinische Rechenfunktionen.
UpToDate befindet sich noch im Aufbau und umfasst noch nicht alle medizinischen Fachgebiete.
Die Inhalte von UpTodate sind in englischer Sprache. Die Suche kann auch auf deutsch erfolgen, Begriffe werden automatisch übersetzt.

https://www.uptodate.com

Für den Campus der MedUni Wien lizenziert und freigeschaltet.
Remote Access ist nicht möglich!

Open Access Publikationen von Angehörigen der MedUni Wien [60]: Verlag Wiley

Open Access-Publizieren ohne Zusatzkosten für Autor*innen der MedUni Wien

Für Wissenschaftler*innen der MedUni Wien besteht die Möglichkeit, als Corresponding Author in ca. 1.300 Zeitschriften des Verlages Wiley ohne zusätzliche Bezahlung von Article Processing Charges (APCs) Open Access zu publizieren.  Mehr Infos–>

Im Van Swieten Blog können Sie  kontinuierlich die Open Access Publikationen von Angehörigen der MedUni Wien nachlesen:

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The MRI spectrum of congenital cytomegalovirus infection

Mariana C. Diogo, Sarah Glatter, Julia Binder, Herbert Kiss, Daniela Prayer

Prenat Diagn. 2020 Jan; 40(1): 110–124. Published online 2020 Jan 6. doi: 10.1002/pd.5591

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PMC7027449

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Persistent atrial fibrillation in heart failure with preserved ejection fraction: Prognostic relevance and association with clinical, imaging and invasive haemodynamic parameters

Robert Schönbauer, Franz Duca, Andreas A. Kammerlander, Stefan Aschauer, Christina Binder, Caroline Zotter‐Tufaro, Matthias Koschutnik, Lukas Fiedler, Franz Xaver Roithinger, Christian Loewe, Christian Hengstenberg, Diana Bonderman, Julia Mascherbauer

Eur J Clin Invest. 2020 Feb; 50(2): e13184. Published online 2019 Dec 26. doi: 10.1111/eci.13184

PMCID:

PMC7027581

ArticlePubReaderPDF–197KCitation

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Transcranial Pulse Stimulation with Ultrasound in Alzheimer’s Disease—A New Navigated Focal Brain Therapy

Roland Beisteiner, Eva Matt, Christina Fan, Heike Baldysiak, Marleen Schönfeld, Tabea Philippi Novak, Ahmad Amini, Tuna Aslan, Raphael Reinecke, Johann Lehrner, Alexandra Weber, Ulrike Reime, Cédric Goldenstedt, Ernst Marlinghaus, Mark Hallett, Henning Lohse‐Busch

Adv Sci (Weinh) 2020 Feb; 7(3): 1902583. Published online 2019 Dec 23. doi: 10.1002/advs.201902583

PMCID:

PMC7001626

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The role of prescription drugs in female overactive bladder syndrome—A population‐wide cohort study

Wolfgang Umek, Andreas Gleiss, Barbara Bodner‐Adler, Berthold Reichardt, Christoph Rinner, Georg Heinze

Pharmacoepidemiol Drug Saf. 2020 Feb; 29(2): 189–198. Published online 2019 Dec 5. doi: 10.1002/pds.4920

PMCID:

PMC7027558

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CSGALNACT1‐congenital disorder of glycosylation: A mild skeletal dysplasia with advanced bone age

Shuji Mizumoto, Andreas R. Janecke, Azita Sadeghpour, Gundula Povysil, Marie T. McDonald, Sheila Unger, Susanne Greber‐Platzer, Kristen L. Deak, Nicholas Katsanis, Andrea Superti‐Furga, Kazuyuki Sugahara, Erica E. Davis, Shuhei Yamada, Julia Vodopiutz

Hum Mutat. 2020 Mar; 41(3): 655–667. Published online 2019 Dec 3. doi: 10.1002/humu.23952

PMCID:

PMC7027858

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Impact of HSD17B13 rs72613567 genotype on hepatic decompensation and mortality in patients with portal hypertension

Bernhard Scheiner, Albert F. Stättermayer, Philipp Schwabl, Theresa Bucsics, Rafael Paternostro, David Bauer, Benedikt Simbrunner, Ralf Schmidt, Rodrig Marculescu, Arnulf Ferlitsch, Markus Peck‐Radosavljevic, Mathias Pinter, Michael Trauner, Thomas Reiberger, Peter Ferenci, Mattias Mandorfer

Liver Int. 2020 Feb; 40(2): 393–404. Published online 2019 Dec 3. doi: 10.1111/liv.14304

PMCID:

PMC7003973

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Risk stratification in acute coronary syndrome: Evaluation of the GRACE and CRUSADE scores in the setting of a tertiary care centre

Katharina Tscherny, Calvin Kienbacher, Verena Fuhrmann, Raphael van Tulder, Wolfgang Schreiber, Harald Herkner, Dominik Roth

Int J Clin Pract. 2020 Feb; 74(2): e13444. Published online 2019 Nov 22. doi: 10.1111/ijcp.13444

PMCID:

PMC7027537

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Benchmarking a GATE/Geant4 Monte Carlo model for proton beams in magnetic fields

Fatima Padilla‐Cabal, Jose Alejandro Fragoso, Andreas Franz Resch, Dietmar Georg, Hermann Fuchs

Med Phys. 2020 Jan; 47(1): 223–233. Published online 2019 Nov 13. doi: 10.1002/mp.13883

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PMC7003833

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A differentiation program induced by bone morphogenetic proteins 4 and 7 in endodermal epithelial cells provides the molecular basis for efficient nutrient transport by the chicken yolk sac

Raimund Bauer, Philipp Tondl, Wolfgang J. Schneider

Dev Dyn. 2020 Feb; 249(2): 222–236. Published online 2019 Nov 12. doi: 10.1002/dvdy.129

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PMC7028021

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Serum levels of folate, 25‐hydroxyvitamin D3 and cobalamin during UVB phototherapy: findings in a large prospective trial

  1. Weber, R. Marculescu, S. Radakovic, A. Tanew

J Eur Acad Dermatol Venereol. 2020 Feb; 34(2): 385–391. Published online 2019 Oct 8. doi: 10.1111/jdv.15941

PMCID:

PMC7027503

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DBBM shows no signs of resorption under inflammatory conditions. An experimental study in the mouse calvaria

Ulrike Kuchler, Gabriel Mulinari dos Santos, Patrick Heimel, Alexandra Stähli, Franz Josef Strauss, Stefan Tangl, Reinhard Gruber

Clin Oral Implants Res. 2020 Jan; 31(1): 10–17. Published online 2019 Sep 30. doi: 10.1111/clr.13538

PMCID:

PMC7003744

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Differential Effects of Ticagrelor With or Without Aspirin on Platelet Reactivity and Coagulation Activation: A Randomized Trial in Healthy Volunteers

Ludwig Traby, Marietta Kollars, Alexandra Kaider, Jolanta M. Siller‐Matula, Martin F. Wolkersdorfer, Michael Wolzt, Paul A. Kyrle, Sabine Eichinger

Clin Pharmacol Ther. 2020 Feb; 107(2): 415–422. Published online 2019 Sep 28. doi: 10.1002/cpt.1616

PMCID:

PMC7006887

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Contact allergy to methylisothiazolinone with three clinical presentations in one patient

Amélie Gorris, Julia Valencak, Verena Schremser, Christine Bangert, Tamar Kinaciyan

Contact Dermatitis. 2020 Mar; 82(3): 162–164. Published online 2019 Aug 27. doi: 10.1111/cod.13384

PMCID:

PMC7027505

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Mesenteric granulomas independently predict long‐term risk of surgical recurrence in Crohn’s disease

  1. W. Unger, S. Argeny, A. Stift, Y. Yang, A. Karall, T. Freilinger, C. Müller, M. Bergmann, J. Stift, S. Riss

Colorectal Dis. 2020 Feb; 22(2): 170–177. Published online 2019 Aug 23. doi: 10.1111/codi.14814

PMCID:

PMC7028106

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Causability and explainability of artificial intelligence in medicine

Andreas Holzinger, Georg Langs, Helmut Denk, Kurt Zatloukal, Heimo Müller

Wiley Interdiscip Rev Data Min Knowl Discov. 2019 Jul-Aug; 9(4): e1312. Published online 2019 Apr 2. doi: 10.1002/widm.1312

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PMC7017860

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Gastautor Prof. Dr. Peter Heilig: Der Laplace’sche Dämon*

Der Laplace’sche Dämon*

Du hast wohl recht, ich finde nicht die Spur von einem Geist – und alles ist Dressur.“ 
Faust I, Eine Tragödie. JWG.

Ein faszinierendes Gedankenexperiment des Pierre Simon de Laplace:

Sein „Dämon“ kenne jedes Teilchen in und auswendig, er könne daher mit seinem fiktiven dämonischen Hebel die Welt aus den Angeln heben, die Zukunft vorhersagen und beeinflussen; All-wissend und -mächtig.

Laplace postulierte die Teilchen-Natur des Lichts. Er glaubte dass eine gewaltige Masse auf der dunklen Seite des Mondes seine ‚gebundene Rotation‘ bewirke. Und – er sagte die Existenz schwarzer Löcher voraus. Doch, zurück zum Dämon, durchwegs negativ konnotiert im christlichen Abendland. In anderen Kulturen kommen auch freundlichere, geradezu liebenswerte Dämo(ö-?)nchen vor, auch weibliche, verführerische.

Die Schöne-Neue-Welt spie nun Dämon-Abarten aus, welche sich unter anderem durch ein Nicht-zu-Ende-Denken auszeichnen. Am Beispiel ‚autonom‘: Es stimmt nachdenklich, wenn dieses Adjektiv durch den Straßenverkehr spukt: autonom – oder „eigenverantwortlich“, ausgewählt aus der Reihe der Synonyme. Juristisch ein Blindgänger, streng genommen. Kein sogenanntes ‚autonomes‘ verkehrsrelevantes Objekt kann eigenverantwortlich ‚handeln‘ oder sogar zur Verantwortung gezogen werden. Denn – das Konstrukt ist hirnlos gewissermaßen, aber auch gewissenlos („unverschuldet..“), exkulpiert und nicht straffähig.

 

Zu hart geurteilt? Ein Beispiel:

„Demnach hatte der Unglücksfahrer, der im März 2018 bei dem Crash auf einem Highway im Silicon Valley sein Leben verlor, die Hände in den letzten sechs Sekunden vor dem Aufprall nicht am Steuer. Der Tempomat war auf 75 Meilen pro Stunde (knapp 121 km/h) eingestellt, obwohl an der Unfallstelle nur 65 Meilen (knapp 104 km/h) erlaubt sind. Drei Sekunden vor dem Crash beschleunigte der Wagen statt zu bremsen oder auszuweichen und prallte schließlich auf die zwei Fahrbahnen trennende Barriere. Deutlich sind Kanten und Rillen zu sehen, die der Tesla-Autopilot im Sonnenlicht für Fahrbahnbegrenzungen gehalten haben könnte.“ ((reu/dpa/cj/cr/brü/lhp) Der vorläufige Unfallbericht des National Transportation Safety Board (NTSB,)

Die Rolle des fiktiv-historischen Laplace‘schen Dämons nehmen nun Programmierer ein, Konstrukteure, Hardware und Unfallforscher, deren jeweils neue Vorgaben zu befolgen und berücksichtigen wären, jedoch – 

alle unterscheiden sich von dem frei erfundenen Genius des Marquis in ganz wesentlichen Punkten: Sie sind weder allwissend noch fehlerfrei.

„Autonome“ Schwachstellen

KFZ-Sensoren: verschmutzt, defekt, überbelichtet, Daten-Overflow, tief-stehende Sonne, Nebel, Unwetter, Schnee, Sandsturm; Plastikfolie (z.B.) wird über die Fahrbahn geweht etc.

Input: schadhafte irreführende Signale und Zeichen, wie z.B. verwischte, verschmutzte Fahrbahnmarkierungen, Schnee, Matsch etc.

Vertrauensgrundsatz: Smartphone-User (oder unbeaufsichtigte Kinder, Personen mit in die Stirne gezogener Kapuze etc.) queren die Fahrbahn plötzlich, unvermutet und unkontrolliert.

Software-Fehler, Hardware-Fehler, ungeklärter Technischer Defekt, auch solche der Assistenz-Systeme, Datenübertragung/Empfang- und Computing-Fehler (~ 5 Gigabyte/min).

Das „Trolley-Dilemma“: wen oder was würden Algorithmen ‚opfern‘ ?

https://philosophynow.org/issues/116/Could_There_Be_A_Solution_To_The_Trolley_Problem

„Beim autonomen Fahren bleiben Sie als Fahrer in der Verantwortung,

 Beim autonomen Fliegen, bei autonomen Drohnen, (AI)“; lückenlose Aufmerksamkeit wäre vorauszusetzen; cave Schrecksekunden.

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E-Mobility “ist die Zukunft?” – mag schon sein, oder nicht (F. Indra), eine von vielen noch immer nicht ganz zu Ende gedachte Zukunft-Vision.

Probleme: Massen-Batterie-Herstellung, Entsorgung/Verwertung, E-KFZ -Brand, sowie (erfahrungsgemäß) unverkäufliche E-Gebrauchtfahrzeuge.

Strom: Kohle, Atom, und speziell im E-Motor“Sport“: Diesel-Aggregate; ein Oxymoron.

Welt-Ökonomie, Negativzinsen (de iure “nicht zulässig?), automatisierte (autonome..?) Börsen-Spekulationen – im Sekundentakt oder rascher, „Social“ Media samt integrierten Schattenseiten, Weltfrieden, Welt-Ernährung, Rüstung, katastrophale Flüchtlings- und Klimapolitik,

AI: dazu Stephen Hawkings Warnung: „Success in creating effective AI could be the biggest event in the history of our civilisation. Or the worst..”

Epilog: ‚Zu Ende gedacht‘ hätte ein neuzeitlicher Dämon manches oder alles anders gemacht, vielleicht…

*DD: Maxwell‘scher Dämon: dieser von J.C. Maxwell Erdachte könnte dem zweiten Hauptsatz der Thermodynamik theoretisch im Sinne einer Entropie-Änderung ‚in die Suppe spucken‘ – als physikalisches System, wenn auch nur imaginiert, unterläge er zwangsläufig ‚Schwankungen‘, womit sich auch diese Theorie ad absurdum führt.

Essai philosophique sur les probabilités. Courcier, Paris 1814

https://archive.org/details/philosophicaless00lapliala/page/n6/mode/2up

http://www.fallwelt.de/welten/mond/farsideGebilde.htm

https://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb10082256_00007.html

https://www.autobild.de/artikel/autonomes-fahren-crash-eines-tesla-model-x-10516973.html

MAD » MAD #509 – 50 Worst Things About Facebook released by DC Comics on

June 1, 2011.

https://bernardmarr.com/default.asp?contentID=1827

Gender: beyond

Interest: no

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Katharina und Peter Heilig
VIDEO ON DEMAND: KUNSTLICHT IN UNSEREN AUGEN:
https://youtu.be/k9k_wG5lacA

DRITTE AUGEN (René Descartes und der Sitz der Seele):
https://ub-blog.meduniwien.ac.at/blog/?p=33913

KUNSTLICHT VERURSACHT SCHÄDEN. AUCH IRREVERSIBLE. DIE ANTWORT DARAUF?
LICHTHYGIENE:
https://ub-blog.meduniwien.ac.at/blog/?p=33593

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Vertriebene 1938: Ludwig Teleky – Pionier der Sozialen Medizin, der Gewerbehygiene und der Arbeitsmedizin

Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [112]:

Vertriebene 1938: Ludwig Teleky – Pionier der Sozialen Medizin, der Gewerbehygiene und der Arbeitsmedizin

Text: Dr. Walter Mentzel

Ludwig Teleky gilt als Begründer der Arbeits- und Sozialmedizin in Österreich aber auch darüber hinaus im deutschsprachigen Raum. Er verband seine medizinischen Arbeiten mit sozialwissenschaftlichen Fragestellungen und Methoden zur Entwicklung sozialpolitischer Konzeptionen und der Forderung nach einer umfassenden öffentlich organisierten Gesundheitsvorsorge. Ludwig Teleky war der Bruder von Dora Teleky-Brücke (1879-1963) einer bekannten österreichischen Gynäkologin und Urologin – sie gilt als erstes weibliches Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Urologie – und wurde ebenso wie ihr Bruder 1938 aufgrund ihrer jüdischen Herkunft von den Nationalsozialisten aus Österreich vertrieben.

Ludwig Teleky wurde am 12. Juli 1872 als Sohn des Arztes Hermann Teleky (*zirka 1837 Bise/Ungarn, gest. 31.3.1921 Wien) und dessen Ehefrau Marie (*1.12.1848 Wien, gest. 17.4.1927 Wien), geb. Koritschoner, geboren.[1] Er studierte Medizin an den Universitäten Wien und Straßburg und promovierte in Wien am 27. Juli 1896.[2] Bereits während seiner Studentenzeit war er politisch, als Mitglied des Studentenvereines „Wiener akademische Vereinigung“ aktiv, schloss sich der österreichischen Sozialdemokratie an, wo er zum engeren Kreis um Viktor Adler (1852-1918) gehörte, dessen Hausarzt er später wurde, und engagierte sich in dem von Karl Renner (1870-1950) Mitte der 1890er Jahre an der Wiener Universität mitbegründeten „Sozialwissenschaftlichen Bildungsverein“.

Nach dem Studium begann Teleky im Allgemeinen Krankenhaus und an der Allgemeinen Poliklinik in Wien als Assistent des Chirurgen Alexander Fraenkel (1857-1941) seine medizinische Laufbahn und legte seine ersten Arbeitsschwerpunkte auf den Kinder- und Mutterschutz und die Bekämpfung der Tuberkulose. Er arbeitete im „Hilfs-Verein für Lungenkranke in den österreichischen Königreichen und Ländern. Viribus unitis“, womit er auch die Grundlagen für den späteren Ausbau der Tuberkulosenfürsorge legte, und redigierte ab 1917 das „Tuberkulosenfürsorgeblatt“. 1907 war er erster Sekretär des Organisationskomitees der in Wien abgehaltenen 6. Internationalen Tuberkulosekonferenz, auf der er auch eine 111 Seiten starke Untersuchung über die „Bekämpfung der Tuberkulose in Österreich“ vorstellte. Im selben Jahr nahm er am 14. Internationalen Kongress für Hygiene und Demografie teil,[3] und wirkte zwischen 1911 und 1921 als Schriftführer in dem von ihm mitbegründeten „Österreichischen Zentralkomitee zur Bekämpfung der Tuberkulose“. Daneben war er noch Vorstandsmitglied der „Österreichischen Gesellschaft zur Erforschung und Bekämpfung der Krebskrankheit“, Mitglied der „Fürsorgestelle für unbemittelte Kurbedürftige“,[4] und des „Vereines für erweiterte Frauenbildung“[5].

Teleky, dem die Veränderung politischer Bedingungen ein zentraler Ansatz zur Verbesserung der Gesundheitsverhältnisse war, befasste sich schon in frühen Jahren mit dem Einfluss der sozialen Verhältnisse, der Not und der Armut breiter Bevölkerungsschichten sowie deren Arbeitsbedingungen. Dazu studierte er eingehend die Lebenssituationen, insbesondere die sozialhygienischen Probleme und die Säuglingssterblichkeit in den Wiener Vororten und erhob dabei erstmals umfassendes Datenmaterial unter Einbeziehung historischer Daten zur statistischen Verarbeitung und Auswertung. Daraus entstanden von ihm Arbeiten, wie die Abhandlung über die „Sterblichkeit an Tuberkulose in Österreich 1873-1904“, die im „Archiv für soziale Medizin“ veröffentlichte Studie über die Lebens- und Gesundheitsverhältnisse der Kohlenablader der Nordbahn,[6] oder die von ihm 1907 in der Zeitung „Arbeiterschutz“ (Nr. 16 und 17) untersuchten spezifischen Krankheiten im Gewerbe, u.a. am Beispiel des Gewerbes der Bürstenbinder.[7] Diese Studien führten ihn zunehmend auf das Gebiet der Arbeitsmedizin, der Berufskrankheiten und der Gewerbehygiene, die er als erster in Österreich zusammen mit Maximilian Sternberg, dem Leiter des Wiedner Krankenhauses, forcierte.

Teleky, Ludwig: Die Sterblichkeit an Tuberkulose in Österreich 1873-1904. Sonderabdruck aus: Statistische Monatshefte. o.O.: 1906.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 55676]

Abb. 1    Tafel: Teleky: Die Sterblichkeit an der Tuberkulose […]. o.O.: 1906.

Teleky war auch im öffentlich-politischen Diskurs durch sein reges und vielseitiges Engagement präsent: Er war in diversen Vereinen, wie „Die Bereitschaft“,[8] als Volksbildner in sozialdemokratischen Organisationen, aber auch in den parlamentarischen Prozessen, wo er in Ausschüssen zur Beratung bei der Verhandlung von sozialpolitischen und sozialmedizinischen Gesetzesvorlagen zugezogen wurde, tätig. Ebenso war er auf diesem Gebiet auf internationalen Kongressen präsent, wie 1910 auf dem „Internationalen Kongress für Gewerbekrankheiten“ in Brüssel.[9] Seine Untersuchungen zu Quecksilber und Phosphornekrose, deren Ergebnisse den österreichischen Reichsrat beschäftigten,[10] und zu Bleivergiftungen, wozu er Nachforschungen in der Zündholzindustrie Böhmens unternahm, führten dazu, dass noch vor 1914 gesetzliche Schutzmaßnahmen eingeführt werden konnten.

Teleky, Ludwig: Die gewerbliche Quecksilbervergiftung. Dargestellt auf Grund von Untersuchungen in Österreich. Berlin: Seydel 1912.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 62038]

Abb. 2    Teleky: Die gewerbliche Quecksilbervergiftung. […] Berlin: 1912. S. 106.

Teleky, Ludwig: Die Phosphornekrose. Ihre Verbreitung in Österreich und deren Ursache. Bericht, erstattet der Internationalen Vereinigung für gesetzlichen Arbeiterschutz. (= Schriften der Österreichischen Gesellschaft für Arbeiterschutz/12). Wien: Franz Deuticke 1907.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 55645/12]

Mit der von ihm eingerichteten ärztlichen Berufsberatung wurde er zum Pionier der späteren amtsärztlichen Untersuchung. Telekys ausgewiesene Qualifikation auf dem Gebiet der Sozial- und Arbeitsmedizin führte dazu, dass er bereits 1905 als Arzt und Berater für Gewerbekrankheiten beim Verband der genossenschaftlichen Krankenkassen fungierte, deren Position er bis 1921 innehatte. Teleky, der sich für die Mitwirkung der Ärzte im Gewerbeinspektorat und den Ausbau der Gewerbeaufsicht aussprach, konnte sich hier direkt mit den spezifischen Berufskrankheiten und den gesundheitsgefährdenden Arbeitsstoffen in den einzelnen Gewerben beschäftigten, erhielt Zugang zu umfangreichen medizinischen Daten, und widmete sich dem von ihm präferierten Aufbaues eines auf der Grundlage einer Pflichtversicherung eingerichteten Sozialversicherungswesens, der Reform der Krankenversicherung, und der Einbeziehung der Berufskrankheiten in die Unfallversicherung. Dazu publizierte er 1909 den Aufsatz „Die Versicherung der Berufskrankheiten“ und bezog 1912 zu dem im österreichischen Reichsrat vorliegenden „Sozialversicherungsentwurf[11] Stellung.[12]

1907 versuchte er mit seiner Eingabe an das Ministerium für Unterricht und Kultus die Errichtung einer „Dozentur für soziale Medizin“ an der Universität Wien anzuregen, zu der er sich auch selbst bewarb und wozu er eine Definition des Begriffes Sozialmedizin vornahm. Damit versuchte er die Sozialmedizin als Fach zwischen der Medizin und den sozialwissenschaftlich orientierten Disziplinen zu positionieren und an der Universität institutionell zu verankern. 1909 kam es auch zur Schaffung einer Universitätsdozentur für Sozialmedizin an der Universität Wien, zu seiner Bestellung zum ersten Universitätsdozenten für dieses Fach, und 1911 zur Einrichtung eines eigenen „Institut und Seminar für Soziale Medizin“, dessen Leitung er übernahm. Seine an der Universität Wien gehaltenen Vorlesungen publizierte er 1914 unter folgendem Titel:

Abb. 3    Titelblatt: Teleky: Vorlesung über soziale Medizin. Jena: 1914.

Teleky, Ludwig: Vorlesungen über soziale Medizin: 1. Die medizinal-statistischen Grundlagen. Sterblichkeit, Todesursachen, Geburten, Körperbeschaffenheit in Stadt und Land und in verschiedenen Wohlstandsstufen. Einfluß des Berufes auf Sterblichkeit und Erkrankungshäufigkeit; Krankenkassenstatistik. Jena: Fischer 1914.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 3922/1]

Abb. 4    Titelblatt: Teleky: Vorlesung über soziale Medizin. Jena: 1914. S. 1.

An diesem Institut erforschte er mit seinem Kreis an MitarbeiterInnen, wie Ludwig Popper (1904-1984), Alfred Arnstein oder Sigismund Peller, die Einwirkungen sozialer und beruflicher Verhältnisse auf die Konstitution der Bevölkerung, entwickelte sanitäre und arbeitsmedizinische Maßnahmen zur Vermeidung berufsbedingter Schädigungen, und entwarf gesundheitspolitische Konzepte. Diese am Institut durchgeführten Forschungsarbeiten wurden ab 1910 unter dem Titel „Wiener Arbeiten auf dem Gebiet der Sozialen Medizin“ (1910-1916 Heft 2-9) als Beiheft zu Österreichisches Sanitätswesen veröffentlicht.

Abb. 5    Wiener Arbeiten aus dem Gebiete der sozialen Medizin. Wien, Leipzig: 1915.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 61362]

Während des Ersten Weltkrieges arbeitete Teleky in einem Wiener Militärspital, wurde mit dem Aufbau und der Leitung von Infektionsspitälern betraut, und war 1917 Gründungsmitglied der „Österreichischen Gesellschaft für Bevölkerungspolitik“.[13] Aus dieser Zeit stammen von ihm Arbeiten, die sich mit den unmittelbaren Kriegsfolgen beschäftigten, wie zur Kriegsopferfürsorge oder der Tuberkulosefürsorge. Dazu erschien von ihm 1917 eine Publikation unter dem Titel:

Teleky, Ludwig: Aufgaben und Probleme der sozialen Fürsorge und der Volksgesundheitspflege bei Kriegsende. Wien, Leipzig: Braumüller 1917.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 58685]

Nach der Ausrufung der Republik Österreich bestellte ihn der Unterstaatssekretär Julius Tandler im neu errichteten Staatsamt für Volksgesundheit zum wissenschaftlichen Mitarbeiter, wo er seine früheren Studien einbringen konnte und an der ersten gesetzlichen Verordnung zum Schutz gegen Bleischädigung mitwirkte und seine Ideen zu einer Kommunalisierung und Sozialisierung des Gesundheitswesens und der Gesundheitsvorsorge einbrachte.

Teleky, Ludwig: Sozialisierung des Gesundheitswesens. Sonderabdruck aus: Wiener klinische Wochenschrift. Wien:1919.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 41049]

Nach dem Bruch der Großen Koalition im Herbst 1920 und dem Beginn der regressiveren Sozialpolitik unter der Koalition der christlichsozialen und deutschnationalen Regierung sowie der zunehmenden Radikalisierung an den österreichischen Hochschulen, sah Teleky keine Zukunft für seine praxisorientierte wie universitär verankerte Sozialmedizin. Er folgte 1921 dem Ruf aus Deutschland und übernahm in Düsseldorf die Leitung der Westdeutschen Sozialhygienischen Akademie und arbeitete daneben als Landesgewerbearzt. In Deutschland nahm er seine Forschungs- und Publikationstätigkeit auf dem Gebiet der Gewerbehygiene und der Gewerbekrankheiten wieder auf. Er war Mitherausgeber des zwischen 1925 und 1927 erschienen sechsbändigen „Handbuch der sozialen Hygiene und Gesundheitsfürsorge“ und in dem von ihm Mitbegründeten und ab 1930 erschienen „Archivs für Gewerbepathologie und Gewerbehygiene“ sowie Mitglied des Reichsgesundheitsrates und des preußischen Landesgesundheitsrates.

Handbuch der sozialen Hygiene und Gesundheitsfürsorge. Bd. 1-6. Hrsg.: Adolf Gottstein, Arthur Schlossmann und Ludwig Teleky. Berlin: Springer 1925-27.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 52282]

Teleky schloss sich der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands an und protestierte gegen die durch die Brüningsche Notverordnungspolitik geförderte Massenarbeitslosigkeit und deren Folgen.

Sein Institut in Wien löste sich nach dem Weggang von Teleky auf, ebenso wurde die Dozentur nicht mehr nachbesetzt und seit dem Wintersemester 1923/24 verschwand der Begriff Sozialmedizin aus dem Vorlesungsverzeichnis der Universität Wien. Neu im Angebot waren stattdessen Vorlesungen zur „Rassenhygiene“. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten in Deutschland wurde Teleky wegen seiner jüdischen Herkunft mit einem Berufsverbot belegt. Er kehrte 1934 nach Österreich zurück, wo ihm aber an der Universität Wien eine Arbeitsstelle verwehrt wurde. Seinen Unterhalt verdiente er sich als zweiter Chefarzt bei einer Krankenkasse und als Vertrauensarzt einer Lebensversicherung. Nach dem „Anschluss“ im März 1938 wurde er ein weiteres Mal von den Nationalsozialisten verfolgt. 1939 gelang ihm die Flucht in die USA, wo er von bis 1946 als Mitarbeiter der „Division of Industrial Hygiene“, der Arbeitsbehörde des Bundesstaates Illinois in Chicago und danach an der gewerbehygienischen Abteilung des staatlichen Arbeitsdepartments New York arbeitete. Er wurde Ehrenmitglied der Internationalen Permanenten Kommission für Arbeitsmedizin (1950) und der American Academy of Occupational Medicine (1951). Teleky publizierte in den USA eine Reihe von Forschungsarbeiten, darunter 1948 die Arbeit „History of Factory and Mine Hygiene“. 1952 nahm Teleky als Ehrengast an der 2. österreichischen Tagung für Arbeitsmedizin in Wien teil. Seine Berufung in Deutschland an der Freien Universität Berlin scheiterte. Teleky verstarb am 20. August 1957 in New York.

Quellen:

UAW, Med. Fak., Nationalien/Studienkataloge , Sign. 134, Zl. 499, Teleky Ludwig.

UAW, Med. Fak., Promotionsprotokolle, Sign. 188, Zl. 674, Teleky Ludwig (27.7.1896).

UAW, Sonderreihe des Akademischen Senates, Personalblätter, Senat S 304.1275, Teleky Ludwig.

ÖStA, AdR, E-uReang, VVSt, VA, Zl. 29.046, Teleky Ludwig.

ÖStA, AdR, E-uReang, FLD, Zl. 14.724, Teleky Ludwig.

Popper Ludwig, Ludwig Teleky, Der Pionier der österreichischen Sozialmedizin, in: Soziale Sicherheit, H. 10, 1957, S. 362-366.

Industriegesellschaft, Gesundheit und medizinischer Fortschritt. Einsichten und Erfahrungen des Arbeits-und Sozialmediziners Ludwig Teleky. Hrsg.: Österreichische Gesellschaft für Arbeitsmedizin. Wien: 2013.

Milles, Dietrich (Hg.): Ludwig Teleky und die Westdeutsche Sozialhygienische Akademie. Arbeiten für eine soziale Medizin (1903-1939). (= Schriftenreihe der Akademie für Öffentliches Gesundheitswesen in Düsseldorf/20). Düsseldorf: 1999.

Wulf, Andreas: Der Sozialmediziner Ludwig Teleky (1872-1957) und die Entwicklung der Gewerbehygiene zur Arbeitsmedizin. Frankfurt am Main: 2001.

[1] Archiv der IKG Wien, Geburtsbuch 1872, Teleky Ludwig.

[2] UAW, Med. Fak., Nationalien/Studienkataloge , Sign. 134, Zl. 499, Teleky Ludwig. UAW, Med. Fak., Promotionsprotokolle, Sign. 188, Zl. 674, Teleky Ludwig (27.7.1896). UAW, Sonderreihe des Akademischen Senates, Personalblätter, Senat S 304.1275, Teleky Ludwig.

[3] Arbeiter Zeitung. 29.9.1907. S. 8.

[4] Neues Wiener Journal. 12.4.1905. S. 5.

[5] Jahresbericht des Vereines für erweiterte Frauenbildung in Wien. 1910. S. 22.

[6] Die Zeit. 7.3.1905. S. 5.

[7] Arbeiter Zeitung. 12.4.1908. S. 8.

[8] Der Bund. Zentralblatt des Bundes österreichischer Frauenvereine. H. 1. 1917. S. 18.

[9] Die Zeit. 23.3.1910. S. 7.

[10] Arbeiter Zeitung. 22.6.1907. S. 10.

[11] Arbeiter Zeitung. 29.9.1912. S. 13.

[12] Zeitschrift für Volkswirtschaft, Sozialpolitik und Verwaltung. 1909. S. 197-236.

[13] Statistische Monatsschrift. 1917. S. 150.

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Zum Internationalen Frauentag am 8. März: Vertriebene 1934/1938: Jenny Adler-Herzmark: Arbeits- und Sozialmedizinerin, Publizistin und politische Aktivistin

Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [111]:

Vertriebene 1934/1938: Jenny Adler-Herzmark: Arbeits- und Sozialmedizinerin, Publizistin und politische Aktivistin

Text: Dr. Walter Mentzel

Jenny Adler-Herzmark war in der Ersten Republik eine über Österreich hinaus bekannte Arbeitsmedizinerin und die erste und einzige weibliche tätige Ärztin der Gewerbeinspektion bzw. Chefärztin des Gewerbeinspektorats in Österreich. Sie gehörte neben Ludwig Teleky (1872-1957), Sigismund Peller, Julius Tandler und Josef Karl Friedjung (1871-1946) zu den bedeutendsten SozialmedizinerInnen vor 1938. Adler verband ihre beruflichen Schwerpunkte mit ihrer politischen Arbeit in der österreichischen Sozialdemokratie und ihrer Tätigkeit in der Volksbildung, die sie nach der Etablierung des „Austrofaschismus“ 1933/34 beenden musste. Nach dem „Anschluss“ an das Deutsche Reich im März 1938 wurden sie und ihre Familie wegen ihrer jüdischen Herkunft verfolgt.

Abb. 1    Jenny Adler-Herzmark. Aus: Das Wort der Frau. 1.1931. S. 29.

Abb. 2 Jenny Adler-Herzmark. Foto: Zur Verfügung gestellt von John Jacques L. Marshall – Herzmark Album.

Geboren am 19. Mai 1877 in Riga in Russland als Scheim Blume des Jossel Herzmark (1851-1941) und der Hassa Debora, geborene Berelovna (*1856) studierte sie bis 1899 an der Universitäten Zürich und zwischen 1901 und 1903 in Wien Medizin, wo sie bereits neben ihrem Studium an der medizinischen Klinik arbeitete. Am 16. April 1904 promovierte sie mit ihrer Dissertation „Zur Kasuistik der Nebenverletzungen bei Laporotomien“ an der Universität Zürich und begann ihre Laufbahn als Ärztin nach ihrer Rückkehr nach Wien 1905 als Hospitantin am Maria Theresia-Frauen-Hospital.[1] Nachdem im April 1910 ihr Studienabschluss durch die Universität Wien nostrifiziert wurde führte sie seit spätestens 1912 eine Arztpraxis als Frauen- und Kinderärztin in Wien 8. Josefstädterstraße 9.[2]

Abb. 3    Quelle: Archiv der Universität Wien – Medizinische Fakultät. Promotionsprotokoll. Sign. 190 – 1904-1912. Zl. 1055. Scheim Blume gen. Jenny.

Abb. 4    Quelle: Archiv der Universität Wien – Medizinische Fakultät. Rigorosenprotokolle. Sign. 196 – 1903-1930. Zl. 222. Herzmark Jenny (Rigorosen Datum: 1910.04.21).

1909 heiratete sie den sozialdemokratischen Politiker und austromarxistischen Theoretiker Max Adler (1873-1937), mit dem sie gemeinsam die beiden Kinder Leonore (1910-1988) und Robert (1913-2007) hatte.

Übersetzerin aus dem Russischen

Adler-Herzmark widmete sich neben ihrer medizinischen Arbeit auch als Übersetzerin russischer Literatur, vornehmlich zur ersten russische Revolution von 1905. Sie übersetzte das Buch von A. P. Berezovskij (Pseudonym Kirill) „Die Odyssee des ‚Knjas Potemkin'“, das 1906 im Verlag der Wiener Volksbuchhandlung herausgegeben wurde, in den 1920er Jahren weitere Werke von Aleksandr Kuprin (Der Moloch und andere Novellen, 1907) und von Fedor Rešetnikov (Die Leute von Podlipnaja, 1907) und beschäftigte sich mit dem Thema „Die Frau in Tolstois Werken“, worüber sie 1911 im Neuen Frauenclub ein Referat hielt.[3]

Erster Weltkrieg

Während des Ersten Weltkrieges war Adler ab 1915 im Verein zur Errichtung von Volksküchen in Wien aktiv[4] und arbeitete im Reservespital Nr. 6 in Wien[5] als Chefärztin der Isolierabteilung. Aus dieser Zeit stammt von ihr ein Aufsatz über „Fleckfieberfälle und Entlausungsmethoden, der in der Zeitschrift „Der Militärarzt“ im Juli 1915 veröffentlicht wurde.[6]

Nach dem Ersten Weltkrieg engagierte sie sich bei den Kinderfreunden, unterrichtete Gesundheitslehre an der Kinderfreunde-Schule in Schönbrunn, hielt Vorträge im Arbeiterverein Kinderfreunde in der Josefstadt zum Thema „Kindererziehung“[7] und bot in ihrem Wohnbezirk der Josefstadt wöchentlich eine unentgeltliche Mütterberatung an.[8] Die Situation von Frauen Anbetracht deren zunehmenden Integration in das Wirtschaftsleben und deren Möglichkeiten der politischen Partizipation durch die Erlangung des Wahlrechtes 1919 sowie die Reform der Kindererziehung waren nach dem Ersten Weltkrieg ein immer wiederkehrendes Thema in ihren Schriften und Vorträgen, wie beispielsweise ihr im Dezember 1918 veröffentlichter Artikel zur „Soziale Erziehung“[9] und der im November 1924 erschienene Beitrag mit dem Titel „Ein neuer Erziehungsversuch“.[10]

Wissenschafterin, Arbeitsmedizinerin und Volksbildnerin

Abb. 5 Jenny Adler-Herzmark, Arbeitsraum. Foto: Zur Verfügung gestellt von John Jacques L. Marshall – Herzmark Album.

Adler-Herzmark arbeitete bereits vor dem Ersten Weltkrieg und noch in den frühen 1920er Jahren als Mitarbeiterin von Prof. Otto Fürth (1867-1938) an der Chemischen Abteilung des physiologischen Institutes der Wiener Universität und publizierte in der Biochemischen Zeitschrift einen Aufsatz:

Adler, Jenny: Über die Einwirkung des Wasserstoffsuperoxyds auf das Hippomelanin. Sonderabdruck aus: Biochemische Zeitschrift. Berlin: Verlag von Julius Springer 1913.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Abb. 6    Titelblatt: Adler: Über die Einwirkung des Wasserstoffsuperoxyds auf das Hippomelanin. Sonderabdruck aus: Biochemische Zeitschrift. Berlin: 1913.

Ihre Karriere als ärztliche Gewerbeinspektorin begann mit ihrer im April 1919 unter dem Minister für soziale Verwaltung Ferdinand Hanusch (1866-1923) erfolgten Zuteilung in das Gewerbeinspektion, wo sie zunächst als Ärztin des Arbeitsinspektorats und darauf als Chefärztin des Gewerbeinspektorates in Wien bis 1938 wirkte. Hier leistete sie als Schülerin von Ludwig Teleky Pionierarbeit, zumal es für den gewerbeärztlichen Dienst keine gesetzliche Regelung und Verankerung gab und sie auf verwaltungstechnischen Neuland stehend, Strukturen der ärztlichen Mitwirkung im Gewerbeinspektorat und als Gewerbeaufsicht erst forcieren und einrichten musste. Ihr praktisches Arbeitsfeld umfasste die Mitwirkung und Einflussnahme bei der Gewerbeinspektion vor Ort, die Formulierung von Anträgen an das Gewerbeinspektorat und in der Beratung der zuständigen technischen Gewerbeinspektoren. Daneben unternahm sie wissenschaftlicher Studien zur Arbeitsmedizin, auch hier bewegte sie sich auf den Arbeitsfeldern des Sozial- und Arbeitsmediziners Ludwig Teleky. Dazu zählte ihre 1925 gemeinsam mit Alfred Selinger (1900-1978) erschienene Arbeit über „Bleivergiftungen“,[11] die 1929 wiederum mit Selinger durchgeführte periodische Forschungsarbeit über die „Auswirkungen von benzol- touol- und xylolhältigen Materialien auf die Mitarbeiter in der Industrie“, die 1930 im Archiv für Gewerbepathologie und Gewerbehygiene erschien,[12] oder jene 1932 mit Erwin Klein und dem Radiologen Geza Kopstein (1900-1979) durchgeführte „Lungenuntersuchung bei Gußputzern und Arbeitern aus anderen staubgefährdeten Betrieben“.[13]

Adler arbeitete dazu eng mit dem Mediziner Max Sternberg und dessen Assistenten im Wiedner Krankenhaus zusammen. Neben ihren im Archiv für Gewerbepathologie erschienen Arbeiten publizierte sie regelmäßig Aufsätze in der Wiener Medizinischen Wochenschrift, wie 1923 zur „Gewerblichen Vergiftung in Wien“, [14] 1925 „Aus dem Bericht des Gewerbearztes“,[15] 1929 der Bericht zu „Gewerbehygienisches aus Deutschland“[16], 1930 über „Über Benzolvergiftung[17] und über „Die Berufskrankheiten und die Ärzte[18], sowie 1934 eine Rückschau über ihre Arbeit als Gewerbeärztin unter dem Titel „15 Jahre österreichischer Gewerbearzt“.[19]

Adler-Herzmark versuchte vor allem ihre wissenschaftlichen Erkenntnisse und Erfahrungen auf dem arbeitsmedizinischen Gebiet durch Vorträge und durch Veröffentlichungen einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen und sie zu sensibilisieren, um die von ihr erhobenen gesundheitspolitischen Maßnahmen zur Durchsetzung zu verhelfen. Ihre arbeits- und sozialmedizinische Expertise verband Adler mit ihrem politischen und gewerkschaftlichen Engagement, dem sie seit ihrem zirka 1911 in der Leopoldstadt vollzogenen Beitritt in die Sozialdemokratische Arbeiterpartei Österreich (SdAPÖ) nachkam.[20] Sie nutzte deren Organisationsstrukturen als auch jene der Betriebsratsorganisationen und der Freien Gewerkschaften und nicht zuletzt deren Presse für ihre Aufklärungs- und Informationsarbeit und zur Formulierung ihre gesundheitspolitischen, arbeitsmedizinischen und arbeitsrechtlichen Forderungen. Ihre ersten Artikel publizierte sie schon vor dem Ersten Weltkrieg in der Arbeiterinnenzeitung zum Thema „Die Impfung“,[21] oder in der Arbeiter Zeitung zum Thema „Frauenfrage und Menschenökonomie“.[22] In der Zeitschrift „Der Betriebsrat“ publizierte sie zum Thema „Schutztechnik in der Papierindustrie[23], „Über die Gefahren bei der Ausführung von Bauarbeiten[24], „Schutztechnik in der Holzindustrie“[25] und in der Zeitschrift Feuerwehr-Signal 1930 einen Artikel zur „Kohlenvergiftung und erste Hilfe“.[26] In der Zeitschrift „Arbeit und Wirtschaft“ veröffentlichte Adler 1925 zwei Artikel über „Die Kulturbedeutung des Achtstundentages“[27] und über Berufskrankheiten, Unfallheilkunde, Gewerbehygiene[28] und 1929 über die Gewerbehygiene in Deutschland.[29] In der Funktionärsschule des Bundes der Freien Gewerkschaften referierte sie über Gewerbehygiene[30], vor dem Bund der Industrieangestellten über „Wohlfahrtseinrichtungen im Betrieb vom gewerbeärztlichen Standpunkt“[31], im Verband sozialistischer Studenten im November 1925 zu „Erste Hilfe bei chemischen Unfällen“[32], 1928 im Vertrauensmännerkurs der Wiener Holzarbeiter über „Unfallverhütung“[33] und 1932 in der Vereinigung der sozialdemokratischen Ärzte, dessen Mitglied sie war, über „Gewerbehygiene“.[34] Ab April 1920 wirkte sie als eine von mehreren KursleiterInnen[35] und Referentin in der Betriebsräteschule in Wien, wo sie zum Thema Gewerbehygiene[36], oder „Körper- und Gesundheitslehre der Frau“[37] die Schulungs- und Bildungsarbeit mitgestaltete.

Ihr schon vor dem Ersten Weltkrieg herangereiftes Interesse für Frauenfragen verknüpfte sie durch ihre Schwerpunktsetzung als Arbeitsmedizinerin im Gewerbeinspektorat, indem sie die Implementierung spezifischer Schutzmaßnahmen für Frauen einforderte. Sie bestimmte aber auch in den 1920er Jahren ihre Aktivitäten als Referentin im Wiener Volksbildungsverein, wo sie zu Themen wie „Berufskrankheiten“ (1923/24), „Die Frau im Beruf (betrachtet vom ärztlichen Standpunkt aus)“ (1924/25), „Geschlechtskrankheiten der Frauen“ (1915/16), „Einiges zur Frage der Verdauung“ (1915/16) und über „Die körperliche Eignung der Frau zum Beruf“ (1923/24) sprach.[38] In den sozialdemokratischen Frauenorganisationen referierte sie im Juni 1914 in Währing über „Frauenhygiene“,[39] in der Josefstadt im April 1914 zu „Der Gebärstreik“[40] und 1931 in der Vereinigung der arbeitenden Frauen über die „Hygiene des Kindes“.[41] Regelmäßig trat Adler als Vortragende in den sozialdemokratischen Sektionen in Wien auf, wie im Jänner 1911 in der Leopoldstadt[42] zum Thema „Das Recht auf Gesundheit“, in Mariahilf und Margareten „Zur Frage des Geburtenrückganges“,[43] oder 1915 und 1916 in Mariahilf und der Landstraße zum Thema „Geschlechtskrankheiten und die Frauen“.[44] Weitere Vorträge in den Bezirksorganisationen hielt sie 1920 in Hernals und der Josefstadt zum Thema „Die Gesundheit der Frau“,[45] zur „Körper- und Gesundheitslehre der Frau“[46] und zum „Seelenleben der Frau“.[47] In der Leopoldstadt referierte sie 1922 über „Kinderkrankheiten und Kinderpflege“[48] und 1923 über „Hygiene und Ernährung im Haushalt“,[49] in Favoriten 1923 über „Weibliche Körper- und Gesundheitspflege“,[50] sowie in Okttakring 1924 über „Hygiene und Ernährung im Haushalt“ und „Gesundheitspflege der Frau“[51]. Vor dem Wiener Frauenkomitee der SdAPÖ referierte sie im Jänner 1923 über „Die Erfahrungen eines Gewerbearztes“,[52] in der Bezirksorganisation Hernals, wo Adler auch Kursleiterin im Unterrichtsverband war, sprach sie 1927 über „Wissenswertes von der Frauenhygiene“,[53] im Jahr 1929 zweimal in der Landstraße über „Berufskrankheiten“[54] und 1930 in der Bezirksorganisation Alsergrund „Über Benzolvergiftungen und ihre Lehren“.[55] Ende der 1920er Jahre versuchte sie auch das zu dieser Zeit sich etablierende neue Medium Radio zu nutzen und hielt Vorträge im Radio Wien im Rahmen der „Stunde der Kammer für Arbeiter und Angestellte“, beispielsweise im Februar 1929 „Über Berufskrankheiten“.[56]

Internationalisierung – Kongresse

Adler-Herzmark war bestrebt die Arbeitsmedizin in Österreich und das Gewerbeinspektorat in Wien zu internationalisieren, vor allem aber war sie bemüht internationale Standards auf dem Gebiet des Arbeitsrechts und der Sozialmedizin herzustellen. Dazu knüpfte sie Kontakte im Ausland und nahm an internationalen Kongressen, wie an jenem für Unfallheilkunde und Berufskrankheiten in Budapest im Jahr 1928[57] und an dem in Wien 1931 tagenden 6. Internationalen Kongress der Ärztinnen teil, wo sie zum Arbeiterinnenschutz referierte,[58] und ihr Vortrag als Publikation vom Referat für Frauenarbeit des Österreichischen Arbeiterkammertages und des Österreichischen Gewerkschaftsbundes vorgelegt wurde.[59] 1921 veröffentlichte sie den Aufsatz „Allgemeine Gewerbehygiene für Arbeiter“ für die Zentralgewerkschaftskommission des Deutschen Gewerkschaftsbundes in der Tschechoslowakei, der als Lehrbehelfe für Betriebsräteschulen herausgegeben wurde, und 1925 gemeinsam mit Hans Mekiska den Aufsatz „Hygiene der Frau“ für die Zentralstelle für das Bildungswesen der Deutschen sozialdemokratischen Arbeiterpartei in der Tschechoslowakei.

Ihren Bezug zum Judentum belegte Adler 1922 als Gründungsmitglied des Jüdischen Frauenbundes für Deutsch-Österreich, als dessen Vizepräsidentin sie in den 1920er Jahren fungierte. Auch in dieser Funktion engagierte sie sich in gesundheitspolitischen Fragen, wie beispielsweise durch einen gemeinsam mit den Präsidiumsmitgliedern Regine Ulmann (1847-1939), Hermine Kaddisch und Recha Theodor veröffentlichten Aufruf um Spenden zur Bekämpfung der Tuberkulose unter Kindern.[60]

Mit der Zerstörung der Demokratie in den Jahren 1933/34, der Errichtung der austrofaschistischen Diktatur und dem Verbot und der Verfolgung der sozialdemokratischen Organisationen, Gewerkschaften sowie der Ausschaltung der Betriebsräte, kam ihre Vortrags- und Publikationstätigkeit nahezu völlig zum Erliegen. Nur eine Studie, die sie wieder gemeinsam mit Geza Kopstein veröffentlichte, erschien 1937 in der Wiener medizinischen Wochenschrift zum Thema „Weitere Untersuchungen über Silikose in Österreich“.[61] Zuletzt lebte Jenny Adler 1937 in Wien 8, Josefstädterstraße 43-45. Nach dem „Anschluss“ an das nationalsozialistische Deutsche Reich wurde Jenny Adler wegen ihrer jüdischen Herkunft von den Nazis ihrer Funktion enthoben und sie und ihre Kinder verfolgt. Zunächst gelang ihr am 1. Juli 1939 die Flucht nach Frankreich und von hier 1942 die Flucht in die USA. Jenny Adler verstarb am 25. Jänner 1950 in Chicago, nachdem sie ihren Beruf als Ärztin wieder aufgenommen hatte. Ihre Tochter Leonore, die mit Wilhelm Suschitzky (1904-1978) – dem Sohn des Wiener Buchhändlers und Antiquar Philipp Suschitzky (1875, ermordet 1942 KZ Auschwitz) verheiratet war – lebte nach ihrer Flucht in London. Ihr Sohn Robert flüchtete in die USA, wo er sich als renommierter Physiker auf dem Feld der Fernsehtechnik etablierte, die Mitgliedschaft der National Academy of Engineering erwarb und mit dem Emmy Award ausgezeichnet wurde. Ihr Vater, Jossel Herzmark, wurde 1941 in Riga ermordet. Viele ihrer Kollegen mit denen Adler in Wien in den 1920er und 1930er Jahren auf dem Gebiet der Sozial- und Arbeitsmedizin zusammengearbeitet hat, mussten aufgrund der NS-Verfolgung aus Österreich flüchten, darunter Geza Kopstein und Alfred Selinger.

Quellen:

Jenny Adler-Herzmark, Elf Jahre gewerbebehördliche Praxis, in: Handbuch der Frauenarbeit in Österreich 1930, (Hrsg. Von der Kammer für Arbeiter und Angestellte in Wien).

Archiv der Universität Wien – Medizinische Fakultät, Rigorosenprotokolle, Sign. 196 –1903-1930, Zl. 222, Herzmark Jenny (Rigorosen Datum: 1910.04.21).

Archiv der Universität Wien – Medizinische Fakultät, Promotionsprotokoll, Sign. 190 –1904-1912, Zl. 1055, Scheim Blume gen. Jenny.

[1] Wiener Medizinische Wochenschrift. Nr. 50. 10.12.1932. Sp. 153.

[2] Neues Frauenleben. Oktober 1913. S. 3. Lehmann 1913.

[3] Neues Wiener Tagblatt (Tages-Ausgabe). 23.1.1911. S. 12.

[4] Neue Freie Presse, 22.5.1915, S. 25.

[5] Wiener Zeitung. 22.8.1915. S. 6.

[6] Der Militärarzt. 10.7.1915. S. 1.

[7] Arbeiter Zeitung. 6.11.1919. S. 7.

[8] Arbeiter Zeitung. 2.8.1919. S. 7.

[9] Arbeiter Zeitung. 28.12.1918. S. 6.

[10] Arbeiter Zeitung. 1.11.1924. S. 10.

[11] Wiener Medizinische Wochenschrift, Nr. 24,1926.

[12] Wiener Medizinische Wochenschrift, Nr. 20, 1932, S. 527; Der Tag, 19.10.1932, S. 10.

[13] Wiener Medizinische Wochenschrift, Nr. 44, 28.10.1933, Sp. 1222-1225.

[14] Wiener Medizinische Wochenschrift. Nr. 10, 3.3.1923. Sp. 483-484.

[15] Wiener Medizinische Wochenschrift. Nr. 21, 23.5.1925. Sp. 1218-1219.

[16] Wiener Medizinische Wochenschrift. Nr. 44, 26.10.1929. Sp. 1397.

[17] Wiener Medizinische Wochenschrift. Nr. 11, 8.3.1930. S. 368-371.

[18] Wiener Medizinische Wochenschrift. Nr. 10, 1.3.1930. S. 340.

[19] Wiener Medizinische Wochenschrift. Nr. 36, 1.9.1934. S. 358-359.

[20] Arbeiter Zeitung. 8.1.1911. S. 11.

[21] Arbeiterinnen Zeitung. Nr. 12. 1913. S. 4.

[22] Arbeiter Zeitung. 3.6.1914. S. 7.

[23] Arbeiter Zeitung. 13.5.1921. S. 7.

[24] Arbeiter Zeitung. 5.7.1922. S. 9.

[25] Arbeiter Zeitung. 23.9.1922. S. 7.

[26] Feuerwehr-Signal. 5.11.1930. S. 7.

[27] Arbeiter Zeitung. 9.5.1925. S. 8.

[28] Arbeit und Wirtschaft. Nr. 23. 1925. S. 1005-1008.

[29] Arbeit und Wirtschaft. Nr. 23. 1927. S. 989-992.

[30] Arbeiter Zeitung. 19.10.1929. S. 9.

[31] Arbeiter Zeitung. 4.12.1929. S. 10.

[32] Arbeiter Zeitung. 29.11.1925. S. 15.

[33] Arbeiter Zeitung. 10.10.1928. S. 7.

[34] Tagblatt. 8.11.19932. S. 14.

[35] Arbeiter Zeitung. 23.4.1920. S. 5.

[36] Arbeiter Zeitung. 25.3.1920. S. 7; AZ. 27.5.1924. S. 11.

[37] Arbeiter Zeitung. 1.1.1921. S. 11.

[38] Österreichisches Volkshochschularchiv.

[39] Arbeiterinnenzeitung. 9.6.1914. S. 11.

[40] AZ. 26.4.1914. S. 14.

[41] Österreichische Frauenrundschau – Mitteilungen der Vereinigung der arbeitenden Frauen. H. 2. 1931. S. 1 und H. 8. 1931. S. 3.

[42] Arbeiter Zeitung. 15.1.1911. S. 12.

[43] Arbeiter Zeitung. 8.3.1914. S. 13; 10.5.1914. S. 13.

[44] Arbeiter Zeitung. 25.11.1915. S. 7; 12.2.1916. S. 7.

[45] Arbeiter Zeitung. 11.4.1920. S. 10; 4.5.1920. S. 7.

[46] Arbeiter Zeitung. 21.11.1920. S. 11.

[47] Arbeiter Zeitung. 12.12.1920.

[48] Arbeiter Zeitung. 29.11.1922. S. 9.

[49] Arbeiter Zeitung. 16.1.1923. S. 9.

[50] Arbeiter Zeitung. 4.3.1923. S. 11.

[51] Arbeiter Zeitung. 15.11.1924. S. 13; 23.11.1924. S. 13.

[52] Arbeiter Zeitung. 21.1.1923. S. 11.

[53] Arbeiter Zeitung. 1.1.1927. S. 16.

[54] Arbeiter Zeitung. 17.2.1929. S. 13; 21.6.1929. S. 9.

[55] Arbeiter Zeitung. 18.5.1930. S. 15.

[56] Arbeiter Zeitung. 31.1.1929.

[57] Arbeiter Zeitung. 31.8.1928. S. 5.

[58] Der Tag. 19.9.1931. S. 6.

[59] Frauenarbeit. Monatsbeilage zur „Arbeit und Wirtschaft“. Organ des Bundes Freier Gewerkschaften der Arbeiterkammer und der Betriebsräte Österreichs. Nr. 19. 1931. S. 788-791.

[60] Der Tag. 11.6.1924. S. 11.

[61] Wiener Medizinische Wochenschrift. Nr. 16. 17.4.1937. S. 433.

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