Archiv der Kategorie: Allgemeines

Allgemeines – nicht kategorisiert

ROKITANSKY – SKODA – ZUCKERKANDL DIE GEBURT DER MODERNEN MEDIZIN

ROKITANSKY – SKODA – ZUCKERKANDL DIE GEBURT DER MODERNEN MEDIZIN
Yuri Ancarani / Ali Kazma / Ville Lenkkeri

Austellungsdauer: 19.Dezember 2014 – 16.Mai 2015

Austellungseröffnung durch den Rektor der MedUni Wien, Wolfgang Schütz und die Kuratoren Christiane Druml, Reinhard Putz und Moritz Stipsicz:

Dienstag 16.Dezember 2014, 19.00

Josephinum
Sammlungen der Medizinischen Universität Wien

Währinger Straße 25
1090 Wien
Tel.: +43 1 40160 26001
Mail: sammlungen@meduniwien.ac.at

Austellungsinformation:
10 Jahre MedUni Wien, 20 Jahre neues AKH und 650 Jahre Medizinische Fakultät der Universität Wien – drei Anlässe, um aus der reichen und vielfältigen Geschichte der Medizin in Wien einen wichtigen Wendepunkt herauszugreifen und drei Persönlichkeiten eine Ausstellung zu widmen, die maßgeblich an der Geburt der modernen Medizin beteiligt waren: Carl von Rokitansky und Josef Skoda, als Giganten des vergangenen Jahrhunderts und wesentliche Wegbereiter der Moderne, Emil Zuckerkandl als wichtiger Anatom und Protagonist des jüdischen Österreichs.

Neben zahlreichen neuen Erkenntnissen über den menschlichen Körper, die auf diese drei Großen der Wiener Medizin zurückgehen, liegt ihre wahrscheinlich wichtigste Errungenschaft in ihrem revolutionären, naturwissenschaftlichen Zugang zur Medizin. Unter die Haut bezieht sich daher sowohl auf ihre jeweiligen Fachgebiete – Pathologie, Innere Medizin, Anatomie – als auch auf ihre Methoden, durch genaues Schauen den Dingen auf den Grund zu gehen, um zu einem kausalen Verständnis der Funktion des menschlichen Körpers zu gelangen.

Die Ausstellung spannt einen Bogen bis zu unseren Tagen und stellt anhand modernster bildgebender Verfahren die heutige High-Tech-Medizin dar. Am Beispiel der Organe Herz und Gehirn wird veranschaulicht, welche Möglichkeiten der Medizin heute zur Verfügung stehen, um in den Körper hineinzuschauen und diesen zu behandeln.

EOD – eBook on Demand: “Medizinhistorische Dissertationen”: Rokitansky, Carl von, 1804-1878: De varioloide vaccinica

EOD – eBook on Demand: “Medizinhistorische Dissertationen”: Skoda, Joseph, 1805-1881: Dissertatio inaug. medica de morborum divisione

MedUni Wien DOCTORAL THESIS wurde mit dem Award of Excellence ausgezeichnet!

MedUni Wien DOCTORAL THESIS wurde mit dem Award of Excellence ausgezeichnet!

 

Jais, Alexander: Myeloid heme oxygenase-1 drives metaflammation and insulin resistance in mouse and man, 2014.

 

Alexander Jais von der MedUni Wien wurde vom Wissenschaftsministerium

mit dem Award of Excellence ausgezeichnet.

Seine PhD-Abschlussarbeit am Klinischen Institut für Labormedizin wurde

als eine der besten Dissertationen des Jahres prämiert und liegt an der Ub

als Volltext –>PDF oder im Printformat (Signatur: WK-D2014-1) vor.

„1. Weltkrieg & Medizin“ [17]: Kriegschirurgie II: II. chirurgische Klinik – Julius Hochenegg

Kriegschirurgie II: II. chirurgische Klinik – Julius Hochenegg 

Julius Hochenegg (* 2. August 1859 Wien, + 11. Mai 1940) studierte in Wien an der Medizinischen Fakultät Medizin (1884 Promotion). Zunächst war er Operationszögling in der I. Frauenklinik (Carl Braun) danach Mitarbeiter an der I. chirurgischen Klinik (1886 Assistent) und unter Theodor Billroth an der II. Chirurgischen Klinik tätig. 1889 habilitierte er sich (Dozent). 1892 übernahm er die Leitung der Chirurgischen Abteilung der allgemeinen Poliklinik. 1894 wurde er zum a.o.  Prof, 1901 zum tit. o. Prof und 1904 zum o. Prof. ernannt. Im selben Jahrfolgte folgte er – nach dem Tod von Carl Gussenbauers – diesem als Vorstand der II Chirurgischen Universitäts-Klinik nach. Diese Stellung hatte er bis zu seiner Emeritierung 1930 inne. Gemeinsam mit Anton Eiselsberg schuf er 1909, die an den chirurgischen Universitäts-Kliniken im AKH angegliederte Unfallstation, die als Vorläufer der akademischen Unfallchirurgie gilt. 1910 gründete er gemeinsam mit Anton Eiselsberg, Richard Paltauf, Alexander Fraenkel, Ludwig Teleky und Josef Winter die „Österreichischen Gesellschaft zur Erforschung und Bekämpfung der Krebskrankheit“.

Hochenegg gehörte an der Fakultät zu jenen Medizinern, die sich schon Jahre vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges vehement für eine weitgehende Vorbereitung der Medizin auf einen künftigen Krieg einsetzte und zu Reformen auf dem Gebiet des Sanitätswesens drängte. Unmittelbar nach Ausbruch des Balkankrieges im Oktober 1912 arrangierte Hochenegg zur Sammlung kriegschirurgischer Erfahrungen die Teilnahme einiger seiner Mitarbeiter (Prof. Ernst Exner, Dozent Hans Heyrovsky sowie die damaligen sogenannten “Operationszöglinge“ Cornelius Ritter von Massari und Guido Kronenfels) am bulgarischen Kriegsschauplatz in Sofia (Alexanderspital) und in Philippopel.

Im Februar 1913 fasste Hochenegg erstmals die Ergebnisse seiner Mitarbeiter in einem Vortrag in einer außerordentlichen Versammlung der k.k. Gesellschaft der Ärzte am 19. Februar 1913 zusammen, die er in einem umfangreichen Artikel zur sanitären Kriegsbereitschaft der k.u.k. Monarchie publizierte.

  • Die sanitäre Kriegsbereitschaft unseres Vaterlandes (von Hofrat Prof. Dr. Julius Hochenegg, Vorstand der II. chirurgischen Klinik in Wien), in: Wiener Medizinische Wochenschrift, Nr. 9, 22. Februar 1913, S. 553-565.

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=wmw&datum=1913&size=45&page=295

1915 entstand daraus ein von seinen Mitarbeitern bearbeiteter und redigierter Sammelband:

  • Exner Alfred, Kriegschirurgie in den Balkankriegen 1912/13. Bearbeitet von Alfred Exner, Hans Heyrovsky, Guido Kronenfels u. Cornelius Ritter Massari, Stuttgart 1915, (Neue deutsche Chirurgie, Band 14 hrsg. v. P. v. Bruns), [Sign. 55.916/14]

http://webapp.uibk.ac.at/alo_cat/card.jsp?id=8566215&pos=4&phys=


Das Divisionsspital und das städtische Spital in Philippopel


Kriegschirurgisches Pavillon im Alexanderspital

Ein unmittelbares Ergebnis dieser militärärztlichen Tätigkeiten der Mitarbeiter von Hochenegg im Balkankrieg war der Aufbau und die Zusammenstellung sogenannter „mobiler Chirurgengruppen“, die Hochenegg gemeinsam mit der I. chirurgischen Klinik (Eiselsberg) im November 1912 ins Leben rief. Darunter wurde eine geschlossene Gruppe von erfahrenen Chirurgen samt Hilfspersonal verstanden. Jede der beiden Kliniken in Wien organisierten im Sommer 1914 jeweils vier Gruppen, die im Front- und Etappenbereich eingesetzt wurden. Jene der II. chirurgischen Klinik bestanden aus folgenden Personen:

Unmittelbar nach Kriegsausbruch organisierte Hochenegg im August 1914 an der II. chirurgischen Klinik im Allgemeinen Krankenhaus in Wien sogenannte „Kriegschirurgische Kurse“, die Mitte September mit den „kriegschirurgischen Demonstrationen“ an der I. chirurgischen Klinik (Eiselsberg) fortgesetzt wurden. Die Kurse an der II. chirurgischen Klinik wurden von Prof Exner durchgeführt und sollten zur Ausbildung jener „mobilen Chirurgengruppen“ dienen. Alfred von Exner-Ewarten, (* 18. Mai 1875 Wien, + 8. November 1921 Wien) arbeitete nach seinem Studium an der Medizinischen Fakultät der Universität Wien im ehemaligen Laboratorium bei Ernst Ludwig. Nach seiner Promotion (1900) arbeitete er als Operationszögling an der Zweiten Chirurgischen Universitätsklinik bei Carl Gussenbauer, wurde zwei Jahre später Assistent und habilitierte sich 1909 bei dessen Nachfolger Julius Hochenegg (a.o. Titularprofesor 1912). Während des Ersten Weltkriegs war Exner-Ewarten unter anderem Chefarzt im Garnisonsspital Nummer 1. Zwischen 1917 und 1919 war er Primararzt der chirurgischen Abteilung des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder in Wien. Sein Hauptarbeitsgebiet betraf die Chirurgie der Gallenwege und die Radiumtherapie bei Krebserkrankungen.

  • Kriegschirurgischer Kurs an der Klinik Hochenegg I (Prof. Dr. A. Exner: Grundsätze der Kriegschirurgie), in: Der Militärarzt, Nr. 15, 15.8.1914, S. 324-326.

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=dma&datum=1914&page=168&size=45

  • Kriegschirurgischer Kurs an der Klinik Hochenegg II (Prof. Dr. A. Exner: Grundsätze der Kriegschirurgie), in: Der Militärarzt, Nr. 16, 22.8.1914, S. 340-342.

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=dma&datum=1914&size=45&page=176

  • Kriegschirurgischer Kurs an der Klinik Hochenegg II (Prof. Dr. A. Exner: Grundsätze der Kriegschirurgie, V. Frakturbehandlung), in: Der Militärarzt, Nr. 17, 29.8.1914, S. 352-356.

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=dma&datum=1914&page=182&size=45

  • Kriegschirurgischer Kurs an der Klinik Hochenegg  (Prof. A. Exner : Grundsätze der Kriegschirurgie, IX. Rückenmarksverletzungen), in: Der Militärarzt, Nr. 18, 5.9.1914, S. 369-370.

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=dma&datum=1914&page=190&size=45

  • Kriegschirurgischer Kurs an der Klinik Hochenegg Teil XIV (Prof. A. Exner : Grundsätze der Kriegschirurgie), in: Der Militärarzt, Nr. 19, 12.9.1914, S. 386-389.

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=dma&datum=1914&size=45&page=199

  • Kriegschirurgische Demonstrationen an der Klinik Hochenegg Teil I (Prof. A. Exner), in: Der Militärarzt, Nr. 20, 19.9.1914, S. 404-406.

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=dma&datum=1914&size=45&page=208

  • Kriegschirurgische Demonstrationen an der Klinik Hochenegg Teil II (Prof. A. Exner, Schußfrakturen), in: Der Militärarzt, Nr. 22, 3.10.1914, S. 435-437.

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=dma&datum=1914&size=45&page=224

1919 erschien ein von Hochenegg herausgegebener Sammelband, der seine und jene seiner Mitarbeiter in der Wiener medizinischen Wochenschrift zwischen 1914 und 1918 publizierten Arbeiten zur Kriegschirurgie enthielt.

  • Hochenegg Julius (Hg.), Kriegschirurgische Mitteilungen. Arbeiten der Chirurgengruppe der II. Chirurgischen Klinik in Wien, Wien 1919 [Sign. 33.802]

http://webapp.uibk.ac.at/alo_cat/card.jsp?id=8586515&pos=0&phys=

1916 publizierte Hochenegg ein Memorandum in dem er sich generell für eine Neugestaltung des militärischen Sanitätswesens insbesondere aber für eine spezielle Ausbildung von Militärärzten an einer Militärärztlichen Akademie aussprach.

  • Hochenegg Julius, Zur Reorganisation des militärärztlichen Sanitätswesen (gedruckt als Memorandum Mai 1916) 1916. [Sign. 33.817]

http://webapp.uibk.ac.at/alo_cat/card.jsp?id=8586522&pos=0&phys=

Text: Walter Mentzel

—————————————————–

„1. Weltkrieg & Medizin“ –>alle Beiträge

Gastautor: Prof. Dr. Peter Heilig: GUBERNA-TOR (-TRIX, -TRICKS?)

GUBERNA-TOR (-TRIX, -TRICKS?)

IR(R)REALITÄTEN UNREELITÄTEN

Sind die Lenker, die Steuermänner unserer ‚post-modernen‘ Gesellschaft: auf Land-Urlaub? Noch länger?

Offenbar. Die Szene erinnert an Napoleon, der „in einem winzigen Nachen, im Schlepptau des Schiffs des

Krieges, dieses zu steuern wähnte“ – eine meisterliche Metapher (Tolstois (?)).

Die ‚Generäle‘ der Societas Jesu (SJ) verfolg(t)en seit jeher hehre, hohe Ziele: „Omnia ad majorem Dei

gloriam“: Alles zur größeren Ehre Gottes. Der kürzeste Befehl der Geschichte lautete: „I“ (geh!).

Tempora mutantur: „Komplizierter“ (Fred Sinowatz), scheinbar. Zielvorstellungen? Altruismus? Aus der

Mode gekommen. En vogue: Merkwürdige Phänomene, wie ‚Downgrading‘ und ‚Downrating‘. Zum Beispiel.

„Pro meliore mundo“, für eine bessere Welt – ein anderer, längst vergessener Traum – jetzt umgemünzt auf

Business-Slogans, wie ‚Better Shopping‘ im Sinne grenzenlos wachsend-metastasierenden ‚Wohlstandes‘.

„Ein österreichischer Dokumentarfilm zeigt, dass die Immobilienbranche nicht nur Auswirkungen auf das

globale Finanzsystem hat, sondern dass sie auch dramatisch unsere Städte und unsere Lebenswelt

verändert:“ (1)

„Du hast einer Stadt die Seele herausgerissen“ – Shoppingcenter-Ruinen, Arbeitslosigkeit (1), wie die ‚Toten

Augen von London‘ glotzen hohle Auslagen in leere Straßen ausgestorbener Ghost Towns.

Westentaschen-Napoleönchen erobern noch immer. Auch wenn es nichts mehr zu erobern gibt. Lobbyisten

fischen weiter im Trüben. Schein-Vorteile locken. Mit Scheingeld. Und phantastischer Rendite. Ruinös.

„Allmählich beginnt sich jedoch Widerstand zu formieren“ (1). (An)Teilnahme wird erbeten.

Gubernator: (lat) Steuermann, Lenker, Leiter; Gubernatrix: Lenkerin

Gender: beyond

Interest: no

1 www.globalshoppingvillage.at

Weitere Artikel:
Gastautor: Prof. Dr. Peter Heilig: NICHTS im Ich, Ich im Nichts – Spirituelles Schwarzes Loch?
Gastautor: Prof. Dr. Peter Heilig: Beyond Gender; Multiversum
Gastautor: Prof. Dr. Peter Heilig: Paedagogik
Gastautor: Prof. Dr. Peter Heilig: Undam
Gastautor: Prof. Dr. Peter Heilig: Oekonomik *, Oenokomik**
Gastautor: Prof. Dr. Peter Heilig: Weltuntergänge, ein Pluraletantum
Gastautor: Prof. Dr. Peter Heilig: Aus dem Takt geraten, – “unsere” Zeit –
Gastautor: Prof. Dr. Peter Heilig: “Sub aqua, sub aqua . . .”
Gastautor: Prof. Dr. Peter Heilig: “Das Leben ist schön”
Gastautor: Prof. Dr. Peter Heilig: Quantum Satis Est

Gastautor: Prof. Dr. Peter Heilig: Ophthalmologie: Prophylaxe. Ein Appell.

Gastautor: Prof. Dr. Peter Heilig: “KULTUR-GEDAECHTNIS-SCHWUND”
Gastautor: Prof. Dr. Peter Heilig zum Thema: NACH DENKEN: “Was ich ganz besonders schätze, ist das klare Denken.” Joseph Böck (1901–1985)
Gastautor: Prof. Dr. Peter Heilig zum Thema Blendung – “We waste our lights in vain, like lamps by day…” Romeo and Juliet Act I Scene IV MERCUTIO
Gastautor: Prof. Dr. Peter Heilig: 19.01.2013: Zweihundert Jahre Wiener Augenklinik: „Älteste Universitäts-Augenklinik der Erde“
Gastautor: Prof. Dr. Peter Heilig: „G’schichterln aus der Geschichte der Wiener Augen-Klinik“
Gastautor: Prof. Dr. Peter Heilig über Karl May in Wort und Bild
Gastautor: Prof. Dr. Peter Heilig: “Freud gab Carl Koller den Spitznamen “Coca Koller”…”

BIX 2014: Aktuelles Portrait der Universitätsbibliothek MedUni Wien

Nach dem erfreulichen Ergebnis beim internationalen Bibliotheksvergleich (BIX) 2014,

2,5 Sterne und unter den 10 teilnehmenden Universitätsbibliotheken aus Österreich

konnte sich die Universitätsbibliothek als zweitbeste Universitätsbibliothek profilieren,

können Sie nun das aktuelle Portrait nachlesen:

Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien

Mit einem Gesamtbestand von 699.119 Bänden und 3.781 lizenzierten E-Journals ist die Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien die größte medizinische Fachbibliothek Österreichs. Sie versorgt primär 9.105 Studierende und 1.943 Lehrende (FTE) mit medizinischer Fachinformation und Serviceleistungen, ist aber auch für die interessierte Öffentlichkeit zugänglich. Die Universitätsbibliothek gliedert sich in die Hauptbibliothek im Allgemeinen Krankenhaus der Stadt Wien (Universitätskliniken) sowie in die Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin und in die Zweigbibliothek für Zahnmedizin.

Die Bedeutung der Bibliothek für Klinik, Forschung und Lehre wird durch eine starke Frequentierung während der Öffnungszeiten (750.198 physische Bibliotheksbesuche pro Jahr) bestätigt. Neuerwerbungen, aber auch relevante Schwerpunktliteratur zu aktuellen Themen werden regelmäßig im Lesesaal präsentiert.

Pro primärer Nutzerin/primärem Nutzer werden 248 Euro für den Ankauf von Literatur investiert. Mit dem Ziel, als innovative Hybridbibliothek eine leistungsfähige Informationsschnittstelle zu sein, werden sowohl die physischen Angebote laufend optimiert, aber vor allem auch die digitalen Medien und Services verstärkt ausgebaut.

Schwerpunkt der Bibliotheksarbeit ist der weitere Ausbau der elektronischen Angebote und Serviceleistungen. Seit der Umstellung auf „Journals e-only“ im Jänner 2013 sind die aktuellen Jahrgänge des Zeitschriftenbestandes ausschließlich online rund um die Uhr verfügbar. Damit folgt die Universitätsbibliothek dem in den vergangenen Jahren immer stärker werdenden Trend zur Nutzung von Online-Medien und gewährleistet gleichzeitig die ständige Verfügbarkeit der medizinischen Fachzeitschriften. Die Nutzung der E-Journals von 1,1 Millionen Zugriffen (2013) auf Volltext-Artikel zeigt die hohe Akzeptanz dieses Angebotes bei den NutzerInnen der Bibliothek. BIX 2014: Aktuelles Portrait der Universitätsbibliothek MedUni Wien weiterlesen

„1. Weltkrieg & Medizin“ [16]: Einladung: Lebende Kriegsdenkmäler

Im Rahmen der Ausstellung

»Es ist Frühling, und ich lebe noch«.

Eine Geschichte des Ersten Weltkriegs in Infinitiven.

 

Lebende

Kriegsdenkmäler

13.November 2014

Universitätszahnklinik Wien,

1090 Wien

Einladung

Begrüßung & Einleitung

Marcel Atze, Leiter der Handschriftensammlung Wienbibliothek

Im Gespräch

Johannes Kirchner, Leiter des Zahnmuseums Wien

Gabriele Dorffner, Historikerin

Lesung

Hannes Gastinger

Anschließend Brot & Wein

im benachbarten Zahnmuseum

Donnerstag, 13. November 2014, 19.00 Uhr

Universitätszahnklinik Wien, Großer Hörsaal

Sensengasse 2, 1090 Wien

Lebende Kriegsdenkmäler

»Ja, das Gesicht dieser Welt wird eine Prothese sein!« So schloss Karl Kraus Ende 1916

einen Text in seiner »Fackel« ab, der sich mit der Operation eines Soldaten auseinandersetzt,

der durch Granatsplitter schwerste Gesichtsverletzungen erlitten hatte. Wie sehr die Entstellungen

von zehntausenden Männern im Alltag präsent waren, belegen auch andere literarische

Texte, die an diesem Abend gelesen werden, etwa von Andreas Latzko und Joseph

Roth. Letzterer bezeichnete die Versehrten als »Lebende Kriegsdenkmäler«. Die medizinischen

Diskurse der Zeit loten Johannes Kirchner und Gabriele Dorffner aus. Beide betreuen das

Zahnmuseum Wien, wo sich auch der Nachlass des Zahnmediziners Juljan Zilz (1871–1930)

befindet, der sich wie kein anderer um die Behandlung von Gesichtsverletzungen kümmerte

und eine mobile Kriegszahnklinik begründete. Zilz legte zudem eine Sammlung von Gipsbüsten

und Moulagen typischer Verwundungen an, die noch bis 27. November 2014 unter dem

Titel »Gesichter des Ersten Weltkriegs« im Zahnmuseum Wien zu sehen ist.

u.A.w.g.
Öffentlichkeitsarbeit der Wienbibliothek (Suzie Wong)
Tel. (+43 1) 4000-84926, Fax (+43 1) 4000-99-84915, oeffentlichkeitsarbeit@wienbibliothek.at,
Wienbibliothek im Rathaus – MA 9
www.wienbibliothek.at

Einladungskarte Lebende Kriegsdenkmaeler
—————————————————–

„1. Weltkrieg & Medizin“ –>alle Beiträge

Eugene Braunwald zu Gast in der Josephinischen Bibliothek!

Die Medizinische Universität Wien feierte am Montag, 3. November 2014, mit einem Festakt ihr zehnjähriges Bestehen.
Einer der Keynote-Speaker war  Eugene Braunwald, Professor an der Harvard Medical School.

Im Zuge seines Wienaufenthaltes besuchte er auch die Josephinische Bibliothek.

Eugene Braunwald ist ein US-amerikanischer Kardiologe. Er wurde 1929 in Österreich geboren,
seine Eltern flüchteten mit ihm und seinem Bruder nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich im November 1939 in die USA.

Braunwald hat mehr als 1.100 Publikationen verfasst und ist Mitglied der National Academy of Sciences.

Biography–>PDF

http://up.meduniwien.ac.at/festakt/eugene-braunwald/

Veranstaltungstipp: 2. Veranstaltung: “Blatt für Blatt – die Schätze der Josephinischen Bibliothek”

Gastautor Dr. Heinz Derka: „Kunst ist für die seelische Gesundheit des Menschen unerlässlich“ – MR Dr. Peter Prohaska +

Gastautor Dr. Heinz Derka:

NACHRUF FÜR MED. RAT DR. PETER PROCHASKA (1930 – 2014)

>KUNST IST FÜR DIE SEELISCHE GESUNDHEIT DES MENSCHEN UNERLÄSSLICH<

Der Arzt und Künstler MR Dr. PETER PROCHASKA ist im Mai dieses Jahres  84- jährig  gestorben.

Für den Österreichischen Ärzte Kunst Verein war er von  Anfang an von großer Bedeutung. Als eines von 12 Gründungsmitgliedern des Jahres 1992 wurde er viele Amtsperioden hindurch immer wieder als Präsident bestätigt und war ständiger Organisator und Eröffnungsredner zahlreicher  Ausstellungen, die er in der Galerie des Wiener Allgemeinen Krankenhauses, in Bankfilialen oder Kunsthandlungen veranstaltete. Trotz seiner ausgedehnten Kassenpraxis als Gynäkologe war er unermüdlich selbst künstlerisch tätig und stellte regelmäßig jährlich in der Galerie des  Allgemeinen Krankenhauses und ab 2000 auch als Mitglied des Künstlerbundes Klosterneuburg in der dortigen Rostock-Villa aus.

Sein Schaffensdrang war ungewöhnlich stark ausgeprägt und blieb trotz eines ihn zunehmend beeinträchtigenden Leidens bis in die späten Lebenswochen ungebrochen. Sein letztes Bild malte er nur wenige Tage vor der Aufnahme in jenes Krankenhaus, das er lebend nicht mehr verlassen konnte.

Peter Prochaska: „Ich selbst“. – Das letzte Selbstporträt aus dem Jahr 2013.

Peter Prochaska wurde 1930 in Brünn geboren und musste 15-jährig als Vertriebener die Heimat verlassen. Seine Mutter und die damals schon hochbetagte Großmutter gelangten als Überlebende des Brünner Todesmarsches nach Wien, während er in einem russischen Militärlastwagen über die Grenze geschmuggelt und anschließend zwischen den Brandruinen des Stephans-Domes und dessen Nachbar-Gebäuden abgesetzt wurde. Aus dem Nichts bauten die Eltern in Wien eine neue Existenz auf und ermöglichten ihrem Sohn unter Entbehrungen sowohl die Matura wie das Studium der Medizin. Nach der Promotion 1955 absolvierte er seine Ausbildung zum Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe in der Frauenklinik Gersthof und in der Semmelweiß-Klinik. Ab 1964 bis 2010 betreute er in der eigenen Ordination in Währing unzählige Frauen und war Geburtshelfer für tausende Kinder.

Der Halbwüchsige muss durch die Entwurzelung, die bittere Erfahrung von ungesühntem Unrecht und die unverschuldeten Entbehrungen entscheidend geprägt worden sein. Derart gravierende psychische Traumen können einerseits zu Suchtverhalten, Depression und Selbstmord, andererseits zum Freisetzen schöpferischer Kräfte führen. Er zählte zu jenen Persönlichkeiten, die aus negativen Erfahrungen positive Kräfte schöpften.

Peter Prochaska: „Landschaft“, 2008

Schon früh hat er die für ihn günstige Wirkung der Malerei erkannt und deswegen künstlerischen Unterricht gesucht, als 17-Jähriger in der Wiener Malschule von Karl Hoffmann, später während des Medizinstudiums als externer Schüler der Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt bei Ranzoni und Quittan, als junger Arzt bei Gerda Matejka-Felden und Herbert Böckl im Abendakt  der Akademie der Bildenden Künste.

Seine Ölbilder sind unverwechselbar in ihren kräftigen Farben und Konturen. Sie zeigen vorzugsweise helle, offene, freundliche Landschaften oder – auf das jeweilige Ausstellungsthema Bezug nehmend – Menschen und Objekte. Die Darstellungsweise ist expressiv verkürzt ohne ins Abstrakte überzugehen. Sein grafisches Werk dagegen besteht aus völlig gegensätzlich wirkenden kleinformatigen detailgetreuen Strichätzungen. Es sind Bilder aus einer dunklen, oft bedrohlich wirkenden Gegenwelt und auch seine  Bildzyklen tragen negativ besetzte Namen: „ Gilgamesch“ (der altbabyloniache Held scheitert letztlich), „Trakl“ (Selbstmörder nach einer Nacht als Feldapotheker allein mit 100 sterbenden Soldaten), „Apokalyptische Symphonie“. Warum er diese zweite,  eindrucksvolle Seite seiner Kunst nur selten ausgestellt hat können wir nur vermuten.

Peter Prochaska: „Apokalyptischer Reiter“. Strichätzung, Aquatinta, 1999.

Beides, seine hellen freundlichen Ölgemälde und seine dunkle, beunruhigende Grafik entstammen der selben Quelle und zeigen die ganze Spannweite seines Empfindens und seiner Weltsicht.

Er war unser Mentor und Vorbild. In seiner Eröffnungsrede zur Herbstausstellung 2009 hat er jenen Satz ausgesprochen, der ihn und uns gleicherweise betrifft und nun Titel seines Nachrufes ist:  „Kunst ist für die seelische Gesundheit des Menschen unerlässlich“.

Wir werden ihm, als Ärzte dem Arzt und als Künstler dem Künstler, immer ein ehrendes Andenken bewahren.

MR Dr. Peter Prohaska zu Gast im Van Swieten Blog: MR Dr. Peter PROCHASKA – ein österreichischer Spätexpressionist

Weitere Beiträge:
Dr. Werner Horvath zu Gast im Van Swieten Blog:
Dr. Werner Horvath: Die Waffen nieder!
Dr. Werner Horvath: WINDOWS FOR PEACE – Peace Museum Vienna

Dr. Werner Horvath: Die Faszination der Mikrobiologie – Tropenkrankheiten
Dr. Werner Horvath: Mangelerkrankungen – Armut als Risiko
Dr. Werner Horvath: Lifestyle Diseases – Wohlstand als Risiko
Dr. Werner Horvath: Der emanzipierte Patient – vom Objekt zum Subjekt
Dr. Werner Horvath: Genies der ersten Stunde
Dr. Werner Horvath: Wie man als Pop-Musiker unsterblich wird.
Dr. Werner Horvath: Die paradoxe Welt des Zenon von Elea
Dr. Werner Horvath: Pulverfass Iran
Dr. Werner Horvath: Als die Menschheit klar zu denken begann…
Dr. Werner Horvath: Ein großer Europäer ist nicht mehr
Dr. Werner Horvath: Der Krieg ist ein Chamäleon
Dr. Werner Horvath: Die drei Welten des Karl Popper
Dr. Werner Horvath: Wie ist das heute in Haiti?
Dr. Werner Horvath: Über Friedenskonzepte
Dr. Werner Horvath: Gesellschaftsvertrag und Privateigentum
Dr. Werner Horvath: „Atomkraft – das Danaergeschenk“
Dr. Werner Horvath: Die Ölpest im Golf von Mexiko
Arzt & Künstler: Bilder von Dr. Werner Horvath zur Weltwirtschaftskrise
Dr. Werner HORVATH – Die Altäre der anderen Art
Für Dr. Horvaths Malerei typisch sind das Zusammenspiel der Portrait-Umrisslinien und die aus “isodensen Flächen” zusammengesetzten Binnenstrukturen…
Dr. Werner Horvath: Bilder – Figuren – Porträts

 

Dr. Werner Horvath: Die Waffen nieder!

Die Waffen nieder!
Sie zierte den österreichischen 1000-Schilling-Schein und ist jetzt auch auf der nationalen 2 €-Münze abgebildet. Deutschnationale nannten sie abwertend die „Friedens-Bertha“, als sie 1904 anlässlich des Weltfriedenskongresses in Boston von Stadt zu Stadt reiste und täglich bis zu drei Vorträge hielt.

Die Rede ist von der österreichischen Pazifistin, Schriftstellerin und Friedensforscherin Bertha von Suttner, die im Jahr 1905 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde. Grund dafür war ihr Roman Die Waffen nieder!, in dem sie, selbst Tochter eines Generals, die Schrecken des Krieges aus der Sicht der Ehefrau eines Soldaten beschreibt. Sie setzte sich beständig für den Frieden ein und erlag schließlich viel zu früh im Jahr 1914 einem Krebsleiden. So haben wir in diesem Jahr ihren 100. Todestag begangen.

 Werner Horvath: Die Waffen nieder! – Bertha von Suttner. Öl und Acryl auf Leinwand, 80 x 60 cm, 2014. 

Das Porträtbild von Werner Horvath zeigt Bertha von Suttner in Analogie zu ihrer Romanheldin Martha in jungen Jahren vor einer kriegslüsternen und militärgeprägten Welt, in der die Teilnahme an einer Schlacht als charakterbildend für einen Mann gesehen wurde. Die Sieger wurden verherrlicht, kaum einer aber sprach über die vielen Opfer. Gewalt zog Gegengewalt nach sich und die Welt drohte in einer tödlichen Spirale zu versinken.  „Keinem vernünftigen Menschen wird es einfallen, Tintenflecken mit Tinte, Ölflecken mit Öl wegwaschen zu wollen. Nur Blut soll immer wieder mit Blut abgewaschen werden.“, meint die Nobelpreisträgerin dazu.

Die Ironie des Schicksals lag darin, dass trotz aller Friedensbemühungen bereits eine Woche nach dem Tod der großen Pazifistin das Attentat von Sarajevo den ersten Weltkrieg auslöste. „Ist ihre Arbeit deswegen umsonst? “, fragte der Dompfarrer von St. Stephan, Toni Faber, bei der Eröffnung des Projekts „Windows for Peace“ des Peace Museums Vienna. Und er beantwortete die Frage auch gleich selbst: „Nie und nimmer ist es umsonst, eine Sekunde, einen Gedanken, einen Tag, eine Initiative für den Frieden aufzubringen. Wir dürfen uns nicht entmutigen lassen;“

Horvath_2010

Dr. Werner Horvath zu Gast im Van Swieten Blog:

Dr. Werner Horvath: WINDOWS FOR PEACE – Peace Museum Vienna
Dr. Werner Horvath: Die Faszination der Mikrobiologie – Tropenkrankheiten
Dr. Werner Horvath: Mangelerkrankungen – Armut als Risiko
Dr. Werner Horvath: Lifestyle Diseases – Wohlstand als Risiko
Dr. Werner Horvath: Der emanzipierte Patient – vom Objekt zum Subjekt
Dr. Werner Horvath: Genies der ersten Stunde
Dr. Werner Horvath: Wie man als Pop-Musiker unsterblich wird.
Dr. Werner Horvath: Die paradoxe Welt des Zenon von Elea
Dr. Werner Horvath: Pulverfass Iran
Dr. Werner Horvath: Als die Menschheit klar zu denken begann…
Dr. Werner Horvath: Ein großer Europäer ist nicht mehr
Dr. Werner Horvath: Der Krieg ist ein Chamäleon
Dr. Werner Horvath: Die drei Welten des Karl Popper
Dr. Werner Horvath: Wie ist das heute in Haiti?
Dr. Werner Horvath: Über Friedenskonzepte
Dr. Werner Horvath: Gesellschaftsvertrag und Privateigentum
Dr. Werner Horvath: „Atomkraft – das Danaergeschenk“
Dr. Werner Horvath: Die Ölpest im Golf von Mexiko
Arzt & Künstler: Bilder von Dr. Werner Horvath zur Weltwirtschaftskrise
Dr. Werner HORVATH – Die Altäre der anderen Art
Für Dr. Horvaths Malerei typisch sind das Zusammenspiel der Portrait-Umrisslinien und die aus “isodensen Flächen” zusammengesetzten Binnenstrukturen…
Dr. Werner Horvath: Bilder – Figuren – Porträts

„1. Weltkrieg & Medizin“ [15]: Kriegschirurgie vom September 1914 bis April 1915 an der Medizinischen Fakultät der Universität Wien (Allgemeines Krankenhaus Wien): I. chirurgische Klinik – Anton Eiselsberg

„1. Weltkrieg & Medizin“ [15]:  Kriegschirurgie vom September 1914 bis April 1915 an der Medizinischen Fakultät der Universität Wien (Allgemeines Krankenhaus Wien): I. chirurgische Klinik – Anton Eiselsberg

Anton Eiselsberg (*31.7.1860 Steinhaus/Oberösterreich, +25.10.1939 St. Valentin/Niederösterreich) war seit 1887 Assistent beim langjährigen Vorstand der I. chirurgischen Klinik an der Medizinischen Fakultät der Universität Wien: Prof. Theodor Billroth (*26.4.1829 Bergen auf Rügen, +6.2.1894 Abbazia). Nach seinen Berufungen als Professor für Chirurgie an die Universität Utrecht (1893) und Königsberg (1896) folgte er im April 1901 dem bisherigen Direktor Prof. Eduard Albert an die I. chirurgischen Klinik an der Medizinischen Fakultät der Universität Wien nach, der er bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1931 vorstand.

Schon vor dem Ersten Weltkrieg förderte Eiselsberg an der Klinik kriegschirurgische Themen, die sich u.a. in den Arbeiten seines Assistenten Paul Clairmont (*10.1.1875 Wien, +1.1.1942 Saint-Prex) niederschlugen. Clairmont war seit 1903 Assistent von Eiselsberg und nahm 1912 als Arzt am Balkankrieg teil. Im selben Jahr wurde er Primararzt an der 2. chirurgischen Abteilung am Wiener Rudolf Spital. Seine Erfahrungen aus dem Balkankrieg sind als Vortrag – gehalten am 31. Jänner 1913 in der Gesellschaft der Ärzte in Wien – publiziert worden.

Während des Ersten Weltkrieges blieb die I. chirurgische Klinik, wie Eiselsberg betonte „in erster Linie“ sein Arbeitsfeld, wo er „jüngere Hilfskräfte“ zur Behebung des Ärztemangels an der Front für die Arbeit als Chirurgen ausbildete. In diesem Kontext wurden von ihm im September und Oktober 1914 an der I. chirurgischen Klinik sogenannte „kriegschirurgische Demonstrationen“ abgehalten, bei denen chirurgische Fälle erörtert wurden. (Der Militärarzt, S. 12.9.1914, Nr. 19, S. 392). Neben Eiselsberg nahm Otto Marburg (*25.5.1874 Rýmařov, +16.6.1948, New York City), zu dieser Zeit Titularprofessor am Institut für Neurologie an der Medizinischen Fakultät der Universität Wien, als Vortragender teil. Diese Vortragsreihe findet sich publiziert in der Zeitschrift: „Der Militärarzt“. Zeitschrift für das gesamte Militärwesen (Beilage zur „Wiener medizinischen Wochenschrift“) wie folgt wieder:

Eiselsberg bildete seit September 1914 sogenannte „mobile Chirurgengruppen“ aus, die in zahlreichen Frontlazaretten an der Nordost, Südost- und Südwestfront zum Einsatz kamen. Insgesamt unternahm Eiselsberg ab Oktober 1914 bis zum Kriegsende 1918 26 Reisen an die Nordostfront (Galizien und die Bukowina), an die Südostfront (Serbien, Montenegro), an die Südwestfront (Italien) und dreimal an die Westfront, wo er Feldspitäler vor allem aber seine von ihm organisierten „mobilen Chirurgengruppen“ inspizierte und sie durch Vortragsreihen vor Ort weiter ausgebildete (u.a. zwei „Chirurgengruppen“ der I. chirurgischen Klinik in Lancut/Galizien und in Stryj/Galizien). Seine militärärztlichen Einschätzungen und Ergebnisse aus diesen Erfahrungen in diesen Feldlazaretten als auch eine eigene Abhandlung zur Kriegschirurgie finden sich in seiner Autobiografie „Lebenswege eines Chirurgen. Mit einem Nachwort von Burghart Breitner. Innsbruck u. Wien, 1949.“ wieder. Seine „Lebenserinnerungen“ wurden binnen weniger Jahre dreimal aufgelegt. Zunächst 1938 – ein Jahr vor seinem Tod – ein zweites Mal bereits 1940 während des NS-Regimes und zuletzt in der Zweiten Republik 1949. [Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin: Sign. BS011]

Am 7. April 1915 nahm Eiselsberg auf Einladung des Feld-Sanitätschefs der deutschen Armee, Prof. Otto Schjerning (* 4.10.1853 Eberswalde, +28.6.1921 Berlin), an der feldärztlichen Tagung der deutschen Chirurgen in Brüssel teil. Die Ergebnisse dieser Tagung sind publiziert in:

  • Beiträge zur klinischen Chirurgie. Kriegschirurgische Hefte der Beiträge zur klinischen Chirurgie. Verhandlungen der Kriegschirurgentagung, Brüssel 7. April 1915.(Red. V. P. Bruns) [Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin. Reuter-Bibliothek, Sign. RB-503]

Bei seinen Ausbildungstätigkeiten für Kriegschirurgen an der I. chirurgischen Klinik wurde er unterstütz von seinen beiden Assistenten Paul Odelga und Wolfgang Denk. Paul Odelga (*1881, +3.11.1953 Wien) arbeitete 1915 als Militärarzt an der Isonzo-Front und wurde 1916 von Eiselsberg an die I. chirurgischen Klinik zurückberufen. 1916 übernahm der die Leitung des klinischen Filiallazarettes in Wien I., Renngasse. Zwischen 1945-1953 war er als Vermögensverwalter bei der Gesellschaft der Ärzte in Wien tätig (Wiener klinische Wochenschrift, 20. November 1953, Nr. 47, S. 964-965). Eiselsbergs zweiter Assistent, Wolfgang Denk (*21.3.1882 Linz, +4.2.1970 Wien), leitete ab 1931 die II. chirurgische Klinik an der Medizinischen Fakultät der Universität Wien, war 1948/49 Rektor der Universität Wien und zwischen 1946 und 1968 Präsident der Gesellschaft der Ärzte in Wien. Von ihm stammt der Beitrag zur Kriegschirurgie:

 Weitere Publikationen Eiselsberg zur Chirurgie im Ersten Weltkrieg:

  • Eiselsberg Anton, Verwundetenfürsorge im Kriege. Vortrag zur Eröffnung der Herbstsaison der Urania zu Gunsten des Roten Kreuzes gehalten am 15. September 1914, Wien 1914, in: Wiener klinische Wochenschrift, 1914, Nr. 43 u. 44, Beil. Militärsanitätswesen.
  • Eiselsberg Anton, Nachwort zur vorliegenden Arbeit des Reg.-Arztes Dr. J. Ballner: Über die Tragfähigkeit des Amputationsstrumpfes, in: Wiener klinische Wochenschrift 1915, Nr. 11, S. 27-29, Sign. 13.231.
  • Eiselsberg Anton, Zur Wundbehandlung in Kriegszeiten, Wien-Leipzig 1915, aus: Militärsanitätswesen, Beilage der Wiener klinischen Wochenschrift, Nr. 2-7, Sign. 13.810.
  • Eiselsberg Anton, Fehleingriffe im Felde und im Hinterland, in: Feldärztliche Blätter der k.u.k. 2. Armee 1916, Nr. 13 und 14, [Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin, Sign. 28.127 a,b]
    [http://webapp.uibk.ac.at/alo_cat/card.jsp?id=8563920&pos=10&phys=] 
  • Eiselsberg Anton, Julius Tandler, Denkschrift über Ausbildung, Fortbildung und soziale Stellung der Militärärzte überreicht Seiner Kaiserlichen und Königlichen Majestät am 30. März 1917 in Laxenburg 1917, [Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin, Sign. 8.831]
    [http://webapp.uibk.ac.at/alo_cat/card.jsp?id=8559459&pos=0&phys=]
  • Eiselsberg Anton, Wie wurde die klinische Chirurgie durch die Erfahrungen des Weltkrieges beeinflusst und welche praktischen Nutzanwendungen sollen daraus gezogen werden, in: Volksgesundheit im Kriege, 1926, S. 166-178. [Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin, Sign. 18.213(b)]
    [http://opac.meduniwien.ac.at/F/?func=full-set-set&set_number=674529&set_entry=000001&format=999]
  • Eiselsberg Anton, Rede im Herrenhaus über die Errichtung eines Ministeriums für Volksgesundheit , S. 1015-1019, in: Sitzungsberichte des Herrenhauses, 33. Sitzung der 22. Session am 16. Juli 1918, [Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin, Sign. SA 813]. Oder auch:
    [http://alex.onb.ac.at/cgi-content/alex?aid=sph&datum=0022&page=1185&size=45]

Text: Walter Mentzel

—————————————————–

„1. Weltkrieg & Medizin“ –>alle Beiträge