Neuerwerbungen im Juli`16:

Der Bestand der Bibliothek wird durch zahlreiche interessante
Neuerwerbungen laufend erweitert.

Ein Großteil der neu erworbenen Literatur wird in der Buchausstellung im Lesesaal präsentiert.

Alle Neuerwerbungen finden Sie im Katalog–>LINK

Beispiele:

Augenärztliche Begutachtung

Burggraf, Max Harald [VerfasserIn]

2016

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Humangenetische Grundlagen für Gynäkologen : fachgebundene genetische Beratung im Überblick

Wegner, Rolf-Dieter, 1949- [VerfasserIn]

2016

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Anästhesiologische Pharmakotherapie : von den Grundlagen der Pharmakologie zur Medikamentenpraxis

Thiel, Holger, 1967- [VerfasserIn] Roewer, Norbert, 1951- [VerfasserIn]

2014

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Bildgebende Verfahren in der Medizin : von der Technik zur medizinischen Anwendung

Dössel, Olaf, 1954- [VerfasserIn]

2016

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Gastautor Prof. Dr. Peter Heilig: „Sonnenbrand“ des Auges (Retinopathia solaris)

„Sonnenbrand“ des Auges (Retinopathia solaris)

„Wär nicht das Auge sonnenhaft, die Sonne könnt es nie erblicken;

Läg nicht in uns des Gottes eigne Kraft, wie könnt uns Göttliches entzücken?“

Johann Wolfgang von Goethe

Ein Leben lang dringt Sonnenlicht, nicht selten ungefiltert, in das menschliche Auge. Wie ein Brennglas konzentriert es ‚brandgefährliches‘ Licht im Zentrum der Netzhaut, dem „wichtigsten Quadratviertel-Millimeter des menschlichen Körpers“

Symbionten

Trefflich beschreibt die Formulierung: „Biologically unfriendly wavelengths“ (1) das nun Mode gewordene aggressiv-bläulich-allgegenwärtige Kunstlicht“ . Es streut, lenkt ab, ist potentiell phototoxisch und – verschlechtert zentrales Sehen.

SonnenMeditation

Light-Pollution (Licht-„Verschmutzung“): exzessive Lichtbelastung des Auges (Kinder und Jugendiche sind besonders gefährdet). Bei Augen-“Sonnenbränden“ können Sinneszellen absterben, vor allem im Zentrum der Netzhaut (2, 3).

retinopathiasolaris

“High-Intensity”-Lichtquellen bombardieren gezielt die ihnen wehrlos ausgelieferten Opfer: “Tag(??)-Fahr-Lichter”, HI-LED-, Xenon-, Laser-Licht etc. Mögliche Folgen: „Kunstlicht“- Augen-Sonnenbrände (via zeitlicher Summation).

Résumé:Sonnen-Meditationen‘ verursachen Lichtschäden. Oktroyierte Kunstlicht- “Erleuchtungen” detto. Zu hoher Schalldruck macht taub. Zu helles Licht „blendet“. Nur Wundergläubige wären anderer Meinung.

Morgenröte

Fazit: Vermeiden „biologisch unfreundlicher Wellenlängen“ und -Intensitäten (4,5).

Epilog: „Mehr Licht“, die letzten Worte Goethes waren angeblich „vernuschelt“, behaupten gelehrte Germanisten. „Mer liecht hier schlecht“ oder „mehr nicht“ – soll er gemeint haben. Man möge sich auf Letzteres einigen. Nicht auf noch .. „mehr Licht“.

Bildlegenden:

Symbiontische Industrie-Lobbyismus-Monster zerstören Sensorik ihrer Opfer.

Sonnen-Meditation: „Erleuchtung“, überdosiert.

Morgenrot, moderat.

1 Marshall J ( 2016). Light in man’s environment. Eye (Lond) 30 (2), 211-214

2 Contín M A et al ( 2016) Light pollution: The possible consequences of excessive

illumination on retina. Eye (Lond) 30 (2) 255-263

3 Heilig P (2010) Light Pollution. Spektrum Augenheilk 24, 267-270

4 https://ub-blog.meduniwien.ac.at/blog/?p=22675

5 http://www.lightmare.org/

Weitere Artikel von Prof. Dr.Heilig–>

Testzugang für JOVE-Videos zum Thema „Clinical Skills“ bis Ende Juli 2016

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[Autor/Feedback: Helmut Dollfuß]

Die Video-Plattform JOVE stellt bis Ende Juli 2016 den Zugriff auf Lehr- und Lernvideos zum Thema „JOVE linical Skills“ zur Verfügung.

Essentials of Physical Examinations I

JoVE’s premier Clinical Skills collection provides the foundation for performing physical exams. The collection begins by introducing several universal concepts such as inspection, palpation, percussion, and auscultation. Techniques for measuring blood pressure and other vital signs are then demonstrated. Finally, the collection culminates with key pulmonary and cardiovascular physical exam techniques that can greatly assist in bedside diagnosis.

Essentials of Physical Examinations II

JoVE Clinical Skills becomes more specialized in the second edition of the series. First, we provide methodology for performing the HEENT exams. We then proceed to demonstrate a series of abdominal exams, including the assessment of acute abdominal pain. Finally, the collection delves into some sensitive procedures such as the male rectal exam, comprehensive breast assessment and evaluation of female pelvic structures.

Datenbank des Monats: medizin-transparent

Datenbank des Monats: medizin – transparent

ist ein Projekt von Cochrane Österreich an der Donau Universität Krems in Kooperation mit dem Schaffler-Verlag. Es werden der Wahrheitsgehalt von Medien- und Werbebeiträgen zu neuen Behandlungsmethoden, medizinischen Diagnose-Tests oder angeblichen Gesundheitsgefahren mit Hilfe von wissenschaftlichen Fakten nach evidenzbasierten Kritierien überprüft.

medizin-transparent enthält Informationen zu Nutzen und Risiken sowie Wirksamkeit oder Nicht-Wirksamkeit bestimmter Medikamente oder Behandlungsmethoden nach dem neuesten wissenschaftlichen Stand.

  • Über ein OnlineFormular http://www.medizin-transparent.at/anfrage kann eine kostenlose Anfrage an das medizin-transparent Team zu Gesundheitsbehauptungen gestellt werden.
  • Das Team recherchiert in medizinischen Datenbanken die wissenschaftliche Studienlage.
  • Die Rechercheergebnisse werden anschließend für Laien verständlich zusammengefasst und auf der Website von medizin-transparent veröffentlicht.

medizin-transparent ist eine frei zugängliche Datenbank

http://www.medizin-transparent.at/

 

DIPL DISS COACHING – „Gecoachtes Searching für MedUni Wien-DiplomandInnen / DissertantInnen“- TERMIN: 02.07.2016

DiplDiss-Coaching – „Gecoachtes Searching für MedUni Wien-DiplomandInnen/DissertantInnen“

Vortragende: Dr. Eva Chwala

Grundlagen der Literaturrecherche

  • Auswahl der Datenbanken
  • Suchstrategien
  • Freies Arbeiten – Betreuung bei der Recherche

Samstag, 02.07.2016 von 9:30 – 12:30 im Vortragsraum der UB MedUni

Email-Anmeldung: eva.chwala@meduniwien.ac.at
mit Angabe der Bibliotheks-ID Nr. ($A………)

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Gastautor: Prof. Dr. Hermann AICHMAIR: Augen – Amulette, Brillen, Optik [17]: Geschichte der Brille

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Brille
Gastautor: Prof. Dr. Hermann AICHMAIR: Augen -Amulette, Brillen, Optik [17]: Geschichte der Brille

1436 hat Jan van Eyck die Madonna des Kanonikus van der Paele mit einer Brillendarstellung gemalt. Aus der Zeit 1450-1451 ist in Nürnberg am Tücheraltar die Vision des heiligen Augustinus und des heiligen Leonhard zu sehen. Etwas später gibt es von Friedrich Herlin das Bild Petrus mit Brille (Jakobskirche in Rothenburg, 1466). Fast zur selben Zeit gibt es in Österreich in der Filialkirche St. Cäcilia ob Murau (Steiermark) eine Tafelmalerei „Die Disputation der heiligen Katharina mit den Philosophen“ (1455-1460 von einem steirischen Tafelmaler geschaffen); hier dient die Brille als Standeszeichen für den Gelehrten.
Der Maler und Bildschnitzer Michael Pacher schuf 1471-1481 für St. Wolfgang am Abersee (Attersee) einen Hochaltar, wo eine Tafel („ Tod Mariae“) den Apostel mit der Brille zeigt.
Im Museum für mittelalterliche Kunst in der Orangerie des unteren Belvederes in Wien ist ein Tafelbild des Meisters aus Großgmain ausgestellt, das auf einem Altarflügel (Sonntagsseite) gemalt wurde. Es zeigt den heiligen Augustinus mit einer Nietbrille. Auf der aufgeschlagenen Buchseite findet sich das Datum 1498. Das Bild ist von hervorragender Qualität und sehr gut erhalten. Hier muss auch ein medizinisches Lehrbuch des Augenarztes Bartholomeus Vogter aus dem Jahre 1547 angeführt werden. Darin wird im Abschnitt „ Wundartzney“ eine Szene mit einer Nietbrille dargestellt. Derselbe Holzschnitt ist in dem Buch von Hieronimus Braunschweig „Das ist das Buch der Cirurgica, Hantwirkung und Wundarztney“ aus dem Jahre 1497 zu finden. Die bildliche Darstellung ist völlig identisch, es fehlt nur der Text oberhalb und unterhalb des Bildes. Der Holzmodel von 1497 ist sicherlich auch 50 Jahre später verwendet worden, wobei die Schrift aus Platzgründen oder wegen zu großer Abnützung weggelassen worden sein dürfte.

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Alle Beiträge–>Augenheilkunde

Text: Hermann AICHMAIR, MEIDLING BLÄTTER DES BEZIRKSMUSEUMS, Heft 59, 2003
Fotos: Sammlung Hermann Aichmair Bezirksmuseum Meidling

Univ Prof. Dr. Rainer Kunstfeld im Gespräch mit PEOPLE: Menschen und Medizin im Wiener AKH


Univ Prof. Dr. Rainer Kunstfeld  im Gespräch mit PEOPLE: Menschen und Medizin im Wiener AKH 2/2016:

Zur kompletten Ausgabe –>LINK

PEOPLE: MENSCHEN und Medizin im Wiener AKH, herausgegeben von der B & K Bettschart und Kofler Medien- und Kommunikationsberatung GmbH, steht unter der Schirmherrschaft des Vereins zur Förderung von Wissenschaft und Forschung in den Neuen Universitätskliniken am Allgemeinen Krankenhaus der Stadt Wien.
PEOPLE ist ein Gratis-Magazin und berichtet viermal im Jahr über die beeindruckenden Leistungen der Spitzenmedizin ebenso wie über die neuesten Einsichten zur Gesundheitsvorsorge und zur Lebensstil-Medizin. Die redaktionellen Beiträge werden von erfahrenen Medizinjournalisten unter der fachlichen Beratung der wissenschaftlich tätigen Mediziner des Wiener Allgemeinen Krankenhauses in einem allgemein verständlichen Stil geschrieben.
PEOPLE wird in einer Auflage von 70.000 Exemplaren gedruckt und flächendeckend an zentralen Punkten des AKH, im Hanusch-Krankenhaus und in den Kassenambulatorien der Wiener GKK verteilt und an alle niedergelassenen Ärzte in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland versendet.
[INFO]

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Most Wanted Books: 50 studies every internist should know/ Basic Skills PJ : praktische Tipps für Chirurgie und Innere

In der letzten Buchausstellung wurden folgende Bücher am meisten vorgemerkt:

Basic Skills PJ : praktische Tipps für Chirurgie und Innere
Meißner, Carl [HerausgeberIn]
2016
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50 studies every internist should know
Swiger, Kristopher J. [HerausgeberIn] Thomas, Joshua R. [HerausgeberIn] Hochman, Michael E. [HerausgeberIn] Hochman, Sven D. [HerausgeberIn]
2015
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Publikation MitarbeiterInnen der MedUni Wien: Sportverletzungen

Folgendes aktuelle Buch (2016, 3., überarbeitete Auflage) kann entlehnt werden:

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Engelhardt, Martin, 1960- [HerausgeberIn]: Sportverletzungen : Diagnose, Management und Begleitmaßnahmen / Martin Engelhardt (Hrsg.) ; mit Beiträgen von Silvia Albrecht [und 121 weiteren]. – 3., überarbeitete Auflage , 2016 . – XXXVI, 940 Seiten . – 978-3-437-24092-8.

Signatur: QT-261-76 / Inhaltsverzeichnis–>

MedUni Wien AutorInnen:

Kainberger, Franz, Ao.Univ.-Prof. Dr.med.univ., Universitätsklinik für Radiologie und Nuklearmedizin

Humenberger, Michael, Dr. , Universitätsklinik für Unfallchirurgie

Hirtler, Lena, Mag. Dr., Abteilung für Anatomie

Schüller-Weidekamm, Claudia, Assoc. Prof. Priv.-Doz. Dr. MBA, Universitätsklinik für Radiologie und Nuklearmedizin

Syré, Stefanie, Dr., Universitätsklinik für Unfallchirurgie

Karin Sedlak: Praktikum an der Ub MedUni Wien

Mein Praktikum in der Med Uni Wien: Ein Tag lehrreicher als der andere

Da meine beiden anderen Praktika (im Österreichischen Volksliedwerk und in der Bibliothek des Theatermuseums) der geisteswissenschaftlichen Richtung zuzuordnen sind, ich aber auch eine Bibliothek mit völlig anderem Schwerpunkt kennen lernen wollte, habe ich mich über eine Zusage eines Praktikums an der Bibliothek der Medizinischen Universität Wien sehr gefreut.

Gleich bei meiner herzlichen Begrüßung durch Karin Czepicka, die stellvertretende Leiterin, erhielt ich einen detaillierten Plan meines zweiwöchigen Praktikums, der mich in den folgenden Tagen durch sämtliche Abteilungen führte und mir eine ausgezeichnete Gelegenheit gab, alle wichtigen Prozesse kennen zu lernen, die nötig sind, um die Bibliothek zu einem funktionierenden großen „Dienstleistungsunternehmen“ zu machen.

Durch diesen Überblick war es für mich sehr gut nachvollziehbar, wie viele einzelne „Zahnräder“ im Hintergrund ineinandergreifen (müssen), um die Vielfalt der Aufgaben einer Bibliothek zu bewältigen. Lauter Prozesse, die für den Benützer allerdings unsichtbar sind und die erst dann bemerkt werden, wenn etwas nicht so reibungslos funktioniert wie man es gewöhnt ist!

Ab sofort werde ich sicher geduldiger sein, wenn irgendwo einmal eine bibliothekstechnische Panne auftaucht, denn uns ist als „einfachen Benutzern“ nicht bewusst, wie viel Organisation und Planung nötig ist, bis auch „nur“ ein neues Buch nach einem vielschrittigen Ankauf-Katalogisierungs- und Adjustierungsprozess endlich im Regal und zur Benützung bereitsteht!

Bei einer ausführlichen Führung durch den Lesesaal, das Lernzentrum und das Magazin erfuhr ich zu meinem Erstaunen, dass – obwohl viele der Studenten ja bereits „digital natives“ sind – Printbestände (vor allem im Bereich der Lehrbücher) immer noch äußerst gefragt sind, da die Haptik beim Lernen anscheinend eine größere Rolle spielt, als es die Trends zu elektronischen Medien vermuten lassen!

In den nächsten Tagen durfte ich im Literaturlieferdienst mitarbeiten, erfuhr Vieles über den Erwerb und die Formalerschließung der Bestände und konnte den Systembibliothekaren, die für das Bibliothekssystem Primo verantwortlich sind, über die Schulter schauen.

Man stellte mir das Service „e-Books on demand“ (EOD) vor und erklärte mir viel über die Verlinkungssoftware SFX, die Berechnung des Impact Factors und die Benutzungsstatistiken.

Ich durfte sogar meine bisherigen Kenntnisse der inhaltlichen Erschließung vertiefen, denn an der Bibliothek der Medizinischen Universität wird nach der NLM klassifiziert (= National Library of Medicine Classification 2011) und hier durfte ich Neuland betreten, zumal dies in englischer Sprache erfolgte und die Medizin überdies ein völlig neues fachliches Gebiet für mich war.

Ich bekam auch einen guten Überblick über die medizinspezifischen Datenbanken und konnte so mein know-how auf dem Gebiet der Recherche erheblich erweitern.

Sogar der Leiter der Bibliothek, Mag. Bruno Bauer, nahm sich ebenfalls Zeit für mich und erklärte mir dem Umgang der Bibliothek mit den Möglichkeiten des Open Access und die Wichtigkeit von Forschungsdaten für den wissenschaftlichen Betrieb.

Nach einigen Tagen in der Hauptbibliothek im AHK lernte ich auch die Zweigbibliotheken der Med Uni Wien kennen: Zum einen die Fachbibliothek für Zahnmedizin, die als OPL geführt wird und in der der ich vom Leiter Mag. Großhaupt viel über die Bestände und den derzeitigen Stand der Forschung auf dem Gebiet der Zahnmedizin erfuhr.

Ich war überrascht zu hören, dass es seit einem Jahr eine neu geschaffene Professur für Kinderzahnheilkunde gibt und sich weiters viel auf dem Gebiet der Materialforschung (bei Zahnfüllen oder Knochenaufbau) tut.

Das absolute Highlight aber wartete auf mich als historisch sehr interessierte Person in der Bibliothek der Geschichte für Medizin, genannt: „Josephinum“. Sie wurde von Kaiser Joseph II. im Jahr 1785 angelegt, als die „Wiener medizinische Schule“ zur gezielten Ausbildung von Militärärzten gegründet wurde: bisher war die Chirurgie ein „Handwerk“ gewesen, das vor allem von Badern ausgeübt wurde.

Der Hauptbestand der Bücher in der Bibliothek der Kaisers („Josephina“) erstreckt sich auf die Jahre 1750-1820 und umfasst vor allem Werke auf dem Gebiet der Chirurgie, der Augenheilkunde, der Gynäkologie (die Ehefrauen der Soldaten wurden ebenso betreut wie die Militaristen) und die Nebenfächer Chemie und Physik.

Durch meinen Betreuer lernte ich bei einer ausgiebigen Führung in sämtliche Winkel des Hauses all die verborgenen „Schätze“ kennen, die das Josephinum in sich birgt und die einst den Weltruf der „Wiener medizinischen Schule“ unter Maria Theresias Leibarzt Gerard van Swieten begründeten und ausbauten.

Herr Albrecht zeigte mir eine ganze Reihe bibliothekarischer Schätze der „Josephina“, ich beschränke mich in meinem Bericht auf zwei von ihnen. Allen voran der „Hortus Eystettensis“, der 1613 vom Apotheker Basilius Besler aus Nürnberg geschaffen wurde. In ihm sind anhand von Kupferstichen 366 Pflanzen nach ihrer Blütezeit im Jahreslauf abgebildet.  Dass dieses wertvolle Stück nur selten seinen „Stall“ verlässt, liegt vor allem an seinem nicht geringen Gewicht von stolzen 22kg schwer!

Ich lernte auch das älteste aufbewahrte Werk kennen: „De pesto“ aus 1478 von Giacomo Busoldi, in dem die Pestepedemie in Florenz in den 1430er Jahren beschrieben wird.

Zu guter Letzt zeigte mir Herr Albrecht eine von zwei Aldinen, die das Josephinum beherbergt.

In den folgenden Tagen beschlagwortete ich bei der Leiterin Frau Dr. Brigitte Kranz medizinische Lehrbücher aus frühen 19. Jahrhundert in ALEPH und klassifizierte sie nach der NLM.

Als jemand, zu dessen persönlichem wie beruflichem „Steckenpferd“ die Quellenrecherche gehört, fand ich die schönste Herausforderung darin, Harald Albrecht bei der Revision der Josephinischen Bestände unterstützen zu dürfen.

Ein mühsames und aufwändiges Unterfangen auf Jahre hinaus, da man sämtliche in über 6000 Bänden Personen- und Quellenangaben nach einer eigens konstruierten Datenbank einträgt , wobei man aber von Zeit zu Zeit von der Materie vor – beinahe – unlösbare Aufgaben gestellt wird.

Auch während meiner Praktikumstage stellte sich dies einige Male als äußerst herausforderndes Unterfangen heraus, bei dem ich meine bereits verschollen geglaubten Lateinkenntnisse wieder aktivierte und ich mein „Research-Repertoire“ um  viele neue Schachzüge und Datenbanken für die Recherche nach historischen Persönlichkeiten und Buchbeständen erweitern konnte.

Herr Albrecht erzählte mir überdies viel über das langjährige Projekt der Provenienzforschung und so manch bereits erfolgte Restitution an Erben.

Da ich meine Dissertation über den jüdischen Kabarettautor und Librettisten Hugo Wiener geschrieben habe, der 1938 in ein zehnjähriges Exil nach Südamerika ging und durch den NS-Terror sämtliche seiner Angehörigen verlor, war dieses Thema auch von besonderem Interesse für mich.

Am letzten Tag bekam ich durch Herrn Albrecht noch eine exklusive Führung durch die weltberühmten Wachsmodelle nach Florentiner Vorbild, die den angehenden Ärzten zu Kaiser Josephs II. Zeiten als „Anschauungsmaterial“ für ihre Studien dienten.

Ich kann jedem Lehrgangsteilnehmer ein Praktikum an der Med Uni Wien sehr empfehlen, da man einen sehr umfangreichen Einblick in eine der größten Universitätsbibliotheken unseres Landes bekommt und der Praktikumsalltag aufgrund der vielen verschiedenen Tätigkeiten und der herzlichen Betreuung äußerst abwechslungs- und lehrreich ist.

Danke an alle, die mich so bereitwillig und engagiert betreut haben, vor allem an Mag. Karin Cepicka, die dieses Praktikum möglich gemacht und organisiert hat und Herrn Harald Albrecht, der mir geduldig all meine Fragen beantwortet hat und sich sehr viel Zeit genommen hat, mir das geschichtsträchtige Haus des Josephinums mit all seinen Schätzen bis in den letzten Winkel zu zeigen!

Ich bin überzeugt, dass mir dieses Praktikum auch bei meiner künftigen Beruf sehr hilfreich sein wird, da ich viel neues Wissen erwerben konnte, das ich in meinen Arbeitsalltag umsetzen kann!

Karin Sedlak

Weitere Berichte über Praktika an der UB Med Uni Wien im Van Swieten Blog: