Die Universitätsbibliothek wünscht Ihnen SCHÖNE FESTTAGE und ein ERFOLGREICHES NEUES JAHR!
EOD – eBook on Demand: „Medizinhistorische Dissertationen“: Dumreicher, Johann von, De Unione Medicinae Et Chirurgiae
Die Van Swieten-Blog Serie “eBook on Demand” setzen wir mit folgender medizinhistorischer Dissertation fort:
De Unione Medicinae Et Chirurgiae
Dumreicher, (Dumreicher Edler von Österreicher), (Dumreicher von Österreicher) Johann Heinrich Georg Freiherr von Österreicher, (Johann Heinrich von), (Johann von)
Geburtsdatum: 1815 [15.01.1815, 13.01.1815] Triest
Sterbedatum: 16.11.1880 Brdovec
Disziplin: Chirurgie, (Surgery)
Chirurgie (Promotion: 1838 in Wien / Habilitation: 1844 in Wien)
Link zu Wikipedia Eintrag
Dieses „eBook on Demand“ können Sie auch über Amazon.com in der Printversion bestellen!
Für Bücher, die im Nominalkatalog Medizinhistorische Dissertationen 1700 – 1850 nachgewiesen sind, kann im Rahmen des Services eBooks on Demand (EOD) ein Digitalisat angefordert werden, sofern diese Bücher urheberrechtsfrei sind (Verfasser bzw. Verfasserin seit mehr als 70 Jahren verstorben). Weiterführende Informationen über Liefer- und Preiskonditionen.
Mit Unterstützung der Abteilung Digitalisierung und Elektronische Archivierung der Universitäts- und Landesbibliothek Tirol wurden die Katalogkarten eingescannt, OCR-geselen und sind nun online recherchierbar. Nunmehr besteht die Möglichkeit, in den Katalogisaten (Autor, Titel, Verlag, Erscheinungsjahr, Signatur) von 100.000 Büchern zu recherchieren.
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Die im Nominalkatalog Medizinhistorische Dissertationen 1700 – 1850 nachgewiesenen Bände sind in der Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin benutzbar bzw. zum Teil auch nach Hause entlehnbar (Kontakt: Marian Miehl marian.miehl@meduniwien.ac.at Tel:+43-1-40160/26112).
Bitte beachten Sie, dass die seit 1989 erworbene Literatur im OPAC der Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin nachgewiesen ist.
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ÖFFNUNGSZEITEN: WEIHNACHTEN 2015/2016
ÖFFNUNGSZEITEN: WEIHNACHTEN 2015/2016
WEIHNACHTEN 2015/2016
ab 07. Jänner 2016 reguläre Öffnungszeiten
Wissenschaftliche Bibliothek, Entlehnung und Ausweise
19. 12. 2015, geschlossen
23. 12. 2015, 8 – 16 Uhr
24. – 27. 12. 2015, geschlossen
28. – 30. 12. 2015, 8 – 16 Uhr
31. 12. 2015 – 03. 01. 2016, geschlossen
04. – 05. 01. 2016, 8 – 16 Uhr
06. 01. 2016, geschlossen
StudentInnenlesesaal:
Mo – Fr 9:00 – 24:00 Uhr
Sa, So, Feiertag 9:00 – 23:00 Uhr
Zweigbibliothek für Zahnmedizin, UBMed-360
Die Bibliothek ist zu Weihnachten entsprechend der Kliniksperre von 24.12.2015 bis 06.01.2016 geschlossen !
Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin, UBMed-900
Von 28.12.2015 bis 30.12. 2015 verkürzte Öffnungszeiten:
9:00 – 12:00.
Am 04. und 05.01.2016 ist geschlossen.
Ab 07.01.2016 gelten die regulären Öffnungszeiten.
Datenbank des Monats – Conference Proceedings Citation Index
Datenbank des Monats – Conference Proceedings Citation Index
Der Conference Proceedings Citation Index gliedert sich in folgende zwei Bereiche: den Science (Naturwissenschaften und Technik) und den Social Science & Humanities (Sozial- und Geisteswissenschaften) Teil. Beide sind in die Plattform Web of Science Core Collection integriert.
Bietet Zugang zu Tagungsberichten von Konferenzen, Symposien, Seminaren, Kolloquien und Kongressen international (41% Europa, 41% Nordamerika, 12% Asien, 3% Australien, 2% Südamerika, 1% Afrika).
Weist Zitationen zu den Tagungsbeiträgen nach.
Umfasst über 256 Fachbereiche.
Jährlich kommen ca. 400 000 Berichte aus etwa 12 000 Konferenzen dazu.
Abdeckung: 1995 – present
Update: wöchentlich
„off-campus“–>
Remote Access
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Gastautor: Prof. Dr. Hermann AICHMAIR: Augen – Amulette, Brillen, Optik [11]: Geschichte der Brille
Gastautor: Hermann AICHMAIR: Augen -Amulette, Brillen, Optik [11]: Geschichte der Brille
Die Ägypter und die Griechen kannten zwar die Reflexionsgesetze von Glas, wussten aber nichts von der optischen Wirkung der Linsen. Claudius Ptolemäus, ein Gelehrter, der etwa um 1050 n. Chr. in Alexandrien lebte, erwähnt die optisch vergrößernde Wirkung einer mit Wasser gefüllten Glaskugel 8), führt den Effekt aber auf die Kraft des Wassers zurück und nicht auf die Form der aus Glas und Wasser bestehenden Linse. Vom heiligen Hieronymus (340-420) berichtet die Sage, er sei der Erfinder der Brille gewesen, was natürlich nicht möglich ist. Er ist aber der Schutzpatron der Brillenmacher. Rembrandt zeigte in seiner Radierung „Der heilige Hieronymus am Weidenstamm“ 1648 eine Federbrille. Auch der hL Lucas gehört in den großen Kreis der sagenhaften Erfinder der Brille. In zahlreichen Darstellungen wird der hl. Lucas mit einer Brille gezeigt, so auch auf einer Büste vom Chorgestühl des Klosters Weingarten, die 1473 von Yselin von Constanz geschafften wurde.
Obwohl im alten China manches früher entwickelt wurde als in Europa, so glaubte man bis jetzt, trifft dies für die Erfindung der Brille als Sehhilfe scheinbar nicht zu. Die Chinesen benutzten Brillen, um schwachsichtigen Personen durch die imaginären Kräfte des Yoh-Shui, die sie im Material (geschliffener Teestein oder Rauchtopas) vermuteten, zu helfen. Wegen der bräunlichen Farbe des Teesteins wurden diese Brillen hauptsächlich als Sonnenschutz verwendet bzw. sollten sie die Träger von der Masse des gemeinen
Volkes abheben .
Der arabische Astronom Alhazen (gest. 1038) hat im 11. Jahrhundert optische Phänomene studiert und erörterte als erster die Möglichkeit, durch eine zweckmäßig geschliffene optische Linse das Sehen zu unterstützen. Mitte des 13. Jahrhunderts wies der englische Franziskanermönch Bacon auf die Möglichkeit der Vergrößerung kleiner Buchstaben durch passend geschliffene Gläser hin. In den Klöstern im Mittelalter waren zu dieser Zeit vielfach die sogenannten Lesesteine in Gebrauch, halbkugelige, plankonvexe Linsen aus aus Bergkristall oder Quarz, die mit der planen Unterfläche auf die Schriftstücke gesetzt wurden. Quarz und Bergkristall wurden Beryll genannt, woraus sich später das Wort Brille ableitete. Glas wurde erst viel später zur Herstellung von Sehhilfen verwendet, da es ursprünglich nicht immer durchsichtig war – es gab sogar die Redewendung „schwarz wie Glas“.
8) Dieses Prinzips bedienten sich bis ins 20. Jahrhundert die Schuster mit ihrer sogenannten Schusterkugel, die sie zur Verbesserung der Lichtverhältnisse verwendeten.
Text: Hermann AICHMAIR, MEIDLING BLÄTTER DES BEZIRKSMUSEUMS, Heft 59, 2003
Fotos: Sammlung Hermann Aichmair Bezirksmuseum Meidling
Antigon Gjura: Praktikum an der Ub MedUni Wien
Ich, Antigon Gjura, war von 19.10 bis 13.11 als Volontär in der medizinischen Universitätsbibliothek tätig. Zu meinen ersten Aufgaben zählten der Ausdruck von Buch-Etiketten, das Bekleben der Bücher, Zeitschriftenbände ausheben, Bestellungen ausdrucken und verschicken und Zeitschriftenartikel zu scannen. Die MitarbeiterInnen (Teresa Trzepizur, Judith Parthe, Markus Trausmuth und Helmut Weinfurter) waren alle sehr freundlich, hilfsbereit und haben mich bei meinen Aufgaben unterstützt. Das Volontariat, im Übrigen meine erste Berufserfahrung, hat mir sehr gut gefallen und hat mir echt großen Spaß gemacht. Ich konnte meine erste Berufserfahrung sammeln und hoffe, die KollegInnen sind an meinen zukünftigen Arbeitsort ähnlich hilfsbereit wie hier.
Dankeschön!
Antigon Gjura
Weitere Berichte über Praktika an der UB Med Uni Wien im Van Swieten Blog:
- Carinna Büttner: Praktikum an der UB Med Uni Wien (Mai 2008) (Van Swieten Blog 968 vom 26. Mai 2008)
- David Mitterhuber: Praktikum an der UB Med Uni Wien (Juli 2008) (Van Swieten Blog 1096 vom 7. August 2008)
- Maria-Christina Maschat: Praktikum an der UB Med Uni Wien (Juli 2009) (Van Swieten Blog 1922 vom 31. August 2009)
- Annemarie Grillenberger: Praktikum an der UB der Med Uni Wien (August 2009) (Van Swieten Blog 2140 vom 31.08.2009)
- Elisabeth Hohla: Praktikum an der UB der Med Uni Wien (August 2009) (Van Swieten Blog 2255 vom 30.09.2009)
- Z. Dobiasova, J. Pirnerova, K. Kieslingova: Praktikum at the University Library of MedUni Vienna (Mai 2010) (Van Swieten Blog 5159 vom 10.05.2010)
- Lidija Nikic: Praktikum an der UB Med Uni Wien (Juli 2010) (Van Swieten Blog 6096 vom 28.07.2010
- Marion Jaks: Praktikum an der UB Med Uni Wien (August 2010) (Van Swieten Blog 6311 vom 05.09.2010)
- Jana Vartecká: Praktikum an der Ub Med Uni Wien (September 2010): (Van Swieten Blog 6475 vom 24.9.2010)
- Mag. Lukas Zach: Praktikum an der Ub Med Uni Wien (Feber 2011): (Van Swieten Blog 8255 vom 25.2.2011)
- Brigitte Deimel: Praktikum an der Ub Med Uni Wien (Juli 2011): (Van Swieten Blog 9269 vom 29.07.2011)
- Stefan Prähauser: Praktikum an der Ub Med Uni Wien (Oktober 2011): (Van Swieten Blog 9909 vom 18.01.2012)
- Carolin Dögl: Berufspraktische Tage an der Ub Med Uni Wien (Feber 2012): (Van Swieten Blog 10187 vom 01.02.2012)
- Mag. Vera Brandtl: Praktikum an der Ub Med Uni Wien (August 2012): (Van Swieten Blog 12243 vom 03.08.2012)
- Mag. Barbara Sanchez: Praktikum an der Ub Med Uni Wien (März 2013): (Van Swieten Blog 15413 vom 15.03.2013)
- Mag. Angelika Hofrichter, Mag. Elisabeth Potrusil: Praktikum an der UB Med Uni Wien (1. Halbjahr 2014): (Van Swieten Blog 16093 vom 08.05.2013)
- Mag. Sabine Wallig: Praktikum an der UB Med Uni Wien (März 2014): (Van Swieten Blog 17928 vom 25.03.2014):
- Claudia Buchmayer: Praktikum an der UB Med Uni Wien (Mai 2014): (Van Swieten Blog 15380 vom 17.05.2014)
- Nana Turk (Slowenien): Praktikum im Rahmen des Erasmus-Programms an der UB MedUni Wien (Juni 2014) (Van Swieten Blog 19371 vom 16.09.2014)
- Mag. Ursula Ulrych: Praktikum an der UB MedUni Wien (August 2014) (Van Swieten Blog 20312 vom 25.09.2014)
- Dr. Anthony Ross-Hellauer: Internship at the University Library of the Medical University of Vienna (September 2014) (Van Swieten Blog 20728 vom 30.09.2014)
- Mario Klein: Praktikum an der UB Med Uni Wien (Oktober 2014) (Van Swieten Blog 20779 vom 02.10.2014)
- Caroline Glawischnig: Praktikum an der UB Med Uni Wien (April 2015) (Van Swieten Blog 22605 vom 07.04.2015)
- Susanne Kainer: Praktikum an der UB Med Uni Wien (Mai 2015)(Van Swieten Blog 23117 vom 15.06.2015)
- Solvei Bischoff: Berufspraktische Tage an der Ub MedUni Wien (Van Swieten Blog 23911 vom 29.06.2015)
- Cian Scollard: Praktikum an der UB Med Uni Wien (August 2015): (Van Swieten Blog 23449 vom 02.08.2015)
- Kim-Sara Preis: Praktikum an der UB Med Uni Wien (November 2015): (Van Swieten Blog 24588 vom 12.11.2015)
Dr. Werner Horvath: Womit Kinder spielen – das Problem Kindersoldaten
Womit Kinder spielen – das Problem Kindersoldaten
Die Liste der Länder, in denen auch heute noch Kindersoldaten eingesetzt werden, ist lang: Kongo, Ruanda, Uganda, Sudan, Elfenbeinküste, Myanmar, Philippinen, Kolumbien, Palästina, um nur einige zu nennen. In der letzten Zeit missbrauchte etwa die Terrorgruppe Boko Haram in Nigeria ein 10-jähriges Mädchen als Selbstmordattentäterin und auch der IS in Syrien und im Irak lernt Kindern das Töten. Man schätzt, dass heute noch etwa 250.000 Kindersoldaten weltweit im Einsatz sind, und etwa ein Drittel davon sind Mädchen.
Dabei gibt es nichts Verwerflicheres, als Kinder für Kriege zu missbrauchen. Kinder vertrauen auf Erwachsene, sind daher leicht manipulierbar, können Gefahren und die Endgültigkeit des Todes noch nicht bewusst einschätzen. Daher tragen wir alle die Verantwortung für unsere Kinder und ihr Recht auf eine wertvolle Zukunft.
Werner Horvath: „Womit Kinder spielen“. LEGO-Konstruktion (38 x 38 cm) und Mischtechnik auf Leinwand (100 x 100 cm), 2015.
Werner Horvath hat dazu ein aus Legosteinen zusammengesetztes Bild geschaffen: ein Kind, das eine automatische Waffe in Händen hält. Philipp Heckmann, ein Künstlerkollege und Kunstkritiker, bringt es mit wenigen Worten auf den Punkt: „Horvath fängt so mit den farbenfrohen Bausteinen des Kinderspielzeugs die brutale Realität der Kindersoldaten ein.“ Das Werk, welches sowohl als original LEGO-Konstruktion als auch als gedrucktes und teilweise übermaltes Bild auf Leinwand existiert, war im Peace Museum Vienna, Blutgasse 3, im ersten Wiener Gemeindebezirk zum sogenannten „Red Hand Day“, dem internationalen Tag gegen die Verwendung von Kindersoldaten ausgestellt. Möge dieser Tag und die zahlreichen Veranstaltungen dazu etwas bewirken!
Dr. Werner Horvath zu Gast im Van Swieten Blog:
Dr. Werner Horvath: Womit Kinder spielen – das Problem Kindersoldaten
Dr. Werner Horvath: Ängste und Neurosen
Dr. Werner Horvath: Die Waffen nieder!
Dr. Werner Horvath: WINDOWS FOR PEACE – Peace Museum Vienna
Dr. Werner Horvath: Die Faszination der Mikrobiologie – Tropenkrankheiten
Dr. Werner Horvath: Mangelerkrankungen – Armut als Risiko
Dr. Werner Horvath: Lifestyle Diseases – Wohlstand als Risiko
Dr. Werner Horvath: Der emanzipierte Patient – vom Objekt zum Subjekt
Dr. Werner Horvath: Genies der ersten Stunde
Dr. Werner Horvath: Wie man als Pop-Musiker unsterblich wird.
Dr. Werner Horvath: Die paradoxe Welt des Zenon von Elea
Dr. Werner Horvath: Pulverfass Iran
Dr. Werner Horvath: Als die Menschheit klar zu denken begann…
Dr. Werner Horvath: Ein großer Europäer ist nicht mehr
Dr. Werner Horvath: Der Krieg ist ein Chamäleon
Dr. Werner Horvath: Die drei Welten des Karl Popper
Dr. Werner Horvath: Wie ist das heute in Haiti?
Dr. Werner Horvath: Über Friedenskonzepte
Dr. Werner Horvath: Gesellschaftsvertrag und Privateigentum
Dr. Werner Horvath: „Atomkraft – das Danaergeschenk“
Dr. Werner Horvath: Die Ölpest im Golf von Mexiko Arzt & Künstler: Bilder von
Dr. Werner Horvath zur Weltwirtschaftskrise
Dr. Werner HORVATH – Die Altäre der anderen Art Für
Dr. Werner Horvath: Bilder – Figuren – Porträts
„1. Weltkrieg & Medizin“ [32]: Das Reservespital Nr. 2 in Pardubitz / Pardubice in Böhmen 1914 – 1918 (Teil 4)
Das Reservespital Nr. 2 in PARDUBITZ / PARDUBICE in Böhmen 1914 – 1918
Teil 4 – Von der “Beobachtungsstation“ zum „Reservespital Nr. 2“ 1915-16
Nachdem im April 1915 die baldige Eröffnung des „Kriegsnotspitals“ in der Tagespresse angekündigt worden war (siehe Teil 2), stellte das für Pardubitz zuständige Korpskommando in Leitmeritz/Litoměřice https://de.wikipedia.org/wiki/Litom%C4%9B%C5%99ice in einem Bericht vom 8. Mai 1915 an das k. u. k. Kriegsministerium in Wien folgendes fest:
„Dass die bereits fertiggestellten Objekte so eingerichtet sind, dass viele unserer, selbst als gut eingerichtet geltende Spitäler diese Einrichtungen nicht im Entferntesten besitzen. Neben luxuriös ausgestatteten Operationszimmern, den neuesten Röntgenkabinetten, bakteriologischem Laboratorium, Badezimmern etc. gibt es Küchen, die direkt als erstklassige Ausstellungsobjekte dienen könnten.“
Nach einer weiteren Besichtigung durch den Chef des militärärztlichen Offizierskorps Generalstabsarzt Robert Ritter von Töply
http://www.biographien.ac.at/oebl/oebl_T/Toeply_Robert_1856_1947.xml
bemerkte dieser in seinem Schreiben vom 11. Juni 1915 an das k. u. k. Kriegsministerium in Wien :
„Mit unverhältnismäßigem, die Kriegsverhältnisse und den provisorischen Zweck außerachtlassendem Aufwand, modernst eingerichtet, im grellen Gegensatz zum ärmlichen Zustand gar vieler Militärsanitätsanstalten.“
Und machte den Vorschlag, dass „der fertig gestellte Komplex als stabiles Reservespital vorzüglich geeignet, von der Heeresverwaltung zu übernehmen und unter Kommando eines tüchtigen höheren Militärarztes zu stellen wäre.“
Mitte Dezember 1915 wurde das Ende des Systems der Beobachtungsstationen in Österreich-Ungarn beschlossen. Begründet wurde das vom k. u. Kriegsministerium folgendermaßen:
„1) Die veränderte Kriegslage bedingt, dass der größte Teil der Verwundeten und Kranken [Soldaten] nicht mehr im Hinterlande, sondern im Etappenbereiche der Heilung zugeführt wird, weshalb einerseits die Beobachtungsstationen zum größten Teile leer stehen, anderseits aber, da die Höhe des Belagraumes aufrechterhalten werden muss, die Ärzte- und Pflegerzahl zumeist in keinem Verhältnis zu den Heilbedürftigen steht und die Kosten für jeden Kranken daher zu hoch zu stehen kommen.
2) Durch die Länge des Krieges ergibt sich die Notwendigkeit, Truppenunterkünfte, Schulen und andere öffentliche Gebäude, welche für Spitalszwecke herangezogen worden waren, wieder ihrer ursprünglichen Bestimmung zuzuführen.“
Davon betroffen war auch das Barackenspital in Pardubitz, dessen Bau zwar vollendet, die Einrichtung mehrerer Abteilungen aber immer noch nicht fertig gestellt war.
Am 17., 18. Und 19. Jänner 1916 wurde die Beobachtungsstation Pardubitz auf Anlass des k- u. k. Kriegsministeriums vom Chef des militärärztlichen Offizierskorps neuerlich besichtigt und folgendes schriftlich festgehalten:
„ Zu diesem Zeitpunkt waren erst 3 Abteilungen fertiggestellt mit 5.100 Betten, die aber nur schwach belegt waren (2.833 leere Betten).
Personalstand: 41 Ärzte, 11 Medizinerinnen, 102 „reichsdeutsche“ Pflegerinnen, 321 aufgenommene Hilfspflegerinnen, 188 Mann u. 258 Frauen an Hilfspersonal für gröbere Arbeit, 374 Landsturmmänner für Wach- und Hausdienst, 33 Verwaltungsbeamte, 9 Telephonistinnen, insgesamt 1.337 Personen.
Hervorhebenswerte Bauobjekte:
3 große modernst eingerichtete gemauerte Operationspavillions (2 in Benützung)
Ein vollkommenst ausgestattetes umfangreiches bakteriologisches Laboratorium mit eigenem Stallgebäude
Eine eigene Abteilung für zahnärztliche und Kieferfrakturenbehandlung sowie für Mechanotherapie mit reichlicher technischer Einrichtung
An Mängel wurde festgestellt: abstechend die Straßenpflasterung mit bröckeligen Tonziegeln, die aus ganz dünnem bereits verbogenen Eisenlamellen bestehenden Fußabstreifer bzw. Bodengitter, besonders aber der Mangel einer Kleinbahn in einem so umfangreichen Etablissement, schließlich der Mangel an Vegetation. Der mit beträchtlichen Mitteln in Szene gesetzte ökonomisch-administrative Apparat sowie die großzügigen technischen Einrichtungen ermangeln wegen des geringen Krankenstandes vielfach der ihrer Leistungsfähigkeit angemessenen Betätigung.“
Foto: Reinhard Mundschütz
Kurze Zeit später fiel im k. u. k. Kriegsministerium in Wien der Beschluss, die Beobachtungsstation mit dem Barackenspital in Pardubitz als „Reservespital Nr. 2“ der Heeresverwaltung einzugliedern, und folgendermaßen zu verwenden (Schreiben des Korpskommandos Leitmeritz vom 26. Mai 1916):
„1) Die gesamten Geschlechts- und Hautkranken des Militärkommandobereiches Leitmeritz sollen hier vereinigt werden, [Annähernd die Hälfte aller Geschlechtskrankheiten pflegt mit Tripper, der Rest mit sonstigen Geschlechtskrankheiten behaftet zu sein. Bei dem voraussichtlichen Fassungsraume des für Geschlechtskranke bestimmten Sektors wird somit für die Behandlung von 900 Tripperkranken dieses Spitales vorzusorgen sein. Die heutige Tripperbehandlung mit Druckspritze oder Janett-ansatz erfordert per Kranken täglich mindestens 5 Minuten Behandlungszeit an Vor- und Nachmittagen, Wenn daher in einem Behandlungsraume gleichzeitig an 5 Operationstischen gearbeitet werden kann, ist es möglich, per Stunde maximum 60 solche Kranke entsprechend zu behandeln. Für je 150 Tripperkranke sind somit je 3 Arbeitsstunden vor- und nachmittags auf 5 Behandlungstischen zu rechnen. Daraus folgt aber, dass für alle 1800 Geschlechtskranke mindestens 6 Krankenabteilungen zu bilden und entsprechend mit Behandlungsräumen auszustatten sind]
2) Mit Rücksicht auf den bedeutenden Belagsraum wird für die Unterbringung und Behandlung von Nervenkranken speziell vorgesorgt werden, [eine solche Abteilung wird benötigt, da im Militärkommandobereiche bisher Spezialeinrichtungen zur Behandlung Nervenkranker, dann zur Elektro-Hydrotherapie nicht vorhanden sind]
3) Die bestehenden Vorsorgen für die orthopädische Behandlung chirurgischer Fälle soll weiter ausgebaut werden.“
Die mit 1. Juli 1916 geplante Übernahme des Spitals in die Heeresverwaltung fand erst am 1. August 1916 statt.
Zu Österreich-Ungarn – Korpsbereiche und Ergänzungsbezirke sehen Sie bitte:
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Korps_der_%C3%96sterreichisch-Ungarischen_Armee
Zu Publikationen von Robert TÖPLY im Bestand der Universitätsbibliothek der medizinischen Universität Wien / Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin hier einige Beispiele:
1890 – Krankheiten
http://webapp.uibk.ac.at/alo_cat/card.jsp?id=11979078&pos=14&phys=
1900 – Die Medizin in Österreich im 19. Jahrhundert
http://webapp.uibk.ac.at/alo_cat/card.jsp?id=12015702&pos=5&phys=
1901 – Das Bindfutter – eine historische Studie
http://webapp.uibk.ac.at/alo_cat/card.jsp?id=11962341&pos=6&phys=
1902 – Die Medizin in China
http://webapp.uibk.ac.at/alo_cat/card.jsp?id=12012004&pos=2&phys=
1937 – Vormärz in Wien
http://webapp.uibk.ac.at/alo_cat/card.jsp?id=11902258&pos=12&phys=
Über Tripper und andere Geschlechtskrankheiten lesen Sie bitte:
Die Gefahren der Geschlechtskrankheiten
und
Zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten
Zur Behandlung der Geschlechtskrankheiten im Ersten Weltkrieg lesen Sie bitte den Artikel von
Walter PICK: Ein Erfolg im Kampfe gegen die Geschlechtskrankheiten
http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=wmw&datum=1915&page=771&size=45
Text: Reinhard Mundschütz
ÖFFNUNGSZEITEN: WEIHNACHTEN 2015/2016
ÖFFNUNGSZEITEN: WEIHNACHTEN 2015/2016
WEIHNACHTEN 2015/2016
ab 07. Jänner 2016 reguläre Öffnungszeiten
Wissenschaftliche Bibliothek, Entlehnung und Ausweise
19. 12. 2015, geschlossen
23. 12. 2015, 8 – 16 Uhr
24. – 27. 12. 2015, geschlossen
28. – 30. 12. 2015, 8 – 16 Uhr
31. 12. 2015 – 03. 01. 2016, geschlossen
04. – 05. 01. 2016, 8 – 16 Uhr
06. 01. 2016, geschlossen
StudentInnenlesesaal:
Mo – Fr 9:00 – 24:00 Uhr
Sa, So, Feiertag 9:00 – 23:00 Uhr
Blatt für Blatt – die Schätze der Josephinischen Bibliothek und mehr… am 15.12.2015
Blatt für Blatt
Die Schätze der Josephinischen Bibliothek und mehr…
In exklusiven Führungen präsentieren unsere Bibliothekare die einzigartigen Schätze aus dem wertvollen historischen Bestand der Josephinischen Bibliothek.
An auserwählten Abenden erhalten Sie zusätzlich zum aktuellen Thema eine Spezialführung in der Sammlung der anatomischen Wachsmodelle im Josephinum oder im Narrenturm.
Termine
15.12.2015/ 18.00-20.00 Uhr
Okkulte Medizin inkl. einer Führung durch den Narrenturm
12.01.2016, 18.00 – 19.30 Uhr
Anatomie II inkl. einer Führung durch dies Sammlung der anatomischen Wachsmodelle mit Univ. – Prof. Franz Kainberger
09.02.2016, 18.00 – 19.30 Uhr
Gynäkologie inkl. einer Führung durch die Sammlung der anatomischen Wachsmodelle mit Univ.- Prof. Christian Dadak
08.03.2016, 18.00 – 19.00 Uhr
Veterinärmedizin
12.04.2016, 18.00 – 19.00 Uhr
Historische Buntpapiere mit Restauratorin MMag. Ilse Mühlbacher
10.05.2016, 18.00 – 20.00 Uhr
Dermatologie inkl. einer Führung durch den Narrenturm
14.06.2016, 18.00 – 19.00 Uhr
Botanik II
Ort
Josephinum – Medizinische Sammlungen
Eingang im Ehrenhof links, 1.Stock, Währingerstraße 25, 1090 Wien
Eintritt
18€
***Aufgrund der sehr eingeschränkten Teilnehmerzahl bitten wir um rechtzeitige Voranmeldung unter: dominika.flomyn@meduniwien.ac.at oder (+43) 1 40160 26051***