Archiv der Kategorie: Books & Journals

Neuerwerbungen im Juli`16:

Der Bestand der Bibliothek wird durch zahlreiche interessante
Neuerwerbungen laufend erweitert.

Ein Großteil der neu erworbenen Literatur wird in der Buchausstellung im Lesesaal präsentiert.

Alle Neuerwerbungen finden Sie im Katalog–>LINK

Beispiele:

Augenärztliche Begutachtung

Burggraf, Max Harald [VerfasserIn]

2016

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Humangenetische Grundlagen für Gynäkologen : fachgebundene genetische Beratung im Überblick

Wegner, Rolf-Dieter, 1949- [VerfasserIn]

2016

false

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Anästhesiologische Pharmakotherapie : von den Grundlagen der Pharmakologie zur Medikamentenpraxis

Thiel, Holger, 1967- [VerfasserIn] Roewer, Norbert, 1951- [VerfasserIn]

2014

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Bildgebende Verfahren in der Medizin : von der Technik zur medizinischen Anwendung

Dössel, Olaf, 1954- [VerfasserIn]

2016

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DIPL DISS COACHING – „Gecoachtes Searching für MedUni Wien-DiplomandInnen / DissertantInnen“- TERMIN: 02.07.2016

DiplDiss-Coaching – „Gecoachtes Searching für MedUni Wien-DiplomandInnen/DissertantInnen“

Vortragende: Dr. Eva Chwala

Grundlagen der Literaturrecherche

  • Auswahl der Datenbanken
  • Suchstrategien
  • Freies Arbeiten – Betreuung bei der Recherche

Samstag, 02.07.2016 von 9:30 – 12:30 im Vortragsraum der UB MedUni

Email-Anmeldung: eva.chwala@meduniwien.ac.at
mit Angabe der Bibliotheks-ID Nr. ($A………)

DiplDiss_Foto_M.Hartl

„1. Weltkrieg & Medizin“ [42]: Jacob Levy Moreno: Soziometrie und das k.k. Flüchtlingslager Mitterndorf in Niederösterreich (1915-1919)

Jacob Levy Moreno: Soziometrie und das k.k. Flüchtlingslager Mitterndorf in Niederösterreich (1915-1919)

Jacob Levy Moreno (*18.5.1889 Bukarest/Rumänien, gest. 14.5.1974 Beacon/New York/USA) war Arzt und der Begründer der Soziometrie, des Psychodramas sowie Mitbegründer der Gruppentherapie. Moreno kam 1896/97 mit seinen Eltern, moreno-foto-jungsephardische Juden, von Bukarest nach Wien. 1907 begann er erstmals Stegreifspiele mit Kindern in Wiener Parks, u.a. im Augarten im II. Wiener Gemeindebezirk, zu organisieren. 1909 war er Mitbegründer einer Asyleinrichtung für Flüchtlinge und Zuwanderer („Haus der Begegnung“), das zu Kriegsausbruch 1914 geschlossen wurde. 1911 begann Moreno mit dem Medizinstudium an der Medizinischen Fakultät der Universität Wien, wo er unter anderem Lehrveranstaltungen des Psychiaters und Neurologen Otto Pötzl (1877–1962) und des Anatomen Julius Tandler (1869–1936) besuchte. 1913 arbeitet er mit Prostituierten vom Spittelberg (VII. Wiener Gemeindebezirk) und versuchte gemeinsam u.a. mit dem Arzt Dr. Wilhelm Gruen einen „Verein der Prostituierten“ aufzubauen, der in der Form einer Selbsthilfegruppe angedacht, ebenfalls zu Kriegsausbruch 1914 aufgelöst wurde. Im Februar 1917 promovierte Moreno an der Medizinischen Fakultät der Universität Wien.

Seine Tätigkeit im Flüchtlingslager Mitterndorf:

In Mitterndorf an der Fischa/Niederösterreich wurde 1915, nach dem Kriegseintritt Italiens auf der Seite der Entente und der Kriegserklärung an Österreich, ein Lager für Zwangsevakuierte aus Südtirol und dem Trentino errichtet – darunter Zivilisten aus den Gemeinden Vermiglio, Folgaria, Sacco, Rovereto, Mori Borgo – die hier de facto bis zum Kriegsende interniert blieben. Innerhalb von Wochen wurden 75.000 Zivilisten aus Südtirol und dem Trentino „evakuiert“. Dieses Lager war eines von zahlreichen Flüchtlingslagern der Monarchie, in dem Zwangsevakuierte und Flüchtlinge (im Jahr 1915 zirka 150.000) festgehalten wurden. In diesen Lagern kam es auch zur Errichtung von umfangreichen Sanitätseinrichtungen mit denen die befürchtete Ausbreitung von Epidemien bekämpft und die Zivilisten „sanitär“ überwacht werden sollten. Wegen des Mangels an Medizinern wurden dazu auch Medizinstudenten und junge Ärzte als „Hilfsärzte“ eingesetzt. Einer davon war Moreno, der im Frühjahr 1915 in den militärischen Sanitätsdienst eintrat. Zunächst war er ab dem März 1915 in Szolna/Ungarn (heute Žilina, Slowakei) tätig, einen Bahnknotenpunkt, wo Verwundeten- und Flüchtlingstransporte eintrafen und wo Flüchtlinge in sogenannten „Beobachtungsstationen“ unter Quarantäne gehalten und danach Flüchtlingslagern zugewiesen wurden. Ab dem Herbst 1915 war er – mit Unterbrechung wegen der Forstsetzung seines Studiums – bis 1918 im Flüchtlingslager in Mitterndorf, als Hygienebeauftragter eingesetzt. Dort lebten zirka 13.000 Flüchtlinge in einem Barackenlager. Kennzeichnend für dieses Lager war, dass – wie in den anderen Barackenlagern auch aber in einem noch viel massiveren Ausmaß – bedingt durch extrem schlechten hygienischen sowie baulichen Zustände lebensbedrohliche und katastrophale Lebensbedingungen herrschten, die auch zu steten Ausbrüchen von Krankheiten (Cholera, Flecktyphus u.a.) und hohen Sterblichkeitsraten, insbesondere unter Kindern, führten. Die Lager waren als in sich abgeschlossene Kleinstädte mit Verwaltungsgebäuden, Spitälern, Schulen, Kindergärten, Kirchen u.a. aufgebaut und wiesen schon dadurch auf den Versuch der vollständigen Separierung der Flüchtlinge von der Bevölkerung hin.mitterndorf

In den Lagern kam es zum Einsatz von Zwangsarbeitsmaßnahmen bei gleichzeitigem Ausschluss der Flüchtlinge von der Integration am öffentlichen Arbeitsmarkt. Zunehmende Spannungen, Widerstände und Konflikte in den Lagern wurden mit der weiteren Separierung der Flüchtlinge in Internierungslagern beantwortet. Erst 1917 besserte sich die Lebenssituation in Mitterndorf.

Werkstätte im Lager Mitterndorf: Wiener Illustrierte Zeitung, 4.11.1916,

In diesem Umfeld bekam Moreno, wie er später in den USA bemerkte, seine Anregungen zu seinem spätestens ab 1925 entwickelten Konzept der Soziometrie. Hier konnte er erstmals in einer repressiven und konfliktträchtigen Zwangsgemeinschaft soziale Prozesse studieren. Hier trafen unterschiedliche soziale Tradierungen und Konzeptionen der Lagerleitung (dörfliche Gemeinschaften – militärisch-hierarchische Lagerleitung, unterschiedliche Nationalitäten, mangelnde Mitbestimmungsmöglichkeiten u.a.) aufeinander, die zu eruptiven sozialen Spannungen führten.

Literatur:

Scherr Friederike, Spurensuche zu den Anfängen der Soziometrie [ https://www.researchgate.net/publication/269359704_Spurensuche_zu_den_Anfangen_der_Soziometrie ]

Mentzel Walter, Kriegserfahrungen von Flüchtlingen aus dem Nordosten der Monarchie während des Ersten Weltkrieges: [ https://verein-netzwerk-historiker.blogspot.co.at/p/kriegsfluchtlinge-im-ersten-weltkrieg.html ]

1918 gründete er die expressionistische Monatszeitschrift „Daimon“ und im Oktober 1918 zog er nach Vöslau, wo er bis 1925 als Gemeinde- und als Fabriksarzt bei der „Vöslauer Kammgarnfabrik Aktiengesellschaft“ arbeitete. Im April 1921 inszenierte Moreno „Das Narrentheater des Herren der Welt“ im Wiener Komödienhaus, ein an den Dadaismus und Aktionismus angelehntes Stück. 1921 unternimmt er das gruppenanalytische „Diwan-Experiment“, als Vorgängerprojekt seiner späteren Stegreiftheater, die die Basis seiner Gruppentherapie und Gruppenanalyse bildeten.

1922 erschienen (anonym) sein erstes Buch „Das Testament des Vaters“ und sein Roman „Die Gottheit als Komödiant“. Um 1924 beginnt Jacob Levy Moreno mit seinem Projekt „Die lebendige Zeitung“: Er lädt Leute in Wiener Kaffeehäusern ein, Schlagzeilen aus Berichten aufliegender Zeitungen zu spielen. 1925 erschien sein „Rede vor dem Richter“.

Emigration und Arbeit in den USA

Am 21. Dezember 1925 emigrierte Jacob Levy Moreno in die USA, wo er 1928 seine erste private psychiatrische Praxis in New York eröffnete, Mitglied der „American Psychiatric Association“ wurde und Spontanitätstests an Schulen durchzuführte. 1936 eröffnet er ein Sanatorium in Beacon bei New York. In den USA entwickelte Moreno seine Ideen der Soziometrie und Sozionomie: einer soziometrisch geordneten Gesellschaft weiter und wurde Mitbegründer der Gruppentherapie. Seine Vorstellungen fanden Eingang in die psychologische Arbeit an Institutionen wie an Schulen, im Militär oder an Strafvollzugsanstalten (Sing Sing Correctional Facility in Ossining/New York), wo er Vorschläge für die Zusammenfassung und Umstrukturierung der Gefangenen in Gruppen nach soziometrischen Gesichtspunkten erarbeitete. Im Zuge seiner soziometrischen Studien dreht Moreno auch mehrere 16 mm-Filme.

https://www.youtube.com/watch?v=zvgnOVfLn4k

Psychodrama of a Marriage: Jacob Moreno (1964 First International Congress of Psychodrama):

https://www.youtube.com/watch?v=ok9Hb5m4r7E

  1. Moreno, M.D. /Therapeutic Theater, Therapeutic Theater, Beacon, N.Y., around 1948

Moreno verfasste in den USA zahlreiche Bücher – darunter Romane – und betätigte sich als Gründer und Herausgeber wissenschaftlicher Zeitschriften und Schriftenreihen (Sociometric Review, Sociometry. moreno-fotoA Journal of Inter-Personal Relations, Sociometry Monographs, Sociometry – A Journal of Inter-Personal Relations, Sociatry – Journal of Group and Intergroup Therapy, Psychodrama Monographs, International Journal of Sociometry and Sociatry, Psychodrama and Group Psychotherapy Monographs u.a.). Er war auch Verleger und Gründer psychodramatischer und soziometrischer Einrichtungen (Psychodramatic Institut, Sociometric Institute, New York Theatre of Psychodrama). Weiters schuf er die „Therapeutic Motion Pictures“, um seine Filme zu vertreiben, gründete 1961 die „Academy of Psychodrama and Group Psychotherapy“ und war Mitbegründer des „Impromptu Group Theatre“ in New York und des „New York Theatre of Psychodrama” und der „American Society of Psychodrama and Group Psychotherapy“ (ASPGP). Im März 1945 gründet er die „American Sociometric Association“ (ASA).

1934 führte er soziometrische Bevölkerungstests in der Siedlung Freetown/New York und in der Siedlung Centerville/New Jersey durch. Er unterrichtete an der New School for Social Research in New York City (1937-1938), am Teachers College der Columbia University in New York City (1939-1940) und als Professor am Department of Sociology der Graduate School of Arts and Sciences der New York University (1951-1966).

Literatur zu Levy Jacob Moreno an der Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien:

Leutz Grete A., Das klassische Psychodrama nach J. L. Moreno, Berlin 1974.

Reindell Horst, Jacob Levi Moreno. Leben und Werk, Univ. Diss., Mainz 1975.

Petzold Hilarion (Hg.), Angewandtes Psychodrama in Therapie, Pädagogik und Theater. Angewandtes Psychodrama, (= Innovative Psychotherapie und Humanwissenschaften, 2), Paderborn 1978.

Marschall Brigitte, „Ich bin der Mythe“. Von der Stegreifbühne zum Psychodrama Jakob Levy Morenos, Wien-Graz 1988.

Hutter Christoph, J. L. Morenos Werk in Schlüsselbegriffen, Wiesbaden 2009.

Erlacher-Farkas Barbara (Hrsg.), Monodrama. Heilende Begegnung . Vom Psychodrama zur Einzeltherapie, Wien 1996.

Hare Alexander Paul/Hare June Rabson, J. L. Moreno, London 1996.

Zeintlinger-Hochreiter Karoline, Kompendium der Psychodrama-Therapie : Analyse, Präzisierung und Reformulierung der Aussagen zur psychodramatischen Therapie nach J. L. Moreno, Köln 1996.

Tomaschek-Habrina Lisa, Die Begegnung mit dem Augenblick. Jakob Levy Morenos Theater- und Therapiekonzept im Lichte der jüdischen Tradition, Marburg 2004.

Ameln Falko/Wieser Michael, Jacob Levy Moreno revisited. Ein schöpferisches Leben. Zum 125. Geburtstag (= Zeitschrift für Gruppenpsychotherapie und Psychodrama, Sonderheft 6), Wiesbaden 2014.

Moreno, J. L., Gruppenpsychotherapie und Psychodrama : Einleitung in die Theorie und Praxis, Stuttgart 2008.

Weitere Literatur zu Moreno:

Scherr Friederike, Jakob Levy Moreno im Flüchtlingslager Mitterndorf a. d. Fischa – eine Spurensuche, in: Wieser Michael/Stadler Christian (Hg.), Jakob Levy Moreno. Mediziner, Soziometriker und Prophet. Eine Spurensuche, (= Zeitschrift für Gruppenpsychotherapie und Psychodrama, Sonderheft 5) Wiesbaden 2013, S. 3-126.

Weiterführende Links:

Archiv für die Geschichte der Soziologie in Österreich (Karl Franzens-Universität Graz): http://agso.uni-graz.at/mitterndorf/index.htm

Psychodrama Austria: http://www.psychodrama-austria.at/fachsektion/moreno-biografie.html

Moreno-Museum Bad Vöslau: http://morenomuseum.at/moreno-museum-biographie-de.html

Text: Walter Mentzel

Univ Prof. Dr. Rainer Kunstfeld im Gespräch mit PEOPLE: Menschen und Medizin im Wiener AKH


Univ Prof. Dr. Rainer Kunstfeld  im Gespräch mit PEOPLE: Menschen und Medizin im Wiener AKH 2/2016:

Zur kompletten Ausgabe –>LINK

PEOPLE: MENSCHEN und Medizin im Wiener AKH, herausgegeben von der B & K Bettschart und Kofler Medien- und Kommunikationsberatung GmbH, steht unter der Schirmherrschaft des Vereins zur Förderung von Wissenschaft und Forschung in den Neuen Universitätskliniken am Allgemeinen Krankenhaus der Stadt Wien.
PEOPLE ist ein Gratis-Magazin und berichtet viermal im Jahr über die beeindruckenden Leistungen der Spitzenmedizin ebenso wie über die neuesten Einsichten zur Gesundheitsvorsorge und zur Lebensstil-Medizin. Die redaktionellen Beiträge werden von erfahrenen Medizinjournalisten unter der fachlichen Beratung der wissenschaftlich tätigen Mediziner des Wiener Allgemeinen Krankenhauses in einem allgemein verständlichen Stil geschrieben.
PEOPLE wird in einer Auflage von 70.000 Exemplaren gedruckt und flächendeckend an zentralen Punkten des AKH, im Hanusch-Krankenhaus und in den Kassenambulatorien der Wiener GKK verteilt und an alle niedergelassenen Ärzte in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland versendet.
[INFO]

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Publikation MitarbeiterInnen der MedUni Wien: Sportverletzungen

Folgendes aktuelle Buch (2016, 3., überarbeitete Auflage) kann entlehnt werden:

false

Engelhardt, Martin, 1960- [HerausgeberIn]: Sportverletzungen : Diagnose, Management und Begleitmaßnahmen / Martin Engelhardt (Hrsg.) ; mit Beiträgen von Silvia Albrecht [und 121 weiteren]. – 3., überarbeitete Auflage , 2016 . – XXXVI, 940 Seiten . – 978-3-437-24092-8.

Signatur: QT-261-76 / Inhaltsverzeichnis–>

MedUni Wien AutorInnen:

Kainberger, Franz, Ao.Univ.-Prof. Dr.med.univ., Universitätsklinik für Radiologie und Nuklearmedizin

Humenberger, Michael, Dr. , Universitätsklinik für Unfallchirurgie

Hirtler, Lena, Mag. Dr., Abteilung für Anatomie

Schüller-Weidekamm, Claudia, Assoc. Prof. Priv.-Doz. Dr. MBA, Universitätsklinik für Radiologie und Nuklearmedizin

Syré, Stefanie, Dr., Universitätsklinik für Unfallchirurgie

TOP-JOURNAL des Monats: NATURE BIOTECHNOLOGY (Impact Factor: 41.514)

Die Universitätsbibliothek stellt DIE medizinischen Top-Journals am Campus der MedUni Wien und via Remote Access  zur Verfügung.

Das  TOP-JOURNAL des Monats im Van Swieten Blog ist:

NATURE BIOTECHNOLOGY

Zu den Volltexten: Jg. 1, H. 1 (1983) –

Die ersten 20% der Zeitschriften eines bestimmten Fachgebietes im Journal Citation Reports JCR (geordnet nach der Höhe des Impact Factors) sind TOP-JOURNALE.

Mit dem Impact Factor 41.514 zählt NATURE BIOTECHNOLOGY zu den Top-Journalen in der Kategorie: BIOTECHNOLOGY & APPLIED MICROBIOLOGY – SCIE
NATURE BIOTECHNOLOGY

ISSN: 1087-0156

NATURE PUBLISHING GROUP

75 VARICK ST, 9TH FLR, NEW YORK, NY 10013-1917

USA

ENGLISH

12 Issues/Year;

Alle eJournals finden Sie hier–>Link

DIPL DISS COACHING – „Gecoachtes Searching für MedUni Wien-DiplomandInnen / DissertantInnen“- TERMIN: 02.07.2016

DiplDiss-Coaching – „Gecoachtes Searching für MedUni Wien-DiplomandInnen/DissertantInnen“

Vortragende: Dr. Eva Chwala

Grundlagen der Literaturrecherche

  • Auswahl der Datenbanken
  • Suchstrategien
  • Freies Arbeiten – Betreuung bei der Recherche

Samstag, 02.07.2016 von 9:30 – 12:30 im Vortragsraum der UB MedUni

Email-Anmeldung: eva.chwala@meduniwien.ac.at
mit Angabe der Bibliotheks-ID Nr. ($A………)

DiplDiss_Foto_M.Hartl

Neuerwerbungen im Juni`16:

 

Der Bestand der Bibliothek wird durch zahlreiche interessante
Neuerwerbungen laufend erweitert.

Ein Großteil der neu erworbenen Literatur wird in der Buchausstellung im Lesesaal präsentiert.
Alle Neuerwerbungen finden Sie im Katalog–>LINK

Beispiele:

Orbita : interdisziplinäres Management der Orbitaerkrankungen

Welkoborsky, Hans-Jürgen [HerausgeberIn] Wiechens, Burkhard, 1960- [HerausgeberIn] Hinni, Michael L. [HerausgeberIn]

2016

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Rare hereditary cancers

Pichert, Gabriella [HerausgeberIn] Jacobs, Chris

2016

 

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Operationsberichte Orthopädie und Unfallchirurgie

Siekmann, Holger, 1964- [HerausgeberIn] Irlenbusch, Lars, 1973- [HerausgeberIn] Klima, Stefan, 1965- [HerausgeberIn]

2016

 

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Interdisziplinäre Behandlung des Lungenkarzinoms

Fischer, Stefan, 1969- [Hrsg.] Hartlapp, Joachim [Hrsg.] Wagner, Wolfgang [Hrsg.]

2015

 

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Pharmakologie und Toxikologie : Arzneimittelwirkungen verstehen – Medikamente gezielt einsetzen : ein Lehrbuch für Studierende der Medizin, der Pharmazie und der Biowissenschaften, eine Informationsquelle für Ärzte, Apotheker und Gesundheitspolitiker

Lüllmann, Heinz, 1924-2014 [HerausgeberIn] Mohr, Klaus, 1953- [HerausgeberIn] Wehling, Martin, 1957- [HerausgeberIn] Hein, Lutz, 1963- [HerausgeberIn]

2016

 

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Zelluläre Diagnostik und Therapie

Sack, Ulrich [HerausgeberIn]

2016

 

 

 

„1. Weltkrieg & Medizin“ [41]: Das Reservespital Nr. 2 in PARDUBITZ / PARDUBICE in Böhmen 1914 – 1918, Folge 7.2 – „Zustände“ im Reservespital Ende 1917 – Auszug aus einem im Jänner 1918 verfassten Inspizierungsbericht

„1. Weltkrieg & Medizin“ [41]: Das Reservespital Nr. 2 in PARDUBITZ / PARDUBICE  in Böhmen 1914 – 1918

Folge 7.2 – „Zustände“ im Reservespital Ende 1917 – Auszug aus einem im Jänner 1918 verfassten Inspizierungsbericht

  1. Teil

Auszug aus dem Bericht des Chefs des militärärztlichen Offizierskorps über die in der Zeit vom 21. bis 25. Jänner 1918 vorgenommene Inspizierung der Militärsanitätsanstalten in Kolin, Leitmeritz und Pardubitz:

Sektion III:Kommandant: Landsturmregimentsarzt Jaromir KOTESOVEC [siehe Beitrag Folge 5.3];
Chirurgische Abteilung 1.254 Kranke, eingeteilt als Chirurg der Schweizer Arzt Nino ENDERLIN, viele schwere Fälle, Schussfrakturen der unteren Gliedmaßen, Behandlung mit Extensionsverbänden Steinmann‘sche Nagelung [= Steinmann-Nagel,[nach dem Schweizer Chirurgen Fritz Steinmann, 1872-1932: Vierlamellennagel zur Einrichtung von Knochenbrüchen].Ärztliche Behandlung gut, bei manchen eiternden Fällen (Geruch) wäre häufigerer Verbandwechsel angezeigt; Pflegedienst hier besser als in der I. Sektion, reichsdeutsche Oberschwester macht guten Eindruck, Nachtinspektionsdienst geregelt, Kontrollbuch eingesehen: Krankenräume der Schwerkranken geheizt, der Sektion wurde eben ein Waggon Kohle zugewiesen. Seitens der befragten Kranken sowie auch der Schwestern Klagen über unzureichende und kalte Kost.Interne Abteilung: hier keine regelrechte Sortierung der Kranken, viele Malariafälle (300), Unterschenkelgeschwüre, sonstige Fälle kleiner Chirurgie. Von den Malariarekonvaleszenten könnten viele zur Ersatzabteilung entlassen werden (ist laut Meldung des Sektionskommandanten bereits in Aussicht genommen).Verköstigung: Die Diätordination [DUDEN: (Medizin) ärztliche Verordnung]  seitens der Ärzte würde, entsprechen wenn die vielen Extraordinationen, auch wirklich verabreicht würden. Die Vorsorgen bezüglich rechtzeitiger Fassung der Verpflegsartikel seitens des Küchenaufsichtsoffiziers (Militärapotheker) sind ungenügend; z. B. erhielten die Kranken den ordinierten Wein nicht, weil angeblich keiner vorhanden war. Ich überzeugte mich jedoch, dass im Militärverpflegsmagazin eine Anzahl großer Fässer rumänischen Weins lagern. Allerdings war im Fassungsbuche der Sektion der Wein am Vortage seitens des Militärverpflegsmagazins gestrichen worden, angeblich weil an diesem Tage wegen Skontrierung (!) keine Fassungen durchgeführt wurden. Auch hier werden an Stelle von Milchspeisen Kartoffel verabfolgt, deren Qualität häufig schlecht sein soll.Sektionsapotheke: Genügende Vorräte an den wichtigsten Medikamenten, Chinin in Tabletten und Pulverform, Natr. Salicyl., Antipyrin, auch Ipecacuanha und Senega (noch aus der Zeit der Zivilverwaltung herrührend) vorhanden, in entsprechenden Behältnissen, Desinfektionsmittel. Ordnung und Nettigkeit ohne Anstand. Anschließend wurde das Militärverpflegsmagazin, welches die Vorräte für das ganze Spital, Fleischerei, Bäckerei etc. verwaltet, besichtigt. Brot, Mehl, Zucker in großen Mengen, Marmelade, Kraut. Mangel herrscht an Milch und Gemüsen.24. 1. 1918: Sektion V:Kommandant: Stabsarzt der Reserve Johann SEDIVEC [siehe blog-Beitrag Folge 5,3];

Befragt über die Organisation des ärztlichen Dienstes, meldet der Sektionskommandant, dass infolge Enthebung des früheren Chefarztes der Chirurgischen Abteilung von der Militärdienstleistung d. z. ein Arzt (Landsturmoberarzt Ernst HIRSCH, Chirurg, der überdies derzeit fußleidend ist, mit der Überwachung des gesamten ärztlichen Dienstes in der Sektion betraut ist, während die übrigen Ärzte (7) als Barackenärzte verwendet werden. Es ist unmöglich, dass ein Chefarzt 1.347 Kranke ärztlich übersieht; die Leitung des Dienstes in der Sektion ist Sache des Kommandanten.

Offiziersbaracke: Zumeist Rekonvaleszente, manche die nur auf das Einlangen der beantragten Urlaubsbewilligung warten und nicht mehr spitalsbedürftig sind! Der Sektionskommandant wurde angewiesen auf die eheste Rekonvaleszierung der nicht mehr Spitalsbedürftigen den gebotenen Einfluss zu nehmen.

In den Mannschaftskrankenbaracken, in welchen schwere interne und chirurgische Fälle untergebracht sind, sind die Krankenräume geheizt; Zimmerordnung ungenügend, desgleichen die Krankenpflege; die anwesende reichsdeutsche Oberschwester bestätigt, dass die Pflegerinnen fachtechnisch auf niedrigem Niveau stehen; dass auch der Fleiß zu wünschen lässt. Die befragten Kranken äußerten sich über unzureichende Kost. Die Diätordinationen in den Ordinationszetteln und auf den Kopftafeln sind zwar reichlich bemessen, wegen angeblichem Mangel der betreffenden Verpflegsartikel werden jedoch die ordinierten Speisen (insbesondere Milch, Milchkaffee, Milchspeise) nicht verabfolgt bzw. durch Kartoffel ersetzt.

Austauschinvalidenabteilung: derzeit 610. Vom Transport 29. Dezember 1917 gehen heute 108 Mann nach Budapest, 47 Mann nach Wien ab. Quarantänedauer 21 Tage. Die Baracken sind nicht geheizt (Temperatur um 7 Grad Celsius plus), die Leute liegen daher im Bett, da die Monturen noch in der Desinfektion und keine genügende Anzahl Reservemonturen vorrätig sind. Klagen seitens der Mannschaft, außer über Kälte wurden nicht geäußert. Zimmerordnung entspricht. Unter dem aus der Kriegsgefangenschaft entlassenen kontumazierten Sanitätspersonal befindet sich ein Sanitätssoldat Zbigniew KOZLOWSY des IR 13. Dem anwesenden Spitalskommandanten wurden die in Leitmeritz vernommenen Anschuldigungen mitgeteilt und das Spital angewiesen sich über das in Leitmeritz veranlasste telegraphisch anzufragen. Bei den protokollarischen Einvernahmen der ungarischen Austauschinvaliden soll nicht immer ein ungarischer Dolmetsch anwesend sein.

Sektionsküche: Suppe entspricht der Qualität nach, jedoch ohne Einschneidesemmel obwohl im Viktualienmagazin   https://de.wikipedia.org/wiki/Viktualien genügend weißes Brot vorhanden; Fleisch: die abgewogenen Portionen unter dem vorgeschriebenen Gewicht (5 Portionen = 350 Gramm), Rindsbraten (5 Portionen = 450 Gramm), Beilage: Knödel gut. Desgleichen die Extramehlspeise (Semmelschmarrn) von gutem Geschmack. Ich besichtigte die Kartoffel im Magazin, fand viele gefroren, fleckig, faulig und wies eine Anzahl fauliger Kartoffel der Verwaltungskommission vor. Die Speisen werden in offenen Sammelgefäßen von den Küchen auf die Krankenzimmer getragen und dort von den Pflegerinnen verteilt; den Kontrolldienst üben die Aufsichtsunteroffiziere aus. Die von der Zivilverwaltung seinerzeit übernommenen Thermophorkisten werden nicht benützt, sollen teilweise schadhaft und schwer transportabel sein. Das Aufwärmen der Speisen in den entfernt gelegenen Baracken sollte in den Teeküchen geschehen, unterbleibt vielfach wegen Mangel an Heizservis, die Speisen werden daher oft ausgekühlt verabreicht.

Die Besichtigung des der V. Sektion zugewiesenen Operationspavillons ergab reichliche Ausstattung mit allen chirurgischen Behelfen, insbesondere reichliches chirurgisches Instrumentarium. Der Operationspavillon wird derzeit wenig benützt, die kleineren Eingriffe, Verbände werden in der gleichfalls reichhaltig ausgestatteten Verbandbaracke vorgenommen.

Sektion II:

Sektionskommandant Landsturmregimentsarzt Karl FIALA. [siehe blog-Beitrag Folge 5,3];

Krankenstand: 1.787. 2. Abteilung für Hautkrankheiten und Venerie: Chefarzt Univ. Doz. Dr. Anton TRYB (Facharzt); fachlich einwandfreie ärztliche Behandlung.

Zu bemerken: große Anzahl von Unterschenkelgeschwüren, die Anordnung, dass diese Kranken liegen sollten, erscheint nicht allenthalben durchgeführt. Es fiel die Unsauberkeit der Betten auf, welche allerdings bei den Hautkranken, die verschiedene Salben gebrauchen, erklärlich ist, jedoch auch auf den ungenügenden Wechsel der Bettwäsche zurückzuführen ist. Laut Angabe mehrerer Kranken wurden die Leintücher seit Ende Dezember nicht gewechselt. Der herbeigerufene Ökonomieoffizier (Militärapotheker) meldete, dass infolge Wassermangels die Sektionswäscherei dem Bedarf nicht nachkommt. Ich begab mich in das Wäschemagazin der II. Sektion und überzeugte mich, dass dort 4.000 Stück neue, noch nicht gebrauchte Leintücher lagern. Der Sektionskommandant wurde angewiesen den Austausch ehestens zu bewirken.

Der eingangs erwähnte Übelstand ungenügender Bäderverabreichung wegen Wassermangel macht sich hier auch in therapeutischer Hinsicht (Scabies, parasitäre Hautkrankheiten

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=wmw&datum=1916&size=45&page=553) sehr ungünstig fühlbar.

1. Abteilung für venerische Kranke, Chefarzt Dr. Wilhelm LAUTERSTEIN (Facharzt)[siehe blog-Beitrag Folge 5,3];

Ärztliche Behandlung entspricht, die Behandlungsbaracken sind gut ausgestattet, Gonoccenuntersuchung im eigenen Laboratorium, für Lues in der Wassermannstation
https://de.wikipedia.org/wiki/August_von_Wassermann im bakteriologischen des Spitals. Führung der Vormerkblätter entspricht Prosektur, bakteriologisch- histologisches Laboratorium, Wassermannstation stehen unter fachmännischer Leitung.

Ende des 2. Teils

Über das Ergebnis der Inspizierung in Pardubitz – in Bezug auf die durch den Reichsratsabgeordneten Albert SEVER dem Kriegsministerium zugekommene Beschwerde wird resumierend berichtet:

a) Die Beschwerde, dass sämtliche Kranke und Verwundete hier ohne Pflege liegen ist gewiss ungerechtfertigt, wenn auch auf einzelnen Baracken der Pflegedienst ein ungenügender ist. Viele befragte Schwerkranke äußerten keine Klagen über Vernachlässigung. Dasselbe gilt bezüglich der Beschwerde über Mangel an Verbänden.
b) über die Beschwerde, dass vom 22. Bis 28. Dezember 1917 keine ärztliche Visite abgehalten wurde, konnte bei den ungeheuren Dimensionen des Spitals mangels näherer Angaben, auf welcher Sektion, welcher Abteilung, nichts Positives eruiert werden.
c) die Beschwerde über Kälte in den Baracken ist bei Leichtkranken stichhältig, wird durch Kohlenmangel begründet. Die Schwerkrankenräume sind geheizt (Temperatur plus 12 bis +14 Grad Reaumur[=15 bis 17 Grad Celsius]). Die Decken sind teilweise dünn, es sind jedoch genügend Decken auf den Abteilungen und in den Magazinen vorhanden (ca. 30.000).
d) die Aborte sind wegen der angeführten Wassernot ungenügend rein gehalten. Die Angaben in der Beschwerde sind übertrieben.
e) die von einer Anzahl von Kranken tatsächlich geäußerten Klagen über unzureichende Nahrung ist nach den gewonnenen Eindrücken weniger auf den Mangel von erforderlichen Verpflegsartikeln – wirklicher Mangel herrscht insbesondere an Milch und Gemüse – als auf nicht genügende Kontrolle der Küchenwirtschaft zurückzuführen. Die Einteilung geeigneterer Aufsichtsorgane, eine häufig sanitäre und ökonomisch-administrative Inspizierung der einzelnen Sektionen ist geboten.

Text: Reinhard Mundschütz

Alle Beiträge–> 1.Weltkrieg &Medizin

Publikation Mitarbeiter der MedUni Wien: Expertise Knie

KnieFolgendes aktuelle Buch mit einem Beitrag von Univ.-Prof. Dr.med.univ. Reinhard Windhager ist entlehnbar:

1.Person LinkKohn, Dieter, 1953- [HerausgeberIn]
2.Person LinkAbermann, Elisabeth [VerfasserIn]
Titel LinkExpertise Knie
Verantwort.angabe herausgegeben von Dieter Kohn ; mit Beiträgen von Elisabeth Abermann [und 47 weiteren]
Abweichende Titel Knie
Expertise Orthopädie und Unfallchirurgie Knie
Veröffentlichung Stuttgart : Thieme, [2016]
Jahr 2016
Umfang 501 S.
Illustrat. Illustrationen
Anmerkung Literaturangaben
ISBN 978-3-13-175001-3 gebunden. :  EUR 257.10 (AT), EUR 236.50 (AT)
DBN 1056843225
Internat.ArtikelNr. 9783131750013
1.Schlagwortkette LinkKniegelenk, / LinkKniegelenkkrankheit, / 
Basisklassifikation Link44.83 – Rheumatologie, Orthopädie
Lok. Notation LinkWE-870
Beteiligte Person Abermann, Karl-Peter (Feldkirch) b
Benedotto, Karl-Peter (Feldkirch) b
Fink, Christian (innsbruck) b
Panotopoulos, Joannis (Wien) b
Windhager, Reinhard (Wien) b
et al.

MedUni Wien Autor:

Windhager, Reinhard, O.Univ.-Prof. Dr.med.univ.

(Beitrag: Tumoren des Kniegelenks)

Universitätsklinik für Orthopädie

 Inhaltstext 

Expertise Knie

Die sehr hochwertig ausgestatteten Werke der neuen „Expertise-Reihe“ wenden sich an angehende Experten, die tief in ihr Fachgebiet eintauchen wollen und von den Erfahrungen bekannter Koryphäen profitieren wollen.

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– Spezielle chirurgische und funktionelle Anatomie
– Indikationsstellung
– spezialisierte Methodenkompetenz mit Meilen- und Stolpersteinen
– Komplikationsmanagement
jeweils im Gesamtkontext der Begleiterkrankungen.

Rüstzeug auf den ersten Blick:

– sehr gut strukturierter, prägnanter Text
– übersichtliche Tabellen
– bestens visualisiert: viele, hervorragende Abbildungen: von der anatomischen Darstellung über Algorithmen und Skizzen bis hin zu einzigartiger bildgebender Diagnostik
– Filme und weiteres Zusatzmaterial zum Herunterladen