Archiv der Kategorie: Allgemeines

Allgemeines – nicht kategorisiert

Sommeröffnungszeiten

Wissenschaftliche Bibliothek

11.07. – 14.08.16 
Mo, Mi, Fr  08:00 – 16:00 Uhr
Di, Do    08:00 – 20:00 Uhr
Sa, So, Feiertage geschlossen

15.08. – 21.08.16 geschlossen

22.08. – 11.09.16  
Mo, Mi, Fr  08:00 – 16:00 Uhr
Di, Do    08:00 – 20:00 Uhr
Sa, So, Feiertage geschlossen

12.09. – 02.10.16  
Mo – Fr  08:00 – 20:00 Uhr
Sa, So, Feiertage geschlossen

ab 03.10.2016 reguläre Öffnungszeiten–>

StudentInnenlesesaal

01.08. – 15.08.16 geschlossen

16.08. – 19.08.16 
09:00  – 24:00 Uhr

20.08. – 31.08.16 geschlossen

ab  01.09.2016 reguläre Öffnungszeiten–>

————————————-

Öffnungszeiten Zweigbibliotheken

» Zweigbibliothek für Zahnmedizin

» Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin

Sommeroeffnungszeiten

PUBLIKATION MITARBEITER MED UNI WIEN: DIAGNOSE

Dr. Josef König, Gastautor des Van Swieten Blog, zeichnet in der Zeitschrift „Der Klinikarzt“ für eine Schwerpunktausgabe (Ausgabe 05, Volue 45, Mai 2016) zum Thema „Computerunterstüzte Diagnose in der Inneren Medizin“ verantwortlich.
https://www-thieme-connect-de.ez.srv.meduniwien.ac.at/products/ejournals/issue/10.1055/s-006-31729

Inhalte der Schwerpunktausgabe:

p 237

p 238

p 244

p 250

p 258

Zur Person:

KoenigDr. med. Mag. Josef König, Gastprofessor an der Medizinischen Universität Wien
Jahrgang 1957, studierte erst in Wien und Tübingen katholische Theologie, danach Humanmedizin in Wien mit Auslandsaufenthalten an den Universitätskliniken Heidelberg und Toronto.
Bereits während des Medizinstudiums entwickelte sich ein großes Interesse an der Frage, wo medizinisches Wissen herkommt – und damit verbunden, eine intensive Auseinandersetzung mit Datenbanken.

Seit 1993 hält König Lehrveranstaltungen an der MedUni Wien, bzw. früher an der medizinischen Fakultät, über dieses Thema. Er entwickelte das Curriculum für Medizinstudent/innen dieses Thema betreffend und unterrichtet selbst die medizinischen Informatiker/innen unserer Universität in diesem Fachgebiet.
Aus der intensiven Auseinandersetzung mit dieser Thematik entstand neben einem Buch im SPRINGER-Verlag eine Seite im Internet – http://www.meddb.info -, auf der mehr als 1100 Datenbanken, die frei im
Internet zugänglich sind, aufgelistet werden.

Dr. König stellt in lockerer zeitlicher Folge Highlights aus dieser „Datenbank der Datenbanken“ vor. Ein besonderes Anliegen von König ist es, dass einerseits die zumeist in der Medizin verwendete Datenbank, MEDLINE, in all ihren Feinheiten verstanden und benützt wird und auf diese Weise, die Literatursuche deutlich verbessert wird und andererseits, ein Bewusstsein zu schaffen, dass sehr viel Wissen nicht in MEDLINE enthalten ist, wohl aber in anderen Datenbanken, die seiner Meinung nach noch viel zu wenig genützt werden.

Eine Übersicht über die bisher verfassten Van Swieten – Blogbeiträge finden Sie hier:
https://sites.google.com/site/koenjomedlist/publikationen/home

Durch die seit 1993 gehaltenen Lehrveranstaltungen an der Universität einerseits und durch seine Tätigkeit als Oberarzt an der Ambulanz für Hämatologie, Onkologie und Hämostaseologie am Krankenhaus der Elisabethinen, Linz, anderseits versteht Dr. König die besonderen Bedürfnisse sowohl der Forschung als auch der Klinik zu berücksichtigen.

CeMSIIS – Zentrum für Medizinische Statistik, Informatik und Intelligente Systeme
und
Krankenhaus der Elisabethinen, Linz, 1. Interne Medizin,
Hämatologie mit Knochenmarktransplantation / Onkologie / Hämostaseologie

Sommeröffnungszeiten

Wissenschaftliche Bibliothek

01.07. – 10.07.16
Mo – Fr  8:00 – 20:00 Uhr
Sa, So, Feiertage geschlossen

11.07. – 14.08.16 
Mo, Mi, Fr  08:00 – 16:00 Uhr
Di, Do    08:00 – 20:00 Uhr
Sa, So, Feiertage geschlossen

15.08. – 21.08.16 geschlossen

22.08. – 11.09.16  
Mo, Mi, Fr  08:00 – 16:00 Uhr
Di, Do    08:00 – 20:00 Uhr
Sa, So, Feiertage geschlossen

12.09. – 02.10.16  
Mo – Fr  08:00 – 20:00 Uhr
Sa, So, Feiertage geschlossen

ab 03.10.2016 reguläre Öffnungszeiten–>

StudentInnenlesesaal

01.08. – 15.08.16 geschlossen

16.08. – 19.08.16 
09:00  – 24:00 Uhr

20.08. – 31.08.16 geschlossen

ab  01.09.2016 reguläre Öffnungszeiten–>

————————————-

Öffnungszeiten Zweigbibliotheken

» Zweigbibliothek für Zahnmedizin

» Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin

Sommeroeffnungszeiten

„1. Weltkrieg & Medizin“ [42]: Jacob Levy Moreno: Soziometrie und das k.k. Flüchtlingslager Mitterndorf in Niederösterreich (1915-1919)

Jacob Levy Moreno: Soziometrie und das k.k. Flüchtlingslager Mitterndorf in Niederösterreich (1915-1919)

Jacob Levy Moreno (*18.5.1889 Bukarest/Rumänien, gest. 14.5.1974 Beacon/New York/USA) war Arzt und der Begründer der Soziometrie, des Psychodramas sowie Mitbegründer der Gruppentherapie. Moreno kam 1896/97 mit seinen Eltern, moreno-foto-jungsephardische Juden, von Bukarest nach Wien. 1907 begann er erstmals Stegreifspiele mit Kindern in Wiener Parks, u.a. im Augarten im II. Wiener Gemeindebezirk, zu organisieren. 1909 war er Mitbegründer einer Asyleinrichtung für Flüchtlinge und Zuwanderer („Haus der Begegnung“), das zu Kriegsausbruch 1914 geschlossen wurde. 1911 begann Moreno mit dem Medizinstudium an der Medizinischen Fakultät der Universität Wien, wo er unter anderem Lehrveranstaltungen des Psychiaters und Neurologen Otto Pötzl (1877–1962) und des Anatomen Julius Tandler (1869–1936) besuchte. 1913 arbeitet er mit Prostituierten vom Spittelberg (VII. Wiener Gemeindebezirk) und versuchte gemeinsam u.a. mit dem Arzt Dr. Wilhelm Gruen einen „Verein der Prostituierten“ aufzubauen, der in der Form einer Selbsthilfegruppe angedacht, ebenfalls zu Kriegsausbruch 1914 aufgelöst wurde. Im Februar 1917 promovierte Moreno an der Medizinischen Fakultät der Universität Wien.

Seine Tätigkeit im Flüchtlingslager Mitterndorf:

In Mitterndorf an der Fischa/Niederösterreich wurde 1915, nach dem Kriegseintritt Italiens auf der Seite der Entente und der Kriegserklärung an Österreich, ein Lager für Zwangsevakuierte aus Südtirol und dem Trentino errichtet – darunter Zivilisten aus den Gemeinden Vermiglio, Folgaria, Sacco, Rovereto, Mori Borgo – die hier de facto bis zum Kriegsende interniert blieben. Innerhalb von Wochen wurden 75.000 Zivilisten aus Südtirol und dem Trentino „evakuiert“. Dieses Lager war eines von zahlreichen Flüchtlingslagern der Monarchie, in dem Zwangsevakuierte und Flüchtlinge (im Jahr 1915 zirka 150.000) festgehalten wurden. In diesen Lagern kam es auch zur Errichtung von umfangreichen Sanitätseinrichtungen mit denen die befürchtete Ausbreitung von Epidemien bekämpft und die Zivilisten „sanitär“ überwacht werden sollten. Wegen des Mangels an Medizinern wurden dazu auch Medizinstudenten und junge Ärzte als „Hilfsärzte“ eingesetzt. Einer davon war Moreno, der im Frühjahr 1915 in den militärischen Sanitätsdienst eintrat. Zunächst war er ab dem März 1915 in Szolna/Ungarn (heute Žilina, Slowakei) tätig, einen Bahnknotenpunkt, wo Verwundeten- und Flüchtlingstransporte eintrafen und wo Flüchtlinge in sogenannten „Beobachtungsstationen“ unter Quarantäne gehalten und danach Flüchtlingslagern zugewiesen wurden. Ab dem Herbst 1915 war er – mit Unterbrechung wegen der Forstsetzung seines Studiums – bis 1918 im Flüchtlingslager in Mitterndorf, als Hygienebeauftragter eingesetzt. Dort lebten zirka 13.000 Flüchtlinge in einem Barackenlager. Kennzeichnend für dieses Lager war, dass – wie in den anderen Barackenlagern auch aber in einem noch viel massiveren Ausmaß – bedingt durch extrem schlechten hygienischen sowie baulichen Zustände lebensbedrohliche und katastrophale Lebensbedingungen herrschten, die auch zu steten Ausbrüchen von Krankheiten (Cholera, Flecktyphus u.a.) und hohen Sterblichkeitsraten, insbesondere unter Kindern, führten. Die Lager waren als in sich abgeschlossene Kleinstädte mit Verwaltungsgebäuden, Spitälern, Schulen, Kindergärten, Kirchen u.a. aufgebaut und wiesen schon dadurch auf den Versuch der vollständigen Separierung der Flüchtlinge von der Bevölkerung hin.mitterndorf

In den Lagern kam es zum Einsatz von Zwangsarbeitsmaßnahmen bei gleichzeitigem Ausschluss der Flüchtlinge von der Integration am öffentlichen Arbeitsmarkt. Zunehmende Spannungen, Widerstände und Konflikte in den Lagern wurden mit der weiteren Separierung der Flüchtlinge in Internierungslagern beantwortet. Erst 1917 besserte sich die Lebenssituation in Mitterndorf.

Werkstätte im Lager Mitterndorf: Wiener Illustrierte Zeitung, 4.11.1916,

In diesem Umfeld bekam Moreno, wie er später in den USA bemerkte, seine Anregungen zu seinem spätestens ab 1925 entwickelten Konzept der Soziometrie. Hier konnte er erstmals in einer repressiven und konfliktträchtigen Zwangsgemeinschaft soziale Prozesse studieren. Hier trafen unterschiedliche soziale Tradierungen und Konzeptionen der Lagerleitung (dörfliche Gemeinschaften – militärisch-hierarchische Lagerleitung, unterschiedliche Nationalitäten, mangelnde Mitbestimmungsmöglichkeiten u.a.) aufeinander, die zu eruptiven sozialen Spannungen führten.

Literatur:

Scherr Friederike, Spurensuche zu den Anfängen der Soziometrie [ https://www.researchgate.net/publication/269359704_Spurensuche_zu_den_Anfangen_der_Soziometrie ]

Mentzel Walter, Kriegserfahrungen von Flüchtlingen aus dem Nordosten der Monarchie während des Ersten Weltkrieges: [ https://verein-netzwerk-historiker.blogspot.co.at/p/kriegsfluchtlinge-im-ersten-weltkrieg.html ]

1918 gründete er die expressionistische Monatszeitschrift „Daimon“ und im Oktober 1918 zog er nach Vöslau, wo er bis 1925 als Gemeinde- und als Fabriksarzt bei der „Vöslauer Kammgarnfabrik Aktiengesellschaft“ arbeitete. Im April 1921 inszenierte Moreno „Das Narrentheater des Herren der Welt“ im Wiener Komödienhaus, ein an den Dadaismus und Aktionismus angelehntes Stück. 1921 unternimmt er das gruppenanalytische „Diwan-Experiment“, als Vorgängerprojekt seiner späteren Stegreiftheater, die die Basis seiner Gruppentherapie und Gruppenanalyse bildeten.

1922 erschienen (anonym) sein erstes Buch „Das Testament des Vaters“ und sein Roman „Die Gottheit als Komödiant“. Um 1924 beginnt Jacob Levy Moreno mit seinem Projekt „Die lebendige Zeitung“: Er lädt Leute in Wiener Kaffeehäusern ein, Schlagzeilen aus Berichten aufliegender Zeitungen zu spielen. 1925 erschien sein „Rede vor dem Richter“.

Emigration und Arbeit in den USA

Am 21. Dezember 1925 emigrierte Jacob Levy Moreno in die USA, wo er 1928 seine erste private psychiatrische Praxis in New York eröffnete, Mitglied der „American Psychiatric Association“ wurde und Spontanitätstests an Schulen durchzuführte. 1936 eröffnet er ein Sanatorium in Beacon bei New York. In den USA entwickelte Moreno seine Ideen der Soziometrie und Sozionomie: einer soziometrisch geordneten Gesellschaft weiter und wurde Mitbegründer der Gruppentherapie. Seine Vorstellungen fanden Eingang in die psychologische Arbeit an Institutionen wie an Schulen, im Militär oder an Strafvollzugsanstalten (Sing Sing Correctional Facility in Ossining/New York), wo er Vorschläge für die Zusammenfassung und Umstrukturierung der Gefangenen in Gruppen nach soziometrischen Gesichtspunkten erarbeitete. Im Zuge seiner soziometrischen Studien dreht Moreno auch mehrere 16 mm-Filme.

https://www.youtube.com/watch?v=zvgnOVfLn4k

Psychodrama of a Marriage: Jacob Moreno (1964 First International Congress of Psychodrama):

https://www.youtube.com/watch?v=ok9Hb5m4r7E

  1. Moreno, M.D. /Therapeutic Theater, Therapeutic Theater, Beacon, N.Y., around 1948

Moreno verfasste in den USA zahlreiche Bücher – darunter Romane – und betätigte sich als Gründer und Herausgeber wissenschaftlicher Zeitschriften und Schriftenreihen (Sociometric Review, Sociometry. moreno-fotoA Journal of Inter-Personal Relations, Sociometry Monographs, Sociometry – A Journal of Inter-Personal Relations, Sociatry – Journal of Group and Intergroup Therapy, Psychodrama Monographs, International Journal of Sociometry and Sociatry, Psychodrama and Group Psychotherapy Monographs u.a.). Er war auch Verleger und Gründer psychodramatischer und soziometrischer Einrichtungen (Psychodramatic Institut, Sociometric Institute, New York Theatre of Psychodrama). Weiters schuf er die „Therapeutic Motion Pictures“, um seine Filme zu vertreiben, gründete 1961 die „Academy of Psychodrama and Group Psychotherapy“ und war Mitbegründer des „Impromptu Group Theatre“ in New York und des „New York Theatre of Psychodrama” und der „American Society of Psychodrama and Group Psychotherapy“ (ASPGP). Im März 1945 gründet er die „American Sociometric Association“ (ASA).

1934 führte er soziometrische Bevölkerungstests in der Siedlung Freetown/New York und in der Siedlung Centerville/New Jersey durch. Er unterrichtete an der New School for Social Research in New York City (1937-1938), am Teachers College der Columbia University in New York City (1939-1940) und als Professor am Department of Sociology der Graduate School of Arts and Sciences der New York University (1951-1966).

Literatur zu Levy Jacob Moreno an der Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien:

Leutz Grete A., Das klassische Psychodrama nach J. L. Moreno, Berlin 1974.

Reindell Horst, Jacob Levi Moreno. Leben und Werk, Univ. Diss., Mainz 1975.

Petzold Hilarion (Hg.), Angewandtes Psychodrama in Therapie, Pädagogik und Theater. Angewandtes Psychodrama, (= Innovative Psychotherapie und Humanwissenschaften, 2), Paderborn 1978.

Marschall Brigitte, „Ich bin der Mythe“. Von der Stegreifbühne zum Psychodrama Jakob Levy Morenos, Wien-Graz 1988.

Hutter Christoph, J. L. Morenos Werk in Schlüsselbegriffen, Wiesbaden 2009.

Erlacher-Farkas Barbara (Hrsg.), Monodrama. Heilende Begegnung . Vom Psychodrama zur Einzeltherapie, Wien 1996.

Hare Alexander Paul/Hare June Rabson, J. L. Moreno, London 1996.

Zeintlinger-Hochreiter Karoline, Kompendium der Psychodrama-Therapie : Analyse, Präzisierung und Reformulierung der Aussagen zur psychodramatischen Therapie nach J. L. Moreno, Köln 1996.

Tomaschek-Habrina Lisa, Die Begegnung mit dem Augenblick. Jakob Levy Morenos Theater- und Therapiekonzept im Lichte der jüdischen Tradition, Marburg 2004.

Ameln Falko/Wieser Michael, Jacob Levy Moreno revisited. Ein schöpferisches Leben. Zum 125. Geburtstag (= Zeitschrift für Gruppenpsychotherapie und Psychodrama, Sonderheft 6), Wiesbaden 2014.

Moreno, J. L., Gruppenpsychotherapie und Psychodrama : Einleitung in die Theorie und Praxis, Stuttgart 2008.

Weitere Literatur zu Moreno:

Scherr Friederike, Jakob Levy Moreno im Flüchtlingslager Mitterndorf a. d. Fischa – eine Spurensuche, in: Wieser Michael/Stadler Christian (Hg.), Jakob Levy Moreno. Mediziner, Soziometriker und Prophet. Eine Spurensuche, (= Zeitschrift für Gruppenpsychotherapie und Psychodrama, Sonderheft 5) Wiesbaden 2013, S. 3-126.

Weiterführende Links:

Archiv für die Geschichte der Soziologie in Österreich (Karl Franzens-Universität Graz): http://agso.uni-graz.at/mitterndorf/index.htm

Psychodrama Austria: http://www.psychodrama-austria.at/fachsektion/moreno-biografie.html

Moreno-Museum Bad Vöslau: http://morenomuseum.at/moreno-museum-biographie-de.html

Text: Walter Mentzel

„1. Weltkrieg & Medizin“ [41]: Das Reservespital Nr. 2 in PARDUBITZ / PARDUBICE in Böhmen 1914 – 1918, Folge 7.2 – „Zustände“ im Reservespital Ende 1917 – Auszug aus einem im Jänner 1918 verfassten Inspizierungsbericht

„1. Weltkrieg & Medizin“ [41]: Das Reservespital Nr. 2 in PARDUBITZ / PARDUBICE  in Böhmen 1914 – 1918

Folge 7.2 – „Zustände“ im Reservespital Ende 1917 – Auszug aus einem im Jänner 1918 verfassten Inspizierungsbericht

  1. Teil

Auszug aus dem Bericht des Chefs des militärärztlichen Offizierskorps über die in der Zeit vom 21. bis 25. Jänner 1918 vorgenommene Inspizierung der Militärsanitätsanstalten in Kolin, Leitmeritz und Pardubitz:

Sektion III:Kommandant: Landsturmregimentsarzt Jaromir KOTESOVEC [siehe Beitrag Folge 5.3];
Chirurgische Abteilung 1.254 Kranke, eingeteilt als Chirurg der Schweizer Arzt Nino ENDERLIN, viele schwere Fälle, Schussfrakturen der unteren Gliedmaßen, Behandlung mit Extensionsverbänden Steinmann‘sche Nagelung [= Steinmann-Nagel,[nach dem Schweizer Chirurgen Fritz Steinmann, 1872-1932: Vierlamellennagel zur Einrichtung von Knochenbrüchen].Ärztliche Behandlung gut, bei manchen eiternden Fällen (Geruch) wäre häufigerer Verbandwechsel angezeigt; Pflegedienst hier besser als in der I. Sektion, reichsdeutsche Oberschwester macht guten Eindruck, Nachtinspektionsdienst geregelt, Kontrollbuch eingesehen: Krankenräume der Schwerkranken geheizt, der Sektion wurde eben ein Waggon Kohle zugewiesen. Seitens der befragten Kranken sowie auch der Schwestern Klagen über unzureichende und kalte Kost.Interne Abteilung: hier keine regelrechte Sortierung der Kranken, viele Malariafälle (300), Unterschenkelgeschwüre, sonstige Fälle kleiner Chirurgie. Von den Malariarekonvaleszenten könnten viele zur Ersatzabteilung entlassen werden (ist laut Meldung des Sektionskommandanten bereits in Aussicht genommen).Verköstigung: Die Diätordination [DUDEN: (Medizin) ärztliche Verordnung]  seitens der Ärzte würde, entsprechen wenn die vielen Extraordinationen, auch wirklich verabreicht würden. Die Vorsorgen bezüglich rechtzeitiger Fassung der Verpflegsartikel seitens des Küchenaufsichtsoffiziers (Militärapotheker) sind ungenügend; z. B. erhielten die Kranken den ordinierten Wein nicht, weil angeblich keiner vorhanden war. Ich überzeugte mich jedoch, dass im Militärverpflegsmagazin eine Anzahl großer Fässer rumänischen Weins lagern. Allerdings war im Fassungsbuche der Sektion der Wein am Vortage seitens des Militärverpflegsmagazins gestrichen worden, angeblich weil an diesem Tage wegen Skontrierung (!) keine Fassungen durchgeführt wurden. Auch hier werden an Stelle von Milchspeisen Kartoffel verabfolgt, deren Qualität häufig schlecht sein soll.Sektionsapotheke: Genügende Vorräte an den wichtigsten Medikamenten, Chinin in Tabletten und Pulverform, Natr. Salicyl., Antipyrin, auch Ipecacuanha und Senega (noch aus der Zeit der Zivilverwaltung herrührend) vorhanden, in entsprechenden Behältnissen, Desinfektionsmittel. Ordnung und Nettigkeit ohne Anstand. Anschließend wurde das Militärverpflegsmagazin, welches die Vorräte für das ganze Spital, Fleischerei, Bäckerei etc. verwaltet, besichtigt. Brot, Mehl, Zucker in großen Mengen, Marmelade, Kraut. Mangel herrscht an Milch und Gemüsen.24. 1. 1918: Sektion V:Kommandant: Stabsarzt der Reserve Johann SEDIVEC [siehe blog-Beitrag Folge 5,3];

Befragt über die Organisation des ärztlichen Dienstes, meldet der Sektionskommandant, dass infolge Enthebung des früheren Chefarztes der Chirurgischen Abteilung von der Militärdienstleistung d. z. ein Arzt (Landsturmoberarzt Ernst HIRSCH, Chirurg, der überdies derzeit fußleidend ist, mit der Überwachung des gesamten ärztlichen Dienstes in der Sektion betraut ist, während die übrigen Ärzte (7) als Barackenärzte verwendet werden. Es ist unmöglich, dass ein Chefarzt 1.347 Kranke ärztlich übersieht; die Leitung des Dienstes in der Sektion ist Sache des Kommandanten.

Offiziersbaracke: Zumeist Rekonvaleszente, manche die nur auf das Einlangen der beantragten Urlaubsbewilligung warten und nicht mehr spitalsbedürftig sind! Der Sektionskommandant wurde angewiesen auf die eheste Rekonvaleszierung der nicht mehr Spitalsbedürftigen den gebotenen Einfluss zu nehmen.

In den Mannschaftskrankenbaracken, in welchen schwere interne und chirurgische Fälle untergebracht sind, sind die Krankenräume geheizt; Zimmerordnung ungenügend, desgleichen die Krankenpflege; die anwesende reichsdeutsche Oberschwester bestätigt, dass die Pflegerinnen fachtechnisch auf niedrigem Niveau stehen; dass auch der Fleiß zu wünschen lässt. Die befragten Kranken äußerten sich über unzureichende Kost. Die Diätordinationen in den Ordinationszetteln und auf den Kopftafeln sind zwar reichlich bemessen, wegen angeblichem Mangel der betreffenden Verpflegsartikel werden jedoch die ordinierten Speisen (insbesondere Milch, Milchkaffee, Milchspeise) nicht verabfolgt bzw. durch Kartoffel ersetzt.

Austauschinvalidenabteilung: derzeit 610. Vom Transport 29. Dezember 1917 gehen heute 108 Mann nach Budapest, 47 Mann nach Wien ab. Quarantänedauer 21 Tage. Die Baracken sind nicht geheizt (Temperatur um 7 Grad Celsius plus), die Leute liegen daher im Bett, da die Monturen noch in der Desinfektion und keine genügende Anzahl Reservemonturen vorrätig sind. Klagen seitens der Mannschaft, außer über Kälte wurden nicht geäußert. Zimmerordnung entspricht. Unter dem aus der Kriegsgefangenschaft entlassenen kontumazierten Sanitätspersonal befindet sich ein Sanitätssoldat Zbigniew KOZLOWSY des IR 13. Dem anwesenden Spitalskommandanten wurden die in Leitmeritz vernommenen Anschuldigungen mitgeteilt und das Spital angewiesen sich über das in Leitmeritz veranlasste telegraphisch anzufragen. Bei den protokollarischen Einvernahmen der ungarischen Austauschinvaliden soll nicht immer ein ungarischer Dolmetsch anwesend sein.

Sektionsküche: Suppe entspricht der Qualität nach, jedoch ohne Einschneidesemmel obwohl im Viktualienmagazin   https://de.wikipedia.org/wiki/Viktualien genügend weißes Brot vorhanden; Fleisch: die abgewogenen Portionen unter dem vorgeschriebenen Gewicht (5 Portionen = 350 Gramm), Rindsbraten (5 Portionen = 450 Gramm), Beilage: Knödel gut. Desgleichen die Extramehlspeise (Semmelschmarrn) von gutem Geschmack. Ich besichtigte die Kartoffel im Magazin, fand viele gefroren, fleckig, faulig und wies eine Anzahl fauliger Kartoffel der Verwaltungskommission vor. Die Speisen werden in offenen Sammelgefäßen von den Küchen auf die Krankenzimmer getragen und dort von den Pflegerinnen verteilt; den Kontrolldienst üben die Aufsichtsunteroffiziere aus. Die von der Zivilverwaltung seinerzeit übernommenen Thermophorkisten werden nicht benützt, sollen teilweise schadhaft und schwer transportabel sein. Das Aufwärmen der Speisen in den entfernt gelegenen Baracken sollte in den Teeküchen geschehen, unterbleibt vielfach wegen Mangel an Heizservis, die Speisen werden daher oft ausgekühlt verabreicht.

Die Besichtigung des der V. Sektion zugewiesenen Operationspavillons ergab reichliche Ausstattung mit allen chirurgischen Behelfen, insbesondere reichliches chirurgisches Instrumentarium. Der Operationspavillon wird derzeit wenig benützt, die kleineren Eingriffe, Verbände werden in der gleichfalls reichhaltig ausgestatteten Verbandbaracke vorgenommen.

Sektion II:

Sektionskommandant Landsturmregimentsarzt Karl FIALA. [siehe blog-Beitrag Folge 5,3];

Krankenstand: 1.787. 2. Abteilung für Hautkrankheiten und Venerie: Chefarzt Univ. Doz. Dr. Anton TRYB (Facharzt); fachlich einwandfreie ärztliche Behandlung.

Zu bemerken: große Anzahl von Unterschenkelgeschwüren, die Anordnung, dass diese Kranken liegen sollten, erscheint nicht allenthalben durchgeführt. Es fiel die Unsauberkeit der Betten auf, welche allerdings bei den Hautkranken, die verschiedene Salben gebrauchen, erklärlich ist, jedoch auch auf den ungenügenden Wechsel der Bettwäsche zurückzuführen ist. Laut Angabe mehrerer Kranken wurden die Leintücher seit Ende Dezember nicht gewechselt. Der herbeigerufene Ökonomieoffizier (Militärapotheker) meldete, dass infolge Wassermangels die Sektionswäscherei dem Bedarf nicht nachkommt. Ich begab mich in das Wäschemagazin der II. Sektion und überzeugte mich, dass dort 4.000 Stück neue, noch nicht gebrauchte Leintücher lagern. Der Sektionskommandant wurde angewiesen den Austausch ehestens zu bewirken.

Der eingangs erwähnte Übelstand ungenügender Bäderverabreichung wegen Wassermangel macht sich hier auch in therapeutischer Hinsicht (Scabies, parasitäre Hautkrankheiten

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=wmw&datum=1916&size=45&page=553) sehr ungünstig fühlbar.

1. Abteilung für venerische Kranke, Chefarzt Dr. Wilhelm LAUTERSTEIN (Facharzt)[siehe blog-Beitrag Folge 5,3];

Ärztliche Behandlung entspricht, die Behandlungsbaracken sind gut ausgestattet, Gonoccenuntersuchung im eigenen Laboratorium, für Lues in der Wassermannstation
https://de.wikipedia.org/wiki/August_von_Wassermann im bakteriologischen des Spitals. Führung der Vormerkblätter entspricht Prosektur, bakteriologisch- histologisches Laboratorium, Wassermannstation stehen unter fachmännischer Leitung.

Ende des 2. Teils

Über das Ergebnis der Inspizierung in Pardubitz – in Bezug auf die durch den Reichsratsabgeordneten Albert SEVER dem Kriegsministerium zugekommene Beschwerde wird resumierend berichtet:

a) Die Beschwerde, dass sämtliche Kranke und Verwundete hier ohne Pflege liegen ist gewiss ungerechtfertigt, wenn auch auf einzelnen Baracken der Pflegedienst ein ungenügender ist. Viele befragte Schwerkranke äußerten keine Klagen über Vernachlässigung. Dasselbe gilt bezüglich der Beschwerde über Mangel an Verbänden.
b) über die Beschwerde, dass vom 22. Bis 28. Dezember 1917 keine ärztliche Visite abgehalten wurde, konnte bei den ungeheuren Dimensionen des Spitals mangels näherer Angaben, auf welcher Sektion, welcher Abteilung, nichts Positives eruiert werden.
c) die Beschwerde über Kälte in den Baracken ist bei Leichtkranken stichhältig, wird durch Kohlenmangel begründet. Die Schwerkrankenräume sind geheizt (Temperatur plus 12 bis +14 Grad Reaumur[=15 bis 17 Grad Celsius]). Die Decken sind teilweise dünn, es sind jedoch genügend Decken auf den Abteilungen und in den Magazinen vorhanden (ca. 30.000).
d) die Aborte sind wegen der angeführten Wassernot ungenügend rein gehalten. Die Angaben in der Beschwerde sind übertrieben.
e) die von einer Anzahl von Kranken tatsächlich geäußerten Klagen über unzureichende Nahrung ist nach den gewonnenen Eindrücken weniger auf den Mangel von erforderlichen Verpflegsartikeln – wirklicher Mangel herrscht insbesondere an Milch und Gemüse – als auf nicht genügende Kontrolle der Küchenwirtschaft zurückzuführen. Die Einteilung geeigneterer Aufsichtsorgane, eine häufig sanitäre und ökonomisch-administrative Inspizierung der einzelnen Sektionen ist geboten.

Text: Reinhard Mundschütz

Alle Beiträge–> 1.Weltkrieg &Medizin

„1. Weltkrieg & Medizin“ [40]: Das Reservespital Nr. 2 in PARDUBITZ / PARDUBICE in Böhmen 1914 – 1918, Folge 7.1 – „Zustände“ im Reservespital Ende 1917 – Auszug aus einem im Jänner 1918 verfassten Inspizierungsbericht

„1. Weltkrieg & Medizin“ [40]: Das Reservespital Nr. 2 in PARDUBITZ / PARDUBICE  in Böhmen 1914 – 1918

Folge 7.1 – „Zustände“ im Reservespital Ende 1917 – Auszug aus einem im Jänner 1918 verfassten Inspizierungsbericht

Ausgelöst wurde die Inspizierung durch ein Schreiben verwundeter Soldaten, das der  Reichsratsabgeordnete Albert SEVER [https://de.wikipedia.org/wiki/Albert_Sever] an den Vorstand der 14. Abteilung im Kriegsministerium Generalstabsarzt Dr. Johann FRISCH [Die k. u. k. Armee hatte zwei etatmäßige Generalstabsärzte, die im Rang eines Generalmajors standen. Einer war Chef des militärärztlichen Offizierskorps und führte den Vorsitz im Militärsanitätskomitee, während der andere der Abteilung 14, der Sanitätsabteilung im k. u. k. Kriegsministerium, vorstand] weitergeleitet hatte.

Schreiben der verwundeten Soldaten:

Wir Patienten des k. u. k. Reservespitals Nr. 2 in Pardubitz, Böhmen, bitten uns behilflich zu sein, die für ein Spital unglaublichen Übelstände abzuschaffen.
Wir erlauben uns folgendes anzuführen:
Sämtliche Kranke und verwundete Soldaten liegen hier ohne Pflege, Verbände werden nicht angelegt, vom 22. Dezember bis 28. Dezember [1917] war keine ärztliche Visite. Die Pflegeschwestern sahen sich um die Patienten nicht um.
In einzelnen Baracken herrscht grimmige Kälte, die untergebrachte Mannschaft muss sich mit der Montur niederlegen, nachdem die Baracke nicht geheizt wird, und die Decken der Kranken und Verwundeten zu wenig Wärme geben.
Die Aborte werden nicht gereinigt, schwimmen von Unrat, die Mannschaft muss in diesen, jeder Hygiene spottenden Räumen ihre Notdurft verrichten. Die Menage ist so gering, dass die im obigen Spitale Untergebrachten Hunger leiden, dazu soll von diesem wenigem, was die Mannschaft erhält, noch Nahrung verschleppt werden.
Wir bitten uns helfen zu wollen und obigen Brief an den Herrn Sanitätschef leiten zu wollen.

Auszug aus dem Bericht des Chefs des militärärztlichen Offizierskorps über die in der Zeit vom 21. bis 25. Jänner 1918 vorgenommene Inspizierung der Militärsanitätsanstalten in Kolin, Leitmeritz und Pardubitz:

Eintreffen im Spitale am 23. Jänner 1918 8 Uhr 15 vormittags, unangesagt.
Krankenstand an diesem Tag: 8.988, darunter 130 Gagisten. [https://de.wikipedia.org/wiki/Gagist] Vorweg ist zu bemerken, dass infolge Kohlemangel in den Baracken, mit Ausnahme jener, in welcher Schwerkranke untergebracht sind und mit Ausnahme der Behandlungsräume (Operations-Untersuchungs-Ordinationszimmer, Kanzleien) recht niedrige Temperaturen (zwischen plus 7 und 8 Grad Celsius bei einer Außentemperatur von plus 1,5 Grad Celsius) herrschen. In den letzten Tagen langten mehrere Waggon Kohle ein, täglicher Gesamtbedarf soll 6 Waggon sein.
Ein allgemeiner Übelstand ist ferner der Wassermangel, welcher sich durch ungenügende Verabreichung von Bädern, Hemmung des Wäschereibetriebes und Versagen der Klosettspülung infolge Absperrung der Wasserleitung in hygienisch äußerst ungünstiger Weise fühlbar macht. Demzufolge ist die Körperreinigung namentlich auf den Abteilungen für Hautkranke ungenügend, in den Klosettmuscheln stagnieren Dejekte [DUDEN = Ausscheidung] bis sie durch von außen öfters im Tage herbeigeholtes Wasser durchgespült werden.
Wahrnehmungen bei Besichtigung einzelner Krankenabteilungen:
Sektion I: Kommandant: Stabsarzt d. Reserve Maximilan SCHNECK [siehe blog-Beitrag Folge 5,3]; Trachomabteilung [https://de.wikipedia.org/wiki/Trachom]
725 Kranke, der überwiegende Teil der Kranken befindet sich über 4 Monate, viele über ein halbes Jahr in Behandlung, laut Meldung des Chefarztes ist im Sinne des Kriegsministerium Erlasses die Rekonvaleszierung bzw. Superarbitrierung [DUDEN= (österreichisch) für dienstuntauglich erklären] von ca. 200 Mann bevorstehend. Klagen über Kälte (ca. plus 7 Grad Celsius), jeder Mann hat zwar 2 Decken, die jedoch dünn sind. Der Chefarzt traf die Einrichtung, dass abwechselnd eine Baracke geheizt wird und daselbst die Augenbehandlung vorgenommen wird. Besondere Klagen über die Qualität der Kost werden nicht geäußert, quantitativ sei sie oft unzureichend, viele Einheimische erhalten Esswaren von daheim. Zu bemerken wäre der Mangel einer systematischen Tagesbeschäftigung.
Malariaabteilung: 336 Kranke; Körpertemperaturmessungen mangelhaft; Blutuntersuchungen werden nicht systematisch durchgeführt (die schwereren Fälle befinden sich in der Sektion VI). In den Baracken mit Steinboden ist die Kälte empfindlicher. Das Pflegepersonal steht nicht auf dem wünschenswerten Niveau, weder fachlich noch in sozialer Hinsicht.
Türkenabteilung: 672 Kranke, laut Meldung des Sektionskommandanten wurde ein großer Teil der türkischen kranken Soldaten zum Abtransport angemeldet, bisher erfolgte keine Abinstradierung [DUDEN= (veraltet) Soldaten in Marsch setzen], angeblich Mangel an Transportmitteln.
Meistens Folgezustände nach Kriegsverletzungen, mehrere Amputierte. Keine Beschwerden geäußert. Die besichtigten Verbände fachlich richtig angelegt.
Die erstklassige Operationseinrichtung im Operationspavillon, welcher der Sektion I zugwiesen ist, wird zurzeit wenig benützt, da in letzter Zeit wenig frische Fälle einlangen. In der Baracke XI traf ich einen Türken (angeblich Sanitätssoldat), der mit Bewilligung des türkischen Aufsichtsoffiziers in einer Kantine Lebensmittel verkauft; laut Aussage der Kranken verlangt er für einen Brotwecken 8 Kronen, für eine Semmel 1 Krone 40 Heller!! – wegen Herkunft der Ware und Preishöhe das Spitalskommando zur strengen Kontrolle verhalten.
Infektionsabteilung: 341 Kranke: insbesondere Dysenterie, teilweise in rekonvaleszenten Stadium, Tuberkulose, offene Formen abgesondert; in den Expektanzbaracken in kleinen Zimmern einige Offiziere und Fähnriche, Rekonvaleszenten nach Typhus, Paratyphus und Dysenterie, deren Entlassung aus dem Spitale veranlasst wurde.
Küche der Sektion I: Die Visitierung der Kost ergab: lautere Suppe aus Knochen bereitet, wenig schmackhaft, Kartoffelsuppe (besser); Fleisch: faschierter Rindsbraten. Fleischknödel, durchschnittliches Gewicht 150 g (laut Küchenzettel werden hierzu 180 g rohes Fleisch und 30 g Semmelbrösel verwendet). Zubereitung entspricht; wegen Mangel an Milch – die Sektion erhielt am Inspektionstage statt der angeforderten 157 Liter nur 50 Liter – konnten Milchspeisen nicht erzeugt werden und erhielten die Kranken als Ersatz Kartoffel; dieser Vorgang ist in mehreren Sektionsküchen üblich, die Verwaltungskommission und das Spitalskommando hat von dieser Art der Surrogierung – die vom ärztlichen Standpunkte auch nicht allgemein zu billigen ist – keine Kenntnis. Brot wird in Wecken zu 1.600 Gramm ausgebacken, erhält der Kranke ein Viertel Wecken, das Brot wird morgens verteilt und zumeist gleich gegessen. Weißes Brot zu 100 gramm. Portionen vollgewichtig, Qualität entspricht.
Nach übereinstimmenden Angaben vieler befragter Kranken erhalten sie: morgens schwarzen Kaffee, mittags: Suppe und eine Speise und zwar 1-2 Mal wöchentlich Gulyas, oder Kraut, oder Kartoffel oder eine Mehlspeise. Eine Zubuße in Form eines Gabelfrühstücks oder einer Jause wird nicht verabreicht. Abends sollen auch bisher öfters sogenannte „Stinten“ das sind kleine Fische ohne weitere Zubereitung ausgegeben worden sein, die nicht gerne gegessen wurden. Beim Militärverpflegsmagazin befindet sich auch aus diesem Grunde kein Vorrat an diesen Fischen mehr.

Ende des 1. Teils

Zu Dr. Johann Jakob FRISCH lesen Sie bitte:

Geboren in ERLAU [https://de.wikipedia.org/wiki/Eger_(Ungarn)] in Ungarn am 7. Februar 1861 als Sohn eines Malers. Er studierte Medizin an der medizinischen Fakultät der Universität in Budapest, wo er am 23. Oktober 1886 promovierte. Am 2. Februar 1882 assentiert [DUDEN:(österreichisch veraltet) auf Militärdiensttauglichkeit hin untersuchen] , diente er als einjährig freiwilliger militärärztlicher Eleve im Garnisonspital Nr. 16 in Budapest (vom 1. Oktober 1883 bis 30. September 1884). 1887/88 wurde er für ein Jahr an die chirurgische Klinik von Professor Dr. Josef KOVACS zwecks Weiterbildung kommandiert. 1899 legte er die stabsärztliche Prüfung  [Betrachtungen über die stabsärztliche Prüfung 
Teil 1 http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=dma&datum=1897&size=45&page=87 und Teil 2 http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=dma&datum=1897&size=45&page=97] „mit entsprechendem Gesamterfolg“ ab.
Weitere Stationen seiner militärärztlichen Karriere waren:
— 1902-1907: Garnisonschefarzt und Truppenspitalskommandeur in RZESZOW
https://de.wikipedia.org/wiki/Rzesz%C3%B3w
— 1907-1910: Chefarzt an der Technischen Militärakademie in MÖDLING   https://de.wikipedia.org/wiki/K.u.k._Technische_Milit%C3%A4rakademie
— 1910-1916: im Garnisonspital Nr. 2 in WIEN; zuerst als Stellvertreter des Spitalskommandanten, Ende 1912 zum Kommandanten ernannt.
— November 1916- März 1917: Sanitätschef des Militärkommandos Wien.
— März 1917 – Kriegsende 1918:  Vorstand der Sanitätsabteilung (Abteilung Nr. 14)  im k. u. k. Kriegsministerium.

Zeitgenössische Berichte über ihn in Tageszeitungen: Der neue Sanitätschef des Militärkommandos Wien

IN: Neues Wiener Journal vom 1. Dezember 1915 http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=nwj&datum=19151201&seite=9&zoom=33&query=%22dr%2Bjohann%2Bfrisch%22&provider=P02&ref=anno-search

Ernennung zum Vorstand der 14. Abteilung des Kriegsministeriums

IN: Fremden-Blatt 10. März 1917

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=fdb&datum=19170310&seite=26&zoom=33&query=%22dr%2Bjohann%2Bfrisch%22&provider=P02&ref=anno-search

Foto von Johann FRISCH siehe: Erzherzogin Maria Therese im Kriegsspital VI (Wien-Simmering)

IN: Das interessante Blatt 25. Jänner 1917

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=dib&datum=19170125&seite=9&zoom=33&query=%22dr%2Bfrisch%22&provider=P02&ref=anno-search

Beschwerde über Johann FRISCH

IN: Arbeiterzeitung 1. Februar 1918

Zu Professor Dr. Josef KOVACS lesen Sie bitte einen zeitgenössischen Nachruf aus der Wiener Medizinischen Wochenschrift aus dem Jahr 1897, Nr. 33

„Nachruf Josef KOVACS pdf“

Zu Dysenterie und Kriegstyphus zwei Artikel:

Über Dysenterie von Gustav SINGER

IN: Militärarzt 1914

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=dma&datum=1914&size=45&page=251

Beobachtungen über Kriegstyphus von Alexius REISZ

IN: Militärarzt 1916

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=dma&datum=1916&size=45&page=205

Text: Reinhard Mundschütz

Alle Beiträge–> 1.Weltkrieg &Medizin

„1. Weltkrieg & Medizin“ [39]: Das Reservespital Nr. 2 in PARDUBITZ / PARDUBICE in Böhmen 1914 – 1918, Folge 6 – „Türken in Pardubitz“

„1. Weltkrieg & Medizin“ [39]: Das Reservespital Nr. 2 in PARDUBITZ / PARDUBICE  in Böhmen 1914 – 1918

Folge 6 – „Türken in Pardubitz“

Bereits für die österreichische Südtiroloffensive [https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%96sterreich-Ungarns_S%C3%BCdtiroloffensive_1916] im Mai 1916 spielte die Überlegung, türkische Truppen dabei einzusetzen eine Rolle.

Tatsächlich zum Einsatz kamen sie jedoch erst im August 1916, als nach dem Beginn der Brussilow-Offensive Anfang Juni 1916 [https://de.wikipedia.org/wiki/Brussilow-Offensive] die Verluste der k. u. k. Truppen stark angestiegen waren.

Der türkische Kriegsminister, Enver Pascha [https://de.wikipedia.org/wiki/Enver_Pascha], hatte sich Anfang Juni 1916 bereit erklärt zwei Divisionen (als Ottomanisches XV. Korps in die k. u. k. Armee eingegliedert [https://en.wikipedia.org/wiki/XV_Corps_(Ottoman_Empire)]), nach Galizien zu schicken.

Im Laufe des August 1916 trafen die Truppen am Kriegsschauplatz in Galizien ein und blieben dort als Unterstützung der österreichischen Truppen bis September 1917.

General-Kirchbach---Frontbesuch-von-4-türkischen-Stabsoffizieren-Mai-1917

Foto: R. Mundschütz; Frontbesuch türkischer Stabsoffiziere im Mai 1917- in der Mitte Generaloberst Baron Kirchbach [https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_von_Kirchbach_auf_Lauterbach]

Dazu lesen Sie bitte:

Barbara SEISS: Die osmanischen Truppen im Ersten Weltkrieg an der Galizien-Fronthttp://othes.univie.ac.at/19819/1/2012-04-02_0500993.pdf

Ausgewählte Artikel in Zeitungen:

Neuigkeits-Welt-Blatt vom 1. August 1916: Türkische Truppen an unserer Nordostfronthttp://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=nwb&datum=19160801&seite=3&zoom=33&query=%22t%C3%BCrkische%2Btruppen%22&provider=P02&ref=anno-search

Reichspost vom 16. September 1916: Bei den Türken in Galizien

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=rpt&datum=19160916&seite=2&zoom=33&query=%22t%C3%BCrken%22%2B%22galizien%22&provider=P02&ref=anno-search

Böhmerwald Volksbote vom 21. September 1916: Das Türkenviertel der galizischen Front

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=bvb&datum=19160921&seite=2&zoom=33&query=%22t%C3%BCrken%22%2B%22galizien%22&provider=P02&ref=anno-search

Pilsner Tagblatt vom 24. September 1916: Bei den Türken in Galizien

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=pit&datum=19160924&seite=10&zoom=33&query=%22t%C3%BCrken%22%2B%22galizien%22&provider=P02&ref=anno-search

Die Neue Zeitung vom 31. Oktober 1916: Der blutige Sieg an der Zlota Lipa

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=nzg&datum=19161031&seite=5&zoom=33&query=%22t%C3%BCrkische%2Bverb%C3%BCndete%22&provider=P02&ref=anno-search

Neuigkeits-Welt-Blatt vom 21. November 1916: Bei den ottomanischen Bundesgenossen in Ostgalizien

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=nwb&datum=19161121&seite=5&zoom=33&query=%22t%C3%BCrkische%2Boffiziere%22&provider=P02&ref=anno-search

1917

Znaimer Tagblatt vom 30. Jänner 1917: Östlicher Kriegsschauplatz

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=ztb&datum=19170130&seite=3&zoom=33&query=%22t%C3%BCrkische%2Btruppen%22&provider=P02&ref=anno-search

Teplitz-Schönauer Anzeiger vom 12. März 1917: Die Türken in Galizien

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=tsa&datum=19170312&seite=7&zoom=33&query=%22t%C3%BCrken%2Bin%2Bgalizien%22&provider=P02&ref=anno-search

Bereits Anfang August 1916 erließ das Kriegsministerium in Wien aufgrund einer Anforderung des AOK [https://de.wikipedia.org/wiki/Armeeoberkommando_(%C3%96sterreich-Ungarn] Weisungen, im Hinterland für die Aufnahme kranker und verwundeter Türken „vorläufig die Reservespitäler NYITRA [https://de.wikipedia.org/wiki/Nitra] und TRENCSEN [https://de.wikipedia.org/wiki/Tren%C4%8D%C3%ADn]sowie das Kriegsspital GÖDING  [https://de.wikipedia.org/wiki/Hodon%C3%ADn] mit je 500 Betten“ zur Verfügung zu stellen.

Doch schon in der zweiten Septemberhälfte 1916 verlangte das AOK weitere „Betten“.

Das Kriegsministerium in Wien ordnete daraufhin an, dass „zur Aufnahme   von kranken und verwundeten türkischen Heeresangehörigen im Reservespital Nr. 2 in PARDUBITZ 1.500 Betten und im Reservespital in OLMÜTZ [https://de.wikipedia.org/wiki/Olm%C3%BCtz] 500 Betten bereitzustellen wären.“

001

002
Fotos: R. Mundschütz; In Ostgalizien verwundete Türken werden mit der Eisenbahn ins Hinterland gebracht

„Infolge starken Zuganges an kranken und verwundeten türkischen Heeresangehörigen aus dem Armeebereiche“ wurde Anfang Oktober 1916 dann auch noch das Reservespital in WALLACHISCH MESERITSCH [https://de.wikipedia.org/wiki/Vala%C5%A1sk%C3%A9_Mezi%C5%99%C3%AD%C4%8D%C3%AD] bestimmt.

Darüber hinaus wurden in Wien und Budapest noch türkische Rekonvaleszenten-Abteilungen errichtet.

Aufgrund der großen Zahl an Verwundeten und Kranken sandte das „kaiserliche ottomanische Kriegsministerium“ „42 türkische Unteroffiziere und Soldaten behufs Verteilung an die Spitäler, in denen sich türkische Verwundete befinden“, nach Österreich. Sie sollten als Krankenpfleger oder Dolmetsche Verwendung finden.

Das Reservespital Nr. 2 in Pardubitz erhielt 9 Mann, darunter „wenigstens ein der deutschen Sprache mächtiger Mann“.

Da die Offiziersverluste des ottomanischen 15. Armeekorps „derartig bedeutend waren, dass hiedurch in der Kommandoführung große Schwierigkeiten entstanden waren“, ersuchte der türkische Korpskommandant, „dass den in Betracht kommenden Spitalskommanden anbefohlen werde, den in ärztlicher Behandlung befindlichen ottomanischen Offizieren weder Erholungs- noch sonstige Urlaube zu bewilligen, sondern dieselben sofort nach deren Genesung zu ihren Truppenkörpern einrückend zu machen.“

In der Zeit von September 1916 bis einschließlich April 1917, also im Laufe von acht Monaten, wurden allein in das k. u. k. Reservespital Nr. 2 in Pardubitz 6338 kranke und verwundete Türken aufgenommen.

Pardubitz-01-VS

Pardubitz-01-RS
Foto: R. Mundschütz

Abschrift des Textes der obigen Ansichtskarte, die Franz Metzner an seine Mutter Theresia im Jänner 1917 geschrieben hat:

Pardubitz 24. Jänner 1917Liebe gute Mutter!

Anbei beste Grüße aus der schönen Stadt Pardubitz wo wir gestern mit dem türkischen Transport aus Stryj [https://de.wikipedia.org/wiki/Stryj] angelangt sind. Bei diesem Transport habe ich den Offizierswagen müssen bedienen so daß ich ein schönes Trinkgeld verdient habe von 4 K. Ich behalte auch weiter diesen Wagen was auch von Herzen begrüße. Man konnte sich ziemlich deutsch mit die Offiziere verständigen ausgenommen der Mannschaft. Anbei die Ansicht vom Barakenspital wo 20.000 Mann Platz haben in 130 Baraken wie eine Stadt so groß.In diesen Spital haben wir auswagoniert.

Es sind drin 5-7000 Türken. Ich bin trotz der 15-20 Grad galizischen Kälte noch gesund wünsche auch Euch mit besten Grüßen Alle

Franz Metzner

aus ZUCKMANTEL [https://de.wikipedia.org/wiki/Zlat%C3%A9_Hory]

Am 24. April 1918 befanden sich noch 500 türkische Soldaten im Reservespital Nr. 2, die noch Ende des Monats nach Wien gebracht wurden. Gleichzeitig wurde auch der im Spital befindliche türkische Aufsichtsoffizier Hauptmann Mehmed MURAD nach Wien beordert, da seine Aufgabe im Spital beendet war.

Die Zahl der im Reservespital – zumeist an Infektionen – verstorbenen Türken betrug 515. Begraben wurden sie in einem Massengrab auf dem städtischen Friedhof in Pardubitz. Eine Gedenktafel erinnert heute an ihr Schicksal.

Text: Reinhard Mundschütz

Alle Beiträge–> 1.Weltkrieg &Medizin

FRESH e-Books

Mit der laufenden Erweiterung des

e-Books-Bestandes folgt

die Universitätsbibliothek

dem in den vergangenen Jahren

immer stärker werdenden Trend

zur Nutzung von Online-Medien

und gewährleistet gleichzeitig

die ständige Verfügbarkeit.

Die kürzlich lizenzierten E-Books finden Sie hier–>LINK

Alle e-Books können über die Suche – Ubmed findit im Volltext abgerufen werden.

Remote Access zum LOG-IN –>LINK

Achtung: Der Remote Access funktioniert nur für lizenzierte elektronische Ressourcen der Universitätsbibliothek und nur „off-campus“.

Tipps zur Verwendung des Remote Access

Nach dem Log-in –> Suche – Ubmed findit

Wenn Sie nach dem Log-in eine URL direkt in die Adressleiste eingeben oder über Bookmarks aufrufen, oder eine Ressource aufrufen, die nicht zu den lizenzierten elektronischen Medien gehört, verlassen Sie den Remote Access automatisch. Weiters erfolgt ein Log-out nach 60 Minuten Inaktivität.

ÖFFNUNGSZEITEN: Ostern 2016

OSTERN 2016

Wissenschaftliche Bibliothek, Entlehnung und Ausweise

Sa, 19.03.2016                                 geschlossen
Do, 24.03. 2016                              8 – 16 Uhr
Fr bis Mo, 25. – 28.04. 2016   geschlossen
ab Di, 29.03. 2016                        reguläre Öffnungszeiten

StudentInnenlesesaal
reguläre Öffnungszeiten

Zweigbibliothek für Zahnmedizin

Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin

 

Ostern

Öffnungzeiten Ostern 2016 –>LINK