Alle Beiträge von ub_admin

„GO THE EXTRA MILE“ – das Motto beim Krebsforschungslauf 2015, Samstag, 26. 09., im alten AKH

GO THE EXTRA MILE“ ist das Motto beim Krebsforschungslauf 2015, der bereits zum neunten Mal durch die Höfe des Alten AKH in Wien führt.

Jede gelaufene Runde beim Krebsforschungslauf ist eine wertvolle Unterstützung für den Kampf gegen den Krebs. Mit den eingenommenen Spendengeldern (Start- und Rundenspenden) werden dabei aussichtsreiche Forschungsprojekte von jungen, ambitionierten WissenschafterInnen an der MedUni Wien ins Laufen gebracht.

Mit den Einnahmen beim Krebsforschungslauf 2015 werden Forschungen in den Bereichen personalisierte Medizin, molekular gezielte Therapien und Immunonkologie unterstützt.

Weblinks:

News MedUni Wien
www.gotheextramile.eu
www.meduniwien.ac.at/krebsforschungslauf
www.fb.com/krebsforschungslauf

DIPL DISS COACHING – NEUER TERMIN: 24.10.2015

DiplDiss-Coaching

Termin: 24. 10. 2015

Vortragende: Dr. Eva Chwala

  • Grundlagen der Literaturrecherche
  • Auswahl der Datenbanken
  • Suchstrategien
  • Freies Arbeiten – Betreuung bei der Recherche

Samstag, 24. 10. 2015 von 9:30 – 12:30 im Vortragsraum der UB-MUW

Email-Anmeldung: eva.chwala@meduniwien.ac.at
mit Angabe der Matrikelnummer

DiplDiss_Foto_M.Hartl

Univ. Prof. Dr. Anita Holzinger im Gespräch mit PEOPLE: Menschen und Medizin im Wiener AKH 2/2015

Holzinger1
Univ. Prof. Dr. Anita Holzinger im Gespräch mit PEOPLE: Menschen und Medizin im Wiener AKH 2/2015:
Die beste Aus-und Wieterbildung für die Ärzte von morgen

Zur kompletten Ausgabe 2/2015 von PEOPLE: Menschen und Medizin im Wiener AKH–>LINK

PEOPLE: MENSCHEN und Medizin im Wiener AKH, herausgegeben von der B & K Bettschart und Kofler Medien- und Kommunikationsberatung GmbH, steht unter der Schirmherrschaft des Vereins zur Förderung von Wissenschaft und Forschung in den Neuen Universitätskliniken am Allgemeinen Krankenhaus der Stadt Wien.
PEOPLE ist ein Gratis-Magazin und berichtet viermal im Jahr über die beeindruckenden Leistungen der Spitzenmedizin ebenso wie über die neuesten Einsichten zur Gesundheitsvorsorge und zur Lebensstil-Medizin. Die redaktionellen Beiträge werden von erfahrenen Medizinjournalisten unter der fachlichen Beratung der wissenschaftlich tätigen Mediziner des Wiener Allgemeinen Krankenhauses in einem allgemein verständlichen Stil geschrieben.
PEOPLE wird in einer Auflage von 70.000 Exemplaren gedruckt und flächendeckend an zentralen Punkten des AKH, im Hanusch-Krankenhaus und in den Kassenambulatorien der Wiener GKK verteilt und an alle niedergelassenen Ärzte in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland versendet.
[INFO]

swieten1d.jpg

„1. Weltkrieg & Medizin“ [25]: 137.000 Kriegsflüchtlinge aus Galizien und der Bukowina in Wien, 24.394 in der Steiermark, 59.863 in Niederösterreich – Das Flüchtlingshilfswerk Anitta Müller und das Kinderwaisenheim Wien-Baumgarten

137.000 Kriegsflüchtlinge aus Galizien und der Bukowina in Wien, 24.394 in der Steiermark, 59.863 in Niederösterreich – Das Flüchtlingshilfswerk Anitta Müller und das Kinderwaisenheim Wien-Baumgarten

Walter Mentzel

Während des Ersten Weltkrieges war die österreichisch-ungarische Monarchie mit Massenfluchtbewegungen aus den Kriegsgebieten und Grenzregionen im Nordosten (Galizien und die Bukowina) und ab dem Mai 1915 im Südwesten (Trentino, Görz-Gradisca) konfrontiert. Ein großer Teil dieser Kriegsflüchtlinge waren Zwangsevakuierte, die von der k.u.k. Armee ausgewiesen worden waren. Andere flüchteten vor den unmittelbaren Kriegseinwirkungen, wegen der Zerstörungen der Lebensgrundlagen und vor dem drohenden Hungertod. Zahlreiche Zivilisten wurden Opfer von Vertreibungen, weil sie verdächtigt wurden mit dem Feind zu konspirieren, oder weil sie als „sanitäre“ Belastung und „unnütze Esser“ definiert wurden. So befanden sich im Sommer 1915 zirka 650.000 registrierte Flüchtlinge im den heutigen Bundesländern Wien, Niederösterreich, Oberösterreich und der Steiermark und auf dem Gebiet der heutigen Tschechischen Republik unter der Obhut der „Flüchtlingsverwaltung“. Davon lebten zirka 150.000 in Barackenlagern, die, wie in Gmünd/Niederösterreich, Leibnitz/Steiermark oder Chotzen/Böhmen bis zu je 25.000 Menschen beherbergten und während des Kriegs zu „Flüchtlingsstädten“ ausgebaut wurden. Darüber hinaus lebten hunderttausende weiterhin in den Kriegsgebieten als „namenlose“ Opfer des Krieges versteckt in Wäldern, auf freiem Feld oder in völlig überfüllten kleinen Gemeinden geduldet und von Abschiebungen bedroht. Insgesamt dürfte die Zahl der Vertriebenen weit über eine Million Menschen betragen haben. In Wien waren bis Oktober 1914 binnen weniger Wochen 137.000 Flüchtlinge angekommen, die zumeist in Elendsquartieren lebten.

Lit: Mentzel Walter, Kriegserfahrungen von Flüchtlingen aus dem Nordosten der Monarchie während des Ersten Weltkrieges, in: Bachinger Bernahrd/Dornik Wolfram (Hg.), Jenseits des Schützengrabens. Der Erste Weltkrieg im Osten: Erfahrungen – Wahrnehmungen – Kontext, (= Veröffentlichung des Ludwig Boltzmann-Institutes für Kriegsfolgen-Forschung, Sonderband 14), Innsbruck-Wien-Bozen, 2013, S. 359-390.

Link: http://verein-netzwerk-historiker.blogspot.co.at/p/kriegsfluchtlinge-im-ersten-weltkrieg.html

In der Teilbibliothek für Geschichte der Medizin befinden sich Bücher zweier AutorInnen, die einen Ausschnitt der Flüchtlingsfürsorge im Ersten Weltkrieg behandeln: Anitta Müller und Siegfried Bernfeld.

Tätigkeits- und Rechenschafts-Bericht der Wohlfahrtsorganisation der Frau Anitta Müller für Flüchtlinge aus Galizien und der Bukowina“, Wien 1918.

(Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin, Sign. 24.245)

http://webapp.uibk.ac.at/alo_cat/card.jsp?id=8652677&pos=0&phys=

01_anitta-müller_bericht
Abb. 1: Tätigkeits- und Rechenschafts-Bericht der Wohlfahrtsorganisation der Frau Anitta Müller für Flüchtlinge aus Galizien und der Bukowina“, Wien 1918.

Anitta Müller (nach ihrer zweiten Heirat 1921 – Anitta Müller-Cohen), geborene Rosenzweig, wurde am 6. Juni 1890 in Wien geboren und war in Wien seit Beginn des Krieges als Sozialarbeiterin und später als Politikerin tätig. Vor dem Krieg engagierte sie sich im „Allgemeinen Österreichischen Frauenverein“.

02_anitta-müller
Abbildung 2: Anitta Müller, aus: Sport und Salon. Illustrierte Zeitschrift für die vornehme Welt, 2.12.1917.

Der Kriegsausbruch bedeutete für sie eine Zensur. Nachdem innerhalb weniger Tage tausende Flüchtlinge aus dem Nordosten der Monarchie Wien erreichten, begann sie in der Flüchtlingsfürsorge tätig zu werden und zwar im Zweiten Wiener Gemeindebezirk Leopoldstadt, wo im Herbst 1914 zirka 37.000 jüdische Kriegsflüchtlinge auf engsten Raum lebten.

03_frei_fluechtlingsheim_17-hernalser-hauptsraße-75
Abb. 3: Flüchtlingsheim, Wien 17., Hernalser Hauptstraße 75, aus: Frei Bruno, Jüdisches Elend in Wien, Wien-Berlin 1920.

04_frei_fluechtlinge_brigittenau-karajangasse-15
Abb. 4: Flüchtlingsheim, Wien 20., Karajangasse 15, aus: Frei Bruno, Jüdisches Elend in Wien, Wien-Berlin 1920.

Hier schuf sie Anfang 1914 die nach ihr benannte „Wohlfahrtseinrichtung der Frau Anitta Müller für Flüchtlinge aus Galizien und der Bukowina“ aus der zu Kriegsende die „Soziale Hilfsgemeinschaft“ hervorging, die die Erfahrungen, das Organisationswesen und die erworbenen Kompetenzen aus der Arbeit in der Flüchtlingsfürsorge in die Sozialarbeit der Nachkriegszeit überleiten sollte. Bereits 1917 rief sie dazu das sogenannte „Sozialarchiv“ ins Leben, in dem die Arbeiten der Flüchtlingsfürsorge systematisch festgehalten und zur Grundlage künftiger sozialer Reformen genützt werden sollten. Ein Versuch – wie Anitta Müller 1918 als Zielvorstellung beschrieb: „Die soziale Hilfsgemeinschaft will die im Krieg geschaffene Wohlfahrtseinrichtung erhalten und ausbauen und neue für alle Bevölkerungsschichten errichten.“ Leiter dieses Archivs wurde Siegfried Bernfeld.

Nach dem Krieg schuf sie darüber hinaus die „Zentralstelle zur Versorgung jüdischer Kinder im Ausland“, mit der Absicht den in die zerstörten Kriegsregionen zurückgekehrten Kindern weiterhin Unterstützung zukommen zu lassen. Ebenso organisierte sie Erholungsreisen in Europa für zirka 12.000 unterernährte Kinder. 1920 engagierte sie sich zur Rettung und Adoption von Waisenkindern, die als Opfer der Pogrome in der Ukraine völlig schutzlos waren.

Die Finanzierung ihrer Fürsorgeeinrichtungen während des Ersten Weltkrieges in Wien erfolgte durch Spendentätigkeiten von privater Seite und durch Geldzuweisungen von Banken, Gewerbe und Industrie. Anitta Müller organisierte die Zuführung der Flüchtlinge zur medizinischen Versorgung, Essensausspeisungen, Bekleidungsaktionen, Geldunterstützungen, Ferienverschickungen von Kindern und Waisenkinderbetreuung.

In ihren Einrichtungen arbeiteten unentgeltlich Mediziner wie der Primarius Raoul Graf, Julius Weiß (im Mütterheim und Kinderheilstätte), Gertrud Bien, Prof. Ludwig Braun (*1867, +1936), Prof. Salomon Ehrmann (*1854, +1926), Dr. Fritz Frankl, Prof. Hans Lorenz (*1873, +1934 und Primarius Leopold Moll (*1877, +1933), der 1915 die Reichsanstalt für Mütter- und Säuglingsfürsorge an der Kinderklinik Glanzing gründete. Weiters Alexander Porges (1879-1968), Dr. Ludwig Riesz (1859-1926), Max Schwamm (*1877) und in der Säuglingspflege Prof. Marie Diener.

Bereits am 1. September 1914 wurde in der Großen Mohrengasse 5 in Wien II eine Wöchnerinnenfürsorgestelle eingerichtet. Kurz darauf folgten am 20.10.1914 die Eröffnung des Kinderhortes „Praterspatzen“ und am 24.10.1914 die I. Suppen- und Teeanstalt in Wien II Tabortstraße 10. Weiters kam es zur Errichtung der Suppen- und Teeanstalt in Wien II Glockengasse 13, der Säuglingsfürsorge in der Große Mohrengasse 5, eines Mutterheimes in Wien IX Elisabethpromenade 13, einer Arbeiterschule Wien II Taborstraße 9 und einer Kinderheilstätte in der Große Mohrengasse 10.

05_anitta-müller
Abb. 5: Flüchtlingsausspeisung, aus: Das interessante Blatt, 8.6.1917.

06_anitta-müller
Abb. 6: Säuglingsfürsorge, aus: Das interessante Blatt, 28.6.1917.

Während des Krieges arbeitete sie intensiv mit der „Zentralstelle der Fürsorge für Flüchtlinge der Stadt Wien“ und nach 1918 mit dem „American Jewish Joint Distribution Committee“ zusammen. Eine Zusammenfassung ihrer Arbeit in der Flüchtlingsfürsorge publizierte sie 1925 in der Wiener Morgenzeitung unter dem Titel „Das jüdische Wien. Soziale Hilfsgemeinschaft Anitta Müller“, 24.12.1925, S. 5.

Link: http://sammlungen.ub.uni-frankfurt.de/cm/periodical/titleinfo/2981543

In den letzten Kriegsjahren entwickelte sie sich zu einer engagierten Zionistin im Umfeld von Robert Stricker, dem Obmann der „Jüdisch-nationalen Partei“ und kandidierte im Herbst 1918 für den provisorischen Wiener Gemeinderat, dem sie vom 3. Dezember 1918 bis 5. Mai 1919 als Abgeordnete der Freiheitlich-Bürgerlichen Partei angehörte. 1919 kandidierte sie bei den ersten Wahlen zum österreichischen Nationalrat.

07_anittamueller
Abb. 7: Anitta Müller als Mitglied des Wiener Gemeinderates, aus: Österreichs Illustrierte Zeitung, 15.12.1918.

1936 emigrierte Anitta Müller mit ihrer Familie nach Palästina, wo sie sich ebenfalls der Sozialarbeit widmete, Vorsitzende der religiös-zionistischen Misrachi-Frauenbewegung wurde, und sich nach dem „Anschluss“ im März 1938 als Leiterin der „Hitachdut Olej Austria“ (Verband der Einwanderer aus Österreich) um die vor dem Nationalsozialismus geflüchteten jüdischen Flüchtlinge annahm. 1948 beteiligte sie am israelischen Unabhängigkeitskampf. Müller-Cohen starb am 29. Juni 1962 in Tel Aviv. Nach ihr ist das seit 1966 bestehende Anita-Müller-Cohen Elternheim in Tel Aviv benannt.

Siegfried Bernfeld (*7.5.1892 Lemberg/Galizien, +2.4.1953 San Francisco/USA) war ein Reformpädagoge, Psychoanalytiker und Mitbegründer der modernen Jugendforschung und der Psychoanalytischen Pädagogik. Er studierte an der Universität Wien Biologie, Zoologie, Geologie, Pädagogik, Psychologie, Philosophie und Soziologie und promovierte 1915 mit dem Dissertationsthema „Über den Begriff der Jugend“. Im selben Jahr schloss er sich der „Wiener Psychoanalytischen Vereinigung“ an. Schon vor dem Krieg war Bernfeld aufgrund des wachsenden Antisemitismus in der zionistischen Bewegung, in der jüdischen Wiener Jugendbewegung und in sozialistischen Organisationen aktiv und war zwischen 1917 und 1921 in leitender Funktion im „Zionistischen Zentralrat für West-Österreich“ tätig. Im Sinne des Reformpädagogen Gustav Wyneken gründet er in Wien 1912 das „Akademische Comité für Schulreform“, das 1914 polizeilich aufgelöst wurde. Bernfeld trat für die Aufhebung der sozialen Herkunftsunterschiede im Bildungssystem und für eine „klassenlosen Erziehung“ in seinen Reformbemühungen ein.

Bernfelds Tätigkeit für jüdische Kriegswaisenkinder:

Zu Kriegsbeginn entschloss Bernfeld sich in der Flüchtlingsfürsorge der Kriegswaisenpflege zu widmen. Alleine in Wien waren 39% aller Flüchtlingskinder Waisen, 9% sogar Vollwaisen. Über seine Arbeit für Kriegswaisen berichtete er in seinem 1916 erschienenen Aufsatz: „Die Kriegswaisen“, in: Der Jude (Eine Monatsschrift von Martin Buber und Salman Schocker), 1916/17, S. 269-271.

08_zentralstellekriegsfluechtlingeWien
Abb. 8: Kriegsflüchtlinge vor der „Zentralstelle für Kriegsflüchtlinge in Wien“. Archiv der Landespolizeidirektion Wien.

Nach dem Krieg versuchte er eine jüdische Schulsiedlung zur Erziehung der Kriegswaisenkinder im zionistischen Sinn (landwirtschaftliche und industrielle Ausbildung in Lehrstätten zur Vorbereitung auf eine spätere Auswanderung nach Palästina) zu schaffen. Im August 1919 gelang es ihm schließlich mit Unterstützung des „American Joint Distribution Committee for jewish warshippers“ – eine seit 1914 bestehende Hilfsorganisation für die jüdischen Opfer des Ersten Weltkrieges in Europa – in Wien XIII das Kinderheim Baumgarten für jüdische Kriegswaisen im Alter von 6-14 Jahren aufzubauen. Hier versuchte er in einem aus fünf Baracken bestehenden, auf dem Gelände des ehemaligen Kriegshospitals gelegenen, Heimes gemeinsam mit seinem ebenfalls in der zionistischen Jugendbewegung engagierten Kollegen und angehenden Psychoanalytiker Willhelm Hoffer (*12.9.1897 Karlsbad/Böhmen, +25.10.1967 London) für etwa 240-300 jüdische Kriegswaisen sein reformpädagogisches und psychoanalytisches, den Ansätzen von Maria Montessoris, Berthold Ottos und Gustav Wynekens zugrundeliegendes Erziehungsprojekt, umzusetzen. Die hier betreuten Waisenkinder kamen aus Heimen bzw. aus den seit September/Oktober 1914 in Südmähren in Gaya, Nikolsburg und Phorlitz bestehenden Flüchtlingslagern für Juden aus Galizien, wo während des Krieges zirka 10.000 Menschen untergebracht waren. Nachdem 1918 der Großteil dieser Flüchtlinge in ihre Heimat abgeschoben wurde, verblieben zirka 1.000 Waisenkinder zurück, die nach dem Zerfall der Monarchie aus der Tschechoslowakischen Republik nach Wien gebracht worden waren.

Dieses sozialpädagogische und sozialtherapeutische Projekt wurde später in der Kibbuzbewegung Palästinas weiterentwickelt, bildete aber auch die Grundlage für spätere Kinder- und Jugendfürsorgeeinrichtungen. Zu seinen Mitarbeitern zählten unter anderen die Direktorin des Kindergartens Hella Rosenblum-Reichmann, die Pädagoginnen Marusha Schück (Lehrerin im Montessori-Kindergarten) und Meli Masarik, weiters der Lehrer und Schriftsteller Heinrich Infeld (*24.3.1901/Krakau/Galizien, +1970), die Kindergärtnerin Lore Kahn, die Kunstpädagogin Gertrud Hammerschlag (*29.1.1899 Wien, +11.6.1930) sowie die Mathematikerin Hilde Geiringer (28.9.1893 Wien, +22.3.1973 Santa Barbara/Kalifornien). Bereits im April 1920 musste dieses pädagogische Projekt aufgrund finanzieller Schwierigkeiten sowie Differenzen mit den amerikanischen Financiers, die ihre Unterstützung einstellten, beendet werden.

In den folgenden Jahren verarbeitete und publizierte Bernfeld seine im Kinderheim-Baumgarten gewonnenen Erfahrungen. Zunächst im Aufsatz „Aus einem jüdischen Kinderheim“ in der Zeitschrift: „Der Jude“, 1920/21, (S. 309-317) und als Monografie: „Kinderheim Baumgarten: Bericht über einen ernsthaften Versuch mit neuer Erziehung“, (Berlin: Jüdischer Verlag, 1921)

Link: http://sammlungen.ub.uni-frankfurt.de/freimann/content/titleinfo/730308

1922 publizierte er „Vom Gemeinschaftsleben der Jugend“ und 1924 die Monografie „Vom dichterischen Schaffen der Jugend“. 1925 erschien eines seiner Hauptwerke:

Sisyphos oder die Grenzen der Erziehung“, Leipzig-Wien-Zürich.

(Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin, Sign. 57.977)

http://webapp.uibk.ac.at/alo_cat/card.jsp?id=12032797&pos=0&phys=

oder: (Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Bibliothek der Gesellschaft der Ärzte, Sign. I. 22.159).

http://webapp.uibk.ac.at/alo_cat/card.jsp?id=12322353&pos=0&phys=

1921 war Bernfeld kurzfristig Mitarbeiter in Heidelberg bei Martin Bubers (*8.2.1878 Wien, +13.6.1965 Jerusalem/Israel) Zeitschrift „Der Jude“. Danach schloss er sich wieder in Wien der psychoanalytischen Bewegung Sigmund Freuds (*6.5.1856 Freiberg/Mähren, +23.9.1939 London/England) an und ab 1922 entwickelte er für das Lehrinstitut der „Wiener Psychoanalytischen Vereinigung“ Kurse, zumal er sich innerhalb der Wiener Psychoanalytischen Vereinigung für die Öffnung der psychoanalytischen Ausbildung für Nicht-Mediziner, insbesondere für Pädagogen, einsetzte. Ende 1925 ging er nach Berlin und arbeitete für die „Deutsche Psychoanalytische Gesellschaft“. Durch den Erfolg seines Buches „Sisyphos oder die Grenzen der Erziehung“ galt Bernfeld als Vertreter für die Anwendung der Psychoanalyse auf die Pädagogik. 1932 kehrte er abermals nach Wien zurück und wurde wiederum in der Wiener Psychoanalytischen Vereinigung aktiv. 1934 verließ er schließlich endgültig Österreich und emigrierte zunächst nach Frankreich und im Jahr 1937 nach San Francisco/USA, wo er sich 1938 am Aufbau der „Psychoanalytischen Vereinigung“ beteiligte. Hier widmete er sich vor allem publizistisch den frühen Arbeiten Sigmund Freuds. Siegfried Bernfeld starb am 2. April 1953 in San Francisco.

In der Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin finden sich weitere Bücher von Siegfried Bernfeld, darunter:

Bernfeld Siegfried/Bernfeld Suzanne Cässirer, Freud’s early Childhood, in: Bulletin Menninger Clinic, 1944, Vol. 8, Nr. 4.

(Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin, Sign. 32.238)

http://webapp.uibk.ac.at/alo_cat/card.jsp?id=8544674&pos=5&phys=

Bernfeld Siegfried, Freud’s scientific Beginners, in: American Imago, 1949, Vol. 6, Nr. 3.

(Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin, Sign. 32.239)

http://webapp.uibk.ac.at/alo_cat/card.jsp?id=8544673&pos=4&phys=

Bernfeld Siegfried/Bernfeld Suzanne Cässirer, Freud’s first Year in practice 1886-1887, in: Bulletin Menninger Clinic, 1952, Vol. 16, Nr. 2.

(Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin, Sign. 32.237)

http://webapp.uibk.ac.at/alo_cat/card.jsp?id=8544679&pos=10&phys=

Bernfeld Siegfried, Bausteine der Freud-Biographie, Frankfurt am Main 1988

(Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin, Sign. 61.679)

http://webapp.uibk.ac.at/alo_cat/card.jsp?id=8544671&pos=2&phys=

Text: Walter Mentzel

—————————————————–

“1. Weltkrieg & Medizin” –>alle Beiträge

Datenbank des Monats – Journal Citation Reports (JCR)

Datenbank des Monats – Journal Citation Reports (JCR)

Die Datenbank Journal Citation Reports ermöglicht einen Vergleich wissenschaftlicher Zeitschriften nach den Kriterien von Thomson Reuters mit Hilfe von statistischen Analysen basierend auf der Artikelanzahl und den Zitationsdaten der Journale (z. B. Impact factor).

Sie besteht aus folgenden zwei Teilen:

• Journal Citation Science Edition –Auswertung von über 8400 Journalen
• Journal Citation Social Sciences Edition –Auswertung von über 3000 Journalen

Mit dem JCR lassen sich folgende Fragen beantworten:

• Wie oft wurde eine bestimmte Zeitschrift zitiert?
• Von welchen Zeitschriften wurde sie zitiert?
• Wie schnell und wie lange nach dem Erscheinen wurde sie zitiert?
• Welche anderen Zeitschriften wurden von einer bestimmten Zeitschrift zitiert?

Der Journal Impact Factor (IF) gibt für eine bestimmte Zeitschrift an, wie häufig die zitierbaren Aufsätze (=research articles und reviews) der beiden Jahre vor dem Bezugsjahr durchschnittlich im Bezugsjahr zitiert wurden.

Der IF und die weiteren Indikatoren der Datenbank beziehen sich immer auf die gesamte Zeitschrift und geben keine Informationen zu einzelnen Artikeln oder Autoren. Sie können zur relativen Einstufung einer Zeitschrift innerhalb eines Fachgebietes dienen.

Die Daten werden jeweils im Juni veröffentlicht.

Link–>http://isiknowledge.com/?DestApp=JCR

„off-campus“–>
Remote Access

Achtung: Der Remote Access funktioniert nur für lizenzierte elektronische Ressourcen der Universitätsbibliothek und nur „off-campus“.

Nach dem Log-in kommen Sie auf die Website der Universitätsbibliothek
.
Im Menü „Recherche“ wählen Sie bitte Datenbanken, eJournals oder eBooks aus, oder durchsuchen Sie den Bibliothekskatalog nach elektronischen Medien.
Wenn Sie nach dem Log-in eine URL direkt in die Adressleiste eingeben oder über Bookmarks aufrufen, oder eine Ressource aufrufen, die nicht zu den lizenzierten elektronischen Medien gehört, verlassen Sie den Remote Access automatisch. Weiters erfolgt ein Log-out nach 60 Minuten Inaktivität.

Publikation MedUni Wien MitarbeiterInnen: Pollen und Allergie : Pollenallergie erkennen und lindern

BastlFolgendes aktuelle Buch hat die Universitätsbibliothek aufgenommen:

Bastl, Katharina: Pollen und Allergie : Pollenallergie erkennen und lindern / von Katharina Bastl und Uwe E. Berger. Unter Mitarb. von Markus Berger und Maximilian Kmenta. – Wien : Manz, 2015. – 176 S. . – 978-3-214-00983-0 kart. : EUR 21,90 ;

MedUni Wien MitarbeiterInnen:

Bastl, Katharina, Mag. Dr.

Berger, Uwe, MBA

Universitätsklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten

http://www.meduniwien.ac.at/hno/

Pollenallergie erkennen und lindern!

Rund eine Million Österreicher leiden unter Pollenallergie. Für Allergiker kann die Pollensaison
eine echte Strapaze sein: juckende Augen, Niesanfälle, laufende Nase, Atembeschwerden.
Gerade Pollenallergiker können sich jedoch selbst helfen! Durch präzise Information lassen sich
Fehlverhalten, Fortschreiten der Allergie und Beeinträchtigung der Lebensqualität vermeiden.
Dieses Buch erleichtert Betroffenen und deren Umfeld den Alltag mit der Pollenallergie und begleitet
sie mit Hintergrundwissen und Tipps durch die Pollensaison:
• Was ist eine Pollenallergie und woran ist sie zu erkennen?
• Warum gibt es Pollen und welche Pfl anzen sind für Pollenallergiker von Bedeutung?
• Was hilft bei einer Pollenallergie?
• Wie reduziert man den Kontakt mit Pollen?
• Wo und wann belasten in Europa welche Pollen?
Mit zahlreichen Abbildungen, Steckbriefen und Europakarten zur Pollenbelastung!

 

 

Gastautor: Prof. Dr. Hermann AICHMAIR: Augen – Amulette, Brillen, Optik [5]: Die Geschichte der Augenheilkunde

Gastautor: Hermann AICHMAIR: Augen -Amulette, Brillen, Optik [5]: Die Geschichte der Augenheilkunde
Es war daher die Zeit reif, daß sich die Augenheilkunde von der
Chirurgie abzuspalten begann. Um 1800 war sie schon vereinzelt
Gegenstand besonderer Lehraufträge (in Wien und Prag
unter Joseph Barth 2) und Georg Prochaska 3)).
Die Selbständigkeit des Faches wurde aber zuerst in Wien erreicht
1812 wurde an der Wiener Medizinischen Fakultät die erste Lehrkanzel und Universitätsklinik
für Augenheilkunde der Welt geschaffen. Damit nimmt von Wien die
Entwicklung der Spezialisierung der Augenheilkunde ihren Ausgang.

Man wollte vor allem von ausländischen Staroperateuren unabhängig werden und eigene
tüchtige Okulisten haben. Kaiser Joseph II. beauftragte 1789 den Anatomen
Josef Barth, der bei Baron Wenzel die Technik der Staroperation gelernt hatte, je
einen Augenarzt für die Universität und für die medizinisch-chirurgische Militärakademie,
die Josephina, auszubilden. Johann Adam‘ Schmidt (1759-1809), ein
Freund Beethovens, studierte als erster am Josephinum Augenheilkunde und
wurde in der Folgezeit ein international anerkannter Okulist, wie auch später
Stellwag von Carion.

2) Joseph Barth, geb. 1745, La Valetta, Malta, gest. 1818, Wien. Anatom, Augenarzt. Nach dem
Medinzinstudium in La Valetta und Rom bildete er sich in Wien zum Staroperateur aus. 1773 wurde
Barth Professor für Augenheilkunde und Anatomie an der Universität Wien und verbesserte in den
folgenden Jahren den Unterricht durch Schaffung eines Sezierbodens, eines anatomischen
Amphietheaters, einer Bibliothek und eines Museums. Er stellte kunstfertig anatomische Präparate
her, die ihm Kaiser Josef II„ dessen Leibaugenarzt er war, abkaufte. Sie bildeten den Grundstock
der anatomischen Sammlung der Universität Wien. Georg Joseph Beer war ab 1786 Barths
Schüler. 1791 zog sich Barth vom Lehramt zurück und widmete sich nur noch seiner Praxis,
angeblich führte er insgesamt 3.000 Staroperationen durch. Barths Nachfolger war sein Assistent
Georg Prochaska.
3) Georg Prochaska, geb. 1749, Lispitz, Mähren (Bli kovice, CZ), gest. 1820, Wien, Anatom,
Physiologe. Nach seinem Medizinstudium in Wien war Prochaska Assistent an der anatomischen
und ophtalmologischen Lehrkanzel bei Joseph Barth. 1778 wurde er zum Professor für
Augenheilkunde an der Universität Prag ernannt. Nach dem Rücktritt Barths wurde Prochaska als
Professor der Anatomie, Physiologie und Augenheilkunde nach Wien berufen. Seine bedeutendsten
Leistungen vollbrachte er auf dem Gebiete der Sinnes- und Nervenphysiologie.

Text: Hermann AICHMAIR, MEIDLING BLÄTTER DES BEZIRKSMUSEUMS, Heft 59, 2003
Fotos: Sammlung Hermann Aichmair Bezirksmuseum Meidling

Barth   Joseph, (Josef)  
Geburtsdatum:   18.10.1745   La Valetta (Malta)
Sterbedatum:   07.04.1818   Wien
Disziplin:   Anatomie, Ophthalmologie, (Augenheilkunde)
Link zu Wikipedia Eintrag

Procháska, (Prochaska)   Georg  
Geburtsdatum:   10.04.1749   Blížkovice
Sterbedatum:   17.07.1820   Wien
Disziplin:   Anatomie, Physiologie, (Körperfunktion), Ophthalmologie, (Augenheilkunde)
Anatomie, Physiologie, Ophthalmologie (Promotion zum Dr.phil., 1776 zum Dr.med., 1778 zum Mag. der Augenheilkunde)
Link zu Wikipedia Eintrag

Alle Beiträge–>Augenheilkunde

 

EOD – eBook on Demand: „Medizinhistorische Dissertationen“: Linhart Wenzel, Dissertatio inauguralis anatomicochirurgica

LinhartDie Van Swieten-Blog Serie “eBook on Demand” setzen wir mit folgender medizinhistorischer Dissertation fort:
Dissertatio inauguralis anatomicochirurgica
sistens tractatum de articulo coxæ

MUW14A001940–>PDF

Linhart   Wenzel, (Wenzel von)
Geburtsdatum:   06.06.1821   Židlochovice
Sterbedatum:   22.10.1877   Würzburg
Disziplin:   Chirurgie, (Surgery)
Chirurgie (Promotion: 1844 in Wien / Habilitation: 1852 in Wien)
Link zu Wikipedia Eintrag

Dieses „eBook on Demand“ können Sie auch über Amazon.com in der Printversion bestellen!

Für Bücher, die im Nominalkatalog Medizinhistorische Dissertationen 1700 – 1850 nachgewiesen sind, kann im Rahmen des Services eBooks on Demand (EOD) ein Digitalisat angefordert werden, sofern diese Bücher urheberrechtsfrei sind (Verfasser bzw. Verfasserin seit mehr als 70 Jahren verstorben). Weiterführende Informationen über Liefer- und Preiskonditionen.

Mit Unterstützung der Abteilung Digitalisierung und Elektronische Archivierung der Universitäts- und Landesbibliothek Tirol wurden die Katalogkarten eingescannt, OCR-geselen und sind nun online recherchierbar. Nunmehr besteht die Möglichkeit, in den Katalogisaten (Autor, Titel, Verlag, Erscheinungsjahr, Signatur) von 100.000 Büchern zu recherchieren.

Beim angezeigten Treffer haben Sie dann die Möglichkeit, Tippfehler im betreffenden Katalogeintrag zu korrigieren. Klicken Sie, bitte, auf das Feld Helfen sie diesen Eintrag zu verbessern und korrigieren Sie die Daten in den angeführten Feldern Autor, Titel, Beschreibung, Jahr und Signatur (Web 2.0-Funktionalität). Anschließend Button „Änderungen speichern“ drücken. Vielen Dank für Ihre Mithilfe!

Die im Nominalkatalog Medizinhistorische Dissertationen 1700 – 1850 nachgewiesenen Bände sind in der Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin benutzbar bzw. zum Teil auch nach Hause entlehnbar (Kontakt: Marian Miehl marian.miehl@meduniwien.ac.at Tel:+43-1-40160/26112).

Bitte beachten Sie, dass die seit 1989 erworbene Literatur im OPAC der Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin nachgewiesen ist.

Weitere Beiträge:
https://ub-blog.meduniwien.ac.at/blog/?p=23227
https://ub-blog.meduniwien.ac.at/blog/?p=23223
EOD – eBook on Demand: “Medizinhistorische Dissertationen”: Kolletschka, Jakob: De arrosionibus membranae mucosae tubi intestinalis
EOD – eBook on Demand: “Medizinhistorische Dissertationen”: Arlt Ferdinand Ritter von: Dissertatio inauguralis medica sistens historias amauroseos e vitiis organicis cerebri quatuor adnexis similibus, quotquot innotuere, autorum variorum observationibus
EOD – eBook on Demand: „Medizinhistorische Dissertationen“: Beer, Franz Joseph: Dissertatio Inauguralis Medica De Chorea S. Viti, 1769
EOD – eBook on Demand: „Medizinhistorische Dissertationen“: Friedericus Jaeger Dissertatio de keratonyxidis usu, Viennae 1812
EOD – eBook on Demand: “Medizinhistorische Dissertationen”: Skoda, Joseph, 1805-1881: Dissertatio inaug. medica de morborum divisione
EOD – eBook on Demand: „Medizinhistorische Dissertationen“: Rokitansky, Carl von, 1804-1878: De varioloide vaccinica
EOD – eBook on Demand: „Medizinhistorische Dissertationen“: Rosas, Anton von, 1791-1855: Vera fistulae sacci lacrymalis notio et sanandi methodus
EOD – eBook on Demand: “Medizinhistorische Dissertationen”: Rollett, Karl: De thermis Badensibus Austriacis
EOD – eBook on Demand: “Medizinhistorische Dissertationen”: Gerard van Swieten, Oratio de morte dubia
“Österreich liest. Treffpunkt Bibliothek”- Buchausstellung zum Thema “Medizinhistorische Dissertationen”
EOD – eBook on Demand: J. HIRSCHBERG, GESCHICHTE DER AUGENHEILKUNDE
EOD – eBook on Demand: Nachricht an das Publikum über die Einrichtung des Hauptspitals in Wien, 1784 (Reprint auch über amazon.com bestellbar)
EOD – eBook on Demand: Kurze Nachricht von der Verfassung und Einrichtung des kaiserl. königl. Taubstummen-Instituts zu Wien, 1807
EOD – eBook on Demand: Joh. Alexander von Brambilla, Verfassung und Statuten der josephinischen medizinisch-chirurgischen Akademie, 1786

Gastautor: Prof. Dr. Peter Heilig: Die ‚Entzerrungen‘ des Kapitän Scheimpflug

brieftkam

Die ‚Entzerrungen‘ des Kapitän Scheimpflug:

Theodor Scheimpflug (1865-1911), österreichischer Geodät und Marine-Offizier beschrieb das Prinzip der ‚Entzerrung‘ in der Kartographie (Patent 1904, Carpentier 1901). Seine an einem Ballon
oder Drachen fixierte Kamera („Fliegenauge“) produzierte gleichzeitig acht Panorama-Aufnahmen.
Ein ‚Photoperspektrograph‘ ‚entzerrte‘ diese Bilder, sodass sie als vollständiges Panorama in die Militär-Landkarten eingefügt werden konnten.

Das Scheimpflug Prinzip wird auch heute noch angewendet („virtueller Globus“, ursprünglich „Earth View““, Drohnen bzw Satelliten-Dokus). Die störenden „stürzenden Linien“ der Architektur-Photographie korrigieren Balgen- oder Tilt-Photoapparate, indem sie die ‚Scheimpflug Bedingung’durch entsprechendes Verkippen erfüllen: Objekt-, Objektiv- und Bild-Ebenen schneiden sich – näherungsweise – in einer Linie.

Auch in der Augenheilkunde wird das Scheimpflug Prinzip angewendet. Rotierende Scheimpflug-Kameras liefern unverzerrt-exakte Bild-Dokumentationen von Morphologie und Veränderungen des vorderen Augenabschnittes – ab der Ebene des Tränenfilms über die Linse bis zur Regenbogenhaut (Iris). T. Scheimpflug erlebte diese erst Jahrzehnte später entstandene Entwicklung leider nicht mehr.

In der Kunst sind perspektivische Verzerrungen und stürzende Linien, verblassende Farben in der Ferne sowie Fluchtlinien samt Unschärfen wertvolle Stilmittel. Der „New Look“ mit seinen in allen
Ebenen – bis zum Horizont – wie zwanghaft gestochen scharfen (HD) ‚Flat Design‘ beraubt die Aesthetik eines Zaubers. Und nimmt Bildern ihre Tiefe.

SPrinzip

Weitere Artikel von Prof. Dr.Heilig–>

ScheimpflugPrinzip

Publikation MedUni Wien MitarbeiterInnen: Erfolgsfaktor Gesundheit : Health @ University: Wie Gesundheitsförderung in der Praxis funktionieren kann und welche Faktoren für ein gesundes Arbeitsumfeld wichtig sind

Mallich

Folgendes aktuelle Buch hat die Universitätsbibliothek neu aufgenommen:

Mallich-Pötz, Katharina [Hrsg.]: Erfolgsfaktor Gesundheit : Health @ University: Wie Gesundheitsförderung in der Praxis funktionieren kann und welche Faktoren für ein gesundes Arbeitsumfeld wichtig sind / Katharina Mallich-Pötz & Karin Gutiérrez-Lobos (Hrsg.). – 1. Aufl. . – Wien : Med. Univ. Wien : Facultas , 2015. – 79 S. . – 978-3-7089-1311-7 Kart. : ca. EUR 18.50 (DE), ca. EUR 19.00 (AT), Veröffentlichungsdatum: 19.08.2015

Mallich-Pötz, Katharina, Mag. Dr. MSc.[Hrsg.]
Stabstelle für Personalentwicklung

Gutiérrez-Lobos, Karin, Ao.Univ.-Prof. Dr.med.univ.[Hrsg.]
Rektorat, Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie

Erfolgsfaktor Gesundheit : Health @ University: Wie Gesundheitsförderung in der Praxis funktionieren kann und welche Faktoren für ein gesundes Arbeitsumfeld wichtig sind 
Gesunde, motivierte und gut ausgebildete MitarbeiterInnen sind die wesentliche Voraus-setzung für den Erfolg von Universitäten und Organisationen. Ziel der betrieblichen Gesundheitsförderung (BGF) ist daher laut Luxemburger Deklaration zur betrieblichen Gesundheitsförderung in der EU, Gesundheit und Wohlbefinden von MitarbeiterInnen am Arbeitsplatz zu stärken. Dies erfordert eine strategische Umsetzung auf mehreren Ebenen. Wie Gesundheitsförderung an Universitäten und Organisationen strategisch und praktisch implementiert werden kann sowie welche Faktoren wie etwa Arbeitsklima, Konfliktkultur, interne Kommunikationsprozesse und Führungsprinzipien einen Beitrag zu einem gesunden Arbeitsumfeld leisten, wird im vorliegenden Buch diskutiert. Dabei finden sich in den einzelnen Beiträgen Anregungen, wie die Gesundheitskompetenzen von MitarbeiterInnen gestärkt werden können und welche arbeitsplatzbezogene Maßnah-men neben Aufklärung, Prävention und Wissenstransfer zur Verfügung stehen.