Datenbank des Monats: medizin-transparent

Datenbank des Monats: medizin – transparent

ist ein Projekt von Cochrane Österreich an der Donau Universität Krems in Kooperation mit dem Schaffler-Verlag. Es werden der Wahrheitsgehalt von Medien- und Werbebeiträgen zu neuen Behandlungsmethoden, medizinischen Diagnose-Tests oder angeblichen Gesundheitsgefahren mit Hilfe von wissenschaftlichen Fakten nach evidenzbasierten Kritierien überprüft.

medizin-transparent enthält Informationen zu Nutzen und Risiken sowie Wirksamkeit oder Nicht-Wirksamkeit bestimmter Medikamente oder Behandlungsmethoden nach dem neuesten wissenschaftlichen Stand.

  • Über ein OnlineFormular http://www.medizin-transparent.at/anfrage kann eine kostenlose Anfrage an das medizin-transparent Team zu Gesundheitsbehauptungen gestellt werden.
  • Das Team recherchiert in medizinischen Datenbanken die wissenschaftliche Studienlage.
  • Die Rechercheergebnisse werden anschließend für Laien verständlich zusammengefasst und auf der Website von medizin-transparent veröffentlicht.

medizin-transparent ist eine frei zugängliche Datenbank

http://www.medizin-transparent.at/

 

DIPL DISS COACHING – „Gecoachtes Searching für MedUni Wien-DiplomandInnen / DissertantInnen“- TERMIN: 02.07.2016

DiplDiss-Coaching – „Gecoachtes Searching für MedUni Wien-DiplomandInnen/DissertantInnen“

Vortragende: Dr. Eva Chwala

Grundlagen der Literaturrecherche

  • Auswahl der Datenbanken
  • Suchstrategien
  • Freies Arbeiten – Betreuung bei der Recherche

Samstag, 02.07.2016 von 9:30 – 12:30 im Vortragsraum der UB MedUni

Email-Anmeldung: eva.chwala@meduniwien.ac.at
mit Angabe der Bibliotheks-ID Nr. ($A………)

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„1. Weltkrieg & Medizin“ [42]: Jacob Levy Moreno: Soziometrie und das k.k. Flüchtlingslager Mitterndorf in Niederösterreich (1915-1919)

Jacob Levy Moreno: Soziometrie und das k.k. Flüchtlingslager Mitterndorf in Niederösterreich (1915-1919)

Jacob Levy Moreno (*18.5.1889 Bukarest/Rumänien, gest. 14.5.1974 Beacon/New York/USA) war Arzt und der Begründer der Soziometrie, des Psychodramas sowie Mitbegründer der Gruppentherapie. Moreno kam 1896/97 mit seinen Eltern, moreno-foto-jungsephardische Juden, von Bukarest nach Wien. 1907 begann er erstmals Stegreifspiele mit Kindern in Wiener Parks, u.a. im Augarten im II. Wiener Gemeindebezirk, zu organisieren. 1909 war er Mitbegründer einer Asyleinrichtung für Flüchtlinge und Zuwanderer („Haus der Begegnung“), das zu Kriegsausbruch 1914 geschlossen wurde. 1911 begann Moreno mit dem Medizinstudium an der Medizinischen Fakultät der Universität Wien, wo er unter anderem Lehrveranstaltungen des Psychiaters und Neurologen Otto Pötzl (1877–1962) und des Anatomen Julius Tandler (1869–1936) besuchte. 1913 arbeitet er mit Prostituierten vom Spittelberg (VII. Wiener Gemeindebezirk) und versuchte gemeinsam u.a. mit dem Arzt Dr. Wilhelm Gruen einen „Verein der Prostituierten“ aufzubauen, der in der Form einer Selbsthilfegruppe angedacht, ebenfalls zu Kriegsausbruch 1914 aufgelöst wurde. Im Februar 1917 promovierte Moreno an der Medizinischen Fakultät der Universität Wien.

Seine Tätigkeit im Flüchtlingslager Mitterndorf:

In Mitterndorf an der Fischa/Niederösterreich wurde 1915, nach dem Kriegseintritt Italiens auf der Seite der Entente und der Kriegserklärung an Österreich, ein Lager für Zwangsevakuierte aus Südtirol und dem Trentino errichtet – darunter Zivilisten aus den Gemeinden Vermiglio, Folgaria, Sacco, Rovereto, Mori Borgo – die hier de facto bis zum Kriegsende interniert blieben. Innerhalb von Wochen wurden 75.000 Zivilisten aus Südtirol und dem Trentino „evakuiert“. Dieses Lager war eines von zahlreichen Flüchtlingslagern der Monarchie, in dem Zwangsevakuierte und Flüchtlinge (im Jahr 1915 zirka 150.000) festgehalten wurden. In diesen Lagern kam es auch zur Errichtung von umfangreichen Sanitätseinrichtungen mit denen die befürchtete Ausbreitung von Epidemien bekämpft und die Zivilisten „sanitär“ überwacht werden sollten. Wegen des Mangels an Medizinern wurden dazu auch Medizinstudenten und junge Ärzte als „Hilfsärzte“ eingesetzt. Einer davon war Moreno, der im Frühjahr 1915 in den militärischen Sanitätsdienst eintrat. Zunächst war er ab dem März 1915 in Szolna/Ungarn (heute Žilina, Slowakei) tätig, einen Bahnknotenpunkt, wo Verwundeten- und Flüchtlingstransporte eintrafen und wo Flüchtlinge in sogenannten „Beobachtungsstationen“ unter Quarantäne gehalten und danach Flüchtlingslagern zugewiesen wurden. Ab dem Herbst 1915 war er – mit Unterbrechung wegen der Forstsetzung seines Studiums – bis 1918 im Flüchtlingslager in Mitterndorf, als Hygienebeauftragter eingesetzt. Dort lebten zirka 13.000 Flüchtlinge in einem Barackenlager. Kennzeichnend für dieses Lager war, dass – wie in den anderen Barackenlagern auch aber in einem noch viel massiveren Ausmaß – bedingt durch extrem schlechten hygienischen sowie baulichen Zustände lebensbedrohliche und katastrophale Lebensbedingungen herrschten, die auch zu steten Ausbrüchen von Krankheiten (Cholera, Flecktyphus u.a.) und hohen Sterblichkeitsraten, insbesondere unter Kindern, führten. Die Lager waren als in sich abgeschlossene Kleinstädte mit Verwaltungsgebäuden, Spitälern, Schulen, Kindergärten, Kirchen u.a. aufgebaut und wiesen schon dadurch auf den Versuch der vollständigen Separierung der Flüchtlinge von der Bevölkerung hin.mitterndorf

In den Lagern kam es zum Einsatz von Zwangsarbeitsmaßnahmen bei gleichzeitigem Ausschluss der Flüchtlinge von der Integration am öffentlichen Arbeitsmarkt. Zunehmende Spannungen, Widerstände und Konflikte in den Lagern wurden mit der weiteren Separierung der Flüchtlinge in Internierungslagern beantwortet. Erst 1917 besserte sich die Lebenssituation in Mitterndorf.

Werkstätte im Lager Mitterndorf: Wiener Illustrierte Zeitung, 4.11.1916,

In diesem Umfeld bekam Moreno, wie er später in den USA bemerkte, seine Anregungen zu seinem spätestens ab 1925 entwickelten Konzept der Soziometrie. Hier konnte er erstmals in einer repressiven und konfliktträchtigen Zwangsgemeinschaft soziale Prozesse studieren. Hier trafen unterschiedliche soziale Tradierungen und Konzeptionen der Lagerleitung (dörfliche Gemeinschaften – militärisch-hierarchische Lagerleitung, unterschiedliche Nationalitäten, mangelnde Mitbestimmungsmöglichkeiten u.a.) aufeinander, die zu eruptiven sozialen Spannungen führten.

Literatur:

Scherr Friederike, Spurensuche zu den Anfängen der Soziometrie [ https://www.researchgate.net/publication/269359704_Spurensuche_zu_den_Anfangen_der_Soziometrie ]

Mentzel Walter, Kriegserfahrungen von Flüchtlingen aus dem Nordosten der Monarchie während des Ersten Weltkrieges: [ https://verein-netzwerk-historiker.blogspot.co.at/p/kriegsfluchtlinge-im-ersten-weltkrieg.html ]

1918 gründete er die expressionistische Monatszeitschrift „Daimon“ und im Oktober 1918 zog er nach Vöslau, wo er bis 1925 als Gemeinde- und als Fabriksarzt bei der „Vöslauer Kammgarnfabrik Aktiengesellschaft“ arbeitete. Im April 1921 inszenierte Moreno „Das Narrentheater des Herren der Welt“ im Wiener Komödienhaus, ein an den Dadaismus und Aktionismus angelehntes Stück. 1921 unternimmt er das gruppenanalytische „Diwan-Experiment“, als Vorgängerprojekt seiner späteren Stegreiftheater, die die Basis seiner Gruppentherapie und Gruppenanalyse bildeten.

1922 erschienen (anonym) sein erstes Buch „Das Testament des Vaters“ und sein Roman „Die Gottheit als Komödiant“. Um 1924 beginnt Jacob Levy Moreno mit seinem Projekt „Die lebendige Zeitung“: Er lädt Leute in Wiener Kaffeehäusern ein, Schlagzeilen aus Berichten aufliegender Zeitungen zu spielen. 1925 erschien sein „Rede vor dem Richter“.

Emigration und Arbeit in den USA

Am 21. Dezember 1925 emigrierte Jacob Levy Moreno in die USA, wo er 1928 seine erste private psychiatrische Praxis in New York eröffnete, Mitglied der „American Psychiatric Association“ wurde und Spontanitätstests an Schulen durchzuführte. 1936 eröffnet er ein Sanatorium in Beacon bei New York. In den USA entwickelte Moreno seine Ideen der Soziometrie und Sozionomie: einer soziometrisch geordneten Gesellschaft weiter und wurde Mitbegründer der Gruppentherapie. Seine Vorstellungen fanden Eingang in die psychologische Arbeit an Institutionen wie an Schulen, im Militär oder an Strafvollzugsanstalten (Sing Sing Correctional Facility in Ossining/New York), wo er Vorschläge für die Zusammenfassung und Umstrukturierung der Gefangenen in Gruppen nach soziometrischen Gesichtspunkten erarbeitete. Im Zuge seiner soziometrischen Studien dreht Moreno auch mehrere 16 mm-Filme.

https://www.youtube.com/watch?v=zvgnOVfLn4k

Psychodrama of a Marriage: Jacob Moreno (1964 First International Congress of Psychodrama):

https://www.youtube.com/watch?v=ok9Hb5m4r7E

  1. Moreno, M.D. /Therapeutic Theater, Therapeutic Theater, Beacon, N.Y., around 1948

Moreno verfasste in den USA zahlreiche Bücher – darunter Romane – und betätigte sich als Gründer und Herausgeber wissenschaftlicher Zeitschriften und Schriftenreihen (Sociometric Review, Sociometry. moreno-fotoA Journal of Inter-Personal Relations, Sociometry Monographs, Sociometry – A Journal of Inter-Personal Relations, Sociatry – Journal of Group and Intergroup Therapy, Psychodrama Monographs, International Journal of Sociometry and Sociatry, Psychodrama and Group Psychotherapy Monographs u.a.). Er war auch Verleger und Gründer psychodramatischer und soziometrischer Einrichtungen (Psychodramatic Institut, Sociometric Institute, New York Theatre of Psychodrama). Weiters schuf er die „Therapeutic Motion Pictures“, um seine Filme zu vertreiben, gründete 1961 die „Academy of Psychodrama and Group Psychotherapy“ und war Mitbegründer des „Impromptu Group Theatre“ in New York und des „New York Theatre of Psychodrama” und der „American Society of Psychodrama and Group Psychotherapy“ (ASPGP). Im März 1945 gründet er die „American Sociometric Association“ (ASA).

1934 führte er soziometrische Bevölkerungstests in der Siedlung Freetown/New York und in der Siedlung Centerville/New Jersey durch. Er unterrichtete an der New School for Social Research in New York City (1937-1938), am Teachers College der Columbia University in New York City (1939-1940) und als Professor am Department of Sociology der Graduate School of Arts and Sciences der New York University (1951-1966).

Literatur zu Levy Jacob Moreno an der Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien:

Leutz Grete A., Das klassische Psychodrama nach J. L. Moreno, Berlin 1974.

Reindell Horst, Jacob Levi Moreno. Leben und Werk, Univ. Diss., Mainz 1975.

Petzold Hilarion (Hg.), Angewandtes Psychodrama in Therapie, Pädagogik und Theater. Angewandtes Psychodrama, (= Innovative Psychotherapie und Humanwissenschaften, 2), Paderborn 1978.

Marschall Brigitte, „Ich bin der Mythe“. Von der Stegreifbühne zum Psychodrama Jakob Levy Morenos, Wien-Graz 1988.

Hutter Christoph, J. L. Morenos Werk in Schlüsselbegriffen, Wiesbaden 2009.

Erlacher-Farkas Barbara (Hrsg.), Monodrama. Heilende Begegnung . Vom Psychodrama zur Einzeltherapie, Wien 1996.

Hare Alexander Paul/Hare June Rabson, J. L. Moreno, London 1996.

Zeintlinger-Hochreiter Karoline, Kompendium der Psychodrama-Therapie : Analyse, Präzisierung und Reformulierung der Aussagen zur psychodramatischen Therapie nach J. L. Moreno, Köln 1996.

Tomaschek-Habrina Lisa, Die Begegnung mit dem Augenblick. Jakob Levy Morenos Theater- und Therapiekonzept im Lichte der jüdischen Tradition, Marburg 2004.

Ameln Falko/Wieser Michael, Jacob Levy Moreno revisited. Ein schöpferisches Leben. Zum 125. Geburtstag (= Zeitschrift für Gruppenpsychotherapie und Psychodrama, Sonderheft 6), Wiesbaden 2014.

Moreno, J. L., Gruppenpsychotherapie und Psychodrama : Einleitung in die Theorie und Praxis, Stuttgart 2008.

Weitere Literatur zu Moreno:

Scherr Friederike, Jakob Levy Moreno im Flüchtlingslager Mitterndorf a. d. Fischa – eine Spurensuche, in: Wieser Michael/Stadler Christian (Hg.), Jakob Levy Moreno. Mediziner, Soziometriker und Prophet. Eine Spurensuche, (= Zeitschrift für Gruppenpsychotherapie und Psychodrama, Sonderheft 5) Wiesbaden 2013, S. 3-126.

Weiterführende Links:

Archiv für die Geschichte der Soziologie in Österreich (Karl Franzens-Universität Graz): http://agso.uni-graz.at/mitterndorf/index.htm

Psychodrama Austria: http://www.psychodrama-austria.at/fachsektion/moreno-biografie.html

Moreno-Museum Bad Vöslau: http://morenomuseum.at/moreno-museum-biographie-de.html

Text: Walter Mentzel

Gastautor: Prof. Dr. Hermann AICHMAIR: Augen – Amulette, Brillen, Optik [17]: Geschichte der Brille

Deocolis
Brille
Gastautor: Prof. Dr. Hermann AICHMAIR: Augen -Amulette, Brillen, Optik [17]: Geschichte der Brille

1436 hat Jan van Eyck die Madonna des Kanonikus van der Paele mit einer Brillendarstellung gemalt. Aus der Zeit 1450-1451 ist in Nürnberg am Tücheraltar die Vision des heiligen Augustinus und des heiligen Leonhard zu sehen. Etwas später gibt es von Friedrich Herlin das Bild Petrus mit Brille (Jakobskirche in Rothenburg, 1466). Fast zur selben Zeit gibt es in Österreich in der Filialkirche St. Cäcilia ob Murau (Steiermark) eine Tafelmalerei „Die Disputation der heiligen Katharina mit den Philosophen“ (1455-1460 von einem steirischen Tafelmaler geschaffen); hier dient die Brille als Standeszeichen für den Gelehrten.
Der Maler und Bildschnitzer Michael Pacher schuf 1471-1481 für St. Wolfgang am Abersee (Attersee) einen Hochaltar, wo eine Tafel („ Tod Mariae“) den Apostel mit der Brille zeigt.
Im Museum für mittelalterliche Kunst in der Orangerie des unteren Belvederes in Wien ist ein Tafelbild des Meisters aus Großgmain ausgestellt, das auf einem Altarflügel (Sonntagsseite) gemalt wurde. Es zeigt den heiligen Augustinus mit einer Nietbrille. Auf der aufgeschlagenen Buchseite findet sich das Datum 1498. Das Bild ist von hervorragender Qualität und sehr gut erhalten. Hier muss auch ein medizinisches Lehrbuch des Augenarztes Bartholomeus Vogter aus dem Jahre 1547 angeführt werden. Darin wird im Abschnitt „ Wundartzney“ eine Szene mit einer Nietbrille dargestellt. Derselbe Holzschnitt ist in dem Buch von Hieronimus Braunschweig „Das ist das Buch der Cirurgica, Hantwirkung und Wundarztney“ aus dem Jahre 1497 zu finden. Die bildliche Darstellung ist völlig identisch, es fehlt nur der Text oberhalb und unterhalb des Bildes. Der Holzmodel von 1497 ist sicherlich auch 50 Jahre später verwendet worden, wobei die Schrift aus Platzgründen oder wegen zu großer Abnützung weggelassen worden sein dürfte.

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Alle Beiträge–>Augenheilkunde

Text: Hermann AICHMAIR, MEIDLING BLÄTTER DES BEZIRKSMUSEUMS, Heft 59, 2003
Fotos: Sammlung Hermann Aichmair Bezirksmuseum Meidling

Univ Prof. Dr. Rainer Kunstfeld im Gespräch mit PEOPLE: Menschen und Medizin im Wiener AKH


Univ Prof. Dr. Rainer Kunstfeld  im Gespräch mit PEOPLE: Menschen und Medizin im Wiener AKH 2/2016:

Zur kompletten Ausgabe –>LINK

PEOPLE: MENSCHEN und Medizin im Wiener AKH, herausgegeben von der B & K Bettschart und Kofler Medien- und Kommunikationsberatung GmbH, steht unter der Schirmherrschaft des Vereins zur Förderung von Wissenschaft und Forschung in den Neuen Universitätskliniken am Allgemeinen Krankenhaus der Stadt Wien.
PEOPLE ist ein Gratis-Magazin und berichtet viermal im Jahr über die beeindruckenden Leistungen der Spitzenmedizin ebenso wie über die neuesten Einsichten zur Gesundheitsvorsorge und zur Lebensstil-Medizin. Die redaktionellen Beiträge werden von erfahrenen Medizinjournalisten unter der fachlichen Beratung der wissenschaftlich tätigen Mediziner des Wiener Allgemeinen Krankenhauses in einem allgemein verständlichen Stil geschrieben.
PEOPLE wird in einer Auflage von 70.000 Exemplaren gedruckt und flächendeckend an zentralen Punkten des AKH, im Hanusch-Krankenhaus und in den Kassenambulatorien der Wiener GKK verteilt und an alle niedergelassenen Ärzte in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland versendet.
[INFO]

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Most Wanted Books: 50 studies every internist should know/ Basic Skills PJ : praktische Tipps für Chirurgie und Innere

In der letzten Buchausstellung wurden folgende Bücher am meisten vorgemerkt:

Basic Skills PJ : praktische Tipps für Chirurgie und Innere
Meißner, Carl [HerausgeberIn]
2016
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50 studies every internist should know
Swiger, Kristopher J. [HerausgeberIn] Thomas, Joshua R. [HerausgeberIn] Hochman, Michael E. [HerausgeberIn] Hochman, Sven D. [HerausgeberIn]
2015
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Publikation MitarbeiterInnen der MedUni Wien: Sportverletzungen

Folgendes aktuelle Buch (2016, 3., überarbeitete Auflage) kann entlehnt werden:

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Engelhardt, Martin, 1960- [HerausgeberIn]: Sportverletzungen : Diagnose, Management und Begleitmaßnahmen / Martin Engelhardt (Hrsg.) ; mit Beiträgen von Silvia Albrecht [und 121 weiteren]. – 3., überarbeitete Auflage , 2016 . – XXXVI, 940 Seiten . – 978-3-437-24092-8.

Signatur: QT-261-76 / Inhaltsverzeichnis–>

MedUni Wien AutorInnen:

Kainberger, Franz, Ao.Univ.-Prof. Dr.med.univ., Universitätsklinik für Radiologie und Nuklearmedizin

Humenberger, Michael, Dr. , Universitätsklinik für Unfallchirurgie

Hirtler, Lena, Mag. Dr., Abteilung für Anatomie

Schüller-Weidekamm, Claudia, Assoc. Prof. Priv.-Doz. Dr. MBA, Universitätsklinik für Radiologie und Nuklearmedizin

Syré, Stefanie, Dr., Universitätsklinik für Unfallchirurgie

Karin Sedlak: Praktikum an der Ub MedUni Wien

Mein Praktikum in der Med Uni Wien: Ein Tag lehrreicher als der andere

Da meine beiden anderen Praktika (im Österreichischen Volksliedwerk und in der Bibliothek des Theatermuseums) der geisteswissenschaftlichen Richtung zuzuordnen sind, ich aber auch eine Bibliothek mit völlig anderem Schwerpunkt kennen lernen wollte, habe ich mich über eine Zusage eines Praktikums an der Bibliothek der Medizinischen Universität Wien sehr gefreut.

Gleich bei meiner herzlichen Begrüßung durch Karin Czepicka, die stellvertretende Leiterin, erhielt ich einen detaillierten Plan meines zweiwöchigen Praktikums, der mich in den folgenden Tagen durch sämtliche Abteilungen führte und mir eine ausgezeichnete Gelegenheit gab, alle wichtigen Prozesse kennen zu lernen, die nötig sind, um die Bibliothek zu einem funktionierenden großen „Dienstleistungsunternehmen“ zu machen.

Durch diesen Überblick war es für mich sehr gut nachvollziehbar, wie viele einzelne „Zahnräder“ im Hintergrund ineinandergreifen (müssen), um die Vielfalt der Aufgaben einer Bibliothek zu bewältigen. Lauter Prozesse, die für den Benützer allerdings unsichtbar sind und die erst dann bemerkt werden, wenn etwas nicht so reibungslos funktioniert wie man es gewöhnt ist!

Ab sofort werde ich sicher geduldiger sein, wenn irgendwo einmal eine bibliothekstechnische Panne auftaucht, denn uns ist als „einfachen Benutzern“ nicht bewusst, wie viel Organisation und Planung nötig ist, bis auch „nur“ ein neues Buch nach einem vielschrittigen Ankauf-Katalogisierungs- und Adjustierungsprozess endlich im Regal und zur Benützung bereitsteht!

Bei einer ausführlichen Führung durch den Lesesaal, das Lernzentrum und das Magazin erfuhr ich zu meinem Erstaunen, dass – obwohl viele der Studenten ja bereits „digital natives“ sind – Printbestände (vor allem im Bereich der Lehrbücher) immer noch äußerst gefragt sind, da die Haptik beim Lernen anscheinend eine größere Rolle spielt, als es die Trends zu elektronischen Medien vermuten lassen!

In den nächsten Tagen durfte ich im Literaturlieferdienst mitarbeiten, erfuhr Vieles über den Erwerb und die Formalerschließung der Bestände und konnte den Systembibliothekaren, die für das Bibliothekssystem Primo verantwortlich sind, über die Schulter schauen.

Man stellte mir das Service „e-Books on demand“ (EOD) vor und erklärte mir viel über die Verlinkungssoftware SFX, die Berechnung des Impact Factors und die Benutzungsstatistiken.

Ich durfte sogar meine bisherigen Kenntnisse der inhaltlichen Erschließung vertiefen, denn an der Bibliothek der Medizinischen Universität wird nach der NLM klassifiziert (= National Library of Medicine Classification 2011) und hier durfte ich Neuland betreten, zumal dies in englischer Sprache erfolgte und die Medizin überdies ein völlig neues fachliches Gebiet für mich war.

Ich bekam auch einen guten Überblick über die medizinspezifischen Datenbanken und konnte so mein know-how auf dem Gebiet der Recherche erheblich erweitern.

Sogar der Leiter der Bibliothek, Mag. Bruno Bauer, nahm sich ebenfalls Zeit für mich und erklärte mir dem Umgang der Bibliothek mit den Möglichkeiten des Open Access und die Wichtigkeit von Forschungsdaten für den wissenschaftlichen Betrieb.

Nach einigen Tagen in der Hauptbibliothek im AHK lernte ich auch die Zweigbibliotheken der Med Uni Wien kennen: Zum einen die Fachbibliothek für Zahnmedizin, die als OPL geführt wird und in der der ich vom Leiter Mag. Großhaupt viel über die Bestände und den derzeitigen Stand der Forschung auf dem Gebiet der Zahnmedizin erfuhr.

Ich war überrascht zu hören, dass es seit einem Jahr eine neu geschaffene Professur für Kinderzahnheilkunde gibt und sich weiters viel auf dem Gebiet der Materialforschung (bei Zahnfüllen oder Knochenaufbau) tut.

Das absolute Highlight aber wartete auf mich als historisch sehr interessierte Person in der Bibliothek der Geschichte für Medizin, genannt: „Josephinum“. Sie wurde von Kaiser Joseph II. im Jahr 1785 angelegt, als die „Wiener medizinische Schule“ zur gezielten Ausbildung von Militärärzten gegründet wurde: bisher war die Chirurgie ein „Handwerk“ gewesen, das vor allem von Badern ausgeübt wurde.

Der Hauptbestand der Bücher in der Bibliothek der Kaisers („Josephina“) erstreckt sich auf die Jahre 1750-1820 und umfasst vor allem Werke auf dem Gebiet der Chirurgie, der Augenheilkunde, der Gynäkologie (die Ehefrauen der Soldaten wurden ebenso betreut wie die Militaristen) und die Nebenfächer Chemie und Physik.

Durch meinen Betreuer lernte ich bei einer ausgiebigen Führung in sämtliche Winkel des Hauses all die verborgenen „Schätze“ kennen, die das Josephinum in sich birgt und die einst den Weltruf der „Wiener medizinischen Schule“ unter Maria Theresias Leibarzt Gerard van Swieten begründeten und ausbauten.

Herr Albrecht zeigte mir eine ganze Reihe bibliothekarischer Schätze der „Josephina“, ich beschränke mich in meinem Bericht auf zwei von ihnen. Allen voran der „Hortus Eystettensis“, der 1613 vom Apotheker Basilius Besler aus Nürnberg geschaffen wurde. In ihm sind anhand von Kupferstichen 366 Pflanzen nach ihrer Blütezeit im Jahreslauf abgebildet.  Dass dieses wertvolle Stück nur selten seinen „Stall“ verlässt, liegt vor allem an seinem nicht geringen Gewicht von stolzen 22kg schwer!

Ich lernte auch das älteste aufbewahrte Werk kennen: „De pesto“ aus 1478 von Giacomo Busoldi, in dem die Pestepedemie in Florenz in den 1430er Jahren beschrieben wird.

Zu guter Letzt zeigte mir Herr Albrecht eine von zwei Aldinen, die das Josephinum beherbergt.

In den folgenden Tagen beschlagwortete ich bei der Leiterin Frau Dr. Brigitte Kranz medizinische Lehrbücher aus frühen 19. Jahrhundert in ALEPH und klassifizierte sie nach der NLM.

Als jemand, zu dessen persönlichem wie beruflichem „Steckenpferd“ die Quellenrecherche gehört, fand ich die schönste Herausforderung darin, Harald Albrecht bei der Revision der Josephinischen Bestände unterstützen zu dürfen.

Ein mühsames und aufwändiges Unterfangen auf Jahre hinaus, da man sämtliche in über 6000 Bänden Personen- und Quellenangaben nach einer eigens konstruierten Datenbank einträgt , wobei man aber von Zeit zu Zeit von der Materie vor – beinahe – unlösbare Aufgaben gestellt wird.

Auch während meiner Praktikumstage stellte sich dies einige Male als äußerst herausforderndes Unterfangen heraus, bei dem ich meine bereits verschollen geglaubten Lateinkenntnisse wieder aktivierte und ich mein „Research-Repertoire“ um  viele neue Schachzüge und Datenbanken für die Recherche nach historischen Persönlichkeiten und Buchbeständen erweitern konnte.

Herr Albrecht erzählte mir überdies viel über das langjährige Projekt der Provenienzforschung und so manch bereits erfolgte Restitution an Erben.

Da ich meine Dissertation über den jüdischen Kabarettautor und Librettisten Hugo Wiener geschrieben habe, der 1938 in ein zehnjähriges Exil nach Südamerika ging und durch den NS-Terror sämtliche seiner Angehörigen verlor, war dieses Thema auch von besonderem Interesse für mich.

Am letzten Tag bekam ich durch Herrn Albrecht noch eine exklusive Führung durch die weltberühmten Wachsmodelle nach Florentiner Vorbild, die den angehenden Ärzten zu Kaiser Josephs II. Zeiten als „Anschauungsmaterial“ für ihre Studien dienten.

Ich kann jedem Lehrgangsteilnehmer ein Praktikum an der Med Uni Wien sehr empfehlen, da man einen sehr umfangreichen Einblick in eine der größten Universitätsbibliotheken unseres Landes bekommt und der Praktikumsalltag aufgrund der vielen verschiedenen Tätigkeiten und der herzlichen Betreuung äußerst abwechslungs- und lehrreich ist.

Danke an alle, die mich so bereitwillig und engagiert betreut haben, vor allem an Mag. Karin Cepicka, die dieses Praktikum möglich gemacht und organisiert hat und Herrn Harald Albrecht, der mir geduldig all meine Fragen beantwortet hat und sich sehr viel Zeit genommen hat, mir das geschichtsträchtige Haus des Josephinums mit all seinen Schätzen bis in den letzten Winkel zu zeigen!

Ich bin überzeugt, dass mir dieses Praktikum auch bei meiner künftigen Beruf sehr hilfreich sein wird, da ich viel neues Wissen erwerben konnte, das ich in meinen Arbeitsalltag umsetzen kann!

Karin Sedlak

Weitere Berichte über Praktika an der UB Med Uni Wien im Van Swieten Blog:

TOP-JOURNAL des Monats: NATURE BIOTECHNOLOGY (Impact Factor: 41.514)

Die Universitätsbibliothek stellt DIE medizinischen Top-Journals am Campus der MedUni Wien und via Remote Access  zur Verfügung.

Das  TOP-JOURNAL des Monats im Van Swieten Blog ist:

NATURE BIOTECHNOLOGY

Zu den Volltexten: Jg. 1, H. 1 (1983) –

Die ersten 20% der Zeitschriften eines bestimmten Fachgebietes im Journal Citation Reports JCR (geordnet nach der Höhe des Impact Factors) sind TOP-JOURNALE.

Mit dem Impact Factor 41.514 zählt NATURE BIOTECHNOLOGY zu den Top-Journalen in der Kategorie: BIOTECHNOLOGY & APPLIED MICROBIOLOGY – SCIE
NATURE BIOTECHNOLOGY

ISSN: 1087-0156

NATURE PUBLISHING GROUP

75 VARICK ST, 9TH FLR, NEW YORK, NY 10013-1917

USA

ENGLISH

12 Issues/Year;

Alle eJournals finden Sie hier–>Link

Blatt für Blatt – die Schätze der Josephinischen Bibliothek und mehr… am 14.06.2016

Blatt für Blatt

Die Schätze der Josephinischen Bibliothek und mehr…

In exklusiven Führungen präsentieren unsere Bibliothekare die einzigartigen Schätze aus dem wertvollen historischen Bestand der Josephinischen Bibliothek.

An auserwählten Abenden erhalten Sie zusätzlich zum aktuellen Thema eine Spezialführung in der Sammlung der anatomischen Wachsmodelle im Josephinum oder im Narrenturm.

Termine

14.06.2016, 18.00 – 19.00 Uhr
Botanik II

Ort
Josephinum – Medizinische Sammlungen
Eingang im Ehrenhof links, 1.Stock, Währingerstraße 25, 1090 Wien

Eintritt
18€

***Aufgrund der sehr eingeschränkten Teilnehmerzahl bitten wir um rechtzeitige Voranmeldung unter: dominika.flomyn@meduniwien.ac.at oder (+43) 1 40160 26051***