Archiv der Kategorie: News

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Hortus Eystettensis – Botanik im Spiegel der Jahreszeiten (Hortus Eystettensis 3)

Herbst_Foto_by_Margrit Hartl

Gastbeitrag zum Hortus Eystettensis: Botanik im Spiegel der Jahreszeiten

von Mag. Gilbert Zinsler

Das Werk ist entsprechend der ungefähren Blütezeit der abgebildeten Pflanzen in vier Jahreszeiten eingeteilt. Die Reihenfolge der Tafeln richtet sich daher nicht vorrangig nach botanischen Ordnungsprinzipien, sondern nach der Gartenpraxis im Jahreslauf. Basilius Besler orientierte sich hierbei an Vorbildern von Joachim Camerarius und seinem „Hortus medicus et philosophicus“ . Besler ging es primär nicht um eine botanisch vollkommen korrekte Wiedergabe der im Garten wachsenden Pflanzen, sondern um eine eindrucksvolle Abbildung. Er war bestrebt, die Pflanzen in ihrer wirklichen, blühenden Größe abzubilden. Wichtig für die Abbildungen ist der künstlerische Ansatz und nicht die botanisch-wissenschaftliche Genauigkeit. Die Tafeln sind als Kunstwerke komponiert. Um die vornehmen, großen Pflanzen „flores et plantae istae principes“ würdig präsentieren zu können, werden wildwachsende kleinere gleichsam zu „Diener und Lakaien“, wie Besler im Vorwort betont. Hierbei orientiert sich die Auswahl der kleineren Pflanzen in erster Linie nach der Farbgebung der großen, das Blatt dominierenden Pflanze. Oft fehlt ein wichtiger Teil des Gewächses, oder der Pflanzenstengel ist abgeschnitten, und Knolle, Zwiebel oder Wurzel werden gesondert daneben abgebildet. Viele Bäume oder Sträucher werden nur durch einzelne Zweige abgebildet. Auch wenn die Abbildungen genau sind, ist sich die Forschung seit langem darüber einig, dass der wissenschaftliche Wert begrenzt ist, denn die Abbildungen unterscheiden nicht zwischen botanisch Wesentlichen und Unwesentlichen. Kritisiert wurden auch bereits früh die erklärenden Beschreibungen der Pflanzen. Oftmals sind die Pflanzen aufgrund der angegebenen Namen und, da es zur Entstehungszeit noch keine einheitliche botanische Nomenklatur gab, schwierig nach heutigen systematischen Standpunkten zu klassifizieren. Die Ordnung des Hortus Eystettensis war wohl bereits vor Carl von Linné, aber spätestens seit er seine bahnbrechende Pflanzensystematik 1753 veröffentlicht hatte, veraltet. Basilius Beslers Auftrag und auch sein Wille waren es aber jedenfalls, nicht in erster Linie ein botanisches Nachschlagebuch zu kreieren, sondern vielmehr ein barockes Prachtbuch, das den Garten in seiner Schönheit wiedergeben sollte. Das gedruckte Abbild des Eichstätter Gartens, wurde so zum Spiegel des schon von seinen Zeitgenossen bewunderten, real existierenden Eichstätter Bischofsgartens. Schon Carl von Linné pries in ihn als „ incomparabile opus“.

Weitere Beiträge von Mag. Gilbert Zinsler:

Gastbeitrag zum Hortus Eystettensis – botanische Sammelleidenschaft und barocke Pracht –>Link

Gastbeitrag zum Hortus Eystettensis: Tabak –>Link

Herbst_Foto_by_Margrit Hartl

Herbst_Foto_by_Margrit Hartl

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Literatur:
Joachim Camerarius d.J., Hortus medicus et philosophicus. Item Sylva Hercynia a Joanne Thalio (Frankfurt a. M., 1588)
Klaus Walter Littger, Der Garten von Eichstätt – zur Geschichte des Gartens und des Buches, In: Basilius Besler, Der Garten von Eichstätt – Die vollständigen Tafeln (Köln, 1999) S.7-15
Werner Dresendörfer, Die Pflanzen des Hortus Eystettensis, In: Basilius Besler, Der Garten von Eichstätt – Die vollständigen Tafeln (Köln, 1999) S. 429

Universitätsbibliothek
Medizinische Universität Wien
http://ub.meduniwien.ac.at

GUIDELINES in der Medizin

Am Beispiel der Medizinischen Leitlinien sollen heute Volltextdatenbanken vorgestellt werden.

AWMF

Die Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften stellt wissenschaftlich begründete Leitlinien für Diagnostik und Therapie ins Netz.

LEITLINIEN.de

Unter http://www.leitlinien.de/leitlinie finden Sie eine Zusammenstellung, erstellt vom Ärztlichen Zentrum für Qualität in der Medizin, Berlin. Hier werden auch internationale Leitlinien berücksichtigt, Leitlinienanbieter vorgestellt sowie Literatur über Leitlinien zur Verfügung gestellt.

CMA Infobase

Seite canadischer Leitlinien.

NATIONAL GUIDELINE CLEARINGHOUSE

Seite mit Leitlinien aus den USA.

Allen genannten Beispielen haftet der Mangel an, dass sie neben einigen aktuellen auch viele Leitlinien anführen, die zuletzt vor Jahren aktualisiert wurden. Dass dies nicht so sein muß, werde ich exemplarisch in weiteren Blog-Beiträgen besprechen. Trotzdem handelt es sich bei den genannten Seiten um Sammlungen, die von hervorragenden Institutionen zusammengetragen und mit sehr viel Mühe erstellt worden sind. Richtig angewandt bilden Sie eine unschätzbare Quelle an Informationen zu Diagnose und Therapie von Erkrankungen.

Weitere Blog-Beiträge des Autors:

MEDLINE-Perfektionskurs:

Österreichischer Ärztekunstverein: Ausstellung in der Galerie im AKH

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Plakat/ Dr. Piero Lercher

Der Österreichische Ärztekunstverein lädt zur Herbstaussellung 2007 ein.
Die ausstellenden Ärztinnen und Ärzte:

Hermann AICHMAIR,
Heinz DERKA,
Martin DONNER,
Paul DROBEC,
Heber FERRAZ-LEITE,
Günter FISCHER,
Tino GRATZER,
Peter GUNGL,
Johannes HICKELSBERGER,
Claudia HOCK,
Werner HORVATH,
Gertrud KECK,
Gerhard KITZLER,
Uta LANGER,
Monika LEDERBAUER,
Piero LERCHER,
Christoph LESIGANG,
Andrea LETTMAYER,
Maria Luise ÖHL,
Wolfgang PRCHLA,
Peter PROCHASKA,
Bruno SCHOBER,
Helmut SCHWATCZEK,
Michael STREHBLOW und
Hans WANK

16. Herbstausstellung des Österreichischen Ärztekunstvereins

Ort:
GALERIE IM AKH-WIEN
Allgemeines Krankenhaus der Stadt Wien
Währinger Gürtel 18-20
1090 Wien

Dezember`07: Dipl.-Diss. Coaching

Foto_by_Margrit Hartl

Gecoachtes Searching für MUW-DiplomandInnen/DissertantInnen

Sie sind als MedizinstudentIn bereits weit fortgeschritten und verfassen nun Ihre Diplomarbeit bzw. Ihre Dissertation?
Bisher fanden Sie meist in PubMed, was Sie für Ihre Studienaufgaben gebraucht haben, doch jetzt braucht es eine genaue und umfangreiche Literatursuche?

Wir unterstützen/coachen Sie bei der Auswahl der Datenbanken, dem Erstellen Ihrer Suchanfrage und dem gesamten Prozess der wissenschaftlichen Sammelarbeit:

1x pro Monat, Samstag vormittags (9.30-12.30), stellen wir unser KnowHow auf dem Gebiet der wissenschaftlichen Literatursuche zur Verfügung!

    · Kleingruppen zu 6 Personen· Persönliche Anmeldung per eMail erforderlich unter Angabe Ihrer Bibliotheks ID-Nr. ($A………..)

 Aktueller Termin:

SA, 15. Dezember 2007

Mag. Brigitte Wildner

brigitte.wildner@meduniwien.ac.at

Christoph Columbus (1451-1506): „Die Einheimischen trinken Tabakrauch!“ (Hortus Eystettensis 2)

Gastbeitrag zum Hortus Eystettensis: Tabak

von Mag. Gilbert Zinsler

Tabak_Foto_by_Margrit Hartl

Nicotiana latissima

Neben dem Maryland-Tabak (Nicotiana latissima)(Abb.) findet sich auch der Virgina-Tabak (Nicotiana tabacum) und der Bauern-Tabak (Nicotiana rusticum) als Abbildung im Hortus Eystettensis.

Bezogen auf die Entstehungszeit des Buches (1613) handelt es sich hier um neue und für den damaligen Betrachter wohl entsprechend spannende Pflanzen. Der Maryland-Tabak, Nicotiana tabacum L. var. macrophylla SCHRANK war im Gegensatz zum Virgina-Tabak, der aus dem Orinoco Gebiet stammt, ursprünglich in Mexiko heimisch und wurde erst später in das Gebiet der heutigen USA eingeführt. Dem Maryland-tabak widmet der Herausgeber eine ganze Seite des Buches. Raumgreifend zeigt er die großen und begehrten Blätter eine reich zartrosa und weiß blühenden Pflanze. Wenige Pflanzen werden singulär auf einer Seite präsentiert. Die Bedeutung die der Tabakpflanze dadurch gegeben wird ist augenscheinlich. Die beiden anderen Vertreter der Art werden auf der folgenden Seite gemeinsam mit der Moosbeere wiedergegeben. Christoph Columbus (1451-1506): „Die Einheimischen trinken Tabakrauch!“ (Hortus Eystettensis 2) weiterlesen

PDA: Den PocketPC bequem via PC bedienen

Das kostenlose Programm „My Mobiler“ stellt den PocketPC auf ihrem Arbeitsplatz-PC dar
und erlaubt so die bequeme Verwendung und Bedienung ihres PDAs mit Maus und Tastatur
des Windows-Rechners.

So können sie auch Programme, die eigendlich nur am PocketPC laufen (zum Beispiel der Vidal),
auch am großen PC bequem benutzen oder Datein und Texte einfach durch „Drag&Drop“
oder „Paste&Copy“ hin und her übertragen.

Laut Hersteller funktioniert das Programm, eventuell mit Einschränkungen, auch für die Darstellung und Bedienung von SmartPhones mit Windows.

Weiters kann MyMobiler Screen-Shots vom PocketPC in verschiedenen Dateiformaten erstellen.

=> Link zum PDA-Portal der Universitätsbibliothek

[Autor: Helmut.Dollfuss@meduniwien.ac.at]

PATHWAY – Datenbanken

von Dr. Josef König 

Systems biology, eine etwa um das Jahr 2000 entstandene Fachrichtung der Biologie, bemüht sich um ein Verständnis der komplexen Interaktionen in biologischen Systemen. Dabei werden systematisch untersucht: Transcriptom, Proteom, Metabolom, Glycomics, Interactomics, Fluxomics. Der Darstellung der inter- und intrazellularen Signalkaskaden widmen sich PATHWAY-Datenbanken:

Pathway Interaction Database 

In einer Zusammenarbeit zwischen dem NCI (National Cancer Institute) und der NPG (Nature Publishing Group) entstand die frei zugängliche Datenbank Pathway Interaction Database. Sie integriert auch Pathways aus der Datenbank BioCarta (die dort allerdings graphisch ansprechender abgebildet sind).

Zur Anzeige der Pathways im Internet Explorer wird ein SVG (Scaleable Vector Graphics) – Viewer  benötigt, den Sie hier finden.

BioCarta

Die eben erwähnte Firma BioCarta stellt ebenfalls Pathways frei zur Verfügung.

Protein Lounge

Leider nicht frei erhältlich sind die Pathways der Protein Lounge. Diese Quelle bietet die graphisch ansprechendsten Darstellungen der Systembiologie. Unter dem Punkt Bio-Tools findet sich der Pathway Builder, ein Programm, in dem selbst Pathways gestaltet werden können. Dies kann man mit eingeschränkten Möglichkeiten auch direkt auf der Homepage kostenlos ausprobieren. Sollte Sie an dieser, im übrigen nicht allzu teuren Datenbank Interesse haben, wenden Sie sich bitte an die Universitätsbibliothek der MUW.

MEDDB

Eine Zusammenstellung weiterer Pathway-Datenbanken finden Sie auf meiner Datenbankseite www.meddb.info/

Weitere Blog-Beiträge des Autors:

MEDLINE-Perfektionskurs

BMJ BEST TREATMENT: Behandlungsinformationen für ihre PatientInnen

Bis zum 31. 12. 2007 stellt der Verlag BMJ seine Datenbank „Best Treatments“ im Computernetz der MUW als Testzugang zur Verfügung.

Diese Datenbank enthält einfach gehaltene Informationen für Patienten und Patientinnen, bezieht sich aber inhaltlich auf „Clinical Evidence“, eine Datenbank für Evidenzbasierte Medizin des selben Verlages BMJ.

BMJ Best Treatments provides patients with the facts on:

• The causes and symptoms of 180 common conditions
• The benefits and side effects of more than 1,500 treatments
• The risks and benefits of 23 common operations and tests

=> Link zu BMJ Clinical Evidence

=> Link zur „Bedienungsanleitung“ von BMJ Best Treatment (PDF)

[Autor: Helmut.Dollfuss@meduniwien.ac.at]