Dr. Aurelia Weikert wird im Rahmen des Josephim-Seminars einen Vortrag zum Thema „Künstliche Fortpflanzungstechnologien – die Kontinuität einer Idee“ halten.
- Ort: Lesesaal des Josephinum, (Währinger Straße 25, A – 1090 Wien)
Zeit: 10. April 2008, 18.00 c.t.
Kontakt: sammlungen@meduniwien.ac.at
++43/ 1/ 40160/ 26000
Künstliche Fortpflanzungstechnologien und damit auch vorgeburtliche Diagnosetechniken – angetreten um ungewollt kinderlosen Frauen oder Paaren zu einem Wunschkind zu verhelfen – haben sich zusehends zu Techniken entwickelt, die eine Möglichkeit bieten, in die Qualität des Menschen einzugreifen. Ein Blick in die Geschichte belegt, dass der Eingriff in die Qualität des Menschen der eigentliche Motor der Entwicklung der neuen Technologien und die Erfüllung des Kinderwunsches höchstens Nebeneffekt war.
Aus dieser historischen Absicht heraus, präsentieren sich künstliche Fortpflanzungstechnologien und pränatale Diagnostikmethoden nicht als eine vielfältige Angebotspalette, aus der Frauen auswählen können oder auch nicht, sondern als ein notwendiger Teil des Fortpflanzungsprozesses, den alle in Anspruch zu nehmen haben. Ein Verweigern der Inanspruchnahme dieser technischen Errungenschaften bedeutet Stigmatisierung und Sanktion.
Dr. Aurelia WEIKERT: Sozialanthropologin und Politikwissenschafterin. Vortrags- und Autorinnentätigkeit zu den Themen Bevölkerungspolitik, Eugenik, künstliche Fortpflanzungstechnologien. Lehrbeauftragte am Institut für Kultur- und Sozialanthropologie der Universität Wien; Mitarbeiterin bei Miteinander Lernen – Beratungs-, Bildungs- und Psychotherapiezentrum für Frauen und Kinder aus der Türkei. www.aurelia-weikert.atAusgewählte Publikationen:
In vitro Fertilization, Egg Selling, Surrogacy. New Reproductive Technologies – the Austrian Development. In: Mesner, Maria / Wolfgruber, Gudrun (Hg.): The Policies of Reproduction at the Turn of the 21st Century. The Cases of Finland, Portugal, Romania, Russia, Austria and the US. StudienVerlag. (Innsbruck 2007) 199-205.
Ausschluss nach erfolgter Partizipation. Bedeuten künstliche Fortpflanzungstechnologien und pränatale Diagnostik eine neue Eugenik?. In: Bidwell-Steiner, Marlen / Wozonig, Karin S.: Gender & Generation. StudienVerlag. (Innsbruck 2005) 194-205.
Zu viel oder zu wenig? Der Beitrag der Neuen Reproduktionstechnologien zu alten Ideen vom besseren Menschen. In: Journal für Entwicklungspolitik: ÜberBevölkerung UnterEntwicklung. Diskurse um Bevölkerungspolitik, 1/01. Brandes & Apsel. (Frankfurt/M., 2001) 29-46.
Monografie: Genormtes Leben. Bevölkerungspolitik und Eugenik. Promedia, (Wien 1998)