Gastautor: Prof. Dr. Hermann AICHMAIR: Augen – Amulette, Brillen, Optik [14]: Geschichte der Brille

Gastautor: Hermann AICHMAIR: Augen -Amulette, Brillen, Optik [14]: Geschichte der Brille

Dass sich die Brille zu einem wichtigen modischen Accessoire entwickelt hatte, beweist die Tatsache, dass beim Einzug Philipps V. (1683-17 46) in Madrid 500 Hofdamen mit riesigen Schildpattbrillen erschienen; man war der Ansicht, nichts verschönere den Menschen mehr als das Tragen einer Brille. Doch dieses Ansehen der Brille wandelte sich. Zwielichtige Augenärzte und Brillenhändler, die auf Märkten und Straßen als fahrende Händler völlig wirkungslose Brillen verkauften, hatten sie in Misskredit gebracht. „Brillen kaufen“,
„Jemandem Brillen aufsetzen“ wurde zum Synonym für Betrügen oder Spott treiben. Das Mysteriöse und Wunderbare, das die Brille umgab, erzeugte Misstrauen und führte beim einfachen Volk dazu, dass Brillen als Zauberei angesehen wurden. Wer eine Brille trug, hatte etwas zu verbergen.

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Abbildungen zeigen Narren (wie z. B. auf dem Holzschnitt „Narrenschiff“ von Sebastian Brandt aus 1497), Quacksalber, ja sogar Dämonen und Teufel als Brillenträger, wie eine Figur mit Teufel und Brille in der Bibliothek von Admont, geschaffen 1760 von Thaddäus Stammei, oder W. Swannenburg: „Die Schönheit als Verführerin“ (1609). Die Tendenz, zu Sehhilfen zu greifen, die in der Hand zu halten waren, entsprang einer Scheu vor der Brille, die mitunter auch als unschön, lächerlich oder als verräterisches Zeichen für das Alter galt. Teilweise trieb diese Scheu z. B. im 18. Jahrhundert seltsame Blüten. Um eine möglichst unauffällige Benutzbarkeit zu gewährleisten, verschwinden kleine Fernrohre und Vergrößerungsgläser in Parfumflakons, Fächern oder Tabatieren. Ein noch feineres Versteck dieser Augenhilfen bot ein Ring mit einem Bildnis, das von einem Zerstreuungsglas bedeckt wurde. Nach Auslösung einer Feder schnellte letzteres hoch und konnte als Vorhalteglas benutzt werden. Alle Formen des Einglases hingegen galten als modisch, unterstrichen die Gestik und Eleganz, Bildung und das Kennertum des Trägers. Erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts wird die Brille wieder positiv gesehen und als Ausdruck der Intelligenz, Seriosität und Erfahrung gewertet.

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Text: Hermann AICHMAIR, MEIDLING BLÄTTER DES BEZIRKSMUSEUMS, Heft 59, 2003
Fotos: Sammlung Hermann Aichmair Bezirksmuseum Meidling

EOD – eBook on Demand: „Medizinhistorische Dissertationen“: Türck, Ludwig: Über organische Einheit

Die Van Swieten-Blog Serie “eBook on Demand” setzen wir mit folgender medizinhistorischer Dissertation fort:

Tuerk

Über organische Einheit

MUW14A001950–>PDF

Türck, (Tuerck)   Ludwig
Geburtsdatum:   1810 [22.07.1810, 22.06.1810]   Wien
Sterbedatum:   25.02.1868   Wien
Disziplin:   Neurologie, (Klinische Neurologie), Laryngologie
Neurologie, Laryngologie (Promotion: 1836 in Wien)
Link zu Wikipedia Eintrag

Dieses „eBook on Demand“ können Sie auch über Amazon.com in der Printversion bestellen!

Für Bücher, die im Nominalkatalog Medizinhistorische Dissertationen 1700 – 1850 nachgewiesen sind, kann im Rahmen des Services eBooks on Demand (EOD) ein Digitalisat angefordert werden, sofern diese Bücher urheberrechtsfrei sind (Verfasser bzw. Verfasserin seit mehr als 70 Jahren verstorben). Weiterführende Informationen über Liefer- und Preiskonditionen.

Mit Unterstützung der Abteilung Digitalisierung und Elektronische Archivierung der Universitäts- und Landesbibliothek Tirol wurden die Katalogkarten eingescannt, OCR-geselen und sind nun online recherchierbar. Nunmehr besteht die Möglichkeit, in den Katalogisaten (Autor, Titel, Verlag, Erscheinungsjahr, Signatur) von 100.000 Büchern zu recherchieren.

Beim angezeigten Treffer haben Sie dann die Möglichkeit, Tippfehler im betreffenden Katalogeintrag zu korrigieren. Klicken Sie, bitte, auf das Feld Helfen sie diesen Eintrag zu verbessern und korrigieren Sie die Daten in den angeführten Feldern Autor, Titel, Beschreibung, Jahr und Signatur (Web 2.0-Funktionalität). Anschließend Button „Änderungen speichern“ drücken. Vielen Dank für Ihre Mithilfe!

Die im Nominalkatalog Medizinhistorische Dissertationen 1700 – 1850 nachgewiesenen Bände sind in der Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin benutzbar bzw. zum Teil auch nach Hause entlehnbar (Kontakt: Marian Miehl marian.miehl@meduniwien.ac.at Tel:+43-1-40160/26112).

Bitte beachten Sie, dass die seit 1989 erworbene Literatur im OPAC der Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin nachgewiesen ist.

Mehr Beiträge zu EOD – eBook on Demand->

 

Neuerwerbungen im Feber`16:

 

Der Bestand der Bibliothek wird durch zahlreiche interessante
Neuerwerbungen laufend erweitert.

Ein Großteil der neu erworbenen Literatur wird in der Buchausstellung im Lesesaal präsentiert.

z.B.

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Das Knie : Form, Funktion und ligamentäre Wiederherstellungschirurgie

Jagodzinski, Michael, 1970- [VerfasserIn] Friederich, Niklaus [VerfasserIn] Müller, Werner, 1933- [VerfasserIn]

Diagnose

Tuberkulosediagnostik mit modernen Mitteln
Hoffmann, Harald [VerfasserIn]

Sarkome

Individualisierte Therapie von Sarkomen – Standard und Perspektiven

Bauer, Sebastian [VerfasserIn]

Tumor

Neuropathischer Tumorschmerz
Rolke, Roman [VerfasserIn]

 

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Einführung in die Zahnerhaltung : Prüfungswissen Kariologie, Endodontologie und Paradontologie ; mit 63 Tabellen
Hellwig, Elmar, 1954- Klimek, Joachim, 1947- Attin, Thomas, 1963-

Publikationen und Präsentationen von MitarbeiterInnen der UB MedUni Wien 2015

P U B L I K A T I O N E N

BIBLIOTHEK. FORSCHUNG UND PRAXIS

    Bauer B.
    Aktuelle Entwicklungen an den österreichischen Bibliotheken 2014.
    Bibliothek. Forschung und Praxis 39 (2015), H. 3, S. 350-357.

GMS MEDIZIN – BIBLIOTHEK – INFORMATION

    Bauer B.
    Bibliotheken im Fluss [Editorial].
    GMS Medizin – Bibliothek – Information 15 (2015), H. 3, Doc12.

    Bauer B.
    Forschungsdaten – ein neuer Aufgabenbereich (auch) für Bibliotheken.
    GMS Medizin – Bibliothek – Information 15 (2015), H. 3, Doc16.

    Bauer B.
    Medizinbibliothekarische Bibliografie 2014.
    GMS Medizin – Bibliothek – Information 15 (2015), H. 1/2, Doc03.

    Dollfuß H.
    Analyse zurückgezogener Publikationen in der bibliografischen Datenbank Web of Science von 2004 bis 2014.
    GMS Medizin – Bibliothek – Information 15 (2015), H. 1/2, Doc09.

    Böhm S, Dollfuß H.
    Plagiate und Plagiatsvermeidung an der MedUni Wien: 11 Fragen an Curriculumsdirektor Stefan Böhm von Helmut Dollfuß.
    GMS Medizin – Bibliothek – Information 15 (2015), H. 1/2, Doc07.

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Lehrbuchsammlung: Neuerscheinung und Neuauflagen

Folgende Neuerscheinung und Neuauflagen stehen in der Lehrbuchsammlung zur Entlehnung bereit:

falseWaschke, Jens

Anatomie: das Lehrbuch

1. Aufl. 2015 Neuerscheinung

Sigatur: LBS-174

falseDellas, Claudia

Crashkurs Pharmakologie

3. Aufl. 2011  Neuaufl.

Sigatur: LBS-1509[3]
Karow

Karow, Thomas

Allgemeine und spezielle Pharmakologie

24. Aufl. 2016 30 Neuaufl.
Signatur: LBS-1517[24]

DIPL DISS COACHING – „Gecoachtes Searching für MedUni Wien-DiplomandInnen / DissertantInnen“- TERMINE: 30.01.2016 und 27.02.2016

DiplDiss-Coaching – „Gecoachtes Searching für MedUni Wien-DiplomandInnen/DissertantInnen“

1. Termin: 30.01.2016

Vortragende: Mag. Brigitte Wildner

  • Grundlagen der Literaturrecherche
  • Auswahl der Datenbanken
  • Suchstrategien
  • Freies Arbeiten – Betreuung bei der Recherche

Samstag, 30.01.2016 von 9:30 – 12:30 im Vortragsraum der UB MedUni

Email-Anmeldung: Brigitte.Wildner@meduniwien.ac.at
mit Angabe der Bibliotheks-ID Nr. ($A………)

2. Termin: 27.02.2016

Vortragende: Dr. Eva Chwala

  • Grundlagen der Literaturrecherche
  • Auswahl der Datenbanken
  • Suchstrategien
  • Freies Arbeiten – Betreuung bei der Recherche

Samstag, 27.02.2016 von 9:30 – 12:30 im Vortragsraum der UB MedUni
Email-Anmeldung: eva.chwala@meduniwien.ac.at
mit Angabe der Bibliotheks-ID Nr. ($A………)

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Datenbank des Monats – ClinicalTrials.gov

Datenbank des Monats – ClinicalTrials.gov

ist ein Register weltweit durchgeführter und laufender klinischer Studien. Die Website wird zur Verfügung gestellt von der U.S. National Library of Medicine (NLM) am National Institute of Health (NIH). Die Einträge zur klinischen Studie erfolgen und werden aktualisiert durch den Sponsor oder den Projektleiter der Studie. Das Register enthält derzeit (Stand Jänner 2016) 206629 Studien (USA: 90171, Europa: 57813, Ost-Asien: 20341, Kanada: 14776 etc.) aus 191 Ländern (Österreich: 3680). Teilweise mit Studienergebnissen (derzeit 19650).

Die Suche ist nach Krankheiten, Intervention, Studienphase, Land und Institution, Mitarbeitern, Sponsoren und Study-ID möglich.
Update: Täglich.
Das Register ist im ICTRP Metaregister der WHO integriert.
https://www.clinicaltrials.gov/
ClinicalTrials.gov ist eine frei zugängliche Datenbank!

Gastautor: Prof. Dr. Peter Heilig: DAS GEDÄCHTNIS und DIE KRANKHEIT DES VERGESSENS

DAS GEDÄCHTNIS und DIE KRANKHEIT DES VERGESSENS

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„Ohne unsere Erinnerungen sind wir verloren und treiben orientierungslos in einem Meer sinnloser Reize, nicht in der Lage die Vergangenheit oder uns selbst zu verstehen“ . Michio Kaku

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„Das bewußte Gedächtniß des Menschen verlischt mit dem Tode. Aber das unbewußte Gedächtniß der Natur ist treu und unaustilgbar, und wem es gelang ihr die Spuren seines Wirkens aufzudrücken, dessen gedenkt sie für immer “ – mit diesen Worten beendete Ewald Hering seinen Vortrag in der “Feierlichen Sitzung der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, AD MDCCCLXX”.

Hering

„Zwischen dem, der ich heute bin und dem, der ich gestern war, liegt als eine Kluft der Bewusstlosigkeit, der Schlaf der Nacht, und nur das Gedächtniß spannt eine Brücke zwischen meinem Heute und meinem Gestern.“

Bewusstsein: „So betrachtet erscheinen die Phänomene des Bewusstseins als Function der materiellen der organisirten Substanz, und – die materiellen Processe der Hirnsubstanz als Functionen der Phänomene des Bewusstseins.“

Zum ‚Sinnengedächtnis‘: „..daß in userem Nervensystem eine materielle Spur zurückbleibt, eine Veränderung des molekularen oder atomistischen Gefüges..“ ..so wird die ganze reiche Welt unserer Vorstellungen und Begriffe aufgebaut aus den Werksteinen des Gedächtnisses.“

„So sehen wir denn, daß es das Gedächtniß ist, dem wir fast alles verdanken.. – so zerfiele ohne die bindende Macht des Gedächtnisses unser Bewusstsein in so viele Splitter, als es Augenblicke zählt.“

Hering, E (1876) Über das Gedächtniss als Eine Allgemeine Funktion der organisirten Materie. Vortrag, gehalten in der Feierlichen Sitzung der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaft. Am XXX. Mai MDCCCLXX von Ewald Hering, Wirklichem Mitglied der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften
Druck und Verlag von Carl Gerold’s Sohn, Wien

Volltext–>PDF

Michio Kaku (2015) Die Physik des Bewusstseins. Über die Zukunft des Geistes. rororo 62860

Alzheimer

„Ich habe mich sozusagen selbst verloren“. Der Psychiater und Neuropathologe Alois Alzheimer (1864-19.12.1915 – hundertster Todestag) beschrieb die Symptomatik der damals 51-jährigen Auguste D. als“die Krankheit des Vergessens”. Auf einer Fachärzte-Tagung in Tübingen (November 1906) präsentierte Alzheimer erstmals dieses Krankheitsbild: “Kein Diskussionsbedarf“ – meinte damals der Vorsitzende.

Epilog: In den erschütternden Dokumenten Viktor Frankls, der sein rettendes Visum verfallen ließ um seine Eltern nicht im Stich zu lassen, findet sich ein besonders bemerkenswerter Satz:

„Menschsein ist nämlich nichts anderes als Bewusst-Sein und Verantwortlich-Sein!“ Bewusst Sein.

Frankl V (2015) Es kommt der Tag, da bist du frei. Unveröffentlichte Briefe, Texte und Reden. Kösel p124

Weitere Artikel von Prof. Dr.Heilig–>

 

DIPL DISS COACHING – „Gecoachtes Searching für MedUni Wien-DiplomandInnen / DissertantInnen“- TERMINE: 30.01.2016 und 27.02.2016

DiplDiss-Coaching – „Gecoachtes Searching für MedUni Wien-DiplomandInnen/DissertantInnen“

1. Termin: 30.01.2016

Vortragende: Mag. Brigitte Wildner

  • Grundlagen der Literaturrecherche
  • Auswahl der Datenbanken
  • Suchstrategien
  • Freies Arbeiten – Betreuung bei der Recherche

Samstag, 30.01.2016 von 9:30 – 12:30 im Vortragsraum der UB MedUni

Email-Anmeldung: Brigitte.Wildner@meduniwien.ac.at
mit Angabe der Bibliotheks-ID Nr. ($A………)

2. Termin: 27.02.2016

Vortragende: Dr. Eva Chwala

  • Grundlagen der Literaturrecherche
  • Auswahl der Datenbanken
  • Suchstrategien
  • Freies Arbeiten – Betreuung bei der Recherche

Samstag, 27.02.2016 von 9:30 – 12:30 im Vortragsraum der UB MedUni
Email-Anmeldung: eva.chwala@meduniwien.ac.at
mit Angabe der Bibliotheks-ID Nr. ($A………)

DiplDiss_Foto_M.Hartl

Lehrbuchsammlung: Neuauflagen

Folgende Neuauflagen stehen in der Lehrbuchsammlung zur Entlehnung bereit:

false
Mattle, Heinrich

Kurzlehrbuch Neurologie

4. Aufl. 2015  Neuaufl.

Signatur:  LBS-6307[4]
false
Hacke, Werner

Neurologie

14. Aufl. 2016  Neuaufl.

Signatur: LBS-6302[14]

falseUlfig, Norbert

Kurzlehrbuch Histologie

4. Aufl. 2015  Neuaufl.

Signatur: LBS-256[4]
false
Horn, Florian

Biochemie des Menschen

6. Aufl. 2015  Neuaufl.

Signatur: LBS-105[6]