Otto Zinsmeister – Chirurg, Gynäkologe, Primarius am schlesischen Krankenhaus in Troppau
Autor: Dr. Walter Mentzel
Affiliation: Medizinische Universität Wien, Universitätsbibliothek, Währinger Gürtel 18-20, 1090 Wien, Österreich
Published online: 31.07.2023
Keywords: Otto Zinsmeister, Chirurg, Gynäkologe, Arzt, Krankenhaus Troppau, Wien, Medizingeschichte
Otto Zinsmeister wurde am 4. April 1860 in Ustron in Österreichisch-Schlesien (heute: Polen) geboren. Nach dem Besuch des Gymnasiums in Teschen (heute: Opava/Tschechien) studierte er an der Universität Wien Medizin und promovierte am 28. Juni 1884. 1885 trat er als Operationszögling in die II. medizinische Klinik von Professor Heinrich Bamberger (1822-1888) ein. Noch im selben Jahr bis 1887 war er Operationszögling in der I. chirurgischen Klinik von Professor Eduard Albert (1841-1900) tätig. Ebenfalls 1885 erfolgt seine Ernennung zum Oberarzt der Reserve im Garnisonsspital Nr. 1 in Wien,[1] nachdem er 1884 zum Assistenzarzt der Reserve ernannt worden war.[2] An der Klinik von Bamberger publizierte er „Status epilepticus in sekundären Stadium der Syphilis“.[3] Zwischen 1888 und 1889 arbeitete er als erster Sekundararzt an der II. chirurgisch-gynäkologischen Abteilung bei Professor Friedrich Salzer (1827-1890) und von 1889 bis 1890 wieder als Operationszögling an der II. Frauenklinik bei Prof. Rudolf Chrobak (1843-1910). Während dieser Jahre publizierte er „Ueber die operative Behandlung paralytischer Gewebe (Arthrodese)“, 1888 nach einem Vortrag vor der Gesellschaft der Ärzte in Wien „Beitrag zur Arthodese“[4] sowie „Ueber Blasengeschwüre“[5] und 1889 „Ein Fall von Blasenscheidenmastdarmstein“.
Im Juni 1890 wechselte er als chirurgischer Sekundararzt an das Krankenhaus in Troppau, wo er 1896 zum Primarchirurg bestellt wurde. Er gehörte als Vorstandsmitglied der Ärztekammer und dem Sanitätsrat von Troppau, sowie als Mitglied dem Verein schlesischer Ärzte an. Er unternahm zahlreiche Studienreisen zu Krankenanstalten im Ausland, deren Ergebnisse im Bau des neuen Landeskrankenhauses und einer „Irren-Krankenanstalt“ einflossen.[6]
Er war seit 1889 Mitglied der Gesellschaft der Ärzte in Wien.[7]
Zinsmeister verstarb am 26. Juni 1902 in Troppau.
Quellen:
UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign 177-453, Zinsmeister Otto (Rigorosum Datum: 1881).
UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign 186-1576, Zinsmeister Otto (Promotion Datum: 28.6.1884).
Literatur:
[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]
[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]
Referenzen:
[1] Österreichischer Soldatenfreund, 30.1.1885, S. 74.
[2] Wiener Zeitung, 15.8.1884, S. 4.
[3] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 37, 1885, Sp. 1113-1116; Nr. 38, 1885, Sp.1143-1147.
[4] Wiener klinische Wochenschrift, Nr. 7, 1888, S. 167-169.
[5] Internationale klinische Rundschau, S. 1229.
[6] Wiener klinische Wochenschrift, Nr. 27, 1902, S. 705-706.
[7] Wiener klinische Wochenschrift, Nr. 14, 1889, S. 289.
Normdaten (Person): Zinsmeister Otto: BBL: 41557; GND: 1297768590;
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BBL: 41557 (31.07.2023)
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Letzte Aktualisierung: 2023 07 31