Archiv der Kategorie: Medizingeschichte

Medizingeschichte Josephinische Bibliothek Obersteiner

Start des Projektes zur Provenienzforschung an der UB MedUniWien

Provenienzforschung Logo by Margrit Hartl

Projekt: Provenienzforschung an der Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien
Bearbeitungszeitraum: Mai 2007 – Juni 2009
Bearbeiter: Dr. Walter Mentzel
MitarbeiterInnen: Dr. Reinhard Mundschütz, Harald Albrecht, MMag. Margrit Hartl
Projektleitung: Mag. Bruno Bauer

Das Projektteam verfolgt das Ziel, die zwischen 1938 und 1945 vom nationalsozialistischen Regime geraubten Bücher und deren Erwerbung durch medizinische Klinik- und Institutsbibliotheken in Wien zu dokumentieren.

Das Projekt wird in Kooperation mit der Provenienzforschungsgruppe an der Universitätsbibliothek durchgeführt. Diese Projektgruppe arbeitet seit 2006 unter der Leitung von Mag. Markus Stumpf an den Fachbereichs- und Institutsbibliotheken sowie unter der Leitung von Dr. Peter Malina an der Hauptbibliothek der Universität Wien.

Im Rahmen eines Vorprojektes wurde an der Bibliothek des Institutes für Geschichte der Medizin im Dezember 2006 mit der Sichtung vorhandener Eingangsbücher begonnen und dabei erste erfolgversprechende Rechercheergebnisse erzielt.

Das Projekt wird sich an folgenden Frage- und Themenstellungen orientieren: Start des Projektes zur Provenienzforschung an der UB MedUniWien weiterlesen

Freud-Buch aus der Obersteiner-Bibliothek in der Ausstellung des Jüdischen Museums der Stadt Wien

Von 16. Mai 2007 – 11. November 2007 findet im Jüdischen Museum der Stadt Wien die Ausstellung Beste aller Frauen. Weibliche Dimensionen im Judentum“ statt. Im Rahmen dieser Ausstellung wird auch ein Buch aus dem Bestand der Universitätsbibliothek der Med Uni Wien gezeigt, das aus der historischen Bibliothek des früheren Neurologischen Instituts („Obersteiner-Bibliothek„) stammt:

Studien über Hysterie von Dr. Jos. BREUER und Dr. Sigm. FREUD in Wien. Leipzig und Wien. Franz Deuticke. 1895.

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Museumsgespräch: die historischen Sammlungen der MUW

16:30 MUSEUMSGESPRÄCH

4. JUNI 2007
JOSEPHINUM
MEDIZINISCHE UNIVERSITÄT WIEN
WÄHRINGERSTRASSE 25 | 1090 WIEN

    Michaela Zykan (Wien) Bilder und Wachsmodelle
    Monika Grass und Gilbert Zinsler (Wien) Gesammelte Natur.
    Botanische Meisterwerke der Bibliothek im Josephinum
    Tanya Marcuse (New York) Seeing and Knowing:
    A photographic inquiry into the ‚La Specola‘ models.
    Lucia Dacombe (Paris) Women, wax and anatomy
    in eighteenth-century Italy.
    Marco Besadola (Ferrara) Modelling the body. Anatomy,
    instruction and trade at the end of the 18th century.
    Anna Märker (Berlin) Ärger im Affenland: Das
    Josephinum und seine Modelle im Blick der Satire.
    Michael Lenko (Wien) „Keine Kunst gleichet an
    Vortreffl ichkeit einer zur gehörigen Zeit […] gemachten
    Operation“ – Chirurgische Lehre und Instrumentenkunde
    am Josephinum.

19:30 BUCHPRÄSENTATION

    Mara Miniati (Hg.): Felice Fontana and His Collections
    (Sonderausgabe der Zeitschrift “Nuncius –
    Journal of the History of Science”)
    Es sprechen:
    Marco Beretta (Florenz):
    „Nuncius – Journal of the History of Science”
    Mara Miniati (Florenz):
    On Felice Fontana and his collections


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Wachsfigur

„Medizinhistorische Seiten“

Die Website der Universitätsbibliothek wird laufend weiterentwickelt.

Werfen Sie einen Blick in den Entwurf der neu erstellten „medizinhistorischen Seiten“, die bald als Teil unserer Website erscheinen werden.

Unter dem neuen Menüpunkt: Historische Bibliotheken der Universitätsbibliothek der Med Uni Wien stellen wir Ihnen die Obersteiner Bibliothek –> und die Josephinische Bibliothek –> vor.

Grafik Margrit Hartl

Außenstandorte: Die Bibliothek im Zentrum für Anatomie u. Zellbiologie

Ein Teil des umfangreichen Bestandes der Universitätsbibliothek der Med Uni Wien
(unsere Hauptbibliothek mit dem Bibliothekssiegel ZBMed-100
befindet sich im AKH) ist auf zahlreiche Außenstandorte (Standortsuche–>) verteilt.

Z e n t r u m f ü r A n a t o m i e u n d Z e l l b i o l o g i e
Leiter: O. Prof. Dr. Helmut Gruber

Suche zu den Standorten ZBMed-702, ZBMed-704, ZBMed-706 im OPAC–>

ZBMed-702, Zentrum für Anatomie und Zellbiologie – Abteilung f. systematische Anatomie,
Währinger Straße 13, 1090 Wien Tel. 4277/61125 oder 4277/61101; Fax 4277/9611
Bibliotheksbetreuung: Fr. I. KLAUSNITZER und Fr. H. AICHINGER
Öffnungszeiten: Bibliotheksbenutzung nach tel. Vereinbarung

ZBMed-704, Zentrum für Anatomie und Zellbiologie – Abteilung f. systematische Anatomie,
Währinger Straße 13 / 3.Stock, 1090 Wien Tel. 4277/61141; Fax 4277/61142
Bibliotheksbetreuung: Fr. R. PREGESBAUER
Öffnungszeiten: Mo – Fr 10.00-12.00 und nach tel. Vereinbarung

ZBMed-706, Zentrum für Anatomie und Zellbiologie,
Währinger Straße 13, 1090 Wien Tel. 4277/61181; Fax 4277/61198
Bibliotheksbetreuung: Fr. M. DORFWIRTH-REITER
Öffnungszeiten: Bibliotheksbenutzung nach tel. Vereinbarung

c. by margrit hartl

c. by margrit hartl

c. by margrit hartl

Fotos by MMag. Margrit Hartl

Rückblick: Medizinhistorische Schätze & Ausstellungen

Medizinhistorische Schätze & Ausstellungen 2006

Die Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien verfügt mit der Josephinischen Bibliothek, die 1785 als Bibliothek der damaligen medizinisch-chirurgischen Militärakademie im „Josephinum“ eingerichtet worden ist,
und mit der Obersteiner-Bibliothek, die vom Gründer des Wiener Neurologischen Instituts Heinrich Obersteiner (1847-1922) „seinem“ Institut geschenkt worden ist, über einzigartige Sammlungen medizinhistorischer Fachliteratur, die zum wertvollen Kulturellen Erbe der MedUni Wien gehören.

Die besondere Attraktivität des Bestandes dieser Sammlungen spiegelt sich auch darin, dass 2006 wertvolle Exponate in vier großen Ausstellungen gezeigt worden sind:

· „MOZART. Experiment Aufklärung“ – Ausstellung des Da Ponte Instituts zum Mozartjahr 2006 vom 17. März bis 20. September 2006 in der Albertina

· „Die Couch: Vom Denken im Liegen“ – Ausstellung der Sigmund Freud Privatstiftung vom 5. Mai bis 5. November 2006 im Sigmund Freud Museum (Berggasse 19)

· „Wege zur Gesundheit“ – Steiermärkische Landesausstellung vom 29. April bis 29. Oktober 2006 in Bruck an der Mur

· „Botz! Jakob Ruf, ein Zürcher Stadtchirurg und Theatermacher im 16. Jahrhundert“ – Ausstellung vom 15. März bis 21. Mai 2006 im Strauhof Zürich

Freud_ Foto Margrit Hartl

Medizingeschichte: Goergen Bruno

Goergen Bruno (*1777, +1842)

Leiter des „Narrenturms“, Gründer der ersten privaten „Irrenanstalt“ in Wien und Reformer der psychiatrischen Anstalten und der Pflegeausbildung

Bruno Goergen wurde 1777 als Sohn eines Architekten in Trier geboren und promovierte um 1800 in Wien zum Doktor der Medizin.
Schon in jungen Jahren gehörte er als Primarius der „Irrenanstalt“ dem Personalstand des Allgemeinen Krankenhauses in Wien an, wo er auch von 1806 bis 1814 den dazugehörendenden „Narrenturm“ leitete, den er wegen seiner Ausstattung und der hier geübten Behandlungsmethoden kritisierte.
Hier reiften seine Pläne zur Gründung und Ausgestattung privater psychiatrischer Anstalten heran. Nachdem er schon 1813 für die Regierung ein Gutachten über die Errichtung von privaten „Irrenanstalten“ in Österreich erstellt und dafür die Bewilligung erhalten hatte, gründete er nach mehrjährigen Umbau- und Adaptierungsarbeiten 1819 die erste private „Irren-Heilanstalt“ in Wien Gumpendorf im Palais Windischgrätz. Im Jahr 1831 verlegte Goergen die Anstalt nach Ober-Döbling, wo sie als „Döblinger-Privatanstalt“ unter wechselnden Besitzverhältnissen bis 1982 bestand. Diese Anstalt war einem zahlungskräftigen Publikum vorbehalten und genoss europaweit rasch ein hohes Ansehen. Goergen gestaltete die Anstalt nach dem Vorbild englischer und französischer Privatanstalten und führte hier erstmals die in Paris vom Psychiater Philippe Pinel reformierten Behandlungsmethoden (Befreiung der Geisteskranken von ihren Ketten; traitement Morale) ein.
Seine Berufsauffassung und Reformbestrebungen auf dem Gebiet der Psychiatrie veröffentlichte er 1820 in seiner Arbeit über die „Privat-Heilanstalt für Gemüthskranke“, in der er seine und für seine Zeit vor allem für Wien modernen Behandlungsmethoden und Organisationsformen psychiatrischer Anstalten vorstellte. So entwickelte er Konzepte für umfangreiche Beschäftigungstherapien, bei denen handwerkliche Tätigkeiten und der Einsatz der Musik einen wesentlichen Beitrag darstellten, sowie für hochwertige Ausbildungsstandards und fortwährende Weiterbildungsmaßnahmen für das Pflegepersonal.
Bruno Goergen verstarb am 29. März 1842. Sein Nachfolger in der Leitung der Privatheilanstalt war sein Sohn Dr. Gustav Goergen, der sie 1860, nach dem Selbstmord des Anstaltsinsassen und ungarischen Politikers Graf Stephan Szechenyi, an eine neue Leitung bestehend aus Maximilian Leidesdorf und Heinrich Obersteiner sen. übergab.
Mag. Dr. Walter Mentzel

Literatur:
Goergen Bruno, Privat-Heilanstalt für Gemüthskranke. In Wien eröffnet, Wien 1820.
Heinrich Obersteiner, Bruno Görgen, in: Kirchhoff Theodor 1, S. 103ff.
Englisch Franz, Die Döblinger Privatirrenanstalt, in: Wiener Geschichtsblätter 1 (1969), S. 398-406.
Knolz Joseph Johann, Darstellung der Humanitäts- und Heilanstalten im Erzherzogtum Österreich unter der Enns, Wien 1840.

Goergen

Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin inklusive Ethnomedizin

Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin inklusive Ethnomedizin, ZBMed-900

Die Bibliothek für Geschichte der Medizin ist mit rund 450 000 Bänden sowie ca. 65 000 Sonderdrucken die größte medizinhistorische Fachbibliothek im deutschen Sprachraum.

Den alten Kern der Bibliothek bildet die ursprünglich von Joseph II. für die Ausbildung der Militärärzte gegründete Lehrbibliothek mit ca. 7000 vor dem Jahr 1800 erschienenen Titeln.
Diese „Josephinische Bibliothek“ bildet zusammen mit diversen Sondersammlungen und Nachlässen, darunter die Bibliothek des Internisten H. Nothnagel, die Dauerleihgabe des Altbestandes der Gesellschaft der Ärzte (rund 30 000 Bände) und die „Max & Margareta Wolf Memorial Library“ (2000 Bände), einen ansehnlichen medizinhistorischen Quellenapparat.
Darüber hinaus verfügt die Bibliothek über einen umfangreichen Bestand an medizingeschichtlicher Sekundärliteratur, dessen Grundstock zu Beginn des 20. Jahrhunderts vom Medizinhistoriker Max Neuburger gelegt wurde.
Neben diesem im engeren Sinn medizinhistorischen Bestand ist noch die mehrere tausend Bände umfassende Sondersammlung zur Ethnomedizin zu nennen, welche von Lesern verschiedenster Studienrichtungen intensiv benutzt wird und die im Fernleiheverkehr besonders häufig gefragt ist.

Die Bibliothek für Medizingeschichte präsentiert sich als eine Mischung aus altertümlicher Archiv- und moderner Freihandbibliothek in einem schönen und würdigen Rahmen im Erdgeschoss des Josephinums. Im hellen und freundlichen Lesesaal mit Blick auf den ruhigen begrünten Innenhof können die nicht entlehnbaren (vor 1900 erschienenen) Werke sowie Zeitschriften eingesehen werden.
Nach wie vor stellt der umfangreiche Zettelkatalog (Autoren- und Schlagwortkatalog) einen wichtigen Zugang zum großen Altbestand dar, denn der ältere Buchbestand ist bislang nur teilweise digital erfasst und über den Online- Katalog abfragbar.
Dr. Brigitte Kranz, Rudolf Gerdenits

3 Teilzeitmitarbeiter/innen betreuen die Archive und erfüllen die Leserwünsche:
Judith Doegl Tel. 4277-60532
Rudolf Gerdenits 4277-60531
Dr. Brigitte Kranz (Leitung) 4277-60530

Währinger Str. 25, 1090 Wien

Öffnungszeiten: Mo.- Do. 9.00-16.00, Fr. 9.00-12.00

Während der Ferien sowie an einzelnen verlautbarten Tagen verkürzte Öffnungszeiten.

Foto_Margrit_Hartl

Leihgabe aus der Obersteiner-Bibliothek

Von unserem Bestand aus der Heinrich Obersteiner-Bibliothek wurde der Band

Landesausschuss des Erzherzogtumes Österreich unter der Enns
„Die niederösterreichischen Landesirrenanstalten und die Fürsorge des Landes Niederösterreich für schwachsinnige Kinder“
Jahresbericht über die Zeit von 1.Juli 1904 bis 30.Juni 1905
Wien, 1906

als Leihgabe in der Ausstellung: „Die Couch“ im Sigmund Freud Museum in Wien präsentiert.

Ausstellung im Sigmund Freud Museum_Foto_MMag.M.Hartl

Vorwort

Haus im Pflegerdörfchen

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