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„1. Weltkrieg & Medizin“ [40]: Das Reservespital Nr. 2 in PARDUBITZ / PARDUBICE in Böhmen 1914 – 1918, Folge 7.1 – „Zustände“ im Reservespital Ende 1917 – Auszug aus einem im Jänner 1918 verfassten Inspizierungsbericht

„1. Weltkrieg & Medizin“ [40]: Das Reservespital Nr. 2 in PARDUBITZ / PARDUBICE  in Böhmen 1914 – 1918

Folge 7.1 – „Zustände“ im Reservespital Ende 1917 – Auszug aus einem im Jänner 1918 verfassten Inspizierungsbericht

Ausgelöst wurde die Inspizierung durch ein Schreiben verwundeter Soldaten, das der  Reichsratsabgeordnete Albert SEVER [https://de.wikipedia.org/wiki/Albert_Sever] an den Vorstand der 14. Abteilung im Kriegsministerium Generalstabsarzt Dr. Johann FRISCH [Die k. u. k. Armee hatte zwei etatmäßige Generalstabsärzte, die im Rang eines Generalmajors standen. Einer war Chef des militärärztlichen Offizierskorps und führte den Vorsitz im Militärsanitätskomitee, während der andere der Abteilung 14, der Sanitätsabteilung im k. u. k. Kriegsministerium, vorstand] weitergeleitet hatte.

Schreiben der verwundeten Soldaten:

Wir Patienten des k. u. k. Reservespitals Nr. 2 in Pardubitz, Böhmen, bitten uns behilflich zu sein, die für ein Spital unglaublichen Übelstände abzuschaffen.
Wir erlauben uns folgendes anzuführen:
Sämtliche Kranke und verwundete Soldaten liegen hier ohne Pflege, Verbände werden nicht angelegt, vom 22. Dezember bis 28. Dezember [1917] war keine ärztliche Visite. Die Pflegeschwestern sahen sich um die Patienten nicht um.
In einzelnen Baracken herrscht grimmige Kälte, die untergebrachte Mannschaft muss sich mit der Montur niederlegen, nachdem die Baracke nicht geheizt wird, und die Decken der Kranken und Verwundeten zu wenig Wärme geben.
Die Aborte werden nicht gereinigt, schwimmen von Unrat, die Mannschaft muss in diesen, jeder Hygiene spottenden Räumen ihre Notdurft verrichten. Die Menage ist so gering, dass die im obigen Spitale Untergebrachten Hunger leiden, dazu soll von diesem wenigem, was die Mannschaft erhält, noch Nahrung verschleppt werden.
Wir bitten uns helfen zu wollen und obigen Brief an den Herrn Sanitätschef leiten zu wollen.

Auszug aus dem Bericht des Chefs des militärärztlichen Offizierskorps über die in der Zeit vom 21. bis 25. Jänner 1918 vorgenommene Inspizierung der Militärsanitätsanstalten in Kolin, Leitmeritz und Pardubitz:

Eintreffen im Spitale am 23. Jänner 1918 8 Uhr 15 vormittags, unangesagt.
Krankenstand an diesem Tag: 8.988, darunter 130 Gagisten. [https://de.wikipedia.org/wiki/Gagist] Vorweg ist zu bemerken, dass infolge Kohlemangel in den Baracken, mit Ausnahme jener, in welcher Schwerkranke untergebracht sind und mit Ausnahme der Behandlungsräume (Operations-Untersuchungs-Ordinationszimmer, Kanzleien) recht niedrige Temperaturen (zwischen plus 7 und 8 Grad Celsius bei einer Außentemperatur von plus 1,5 Grad Celsius) herrschen. In den letzten Tagen langten mehrere Waggon Kohle ein, täglicher Gesamtbedarf soll 6 Waggon sein.
Ein allgemeiner Übelstand ist ferner der Wassermangel, welcher sich durch ungenügende Verabreichung von Bädern, Hemmung des Wäschereibetriebes und Versagen der Klosettspülung infolge Absperrung der Wasserleitung in hygienisch äußerst ungünstiger Weise fühlbar macht. Demzufolge ist die Körperreinigung namentlich auf den Abteilungen für Hautkranke ungenügend, in den Klosettmuscheln stagnieren Dejekte [DUDEN = Ausscheidung] bis sie durch von außen öfters im Tage herbeigeholtes Wasser durchgespült werden.
Wahrnehmungen bei Besichtigung einzelner Krankenabteilungen:
Sektion I: Kommandant: Stabsarzt d. Reserve Maximilan SCHNECK [siehe blog-Beitrag Folge 5,3]; Trachomabteilung [https://de.wikipedia.org/wiki/Trachom]
725 Kranke, der überwiegende Teil der Kranken befindet sich über 4 Monate, viele über ein halbes Jahr in Behandlung, laut Meldung des Chefarztes ist im Sinne des Kriegsministerium Erlasses die Rekonvaleszierung bzw. Superarbitrierung [DUDEN= (österreichisch) für dienstuntauglich erklären] von ca. 200 Mann bevorstehend. Klagen über Kälte (ca. plus 7 Grad Celsius), jeder Mann hat zwar 2 Decken, die jedoch dünn sind. Der Chefarzt traf die Einrichtung, dass abwechselnd eine Baracke geheizt wird und daselbst die Augenbehandlung vorgenommen wird. Besondere Klagen über die Qualität der Kost werden nicht geäußert, quantitativ sei sie oft unzureichend, viele Einheimische erhalten Esswaren von daheim. Zu bemerken wäre der Mangel einer systematischen Tagesbeschäftigung.
Malariaabteilung: 336 Kranke; Körpertemperaturmessungen mangelhaft; Blutuntersuchungen werden nicht systematisch durchgeführt (die schwereren Fälle befinden sich in der Sektion VI). In den Baracken mit Steinboden ist die Kälte empfindlicher. Das Pflegepersonal steht nicht auf dem wünschenswerten Niveau, weder fachlich noch in sozialer Hinsicht.
Türkenabteilung: 672 Kranke, laut Meldung des Sektionskommandanten wurde ein großer Teil der türkischen kranken Soldaten zum Abtransport angemeldet, bisher erfolgte keine Abinstradierung [DUDEN= (veraltet) Soldaten in Marsch setzen], angeblich Mangel an Transportmitteln.
Meistens Folgezustände nach Kriegsverletzungen, mehrere Amputierte. Keine Beschwerden geäußert. Die besichtigten Verbände fachlich richtig angelegt.
Die erstklassige Operationseinrichtung im Operationspavillon, welcher der Sektion I zugwiesen ist, wird zurzeit wenig benützt, da in letzter Zeit wenig frische Fälle einlangen. In der Baracke XI traf ich einen Türken (angeblich Sanitätssoldat), der mit Bewilligung des türkischen Aufsichtsoffiziers in einer Kantine Lebensmittel verkauft; laut Aussage der Kranken verlangt er für einen Brotwecken 8 Kronen, für eine Semmel 1 Krone 40 Heller!! – wegen Herkunft der Ware und Preishöhe das Spitalskommando zur strengen Kontrolle verhalten.
Infektionsabteilung: 341 Kranke: insbesondere Dysenterie, teilweise in rekonvaleszenten Stadium, Tuberkulose, offene Formen abgesondert; in den Expektanzbaracken in kleinen Zimmern einige Offiziere und Fähnriche, Rekonvaleszenten nach Typhus, Paratyphus und Dysenterie, deren Entlassung aus dem Spitale veranlasst wurde.
Küche der Sektion I: Die Visitierung der Kost ergab: lautere Suppe aus Knochen bereitet, wenig schmackhaft, Kartoffelsuppe (besser); Fleisch: faschierter Rindsbraten. Fleischknödel, durchschnittliches Gewicht 150 g (laut Küchenzettel werden hierzu 180 g rohes Fleisch und 30 g Semmelbrösel verwendet). Zubereitung entspricht; wegen Mangel an Milch – die Sektion erhielt am Inspektionstage statt der angeforderten 157 Liter nur 50 Liter – konnten Milchspeisen nicht erzeugt werden und erhielten die Kranken als Ersatz Kartoffel; dieser Vorgang ist in mehreren Sektionsküchen üblich, die Verwaltungskommission und das Spitalskommando hat von dieser Art der Surrogierung – die vom ärztlichen Standpunkte auch nicht allgemein zu billigen ist – keine Kenntnis. Brot wird in Wecken zu 1.600 Gramm ausgebacken, erhält der Kranke ein Viertel Wecken, das Brot wird morgens verteilt und zumeist gleich gegessen. Weißes Brot zu 100 gramm. Portionen vollgewichtig, Qualität entspricht.
Nach übereinstimmenden Angaben vieler befragter Kranken erhalten sie: morgens schwarzen Kaffee, mittags: Suppe und eine Speise und zwar 1-2 Mal wöchentlich Gulyas, oder Kraut, oder Kartoffel oder eine Mehlspeise. Eine Zubuße in Form eines Gabelfrühstücks oder einer Jause wird nicht verabreicht. Abends sollen auch bisher öfters sogenannte „Stinten“ das sind kleine Fische ohne weitere Zubereitung ausgegeben worden sein, die nicht gerne gegessen wurden. Beim Militärverpflegsmagazin befindet sich auch aus diesem Grunde kein Vorrat an diesen Fischen mehr.

Ende des 1. Teils

Zu Dr. Johann Jakob FRISCH lesen Sie bitte:

Geboren in ERLAU [https://de.wikipedia.org/wiki/Eger_(Ungarn)] in Ungarn am 7. Februar 1861 als Sohn eines Malers. Er studierte Medizin an der medizinischen Fakultät der Universität in Budapest, wo er am 23. Oktober 1886 promovierte. Am 2. Februar 1882 assentiert [DUDEN:(österreichisch veraltet) auf Militärdiensttauglichkeit hin untersuchen] , diente er als einjährig freiwilliger militärärztlicher Eleve im Garnisonspital Nr. 16 in Budapest (vom 1. Oktober 1883 bis 30. September 1884). 1887/88 wurde er für ein Jahr an die chirurgische Klinik von Professor Dr. Josef KOVACS zwecks Weiterbildung kommandiert. 1899 legte er die stabsärztliche Prüfung  [Betrachtungen über die stabsärztliche Prüfung 
Teil 1 http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=dma&datum=1897&size=45&page=87 und Teil 2 http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=dma&datum=1897&size=45&page=97] „mit entsprechendem Gesamterfolg“ ab.
Weitere Stationen seiner militärärztlichen Karriere waren:
— 1902-1907: Garnisonschefarzt und Truppenspitalskommandeur in RZESZOW
https://de.wikipedia.org/wiki/Rzesz%C3%B3w
— 1907-1910: Chefarzt an der Technischen Militärakademie in MÖDLING   https://de.wikipedia.org/wiki/K.u.k._Technische_Milit%C3%A4rakademie
— 1910-1916: im Garnisonspital Nr. 2 in WIEN; zuerst als Stellvertreter des Spitalskommandanten, Ende 1912 zum Kommandanten ernannt.
— November 1916- März 1917: Sanitätschef des Militärkommandos Wien.
— März 1917 – Kriegsende 1918:  Vorstand der Sanitätsabteilung (Abteilung Nr. 14)  im k. u. k. Kriegsministerium.

Zeitgenössische Berichte über ihn in Tageszeitungen: Der neue Sanitätschef des Militärkommandos Wien

IN: Neues Wiener Journal vom 1. Dezember 1915 http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=nwj&datum=19151201&seite=9&zoom=33&query=%22dr%2Bjohann%2Bfrisch%22&provider=P02&ref=anno-search

Ernennung zum Vorstand der 14. Abteilung des Kriegsministeriums

IN: Fremden-Blatt 10. März 1917

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=fdb&datum=19170310&seite=26&zoom=33&query=%22dr%2Bjohann%2Bfrisch%22&provider=P02&ref=anno-search

Foto von Johann FRISCH siehe: Erzherzogin Maria Therese im Kriegsspital VI (Wien-Simmering)

IN: Das interessante Blatt 25. Jänner 1917

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=dib&datum=19170125&seite=9&zoom=33&query=%22dr%2Bfrisch%22&provider=P02&ref=anno-search

Beschwerde über Johann FRISCH

IN: Arbeiterzeitung 1. Februar 1918

Zu Professor Dr. Josef KOVACS lesen Sie bitte einen zeitgenössischen Nachruf aus der Wiener Medizinischen Wochenschrift aus dem Jahr 1897, Nr. 33

„Nachruf Josef KOVACS pdf“

Zu Dysenterie und Kriegstyphus zwei Artikel:

Über Dysenterie von Gustav SINGER

IN: Militärarzt 1914

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=dma&datum=1914&size=45&page=251

Beobachtungen über Kriegstyphus von Alexius REISZ

IN: Militärarzt 1916

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=dma&datum=1916&size=45&page=205

Text: Reinhard Mundschütz

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„1. Weltkrieg & Medizin“ [39]: Das Reservespital Nr. 2 in PARDUBITZ / PARDUBICE in Böhmen 1914 – 1918, Folge 6 – „Türken in Pardubitz“

„1. Weltkrieg & Medizin“ [39]: Das Reservespital Nr. 2 in PARDUBITZ / PARDUBICE  in Böhmen 1914 – 1918

Folge 6 – „Türken in Pardubitz“

Bereits für die österreichische Südtiroloffensive [https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%96sterreich-Ungarns_S%C3%BCdtiroloffensive_1916] im Mai 1916 spielte die Überlegung, türkische Truppen dabei einzusetzen eine Rolle.

Tatsächlich zum Einsatz kamen sie jedoch erst im August 1916, als nach dem Beginn der Brussilow-Offensive Anfang Juni 1916 [https://de.wikipedia.org/wiki/Brussilow-Offensive] die Verluste der k. u. k. Truppen stark angestiegen waren.

Der türkische Kriegsminister, Enver Pascha [https://de.wikipedia.org/wiki/Enver_Pascha], hatte sich Anfang Juni 1916 bereit erklärt zwei Divisionen (als Ottomanisches XV. Korps in die k. u. k. Armee eingegliedert [https://en.wikipedia.org/wiki/XV_Corps_(Ottoman_Empire)]), nach Galizien zu schicken.

Im Laufe des August 1916 trafen die Truppen am Kriegsschauplatz in Galizien ein und blieben dort als Unterstützung der österreichischen Truppen bis September 1917.

General-Kirchbach---Frontbesuch-von-4-türkischen-Stabsoffizieren-Mai-1917

Foto: R. Mundschütz; Frontbesuch türkischer Stabsoffiziere im Mai 1917- in der Mitte Generaloberst Baron Kirchbach [https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_von_Kirchbach_auf_Lauterbach]

Dazu lesen Sie bitte:

Barbara SEISS: Die osmanischen Truppen im Ersten Weltkrieg an der Galizien-Fronthttp://othes.univie.ac.at/19819/1/2012-04-02_0500993.pdf

Ausgewählte Artikel in Zeitungen:

Neuigkeits-Welt-Blatt vom 1. August 1916: Türkische Truppen an unserer Nordostfronthttp://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=nwb&datum=19160801&seite=3&zoom=33&query=%22t%C3%BCrkische%2Btruppen%22&provider=P02&ref=anno-search

Reichspost vom 16. September 1916: Bei den Türken in Galizien

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=rpt&datum=19160916&seite=2&zoom=33&query=%22t%C3%BCrken%22%2B%22galizien%22&provider=P02&ref=anno-search

Böhmerwald Volksbote vom 21. September 1916: Das Türkenviertel der galizischen Front

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=bvb&datum=19160921&seite=2&zoom=33&query=%22t%C3%BCrken%22%2B%22galizien%22&provider=P02&ref=anno-search

Pilsner Tagblatt vom 24. September 1916: Bei den Türken in Galizien

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=pit&datum=19160924&seite=10&zoom=33&query=%22t%C3%BCrken%22%2B%22galizien%22&provider=P02&ref=anno-search

Die Neue Zeitung vom 31. Oktober 1916: Der blutige Sieg an der Zlota Lipa

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=nzg&datum=19161031&seite=5&zoom=33&query=%22t%C3%BCrkische%2Bverb%C3%BCndete%22&provider=P02&ref=anno-search

Neuigkeits-Welt-Blatt vom 21. November 1916: Bei den ottomanischen Bundesgenossen in Ostgalizien

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=nwb&datum=19161121&seite=5&zoom=33&query=%22t%C3%BCrkische%2Boffiziere%22&provider=P02&ref=anno-search

1917

Znaimer Tagblatt vom 30. Jänner 1917: Östlicher Kriegsschauplatz

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=ztb&datum=19170130&seite=3&zoom=33&query=%22t%C3%BCrkische%2Btruppen%22&provider=P02&ref=anno-search

Teplitz-Schönauer Anzeiger vom 12. März 1917: Die Türken in Galizien

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=tsa&datum=19170312&seite=7&zoom=33&query=%22t%C3%BCrken%2Bin%2Bgalizien%22&provider=P02&ref=anno-search

Bereits Anfang August 1916 erließ das Kriegsministerium in Wien aufgrund einer Anforderung des AOK [https://de.wikipedia.org/wiki/Armeeoberkommando_(%C3%96sterreich-Ungarn] Weisungen, im Hinterland für die Aufnahme kranker und verwundeter Türken „vorläufig die Reservespitäler NYITRA [https://de.wikipedia.org/wiki/Nitra] und TRENCSEN [https://de.wikipedia.org/wiki/Tren%C4%8D%C3%ADn]sowie das Kriegsspital GÖDING  [https://de.wikipedia.org/wiki/Hodon%C3%ADn] mit je 500 Betten“ zur Verfügung zu stellen.

Doch schon in der zweiten Septemberhälfte 1916 verlangte das AOK weitere „Betten“.

Das Kriegsministerium in Wien ordnete daraufhin an, dass „zur Aufnahme   von kranken und verwundeten türkischen Heeresangehörigen im Reservespital Nr. 2 in PARDUBITZ 1.500 Betten und im Reservespital in OLMÜTZ [https://de.wikipedia.org/wiki/Olm%C3%BCtz] 500 Betten bereitzustellen wären.“

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Fotos: R. Mundschütz; In Ostgalizien verwundete Türken werden mit der Eisenbahn ins Hinterland gebracht

„Infolge starken Zuganges an kranken und verwundeten türkischen Heeresangehörigen aus dem Armeebereiche“ wurde Anfang Oktober 1916 dann auch noch das Reservespital in WALLACHISCH MESERITSCH [https://de.wikipedia.org/wiki/Vala%C5%A1sk%C3%A9_Mezi%C5%99%C3%AD%C4%8D%C3%AD] bestimmt.

Darüber hinaus wurden in Wien und Budapest noch türkische Rekonvaleszenten-Abteilungen errichtet.

Aufgrund der großen Zahl an Verwundeten und Kranken sandte das „kaiserliche ottomanische Kriegsministerium“ „42 türkische Unteroffiziere und Soldaten behufs Verteilung an die Spitäler, in denen sich türkische Verwundete befinden“, nach Österreich. Sie sollten als Krankenpfleger oder Dolmetsche Verwendung finden.

Das Reservespital Nr. 2 in Pardubitz erhielt 9 Mann, darunter „wenigstens ein der deutschen Sprache mächtiger Mann“.

Da die Offiziersverluste des ottomanischen 15. Armeekorps „derartig bedeutend waren, dass hiedurch in der Kommandoführung große Schwierigkeiten entstanden waren“, ersuchte der türkische Korpskommandant, „dass den in Betracht kommenden Spitalskommanden anbefohlen werde, den in ärztlicher Behandlung befindlichen ottomanischen Offizieren weder Erholungs- noch sonstige Urlaube zu bewilligen, sondern dieselben sofort nach deren Genesung zu ihren Truppenkörpern einrückend zu machen.“

In der Zeit von September 1916 bis einschließlich April 1917, also im Laufe von acht Monaten, wurden allein in das k. u. k. Reservespital Nr. 2 in Pardubitz 6338 kranke und verwundete Türken aufgenommen.

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Foto: R. Mundschütz

Abschrift des Textes der obigen Ansichtskarte, die Franz Metzner an seine Mutter Theresia im Jänner 1917 geschrieben hat:

Pardubitz 24. Jänner 1917Liebe gute Mutter!

Anbei beste Grüße aus der schönen Stadt Pardubitz wo wir gestern mit dem türkischen Transport aus Stryj [https://de.wikipedia.org/wiki/Stryj] angelangt sind. Bei diesem Transport habe ich den Offizierswagen müssen bedienen so daß ich ein schönes Trinkgeld verdient habe von 4 K. Ich behalte auch weiter diesen Wagen was auch von Herzen begrüße. Man konnte sich ziemlich deutsch mit die Offiziere verständigen ausgenommen der Mannschaft. Anbei die Ansicht vom Barakenspital wo 20.000 Mann Platz haben in 130 Baraken wie eine Stadt so groß.In diesen Spital haben wir auswagoniert.

Es sind drin 5-7000 Türken. Ich bin trotz der 15-20 Grad galizischen Kälte noch gesund wünsche auch Euch mit besten Grüßen Alle

Franz Metzner

aus ZUCKMANTEL [https://de.wikipedia.org/wiki/Zlat%C3%A9_Hory]

Am 24. April 1918 befanden sich noch 500 türkische Soldaten im Reservespital Nr. 2, die noch Ende des Monats nach Wien gebracht wurden. Gleichzeitig wurde auch der im Spital befindliche türkische Aufsichtsoffizier Hauptmann Mehmed MURAD nach Wien beordert, da seine Aufgabe im Spital beendet war.

Die Zahl der im Reservespital – zumeist an Infektionen – verstorbenen Türken betrug 515. Begraben wurden sie in einem Massengrab auf dem städtischen Friedhof in Pardubitz. Eine Gedenktafel erinnert heute an ihr Schicksal.

Text: Reinhard Mundschütz

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„1. Weltkrieg & Medizin“ [38]: Der Arzt als „Moulageur“ – Dr. Alphons (Alfons) Poller (1879-1930) im Ersten Weltkrieg 1914 – 1918, Teil 2

Der Arzt als „Moulageur“ – Dr. Alphons (Alfons) Poller (1879-1930) im Ersten Weltkrieg 1914 – 1918     Teil 2

Sein Schreiben blieb unbeantwortet. Daraufhin bot er seine Dienste dem preussischen Kriegsministerium an, das ihn im April 1915 anstellte. Poller schilderte den Sachverhalt im Mai 1917 folgendermaßen:

„Ich wurde im April des Jahres 1915 an die Kaiser-Wilhelms-Akademie für das militärärztliche Bildungswesen nach Berlin berufen und auf Grund eines Vertrages mit dem preussischen Kriegsministerium, der mich mindestens bis Kriegsende verpflichtet, beauftragt, eine Sammlung von Kriegsmoulagen zu schaffen. Selbstverständlich folgte ich diesem Rufe erst, nachdem es nicht gelungen war, in Wien eine Verwirklichung dieses Gedankens zu ermöglichen. Schon im August 1914 reichte ich nämlich bei der Medizinalabteilung des K. u. K. Kriegsministeriums einen ausführlich begründeten schriftlichen Antrag in diesem Sinne ein, auf den eine Antwort bis jetzt nicht erfolgt ist und der daher wohl noch im dortigen Aktenbestand vorfindlich sein dürfte. Im Laufe des Herbstes 1914 sprach ich verschiedentlich persönlich bei den massgebenden Herren vor und fand auch vielfach Beifall und Zustimmung, es kam jedoch zu keinem praktischen Ergebnis. Die Zeit drängte, da man ja nicht wissen konnte, wie lange der Krieg dauern würde und so entschloß ich mich, dem rasch erfolgenden und günstigen Angebote Berlins Folge zu leisten. Zugleich mit mir wurde meine Frau als meine bezahlte Assistentin in Vertrag genommen. Seither wurde das Unternehmen in Berlin mit grosser Munifizienz [=Freigebigkeit] und von allen sonst in Betracht kommenden Stellen tatkräftig gefördert. Ich arbeitete zunächst 3 Monate in Berlin. Dann schickte mich die Akademie nach dem östlichen Kriegsschauplatze mit dem Standquartier in Königsberg, wo ich wieder ein kostspieliges Laboratorium einrichten durfte und von wo aus Reisen weiter nach dem Osten unternommen wurden. Dort blieb ich 11 Monate. Im Sommer 1916 hatte ich Auftrag eine Auswahl der im Osten geschaffenen Präparate in Berlin dem Chef des Feldsanitätswesens, Sr. Exzellenz von SCHJERNING und dem wissenschaftlichen Senate des Kriegsministeriums zu demonstrieren. Das gesamte Material wurde in eigenem Transport nach Berlin überführt. Sodann wurde das Laboratorium nach Frankfurt und im Herbste 1916 über Coblenz und Cöln nach Aachen dirigiert mit dem Auftrage, hier ein Standquartier zu errichten, und von hier aus Exkursionen nach dem Operationsgebiete zu unternehmen. Es gelang mir seit Beginn der Arbeit ungefähr 200 Modelle zu schaffen und dank der opferwilligen Förderung von seiten der Kaiser-Wilhelms-Akademie ganz neue Methoden der Darstellung auszuarbeiten.“

Erst im Jahr 1917 wurde das k. u. k. Kriegsministerium in Wien auf Alphons Poller aufmerksam und es beabsichtigte ihn „aufgrund einer Zuschrift des AOK [https://de.wikipedia.org/wiki/Armeeoberkommando_(%C3%96sterreich-Ungarn)] für die Erstellung von Moulagen heranzuziehen, die eine wertvolle Ergänzung der kriegspathologischen Sammlung des Militärsanitätskomitees [=Hilfsorgan des österreichisch-ungarischen Kriegsministeriums, bestehend aus 8–12 aktiven Militärärzten unter Vorsitz eines Generalstabsarztes in Wien, zur Prüfung und Beratung wissenschaftlicher und technischer Angelegenheiten des Militärsanitätsdienstes] in Wien bilden sollten.“

Die Bemühungen des k. u. k. Kriegsministeriums, Alphons Poller nach Österreich zu holen, hatten jedoch erst im Frühjahr 1918 Erfolg, als das preussische Kriegsministerium den Vertrag mit 1. April 1918 gekündigt hatte. Eine Mitarbeit an der „kriegspathologischen Sammlung“ in Österreich erfolgte jedoch nicht mehr, da Poller zu diesem Zeitpunkt schon in Verhandlungen mit der Universität Wien um die Nachfolge des Anfang Juni 1917 verstorbenen Leiters des Universitäts-Moulagen-Instituts ,Dr. Karl HENNING, stand.

Nach dem Ende des Krieges, im April 1919, wurde er schließlich zum Leiter dieses Instituts bestellt. Gleichzeitig mit seiner Ernennung erhielt es die Bezeichnung „Institut für Darstellende Medizin“.

Lesen Sie bitte einige Artikel zu Alphons Poller in der österreichischen Tagespresse:

Zu seiner Hochschulzeit

9. Juli 1912 – Hochschulnachrichten

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=dvb&datum=19120709&seite=5&zoom=33&query=%22alfons%2Bpoller%22&provider=P03&ref=anno-search

Zum Ehrenbeleidigungsprozess Pollers gegen Theodor Henning, den Sohn Karl Hennings

31. Oktober 1926 – Ein wissenschaftlicher Ehrenbeleidigungsprozess

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=rpt&datum=19261031&seite=14&zoom=33&query=%22dr%2Bpoller%22&provider=P03&ref=anno-search

3. Oktober 1928

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=rpt&datum=19281003&seite=8&zoom=33&query=%22dr%2Bpoller%22&provider=P03&ref=anno-search

14.Dezember 1928 – Erklärung

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=rpt&datum=19281214&seite=9&zoom=33&query=%22dr%2Bpoller%22&provider=P03&ref=anno-search

Zu seiner Tätigkeit bei der Polizei

30. November 1926 – Rund um die Wiener Polizei – Erkennungsamt

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=rpt&datum=19261130&seite=6&zoom=33&query=%22negocoll%22&provider=P03&ref=anno-search

30. Dezember 1926 – Die Ausstellung der Wiener Polizei

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=wrz&datum=19261230&seite=4&zoom=33&query=%22negocoll%22&provider=P03&ref=anno-search

12. Juni 1927 – Das Abformlaboratorium der Wiener Polizei

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=oiz&datum=19270612&seite=6&zoom=33&query=%22dr%2Bpoller%22&provider=P03&ref=anno-search

5. Juni 1929 – Photographie im Raum

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=rpt&datum=19290605&seite=5&zoom=33&query=%22negocoll%22&provider=P03&ref=anno-search

29. August 1929 – Das Pollersche Moulageverfahren

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=dib&datum=19290829&seite=5&zoom=33&query=%22negocoll%22&provider=P03&ref=anno-search

17. Oktober 1930 – Im Moulage-Kabinett der Polizei

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=iwp&datum=19301017&seite=3&zoom=33&query=%22dr%2Bpoller%22&provider=P03&ref=anno-search

Zu seinem Tod

5. September 1930 – Tod eines Erfinders

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=dkb&datum=19300905&seite=3&zoom=33&query=%22alfons%2Bpoller%22&provider=P03&ref=anno-search

5. September 1930 – Selbstmord eines Wiener Arztes und Erfinders

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=rpt&datum=19300905&seite=3&zoom=33&query=%22dr%2Bpoller%22&provider=P03&ref=anno-search

5. September 1930 – Selbstmord eines Wiener Arztes

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=ptb&datum=19300905&seite=3&zoom=33&query=%22dr%2Bpoller%22&provider=P03&ref=anno-search

6. September 1930 – Dozent Dr. Alfons Poller

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=wrz&datum=19300906&seite=3&zoom=33&query=%22dr%2Bpoller%22&provider=P03&ref=anno-search

7. September 1930 – Das Poller-Verfahren

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=ptb&datum=19300907&seite=3&zoom=33&query=%22dr%2Bpoller%22&provider=P03&ref=anno-search

8. September 1930 – Der Freitod eines Gelehrten

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=wsz&datum=19300908&seite=5&zoom=33&query=%22dr%2Bpoller%22&provider=P03&ref=anno-search

Zur „Pollerschen Methode“

8. Mai 1942 – Menschen, Masken und Schicksale

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=nwt&datum=19420508&seite=4&zoom=33&query=%22alfons%2Bpoller%22&provider=P03&ref=anno-search

22.Juli 1944 – Wenn der Augenblick erstarrt – Porträtplastiken helfen derTheaterwissenschaft

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=nwg&datum=19440722&seite=3&zoom=33&query=%22dr%2Bpoller%22&provider=P03&ref=anno-search

27. August 2012 – „Pollern“

http://www.springermedizin.at/artikel/30101-pollern

„Poller-Werkstatt“ – Inserate in Zeitungen und Zeitschriften

1. Juni 1932 – Plastische Photographie

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=aaz&datum=19320601&seite=36&zoom=33&query=%22alphons%2Bpoller%22&provider=P03&ref=anno-search

1. Oktober 1932

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=aaz&datum=19321001&seite=44&zoom=33&query=%22poller-werkstatt%22&provider=P03&ref=anno-search

4. November 1932

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=raw&datum=19321104&seite=59&zoom=33&query=%22poller-werkstatt%22&provider=P03&ref=anno-search

4. Dezember 1938

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=nwg&datum=19381204&seite=43&zoom=33&query=%22poller-werkstatt%22&provider=P03&ref=anno-search

13. Dezember 1938

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=nwg&datum=19381213&seite=22&zoom=33&query=%22poller-werkstatt%22&provider=P03&ref=anno-search

Sein Mitarbeiter, der Bildhauer Max[imilian] BLAHA

23. April 1932 – Die Aufbahrung Kardinal Piffl

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=rpt&datum=19320423&seite=5&zoom=33&query=%22poller-werkstatt%22&provider=P03&ref=anno-search

Ausgewählte Artikel von Alphons Poller in der Tagespresse

27. September 1918 – Unsere Propaganda – gegen uns

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=rpt&datum=19180927&seite=7&zoom=33&query=%22alphons%2Bpoller%22&provider=P02&ref=anno-search

11.Dezember 1918 – Richterstuhl oder Rachetribunal

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=rpt&datum=19181211&seite=1&zoom=33&query=%22alphons%2Bpoller%22&provider=P02&ref=anno-search

18. Oktober 1919 – Republik oder Monarchie?

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=wwb&datum=19191018&seite=1&zoom=33&query=%22alphons%2Bpoller%22&provider=P03&ref=anno-search

 

Zur Geschichte der Moulagenbildnerei beachten Sie bitte: Internationale Tagung „Naturgetreue Objekte“? am 4. und 5. März 2016 im Medizinhistorischen Museum Hamburg

https://www.uke.de/dateien/institute/geschichte-und-ethik-der-medizin/medizinhistorisches-museum/pdf/tagungsflyer-naturgetreue-objekte-web.pdf

Text:  Dr. Reinhard Mundschütz

“1. Weltkrieg & Medizin” –>alle Beiträge

„1. Weltkrieg & Medizin“ [37]: Der Arzt als „Moulageur“ – Dr. Alphons (Alfons) Poller (1879-1930) im Ersten Weltkrieg 1914 – 1918, Teil 1

Der Arzt als „Moulageur“ – Dr. Alphons (Alfons) Poller (1879-1930) im Ersten Weltkrieg 1914 – 1918     Teil 1

„Moulagen sind“ – nach Alphons Poller in einem Schreiben aus dem Jahre 1914 – „ vollständig naturgetreue Nachbildungen von – (erkrankten menschlichen) – Körperteilen in einer wachsähnlichen Masse, so dass sie von der Wirklichkeit kaum unterschieden werden können. Sie unterscheiden sich von sog. „Wachspräparaten“ dadurch, dass die Modelle nicht frei gebildet werden, sondern eine restlose Wiedergabe selbst der minutiösesten Details – z. B. der Poren der Haut – des Vorbildes sind und dass die Gussmasse keine Wachs-, sondern eben eine eigene Moulagemasse von sehr großer Härte und Widerstandsfähigkeit ist, die mit dem Fingernagel längst nicht mehr geritzt werden kann.

Die Universitäten, und vor allem die Wiener medizinische Fakultät machen von diesem ausgezeichneten Lehrbehelf den ausgedehntesten Gebrauch. Die Kliniken besitzen große wertvolle Moulage-Sammlungen aus dem Atelier eines eigenen Universitäts-Moulagen-Instituts unter Leitung des Dr. Henning [https://www.wien.gv.at/wiki/index.php/Karl_Henning].“

Zur Geschichte der Moulagenherstellung in Wien lesen Sie bitte:

http://www.springermedizin.at/artikel/5667-krankheitsbilder-aus-wachs-altes-medizinisches-wien-100

Alphons (Alfons) Poller selbst lieferte im Jahr 1929 in einer Mitteilung an den Herausgeber des Jahrbuchs der Wiener Gesellschaft zahlreiche autobiografische Details und zwar:

„Arzt, Schriftsteller, wurde am 31. August 1879 in Trautenau im Riesengebirge [https://de.wikipedia.org/wiki/Trutnov] geboren. Zunächst für die militärische Laufbahn bestimmt, besuchte er die Realschule und dann die [Infanterie-]Kadettenschule in Triest [1875-1907], von der er 1898 als Kadetten-Offizier-Stellvertreter ausgemustert wurde. Schon im folgenden Jahre superarbitriert [= für dienstuntauglich erklärt], machte er dann die Gymnasialmatura in Brünn und studierte danach an der Wiener Universität Philosophie und Medizin. Gleichzeitig betrieb er künstlerische Studien als Maler und Bildhauer. Während seiner Studienzeit betätigte er sich zwei Jahre als Lektor an der Wiener Urania und ein Jahr als technischer Assistent des Röntgenlaboratoriums Professor Holzknechts. [https://de.wikipedia.org/wiki/Guido_Holzknecht] Nach seiner 1914 erfolgten Promotion [er promovierte an der Universität Wien am 19. Dezember 1914] zum Dr. med. erhielt er anfangs 1915 eine Berufung vom preußischen Kriegsministerium an die Kaiser-Wilhelms-Akademie für das militärärztliche Bildungswesen in Berlin, wo er dann als Vorstand des Moulagen-Laboratoriums der K.-W.-A. in Berlin, Königsberg und Aachen tätig war. 1918 erfolgte seine Berufung an die medizinische Fakultät der Universität Wien als Vorstand des Universitätsinstituts für darstellende Medizin mit Lehrauftrag des Unterrichtsministeriums. Diese Stellung legte er im Jahre 1925 nieder. In der Zwischenzeit war er bis 1921 auch Herausgeber und Schriftleiter der „Deutschen Stimmen“. In den Jahren 1925 und 1926 hielt er sich in London, Paris und Zürich wegen Einrichtung der Fabrikation für seine Erfindungen, der zahnärztlichen Abform-Masse „Dentocoll“, ferner „Negocoll“, „Hominit“, „Ceberit“ (= Celerit) usw. auf. Seit 1926 ist er fachtechnischer Konsulent der Abformabteilung des Erkennungsamtes der Polizeidirektion Wien. Dr. A. Poller hat auch ein Buch über „Das Abformen am lebenden und toten Menschen“ [http://webapp.uibk.ac.at/alo_cat/card.jsp?id=11897370&pos=18&phys=] geschrieben und sich als Mitarbeiter von in- und ausländischen Zeitungen und Zeitschriften betätigt. Seit 1928 ist er wissenschaftlicher Vertreter und Verwaltungsrat der Apotela A.G. in Zürich. – Seine Gattin Eugenia, geb. Coffee-Brown aus Hawkinsville in USA, ist als Konzertsängerin im Jahre 1910 zur weiteren Ausbildung nach Europa gekommen. Hier hat sie sich mit Dr. A. Poller verheiratet. Die an Kindesstatt angenommene Ziehtochter Lilly, geb. Fetscher, stammt aus Württemberg – Wohnung: XVIII, Währinger Strasse Nr. 115. – Tel. A-21-505“

Noch als Medizinstudent bot Alphons Poller seine Dienste bereits Ende  August 1914 – also 4 Wochen nach Ausbruch des Krieges – dem k. u. k. Kriegsministerium in Wien an, indem er folgendes in einem Brief schrieb:

„Ich erlaube mir meine Dienste für Anfertigung von Moulagen kriegschirurgischer Natur anzubieten.

Ich bin Mediziner im 11. Semester, habe im vorigen Semester das Absolutorium erhalten und das ganze 2. Rigorosum abgelegt. Wenn die Kriegsereignisse es zulassen, beabsichtige ich im Herbste zu promovieren.

Ich wurde vor 3 Jahren zum Demonstrator des Universität-Moulagen-Ateliers bestellt und daher bin ich mit dem einschlägigen Verfahren vollkommen vertraut. In jüngster Zeit habe ich einen Auftrag auf Herstellung einer Anzahl von Moulagen für die Hebammenanstalt in ZARA (unter Leitung des Herrn Professors STERMICH (Oberarzt Dr. Anton Ritter von Stermich (1863-1920), Professor der Geburtshilfe an der Hebammenlehranstalt in Zara [https://de.wikipedia.org/wiki/Zadar]) nach Modellen der geburtshilflichen Klinik des Herrn Regierungsrates Professors Piskaček   [https://en.wikipedia.org/wiki/Ludwig_Piska%C3%A7ek] erhalten. Ich habe dies zum Anlasse genommen, eingehende Versuche und Studien zur Auffindung einer eigenen, bedeutend verbesserten Positiv-Moulagemasse zu machen.

Diese Arbeiten haben das Ergebnis, daß die jetzt von mir verwendete Masse einen viel höheren Schmelzpunkt als die Dr. Hennings aufweist, so daß sie nicht wie seine Präparate bei längerem Liegen an der Sonne zulaufen können. Sie sind auch gegen viel höhere Temperaturen vollkommen resistent. Auch die Härte ist größer.

Über meine Person wird gewiß gerne der Präsident des obersten Sanitätsrates, Herrenhausmitglied, Herr Hofrat Professor Dr. Ernst LUDWIG [http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=oij&datum=19151115&seite=2&zoom=33&query=%22ernst%2Bludwig%22&provider=P02&ref=anno-search] , XIX Billrothstrasse 72, der mich persönlich sehr gut kennt, bereitwilligst Auskunft geben.

Ich bin selbstverständlich bereit bei einer beliebig zu bestimmenden Gelegenheit Proben meines Könnens abzulegen und die Arbeiten einer fachkritischen Beurteilung unterziehen zu lassen.

Ich glaube, daß in den Kriegslazaretten eine große Zahl höchst interessanter Krankheitsbilder, Verletzungen u.s.w. zu sehen sein wird, die später – eben weil der Krieg eine seltene Erscheinung ist – nie wieder den Augen des Studierenden zur Vorführung gebracht werden können.

Während dem Studenten selbst seltene Fälle aus der allgemeinen menschlichen Pathologie an großen Universitäten dennoch sehr oft gezeigt werden können, befindet sich der Militärarzt gerade auf einem für ihn sehr wichtigen Gebiete, der Kriegschirurgie, in keiner so glücklichen Lage. Auf diesem Gebiete fehlt ihm beinahe jede unmittelbare Anschauung. Eine möglichst große Zahl guter Moulagen, also vollständig naturgetreuer plastischer Nachbildungen aus diesem größten Kriege aller Zeiten müßte meines Erachtens eine höchst wertvolle Sammlung für das Studium aller künftigen Militärärzte bilden. Da die Originale beliebig oft copiert werden können, so könnten alle größeren Garnisonspitäler mit einer ausgewählten Sammlung dieser Moulagen beteilt werden. Ebenso könnte die Heeresverwaltung diese ausgezeichneten Studienbehelfe an fremde Staaten zu Unterrichtszwecken verkaufen.

Barbarische Verstümmlungen, Wirkungen von Dum-Dum-Geschossen etc. können (als actenmässige Belege gewissermassen) in einwandfreier Naturtreue für ewige Zeiten dargestellt werden.

Schließlich wäre eine solche Sammlung für die Nachkommen eine unersetzlich wertvolle Erinnerung, ein historisches Dokument allerersten Ranges.

Die Aufnahmen würden einerseits an lebenden Verletzten, anderseits an Leichen stattfinden. Die Leiche ist natürlich das günstigste Object, weil alle Rücksichten auf Schmerzen, Infektion etc. wegfallen. Diese werden daher tunlichst als Modelle zu verwenden sein. Eventuell auch pathologisch-anatomische Präparate.

Die Verletzten müssten möglichst rasch nach der Verwundung zur Aufnahme gelangen, wenigstens in den Fällen, in denen sich nicht erst im Stadium der Nachbehandlung interessante Bilder ergeben.

Aus beiden folgt, dass die Moulagen im Allgemeinen möglichst nahe der Schlachtlinie gemacht werden müssten, weil nur dort sich wenig veränderte Bilder zeigen werden.

Andererseits aber natürlich erfordert die künstlerische Arbeit des Moulierens einen gewissen Grad der Ruhe und Ungestörtheit und Voraussetzungen hinsichtlich der Arbeitsstätte etc.

Man würde also das richtige Mittel wählen müssen. Nahe genug der Front, um günstige frische Fälle zu bekommen und weit genug hinten, um ungestört arbeiten zu können.

Vom chirurgischen Standpunkt kann, bei Beachtung aller Kautelen der Aseptik, selbst das Moulieren frischer Verwundungen als unbedenklich bezeichnet werden. Die Negativ-Abgussmasse ist nämlich im Wesentlichen eine Leimmasse, die – wenn nur durch eine geeignete Kochvorrichtung die Wasserverdampfung hintangehalten wird – auch 24 Stunden und länger vor dem Gebrauche ununterbrochen gekocht werden und daher vollständig keimfrei gemacht werden kann.

Sonst aber kommt mit dem Patienten nichts in directe Berührung. Die Leimmasse wird 1 bis 2 Grade über der normalen Körpertemperatur erwärmt appliziert, enthält absolut keinerlei reizende Substanzen und ist nach dem Erstarren vollkommen weich und nachgiebig, klebt auch nicht im Geringsten, so dass Schmerzen, Verklebung etc. vollkommen ausgeschlossen sind. Die Applikation wird von Patienten im Gegenteile stets als eine milde, schmerzstillende Einhüllung empfunden. Ein Rasieren der Haare ist nicht notwendig, da ein Verkleben ausgeschlossen. Auch überhängende Ränder werden hindernislos ausmodelliert.

Selbstverständlich müsste alles zur Verwendung kommende Material (Gaze, Watte etc.) steril sein und ebenso selbstverständlich müsste ich und mein Assistent beim Abformen des Negativs am Patienten nach allen Regeln moderner Aseptik und Antiseptik angehen, uns also an die für Operationen geltenden Vorschriften der Reinigung etc. halten.

Da ich sowohl die Zusammensetzung der Massen als auch das Verfahren nicht preisgeben kann, würde ich als Assistenten nur meine Frau beiziehen, die von mir sowohl in den technischen Teil vollkommen eingeweiht, als auch mit den medizinischen Erfordernissen vertraut gemacht ist.

Die einfachsten Bedingungen würden sich wohl ergeben, wenn ich einem großen Spitale möglichst nahe dem Kriegsschauplatze zugeteilt würde. Ein genügend großes Zimmer könnte dann als Atelier

und Material-Magazin, eventuell auch als Schlafraum dienen. Sollte zur Aufstellung zweier Betten kein Platz sein, so ließe sich wohl privat eine ständige Nächtigungsstation finden. In diesem Falle würde ich Quartiergeld beanspruchen.

Sollte das Moulage-Atelier aber als ambulante Station gedacht sein, so müßten entweder zwei entsprechend geräumige Wagen (Automobile) beigestellt werden, von denen der eine als Arbeitsstätte, der andere als Materialdepot und Schlafstelle Verwendung fände oder man würde die Dislokationsfähigkeit auf Eisenbahnlinien beschränken, in welchem Falle, wie ich glaube, ein Eisenbahnwaggon beide Wagen ersetzen würde.

Ich bin auch bereit, falls die Heeresverwaltung es für wünschenswert hielte – z. B. zum Vergleiche der Wirkung von Geschossen und Waffen verschiedener Staaten – mich auf den Kriegsschauplätzen unserer Verbündeten verwenden zu lassen.

Da ich auch Zeichner und Maler und tüchtiger Amateurphotograph bin und viele medizinische wissenschaftliche Arbeiten illustriert habe, ist es selbstverständlich, daß ich auch diese Fähigkeiten in den Dienst militärmedizinischer Forschung und Lehre stellen werde.

Resümierend glaube ich meinen Vorschlag auf das eingehendste empfehlen zu können. Es wird kaum einen geben, der geeigneter für diese Aufgabe wäre als ich. Herr Dr. HENNING ist ein älterer Mann, der mit Rücksicht auf seine Familie sogar bei der jüngsten Blatternepidemie im Süden unserer Monarchie seine Teilnahme ablehnen mußte.

Ich bin sein vollwertiger Schüler, Mediziner, also nach der ärztlichen Seite hin geschult und zugleich Künstler und bin mit Begeisterung – ebenso wie auch meine Frau – für den Gedanken erfüllt, bin bereit die voraussichtlichen Anstrengungen und Opfer der guten Sache wegen freudig auf mich zu nehmen.

Ich bin überzeugt, daß eine solche Moulagen Sammlung nach authentischen Fällen dieses Weltkrieges einen unschätzbar hohen Wert in Zukunft erlangen müßte, einen Wert, der jedenfalls die Kosten der Herstellung weit überträfe.“

Zur Geschichte der Moulagenbildnerei beachten Sie bitte:Internationale Tagung „Naturgetreue Objekte“? am 4. und 5. März 2016 im Medizinhistorischen Museum Hamburg 

https://www.uke.de/dateien/institute/geschichte-und-ethik-der-medizin/medizinhistorisches-museum/pdf/tagungsflyer-naturgetreue-objekte-web.pdf

Text:  Dr. Reinhard Mundschütz

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„1. Weltkrieg & Medizin“ [36]: Das Reservespital Nr. 2 in Pardubitz / Pardubice in Böhmen 1914 – 1918 (Teil 5.3)

Das Reservespital Nr. 2 in PARDUBITZ / PARDUBICE  in Böhmen 1914 – 1918

Folge 5.3 – Zu Organisation und Verwaltung des „Reservespitals Nr. 2“

Jede der sechs Spitalssektionen (Nr. I bis Nr. VI) bestand aus mehreren Krankenabteilungen, einer Sanitätsabteilung und einer eigenen Apotheke.  Sie unterstanden einem Militärarzt, dem sogenannten „Spitalssektionskommandanten“.

„Dieser leitete und überwachte den gesamten militärischen, ärztlichen und ökonomisch-administrativen Dienstbetrieb innerhalb der Spitalssektion nach den vom Spitalskommando erhaltenen Direktiven und war für diesen Dienstbetrieb sowie für die Verwendung des Materials verantwortlich. Ihm stand das Disziplinarstrafrecht eines Unterabteilungskommandanten zu.“

In den sechs Sektionen befanden sich nach Angaben in einem Schreiben des k. u. k. Kriegsministeriums vom Februar 1918 folgende Krankenabteilungen:

I. SEKTION:

— TRACHOMABTEILUNG  [https://de.wikipedia.org/wiki/Trachom]
— INFEKTIONSABTEILUNG
— ABTEILUNG FÜR TÜRKISCHE HEERESANGEHÖRIGE
— ABTEILUNG FÜR MALARIAKRANKE– CHIRURGISCHE ABTEILUNG

SEKTIONSKOMMANDANT:

Stabsarzt der Reserve Dr. Maximilian SCHNECK, geboren 1864 in Wien, war eingerückt vom 3. Mai 1916 bis 2. September 1917 und wurde dann ins Reservespital Nr. 2 nach Pardubitz versetzt. Nach dem Krieg war er in Wien als Arzt tätig, wo er im November 1933 verstarb.
Arbeiter Zeitung vom 21. November 1933
Dr. Maximilian Schneck verstorben
[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=aze&datum=19331121&seite=4&zoom=33&query=%22maximilian%2Bschneck%22&provider=P03&ref=anno-search]

Lesen Sie hier bitte weiteres zum Thema Trachom:

Wiener medizinische Wochenschrift 1918

Einiges über Trachom 1918 2 Teile

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=wmw&datum=1918&size=45&page=211

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=wmw&datum=1918&size=45&page=236

Zum Thema „Türkische Heeresangehörige“:

Neuigkeits-Weltblatt vom 1. August 1916

Türkische Truppen an unserer Nordostfront

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=nwb&datum=19160801&seite=3&zoom=33&query=%22t%C3%BCrken%22%2B%22galizien%22&provider=P02&ref=anno-search

II. SEKTION:

— ABTEILUNG FÜR HAUT- + VENERISCH KRANKE

SEKTIONSKOMMANDANT:

Landsturmregimentsarzt Dr. Kamill FIALA, geboren 1880, Domizil in Prag, Bezirksarzt, eingeteilt beim k. u. k. Infanterieregiment Nr.36. Er wurde bei der am 18. Mai 1915 als „derzeit felddienstuntauglich auf 6 Monate und zu Diensten bei Sanitätsanstalten im Hinterlande verwendbar“ eingeteilt und zum Dienst beim k. u. k. Garnisonspital Nr. 13 in Theresienstadt/ Terezín/Tschechien [https://de.wikipedia.org/wiki/Terez%C3%ADn] einberufen. Als Konsiliararzt für Geschlechtskrankheiten wurde er später dem Reservespital Nr. 2 in Pardubitz als Dermatologe und Syphilitologe zugeteilt.

Lesen Sie hier bitte weiteres zum Thema Haut- und Geschlechtskrankheiten:

Wiener medizinische Wochenschrift 1915

Die dermatologischen Erfahrungen im Kriege

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=wmw&datum=1915&size=45&page=539

Wiener medizinische Wochenschrift 1915

Einige Beobachtungen über Hautkrankheiten im Kriege 2 Teile

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=wmw&datum=1915&size=45&page=181

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=wmw&datum=1915&size=45&page=201

Wiener medizinische Wochenschrift 1915

Ein Erfolg im Kampf gegen die Geschlechtskrankheiten

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=wmw&datum=1915&size=45&page=771

III. SEKTION:

— ABTEILUNG FÜR ÖSTERREICHISCHE CHIRURGISCH KRANKE
— ABTEILUNG FÜR HALS- + OHRENLEIDEN
— ABTEILUNG für MALARIAKRANKE
— AUGENABTEILUNG– ZAHNÄRZTLICHES AMBULATORIUM– ORTHOPÄDIE

SEKTIONSKOMMANDANT:

Landsturmregimentsarzt Dr. Jaromir KOTESOVEC, geboren am 23. April 1877 in Königseck/Kunžak/Tschechien [https://de.wikipedia.org/wiki/Kun%C5%BEak] als Sohn eines „Bürgerschuldirektors“. Im Juni 1898 in die k. u. k. Armee als Einjährig-Freiwilliger eingetreten, verpflichtete er sich zu einer vierjährigen aktiven Dienstleistung. Gleichzeitig studierte er Medizin an der „böhmischen“ Universität in Prag und promovierte hier am 1. Februar 1903 zum Doktor der gesamten Heilkunde. Er diente ab 1. April 1903 im Garnisonspital Nr. 12 in Josefstadt  [https://de.wikipedia.org/wiki/Josefov_(Jarom%C4%9B%C5%99)], dann beim Infanterieregiment Nr. 36 und war ab 1. April 1904 im Garnisonspital Nr. 1 in Wien. Hier besuchte er von Oktober 1904 bis Juli 1905 die militärärztliche Applikationsschule.   [http://woerterbuchnetz.de/Meyers/?sigle=Meyers&mode=Vernetzung&hitlist=&patternlist=&lemid=IM06006]. Ab 1. August 1905 war er dem Garnisonspital Nr. 13 in Theresienstadt/ Terezín/Tschechien zugeteilt, wurde dann im November 1906 zum Infanterieregiment „Freiherr v. Reinländer Nr. 24“ versetzt. Am 7. März 1915 in die Reserve versetzt.  Nach seiner Einteilung zum Reservespital Nr. 2 in Pardubitz absolvierte er am 17. April 1916 einen dreiwöchigen Kurs „behufs Schulung in der mechano-therapeutischen Behandlung Kriegsbeschädigter“ im Reservespital Nr. 11 in Wien.

Zur „mechano-therapeutschen Behandlung Kriegsbeschädigter“ lesen Sie bitte den Artikel von:

Oberstabsarzt Dr. Hans SPITZY: Organisation und Arbeit in den Invalidenschulen 2 Teile

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=wmw&datum=1916&size=45&page=317

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=wmw&datum=1916&size=45&page=335

Über Malaria lesen Sie bitte:

Wiener medizinische Wochenschrift 1917 2 Teile

Über Malaria

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=wmw&datum=1917&size=45&page=568

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=wmw&datum=1917&size=45&page=582

IV. SEKTION:

— ABTEILUNG INTERNE
— ABTEILUNG FÜR NERVENKRANKE
— ABTEILUNG MALARIA UND INTERNE

SEKTIONSKOMMANDANT:

Landsturmstabsarzt Dr. Karl KRASA, Oberbezirksarzt aus Chrudim/Chrudim/Tschechien [https://de.wikipedia.org/wiki/Chrudim], geboren am 16. Dezember 1868 in Beneschau/Benešov/Tschechien [https://de.wikipedia.org/wiki/Bene%C5%A1ov], wurde am 27. November 1886 als einjährig freiwilliger „assentiert“ [=für tauglich zum Militärdienst erklärt] mit der Bestimmung als Mediziner auf 10 Jahre im „stehenden Heer“ [https://de.wikipedia.org/wiki/Stehendes_Heer] zu dienen. Er studierte Medizin in Prag, wo er 1892 promovierte. Er war beteiligt beim Aufbau der k. u. k. Beobachtungsstation in Kolin 1914/15  [http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=ptb&datum=19150718&seite=9&zoom=33&query=%22karl%2Bkrasa%22&provider=P02&ref=anno-search]. 1916 wurde er dann dem Reservespital Nr. 2 in Pardubitz zugeteilt.

Über „Nervenkrankheiten“ lesen Sie bitte:

Wiener medizinische Wochenschrift 1916

Über Neurosen im Kriege

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=wmw&datum=1916&page=692&size=45

Wiener medizinische Wochenschrift 1916 2 Teile

Die Psychosen des Krieges

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=wmw&datum=1916&size=45&page=753

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=wmw&datum=1916&size=45&page=768

Wiener medizinische Wochenschrift 1917 2 Teile

Einige Beiträge zum Wesen der sogenannten Kriegsneurosen

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=wmw&datum=1917&size=45&page=896

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=wmw&datum=1917&size=45&page=915

Wiener medizinische Wochenschrift 1918

Kriegsneurologisches und Kriegspsychiatrisches

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=wmw&datum=1918&size=45&page=849

V.  SEKTION:

— ABTEILUNG FÜR LUNGENKRANKE
— AUSTAUSCHINVALIDE EIGENE UND TÜRKISCHE  SOLDATEN– CHIRURGIE FÜR ÖSTERREICHER
— MALARIA
— OFFIZIERSBARACKE (BARACKE Nr. 20 für erkrankte Offiziere)

SEKTIONSKOMMANDANT:

Stabsarzt der Reserve Dr. Johann SEDIVEC, geboren 1877, Heimatgemeinde Bolewetz/Bolevec/Tschechien heute Teil von Pilsen/Plzeň/Tschechien https://de.wikipedia.org/wiki/Pilsen. Vom 11. Oktober 1914 bis 15. September 1915 am nördlichen Kriegsschauplatz eingesetzt (war Kommandant des Feldspitals 8/15). Er erkrankte im Mai 1915 an „chronischer Blinddarmentzündung“ wurde als „felddienstuntauglich“ ins „Hinterland“ geschickt und schließlich mit Dezember 1916 in den Ruhestand versetzt. Auf sein Ersuchen hin wurde er Mitte 1917 „auf Mobilitätsdauer aktiviert“ und zum Reservespital Nr. 2 nach Pardubitz versetzt.

Zur „Invalidenfürsorge“ lesen Sie bitte:

Wiener medizinische Wochenschrift 1915

Über die technische Invalidenfürsorge

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=wmw&datum=1915&size=45&page=465

VI. SEKTION:

— SKRIVANEKSCHULE UND KAVALLERIEKASERNE (in der Stadt Pardubitz)
— TRUPPENSPITAL      (in der Stadt Pardubitz)
— ABTEILUNG FÜR MALARIAKRANKE

SEKTIONSKOMMANDANT:

Regimentsarzt der Reserve Dr. Heinrich KOLAR. Er wurde im Mai 1915 vom Garnisonspital Nr. 13 in Theresienstadt/ Terezín/Tschechien dem Militärkommando in Leitmeritz zur Verfügung gestellt. Später – als Chefarzt des Kriegsgefangenenlagers in Braunau/Broumov/Tschechien [https://de.wikipedia.org/wiki/Broumov] – war er für die Maßnahmen zur Bekämpfung einer Epidemie im Lager verantwortlich. Dafür wurde ihm das „Goldene Verdienstkreuz mit der Krone am Bande der Tapferkeitsmedaille“ verliehen. [http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=wrz&datum=19161109&seite=3&zoom=33&query=%22dr%2Bheinrich%2Bkolar%22&provider=P01&ref=anno-search]

Text:  Dr. Reinhard Mundschütz

“1. Weltkrieg & Medizin” –>alle Beiträge

„1. Weltkrieg & Medizin“ [35]: Die „Sterbebücher“ deportierter serbischer Zivilisten aus den Internierungslagern in Neusiedl am See und Neckenmarkt während des Ersten Weltkrieg: Prof. Arthur Schattenfroh.

Die „Sterbebücher“ deportierter serbischer Zivilisten aus den Internierungslagern in Neusiedl am See und Neckenmarkt während des Ersten Weltkrieg: Prof. Arthur Schattenfroh.

Während des Ersten Weltkrieges existierten im heutigen Burgenland – im damaligen ungarischen Komitat Mosony – drei Internierungslager für Zivilisten serbischer Nationalität: und zwar in Neusiedl am See/Nezsider, Neckenmarkt/Sopronnyék und in Frauenkirchen/Bolodogasszony. Diese Lager waren Teil eines weitverzweigten Lagersystems für Zivilinternierte (sogenannte „feindliche Ausländer“), in dem unter anderem tausende Zivilisten serbischer Nationalität infolge der ab Sommer 1914 kontinuierlich erfolgten Außerlandesschaffung von Zivilisten aus dem Balkan untergebracht waren. Weitere Lager in denen serbische und montenegrinische Zivilisten interniert wurden, waren u.a. Doboj in Bosnien – ein Internierungslager mit zirka 46.000 Personen – Arad in Ungarn (heute Rumänien), Braunau in Böhmen (Broumov), Drosendorf und Karlstein im nördlichen Waldviertel, Aschach an der Donau und Mauthausen. In diesen Lagern waren Zivilisten interniert, die im Zuge der militärischen Operationen und der Militärpolitik der k.u.k. Armee in den besetzten Ländern in Bosnien-Herzegowina (in den serbischen Siedlungsgebieten), in Serbien und Mazedonien Opfer der Massendeportationen, der Massenverhaftungen und individuellen Verfolgungen zur Brechung des zivilen Widerstandes (sogenannten „Bandenbekämpfung“ ) wurden. Deren Festhaltung unterlag keinen Gerichtsverfahren und stand außerhalb der Rechtsordnung.

Aus den Lagern in Neusiedl am See/Nezsider, Neckenmarkt/Sopronnyék, die dem Militärkommando Pozsony (Bratislava) unterstanden, sind die sogenannten „Sterbebücher“ erhalten, die neben den Namen der zwischen 1914 und 1918 hier verstorbenen Internierten, Angaben zu deren Heimatorten aus denen sie deportiert worden waren, deren Alter, Beruf und deren Todesursache enthalten.

Das Lager in Neusiedl am See wurde in unmittelbarer Nähe zur Ortschaft (deren Einwohnerzahl 1914 zirka 2.600 Einwohner betrug) errichtet und bestand aus 120 Baracken, in denen durchschnittlich 11.000 Personen gefangen gehalten worden sind. Diese Deportierten kamen vor allem aus den Regionen Belgrad, Cuprjia, Gornji-Milanovac, Negotin, Nis, Valjevo u.a.

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Quelle: Auszug aus dem Sterbebuch Neusiedl am See/Nezsider 1917 – Internierungslager: Burgenländisches Landesarchiv

Jene Deportierten im Internierungslager in Neckenmarkt/Sopronnyék kamen aus den serbischen Siedlungsgebieten im Südosten von Bosnien-Herzegowina aus Gacko, Foca, Visegrad, Trebinje, Srebrenica, Sarajevo, Rogatica, Cajnice, Bileca u.a. Sie wurden mit dem Beginn der Militäroperationen der k.u.k. Armee in Südbosnien und an der Grenze zu Serbien ab dem Jänner 1916 deportiert. Darunter befanden sich zahlreiche Frauen und Kinder – als de facto Geiseln – um die männliche Bevölkerung in Bosnien und Serbien von Widerstandsaktionen abzuhalten.

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Quelle: Auszug aus dem Sterbebuch Neckenmarkt/Sopronnyék 1916 – Internierungslager: Burgenländisches Landesarchiv

Flecktyphus und Fleckfieber:

So wie in zahlreichen anderen Lagern für Internierte, Kriegsflüchtlinge und Kriegsgefangene waren Epidemien und massenhaftes Sterben an der Tagesordnung. Dies war bedingt durch die katastrophalen hygienischen und sanitären Verhältnisse, den Mängeln an den baulichen Maßnahmen, dem Nahrungsmangel, der Überbelegung der Baracken, der fehlenden Beheizung, sowie durch Nässe, Kälte und den Kleidungsmangel. Haupterkrankungen waren Tuberkulose, Cholera, Bauch- sowie Flecktyphus. Vielfach kamen die Deportierten bereits in einem schlechten gesundheitlichen Zustand in die Lager, da sie oft wochenlang im sogenannten Etappengebiet hinter der Front unter desolaten hygienischen Zuständen der Verwahrlosung preisgegeben, lebten, und erst als sie für die Armee eine akute Seuchengefahr darstellten, deportiert wurden. Als Lagerarzt in Neusiedl am See/Nezsider arbeitete der Offiziersarzt Dr. Armin Grünfeld. Hier kam es erstmals im Frühjahr 1915 zum Ausbruch von Flecktyphus und Fleckfieber. Bis Kriegsende kamen zirka 5.000 serbische Zivilinternierte im Lager ums Leben. Die Verstorbenen wurden in Einzelgräbern und 117 Massengräbern bestattet.

Oberstabsarzt Arthur Schattenfroh war während des Krieges als Hygieniker in beratender Funktion in der für das Militärsanitätswesen zuständigen 14. Abteilung im k.k. Kriegsministerium tätig. In dieser Funktion inspizierte er die verschiedenen Gefangenenlager der Monarchie, fertigte Berichte darüber an, und wirkte bei den Regelungen der sanitären und baulichen Verhältnisse mit. Darunter finden sich auch seine Berichte über die Inspektionen des Lagers in Neusiedl aus dem Jahre 1915.

Arthur Schattenfroh (*27.10.1869 Salzburg, gest. 12.10.1923 Wien) war Hygieniker und Bakteriologe. Er studierte ab 1887 an der Medizinischen Fakultät der Universität Graz, wo er 1893 promovierte, und dazwischen in Straßburg und in Wien. Danach arbeitete er bei dem Pathologen Richard Paltauf (*9.2.1858 Judenburg/Steiermark, gest. 21.4.1924 Semmering) in Wien. Im Jahr 1896 kam er als Assistent zu Maximilian Gruber (*1853 Wien, gest. 16.9.1927 Berchtesgaden/Deutschland) an das Hygiene-Institut der Medizinischen Fakultät der Universität Wien. 1898 habilitierte er sich und wurde zum Priv. Doz. für Hygiene, 1902 zum ao. Prof. und 1905 zum o. Prof. und zum Vorstand des Institutes ernannt. 1908/09 und 1915-1918 fungierte er als Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Wien.

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Quelle: Österreichs Illustrierte Zeitung, 20.6.1915.

In seinen wissenschaftlichen Forschungsarbeiten beschäftigte er sich mit bakteriologischen Fragen und der Immunitätslehre. Darüber bekleidete er Funktionen im Niederösterreichischen Landessanitätsrat, danach im Obersten Sanitätsrat und ab 1906 in der Unfallverhütungskommission, weiters ab 1910 im Lebensmittelbeirat. Ab 1905 war er Vorstand der staatlichen Untersuchungsanstalt für Lebensmittel und in der Ausbildung der Amtsärzte tätig.

Literatur von Arthur Schattenfroh aus der Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin (eine Auswahl):

Über die bacterien-feindlichen Eigenschaften der Leucocyten (Habilitationsschrift), München 1897.

(Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin SA 2.879)

[http://webapp.uibk.ac.at/alo_cat/card.jsp?id=8638157&pos=12&phys=]

Über die Neuerungen in der Beleuchtungstechnik und deren hygienische Beurtheilung. Vortrag, gehalten in der Österreichischen Gesellschaft für Gesundheitspflege am 10. März 1897, in: Monatsschrift für Gesundheitspflege, H. 7-8, 1897.

(Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin SA 2.886)

[http://webapp.uibk.ac.at/alo_cat/card.jsp?id=8638167&pos=21&phys=]

Über hitzebeständige bactericide Leukocytenstoffe, in: Münchner medizinische Wochenschrift, Nr. 35. 1898, S. 7.

Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin – Separatasammlung

[http://webapp.uibk.ac.at/alo_cat/card.jsp?id=8457626&pos=0&phys=]

Weitere Untersuchungen über die bacterienfeindlichen Stoffe der Leukocyten, in: Archiv für Hygiene, Bd. 35, H. 2, 1899.

(Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin SA 2.887)

[http://webapp.uibk.ac.at/alo_cat/card.jsp?id=8638177&pos=30&phys=]

Über Rauschbrand, in: Thierärztliches Centralblatt, Nr. 23 vom 10. August 1902.

(Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin SA 2.865)

[http://webapp.uibk.ac.at/alo_cat/card.jsp?id=8638168&pos=22&phys=]

Untersuchungen in einer Grundwasserversorgungs-Anlage, Wien 1903.

(Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin SA 2.881)

[http://webapp.uibk.ac.at/alo_cat/card.jsp?id=8638176&pos=29&phys=]

Die hygienischen Einrichtungen Wiens. Vortrag, gehalten den 10. Dezember 1902, in: Vorträge des Vereines zur Verbreiterung naturwissenschaftlicher Kenntnisse, Wien H. 2, 1903.

(Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin 9.228/43,2)

[http://webapp.uibk.ac.at/alo_cat/card.jsp?id=8638158&pos=13&phys=]

Neue Wasserreinigungsverfahren, Vortrag gehalten am 9. Dezember 1903, in: Vorträge des Vereins zur Verbreiterung naturwissenschaftlicher Kenntnisse in Wien, H. 3, 1904.

(Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin 9.228/44,3)

[http://webapp.uibk.ac.at/alo_cat/card.jsp?id=8638179&pos=32&phys=]

Moderne Tuberkulosebekämpfung. Vortrag, gehalten den 16. November 1904, in: Vorträge des Vereines zur Verbreiterung naturwissenschaftlicher Kenntnisse, Wien H. 7, 1905.

(Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin 9.228/45,7)

[http://webapp.uibk.ac.at/alo_cat/card.jsp?id=8638175&pos=28&phys=]

Antitoxische und antiinfektiöse Immunität, Wien 1905.

(Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin SA 2.863)

[http://webapp.uibk.ac.at/alo_cat/card.jsp?id=8638165&pos=19&phys=]

Die Stellung des Schularztes. Vortrag, gehalten den 8. November 1905, in: Vorträge des Vereines zur Verbreiterung naturwissenschaftlicher Kenntnisse, Wien H. 6, 1906.

(Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin 9.228/46,1)

[http://webapp.uibk.ac.at/alo_cat/card.jsp?id=8638173&pos=26&phys=]

Welche besonderen sanitären Verhältnisse kommen in den Fragen des Kinderschutzes und der Jugendfürsorge in Betracht und welche Maßnahmen sind hier in erster Reihe in Anwendung zu bringen? (Gutachten) (= k.k. Hof- und Staatsdruckerei 1907, Schriften des I. Österreichischen Kinderschutzkongresses) Wien 1907.

(Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin SA 2.862)

[http://webapp.uibk.ac.at/alo_cat/card.jsp?id=8638180&pos=33&phys=]

Wissenschaftliche Hygiene und öffentlicher Gesundheitsdienst. Vortrag, gehalten am I. Amtsärzte-Kongress in Wien 1909, in: Österreichische Vierteljahreszeitschrift für Gesundheitspflege, H. 1, 1910.

(Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin SA 2.880)

http://webapp.uibk.ac.at/alo_cat/card.jsp?id=8638163&pos=17&phys=

Bemerkungen zur Schularztfrage, in: Wiener klinische Wochenschrift, Nr. 29, 1913, S. 4.

(Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin SA 2.869)

[http://webapp.uibk.ac.at/alo_cat/card.jsp?id=8638149&pos=4&phys=]

Über die Immunisierung gegen Diphterie mit Toxin-Antitoxingemischen nach Behring, in: Wiener klinische Wochenschrift, Nr. 39, 1913.

(Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin SA 2.870)

[http://webapp.uibk.ac.at/alo_cat/card.jsp?id=8638164&pos=18&phys=]

Hygiene des Städtebaues und des Wohnhauses, in: Expertise über Wohnungshygiene. Zeitschrift für öffentliche Gesundheitspflege, H. 2/3, 1914, S. 6-26.

(Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin SA 2.873)

[http://webapp.uibk.ac.at/alo_cat/card.jsp?id=8638162&pos=16&phys=]

Das k.k. Ministerium für Volksgesundheit, in Neue Freie Presse, 10.9.1917.

(Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin SA 826 a, b)

[http://webapp.uibk.ac.at/alo_cat/card.jsp?id=8638166&pos=20&phys=]

Text:

Walter Mentzel

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„1. Weltkrieg & Medizin“ [34]: Das Reservespital Nr. 2 in Pardubitz / Pardubice in Böhmen 1914 – 1918 (Teil 5.2)

Das Reservespital Nr. 2 in PARDUBITZ / PARDUBICE  in Böhmen 1914 – 1918

Folge 5.2 – Zu Organisation und Verwaltung des „Reservespitals Nr. 2“  

Zum Spitalskommando gehörte neben dem Kommandanten noch ein Oberstabsarzt 2. Klasse als dessen Stellvertreter und sechs weitere Offiziere für „Angelegenheiten der freiwilligen Sanitätspflege, für die Aufnahme und Entlassung der Kranken und für sonstige Dienstleistungen inklusive Betreuung des Archivs“.

Stellvertreter des Spitalskommandanten war Oberstabsarzt Dr. Nikolaus HACKMANN, der am 9. April 1917 seinen Dienst im Reservespital Nr. 2 in Pardubitz antrat.

Nikolaus HACKMANN, am 26. Juli 1865 in Kamenka/Bezirk Sereth [https://de.wikipedia.org/wiki/Bezirk_Sereth] in der Bukowina [https://de.wikipedia.org/wiki/Bukowina] als Sohn eines „griechisch-orientalischen Weltpriesters“ geboren, besuchte das „Obergymnasium“ in CZERNOWITZ [https://de.wikipedia.org/wiki/Czernowitz]. Sein Medizinstudium absolvierte er an der medizinischen Fakultät der Universität Wien, wo er am 15. Juli 1892 promovierte.

„Militärische Laufbahn“:

– am 4. September 1884 als einjährig Freiwilliger auf Staatskosten zum Infanterieregiment Nr. 4 [https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_k.u.k._Kampftruppen ] auf 10 Jahre im stehenden Heere und 2 Jahre Landwehr assentiert

– hat als militärärztlicher Aspirant ein Militärstipendium vom 1. Nov. 1887 bis 1. Jänner 1891 von 500 Gulden jährlich genossen, und wurde als Stipendiat zu einer sechsjährigen Dienstleistung im Aktiv-Stande des Heeres verpflichtet

– 1890 wurde über ihn 14 Tage Kasernenarrest verhängt, weil er zur aktiven Dienstleistung um 14 Tage verspätet einrückte

– 1892 – 1893: Sekundararzt der II. chirurgischen Krankenabteilung im Garnisonsspital Nr. 19 in Pressburg (Bratislava, Poszony), dann zum k. u. k. Infanterieregiment Nr. 80 versetzt

– 1901 Hospitant im Wiener Allgemeinen Krankenhaus/ Abteilung Hofrat Professor Mosetig von Moorhof [http://www.biographien.ac.at/oebl/oebl_M/Mosetig-Moorhof_Albert_1838_1907.xml]

– 1902 Operateur an der II. chirurgischen Universitätsklinik (Hofrat Professor Gussenbauer [https://www.wien.gv.at/wiki/index.php/Carl_Gussenbauer]) in Wien

– 1911: Chefarzt und Kommandant des Zöglingsspitals der Landwehrkadettenschule in Wien, Lehrer der Gesundheitspflege und des Sanitätsdienstes [https://de.wikipedia.org/wiki/Kadettenschulen_(%C3%96sterreich-Ungarn)], seit 1. November 1911 Oberstabsarzt 2. Klasse

– am 19. August 1912 dem Kommando (Stabe) der k. k. militär- Erziehungs- und Bildungsanstalten zugeteilt. Seit 22. September 1912 auch Lehrer der Gesundheitspflege und des Sanitätsdienstes an der Franz-Joseph-Militärakademie [https://de.wikipedia.org/wiki/K.k._Franz-Joseph-Milit%C3%A4rakademie]

„Fähigkeiten und Charakter“:

Besondere Kenntnisse: Hervorragender Chirurg

Liefert wissenschaftliche Aufsätze in Fachzeitschriften

Guter Reiter, Turner, Fechter, Schwimmer, Radfahrer, Photograph, Musiker (Waldhorn)

Seit 1901 ordentliches Mitglied der k. k. Gesellschaft der Ärzte [https://de.wikipedia.org/wiki/Gesellschaft_der_%C3%84rzte_in_Wien]

„Erster Weltkrieg und Nachkriegszeit“:

– vom 9. Mobilisierungstage bis 15. August 1914: Mitglied der Mannschaftssuperarbitrierungskommission (=[österreichisch] für dienstuntauglich erklären) in St. Pölten

– vom 15. August 1914 bis 9. Jänner 1917 Spitalskommandant des Feldspital I der Österreichischen Gesellschaft vom Roten Kreuz

– vom 15. August 1914 bis 15. Juni 1915 unterstellt dem k. u. k. 3. Armee-Etappen-Kommando

– 15. August 1914 bis 27. August 1914: Aufstellung des Feldspital I der Österreichischen Gesellschaft vom Roten Kreuze und Beendigung derselben am 20. Mobilisierungstage

– 27. August 1914 bis 10. September 1914: Am 27. August 1914, als dem 24. Mobilisierungstage, Abmarsch nach CHYROW-RUDKI [https://de.wikipedia.org/wiki/Chyriw] und dortselbst am 30. August 1914 Auswaggonierung, bis 9. September 1914 in Marschbewegung

– 10. September 1914 bis 13. September 1914: Etablierung in SADOWA-WISZNIA [https://de.wikipedia.org/wiki/Sudowa_Wyschnja]

– 13. September 1914 bis 14. Oktober 1914: In Marschbewegung und Retablierung

– 14. Oktober 1914 bis 1. November 1914: Etablierung in STARAWIES [https://de.wikipedia.org/wiki/Stara_Wie%C5%9B_(Wilamowice)]als Verwundeten- und Infektionsspital

– 1. November 1914 bis 12. November 1914: In Marschbewegung

– 12. November 1914 bis 3. Dezember 1914: Etablierung in EPERJES [https://de.wikipedia.org/wiki/Pre%C5%A1ov] als Verwundetenspital. Zugleich Aufstellung eines Barackenspitales für Infektionskranke mit einem Belage von 1.000 Betten

– 3. Dezember 1914 bis 5. Dezember 1914: In Marschbewegung

– 5. Dezember 1914 bis 20. Dezember 1914: Etablierung in KASCHAU [https://de.wikipedia.org/wiki/Ko%C5%A1ice] 20. Dezember 1914 bis 27. Dezember 1914: In Marschbewegung und Kantonierung

– 27. Dezember 1914 bis 11. Mai 1915: Etablierung in NAGY-MIHALY [https://de.wikipedia.org/wiki/Michalovce] als Krankenhaltstation, dann als Verwundeten- und Infektionsspital. Zugleich das dem Feldspitale unterstellte Festungsspital Rozwadów am Dnjestr (nach Nagy-Mihaly verlegt) als Epidemiespital aufgestellt

– 11. Mai 1915 bis 15. Juni 1916: In Marschbewegung über die Karpathen nach SANOK [https://de.wikipedia.org/wiki/Sanok]

– vom 15. Juni 1915 an unterstellt dem k. u. k. 10. Armee-Kommando

– 15. Juni 1915 bis 3. Juli 1915: Bahnfahrt nach Wien und Retablierung dortselbst

– 3. Juli 1915 bis 16. Juli 1915: Bahnfahrt nach KLAGENFURT und Auswaggonierung dortselbst

– 17. Juli 1915 bis 12. Jänner 1917 : Etablierung in PÖRTSCHACH/See [https://de.wikipedia.org/wiki/P%C3%B6rtschach_am_W%C3%B6rther_See] mit einem Belage von 1.000 Betten

– am 9. Jänner 1917 ins k. u. k. Kriegsministerium in Wien versetzt

– im Juli 1917 betraut mit der Errichtung des Malaria-Reservespitals mit einem Belag von 5.000 Betten im Kriegsgefangenenlager Braunau in Böhmen

-vom 7. Mai 1918 bis 4. Juni 1918 Kommandant der IV. Spitalssektion im Reservespital Nr. 2 in Pardubitz, dann krankheitshalber beurlaubt und nach der Einrückung am 27. August 1918 wieder zur Übernahme der IV. Sektion bestimmt; bis zum Kriegsende weiterhin Stellvertreter des Spitalskommandanten im Reservespital Nr. 2 in Pardubitz

– nach dem Krieg als Praktischer Arzt in Wien-Hietzing tätig; er verstarb in Wien am 17. Februar 1937

Nikolaus Hackmann hielt auch Vorträge:

Militärarzt 1903

Wissenschaftlicher Verein der Militärärzte der Garnison Wien (Sitzung vom 31. Jänner 1903)

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=dma&datum=1903&size=45&page=47

Militärarzt 1905

Wissenschaftlicher Verein der Militärärzte der Garnison Wien (Sitzung vom 23. Jänner 1904)

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=dma&datum=1905&size=45&page=8

Militärarzt 1907

Wissenschaftlicher Verein der Militärärzte der Garnison Wien (Sitzung vom 10. März 1906)

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=dma&datum=1907&size=45&page=20

Publikationen von Nikolaus Hackmann:

Die Jodoform-Plombe

IN: Wiener Klinische Wochenschrift 1901

http://webapp.uibk.ac.at/alo_cat/card.jsp?id=8435992&pos=14&phys=

Zur Statistik und operativen Behandlung der Rektumkarzinome

IN: Arbeiten aus dem Gebiete der klinischen Chirurgie 1903

http://webapp.uibk.ac.at/alo/cat/card.jsp?id=8537776&pos=2&phys=

Isolierte subkutane Fraktur des os naviculare carpi

IN: Wiener medizinische Presse 1906

2 chirurgische Referate

IN: Österreichische Ärztezeitung 1906

Feuilleton Persönliche Erinnerungen an Hofrat von Mosetig

IN: Neue Freie Presse 1907

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=nfp&datum=19070705&seite=1&zoom=33&query=%22mosetig%22&provider=P03&ref=anno-search

Zur Frage der Militärärzte

IN: Österreichische Ärztezeitung 1908

Erzählung „Mademoiselle Mimi“

IN: Militärische Presse /Beilage zum „Fremdenblatt“ 1908

Über Nikolaus HACKMANN als Kommandant des Feldspitals I des Roten Kreuzes siehe auch:

  1. August 1914

Abreise des ersten Feldspitales von Wien

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=bvb&datum=19140830&seite=2&zoom=33&query=%22hackmann%22&provider=P02&ref=anno-search

  1. August 1914

Das erste Feldspital

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=pit&datum=19140829&seite=4&zoom=33&query=%22hackmann%22&provider=P02&ref=anno-search

  1. August 1914

Abreise eines Feldspitals

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=lvb&datum=19140829&seite=2&zoom=33&query=%22hackmann%22&provider=P02&ref=anno-search

  1. August 1914

Abreise von zwei Feldspitälern des Roten Kreuzes auf den Kriegsschauplatz

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=nfp&datum=19140828&seite=7&zoom=33&query=%22hackmann%22&provider=P02&ref=anno-search

  1. August 1914

Abreise der Feldspitäler vom Roten Kreuz

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=fdb&datum=19140828&seite=9&zoom=33&query=%22hackmann%22&provider=P02&ref=anno-search

  1. November 1914

Inspektionsreise

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=wrz&datum=19141110&seite=7&zoom=33&query=%22hackmann%22&provider=P01&ref=anno-search

  1. Dezember 1915

Pörtschach am Wörthersee – Besuche im Feldspitale I der Gesellschaft des Roten Kreuzes

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=gtb&datum=19151222&seite=5&zoom=33&query=%22hackmann%22&provider=P03&ref=anno-search

  1. August 1915

Erherzog Franz Salvator in Pörtschach

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=pel&datum=19150820&seite=14&zoom=33&query=%22hackmann%22&provider=P02&ref=anno-search

  1. November 1916

Die Roten Kreuz Kalender pro 1917

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=nwb&datum=19161105&seite=8&zoom=33&query=%22hackmann%22&provider=P02&ref=anno-search

  1. März 1916

Sportunfall in Pörtschach

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=rpt&datum=19160315&seite=9&zoom=33&query=%22hackmann%22&provider=P02&ref=anno-search

  1. September 1916

Von einer Hochgebirgslawine verschüttet

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=nwj&datum=19160927&seite=6&zoom=33&query=%22hackmann%22&provider=P02&ref=anno-search

  1. Jänner 1917

Zum Abschied Hackmanns von Pörtschach

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=gtb&datum=19170112&seite=10&zoom=33&query=%22hackmann%22&provider=P03&ref=anno-search

  1. Jänner 1918

Zum Feldspital I

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=gtb&datum=19180109&seite=6&zoom=33&query=%22hackmann%22&provider=P03&ref=anno-search

  1. Jänner 1918

Zdarskys Lawinenunfall

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sne&datum=19180119&seite=1&zoom=33&query=%22hackmann%22&provider=P03&ref=anno-search

Zu Mathias Zdarsky
https://de.wikipedia.org/wiki/Mathias_Zdarsky

Zum ROTEN KREUZ:

Die Kriegskosten des Roten Kreuzes v. 14. September 1914

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=fdb&datum=19140904&seite=12&zoom=61&query=%22reservespit%C3%A4ler%22&provider=P02&ref=anno-search

Text:  Dr. Reinhard Mundschütz

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„1. Weltkrieg & Medizin“ [33]: Das Reservespital Nr. 2 in Pardubitz / Pardubice in Böhmen 1914 – 1918 (Teil 5.1)

Das Reservespital Nr. 2 in PARDUBITZ / PARDUBICE  in Böhmen 1914 – 1918

Folge 5.1 – Zu Organisation und Verwaltung des „Reservespitals Nr. 2“  

Mit der Übernahme der Beobachtungsstation in die k. u. k. Armee änderte sich auch die Organisationsstruktur des neugeschaffenen „Reservespitals Nr. 2“. Nach einem Schreiben des k. u. k. Kriegsministeriums vom 26. Juli 1916 gliederte sich das Spital von nun an in:

– das Spitalskommando

– die Spitalssektionen Nr. I bis V (9.210 Krankenbetten) und die Spitalssektion VI (1.402 Krankenbetten; in ihr sind die außerhalb des Barackenspitals in der Stadt untergebrachten Krankenabteilungen in der Skrivanekschule, Kavalleriekaserne und dem Truppenspitale zusammengefasst)

– das bakteriologische Laboratorium und das Leichenhaus

– das Spitalsverpflegungsmagazin

– das Zentralmagazin für Medikamente und Verbandstoffe

– das Zentralmonturmagazin und

– die Gebäudeverwaltung

In dem Schreiben heißt es weiter:

Der Dienstbetrieb im Reservespital Nr. 2 in Pardubitz wird wie in Garnisonsspitälern gehandhabt. [Eine Zusammenstellung der Garnisonen mit den Garnisonspitälern in Österreich-Ungarn finden Sie hier: [https://de.wikipedia.org/wiki/Garnisonen_der_Landstreitkr%C3%A4fte_%C3%96sterreich-Ungarns]

Der Spitalskommandant leitet und überwacht den gesamten Dienstbetrieb im Reservespital. Ihm steht das Disziplinarstrafrecht wie dem Kommandanten eines Garnisonspitales zu. 

Zum Kommandanten wurde im November 1916 Generalstabsarzt Dr. Bronislaus (Bronisław) MAJEWSKI ernannt.

http://www.biographien.ac.at/oebl/oebl_M/Majewski_Bronislaw_1853_1934.xml

https://pl.wikipedia.org/wiki/Bronis%C5%82aw_Majewski_(genera%C5%82) in polnischer Sprache

Majewski, am 4. Oktober 1853 in Lemberg [https://de.wikipedia.org/wiki/Lwiw] als Sohn eines „Lemberger Bürgers und Hausbesitzers“ geboren, studierte an der medizinischen Fakultät an der Universität Wien, wo er 1881 promovierte. Er meldete sich bereits im Jahr 1876 zur Armee.

„Militärische Laufbahn“:

– militärärztlicher Eleve [Synonym für SCHÜLER] 1876 – 1878 in den Garnisonspitälern Nr. 2 in Wien und Nr. 14 in Lemberg

-Oberarzt in der Reserve, 1881 und 1882 zum Ulanenregiment Nr. 11 [http://www.kuk-wehrmacht.de/regiment/ulanen/u11.html] und Infanterieregiment Nr. 65 [https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_k.u.k._Kampftruppen] zugeteilt

– 1883 als Oberarzt zum Genieregiment Nr. 1 in Przemysl [https://de.wikipedia.org/wiki/Przemy%C5%9Bl]

– 1885/6 Infanterieequitation [http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=ved&datum=18720804&seite=4&zoom=33&query=%22infanterie%2Bequitation%22&provider=ENP&ref=anno-search] mit gutem Erfolge

– 1886 durch ein Jahr an der chirurgischen Klinik der Universität Krakau

– 1888 zum Genieregiment Nr. 2 in Wien

– 1893 als Stabsarzt zum Garnisonsspital Nr. 3 in Przemysl versetzt (Lehrarzt in der chirurgischen Abteilung), dessen Kommandant er 1907 im Range eines Oberstabsarztes wurde

– 1896 legte er die Prüfung zum Stabsarzt mit entsprechendem Erfolg ab, „Gesamteindruck günstig“

– 1909 zum Sanitätschef des 10. Korps ernannt

– 1912 zum Generalstabsarzt befördert  

Fähigkeiten und Charakter“:

Spricht und schreibt polnisch und ruthenisch vollkommen, russisch gut. Spricht auch: böhmisch, kroatisch, serbisch zum Dienstgebrauche genügend, französisch notdürftig

Reitet sehr gut

In allen Zweigen des Sanitätsdienstes ganz genau versiert und vorzüglich verwendbar. Sehr tüchtiger Arzt, bewährter Operateur, auf modernstem Niveau, stets auf Erweiterung seiner Kenntnisse bedacht

„Mitgemachte Feldzüge“:

Als ärztlicher Eleve hat er den „Serbisch-türkischen Krieg 1877/78 [https://de.wikipedia.org/wiki/Serbisch-Osmanischer_Krieg] mitgemacht, eingeteilt bei der Morawa-Armee, dann kommandiert ins Feldspital Krusevac [https://de.wikipedia.org/wiki/Kru%C5%A1evac]

 „Erster Weltkrieg und Nachkriegszeit“:

– 1915 Sanitätschef beim 6. Armee-Etappenkommando

– September 1915 in den Ruhestand versetzt

– November 1916 bis Kriegsende (reaktiviert) Kommandant des Reservespitals Nr. 2 in Pardubitz

– Nach dem Zusammenbruch der Monarchie Übernahme in die Polnische Armee

– 1919 pensioniert; er verbrachte seinen Ruhestand in Przemysl, wo er am 15. Juli 1934 verstarb

General
Foto: Pardubitz 1917; https://pl.wikipedia.org/wiki/Plik:GeneralMajewski2.jpg

Er publizierte einige Artikel und zwar im:

Zentralblatt für Chirurgie 1897

Zur Wundbehandlung (Band 24, Seite 379)

Militärarzt 1899

Über die häufigsten Erkrankungen der Gehörorgane in der k. u. k. Armee und ihre muthmassliche Enstehungsursache; die dagegen zu ergreifenden Massregeln. (= Vortrag gehalten in dem wissenschaftlichen Vereine der Militärärzte der Garnison Przemysl, am 3. November 1898)

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=dma&datum=1899&size=45&page=13 

Brüche langer Röhrenknochen, ihre Behandlung in Gehverbänden und Anwendung in der Kriegschirurgie (= nach einem im militärwissenschaftlichen Vereine zu Przemysl gehaltenen Vortrage)

2 Teile

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=dma&datum=1899&size=45&page=29

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=dma&datum=1899&page=38&size=45

Militärarzt 1901

Sanitäre Einrichtungen und Vorkehrungen im griechisch-türkischen Kriege im Jahre 1897 (= Vortrag, gehalten am 28. April 1899 anlässlich der applicatorischen Übungen für die k. u. k. Militärärzte der Garnison Przemysl)

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=dma&datum=1901&page=4&size=45

Militärarzt 1902

Der erste Verband (Vortrag, gehalten im Wissenschaftlichen Vereine der Militärärzte der Garnison Przemysl)

4 Teile

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=dma&datum=1902&size=45&page=19

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=dma&datum=1902&size=45&page=28

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=dma&datum=1902&size=45&page=36

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=dma&datum=1902&size=45&page=46 

Krankenpflege 1903

Das Bett im Kriege (Nr. 7)

Militärarzt 1907

Über die Behandlung der Exerzierschusswunden (Vortrag, gehalten am 27. November 1906 in der Sitzung des Wissenschaftlichen Vereines der Militärärzte der Garnison Przemysl)

3 Teile

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=dma&datum=1907&size=45&page=29

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=dma&datum=1907&size=45&page=38

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=dma&datum=1907&size=45&page=48

Militärarzt 1910

Der gegenwärtige Stand der Wundbehandlung im Felde (Vortrag, gehalten am 30. August 1909 in der 20. Sektion des Intern. Ärztekongresses in Budapest)

2 Teile

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=dma&datum=1910&size=45&page=109

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=dma&datum=1910&size=45&page=117

MAJEWSKI nahm auch an Sitzungen militärärztlicher wissenschaftlicher Vereine und an Tagungen teil:

Militärarzt 1903

Wissenschaftlicher Verein der Militärärzte der Garnison Przemysl

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=dma&datum=1903&size=45&page=52

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=dma&datum=1903&size=45&page=62

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=dma&datum=1903&page=102&size=45

Militärarzt 1905

Wissenschaftlicher Verein der Militärärzte der Garnison Przemysl

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=dma&datum=1905&size=45&page=51

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=dma&datum=1905&size=45&page=105

Militärarzt 1910

Wissenschaftlicher Verein der Militärärzte der Garnison Przemysl. Sitzung vom 29. April 1910

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=dma&datum=1910&page=98&size=45

Militärarzt 1911

Wissenschaftlicher Verein der Militärärzte der Garnison Przemysl. Sitzung vom 25. Februar 1911

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=dma&datum=1911&page=68&size=45

Militärarzt 1912

Wissenschaftlicher Verein der Militär- und Landwehrärzte des 11. Korps (Lemberg). Sitzung am 18. Jänner 1912

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=dma&datum=1912&size=45&page=42

Wissenschaftlicher Verein der Militärärzte der Garnison Przemysl. Sitzung am 19. Jänner 1912

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=dma&datum=1912&page=44&size=45

Militärarzt 1914

  1. Versammlung Deutscher Naturforscher und Ärzte (abgehalten vom 21. – 28. September 1913 in Wien)

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=dma&datum=1914&size=45&page=12

Militärarzt 1915

Vereinigung der Militärärzte in Piotrków, Reservespital II (Sitzung vom 5. März 1915) [https://de.wikipedia.org/wiki/Piotrk%C3%B3w_Trybunalski]

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=dma&datum=1915&size=45&page=63

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=dma&datum=1915&page=64&size=45

Wissenschaftliche Sitzung der Militärärzte in Piotrków, Russisch Polen (abgehalten am 16. März 1915)

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=dma&datum=1915&size=45&page=109

Text:  Dr. Reinhard Mundschütz

“1. Weltkrieg & Medizin” –>alle Beiträge

„1. Weltkrieg & Medizin“ [32]: Das Reservespital Nr. 2 in Pardubitz / Pardubice in Böhmen 1914 – 1918 (Teil 4)

Das Reservespital Nr. 2 in PARDUBITZ / PARDUBICE in Böhmen 1914 – 1918

Teil 4 – Von der “Beobachtungsstation“ zum „Reservespital Nr. 2“ 1915-16

Nachdem im April 1915 die baldige Eröffnung des „Kriegsnotspitals“ in der Tagespresse angekündigt worden war (siehe Teil 2), stellte das für Pardubitz zuständige Korpskommando in Leitmeritz/Litoměřice  https://de.wikipedia.org/wiki/Litom%C4%9B%C5%99ice  in einem Bericht vom 8. Mai 1915 an das k. u. k. Kriegsministerium in Wien folgendes fest:

„Dass die bereits fertiggestellten Objekte so eingerichtet sind, dass viele unserer, selbst als gut eingerichtet geltende Spitäler diese Einrichtungen nicht im Entferntesten besitzen. Neben luxuriös ausgestatteten Operationszimmern, den neuesten Röntgenkabinetten, bakteriologischem Laboratorium, Badezimmern etc. gibt es Küchen, die direkt als erstklassige Ausstellungsobjekte dienen könnten.“

Nach einer weiteren Besichtigung durch den Chef des militärärztlichen Offizierskorps Generalstabsarzt Robert Ritter von Töply

http://www.biographien.ac.at/oebl/oebl_T/Toeply_Robert_1856_1947.xml

bemerkte dieser in seinem Schreiben vom 11. Juni 1915 an das k. u. k. Kriegsministerium in Wien :

„Mit unverhältnismäßigem, die Kriegsverhältnisse und den provisorischen Zweck außerachtlassendem Aufwand, modernst eingerichtet, im grellen Gegensatz zum ärmlichen Zustand gar vieler Militärsanitätsanstalten.“

Und machte den Vorschlag, dass „der fertig gestellte Komplex als stabiles Reservespital vorzüglich geeignet, von der Heeresverwaltung zu übernehmen und unter Kommando eines tüchtigen höheren Militärarztes zu stellen wäre.“

Mitte Dezember 1915 wurde das Ende des Systems der Beobachtungsstationen in Österreich-Ungarn beschlossen. Begründet wurde das vom k. u. Kriegsministerium folgendermaßen:

„1)  Die veränderte Kriegslage bedingt, dass der größte Teil der Verwundeten und Kranken [Soldaten] nicht mehr im Hinterlande, sondern im Etappenbereiche der Heilung zugeführt wird, weshalb einerseits die Beobachtungsstationen zum größten Teile leer stehen, anderseits aber, da die Höhe des Belagraumes aufrechterhalten werden muss, die Ärzte- und Pflegerzahl zumeist in keinem Verhältnis zu den Heilbedürftigen steht und die Kosten für jeden Kranken daher zu hoch zu stehen kommen.

2)  Durch die Länge des Krieges ergibt sich die Notwendigkeit, Truppenunterkünfte, Schulen und andere öffentliche Gebäude, welche für Spitalszwecke herangezogen worden waren, wieder ihrer ursprünglichen Bestimmung zuzuführen.“

Davon betroffen war auch das Barackenspital in Pardubitz, dessen Bau zwar vollendet, die Einrichtung mehrerer Abteilungen aber immer noch nicht fertig gestellt war.

Am 17., 18. Und 19. Jänner 1916 wurde die Beobachtungsstation Pardubitz auf Anlass des k- u. k. Kriegsministeriums vom Chef des militärärztlichen Offizierskorps neuerlich besichtigt und folgendes schriftlich festgehalten:

„ Zu diesem Zeitpunkt waren erst 3 Abteilungen fertiggestellt mit 5.100 Betten, die aber nur schwach belegt waren (2.833 leere Betten).

Personalstand: 41 Ärzte, 11 Medizinerinnen, 102 „reichsdeutsche“ Pflegerinnen, 321 aufgenommene Hilfspflegerinnen, 188 Mann u. 258 Frauen an Hilfspersonal für gröbere Arbeit, 374 Landsturmmänner für Wach- und Hausdienst, 33 Verwaltungsbeamte, 9 Telephonistinnen, insgesamt 1.337 Personen.

Hervorhebenswerte Bauobjekte:

3 große modernst eingerichtete gemauerte Operationspavillions (2 in Benützung)

Ein vollkommenst ausgestattetes umfangreiches bakteriologisches Laboratorium mit eigenem Stallgebäude

Eine eigene Abteilung für zahnärztliche und Kieferfrakturenbehandlung sowie für Mechanotherapie mit reichlicher technischer Einrichtung

An Mängel wurde festgestellt: abstechend die Straßenpflasterung mit bröckeligen Tonziegeln, die aus ganz dünnem bereits verbogenen Eisenlamellen bestehenden Fußabstreifer bzw. Bodengitter, besonders aber der Mangel einer Kleinbahn in einem so umfangreichen Etablissement, schließlich der Mangel an Vegetation. Der mit beträchtlichen Mitteln in Szene gesetzte ökonomisch-administrative Apparat sowie die großzügigen technischen Einrichtungen ermangeln wegen des geringen Krankenstandes vielfach der ihrer Leistungsfähigkeit angemessenen Betätigung.“

Pardubitz-06-VS
Foto: Reinhard Mundschütz

Kurze Zeit später fiel im k. u. k. Kriegsministerium in Wien der Beschluss, die Beobachtungsstation mit dem Barackenspital in Pardubitz als „Reservespital Nr. 2“ der Heeresverwaltung einzugliedern, und folgendermaßen zu verwenden (Schreiben des Korpskommandos Leitmeritz vom 26. Mai 1916):

„1) Die gesamten Geschlechts- und Hautkranken des Militärkommandobereiches Leitmeritz sollen hier vereinigt werden, [Annähernd die Hälfte aller Geschlechtskrankheiten pflegt mit Tripper, der Rest mit sonstigen Geschlechtskrankheiten behaftet zu sein. Bei dem voraussichtlichen Fassungsraume des für Geschlechtskranke bestimmten Sektors wird somit für die Behandlung von 900 Tripperkranken dieses Spitales vorzusorgen sein. Die heutige Tripperbehandlung mit Druckspritze oder Janett-ansatz erfordert per Kranken täglich mindestens 5 Minuten Behandlungszeit an Vor- und Nachmittagen, Wenn daher in einem Behandlungsraume gleichzeitig an 5 Operationstischen gearbeitet werden kann, ist es möglich, per Stunde maximum 60 solche Kranke entsprechend zu behandeln. Für je 150 Tripperkranke sind somit je 3 Arbeitsstunden vor- und nachmittags auf 5 Behandlungstischen zu rechnen. Daraus folgt aber, dass für alle 1800 Geschlechtskranke mindestens 6 Krankenabteilungen zu bilden und entsprechend mit Behandlungsräumen auszustatten sind]

2) Mit Rücksicht auf den bedeutenden Belagsraum wird für die Unterbringung und Behandlung von Nervenkranken speziell vorgesorgt werden, [eine solche Abteilung wird benötigt, da im Militärkommandobereiche bisher Spezialeinrichtungen zur Behandlung Nervenkranker, dann zur Elektro-Hydrotherapie nicht vorhanden sind]

3) Die bestehenden Vorsorgen für die orthopädische Behandlung chirurgischer Fälle soll weiter ausgebaut werden.“

Die mit 1. Juli 1916 geplante Übernahme des Spitals in die Heeresverwaltung fand erst am 1. August 1916 statt.

Zu Österreich-Ungarn – Korpsbereiche und Ergänzungsbezirke sehen Sie bitte:

https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Korps_der_%C3%96sterreichisch-Ungarischen_Armee 

Zu Publikationen von Robert TÖPLY im Bestand der Universitätsbibliothek der medizinischen Universität Wien / Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin hier einige Beispiele:

1890 – Krankheiten

http://webapp.uibk.ac.at/alo_cat/card.jsp?id=11979078&pos=14&phys=

1900 – Die Medizin in Österreich im 19. Jahrhundert

http://webapp.uibk.ac.at/alo_cat/card.jsp?id=12015702&pos=5&phys=

1901 – Das Bindfutter – eine historische Studie

http://webapp.uibk.ac.at/alo_cat/card.jsp?id=11962341&pos=6&phys=

1902 – Die Medizin in China

http://webapp.uibk.ac.at/alo_cat/card.jsp?id=12012004&pos=2&phys=

1937 – Vormärz in Wien

http://webapp.uibk.ac.at/alo_cat/card.jsp?id=11902258&pos=12&phys= 

Über Tripper und andere Geschlechtskrankheiten lesen Sie bitte:

Die Gefahren der Geschlechtskrankheiten

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=bhz&datum=19160320&seite=2&zoom=33&query=%22tripper%22&provider=P02&ref=anno-search

und 

Zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=st3&datum=19160513&seite=20&zoom=33&query=%22tripper%22&provider=P02&ref=anno-search 

Zur Behandlung der Geschlechtskrankheiten im Ersten Weltkrieg lesen Sie bitte den Artikel von

Walter PICK: Ein Erfolg im Kampfe gegen die Geschlechtskrankheiten

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=wmw&datum=1915&page=771&size=45 

Text: Reinhard Mundschütz

“1. Weltkrieg & Medizin” –>alle Beiträge

„1. Weltkrieg & Medizin“ [31]: Das Reservespital Nr. 2 in Pardubitz / Pardubice in Böhmen 1914 – 1918 (Teil 3.2)

Das Reservespital Nr. 2 in PARDUBITZ / PARDUBICE in Böhmen 1914 – 1918

Teil 3.2 – Das Barackenspital im Frühjahr 1916 aus der „Sicht des Militärs“

Anlässlich der Übergabe des Barackenspitals an die Heeresverwaltung im Juni 1916 war im Frühjahr ein genaues Verzeichnis aller Objekte angelegt und eine detailgetreue Beschreibung der Anlage angefertigt worden.

Lesen Sie hier bitte aus der „Baubeschreibung der k. u. k. Kranken- und Verwundetenstation in Pardubitz“ – Fortsetzung:

II. Abteilung                 1.688 Krankenbetten in 36 Krankenbaracken Nr. 1 – 36

PARDU-Gruppe-II

 hievon ist eingerichtet:

1 Baracke Nr. 3 als Augenambulatorium mit 44 Krankenbetten,

1 Baracke Nr. 7 als Ohrenambulatorium mit 44 Krankenbetten,

1 Baracke Nr. 1 als Verbandsaal,

1 Baracke Nr. 26 als Kapelle (katholisch) und Lesehalle.

Die übrigen 32 Baracken mit je 50 Betten, also zusammen mit 1.600 Betten sind normale Krankenbaracken.

Weiter enthält diese Abteilung:

1 Aufnahmegebäude, welches mit dem Aufnahmegebäude für die III. Abteilung gekuppelt ist. Dasselbe enthält außer den Wartehallen, Teeküchen, Aborten, Ärzte- und Pflegerinnenzimmern noch 10 Badekabinen mit Wannen und Duschen:

               8 Wannen mit Duschen in der Halle

               8 Duschen in der Halle und

               8 Fußbäder

1 Entlassungsgebäude mit 10 Wannen und 8 Duschen;

1 Durchgangsgebäude zugleich Apotheke mit 20 Duschen

1 Verbrennungsofen freistehend mit eigenem Kesselhaus

1 Benzinmagazin

3 Übergabebaracken jede für die Überreichung der Speisen aus den Küchen in die Baracken, , 2 Desinfektoren für die Desinfizierung der Bestecke, Termoforen [=Warmhaltebehälter für Speisen]

1 Küche mit 8 Kesseln a 350 l Inhalt, 2 großen Sparherden, 1 Backofen für Mehlspeisen, Küchenapparate, Fleischhauerei und Zugehör

1 Kleidermagazin

1 Matratzenmagazin

1 Gebäude für männliches Arbeitspersonal mit 14 Zimmern und 50 Betten

1 Gebäude für weibliches Arbeitspersonal mit 14 Zimmern und 50 Betten

2 Kohlenmagazine – 1 für Küche und Wohnungsbaracken, 1 für Spitalbaracken beim Empfangsgebäude

1 Nahrungsmittelmagazin

1 Wohngebäude für Beamte mit 17 Zimmern für 17 Beamte, mit 2 Zimmern für 1 Verwalter, mit 2 Zimmern für 4 Diener (zusammen für 22 Personen)

2 Wohngebäude für Ärzte mit je 13 Zimmern für 13 Ärzte, 3 Wohnungen a 2 Zimmer (Primarius, Sekundarius und Assistent) für 3 Ärzte, und 2 Zimmer für 4 Diener (zusammen für 20 Personen)

2 Wohngebäude für Pflegerinnen mit je 43 Zimmern a 2 Betten für 86 Personen, mit 1 Zimmer a 3 Betten für 3 Personen, mit 2 Zimmern a 1 Bett für 2 Personen (zusammen in einem Gebäude für 91 Personen, in 2 Gebäuden für 182 Personen)

1 Administrationsgebäude mit Zentraltelefonstation für die II. Abteilung

2 gemauerte Kehrichtgruben

1 Kaserne für 80 Mann

Pardubitz-13-VS-W-Lukan
Foto: Prof. Dr. Walter Lukan; Inneres einer Spitalsbaracke

   III. Abteilung                 1.690 Krankenbetten in 40 Krankenbaracken Nr. 1 – 40PARDU-Gruppe-III

 hievon ist eingerichtet:

 1 Baracke Nr. 1 als Verbandshalle

2 Baracken Nr. 12 – 13 als orthopädische Abteilung

1 Baracke Nr. 21 als Zahnambulatorium mit 40 Betten

1 Baracke Nr. 28 als Schuster- und Schneiderwerkstätte für Militärinvaliden

1 Baracke Nr. 29 als Tischlerwerkstätte für Militärinvaliden

1 Baracke Nr. 11 als katholische und evangelische Kapelle

Die übrigen 33 Baracken mit je 50 Betten, also zusammen mit 1.650 Betten sind normale Krankenbaracken

Weiter enthält diese Abteilung:

1 Aufnahmegebäude, welches mit der II. Abteilung gekuppelt ist. Dasselbe enthält außer den Wartehallen, Teeküchen, Aborten, Ärzte- und Pflegerinnenzimmern noch 10 Badekabinen mit Wannen und Duschen:

               8 Wannen mit Duschen in der Halle

               8 Duschen in der Halle und

               8 Fußbäder

1 Entlassungsgebäude mit 4 Wannen und 4 Duschen

1 Durchgangsgebäude mit 10 Wannen und 8 Duschen

1 Apotheke

1 Küche mit 8 Kesseln a 350 l Inhalt, 2 großen Sparherden, 1 Backofen für Mehlspeisen, Küchenapparate, Fleischhauerei und Zugehör

1 Kleidermagazin

1 Matratzenmagazin

1 Gebäude für männliches Arbeitspersonal mit 14 Zimmern und 50 Betten

1 Gebäude für weibliches Arbeitspersonal mit 14 Zimmern und 50 Betten

2 Kohlenmagazine – 1 für Küche und Wohnbaracken, 1 für Spitalbaracken beim Aufnahmegebäude

1 Nahrungsmittelmagazin

1 Beamtenwohngebäude mit 17 Zimmern für 17 Beamte, mit 2 Zimmern für 1 Verwalter, mit 2 Zimmern für 4 Diener (zusammen für 22 Personen)

2 Wohngebäude für Ärzte mit je 13 Zimmern für 13 Ärzte, 3 Wohnungen a 2 Zimmer (Primarius, Sekundarius und Assistent) für 3 Ärzte, und 2 Zimmer für 4 Diener (zusammen für 20 Personen, daher in 2 Gebäuden für 40 Personen)

2 Wohngebäude für Pflegerinnen mit je 43 Zimmern a 2 Betten für 86 Personen, mit 1 Zimmer a 3 Betten für 3 Personen, mit 2 Zimmern a 1 Bett für 2 Personen (zusammen in einem Gebäude für 91 Personen, in 2 Gebäuden für 182 Personen)

1 Administrationsgebäude mit Zentraltelefonstation für die III. Abteilung

2 gemauerte Kehrichtgruben

1 Kaserne für 80 Mann

1 öffentlicher Abort für Männer und Weiber

Pardubitz-14-VS-W-Lukan
Foto: Prof. Dr. Walter Lukan; Blick auf die Spitalsbaracken

IV. Abteilung                 1.900 Krankenbetten in 40 Krankenbaracken Nr. 1 – 40

PARDU-Gruppe-IV

 hievon sind eingerichtet:

1 Baracke Nr. 1 als Verbandshalle

1 Baracke Nr. 30 als katholische Kapelle und Lesezimmer

Die übrigen 38 Baracken mit je 50 Betten, also zusammen mit 1.900 Betten sind normale Krankenbaracken

Weiter enthält diese Abteilung:

1 Aufnahmegebäude, welches mit der V. Abteilung gekuppelt ist. Dasselbe enthält außer den Wartehallen, Teeküchen, Aborten, Ärzte- und Pflegerinnenzimmern noch 10 Badekabinen mit Wannen und Duschen:

               8 Wannen mit Duschen in der Halle

               8 Duschen in der Halle und

               8 Fußbäder

1 Entlassungsgebäude mit 4 Wannen und 4 Duschen

1 Durchgangsgebäude mit 10 Badewannen und 8 Duschen

1 Apotheke

1 Benzinmagazin – Vorräte für die III., IV. und V. Abteilung

1 Küche mit 8 Kesseln a 350 l Inhalt, 2 großen Sparherden, 1 Backofen für Mehlspeisen, Küchenapparate, Fleischhauerei und Zugehör

1 Kleidermagazin

1 Matratzenmagazin

1 Gebäude für männliches Arbeitspersonal mit 14 Zimmern und 50 Betten

1 Gebäude für weibliches Arbeitspersonal mit 14 Zimmern und 50 Betten

2 Kohlenmagazine – 1 für Küche und Wohnbaracken, 1 für Spitalbaracken und Empfangsgebäude

1 Nahrungsmittelmagazin

1 Beamtenwohngebäude mit 17 Zimmern für 17 Beamte, mit 2 Zimmern für 1 Verwalter, mit 2 Zimmern für 4 Dienstleute – zusammen für 22 Personen

2 Wohngebäude für Ärzte mit je 13 Zimmern für 13 Ärzte, 3 Wohnungen a 2 Zimmer (Primarius, Sekundarius und Assistent) für 3 Ärzte, und 2 Zimmer für 4 Diener (zusammen für 20 Personen, daher in 2 Gebäuden für 40 Personen)

2 Wohngebäude für Pflegerinnen mit je 43 Zimmern a 2 Betten für 86 Personen, mit 1 Zimmer a 3 Betten für 3 Personen, mit 2 Zimmern a 1 Bett für 2 Personen (zusammen in einem Gebäude für 91 Personen, in 2 Gebäuden für 182 Personen)

1 Administrationsgebäude mit Zentraltelefon IV. Gruppe

2 gemauerte Kehrichtgruben

1 Kaserne für 80 Mann

1 Totenkammer mit Seziersaal für Infektionsfälle, Laboratorium, Begräbnisraum und Zugehör

Pardubitz-03-VS
Foto: Reinhard Mundschütz

 V. Abteilung                1.900 Krankenbetten in 40 Krankenbaracken Nr. 1 – 40

PARDU-Gruppe-V

 hievon ist eingerichtet:

1 Baracke Nr. 1 als Verbandsaal

1 Baracke Nr. 11 als katholische Kapelle und Lesehalle

Die übrigen 38 Baracken mit je 50 Betten, also zusammen mit 1.900 Betten sind normale Krankenbaracken

Weiter enthält diese Abteilung:

1 Aufnahmegebäude, welches mit der IV. Abteilung gekuppelt ist. Dasselbe enthält außer den Wartehallen, Teeküchen, Aborten, Ärzte- und Pflegerinnenzimmern noch 10 Badekabinen mit Wannen und Duschen:

               8 Wannen mit Duschen in der Halle

               8 Duschen in der Halle und

               8 Fußbäder

1 Entlassungsgebäude mit 4 Wannen und 4 Duschen

1 Durchgangsgebäude mit 10 Badewannen und 8 Duschen

1 Apotheke

1 Küche mit 8 Kesseln a 350 l Inhalt, 2 großen Sparherden, 1 Backofen für Mehlspeisen, Küchenapparate, Fleischhauerei und Zugehör

1 Kleidermagazin

1 Matratzenmagazin

1 Gebäude für männliches Arbeitspersonal mit 14 Zimmern und 50 Betten

1 Gebäude für weibliches Arbeitspersonal mit 14 Zimmern und 50 Betten

2 Kohlenmagazine – 1 für Küche und Wohnbaracken, 1 für Spitalbaracken und Aufnahmegebäude

1 Nahrungsmittelmagazin

1 Beamtenwohngebäude mit 17 Zimmern für 17 Beamte, mit 2 Zimmern für 1 Verwalter, mit 2 Zimmern für 4 Dienstleute – zusammen für 22 Personen

2 Wohngebäude für Ärzte mit je 13 Zimmern für 13 Ärzte, 3 Wohnungen a 2 Zimmer (Primarius, Sekundarius und Assistent) für 3 Ärzte, und 2 Zimmer für 4 Diener (zusammen für 20 Personen, daher in 2 Gebäuden für 40 Personen)

2 Wohngebäude für Pflegerinnen mit je 43 Zimmern a 2 Betten für 86 Personen, mit 1 Zimmer a 3 Betten für 3 Personen, mit 2 Zimmern a 1 Bett für 2 Personen (zusammen in einem Gebäude für 91 Personen, in 2 Gebäuden für 182 Personen)

1 Administrationsgebäude mit Zentraltelefon V. Abteilung

2 gemauerte Kehrichtgruben

1 Kaserne für 80 Mann

1 öffentlicher Abort

2 Operationspavillone mit Veranden für Tragbahren mit je 2 Operationssälen, zwischen denselben 1 Sterilisationsraum, Wartezimmer mit Narkose, 1 Raum für Röntgenisierung, 1 Raum für Ärzte bzw. Wärterinnen und Zugehör

Pardubitz-04-VSFoto: Reinhard Mundschütz

 Weiters:

 Abteilung gemeinschaftlicher Gebäude (und zwar Administration, Wirtschaft, Wohnungen etc.) enthält:

 a) Seite bei der Petroleumfabrik:

PARDU-Gruooe-mit-Hühnerstall-etc

 Zentralkanzleigebäude (mit Büro des Stationskommandanten, dem Sitzungssaal, dem Post-, Telegraphen-, Telefon- und Rechnungsamt und mit Kanzleien für Vorstände der Geistlichkeit, Verwalter etc.)

Wohngebäude für Beamte des Zentralkanzleigebäudes (mit 2 Wohnungen a 2 Zimmer und Zugehör, mit 2 Wohnungen a 1 Zimmer und Zugehör, 2 separate Zimmer für Beamte, 2 Zimmer für 4 Diener)

Kantine und Restauration (mit 1 Lokal für Beamte und Ärzte mit Spielzimmer, mit 1 Lokal für Meister und Vormänner, mit 1 Lokal für Personal; Ausschank, Küche, Keller, Gastwirtswohnung, Personalwohnung und Zugehör)

Stallungen und Garagen (Pferdestall für 6 Pferde, Garagen für 2 Automobile, Schupfen für 4 Wägen)

2 Portierlogen (zu Kontrollzwecken der in der Station arbeitenden Männer und Frauen, die außerhalb der Station wohnen)

1 Waage für Lastwägen (für Höchstgewicht von 2500 Kilogramm)

1 Geflügelhof mit Drahtzaunausläufen für Geflügel (für 500 Hennen, 100 Tauben)

1 Wasserdestillation ( für eine Leistung von 100 Liter per Stunde [200 Flaschen])

1 Kühlraum für Fleisch und Eiskeller ( die Kühlung auf -2 bis -4 Grad Celsius, der Hauptkühlraum von 7500 Kilogramm Fleisch – auf 3 Tage, 2 Nebenkühlräume für Fett, Geschlinge und Einlegen des Fleisches)

1 Backstube (für eine Leistung von 15.000 – 16.000 Kilogramm Brot und Gebäck in 24 Stunden; im Erdgeschoß: Backraum, Gärraum, Brotmagazin, Expedit, Kanzlei, Waschraum und Bäder für Bäcker; im I. Stock: Mehlmagazin mit automatischer Mehlsiebvorrichtung)

1 Waschhaus „rein“ mit Kesselhaus (für 9.000 Kilogramm trockene Wäsche in 12 Stunden)

1 Zentralmagazin für Nahrungsmittel (das größte Gebäude der k. u. k. Station, verbaute Fläche 2.600 Quadratmeter, Lokale für Aufnahme der Waren, 2 große Magazine mit Rampen im Erdgeschoß, Kellermagazin mit Aufzug)

1 Kartoffelmagazin

1 Kartoffelschälmaschinengebäude (mit 3 Waschmaschinen für Kartoffel mit Betonbassins, 9 Spülmaschinen für Kartoffel, Rinnen zum Auffangen der Stärke)

 b) gegenüber der II. und III. Abteilung (hinter der Einfriedung – zur „vapenka“)

 1 Kanzleigebäude zur Erhaltung der Bauten

2 Wohngebäude für Gärtner (die in der Station arbeiten, 1 für Männer für 112 Personen, 1 für Weiber für 112 Personen)

 c) Seite bei „skrivanek“

 PARDU-Gruppe-skrivanku

 1 Kapelle

1 Portierloge mit Stallungen und Remise (mit 1 Wohnung – bestehend aus 1 Zimmer und Küche samt Zugehör für den Beschließer, 1 Stube für 1 Kutscher, 1 Stall für 2 Pferde, 1 Schupfen für 2 Begräbniswagen)

1 Überpumpstation für die Kanalisation (mit Maschineneinrichtung für eine Leistung von 150 Kubikmeter in einer Stunde , Saug- und Vaccum-Einrichtung mit elektrischen Betrieb)

Pardubitz-01-VSFoto: Reinhard Mundschütz; Oben rechts die Schule „na Skrivanku“; vor dem Aufnahmegebäude für die Gruppe II und III – 2 kleine Baracken: Portierloge + Kapelle

PardubitzFoto: Reinhard Mundschütz; links vom Eingang die Kapelle, rechts die Portierloge; Blick auf das Aufnahmegebäude für die Gruppen II und III

 d) bei der Mühlheim-Gasse

1 Magazin für Verbände, Watte etc. (in gemietetem Privatgebäude)

Text: Dr. Reinhard Mundschütz

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