DIPLDISS-COACHING – „Gecoachtes Searching für MedUni Wien-Diplomand*innen / Dissertant*innen“- TERMIN: 09.06.2018

Ein kostenfreies Angebot für Studierende der MedUni Wien

Vortragende: Dr. Eva Chwala

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  • Suchstrategien
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 Samstag,
09.06.2018

von 9:30 – 12:30 im Vortragsraum der UB MedUni

Email-Anmeldung: eva.chwala@meduniwien.ac.at
mit Angabe der Bibliotheks-ID Nr. ($A………)

Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [59]: Die „Vereinigung jüdischer Ärzte in Wien“ und dessen Vereinsorgan: „Mitteilungsblatt der Vereinigung jüdischer Ärzte“ (1933-1938).

1938: Die „Vereinigung jüdischer Ärzte in Wien“ und dessen Vereinsorgan: „Mitteilungsblatt der Vereinigung jüdischer Ärzte“ (1933-1938).

Text: Dr. Walter Mentzel

Die „Vereinigung jüdischer Ärzte in Wien“ wurde nach der Einreichung der Vereins-Statuten durch die Proponenten Dr. Max Meissner (15.5.1877-20.4.1965), Assistent der Augenabteilung von Prof. S. Klein an der Allgemeinen Poliklinik in Wien und in den 1930er Jahren Primarius, und die beiden Wiener Zahnärzte Dr. Moritz Kraus und Dr. Gabriel Wolf (*zirka 1877, gest. November 1925 Wien) und nach der Erteilung der behördlichen Bewilligung am 17. November 1913 gegründet. Der Verein trug zunächst den Namen „Soziale Vereinigung jüdischer Ärzte in Wien“, bis es im Juli 1934 zu einer behördlich angezeigten und genehmigten Namensänderung in: „Vereinigung jüdischer Ärzte in Wien“ kam.

In den Statuten des Vereins wurde im § 2 das Ziel der Vereinstätigkeit angeführt: „Der Verein hat den Zweck, die sozialen und wirtschaftlichen Interessen der jüdischen Ärzte mit Ausschluss jeder politischer Tendenz zu fördern“.[1] Verpflichtend für die Erlangung der Vereinsmitgliedschaft war die Mitgliedschaft in der wirtschaftlichen Organisation der Wiener Ärzte (Ärztekammer). Die konstituierende Versammlung der „sozialen Vereinigung jüdischer Ärzte“ fand am 20.4.1914 statt, auf der der Laryngologe und Mitglied der Medizinischen Fakultät Wien, Prof. Markus Hajek (25.11.1861-4.4.1941), zum ersten Vorsitzenden gewählt wurde. Der Verein hatte 1914 200 Mitglieder.[2] Der Sitz des Vereines war zunächst Wien 18, Währinger Straße 97 und zuletzt im Jahr 1938 in Wien 1, Grillparzerstraße 14.

Die Vereinigung gab seit September 1933 ein eigenes Vereinsorgan unter den Titel „Mitteilungen der Vereinigung jüdischer Ärzte in Wien“ heraus, das nach wenigen Monaten in „Mitteilungsblatt der Vereinigung jüdischer Ärzte“ (1933-1938) unbenannt wurde und bis 1938 erschien.

Abb.: 1 Mitteilungsblatt der Vereinigung jüdischer Ärzte

Mitteilungsblatt der Vereinigung jüdischer Ärzte in Wien. Offizielles Organ. Wien: Paul Goldberg [1.] 1934 – 5.1938 (damit Erscheinen eingestellt).

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 8977]

http://webapp.uibk.ac.at/alo/cat/card.jsp?id=8615111&pos=2&phys=

Die Zeitschrift intervenierte zunächst gegen die nach dem Bürgerkrieg im Februar 1934 erfolgte massive Kündigungswelle, die die regimekritische oder aus parteipolitischen Gründen verfolgte Ärzteschaft erfasst hatte. Nach der Etablierung des „Austrofaschismus“ kam es im Vereinsorgan bis zuletzt zur Kritik an dem strukturell sich verfestigenden Antisemitismus, der sich in der beruflichen Exklusion jüdischer Ärzte und Ärztinnen in öffentlichen Gesundheitseinrichtungen, den Diskriminierungen bei den Ernennungen in Berufs- und Standesfunktionen sowie bei den Sozialversicherungsträgern oder öffentlichen Angriffen gegen die jüdische Ärzteschaft niederschlug. Der Verein unterstützte ab 1933 die Hilfe für jüdische Kollegen und Kolleginnen, die nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten in Deutschland nach Österreich flohen, organisierte Hilfsaktionen für verarmte und infolge der Entlassungen mittellos gewordene Ärzte und Ärztinnen wie beispielsweise in Form der Winterhilfe. Mit der Herausgabe dieser „Vereinszeitung“ sollte der zunehmend antisemitischen Agitation entgegen getreten, Diskriminierungen öffentlich sichtbar gemacht aber auch die vertiefende Organisation der jüdischen Ärzteschaft unterstützt werden.

Nach dem Tod des langjährigen Präsidenten der Vereinigung, Ludwig Braun (12.8.1867-8.5.1936), wurde der a.o. Prof. Herbert Eilas (*30.4.1885 Wien, gest. 29.7.1975 New York) zum neuen und letzten Präsidenten der „Vereinigung jüdischer Ärzte“ gewählt.[3] Herbert Elias war 1938 als Privatdozent und a.o. Prof. für Innere Medizin Mitglied des Lehrkörpers der Medizinischen Fakultät der Universität Wien. Zu dem letztmalig im Jahr 1937 gewählten Vorstand gehörten neben Elias, der geschäftsführende Vizepräsident Dr. Gustav Jellinek, Dr. Siegfried Plaschkes (1886-1964) und Primarius Dr. Kurt Tschiaßny an.[4] Siegfried Plaschkes vertrat im Oktober 1937 die „Vereinigung jüdischer Ärzte“ bei der Tagung des „Weltverbandes jüdischer Ärzte“ in Paris.[5]

Nach dem „Anschluss“ im März 1938 musste der Verein seine Tätigkeit einstellen, seine Mitglieder waren der Verfolgung durch die Nationalsozialisten ausgesetzt. Der Verein wurde im Juli 1938 vom Stillhaltekommissar Vereinen, Organisationen und Verbänden laut § 3 des Gesetzes über die Überleitung und Eingliederung von Vereinen, Organisationen und Verbänden, GBl. Nr. 136/1938, aufgelöst und gelöscht.

Quellen:

WStLA, M.Abt. 119, A 32 – gelöschte Vereine, Zl. 6.896/1923 Soziale Vereinigung jüdischer Ärzte.

[1] Statuten der „Sozialen Vereinigung jüdischer Ärzte in Wien“. In: WStLA, M.Abt. 119, A 32 – gelöschte Vereine, Zl. 6.896/1923 Soziale Vereinigung jüdischer Ärzte.

[2] Ebenda und: Wiener klinische Rundschau. Organ für die gesamte praktische Heilkunde, Nr. 16, 26.4.1914, S. 235.

[3] Die Stimme, 27.11.1936, S. 3. Neuwahl des Präsidenten.

[4] Die Stimme, 1.6.1937, S. 3. Generalversammlung jüdischer Ärzte:

[5] Die Stimme, 15.10.1937, S. 4.

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Viktor BLUM (1877-1953): Vertrieben 1938 [12]

VERTRIEBEN 1938 [12] UPDATE

Viktor BLUM (1877-1953)

    1. * 10.01.1877 Wien
      + 1953 Chicago, Illinois (USA)
      Vater: Alois Blum
    1938 im Lehrkörper der Medizinischen Fakultät der Universität Wien, Fach: Chirurgie

Biographische Informationen zu Viktor BLUM (PDF)
im Repositorium der Ub Med Uni Wien. – Auszug aus: Judith Bauer-Merinsky: Die Auswirkungen der Annexion Österreichs durch das Deutsche Reich auf die medizinische Fakultät der Universität Wien im Jahre 1938:Biographien entlassener Professoren und Dozenten. Wien: Diss., 1980, S. 26-27. – Online unter der URL: https://ub-blog.meduniwien.ac.at/blog/wp-content/uploads/2008/03/blum-26-270001.pdf
Viktor BLUM (1877-1953): Vertrieben 1938 [12] weiterlesen

Blogserie Vertrieben 1938 – UPDATE: Albert BLAU (1874-1954); Viktor BLUM (1877-1953); Samuel BONDI (1878-1959); Gustav BONDY (1870-1954); Stefan Robert BRÜNAUER (1887-1968); Hans BRUNNER (1893-); Theodor DEMETRIADES (1896-1960); Felix DEUTSCH (1848-1964); Julius DONATH (1870-1950); Arnold DURIG (1872-1961)

UPDATE:

Von März bis bis November 2008 haben wir in der Sonderblog-Serie „Vertrieben 1938“ die 1938 entlassenen Professoren und Dozenten der Medizinischen Fakultät der Universität Wien vorgestellt und wichtige Informationsquellen zu deren Person bzw. wissenschaftlicher Bedeutung, überwiegend frei zugänglich, zusammengetragen.

Die enorm hohe Nutzung der einzelnen Blogbeiträge in den vergangenen zehn Jahren hat uns bestärkt, im Hinblick auf das aktuelle Gedenkjahr die Beiträge zu aktualisieren und insbesondere Links zu neuen frei verfügbaren Online-Quellen zu ergänzen.
Ab 12. März 2018 werden deshalb in Erinnerung an die von der Medizinischen Fakultät der Universität Wien 1938 vertriebenen Professoren und Dozenten im Van Swieten Blog die Beiträge sowie Links zu weiterführenden Informationsquellen gepostet.

Projekt „Vertrieben 1938 – Biographien entlassener Professoren und Dozenten der Medizinischen Fakultät der Universität Wien“ im Van Swieten Blog: Informationen der Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien.

Logo: MMag.Margrit Hartl

Sonderblog-Serie Vertrieben 1938 – Biografien entlassener Professoren und Dozenten der Medizinischen Fakultät der Universität Wien UPDATE

https://ub-blog.meduniwien.ac.at/blog/?p=772

Datenbank des Monats – Deutsches Register Klinischer Studien (DRKS)

Deutsches Register Klinischer Studien

Das DRKS wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert und am Institut für Medizinische Biometrie und Medizinische Informatik des Universitätsklinikums Freiburg als gemeinsames Projekt des Studienzentrums des Universitätsklinikums Freiburg und des Deutschen Cochrane Zentrums (DCZ) implementiert. Seit dem 1.7.2017 wurde es vom Deutschen Institut für Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI) in den Dauerbetrieb übernommen.
Das DRKS verzeichnet seit 2008 Informationen zu laufenden und abgeschlossenen klinischen Studien in Deutschland. Patienten und die sie behandelnden Ärzte können sich auf diesem Portal über alle klinischen Studien in Deutschland informieren und speziell nach passenden laufenden Studien für eine Teilnahme suchen. Umgekehrt können Prüfärzte das DRKS nutzen, um Informationen über ihre Studien zur Verfügung zu stellen.

Frei zugängliche Online-Datenbank–>DRKS