Robert KÖHLER (1884-1955): Vertrieben 1938 [63]

VERTRIEBEN 1938 [63] UPDATE

Robert KÖHLER (1884-1955)

    1. * 16.12.1884 Wien
    1. + 24.05.1955 New York City, New York (USA)
    1938 im Lehrkörper der Medizinischen Fakultät der Universität Wien, Fach: Geburtshilfe und Gynäkologie

Biographische Informationen zu Robert KÖHLER (PDF) im Repositorium der Ub Med Uni Wien. – Auszug aus: Judith Bauer-Merinsky: Die Auswirkungen der Annexion Österreichs durch das Deutsche Reich auf die medizinische Fakultät der Universität Wien im Jahre 1938:Biographien entlassener Professoren und Dozenten. Wien: Diss., 1980, S. 131-132.
Robert KÖHLER (1884-1955): Vertrieben 1938 [63] weiterlesen

Bibliotheksführung & Workshop vom 17. 1. 2018

Am 17. Jänner 2018 waren 50 Studenten des 3. Semesters des Bachelorstudiums Health Sciences der Karl Landsteiner Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften zu Besuch, aufgeteilt in zwei Gruppen.

Am Programm standen eine Führung durch die Bibliothek, eine Erklärung der Katalogsuche und betreutes Recherchieren nach Fachliteratur.

Im anschließenden Workshop wurde die Recherche in den Datenbanken PubMed, Cochrane und Up-to-Date mit eigenen Recherchethemen geübt.

Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [53]: Georg Mojsisovics von Mojsvár – Exlibris „Chirurgische Lesegesellschaft Dr. Mojsisovics“

Georg Mojsisovics von Mojsvár – Exlibris „Chirurgische Lesegesellschaft Dr. Mojsisovics“

Text: Dr. Walter Mentzel

Georg Mojsisovics von Mojsvár wurde am 20. April 1799 in Ivankofalva, im ungarischen Komitat Thurócz (heute: Ivančiná/Slowakei), als Sohn eines evangelischen Pastors geboren. Nach Absolvierung des Gymnasiums in Neusohl (heute: Banská Bystrica) und später in Schemnitz (heute: Banská Štiavnica) begann er, um dem Wunsch seines Vaters zu folgen und den Beruf eines Theologen zu ergreifen, mit philosophisch-juridischen Studien in Schemnitz und danach in Pressburg (heute: Bratislava). Sein naturwissenschaftliches Interesse führte ihn jedoch bereits 1820 zum Studium der Medizin nach Pest (Budapest) und 1824 nach Wien, wo er die sogenannten „praktischen Studienjahre“ absolvierte. Zu seinen fördernden Lehrern zählte der Chirurg und Professor am „Operateur-Institut“ (I. chirurgische Klinik) am Wiener AKH, Joseph Wattmann (1789-1866), der als Pionier und Vorreiter der plastischen Chirurgie gilt, sowie nach Abschluss seines Studiums der Leibarzt von Kaiser Franz I (1768-1835), Freiherr Andreas Joseph von Stifft (1760-1836). 1826 promovierte Mojsisovics in Wien an der Medizinischen Fakultät. Seine Dissertation findet sich heute an der Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin:

Mojsisovics, Georg: Dissertatio Inauguralis Medico-Pharmacologica Sistens Actionem Et Ususm Therapevticum Balneorum Simplicium Tepidorum Quam Nutu Et Auctoritate Illustrissimi Ac Magnifici Domini Praesidis Et Directoris Perillustris Ac Spectabilis Domini Decani Nec Non Clarissimorum D. D. Professorum Pro Doctoris Medici Laurea Rite Obtinenda In Antiquissima Ac Celeberrima Universitate Vindobonensi Publicae Et Benevolae Disquisitoni Submittit Georgius Moj’sisovits, Hungarus Juancofalua Thurocziensis. In Theses calci adnexas disputabitur in Universitatis Aedibus die 8. Mensis Aprilis MDCCCXXVI. Wien: Typis Congregationis Mechitaristicae [1826].

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Medizinhistorische Dissertationen, Sign.: D4151]

http://webapp.uibk.ac.at/alo/cat/card.jsp?id=8419350&pos=0&phys=

Abb. 1    Mojsisovics: […]Actionem Et Ususm Therapevticum Balneorum Simplicium Tepidorum […]. Wien: 1826.

Mojsisovics kehrte nach Beendigung seines Studiums nach Pest zurück, führte hier eine Privatpraxis und unterstütze finanziell seine Eltern. Schon wenige Monate später nahm er aber in Wien seine universitäre Laufbahn als Assistent bei Joseph Wattmann am „Operateur-Institut“ wieder auf und erhielt 1828 den Titel „Doktor der Chirurgie“. Nach seiner Ernennung zum Primararzt arbeitete er ab Oktober 1832 an der chirurgisch-ophthalmologischen Abteilung am Wiener Allgemeinen Krankenhaus und daneben von 1833 bis 1837 als Gerichtsarzt in Wien. Mojsisovics war Mitglied mehrerer nationaler wie internationaler wissenschaftlicher Vereinigungen und publizierte seine Studien in zahlreichen wissenschaftlichen Journalen. Auf seinem Spezialgebiet der Chirurgie – der Behandlung von Knochenbrüchen – entwickelte Mojsisovics eine Methode, Oberschenkelbrüche ohne Verkürzungen zu behandeln („Äquilibrialmethode“), die von ihm in seinem Hauptwerk 1842 ausführlich beschrieben wurde:

Mojsisovics, Georg: Darstellung der Aequilibrial-Methode zur sicheren Heilung der Oberschenkelbrüche ohne Verkürzung. Mit 4 Steindrucktafeln. Wien: Im Verlage von Braumüller und Seidel 1842.

 

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 29302]

http://webapp.uibk.ac.at/alo/cat/card.jsp?id=8615435&pos=1&phys=

Eine zweite Auflage unter gleichnamigen Titel erschien: Wien: Wilhelm Braumüller, k.k. Hofbuchhändler 1851.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 29197]

http://webapp.uibk.ac.at/alo/cat/card.jsp?id=8615436

 

Abb. 2    Titelblatt: Mojsisovics: Darstellung der Aequilibrial-Methode […]. Wien: 1842.

Das Exemplar der Erstauflage des Werkes in der Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin stammt aus der Bibliothek des ehemaligen „Doctoren-Collegiums“. Es enthält folgende Widmung an Ludwig Türkheim (1777-1846): „Seiner Hochgeboren/dem/Herrn Ludwig Freiherrn von Türkheim/Ritter des k. ung. S. Stephan Ordens,/k. k. wirklichem Hofrathe &c. &c./mit/tiefer Erhfurcht/vom Verfasser“. Ludwig Türkheim war Beisitzer und Referent der k. k. Studien-Hofkommission und Central-Organisierungs-Hofkommission, Vizedirektor des medizinisch-chirurgischen Studiums und Mitglied zahlreicher wissenschaftlicher Gesellschaften. Er war im Vormärz in Wien ein bedeutender Reformer der medizinischen Forschung und Lehre und schuf an der Fakultät eine Reihe neuer Kliniken und Lehrstühle.

Abb. 3    Tafel III: Mojsisovics: Darstellung der Aequilibrial-Methode […]. Wien: 1842.

Weiters beschäftigte er sich mit den Behandlungsmethoden der Syphilis und die Arzneiwirkungen des Jod.

Mojsisovics, Georg: Über die Bereitung der Kuh- und Schafmolke und ihren medizinischen Gebrauch. Wien: typ. Della Torre 1852.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 14060/2]

http://webapp.uibk.ac.at/alo/cat/card.jsp?id=8615434&phys=prev&pos=0

Darüber hinaus befasste er sich – auch publizistisch – mit den Nutzungs- und Verbesserungsmöglichkeiten von Heilquellen – darunter vor allem mit jenen in Ungarn in Sziácser, Sliac, Füred und Pistyan aber auch mit jenen u.a. in Ischl, Karlsbad (heute: Karlovy Vary) und Gastein. Weiters setzte er Initiativen zur Einführung des Turnunterrichts und der Nutzung der Heilgymnastik. 1858 wurde Mojsisovics aufgrund seiner Leistungen im Wiener AKH in den Adelstand erhoben und trug fortan den Titel „Edler von“. Anlässlich seines Todes am 10. März 1861 in Wien erschien ein von seinem Schüler und Chirurgen, Josef Gruber (1827-1900), in der Wiener Medizinischen Wochenschrift verfasster Nachruf.

Gruber, Josef: Georg Mojsisovics Edler von Mojsvár. In: Wiener Medizinischen Wochenschrift. (11) 1861. Sp. 187-189.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: Z10002/11]

http://webapp.uibk.ac.at/alo/cat/card.jsp?id=8578294&pos=0&phys=

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=wmw&datum=1861&page=100&size=68

Mojsisovics war während seiner Tätigkeit im Wiener allgemeinen Krankenhaus Initiator einer nach ihm benannten „Chirurgische Lesegesellschaft Dr. Mojsisovics“, – die den historischen Kern des Bibliotheksbestandes der I. chirurgischen Klinik darstellen dürfte – und deren ursprünglichen Existenz heute nur mehr die Exlibris in einzelnen Büchern bezeugen.

Abb. 4    Stempel: Chirurgische Lesegesellschaft Dr. Mojsisovics.

Ein Exlibris aus dieser nicht mehr existierenden Bibliothek findet sich in einem Buch an der Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin:

Blumenbach, Johann Friedrich: D. Joh. Friedr. Blumenbachs der Med. Prof. ord. zu Göttingen Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. Göttingen: bey Johann Christian Dieterich 1786.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Josephinische Bibliothek, Sign.: JB619]

http://webapp.uibk.ac.at/alo/cat/card.jsp?id=6172757

Sein erster Sohn Johann August Edmund Mojsisovics (1839-1907) war Geologe, Paläontologe und Alpinist (Gründungsmitglied des Österreichischen Alpenvereins), sein zweiter Sohn. August (1848-1897) war Mediziner und Zoologe.

Quelle:

Gruber, Josef: Georg Mojsisovics Edler von Mojsvár. In: Wiener Medizinischen Wochenschrift. (11) 1861. Sp. 187-189.

Alle Beiträge der VS-Blog-Serie: Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien–>

Univ. Prof. Dr. Reinhard Windhager im Gespräch mit PEOPLE: Menschen und Medizin im Wiener AKH

Univ. Prof. Dr. Reinhard Windhager im Gespräch mit PEOPLE: Menschen und Medizin im Wiener AKH 1/2018:

Zur kompletten Ausgabe –>LINK

PEOPLE: MENSCHEN und Medizin im Wiener AKH, herausgegeben von der B & K Bettschart und Kofler Medien- und Kommunikationsberatung GmbH, steht unter der Schirmherrschaft des Vereins zur Förderung von Wissenschaft und Forschung in den Neuen Universitätskliniken am Allgemeinen Krankenhaus der Stadt Wien.
PEOPLE ist ein Gratis-Magazin und berichtet viermal im Jahr über die beeindruckenden Leistungen der Spitzenmedizin ebenso wie über die neuesten Einsichten zur Gesundheitsvorsorge und zur Lebensstil-Medizin. Die redaktionellen Beiträge werden von erfahrenen Medizinjournalisten unter der fachlichen Beratung der wissenschaftlich tätigen Mediziner des Wiener Allgemeinen Krankenhauses in einem allgemein verständlichen Stil geschrieben.
PEOPLE wird in einer Auflage von 70.000 Exemplaren gedruckt und flächendeckend an zentralen Punkten des AKH, im Hanusch-Krankenhaus und in den Kassenambulatorien der Wiener GKK verteilt und an alle niedergelassenen Ärzte in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland versendet.

LogoMargritHartl

Datenbank des Monats – Conference Proceedings Citation Index

Datenbank des Monats – Conference Proceedings Citation Index

Der Conference Proceedings Citation Index gliedert sich in folgende zwei Bereiche: den Science (Naturwissenschaften und Technik) und den Social Science & Humanities (Sozial- und Geisteswissenschaften) Teil. Beide sind in die Plattform Web of Science Core Collection integriert.

Bietet Zugang zu Tagungsberichten von Konferenzen, Symposien, Seminaren, Kolloquien und Kongressen international (41% Europa, 41% Nordamerika, 12% Asien, 3% Australien, 2% Südamerika, 1% Afrika).

Weist Zitationen zu den Tagungsbeiträgen nach.

Umfasst über 256 Fachbereiche.

Jährlich kommen ca. 400 000 Berichte aus etwa 12 000 Konferenzen dazu.

Abdeckung: 1995 – present

Update: wöchentlich

Für den Campus der MedUni Wien lizenziert und freigeschaltet–>Link

Logo Margrit Hartl

TOP-JOURNAL des Monats: Cancer Discovery (Impact Factor: 20.012)

Die Universitätsbibliothek stellt DIE medizinischen Top-Journals am Campus der MedUni Wien und via Remote Access  zur Verfügung.

Das  TOP-JOURNAL des Monats im Van Swieten Blog ist:
Cancer Discovery
Zu den Volltexten: Jg. 1, H. 1 (2011) –

Die ersten 20% der Zeitschriften eines bestimmten Fachgebietes im Journal Citation Reports JCR (geordnet nach der Höhe des Impact Factors) sind TOP-JOURNALE.

Mit dem Impact Factor 20.012 (2016) zählt Cancer Discovery zu den Top-Journalen in der Kategorie:
ONCOLOGY – SCIE

ISSN: 2159-8274
AMER ASSOC CANCER RESEARCH
Languages
ENGLISH
12 Issues/Year;
Alle eJournals finden Sie hier–>

Logo Margrit Hartl

[Datenbanken]: Videos für Zahnmedizin und med. Bildgebung

[Autor/Feedback: Helmut Dollfuß]

Im Computernetz der MedUni Wien stehen jetzt 2 Plattformen des Verlages Alexander Street Press für englischsprachige medizinische Videos zur Verfügung.

Dental Education in Video

„Dental Education in Video is a video encyclopedia of dentistry and dental technique, delivering instant online access to hundreds of high-definition videos featuring world-renowned clinicians and educators. It provides hundreds of hours of demonstrations from American Dental Association-approved content partners, together with interviews and lectures, for students and faculty in dental surgery, medicine, oral hygiene, assisting, and nursing.“

Medical Imaging in Video

„Medical Imaging in Video gives students and practitioners a clear, direct way to observe highly technical imaging procedures before practicing them in a clinical setting. Available for the first time in one comprehensive online interface, this resource of training videos covers key topics in patient diagnosis and treatment.“