Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [349]: Braun von Fernwald, Egon August Gustav – Frauenarzt, Gynäkologe

Braun von Fernwald, Egon August Gustav – Frauenarzt, Gynäkologe

Autor: Dr. Walter Mentzel

Published online: 28.11.2025

Keywords: Frauenarzt, Gynäkologe, I. Geburtshilfliche Klinik, Allgemeines Krankenhaus Wien, Medizingeschichte, Wien

Egon Braun von Fernwald wurde am 18. Mai 1862 in Wien als Sohn des Gynäkologen und Dekans der Medizinischen Fakultät der Universität Wien, Karl Rudolf Braun von Fernwald (1823-1891), und seiner Ehefrau Johanna Julia Elisabeth (1831-1902), geborene Stockher, geboren. Sein Bruder war der Gynäkologe Richard Braun von Fernwald (1866-1955). Seit 1888 war er mit Gabriele (Jella) Emilie Rudolfine Edle von Vivenozt (1862-1929) verheiratet, mit der er die Kinder Gabriele (1894-1965) und Thea Braun hatte.

Braun von Fernwald studierte an der Universität Wien Medizin und engagierte sich während des Studiums – gemeinsam mit seinem Bruder, dem Medizinstudenten Lothar Braun von Fernwald (1864-1887) – im Verein und in der Vereinsleitung des Asylvereins der Wiener Universität.[1]

Nach seiner Promotion am 13. März 1886 war er als Assistent an der I. Geburtshilflichen Klinik tätig, die unter der Leitung seines Vaters Karl Rudolf Braun von Fernwald stand. 1889 publizierte er gemeinsam mit Professor Karl August Herzfeld (1861-1926) die Arbeit „Der Kaiserschnitt und seine Stellung zur künstlichen Frühgeburt, Wendung, atypische Zangenoperation, Craniotomie und zu den spontanen Geburten bei engem Becken“, 1890 folgte die Publikation „Ueber die antiseptische Excochleatio uteri bei Endometritis puerperalis“.

Egon Braun von Fernwald: Sport und Salon, 21.12.1901, S. 7.

Im Jahr 1891 habilitierte er sich zum Privatdozenten für Geburtshilfe und Gynäkologie und übernahm nach dem Tod seines Vaters noch im selben Jahr für wenige Monate interimistisch die Leitung der Klinik. Nach der Übernahme der Klinikleitung durch Professor Friedrich Schauta (1849-1919) war er bei diesem noch einige Zeit als Assistent tätig. Anschließend führte er bis zu seinem Tod eine eigene Privatpraxis in Wien 6, Mariahilferstraße 33.

1899 veröffentlichte er die Arbeit „Ein Fall von Prolapsus uteri inversi post partum[2] und 1904 die „Beiträge zur Pathologie und Therapie der Fibromyome des schwangeren Uterus“.

Egon Braun von Fernwald engagierte sich über viele Jahre als Mitglied des Unterstützungs-Vereines für Hebammen, hielt dort regelmäßig Vorträge und unterstützte die Vereinsarbeit. 1904 erhielt Braun von Fernwald den Franz-Josefs-Orden verliehen,[3] 1913 den Titel eines Medizinalrates.[4] Weiters war er um 1900 in der Deutschliberalen Partei in Wien aktiv.

Egon Braun von Fernwald verstarb am 22. August 1926 in Weidling bei Klosterneuburg.

Quellen:

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 177-25a, Braun Ritter von Fernwald Egon (Rigorosum Datum: 1883).

UAW, Rektorat, Med. Fakultät, Rigorosen- und Promotionsprotokolle, Sign. 186-1779, Braun Ritter von Fernwald Egon (Promotion Datum: 13.3.1886).

Literatur:

Fernwald, Egon Braun von und Karl von Herzfeld: Der Kaiserschnitt und seine Stellung zur künstlichen Frühgeburt, Wendung, atypischen Zangenoperation, Craniotomie und zu den spontanen Geburten bei engem Becken. In 6 Beiträgen. Wien: Hölder 1888.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: 47088]

Fernwald, Egon Braun von: Ueber die antiseptische Excochleatio uteri bei Endometritis puerperalis. Sonderdruck aus: Archiv für Gynäkologie. Leipzig: A.Th. Engelhardt 1890.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

Fernwald, Egon Braun von: Beiträge zur Pathologie und Therapie der Fibromyome des schwangeren Uterus. Sonderdruck aus: Wiener klinische Wochenschrift. Wien und Leipzig: Wilhelm Braumüller k.u.k. Hof- und Universitäts-Buchhändler 1904.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek]

[1] Das Vaterland, 4.2.1883, S. 5.

[2] Wiener klinische Wochenschrift, Nr. 16, 1899, S. 438-439.

[3] Hebammen-Zeitung, 30.8.1904, S. 124.

[4] Wiener medizinische Wochenschrift, Nr. 7, 1913, Sp. 482.

 

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Letzte Aktualisierung: 2025.11.28

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