Archiv der Kategorie: Literaturhinweis

Literaturhinweis

Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [106]: Vertriebene Mediziner: Friedrich Necker (1877-1948): Die Fehldeutung der Ausscheidungssperre und andere Irrtümer…1940

Vertriebene Mediziner: Friedrich Necker (1877-1948)

Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien:

Necker, Friedrich und Wolfgang Wieser: Die Fehldeutung der Ausscheidungssperre und andere Irrtümer bei der intravenösen Pyelographie, sowie Bemerkungen zur Indikationsstellung und Untersuchungstechnik. Sonderabdruck aus: Radiologia clinica (Vol. IX). Basel und New York: S. Karger 1940.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Separata Bibliothek, Sign.: Separata-Necker-001]

Text: Dr. Walter Mentzel

Friedrich Necker war Urologe, Schüler von Otto Zuckerkandl (1861-1921) und zuletzt Arzt am Rothschild-Spital. Er flüchtete 1939 wegen seiner jüdischen Herkunft vor den Nationalsozialisten aus Wien.

Necker wurde als Sohn von Ignatz (Ignaz) Necheles und Amalia, geborene Schönwald, am 2. Februar 1877 in Wien geboren.[1] Nach der Matura 1895 studierte er an der Medizinischen Fakultät der Universität Wien und schloss das Studium 1901 mit der Promotion ab.[2] 1921 heiratete[3] er die 1916 ebenfalls an der Medizinischen Fakultät promovierte Medizinerin Maria Rachel Flecker (*Lemberg/Galizien).[4] Necker begann seine medizinische Laufbahn als Demonstrator bei Prof. Richard Paltauf (1858-1924) am Rudolfsspital, von wo er an das pathologisch-chemische Laboratorium der k.k. Krankenanstalt Rudolfsstiftung zu Prof. Ernst Freund (1876-1942) wechselte und dessen erster Assistent wurde. Kurze Zeit (bis 1904) war er als Assistent bei dem Urologen und Mitbegründer der „Deutschen Urologischen Gesellschaft“, Prof. Leopold Casper (1859-1959), an der „Dr. Max Josephs Poliklinik für Hautkrankheiten in Berlin“ tätig. Nach seiner Rückkehr nach Wien begann er 1904 als Assistent an der chirurgischen Abteilung bei Prof. Otto Zuckerkandl im Rothschild-Spital, wo er nach dem Tod von Zuckerkandl im Jahr 1921 kurze Zeit die Leitung der Abteilung übernahm. Daneben führte er seit spätestens 1905 eine Privatordination für Urologie an seinem Wohnort in Wien 9, Kolingasse. Während des Ersten Weltkrieges diente er als Militärarzt zunächst im Reservespital Nr. 8 (Rothschild-Spital) sowie im Spital 2/16 und ab 1915 an der Südwestfront in einem Feldspital in Görz als Oberarzt der chirurgischen Abteilung.[5]

Abb. 1; Wiener Bilder. Illustriertes Familienblatt. 31.1.1915. S. 7 (Handschriftlich markierte Nummerierungen: Nr. 1 – Otto Zuckerkandl, Nr. 3 – Friedrich Necker).

1924 übernahm der als Vorstand die Leitung des urologischen Ambulatoriums im Rudolfinerhaus, die er bis März 1938 Inne hatte. Necker publizierte gemeinsam mit dem ebenfalls von den Nationalsozialisten vertriebenen Wiener Urologen Viktor Blum (1877-1954) zwischen 1928 und 1932 die Fachzeitschrift „Ikonographia urologica“. Er war Mitglied der Gesellschaft der Ärzte in Wien, der Österreichischen und der Wiener urologischen Gesellschaft und wurde 1932 zum korrespondierenden Mitglied der Deutschen urologischen Gesellschaft ernannt.[6] Ebenso war er Mitglied in der französischen und italienischen urologischen Gesellschaft. In die Internationale urologische Gesellschaft wurde er 1935 als Delegierter für Österreich gewählt.

Nach dem „Anschluss“ Österreichs an das nationalsozialistische Deutschland wurde er im Rudolfinerhaus entlassen und arbeitete bis zu seiner Flucht aus Österreich – wie die ebenfalls von den Nationalsozialisten verfolgten Mediziner Richard Glas (29.4.1890) und Oskar Stricker-Barolin (1886-1972) – als Arzt am Rotschild-Spital.[7] Es gelang ihm und seiner Ehefrau am 9. Mai 1939 die Ausreise aus Österreich nach Großbritannien, wo er sich in London niederließ und auf dem Gebiet der Hämatologie am South London Blood Transfusion Depot Sutton arbeitete. 1940 publizierte er mit dem ebenfalls von den Nationalsozialisten wegen seiner politischen Funktionen im Austrofaschismus vertriebenen Angehörigen der Medizinischen Fakultät der Universität Wien, dem Radiologen Wolfgang Wieser (1887-1945), einen Aufsatz in der in der Schweiz herausgegebenen Zeitschrift „Radiologia clinica“ über „Die Fehldeutung der Ausscheidungssperre und andere Irrtümer bei der intravenösen Pyelographie, sowie Bemerkungen zur Indikationsstellung und Untersuchungstechnik“.

Abb. 2: Titelblatt: Necker und Wieser: Die Fehldeutung der Ausscheidungssperre […]. Basel, New York: 1940.

Die Zweigbibliothek der Geschichte der Medizin besitzt von Friedrich Necker in der Separata Bibliothek eine Reihe von dessen Arbeiten, die er in den Jahren 1905 und 1938 publizierte.

1947 wurde Necker von der Gesellschaft der Ärzte in Wien zum korrespondierenden Mitglied gewählt. Friedrich Neckar verstarb am 8. März 1948 in London in Folge eines Straßenunfalles. Einen Nachruf verfasste Joseph Victor Mandel im Juli 1948 in der Zeitschrift Wiener klinische Wochenschrift.[8]

Quellen:

ÖStA, AdR, E-uReang, VVSt, VA, Zl. 40.338, Necker Friedrich.

ÖStA, AdR, E-uReang, FLD, Zl. 6.425, Necker Friedrich.

AUW, Med. Fak., Dekanat, Sign. 195, Rigorosenprotokoll – 1894-1910, Zl. 263a, Neckar Fridrich (Rigorosen Datum 1901.3.14).

AUW, Med. Fak., Dekanat, Sign. 189, Promotionsprotokoll – 1898-1904, Zl. 726, Necker Friedrich (Promotion/Sponsion: 1901.3.27).

AUW, Med. Fak., Dekanat, Sign. 191, Promotionsprotokoll – 1912-1919, Zl. 1030, Flecker Maria Rachel (Promotion/Sponsion: 1916.2.29).

Matriken der IKG-Wien.

Literatur:

Hubenstorf, Michael: Urology and national socialism in Austria. In: Schultheiss, Dirk und Moll Friedrich H. (Hg.): Urology under the swastika. S. 18-49.

Wiener klinische Wochenschrift. 30.7.1948. S. 489.

[1] Matriken der IKG-Wien, Geburtsbuch 1877, Necheles (Necker) Friedrich.

[2] AUW, Med. Fak., Dekanat, Sign. 195, Rigorosenprotokoll – 1894-1910, Zl. 263a, Neckar Fridrich (Rigorosen Datum 1901.3.14).

AUW, Med. Fak., Dekanat, Sign. 189, Promotionsprotokoll – 1898-1904, Zl. 726, Necker Friedrich (Promotion/Sponsion: 1901.3.27).

[3] Matriken der IKG-Wien, Trauungsbücher 1921, Necker Friedrich, Dr., Flecker Marya R., Dr.

[4] AUW, Med. Fak., Dekanat, Sign. 191, Promotionsprotokoll – 1912-1919, Zl. 1030, Flecker Maria Rachel (Promotion/Sponsion: 1916.2.29).

[5] Neue Freie Presse. 26.11.1915. S. 9.

[6] Neue Freie Presse. 17.4.1932. S. 10.

[7] Bestallungsentzug der jüdischen Ärzte und Zahnärzte. In: Ärzteblatt für die deutsche Ostmark I. 1938. S. 229.

[8] Wiener klinische Wochenschrift. 30.7.1948. S. 489.

Alle Beiträge der VS-Blog-Serie: Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien–>

–>BÜCHERBÖRSE: Studierendenlesesaal AKH/Ebene 5C, Di. 15.10.2019

TERMINE:

Di. 15.10.2018 von 13.00 – 14.30 und
Di. 22.10.2018 von 09.00 – 10.00 Uhr.

im Studierendenlesesaal der Universitätsbibliothek

Das Angebot umfasst alle
medizinischen Fachbereiche.

Studierendenlesesaal AKH/Ebene 5C

buecherboerse1a

Grafik–> Punkt 4, Studierendenlesesaal AKH/Ebene 5C

„Aus den Büchern“ der medizinhistorischen Bibliotheken der Ub MedUni Wien [8]: Exlibris Frida Bacher

Im Van Swieten Blog werden exemplarisch digitalisierte Exlibris aus medizinhistorischen Büchern „Exlibris in situ“, der Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin [1], präsentiert, die im  »Bibliothekskatalog recherchierbar sind.
 „Aus den Büchern“ der medizinhistorischen Bibliotheken der Ub MedUni Wien [8]:

Exlibris Frida Bacher

Im Schatten einer Baumgruppe betrachten zwei Buben in Matrosenanzügen und ein Mädchen im Kleid mit Schleife auf einer Wiese sitzend ein Bild. Vorne rechts liegen aufgeschlagene Bilderbücher herum. Vorne links blüht eine Strauchpäonie, die mit einer Blüte den Weg über eine Treppe zu der im hinteren, sonnigen Teil der Parklandschaft befindlichen Villa weist. Das Sujet ist mit floraler Rankenornamentik umrahmt. In der Kartusche oben befindet sich die Inschrift „Ex Libris“ sowie unten im Schriftfeld der Eignerinname „Frida Bacher“ verziert mit Festons aus Rosen und allerlei Blüten.

Exlibris in situ:

Was im Grund der Seele ruht …
Stekel, Wilhelm, 1868-1940 [VerfasserIn] 1920


***********************
Psychologische Beobachtungen an griechischen Philosophen : [Parmenides – Sokrates]
Gomperz, Heinrich, 1873-1942 [VerfasserIn] 1924

@Exlibris-Grafiker: EMIL RANZENHOFER (1864 – 1930) in: ranzenhofer.info  URL: http://ranzenhofer.info/ (Stand: 15.09.2019)
________

Ein Exlibris ist ein grafisch gestalteter Eigentumsvermerk, der entweder in Zettelform auf die Innenseite von Bucheinbänden geklebt oder eingestempelt wird. Bucheignerzeichen gibt es bereits seit dem Ende des 15. Jahrhunderts. Sie stellen neben ihrer kunst- und kulturhistorischen Bedeutung auch ein wichtiges Provenienzmerkmal dar, da der Weg eines Buches nachvollzogen werden kann. Aufgrund vielfältigster Exlibris von künstlerischem Wert sind diese auch begehrte Objekte von Sammlungen und buchkünstlerischer Betätigung „Exlibris-Kunst“ geworden.

„Aus den Büchern“ der medizinhistorischen Bibliotheken der Ub MedUni Wien [8]: Exlibris Frida Bacher weiterlesen

Österreich liest – Treffpunkt Bibliothek: Buchausstellung „Exlibris in situ“ aus medizinhistorischen Büchern

#SHOWCASE UB №2: Buchausstellung „Exlibris in situ“

Die Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin der Ub MedUni Wien ist mit über einer halben Million Bände die größte medizinhistorische Bibliothek Österreichs. Neben rezenter Literatur zur Geschichte der Medizin gibt es acht historisch sehr wertvolle Bibliotheken mit Beständen aus 6 Jahrhunderten (15.-20. Jhdt.).

Im Lesesaal der Universitätsbibliothek werden exemplarisch Exlibris in medizinhistorischen Büchern „Exlibris in situ“  im Schaukasten präsentiert.

Besuch zu den Öffnungszeiten der Universitätsbibliothek

Recherche im Bibliothekskatalog


Ein Exlibris ist ein grafisch gestalteter Eigentumsvermerk, der entweder in Zettelform auf die Innenseite von Bucheinbänden geklebt (Exlibris in situ) oder eingestempelt wird. Bucheignerzeichen gibt es bereits seit dem Ende des 15. Jahrhunderts. Sie stellen neben ihrer kunst- und kulturhistorischen Bedeutung auch ein wichtiges Provenienzmerkmal dar, da der Weg eines Buches nachvollzogen werden kann. Aufgrund vielfältigster Exlibris von künstlerischem Wert sind diese auch begehrte Objekte von Sammlungen und buchkünstlerischer Betätigung „Exlibris-Kunst“ geworden.

Exlibris Ernst Loewenstein
Exlibris in situ
Illusions : a psychological study
Sully, James [Verfasser]
1895

@Ernst Löwenstein:
Ernst LÖWENSTEIN (1878-1950): Vertrieben 1938 [72]

**********************************************************

Exlibris Carl Sternberg
Exlibris in situ
Lehrbuch der pathologischen Anatomie :
1 : Allgemeine pathologische Anatomie
und Anomalien des Blutes

Rokitansky, Carl von, 1804-1878 [Verfasser]
1855

@Carl Sternberg in: Wikipedia – Die Freie Enzyklopädie:
URL: https://de.wikipedia.org/wiki/Carl_Sternberg (Stand: 15.09.2019)

**********************************************************

Exlibris Frida Bacher
Exlibris in situ
Was im Grund der Seele ruht …
Stekel, Wilhelm, 1868-1940 [Verfasser]
1920

@Exlibris-Grafiker: Ranzenhofer, Emil (1864-1930) 
URL: http://ranzenhofer.info/etcherandpainter/etchingsofplaces.html (Stand: 15.09.2019)

**********************************************************

Exlibris Max Rubner
Exlibris in situ
Deutsche Vierteljahrsschrift für
öffentliche Gesundheitspflege :
Organ des Deutschen Vereins
für öffentliche Gesundheitspflege
Deutscher Verein für Öffentliche
Gesundheitspflege
1869 – 1915 [Erscheinungsverlauf:
1.1869 – 47.1915]

@Max Rubner in: Wikipedia – Die Freie Enzyklopädie: URL: https://de.wikipedia.org/wiki/Max_Rubner  (Stand: 15.09.2019)

@Exlibris-Grafiker: Katsch, Hermann (1853-1924) in: Wikipedia – Die Freie Enzyklopädie: URL: https://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_Katsch (Stand: 15.09.2019)

**********************************************************

Exlibris Victor v. Hacker
Exlibris in situ
Grundriss der klinischen Diagnostik
Klemperer, Georg [VerfasserIn]

**********************************************************

Exlibris Otto Rudl
Exlibris Max Neuburger
Exlibris in situ
Südtiroler Ärzteblatt
1922 – 1923 [Erscheinungsverlauf:
1.1922 – 2.1923,16]

Max Neuburger (1868-1955), Begründer des Instituts für Geschichte der Medizin an der Universität Wien, war jüdischer Herkunft und wurde nach 1938 von den Nationalsozialisten vertrieben. Er floh 1939 nach England, übersiedelte 1948 nach Buffalo, NY und kehrte 1952 aus dem Exil zurück nach Wien.

@Max Neuburger:
Max NEUBURGER (1868-1955): Vertrieben 1938 [80]

**********************************************************

Exlibris Severin Schmidt
Exlibris in situ
Lehrbuch der Kirchengeschichte
Knöpfler, Alois, 1847-1921 [Verfasser]
1910

@Exlibris-Grafikerin: Alberdingk, Clementine (1880-1966) in:
URL: http://www.kultur-klosterneuburg.at/Bereiche/Dokumentation/ONLINE/BEDEUTENDE_KLBGer/ALBERDINGK/Index.html (Stand: 15.09.2019)

**********************************************************

Exlibris Karl Klammer
Exlibris in situ
Häuser und Menschen von Wien
Cloeter, Hermine, 1879-1970 [Verfasser]
1920

**********************************************************

Exlibris Lorenz Böhler
Exlibris in situ
Seuchenbekämpfung im Kriege
zehn Vorträge ; mit 16 Abbildungen im Text

Zentralkomitee für das Ärztliche Fortbildungswesen in
Preußen [VerfasserIn] Adam, Curt, 1875-1941
Flügge, Carl, 1847-1923Friedberger, Ernst, 1875-1932
Jochmann, Georg, 1874-1915Kirchner, Martin, 1854-1925
Lentz, Otto, 1873-1952Neufeld, Fred, 1869-1945
Wassermann, August von, 1866-1925
1915

Lorenz Böhler (1885-1973) gilt als Begründer der modernen Unfallchirurgie. Er war ab Februar 1938 Mitglied der NSDAP sowie mehrerer NS-Organisationen und ab Juni 1938 förderndes Mitglied der SS. Zwischen 1945 und 1947 wurde ihm seine Lehrbefugnis an der Universität Wien entzogen.

@Lorenz Böhler:
Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [16]: Böhler, Lorenz: Technik der Knochenbruchbehandlung. 1929.

@Exlibris-Grafiker: Hubert Lanzinger (1880-1959) in: Wikipedia – Die Freie Enzyklopädie: URL: https://de.wikipedia.org/wiki/Hubert_Lanzinger (Stand: 15.09.2019)

**********************************************************

Exlibris Alexander Pichler
Exlibris in situ
Lehrbuch der Augenheilkunde
Fuchs, Ernst, 1851-1930 [Verfasser]

Alexander Pichler (1906-1962) war seit 1932 Mitglied der NSDAP und Obersturmführer der SS. Er war an der Entstehung des sogenannten „Pernkopf-Atlas“ beteiligt, für dessen Erstellung Leichen von NS-Opfern als Vorlage für Bilder dienten. Seine Anstellung als a.o. Prof. für Anatomie an der Medizinischen Fakultät der Universität Wien wurde 1948 widerrufen und er wurde bis 1950 mit einem Berufsverbot belegt.

@Exlibris-Grafiker: Erich Lepier genannt in
URL: https://www.hdgoe.at/pernkopf-affaere (Stand: 15.09.2019)

**********************************************************

Exlibris Adam Politzer
Exlibris in situ
Original-Abhandlungen aus dem
Gebiete der Kinderheilkunde :
Separatabdrücke der grösstentheils
im „Jahrbuch für Kinderheilkunde“
von demselben erschienenen Arbeiten

Politzer, Leopold Maximilian, 1814-1888 [Verfasser]
1919

@Adam Politzer in: Wikipedia – Die Freie Enzyklopädie:
URL: https://de.wikipedia.org/wiki/Adam_Politzer (Stand: 15.09.2019)

**********************************************************

Ausstellungsprojekt:
#SHOWCASE UB by
Mag. Bruno Bauer
Harald Albrecht, BA
MMag. Margrit Hartl

Logo: MMag.Margrit Hartl

TOP-JOURNAL des Monats: JOURNAL OF CLINICAL ONCOLOGY (Impact Factor: 28.245)

Die Universitätsbibliothek stellt die medizinischen Top-Journals am Campus der MedUni Wien und via Remote Access  zur Verfügung.

Das  TOP-JOURNAL des Monats im Van Swieten Blog ist:

JOURNAL OF CLINICAL ONCOLOGY

Zu den Volltexten: Jg. 18, H. 1 (2000) – Jg. 21, H. 1 (2003)  

Die ersten 20% der Zeitschriften eines bestimmten Fachgebietes im Journal Citation Reports JCR (geordnet nach der Höhe des Impact Factors) sind TOP-JOURNALE.

Mit dem Impact Factor 28.245 (2018) zählt JOURNAL OF CLINICAL ONCOLOGY zu den Top-Journalen in der Kategorie: ONCOLOGY – SCIE
ISSN: 0732-183X
36 issues/year

„Aus den Büchern“ der medizinhistorischen Bibliotheken der Ub MedUni Wien [22]: Exlibris Dr. Adalbert Heinrich

Im Van Swieten Blog werden exemplarisch digitalisierte Exlibris aus medizinhistorischen Büchern „Exlibris in situ“, der Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin, präsentiert, die im  Bibliothekskatalog recherchierbar sind.

Exlibris Dr. Adalbert Heinrich

Stillleben-Exlibris, Landschaft-Exlibris, Ärzt*innen-Exlibris:

Die typografische Umrahmung ist in drei Bereiche geteilt. Im mittleren, zentralen Bereich fällt der Blick auf zwei Hände, deren Unterarme von der unteren rechten Bildseite angeschnitten dargestellt sind. Die linke hält eine Öllampe – die rechte Hand schützt die Flamme vor dem bedrohlichen Unwetter. Am Horizont neigen sich links und rechts zwei Laubbäume im Wind. Der starke Hell-Dunkel-Kontrast, der durch die dunklen Gewitterwolken, den Blitz im Hintergrund und den hellen Lichtschein im Vordergrund erzeugt wird, und die gewählte Subjektive unterstreichen die Dramatik der Szenerie.
Der schmälere Bereich oben zeigt eine Landschaft mit einer Blumenwiese im Vordergrund.
Im Bereich unten steht mittig im Schriftfeld „Ex libris“ und der Eignername „Dr Adalbert Heinrich“ in Schreibschrift sowie links unten außerhalb der Umrahmung die Signatur des Exlibriskünstlers mit der Angabe der Jahreszahl „K. Mader 28“.

Exlibris in situ:

Erschaffung, Entstehung, Entwicklung und über die Grenzen der Berechtigung des Entwicklungsgedankens

Wiesner, Julius von, 1838-1916 [VerfasserIn]
1916
 

@Exlibris-Eigner, Dr. Adalbert Heinrich  [1863-1930] im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek : URL:  http://d-nb.info/gnd/1203138105 (Stand: 10.08.2021)

@ Exlibris-Künstler: Karl Mader [1884 Fürstenfeld – 1952 Graz] in der Sammlung online: URL: https://sammlung.belvedere.at/people/1326/karl-mader (Stand: 10.08.2021)
____________________________

Ein Exlibris ist ein grafisch gestalteter Eigentumsvermerk, der entweder in Zettelform auf die Innenseite von Bucheinbänden geklebt oder eingestempelt wird. Bucheignerzeichen gibt es bereits seit dem Ende des 15. Jahrhunderts. Sie stellen neben ihrer kunst- und kulturhistorischen Bedeutung auch ein wichtiges Provenienzmerkmal dar, da der Weg eines Buches nachvollzogen werden kann. Aufgrund vielfältigster Exlibris von künstlerischem Wert sind diese auch begehrte Objekte von Sammlungen und buchkünstlerischer Betätigung „Exlibris-Kunst“ geworden.

 

Normdaten:

Person/Exlibriseigner: Loewenstein, Ernst: GND: 136161758
Person/Verfasser: Wiesner, Julius von: GND: 117369705
Person/Exlibriskünstler: Mader, Karl: GND: 1077745974
Person/Gründer: Neuburger, Max: GND: 117551058

Keywords: Exlibris Dr. Adalbert Heinrich, Exlibris-Künstler Karl Mader, Eigentumsvermerk, Stillleben-Exlibris, Landschaftsexlibris, Ärzt:innen-Exlibris, Provenienzmerkmal, Exlibriskunst, Medizingeschichte, Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien

VAN SWIETEN BLOG der Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien
URL: https://ub.meduniwien.ac.at/blog/?p=37276

Herausragende Publikationen der MedUni Wien aus dem ersten Halbjahr 2019

Die Universitätsbibliothek stellt DIE medizinischen Top-Journals am Campus der MedUni Wien und via Remote Access  zur Verfügung. Die ersten 20% der Zeitschriften eines bestimmten Fachgebietes im Journal Citation Reports JCR (geordnet nach der Höhe des Impact Factors) sind TOP-JOURNALE.

Exemplarisch werden hier wegweisende Arbeiten der MedUni Wien, die in Top-Journalen publiziert worden sind, präsentiert:

 

2019 Jun 7;364(6444). pii: eaas9536. doi: 10.1126/science.aas9536.

Spatiotemporal structure of cell fate decisions in murine neural crest.

Igor Adameyko et al.

********************************
2019 Mar 2;393(10174):910-917. doi: 10.1016/S0140-6736(18)32473-5. Epub 2019 Feb 14.

Contribution of non-HLA incompatibility between donor and recipient to kidney allograft survival: genome-wide analysis in a prospective cohort.

Roman Reindl-Schwaighofer, Rainer Oberbauer et al.

********************************

2019 Jun 8;393(10188):2303-2311. doi: 10.1016/S0140-6736(19)30419-2. Epub 2019 May 23.

Upadacitinib as monotherapy in patients with active rheumatoid arthritis and inadequate response to methotrexate (SELECT-MONOTHERAPY): a randomised, placebo-controlled, double-blind phase 3 study.

Josef Smolen et al.

*****************************************************

2019 Mar;7(3):239-248. doi: 10.1016/S2213-2600(18)30367-9. Epub 2018 Nov 23.

Subcutaneous treprostinil for the treatment of severe non-operable chronic thromboembolic pulmonary hypertension (CTREPH): a double-blind, phase 3, randomised controlled trial.

Roela Sadushi-Koliçi, Irene Lang et al.

********************************************************

2019 Apr 11;10(1):1677. doi: 10.1038/s41467-019-09357-w.

Quantifying economic resilience from input-output susceptibility to improve predictions of economic growth and recovery.

Stefan Thurner et al.

************************************************************

2019 Jul;20(7):938-947. doi: 10.1016/S1470-2045(19)30333-X. Epub 2019 Jun 12.

Comparison of the accuracy of human readers versus machine-learning algorithms for pigmented skin lesion classification: an open, web-based, international, diagnostic study.

Philipp Tschandl, Harald Kittler et al.

**********************************************************

2019 Jun 20;10(1):2717. doi: 10.1038/s41467-019-10684-1.

Brain leptin reduces liver lipids by increasing hepatic triglyceride secretion and lowering lipogenesis.

Thomas Scherer et al.

*************************************************************

2019 Mar;15(3):232-240. doi: 10.1038/s41589-018-0205-2. Epub 2019 Jan 28.

Combined chemosensitivity and chromatin profiling prioritizes drug combinations in CLL.

Christian Schmidl, Giulio Superti-Furga, Ulrich Jäger, Christoph Bock et al.

**************************************************************

2019 Jun 21;125(1):43-52. doi: 10.1161/CIRCRESAHA.118.314601. Epub 2019 May 8.

Mitochondria Are a Subset of Extracellular Vesicles Released by Activated Monocytes and Induce Type I IFN and TNF Responses in Endothelial Cells.

Florian Puhm, Christoph Binder et al.

*************************************************************

2019 Jan;69(1):222-236. doi: 10.1002/hep.30166. Epub 2018 Dec 20.

Transforming Growth Factor-β and Axl Induce CXCL5 and Neutrophil Recruitment in Hepatocellular Carcinoma.

Christine Haider und Wolfgang Mikulits

********************************************************

2019 Feb 1;129(2):531-545. doi: 10.1172/JCI121297. Epub 2018 Dec 18.

Endothelial progerin expression causes cardiovascular pathology through an impaired mechanoresponse.

Selma Osmanagic-Myers, Roland Foisner et al.

************************************************************

2019 Jan 2;101(1):152-164.e7. doi: 10.1016/j.neuron.2018.10.050. Epub 2018 Dec 6.

Activity of Prefrontal Neurons Predict Future Choices during Gambling.

Johannes Passecker, Thomas Klausberger et al.

************************************************************

„Aus den Büchern“ der medizinhistorischen Bibliotheken der Ub MedUni Wien [4]: Exlibris Joachim Windhag (1654)

Im Van Swieten Blog werden exemplarisch digitalisierte Exlibris aus medizinhistorischen Büchern „Exlibris in situ“, der Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin [1], präsentiert, die im  »Bibliothekskatalog recherchierbar sind.

 „Aus den Büchern“ der medizinhistorischen Bibliotheken der Ub MedUni Wien [4]:

 » Exlibris Joachim Windhag (1654)

 

Heraldisches Exlibris:

Der Schild ist geviert mit einer eingepfropften Spitze. Der aufgelegte Herzschild zeigt in Gold eine angekettete Meerkatze. Rechts oben und links unten in Gold gekrönter Greif mit halbem Mühlrad. Links oben und rechts unten in Gold gekrönter Steinbock mit violettem Granatapfel im Maul haltend. In der eingepfropften Spitze in Gold eine Taube auf Lorbeerzweig. Dazu werden drei gekrönte Helme geführt: Helm (Mitte): auf der Helmkrone stehend ein langhalsiger, doppelt gekrönter Doppeladler, mit Schild in Blau ein silberner Balken belegt mit dem Buchstaben „W“. Helm (rechts): ein aus der Helmkrone wachsender, gekrönter Greif mit halbem Mühlrad zwischen zwei Büffelhörnern. Helm (links): ein aus der Helmkrone wachsender, gekrönter Steinbock mit violettem Granatapfel im Maul haltend vor Straußenfedern. Schriftband mit Inschrift „Ioachim L. Baro in Windhag Dus in Reichenau Pragthal. et Saxenegg : S.C.M. Consil: et Regens A.1654“

Exlibris in situ:

Euporista Ped. Dioscoridis Anazarbei Ad Andronachvm, Hoc est De Cvrationibvs Morborvm Per Medicamenta Paratu facilia, Libri II : Nunc primùm & Graecè editi, & partim à Ioanne Moibano Medico Augustano, partim uerò post huius mortem à Conrado Gesnero in linguam Latinam conuersi; adiectis ab utroque interprete Symphonijs Galeni aliorumque Graecorum Medicorum. Cvm Indice. = Ευποριστα

Dioscorides, Pedanius, 40-90 [VerfasserIn] Andromachos, ca. 1. Jh.Gessner, Conrad, 1516-1565Moibanus, Johannes, 1527-1562Crato, Johannes, 1519-1585Camerarius, Joachim, 1500-1574Gasser, Achilles Pirmin, 1505-1577Wolf, Hieronymus, 1516-1580, 1565

____

In Primi Lib. Canonis Auicenne Primam Fen, profundißima Commentaria : Adiecto nuper Secundo, quod nunquàm anteà fuerat Typis excusum; De Membris Capite : Tom 2 : Lectiones Io. Baptiste Montani Veronensis Medici Physici Excellentissimi, In secundam Fen primi Canonis Auicenne, In qua agitur De Causis, Aegritudinibus, Accidentibus, Pulsibus, & Vrinis. Quibus praemissus est Index rerum omnium notatu dignarum, que in singulis Lectionibus continentur / Franciscvs Pegolotus Regiensis artium ac medicine auditor ; Illvstrissimo Atqve Excellentiss. Hercvli Estensi Dvci Ferrariae IIII

Monte, Giovanni Battista da, 1498-1551 [VerfasserIn] Pergolotti, FrancescoErcole, II., 1508-1559 [WidmungsempfängerIn], 1557

_________

In Primi Lib. Canonis Auicenne Primam Fen, profundißima Commentaria : Adiecto nuper Secundo, quod nunquàm anteà fuerat Typis excusum; De Membris Capite : Tom 1 : / Iano Mattheo Durastante, Medico, ac Philosopho; Sanctoiustano; oculatißimo, ac diligentißimo; censore. ; Reverendiss. Vna Et Ampliss. Praesvli, Et D. Dominico Dvgavre; Lodevieni Episcopo; Christianiss. Adq; Inuictiss. Henrici. II. Gallie Regis, integerrimo ad Venetos Legato; Patrono optimo;

Monte, Giovanni Battista da, 1498-1551 [VerfasserIn] Durastante, Giano Matteo, 1536-1585Du Gabre, Dominique [WidmungsempfängerIn], 1557

____________

In Primi Lib. Canonis Auicenne Primam Fen, profundißima Commentaria : Adiecto nuper Secundo, quod nunquàm anteà fuerat Typis excusum; De Membris Capite : Tom 1 : / Iano Mattheo Durastante, Medico, ac Philosopho; Sanctoiustano; oculatißimo, ac diligentißimo; censore. ; Reverendiss. Vna Et Ampliss. Praesvli, Et D. Dominico Dvgavre; Lodevieni Episcopo; Christianiss. Adq; Inuictiss. Henrici. II. Gallie Regis, integerrimo ad Venetos Legato; Patrono optimo;

Monte, Giovanni Battista da, 1498-1551 [VerfasserIn] Durastante, Giano Matteo, 1536-1585Du Gabre, Dominique [WidmungsempfängerIn], 1557

_______

 

Ein Exlibris ist ein grafisch gestalteter Eigentumsvermerk, der entweder in Zettelform auf die Innenseite von Bucheinbänden geklebt oder eingestempelt wird. Bucheignerzeichen gibt es bereits seit dem Ende des 15. Jahrhunderts. Sie stellen neben ihrer kunst- und kulturhistorischen Bedeutung auch ein wichtiges Provenienzmerkmal dar, da der Weg eines Buches nachvollzogen werden kann. Aufgrund vielfältigster Exlibris von künstlerischem Wert sind diese auch begehrte Objekte von Sammlungen und buchkünstlerischer Betätigung „Exlibris-Kunst“ geworden.

„Aus den Büchern“ der medizinhistorischen Bibliotheken der Ub MedUni Wien [4]: Exlibris Joachim Windhag (1654) weiterlesen

Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien [105]: Zum 100. Geburtstagtag der ersten Gesundheitsministerin Österreichs: Ingrid Leodolter

Zum 100. Geburtstagtag der ersten Gesundheitsministerin Österreichs:
Leodolter, Ingrid: 5 Jahre Gesundheitsministerium.
Separatum aus: Mitteilungen der österreichischen Sanitätsverwaltung. Offizielles Organ des Bundesministeriums für Gesundheit und Umweltschutz. (78/2) 1977. S. [25] – 26.

[Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin/Neuburger Bibliothek, Sign.: SA-6520]

Text: Harald Albrecht, BA

Abb. 1       Ingrid Leodolter

Ingrid Leodolter (*14.08.1919 Wien, gest. 17.11.1986 Wien), deren Geburtstag sich im August 2019 zum 100. Mal jährt, wurde als Tochter des Lehrers Leopold Zechner (1884-1968) und dessen Frau Elsa geboren. Ihr Vater war ein Anhänger der Schulreformen Otto Glöckels (1874-1935) und wurde nach der Errichtung des austrofaschistischen „Ständestaates“ zwangspensionier. Nach dem Zweiten Weltkrieg war er von 1945 bis 1956 Abgeordneter zum Nationalrat sowie von 1945 bis 1960 geschäftsführender Wiener Stadtschulratspräsident. Ingrid Leodolter besuchte in Hietzing das Gymnasium in der Wenzgasse und maturierte 1937 mit Auszeichnung. 1938 heiratete sie ihren Jugendfreund Josef Leodolter. Aus der Ehe mit dem Volkswirtschaftler, der ab 1949 für die Verwaltung der Wiener Spitäler verantwortlich war, ging unter anderen ein Sohn hervor – Sepp Leodolter (*1943) wurde Gynäkologe und war von 2001 bis 2007 Präsident der Gesellschaft der Ärzte in Wien.

Ingrid Leodolter begann ein Studium der Medizin an der Universität Wien – hier war sie vom „Wintersemester 1937/38 bis zuletzt im Wintersemester 1941/42 an der Medizinischen Fakultät inskribiert. Sie galt als ‚Mischling 2. Grades‘ und konnte ihr Studium – bei jederzeitigem Widerruf – fortsetzen und am 2. November 1943 mit der Promotion abschließen.“[1] Ab 1944 arbeitete Leodolter bei Reinhold Boller (1901-1968) in der vierten medizinischen Abteilung des Wiener Allgemeinen Krankenhauses. 1950 wurde sie Fachärztin für innere Medizin und 1951 zur Oberärztin an ihrer Abteilung ernannt. 1958 wechselte sie an das Wiener Sophienspital, dem sie von 1962 bis 1971 und von 1979 bis zur ihrer Pensionierung im Februar 1986 als ärztliche Leiterin vorstand.

Ingrid Leodolter war, ebenso wie ihr Vater, 1946 in die wiedergegründete SPÖ eingetreten. 1971 holte Bruno Kreisky (1911-1990) die erfahrene Internistin die Bundesregierung, wo sie von Bundespräsident Franz Jonas (1899-1974) zunächst als Bundesministerin ohne Portefeuille angelobt wurde. Nachdem die Gesundheitsagenden aus dem Sozialministerium von der Regierung Kreisky II herausgelöst worden waren und 1972 erstmals in der österreichischen Geschichte ein eigenständiges Gesundheitsministerium geschaffen worden war, wurde Ingrid Leodolter am 02.02.1972 die erste Gesundheitsministerin Österreichs. Sie behielt die Funktion der Bundesministerin für Gesundheit und Umweltschutz, wie das neue Ministerium offiziell hieß, bis zum 08.10.1979. Trotz anfangs massiver Angriffe durch die konservative Presse konnte Leodolter wichtige Neuerungen im Gesundheitsbereich durchsetzen. „Ingrid Leodolter führte den Mutter-Kind-Pass in Österreich ein und erzielte damit eine deutliche Senkung der perinatalen Mortalität und Kindersterblichkeit. Ihr ist auch die Einführung der Vorsorgeuntersuchung als Instrument der Präventivmedizin zu verdanken.“[2] In ihrer Zeit als Ministerin wurde weiters die Spitalsreform eingeleitet, die Krankenpflegeausbildung modifiziert und ein neues Bäder- und Lebensmittelhygienegesetz eingeführt…

Abb. 2    Titelblatt: Leodolter: 5 Jahre Gesundheitsministerium. […] 1977.

Nach starker Kritik des Rechnungshofes über die Auftragsvergabepraktiken im Gesundheitsministerium trat Ingrid Leodolter am 10. Oktober 1979 als Bundesministerin zurück und wandte sich wieder der Leitung des Sophienspitals zu. Sie verstarb nur wenige Monate nach ihrer Pensionierung am 17. November 1986 in Wien.

Quellen:

Homepage: Österreichisches Parlament. Stand: 30.07.2019.

Homepage: Gedenkbuch Universität Wien. Stand: 30.07.2019.

Homepage: Das Rote Wien. Weblexikon der Wiener Sozialdemokratie. Stand: 30.07.2019.

Tragl, Karl Heinz: Chronik der Wiener Krankenanstalten. Wien, Köln und Weimar: Böhlau Verlag 2007.

[1] Homepage: Gedenkbuch Universität Wien. Stand: 30.07.2019.

[2] Tragl, Karl Heinz: Chronik der Wiener Krankenanstalten. Wien, Köln und Weimar: Böhlau Verlag 2007. S. 347.

Alle Beiträge der VS-Blog-Serie: Aus den medizinhistorischen Beständen der Ub MedUni Wien–>