Archiv der Kategorie: Medizingeschichte

Medizingeschichte Josephinische Bibliothek Obersteiner

Gastbeitrag zum Hortus Eystettensis (Hortus Eystettensis 1)

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von Mag. Gilbert Zinsler

Hortus Eystettensis – botanische Sammelleidenschaft und barocke Pracht

Der Hortus Eystettensis , oder Garten von Eichstätt, zählt seit seiner Erscheinung im Jahre 1613 zu den meistbeachteten illustrierten Pflanzenbüchern. Diese Ausnahmestellung verdankt er nicht nur seinem übergroßen Format (Königs-Folio = 57 x 46 cm), sondern vor allem der faszinierenden Schönheit seiner auf 367 ganzseitigen Kupfertafeln wiedergegeben Abbildungen von 1095 einzelnen Pflanzen. Er zählt zu den imposantesten Werken der europäischen botanischen Literatur, geschaffen aufgrund botanischen Interesses, gärtnerischer Sammelleidenschaft und barockem Repräsentationswillen. Initiator und Auftraggeber dieser bibliophilen Prachtenfaltung war Johann Konrad von Gemmingen (1593/95-1612), Fürstbischof von Eichstätt. Er lies die Willibaldsburg als Bischofssitz, oberhalb der Stadt Eichstätt, im bayrischen Altmühltal zum eleganten Rennaissance-Schloß umbauen. Schon einer seiner Vorgänger im Bischofsamt, Martin von Schaumberg (1560-1590) hatte prächtige Gärten rund um das Schoß anlegen lassen. Fürstbischof Gemmingen lies diesen Garten großzügig erweitern und beauftragte zunächst den berühmten Arzt und Botaniker Joachim Camerarius d.J. (1561-1598) mit der Gartenplanung. Anfang des 17. Jahrhunderts übernimmt diese Position der Nürnberger Apotheker Basilius Besler (1561-1629). Um 1607/08 erhielt Besler darüber hinaus den Auftrag zur Herstellung eines reich bebilderten Kupfertafelwerkes, einem Abbild des Gartens in Buchform, dem „Hortus Eystettensis“ .

Viele der abgebildeten Pflanzen des Buches sind heute in Mitteleuropa weit verbreitet, waren aber zur Entstehungszeit exotisch und selten. Nur etwas mehr als die Hälfte war damals in Deutschland verbreitet, 30 Prozent waren im Mittelmehrraum beheimatet, ein Zehntel stammte aus Asien, ein Fünftel aus Amerika und nur wenige Pflanzen aus Afrika. Wie kam der Fürstbischof im entlegenen Altmühltal nun zu diesen seltenen Pflanzen? Eine wichtige Quelle dürfte der Garten Joachim Camerarius in Nürnberg gewesen sein. Der Arzt und Dekan der des Nürnberger Collegium Medicum Camerarius hatte diesen Garten bereits vom Apotheker Jörg Öllinger, den auch Hieronymus Bock in seinem Kräuterbuch mehrfach als Pflanzenlieferant und Gewährsmann für botanische Informationen nennt, übernommen. Aufgrund der guten Beziehungen zu den wichtigen Botanikern seiner Zeit, insbesondere zu Carolus Clusius, dem Aufseher der kaiserlichen Gärten in Wien, konnte dieser den Garten wohl so attraktiv erweitern, dass er von 1596 vom Fürstbischof Gemmingen den auftraf bekam die Anlage eines neuen Garten zu planen. Auch wenn er die Verwirklichung seiner Pläne nicht mehr erleben durfte, waren seine Pflanzen der Grundstock des nachmals so berühmten Gartens, dem im Prachtwerk des „Hortus Eystttensis“ ein kunsthistorisch glanzvolles und einzigartiges Denkmal gesetzt wurde. Basilius Besler ergänzte diese Pflanzensammlung mittels Lieferungen von Kaufleuten aus den großen niederländischen Handelsstätten.

Ziel dieses Beitrags soll es sein, nicht nur das Buch, sondern Monat für Monat auch ein oder mehrere Pflanzen näher zu beschreiben. Die Abbildungen entstammen dem Exemplar des „Hortus Eystettensis“ aus der Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin. Dieser ist eines der Prunktstücke der sogenannten Josephinischen Bibliothek (über 7.500 Werke, ca. 11.500 Bände), die ursprünglich Lehrbibliothek für die von Kaiser Joseph II. begründete und Medicinisch-chirurgische Akademie in dem nach ihm benannten Josephinum eingerichtet worden ist.

Literatur:
Werner Dresendörfer, Vom Kräuterbuch zur Gartenlust. Der Hortus eystettensis zwischen Medizin, Botanik und Hortikultur, In: Die Pflanzenwelt des Hortus Eystettensis, S.73-90, (München, 1998)
Hans-Otto Keunike (Hrsg.), Hortus Eystettensis, Zur Geschichte eines Gartens und eines Buches (Schriften der Universitätsbibliothek Erlangen-Nürnberg 20), (München, 1989)

Lange Nacht der Museen bringt 2.598 Besucherinnen und Besucher in die Sammlungen der MedUni Wien


Rekord für Lange Nacht der Museen

Die achte Lange Nacht der Museen ist auf so viel Zuspruch gestoßen wie keine bisher: Insgesamt 390.000 Menschen strömten in die Kulturtempel des Landes.

Insgesamt rund 550 Häuser in allen neun Bundesländern – mehr als jemals zuvor – öffneten ihre Türen für die Kulturveranstaltung des ORF. Die meisten Besucherinnen und Besucher verzeichneten dabei Wien (192.000), Salzburg (45.800) und Vorarlberg (28.600).

Auch für die Sammlungen der Medizinischen Universität Wien, die erstmals teilgenommen haben, war die Lange Nacht der Museen ein voller Erfolg. Zwischen Samstag, 6. Oktober 2007, 18.00 Uhr, und Sonntag, 7. Oktober, 1.00 Uhr, fanden 2.598 Besucherinnen und Besucher den Weg in das Josephinum. Zu sehen waren neben den Schauräumen des Museums und der Endoskopie- und der Anästhesiesammlung auch ausgewählte Kostbarkeiten aus der Josephinischen Bibliothek. Besonders großes Interesse fand die Sammlung anatomischer und geburtshilflicher Wachsmodelle.

Fundierte Informationen zu den Präparaten, Instrumenten und Büchern wurden den interessierten Besucherinnen und Besucher vermittelte von: Gabriele Dorffner, Edith Eckmann, Martina Gamper, Monika Grass, Simon Grisold, Helmut Gröger, Renate Gruber, Sonia Horn, Michael Lenko, Wolfgang Regal, Manfred Skopec, Lukas Wallner und Michaela Zykan.

ORF Nachberichterstattung)

Heute: Lange Nacht der Museen – mit den Sammlungen der MedUni Wien im Josephinum

Heute ist es soweit: im Rahmen der Langen Nacht der Museen öffnen auch die Sammlungen der Medizinischen Universität Wien bis Sonntag, 7. Oktober, 1.00 Uhr ihre Türen. (Siehe UbMUW-INFO 367 vom 3. Oktober 2007)

Währinger Straße 25
1090 Wien
Telefon: 01/ 40160/ 260000
eMail: jospehinum@medunwien.ac.at
Homepage: http://www.meduniwien.ac.at/josephinum/

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Aus der Presse-Mappe WienORF-Lange Nacht der Museen VIII: Kultur hat viele Facetten! Am Samstag, dem 6. Oktober 2007, zeigen wir sie alle!“ [Seite 9]

Die Highlights in Wien

Mit insgesamt 89 Wiener Museen, nehmen heuer in der Bundeshauptstadt mehr Kulturinstitutionen als jemals zuvor an der „ORF-Langen Nacht der Museen“ teil.

Highlights im Überblick

Das Josephinum steht ganz im Zeichen der „ORF-Langen Nacht der Museen“ und hat für Besucherinnen und Besucher bereits ab 10.00 Uhr vormittags geöffnet. Es können einige Spezialsammlungen und Räume, die sonst nicht zugänglich sind, besichtigt werden. Kinder zwischen acht und zwölf Jahren können im Rahmen der „medizinisch-chirurgischen Kinderakademie“ kennenlernen, wie man im 18. Jahrhundert in Wien Medizin studierte. Termine: 11.00, 15.00 und 18.00 Uhr.

6. Oktober 2007: Teilnahme der Sammlungen der MedUni Wien an Langer Nacht der Museen

In NEWS ORGANISATION der Medizinischen Universität Wien wird die Teilnahme der Sammmlungen, einer Subunit der Universitätsbibliothek (siehe UbMUW-INFO 191 vom 13. Juni 2007), an der Langen Nacht der Museen angekündigt.

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MEDUNI WIEN: TEILNAHME AN LANGER NACHT DER MUSEEN

(03-10-2007) Erstmals nehmen auch die „Sammlungen der Medizinischen Universität Wien“ an der Langen Nacht der Museen teil. Das Museum im Josephinum ist am Samstag, den 6. Oktober 2007, von 10.00 bis Sonntag, 7. Oktober, 1.00 Uhr geöffnet.

An diesem Tag werden einige Spezialsammlungen und Räume, die sonst nicht zugänglich sind, geöffnet. Es werden laufend Führungen angeboten, allerdings wird auch die Möglichkeit bestehen, einfach durch die Sammlungen zu spazieren.

Kinder zwischen 8 und 12 Jahren können im Rahmen der „medizinisch-chirurgischen Kinderakademie“ (ab 11.00, 15.00 bzw. 18.00 Uhr) kennen lernen, wie man im 18. Jahrhundert in Wien Medizin studiert hat.

Karten für die Lange Nacht der Museen sind bis Freitag, 5. Oktober 2007, u.a. erhältlich in den Sammlungen im Josephinum (Währinger Straße 25) von 9.00 bis 15.00 Uhr bzw. in der Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien (Währinger Gürtel 18-20) von 9.00 bis 20.00 Uhr.

Kaufpreis:
– Regulär: EUR 12,-
– Ermäßigt: EUR 10,- (für Ö1-Club-Mitglieder, Kurier-Club-Mitglieder, Schüler, Studenten, Senioren, Behinderte und Präsenzdiener)
– Der Eintritt für Kinder bis 12 Jahre ist frei.

Das Ticket für die Lange Nacht der Museen gilt von 18.00 bis 1.00 Uhr als Eintrittskarte für alle beteiligten Museen und als Fahrschein für die Shuttlebusse.

Allgemeine Informationen zur Langen Nacht der Museen:
http://langenacht1.orf.at/index.php?id=28

Informationen über die Teilnahme der Sammlungen der Medizinischen Universität Wien an der Langen Nacht der Museen:
http://langenacht1.orf.at/index.php?id=34&locationid=955&land=w&cH

Über die Sammlungen der Medizinischen Universität Wien
Die Sammlungen der Medizinischen Universität Wien entstanden aus der jahrhundertelangen Ausbildungs- und Forschungstätigkeit der medizinischen Fakultät der Universität Wien. Die medizinische Fakultät wurde 1365 gegründet und ist die Vorläuferin der heutigen Medizinischen Universität Wien. Eine Besonderheit unserer Sammlungen sind die anatomischen Wachsmodelle, die Ende des 18. Jahrhunderts in Florenz angefertigt wurden und vor allem der Ausbildung von Ärzten dienten. Sie zeigen den Bau des menschlichen Körpers in faszinierender Weise und beeindrucken durch die handwerkliche Kunst, mit der die anatomischen Details dargestellt wurden.

Ausstellung: „Köpfe der Wiener Medizin“

Vor unserer Bibliothek werden im Schaukasten „Köpfe der Wiener Medizin“ präsentiert.

Die Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit hat diese sehr interessante Präsentation gestaltet.

Gezeigt werden folgende Mediziner:

Pirquet

Clemens von Pirquet (* 12. Mai 1874 in Hirschstetten bei Wien; † 28. Februar 1929 in Wien) führte 1906 den Begriff „Allergie“ in die medizinische Fachsprache ein. Er erkannte als erster, dass Antikörper nicht nur schützende Immunantworten vermitteln können, sondern auch Ursache von Überempfindlichkeitsreaktionen sein können. Im Jahr 1907 entwickelte Pirquet eine Methode zur (Früh-)Diagnose der Tuberkulose, den Tuberkulin-Hauttest, der auch als Pirquet-Reaktion bezeichnet wird. 1911 übernahm er die neu erbaute Universitäts-Kinderklinik in Wien, die damals eine der modernsten ihrer Art war. Pirquet erwarb sich nicht nur große Verdienste um die Kinderheilkunde, sondern organisierte in den Notzweiten nach dem Ersten Weltkrieg in Wien auch Kinderausspeisungen.

Münchener Medizinische Wochenschrift (1906;30:1457-1458)

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Karl Landsteiner, Immunologe (1868 Wien – 1943 New York) arbeitete nach dem Abschluss seines Medizinstudiums in Wien (1891) zuerst an der I. Chirurgischen Klinik und wurde dann Assistent am Hygieneinstitut. 1897 wurde er an das Pathologisch-anatomische Institut, wo er bis 1907 blieb. 1901 publizierte er in einer knappen Abhandlung in der Wiener Klinischen Wochenschrift seine Entdeckung der Blutgruppen. Erst 30 Jahre später wurde die Bedeutung seiner Entdeckung voll erkannt. Landsteiner wurde in Wien 1903 Dozent, 1911 a. o. Professor und leitete die Prosektur des Wilhelminenspitals. Er ging 1920 nach Holland und erhielt 1922 eine Berufung an das Rockefeller-Institut in New York. 1930 erhielt er den Nobelpreis für Medizin.

Wiener Klinische Wochenschrift (1901): Landsteiner, Karl: Über die Agglutinationserscheinungen normalen menschlichen Blutes

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Carl Koller (* 3. Dezember 1857 in Schüttenhofen (heute: Sušice/Böhmen); † 22. März 1944 in New York City), machte, ähnlich wie William Stewart Halsted, Versuche mit Kokain an Tieren und sich selbst. Koller entdeckte, dass einige Tropfen einer Kokainlösung die Reflexbewegungen des Auges einschränken können. Koller gilt damit als Begründer der Lokalanästhesie in der Augenheilkunde. Koller war mehrere Male für den Nobelpreis für Physiologie und Medizin nominiert. Da seine Entdeckung aber zu lange vorher publiziert war, konnte er ihm aufgrund der Statuten aber nicht verliehen werden.

Wiener Medizinische Wochenschrift (Nr. 43/1884, S 1276): Über die Verwendung des Cocian zur Anästhesirung am Auge

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Text zu Pirquet, Landsteiner, Koller: Mag. Marcel Chahrour

Gastautor: Univ. Doz. Dr. Manfred Skopec

Skopec

Liebe LeserInnen unseres UbMUW-Info-Blogs!

Da uns Univ. Doz. Dr. Manfred Skopec freundlicherweise seinen Beitrag, der anläßlich der Herausgabe der 50-Euro-Goldmünze für Gerard van Swieten als Titelgeschichte in der 1. Ausgabe (Jan.-März 2007) von “Die Münze” erschienen ist, für unserern UbMUW-Info-Blog zur Vergügung gestellt hat, und dieser Artikel bei unseren LeserInnen sehr großen Anklang gefunden hat, haben wir Univ. Doz. Dr. Manfred Skopec eingeladen, als Gastautor für unseren Blog Beiträge zu verfassen.
Daher freuen wir uns sehr, Ihnen als nächsten Gastautor Univ. Doz. Dr. Manfred Skopec vorstellen zu dürfen.

Univ. Doz. Dr. Manfred SKOPEC

geb. 1946.
Studium an der Universität Wien, Promotion zum Dr.phil. 1972.
Seit 1973 am Institut für Geschichte der Medizin der Medizinischen Universität Wien.
Habilitation 1989.
Wissenschaftlicher Leiter der Niederösterreichischen Landesausstellung 1991 „Kunst des Heilens“;
vielfältige Ausstellungstätigkeit.
Publikationen zur Geschichte der Medizin, des ärztlichen Vereinswesens und der Krankenhausgeschichte.
Lebt in Wien.

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Manfred Skopec über GERARD VAN SWIETEN – BEGRÜNDER DES ÖSTERREICHISCHEN GESUNDHEITSWESENS

Gastautor: Mag. Gilbert Zinsler

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Liebe LeserInnen unseres UbMUW-Info-Blogs!

Wie im Blog-Beitrag 210, Top-genutzte Meldungen von UbMUW-INFO, angekündigt , haben wir Gastautoren eingeladen, Beiträge für unser Blog zu schreiben. Als unseren nächsten Gastautor möchten wir Ihnen Mag. Gilbert Zinsler, der ab Oktober monatlich einen Beitrag zum Hortus Eystettensis verfassen wird, vorstellen.

Mag. Gilbert Zinsler

geboren in Wien, 4. August 1971
Studium der Pharmazie an der Universität Wien und an der School of Pharmacy, London; Mag. pharm.
Studium der Geschichte und Politikwissenschaften an der Universität Wien
Ausstellungstätigkeit, Projektmitarbeit und Publikationen zu historischen, kultur- und pharmaziehistorischen Themen
Obmann des Museumsvereins in Horn, Vorstandsmitglied der Österr. Gesellschaft für Geschichte der Pharmazie und des Vereins für Sozialgeschichte der Medizin
Vorlesungstätigkeit am Institut für Geschichte der Medizin an der Medizin Universität Wien – gemeinsam mit Univ. Doz. DDr. Sonia Horn
Apotheker in Horn, NÖ

Foto: MMag. Margrit Hartl

Manfred Skopec über GERARD VAN SWIETEN – BEGRÜNDER DES ÖSTERREICHISCHEN GESUNDHEITSWESENS

Van Swieten Blog Logo by Margrit Hartl

Wir bedanken uns beim Autor, Univ. Doz. Dr. Manfred Skopec, und Frau Heidemarie Neuherz bzw. der Münze Österreich für die Bereitstellung des Beitrags.

Muenze

Wie in UbMUW-INFO angekündigt, stellt uns Univ.-Doz. Dr. Manfred Skopec (Institut für Geschichte der Medizin) seinen Beitrag, der anläßlich der Herausgabe der 50-Euro-Goldmünze für Gerard van Swieten als Titelgeschichte in der 1. Ausgabe (Jan.-März 2007) von „Die Münze“ erschienen ist, dankenswerter Weise für einen Wiederabdruck in UbMUW-INFO zur Verfügung:

Manfred Skopec: Gerard van Swieten – Begründer des österreichischen Gesundheitswesens.
Aus: Die Münze 18 (Jan.-März 2007), Ausg. 1, S. 4-8. [PDF-Version]

Seit der Gründung der Wiener Universität durch Herzog Rudolf IV., den Stifter, im Jahr 1365 gab es auch an der medizinischen Fakultät immer wieder tüchtige Ärzte, die allerdings zumeist aus dem Ausland stammten und die der Glanz des habsburgischen Hofes nach Wien gezogen hatte. Denn dort Leibarzt zu werden, bedeutete nicht nur eine gesicherte Existenz, sondern auch in gleichem Maße soziales Prestige. Für den Aufbau einer medizinischen Schule als einer Stätte medizinischer Ausbildung und Forschung mit eigenen Methoden, unverwechselbarem Profil und entsprechender Wirkung in die Weite war allerdings dabei nicht viel abgefallen, obwohl es die medizinische Fakultät seit dem Ende des 17. Jahrhunderts nicht hatte an Anstrengungen fehlen lassen. Immer wieder versuchte sie den Anschluss an die fortschrittliche Medizin Westeuropas zu gewinnen, wie sie beispielsweise in Leiden unter Herman Boerhaave blühte.

Boerhaave
Abbildung 1: Van Swieten war Schüler des holländischen Klinikers Herman Boerhaave
Copyright byImagno/Ullstein

In Leiden gab es bereits all das, was die Wiener Fakultät noch nicht hatte erreichen können: einen botanischen Garten, ein chemisches Laboratorium, ein Anatomisches Theater und einen systematischen Unterricht am Krankenbett. In Wien tradierten die medizinischen Professoren noch großteils trockenes Buchwissen nach scholastischer Manier.
Die medizinische Fakultät agierte als lokale Gesundheitsbehörde, wachte eifersüchtig über ihre mittelalterlichen Privilegien und führte einen zumeist fruchtlosen Kampf gegen Kurpfuscher, Quacksalber, anmaßende Bader und Barbiere. Dies änderte sich unter Maria Theresia, denn die Kaiserin verstand es, sich in allen Bereichen staatlichen Lebens mit fähigen Beratern zu umgeben.
Auf dem Wissenschaftssektor, der traditionell vom Leibarzt betreut wurde, hatte sie ein besonders gutes Gespür, als sie den Holländer Gerard van Swieten (1700–1772) aus Leiden berief. Dabei war die Sache gar nicht so einfach: Zwei Jahre lang bemühte sich Maria Theresia mit der ihr eigenen Hartnäckigkeit in persönlichen Briefen von großer menschlicher Wärme um diesen Schüler des holländischen Klinikers Herman Boerhaave. Aus diesen Briefen wissen wir auch, dass es einen tiefen Eindruck auf van Swieten machte, als ihm Maria Theresia höchstpersönlich am 8. Jänner 1745 schrieb, dass sie ihm ihr Vertrauen und ihre Freundschaft schenke. Durch eben diese Briefe war die Vertrauensstellung zwischen Leibarzt und Patienten, zwischen dem Ersten Arzt, dem Protomedikus, am Hofe und der Herrscherin schon festgelegt, bevor van Swieten am 7. Juni 1745, 45-jährig, an den Wiener Hof kam.

Maria Theresia

Abbildung 2: Zwei Jahre lang bemühte sich Maria Theresia mit der ihr eigenen Hartnäckigkeit in persönlichen Briefen von großer menschlicher Wärme um van Swieten
Copyright byImagno/AustrianArchives

Van Swietens Entscheidung, dem Ruf der Kaiserin nach Wien zu folgen, wurde gewiss auch davon beeinflusst, dass er Katholik war, denn konfessionelle Schranken wurden trotz aller Toleranz van Swieten in Holland zum Hindernis. Als man ihm 1734 verbot, seine stark besuchten Privatvorlesungen fortzusetzen, bewirkten dies eifersüchtige Kollegen aufgrund eines alten Konfessionsparagrafen. Der Wiener Hof beschäftigte an die 30 Heilpersonen, Leibmedici, Hofmedici, Leibchirurgen, Hofchirurgen, ja sogar einen eigenen Jagd- und einen eigenen Zahnchirurgen und selbstverständlich einen Hofapotheker in der Hofapotheke. Über alle diese Personen gab Maria Theresia ihrem Protomedikus volle Autorität. Ohne dass er davon Kenntnis erhielt, durfte niemand angestellt oder entlassen werden, ohne sein Wissen durfte kein Heilmittel oder auch nur ein Pflaster appliziert werden, vor allem bei ihren eigenen Kindern, den kleinen Erzherzogen und Erzherzoginnen, an deren Krankenbett van Swieten manche Nacht durchwachte.
Dieses strenge Regiment, das der Holländer am Wiener Hof einführte und bald auch an der Wiener medizinischen Fakultät, fand auch seinen Niederschlag in einer liebenswürdigen Anekdote: Man saß bei der Hoftafel. Maria Theresia griff kräftiger zu, als es ihrer Gesundheit gut tat. Van Swieten befahl, einen Kübel neben sich aufzustellen und ließ von jedem Gang so viel in den Kübel hineingeben, als die Kaiserin von den Speisen zu sich nahm. Auf die erstaunte Frage Maria Theresias nach dem Grund solchen Tuns soll van Swieten mit dem Hinweis auf das Durcheinander im Kübel geantwortet haben: „So sieht es jetzt in Eurer Majestät Magen aus!“
Wie sein Vorgänger im Protomedikat am Wiener Hof, der gelehrte Italiener Piò Nicolo Garelli, war van Swieten nicht nur Leibarzt, sondern Präfekt der Hofbibliothek. Alle übrigen Funktionen, die ihm seit 1749 als Präses der medizinischen Fakultät, als oberstem zivilen und militärischen Sanitätschef der Erblande, als Präsidenten der Zensur- und der Studienhofkomission zuwuchsen, nahm van Swieten freiwillig auf sich und übte sie ehrenamtlich aus. Auch war er nie, wie immer wieder fälschlich behauptet wird, Professor der Wiener medizinischen Fakultät. Wohl begann er 1746, Vorlesungen über Physiologie, Pathologie und Materia medica zu geben. Diese hielt er aber nicht in der Universität, sondern im Vorsaal der Hofbibliothek und aus freien Stücken, weil er die Überzeugung gewonnen hatte, dass die universitäre Medizin darniederlag, jede Reform aber, sowohl der Universität als auch des Sanitätswesens, im Personellen zu beginnen habe. Und keiner seiner Vorgänger befasste sich so intensiv mit den wissenschaftlichen Institutionen des Dienstlandes und gestaltete sie in so entscheidender Weise um wie van Swieten. Das hängt unmittelbar mit Maria Theresias Staatsreform zusammen, in der sie 1749 den zentralistisch dirigierten Einheitsstaat schuf. Van Swieten erhielt im selben Jahr den Auftrag, zuerst die medizinische Fakultät und sodann die gesamte Universität nach etatistischen Prinzipien umzuformen.
Es zeugt von dem Elan, der beide Reformer beseelte, dass van Swietens Vorschlag vom 17. Jänner 1749 bereits am 7. Februar das Plazet der Kaiserin erhielt. Damit war die Fakultät ihrer mittelalterlichen Privilegien beraubt. Als staatliches Aufsichtsorgan, als Präses facultatis, war ihr van Swieten nunmehr vorgesetzt. In dieser Eigenschaft reformierte und beaufsichtigte er die Prüfungen und stellte das bisher um teures Geld im Ausland absolvierte Medizinstudium von vielfach zweifelhafter Qualität ab. Nur im Inland promovierte Ärzte, von deren fachlicher Eignung sich van Swieten vielfach persönlich überzeugte, erhielten künftig eine Anstellung, sei es als Spitalsarzt, als Stadt- oder Kreisphysikus.
Dabei kam alles auf die Prüfungsleistungen an. Die Studiendauer interessierte van Swieten nicht. Daher wurde auch keine bestimmte Studiendauer festgesetzt, sondern nur allgemein fünf bis sechs Jahre empfohlen. Das elitäre Prinzip stand ohne Zweifel am Beginn einer eigenständigen Bildungs- und Gesundheitspolitik in Österreich. Daran hielt Maria Theresia auch nach dem Tode van Swietens fest.
Den schwersten Eingriff in die Privilegien der medizinischen Fakultät bedeutete es, als ihr van Swieten das Recht der Wahl bzw. der Ernennung der Professoren entzog und dieses für den Souverän in Anspruch nahm. In Wirklichkeit übte er selbst dieses Recht aus, indem die Kaiserin ihm völlig freie Hand ließ, neue fähige Professoren aus dem Ausland oder aus dem eigenen Schülerkreis zu berufen.
Der Konflikt, der zwischen van Swieten als dem Vertreter des Staatsinteresses und der medizinischen Fakultät ausgebrochen war, erweiterte sich in der Folge zu einem Konflikt mit den Vertretern der kirchlichen Autorität im universitären Bereich. In einem zehnjährigen Ringen gelang es van Swieten, die kirchlichen Vertreter aus ihren universitären Funktionen zu eliminieren und der gesamten Universität eine solche Struktur zu geben, dass sie als eine moderne Bildungsanstalt im Sinne der Aufklärungszeit den Ansprüchen des Theresianischen Staates genügen konnte. Für die medizinische Fakultät im Besonderen bedeutete diese Reform eine Hinwendung zum Anschauungsunterricht. Das vorzeigbare Objekt, sei es der menschliche Leichnam im Anatomischen Theater, die Pflanze im botanischen Garten, die chemische Substanz im Laboratorium oder der kranke Mensch im Krankenbett, standen nunmehr im Vordergrund des Unterrichts. Van Swieten war es, der den botanischen Lehrgarten, das chemische Laboratorium, eine Sezierkammer und Räume im Bürgerspital als Stätte des klinischen Unterrichts schuf, wie auch der Bau des neuen Universitätsgebäudes, des heutigen Heims der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, auf seine Initiative zurückgeht. All dies entstand in nur fünf Jahren, zwischen 1749 und 1754. In diesen Jahren wurde der Boerhaave-Schüler aus Leiden zum Wissenschaftsorganisator großen Stils.

Van Sieten

Abbildung 3: Den k.k. Botanischen Garten am Rennweg ließ Maria Theresia 1754 auf Anraten ihres Leibarztes Gerard van Swieten anlegen
Copyright byÖsterreichischeNationalbibliothek

Akademie der Wissenschaften

Abbildung 4: Das 1756 eröffnete Uni-Gebäude, das heute die Akademie der Wissenschaften beheimatet, geht auf Gerard van Swieten zurück
Copyright byImagno/AustrianArchives

Nehmen wir als Beispiel die Einführung des Krankenbettunterrichts: Am 27. April 1753 bestimmte van Swieten im Komplex des Bürgerspitals zwischen Kärtnertortheater und Kapuzinerkirche zwei Krankenzimmer, ein Operations- und ein Obduktionszimmer für die „Medicinisch- und Chyrurgische Kranken-Curirungs-Schul“. 1754 begann in dieser der ebenfalls aus Leiden berufene Boerhaave-Schüler Anton de Haen jeden Morgen um 8 Uhr seine Schüler an das Krankenbett zu führen und besprach dort mit ihnen jeden Fall.
Zwar waren es nur zwölf Betten, die de Haen für seinen Unterricht zur Verfügung standen. Aber auf Anordnung van Swietens war er befugt, aus sämtlichen Wiener Spitälern jeweils die Fälle auszuwählen, die bestimmte Krankheiten exemplarisch darstellten und deshalb für die Unterweisung der Studenten besonders geeignet waren.
Die Früchte dieser Bildungspolitik sind im medizinischen Bereich bereits anfangs 1760 deutlich erkennbar: Eine neue Medizinische Schule war in Europa entstanden, die man die „Erste Wiener Medizinschule“ zu nennen pflegt. Ihr Beitrag zur Weltmedizin war kein geringer: Der Primarius am Spanischen Spital, Leopold Auenbrugger, perkutierte durch sieben Jahre hindurch immer wieder den Brustkorb seiner Patienten, um aus dem verschieden gedämpften Schall ein sicheres Zeichen für die bisher so schwer erkennbaren Lungen- und Herzkrankheiten zu erhalten. Mit seiner Erfindung der Perkussion, die er 1761 in einem kleinen Büchlein, dem Inventum novum, niederlegte, wurde er zum Begründer der physikalischen Diagnostik.

Van Swieten

Abbildung 5: Gerard van Swieten gründete die „Erste Wiener Medizinische Schule“
Copyright byImagno/AustrianArchives

Auenbruggers Kollege, der Primarius am Parzmairschen Spital in der Währinger Straße Anton Störck, wurde zum Pionier der experimentellen Pharmakologie. Zwar konnte er mit seinen neu eingeführten Medikamenten aus bisher als giftig verschrieenen Pflanzen (Schierling, Stechapfel, Eisenhut u. a.) keine Krebskranken heilen, wie er und van Swieten hofften, aber die Methode seines therapeutischen Experimentierens – Selbstversuch, Tierversuch, Patientenversuch – blieb für alle Zeiten wegweisend.
Mit seiner Publikation Die Gesundbrunnen der österreichischen Monarchie aus dem Jahr 1777 wurde Johann Nepomuk Crantz zu einem Pionier der österreichischen Balneologie. Crantz war überzeugt, dass die Heilquellen für die ärztliche Therapie ebenso wertvoll seien wie die in den Arzneibüchern angegebenen Mittel. Insgesamt verzeichnet Crantz in seiner Arbeit 655 Quellen und Bäder, von denen er an die 200 selbst untersuchte. Dieses erste Bäderverzeichnis war von Kaiserin Maria Theresia in Auftrag gegeben worden. Crantz hatte das Werk zuerst in lateinischer Sprache verfasst, dann aber ins Deutsche übersetzt, „weil ich nun in der allgemeinen Sprache meiner Mitbürger schrieb, deren Nutzen und Gesundheit mein einziges Augenmerk war“.
Hinter dieser therapeutischen Forschung der Van-Swieten-Schule ist ein einheitliches gesundheitspolitisches Konzept erkennbar: die einheimischen, billigen und leicht erreichbaren Heilmittel zu mobilisieren, um mit ihnen im Sinne der Populationslehre möglichst weite Bevölkerungskreise gesund und arbeitsfähig zu erhalten oder wieder zu machen.
Auf zwei weitere anerkannte Leistungen der Van-Swieten-Schule sei noch hingewiesen: Georg Prochaska, damals Physiologe in Prag, bahnte den Weg zur Erkennung des nervösen Reflexmechanismus, und der Iglauer Kreisphysikus J. B. M. Sagar schuf ein nosologisches System, mit dem er die Krankheitssymptome besser zu erfassen suchte. Der eine war ein Tscheche, der andere ein Krainer, wie Auenbrugger ein Steirer und Störck ein Vorderösterreicher gewesen ist. Sie alle hatte van Swieten in seiner Schule vereint und mit seinem reformatorischen Geist durchdrungen. So konnte er 1771 der Kaiserin mit großer innerer Genugtuung vorrechnen, dass 17 aus seiner Schule hervorgegangene Ärzte als medizinische Professoren an den Universitäten Wien, Prag, Innsbruck, Freiburg und Tyrnau wirkten.
Erst dies macht die Reichweite der Van-Swieten-Schule und der van Swietenschen Reform voll sichtbar und ist geeignet, die Wende zu verdeutlichen, die mit ihr nicht nur in der Medizin der Theresianischen Epoche, sondern im Bildungswesen überhaupt eingetreten ist: Hatte van Swieten am Beginn seiner reformatorischen Tätigkeit eine Reihe von Lehrkräften aus dem Ausland „importieren“ müssen, so konnte er nach 26 Jahren Tätigkeit in Wien nicht nur die Universitäten der Erbländer mit einheimischen Lehrkräften versorgen; er war nunmehr auch imstande, solche in den ungarisch-slowakischen Raum zu „exportieren“, wo er 1769 an der Universität Tyrnau eine neue medizinische Fakultät nach dem nunmehr bewährten Muster der Wiener Fakultät begründete.
Ein Jahr vor seinem Tod schrieb die Kaiserin über van Swieten:
niemand kan und solle bessere zeignus geben als ich von seinen unermüdeten eyffer und arbeit, von seiner wahr- und khlarheit ohne scheu, ohne leydenschafften; er verfolgte das böse, nicht aber hassete er demjenigen, der daran ursach ware. ville grosse exempel kunte von disen vorgeben. sein eyffer und exempel in der religion waren so rein als seine treue vor meine person und famille; was bin ich ihme nicht wegen selber schuldig, wegen der einrichtung deren studien, welche man ihm allein zuschreiben mus, und was verbessert worden. was hat er nicht grosse sachen in der medicin hier vorgenohmen; ich endigte nicht, wan nur von allen was anerckennen wollte …

Literatur

    GERARD VAN SWIETEN UND SEINE ZEIT, hrsg. v. E. Lesky u. A. Wandruszka. Wien – Köln – Graz 1973 (Studien zur Geschichte der Universität Wien, Bd. 8).
    Leitner, Helmut: BEDEUTENDE ÄRZTE WIENS ZUR ZEIT KAISER JOSEPHS II. In: „200 Jahre Allgemeines Krankenhaus in Wien“, hrsg. v. H. Wyklicky u. M. Skopec. Wien – München 1984, S. 47– 60.
    Lesky, Erna: ÖSTERREICHISCHES GESUNDHEITSWESEN IM ZEITALTER DES AUFGEKLÄRTEN ABSOLUTISMUS. Wien 1959 (Archiv für österreichische Geschichte, Bd. 122, H.1).

50-Euro-Goldmünze für Gerard van Swieten

Van Swieten

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Die Münze Österreich hat für Gerard van Swieten, den Begründer des österreichischen Gesundheitswesens, die erste 50-Euro-Goldmünze der neuen Serie „Grosse Mediziner Österreichs“ gewidmet:

50 Euro Goldmünze „Gerard van Swieten“
Eine neue Serie aus vier Goldmünzen beschäftigt sich mit den „Großen Medizinern Österreichs“. Den Anfang macht die neue 50 Euro-Münze „Gerard van Swieten“.
Die Münze aus 10g Gold zeigt Freiherr Gerard van Swieten (1700-1772), unter Kaiserin Maria Theresia einer der beiden Begründer der ersten Wiener Medizinischen Schule. Ein Äskulapstab symbolisiert seine Zugehörigkeit zur Ärzteschaft. Hauptmotiv der zweiten Münzseite ist das Gebäude der heutigen Akademie der Wissenschaften. Es wurde auf Anregung van Swietens errichtet und 1756 eröffnet. Die Abbildung zeigt nicht nur das bestehende Bauwerk, sondern auch das nicht mehr existierende astronomische Observatorium. Rechts sieht man die Handschrift von van Swietens neuer Studienordnung. In der unteren Münzhälfte ist ein Zweig des Swietenia-Mahagoni-Baums dargestellt. Der Botaniker Nikolaus von Jacquin benannte diese Gattung nach van Swieten, der an der Universität Wien einen Botanik-Lehrstuhl anregte. […] (zur Presseinformation vom 26. Jänner 2007).

Über Gerard van Swieten hat Univ.-Doz. Dr. Manfred Skopec (Institut für Geschichte der Medizin) einen Beitrag verfasst, der in „Die Münze“ als Titelgeschichte in der 1. Ausgabe (Jan.März 2007) veröffentlicht worden ist. Dieser Beitrag wurde vom Verfasser freundlicherweise für UbMUW-INFO zur Verfügung gestellt.

Van Swieten

Die Sammlung anatomischer und geburtshilflicher Wachsmodelle

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“Sammlungen der Medizinischen Universität Wien – Josephinum”

Liebe BesucherInnen unseres Museums!

An folgenden Tagen können wir Ihnen eine Führung durch unser Museum anbieten: 21. Juni 2007, 14.30
28. Juni 2007, 11.00
5. Juli 2007, 11.00

Die Führung dauert ca. 1 Stunde und umfasst auch den Besuch der Sammlung geburtshilflicher Wachsmodelle. Führungssprachen sind Deutsch oder Englisch, die Führungskarte (3.– €) ist am Eingang zum Museum erhältlich. Eine Voranmeldung mit e-mail ist ebenfalls möglich:
josephinum@meduniwien.ac.at

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Dear visitors of our museum,

On the following days we offer guided tours in our museum:
21th of June 2007, 2.30 p.m.
28th of June 2007, 11.00 a.m.
5th of July 2007, 11.00 p.m.

The tour takes about 1 hour and includes a visit to the collection of obstetrical wax specimen. The tickets (3.– €) are available at the entrance of our museum. The tour will be held in German or English. If you want to register online please send an e-mail to: josephinum@meduniwien.ac.at

We are looking forward to your visit!